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Muehlheimer

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Tarantino1de schrieb:
Der Thread von JJJ hat nicht mehr mit Polemik zu tun, sondern ist eine ziemlich einseitige Steinigung eines Spielers, der vor kurzem noch der Held war!


Nur der Vollständigkeit halber und damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich distanziere mich ausdrücklich von den zahlreichen Pöpeleien gegen Jones in diesem besagten Thread und gehe davon aus, dass dies auch diejenigen so sehen, die hier sachlich diskutiert haben. Das hat kein Spieler verdient, wenn er den Verein wechselt. Diese persönlichen Beleidigungen sind absolut stillos und auch der Grund, warum ich mich dort nicht beteiligt habe.
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Tarantino1de schrieb:
Ich habe ihn nie von Schuld freigesprochen, doch man muss auch mal sehen, dass in so einer Situation nicht nur ein einziger Schuld sein kann, dafür ist es schon wichtig, zwischen den Zeilen zu lesen!


Das klingt mir zu sehr nach Binsenweisheit. Wer soll denn noch alles Schuld an der Situation sein?

Seine Berater? Sicherlich, wahrscheinlich haben die alles ins Rollen gebracht. Aber das spricht JJ nicht frei, denn niemand hat ihn dazu gezwungen, auf solche Leute zu hören.
Seine Freundin? Vielleicht ein bisschen – ist aber eher spekulativ.
Die Presse? Gut, er sagt selbst, dass Unwahrheiten geschrieben wurden. Das lasse ich mal so stehen. Aber das gehört zum Bundesligaalltag und darf einen Profi nicht aus der Bahn werfen. Es kann kein Grund dafür sein, hier alles hin zu werfen und Leute, die an ihn glauben, so vor den Kopf zu stoßen.
HB? Ich weiß beim besten Willen nicht, was der verbrochen haben soll. Hat ihn aus Leverkusen zurückgeholt, einen neuen Vertrag angeboten, obwohl für die Eintracht zu dem Zeitpunkt nicht absehbar sein konnte, was mit JJ wird.
Die Fans? Die spreche ich von jeglichem Verdacht frei. Sie haben ihn bis zuletzt auf Händen getragen, bis durchsickerte, was JJ wirklich vorhat. Dann erst ist die Stimmung schlagartig gekippt.

Aus meiner Sicht hat er es ganz allein verbockt. Ich werde ihn dafür keinesfalls hassen, warum auch. Die Sache ist erledigt, es ist nicht wert, sich weiter darüber aufzuregen. Nichts anderes war der ursprüngliche Sinn dieser Abhandlung. Aber es ist auch unangemessen, einem Spieler, dem so wenig an Zusagen und meinem Lieblingsverein liegt, nachzutrauern.
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@Tarantino1de:

Nach Deinem ersten Beitrag dachte ich noch: Einige interessante Gedankengänge (Thurk!) und manches durchaus nachvollziehbar, auch wenn ich letzten Endes zu einer anderen Schlussfolgerung komme. Ich wäre der letzte, der jemandem das Recht abspricht, über den Weggang eines x-beliebigen Spieler traurig zu sein. Danach wurde es leider einseitig und polemisch... Das hat dieser bis dahin hervorragende Fred nicht verdient. Schade.

Ich weiß nicht, ob es angebracht ist, die ganze, zum Teil sehr differenziert dargebrachte Kritik an JJ nur auf die gekränkte Eitelkeit einiger Fans zurück zu führen. Auf diese Art und Weise spricht man den Spieler von jeglicher Schuld frei und reduziert sein ganzes konfuses Handeln der letzten Wochen und Monate auf eine eine unverfängliche Aussage: Er hat doch nur eine Entscheidung für sich alleine getroffen.

Entschuldigung, das entspricht doch nicht den Tatsachen?

Was ist mit seinen Beratern? Die haben mit Sicherheit mit entschieden.
Was ist mit den Instanzen im Verein, denen er immer wieder versprochen hat, zuerst mit ihnen zu reden? Kein Wort davon, dass sie übergangen wurden.
Was ist mit den unzähligen Fans, die er bewusst in dem Glauben ließ, die Eintracht bedeute ihm alles, ist immer erste Wahl und er wolle hier etwas bewegen und die ihn u.a. deswegen gefeiert haben wie schon lange keinen Spieler mehr? Die haben natürlich nichts zu melden und ihre eigene Würde hintenan zu stellen, wenn ein junger Mann eine Entscheidung für sich trifft.

JJ ist ein „Wiederholungstäter“, wenn man es so will. Er war schon einmal der Meinung, bei einem vermeintlich besseren Verein den Durchbruch zu schaffen, ist kläglich gescheitert und kam reumütig zu uns zurück. Jetzt versucht er es bei der erstbesten Gelegenheit wieder und das, obwohl er hier über lange Zeit nur verletzt war. Das lässt für mich und für viele andere nur den einen Schluss zu: Der Mann war und ist mit seinen Gedanken nicht bei der Eintracht, sondern ständig auf dem Absprung, nicht zuletzt durch die Beeinflussung aus seinem näheren Umfeld.

Dass hier jetzt viele sagen: „Geh, viel Glück und komm bitte nicht wieder!“ ist in diesem Zusammenhang wohl mehr als verständlich und hat in erster Linie mit Selbstschutz und natürlich auch etwas mit Enttäuschung zu tun, allerdings nicht wegen des sportlichen Verlusts, sondern aufgrund des symbolischen Schlags ins Gesicht seines Vereins und seiner Anhänger, welche ihm alle erdenklichen Brücken gebaut und Vorschusslorbeeren verliehen haben. Dass Ihn die meisten hier nicht mehr lieben, ist nicht einfach so dahergesagt, sondern die Wahrheit und direkte Folge seines charakterlichen Fehlverhaltens auf allen Ebenen.
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Ja super, einfach sensationell! Erstmal Dank an propain, nach dessen umfassender Eröffnung ich dachte, es sei schon praktisch alles erwähnt! Und dann kommt miep und greift dermaßen tief in die Annalen, stellt Bilder hier rein, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, dass es mir die Sprache verschlägt. Besser geht’s nicht.

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich eher selten im G war. Da flogen mir zu viele Gegenstände (überwiegend Bierbecher) und es war stets brechend voll. Meist stand ich im benachbarten H, weil man ja dann doch die Stimmung so hautnah wie möglich miterleben wollte. Und schwappte dann mal der eine oder andere Schlachtruf über, dann war H der erste Block, der einstimmte. Außerdem konnte man da im Sommer auf den Stufen in der Sonne sitzen, da das Waldstadion i.d.R. nur einmal im Jahr ausverkauft war. Preisfrage: Gegen wen wohl? Der Blockzwang im G kam schon relativ früh, so dass man mit anderen Karten dort nicht reingelassen wurde. Aber zu der Zeit war vieles noch halbherzig: Wer unbedingt wollte, ist dann eben mit einer x-beliebigen Karte in H und über den Zaun geklettert oder durch das meist offenstehende Tor zu G unten an der Laufbahn.

Apropos halbherzige Kontrollen: Dass mich mein Papa gelegentlich mit meiner 3-Mark-Kinder-, später 5-Mark-Jugendkarte auf die Sitzplätze geschleust hat, steht zwar schon in anderen Fanhistorien-Freds, sei der Vollständigkeit halber hier aber nochmal erwähnt. Von der Tribüne aus, auf der zwar immer viel geschimpft, aber grundsätzlich zucht- und ordentlich gesessen wurde („Setz Disch widder hie unn geb Ruh, Du Nachtkapp!“), blickte ich dann aber neidvoll auf das Getobe im G-Block.

Weiß eigentlich noch jemand, dass bei vollem Haus, die Fans hinter unserer Kurve in den Bäumen saßen und niemand den Versuch unternahm, sie dort runter zu holen? Und wer außer mir hat sich noch geärgert, dass bei Spielen gegen Kellermannschaften ganze Blöcke einfach gesperrt wurden, darunter zeitweise sogar H, nur damit man sie danach nicht sauber machen musste?

Die „inoffiziellen“ Rituale vor dem Spiel im Anstoßkreis hat propain ja schon erwähnt. Ich erinnere mich aber auch noch an ettliche Wimpeltauschaktionen mit gegnerischen Fanclubs an der selben Stelle. Damals waren tatsächlich noch einige „Fanfreundschaften“ aktuell und keiner in der Kurve hätte jemals den Frevel begangen, Duisburger, 60er, Hamburger, Nürnberger oder gar Schalker als „Arschlöcher“ zu besingen.

Auch mein erster Schal war selbst gestrickt (schwarz-weiß, wie sich das gehört) und natürlich blieb es nicht bei dem einen: Es gab ja noch zwei Handgelenke... Die alten Schals hat heute mein Junior (8) und knotet sie sich genauso sinnlos um alle möglichen Extremitäten, wie damals der Papa. Und natürlich nerv ich wieder nur, wenn ich darauf hinweise, dass die Dinger zu lang sind und er sie durch den Matsch schleift. Alles kehrt wieder...

Und zum Thema „An die Wand gesungen“ fällt mir auch noch einiges ein. Zuallererst das Europacupsieger-Spiel 1982 gegen Tottenham. Als deren Fanbusse durch die Stadt fuhren, hatten wir noch das große Maul und haben gepöpelt, was das Zeug hielt. Wie dann aber die Engländer nach dem 2:1-Anschlusstor diese akustisch grauenvolle Riesenschüssel zum Vibrieren gebracht haben... unbeschreiblich! „You’ll neeeeeever waaalk aaaalooooone!“, Dauergesänge voller Inbrunst und Leidenschaft – sowas kannten wir damals noch gar nicht. Mir läuft’s immer noch eiskalt den Rücken runter.

Weniger durch die Harmonie der Gesänge als durch die ohrenbetäubende Lautstärke und Pyroshow auf der fest in Feindeshand befindlichen Gegengeraden ist mir das UEFA-Pokalspiel 1992 gegen Galatasaray in Erinnerung geblieben. Mit welcher Kompromisslosigkeit und Aggression türkische Fans ihre Mannschaft nach vorne peitschen, konnten wir schon damals erleben. Da war einfach nichts entgegen zu setzen.

Die Konfetti- und Schnipselorgie haben propain und miep hinreichend beschrieben. Ich möchte darüber hinaus auch noch an den allseits beliebten Bierdeckelweitwurf erinnern: Die Aschenbahn vor dem Block war danach übersät. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie man danach ein solch matschiges Stadion immer wieder sauber bekommen hat.

Und wenn man sich mal generell an die Gewaltbereitschaft in den 70er und 80er Jahre zurückerinnert, dann erscheinen die durch unzählige Stadionverbote drangsalierten Ultras von heute in einem ganz anderen Licht. Es war zum Beispiel gang und gäbe, dass man sich nach einem (gewonnenen) Spiel vor gegnerischen Trophäenjägern in acht nehmen musste. Diese tauchten mangels Polizeisperre auch nicht selten direkt an den Blockausgängen unserer Kurve auf. Sogar in den Blöcken selbst kamen sie von hinten und zogen einem die Mützen ab. Später sorgten Eintracht-Fans auf Auswärtfahrten für zweifelhaften Ruhm, als sie ganze Waggons anzündeten. Und zur „Adler-Front“ muss ich nicht viel sagen. Dagegegen wirken die Rangeleien von heute lächerlich.

Bei mieps vorletztem Stadionfoto musste ich zweimal hinschauen, um mir bewusst zu werden, was da eigentlich zu sehen ist: Das Waldstadion im Umbau! Ein Bild, welches mir so vertraut ist, weil wir alle erst vor kurzem regelmäßig diesen Anblick verinnerlichen durften: Brechend volle Kurve vor leerer, neu erbauter Tribüne. Nur ein kleiner Unterschied besteht: Mieps Bild ist über 30 Jahre älter! Kaum zu glauben: Dass, was da gerade neu für eine WM erbaut wird, existiert schon gar nicht mehr.
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Ja, auch mein Vater war im Stadion ganz speziell drauf: Nie den Schlusspfiff abgewartet, immer drei Minuten vor dem Ende raus, um ja nicht im Stau zu stehen und den Anfang der Sportschau zu verpassen. Ich konnte das nie begreifen, musste mich als Knirps aber fügen.

Damals wurde außerdem noch gerne gespart am Stadionbesuch: Tribüne gedeckt bei Regen war zu teuer, also ungedeckt genommen und ganz oben hingesetzt und gehofft dass nicht alszuviel Wind geht. Mich hat er als Kind mit Hilfe des Zauntricks regelmäßig auf die Sitzplätze geschmuggelt.

Und Sprechchöre mitgrölen? So was kannte er nicht. Das war der Kurve vorbehalten. Lieber hat er geschimpft wie ein Rohrspatz – 90 Minuten lang. Dabei ist er selber in jungen Jahren der Eintracht überall hinterhergereist, hat’s sogar mit einer ausgedienten Militärmaschine bis Glasgow geschafft und dort unseren legendären Auswärtssieg hautnah miterlebt.

Und doch war er es (wer sonst?), der mich zu diesem Verein gelotst hat – irgendwann 1972, da war ich 6.

Auch mein Vater ist im Krieg geboren und mit den Emotionen verhält es sich bis heute genau so, wie Ihr es schon beschrieben habt.
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So, erst mal e Flasch geholt und den Wasserhaushalt in den Gehirnwindungen wieder in Gang gebracht...

Karsten, gut dass ich mir die Zeit für dieses Fortsetzungsdrama genommen habe. Hervorragend, kurzweilig und mal wirklich ohne jede Polemik die Dinge auf den Punkt gebracht, den Blick für das Wesentliche geschärft. Danke dafür!

Für mich sieht die Quintessenz aus dieser Posse nun so aus:

JJs Popstar-Qualitäten haben vielen die Sinne vernebelt. Seine sportliche Bedeutung für die Eintracht wurde daher von den meisten Fans (mich eingeschlossen) stets überschätzt.

Sein tatsächlicher Beitrag beschränkt sich auf das Leistungsvermögen eines, wie Du so schön formuliert hast, guten Zweitligaspielers – mehr nicht.

Die meiste Zeit war er entweder verletzt und/oder mit der Verbesserung seiner Verhandlungsposition beschäftigt. Dazu waren ihm auch unorthodoxe Mittel, wie die direkte Diskussion mit den Fans im Forum und bedauerlicherweise letzten Endes deren Manipulation recht. Unterm Strich betrachtet hat er, der Kapitän (!), in einer brenzligen Phase der Saison für gefährliche Unruhe gesorgt und sich dabei gewaltig verzockt.

Vielleicht hatte er ja das Potential zu mehr, aber objektiv betrachtet hat er in Frankfurt nichts erreicht, was bedeutend genug wäre, um ihn im gleichen Atemzug mit wahren Idolen der Eintracht-Historie nennen zu dürfen. Stattdessen veranlassen ihn maßlose Selbstüberschätzung und schlechte Beratung zum zweiten Mal, gegebene Zusagen zu brechen, um scheinbar sportlich und finanziell attraktivere Alternativen wahrzunehmen.

Fazit:
JJ ist für einen seriös arbeitendes Vereinsmanagement und für die Fans der Eintracht nicht mehr tragbar und sowohl sportlich als auch mittlerweile als Identifikationsfigur absolut entbehrlich. Es gibt für uns keinen keinen Grund, ihm weiterhin so viel Energie und Aufmerksamkeit, welche unser Team im Abstiegskampf bitter benötigt, zu widmen.
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RippschemitKraut schrieb:
Servus Muehlheimer,

Kaff ist wohl sehr treffend............wenn man mal die nicht vorhandene Möglichkeit der abendlichen Unterhaltungsmöglichkeiten bedenkt.
Aber naja, man ist ja nicht mehr zwanzig und von daher sonntags morgens eher ausgeschlafen als früher.
Wenn ich mal einen "heben" will, fahr ich halt immer wieder nach Bernem......
Casa Latina, Orchidee in der Bahnhofstrasse, und wenn ich mal die 50zig erreicht hab, dann Tanzclub Rendezvous.......ansonsten kannste alles andere in Mühlheim vergessen.
Ich würd ja gern ne kleine SGE-Kneipe aufmachen.........als kleine Provokation für die Oxxen, daß wir schon mehr als vor Ihrer Haustüre rumlungern.....

Gruss RippschemitKraut


Och, es Schanz is doch ganz nett. Als Familienpapa schätze ich zum einen die Nähe und das man zu frühen Abendstunden auch mal die Kids mitbringen kann. Teilweise richtig ordentliche Mussigg und auch über Mühlheims Grenzen recht bekannt.
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Tritonus schrieb:
Jetzt mach mal Halblang, Alter. Ich fahr jetzt schon das vierte Jahr in Folge zu jedem Heimspiel der Eintracht mit einem "bekennenden" Bayernfan. Er hat ebenso eine Dauerkarte im Waldstadion, wie ich.

Mittlerweile fiebert er regelrecht mit bei den Spielen und steht mit auf als "Adler" (nur bei Spielen gegen FCB ziert er sich noch   ).

Am Samstag hatten wir seine Kinder dabei (natürlich auch Bayernbeeinflußt). Seine Tochter redete die ganze Heimfahrt über von der geilen Stimmung in der Eintrachtkurve, vom geilen Eintrachttor, von der geilen Eintracht.

War übrigens für mich auch eine "geile" Heimfahrt  ,-)

Und du willst mir Stadion- bzw. Landesverbor erteilen? Ich seh mich da eher als Eintracht-Missionar bei den Bayern-Heiden  

in deisem Sinne

Tritonus


Recht so, Tritonus!

Klar gibt es jede Menge dieser Bauern, bei denen ist Hopfen und Malz verloren. Denen sabbert bei jedem Wort die Arroganz aus dem Maul. Da kann man nur zurückpöpeln. Andere wiederum wie hier aktuell im Forum erkennen ohne Einschränkung an, dass sie bei uns etwas erlebt haben, was ihnen ihr Kommerzclub nicht geben kann.

Bei den meisten Kindern aber, die man mehr oder weniger ohne zu fragen in so ein T-Com-Fetzen gesteckt hat, empfehle ich die altbewärte Missionarsmethode: Also nicht gleich mit Prollgesängen auf immer und ewig vergraulen, sondern durch kreativen Support ein unvergessliches Erlebnis bereiten. Glaubt mir: Viele der kleinen Kids am Samstag im falschen Trikot waren schwer beeindruckt von der Kulisse.

Selbst mein eigener Junior blieb bisher bei jedem Manipulationsversuch aus unserem verseuchten Umfeld (Landkreis OX, Bauern-Fanclubs) standhaft und hat neulich sogar einen funkelnagelneuen Bayern-Schal verschmäht: „Was soll ich damit?“ So ein breites Grinsen habe ich normalerweise nur nach Husarenstreichen wie am letzten Samstag drauf...    Und das alles ohne Indoktrination meinerseits. Er war bisher lediglich ein paar mal im Stadion, hat noch nicht mal einen Sieg live miterlebt, sondern nur die Kulisse – das reicht.

Ein bekehrter ehemaliger kleiner Bayern-Fan ist viel mehr wert, als jene, die nach wie vor dem Wahn verfallen sind, sich aber nicht mehr in unser Stadion trauen.
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RippschemitKraut schrieb:
@Muehlheimer

Anscheinend bin ich hier als zugezogener Frankfurter ( Bornheimer ) wohl doch nicht der einzige Adler unter einigen Oxxen........... ,-)  


Nee, biste nett! Bin selber zugezogen - aus Griesem! Und ich kenn hier auch noch ein paar andere vernünftige Leute. Merkwürdig ist nur, dass erst die ganzen Oxxen- und jetzt auch noch die zahlreichen Bauern-Fans in unserm Kaff in der Versenkung verschwunden sind, seit wir sie geklatscht haben.  
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An Inkomptenz war dieser Kommentator wohl kaum zu überbieten: Erst die angeblich so viel größeren Spielanteile der Bayern, dann die Rumreiterei auf den nicht gegebenen „klaren“ Elfern – wenn ich so was höre, wird mir schlecht! Strafraumszenen, wie sie in jedem Bundesligaspiel x-fach vorkommen, mal wird’s gepfiffen, mal eben nicht, weil’s nun mal nicht eindeutig ist. Dass solche Szenen überhaupt als ahndungswürdig diskutiert werden, ist ein ganz anderes Problem.

Nicht mal die Bayern, mit denen ich in der S-Bahn heim fuhr, haben die Schuld beim Schiri gesucht, sondern fanden ihr Team einfach nur schlecht.

Auch Hitzfeld lobte ohne Umschweife Funkels Taktik, Preuß’ Traumtor und kritisierte zugleich die eigene mangelnde Kreativität. Kein Wort über Fehlentscheidungen des Schiris.

Und dann der Hammerfauxpas mit dem zweiten ausverkauften Heimspiel. Es war das fünfte und hinzu kommen drei weitere praktisch volle Häuser. Die Eintracht spielt zwei Drittel der bisherigen Saison vor ausverkauftem Haus und die ARD merkt es nicht... wie kann man nur dermaßen schlechte Recherche betreiben?

Herr Simon, 51500 Zuschauer haben ein anderes Spiel als Sie gesehen! Soviel steht fest.
Somit stellt sich die Frage, was Sie mit Ihrer Reportage bei Millionen Zuschauern eigentlich bewirken wollten?

Ich nenne so was Manipulation.
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bb1898 schrieb:
Millhouse0804 schrieb:
in unserer bundesliga ist nach 90 minuten alles vorbei und man geht wieder zurück zur tagesordnung.


Nicht ganz richtig, vgl. die Aussage von P. Fischer (FR von heute, s. SAW-Thread):

"Eine Niederlage gegen den HSV hat man in drei Wochen vergessen, aber eine Niederlage in Offenbach hätte ich mir als Vorwurf noch in meiner Grabrede anhören können."


So empfinde ich das auch. Merkwürdigerweise sind alle neunmalklugen Maulheldoxxen aus meinem Bekannten- und Kollegenkreis seit gestern unauffindbar. Hätten die gewonnen, stünde für die nächsten Wochen hinter jedem Pfosten grinsend einer rum und ginge mir mit seinem ewig gleichen Geseiere ("Pleitegeierverein", "Absteiger", "Unn? Nächstes Jahr Zweitligaderby?") auf den Sack.
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@r.adler und DeliS:
Eure Idee einer Trotzreaktion durch die Fans hat meine uneingeschränkte Zustimmung. In die Hand nehmen sollten das die Leute mit den entsprechenden akkustischen Hilfsmitteln und dann sind auch, denke ich, alle dabei, die ernsthaft etwas bewegen wollen (mich eingeschlossen). Keine Pfiffe gegen Spieler und vor allem Torhüter während des Spiels, das verunsichert nur noch mehr. So was macht man allenfalls nach dem Schlusspfiff und es ist wichtig und verständlich, dass dieser angestaute Frust auch mal rausgelassen wird wie am Freitag. Da war das voll und ganz berechtigt, weil sich die Mannschaft kampflos dem Schicksal ergeben hat – so etwas darf nicht sein auch wenn man spielerisch hoffnungslos unterlegen ist. Danach muss aber wieder die volle Unterstützung her, sonst wird das nichts mit dem notwendigen Selbstvertrauen für unser angeschlagenes Team.

Ein donnerndes „Wir wollen Euch kämpfen sehen“ sehe ich hingegen als konstruktive Kritik und wenn es denn angebracht ist, muss das auch während des Spiels sein. Und wenn unsere Eintracht nach großartigem Fight trotzdem am Ende untergeht, dann sollte man sie auch wirklich mal wie vorgeschlagen eine halbe Stunde danach noch feiern, als hätten sie den Pokal geholt. Vielleicht ist das die Initialzündung, die wir alle brauchen.

Ich hatte weiter oben schon erwähnt, dass ich nichts von der frustbedingten Beschimpfung klar überlegener Mannschaften halte – ausgenommen Fehlentscheidungen, Provokationen und Fouls. Da darf und sollte natürlich gepfiffen werden. Weg vom destruktiven, hin zum aktiven Support des eigenen Teams.
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Wuschelblubb schrieb:

Wenn es in Hamburg wieder aufwärts geht, gibt es auch keinen Grund den Trainer zu wechseln. Wenn das Team aber in Hamburg wieder verliert und eine solch desolate Vorstellung abliefert, muss man sich durchaus Gedanken machen.

Funkels Erfahrung steht hier außer Frage, aber es stellt sich auch die Frage: Nimmt das Team Funkels Erfahrung überhaupt noch an? Hat er sich vielleicht im Laufe der Zeit "verbraucht" mit seinen Durchhalteparolen? Wenn die Spieler zum x-ten mal hören "Nein wir steigen nicht ab, die Mannschaft hat dazu zu viel Qualität" oder "Nein wir haben keinen Heimkomplex", aber dann das x-te Heimspiel am Stück verloren geht, glaubt das Team dann noch an den Trainer?!

Die Antwort auf diese Frage wird in meinen Augen in Hamburg und vor allem zu Hause gegen Hannover beantwortet. Gehen die beiden Spiele in die Hose - also 1 Punkt oder noch weniger insgesamt - wird der Trainer nichtmehr zu halten sein.


Hamburg und Hannover sind der Knackpunkt - genauso sehe ich das auch. Weiter oben habe ich die Messlatte sogar noch höher gelegt: Weniger als 4 Punkte bedeuten zwei weitere Spiele ohne Sieg, was nicht mehr zumutbar wäre. Selbst eine Niederlage in Hamburg dürfte das Fass schon zum Überlaufen bringen, wenn nicht gleichzeitig erkennbar war, dass die Jungs sich zuvor förmlich zerrissen haben.
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Auweia! Armer Papa. Das tat bestimmt weh...

Hab' meinen Jungs wenigstens die Papierfähnchen mitgebracht, um vom sportlichen Tiefschlag etwas abzulenken. Immerhin: Der Kleine hat gleich gesungen.
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Nein, wir sind noch nicht abgestiegen. Aber die viel zitierte Eigendynamik ist in vollem Gange. Es bleiben noch 12 Spieltage Zeit, um die notwenigen Punkte einzufahren, sprich zu reagieren.

Die Frage ist allerdings: Wer reagiert zuerst? Natürlich gibt es keine Erfolgsgarantie nach einem Trainerwechsel. Aber sehen wir es mal ganz realistisch: Die Mannschaft muss in den kommenden zwei Ligaspielen gegen Gegner „auf Augenhöhe“ zeigen, was sie kann, nachdem Funkel sie entsprechend vorbereitet hat, sonst müssen eben andere reagieren, weil sonst die Zeit davon läuft. Der Pokal war immer ein netter Nebenschauplatz – eine Niederlage bei den Oxxen wäre wie ein Stich ins Herz, liegt aber immer im Bereich des Möglichen, ein Sieg würde uns vermutlich die Sinne vernebeln, bringt uns aber im Abstiegskampf nicht weiter. Weder das eine noch das andere dürfte HBs Entscheidung wesentlich beeinflussen. Bei einer Niederlage in Hamburg dürfte es allerdings für Funkel schon vorbei sein. Ein Punkt ist das absolute Minimum. Und stehen nach dem Heimspiel gegen Hannover nicht mindestens 4 Zähler mehr als jetzt auf dem Konto, ist unser Trainer auch weg. Da dürfte HB keinerlei Alternative zu haben, auch wenn ich ihm hoch anrechne, wie vehement er sich zum jetzigen Zeitpunkt vor seine sportliche Leitung stellt und jegliche Diskussion darüber mit der Presse im Keim erstickt.

Und noch etwas, dass mir am Freitag mal wieder mächtig auf den Sack ging: Wenn uns eine Mannschaft mit fairen Mitteln dermaßen an die Wand spielt wie der VFB, dann ist die Beschimpfung des Gegners durch die Zuschauer bei jedem lächerlichen Eckball oder Einwurf nicht mehr nur unangemessen sondern von vorne bis hinten peinlich. „Stuttgarter Arschlöcher“ – ist das alles, was der Kurve zu so einem Spiel einfällt? In England zollt man in derartigen Situationen dem Ggener nach wie vor Respekt. Es würde manchen gut stehen, die klare sportliche Überlegenheit einer Mannschaft auch mal anzuerkennen. Das wäre wahre Größe und dann hätte man auch das Recht, sich als beste Fans der Liga zu bezeichen. Das, was in vergleichbaren Situationen aus unserer Kurve kommt, verdient nur ein Wort: Absoluter Kindergarten. Und dann noch die eigenen Fans verhöhnen („Auf Wiedersehen!“), weil sie beim Stand von 0:4 (!) und keinerlei Aktivität in unserem Team 10 Minuten vor Schluss das Elend nicht mehr mit ansehen können. In so einem Fall feuert man die eigenen Jungs bedingungslos an bzw. schweigt oder pfeift sie nach dem Spiel aus, wenn sie es am Ende nicht anders verdienen. Was bei uns teilweise abgeht, lässt uns alle ziemlich armselig dastehen, nämlich als beleidigte schlechte Verlierer, die den Sinn für die Realität verloren haben.

Jetzt fragt sich bestimmt der eine oder andere, was dieser Absatz mit unserer sportlichen Misere zu tun hat. Sehr viel wie ich meine, denn genauso wie der Hühnerhaufen Namens Mannschaft offenbaren Fans mit einem solchen Verhalten Schwäche gegenüber dem Gegner. Es ist ein Zeichen von infantiler Ohnmacht, wenn man nicht mehr das eigene Team anfeuert, sondern grundlos die anderen Spieler beschimpft und wird bei Außenstehenden allenfalls verständnisloses Kopfschütteln auslösen.
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Da bin ich wohl der einzige, der damit ein Problem hat.    
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Sorry, falls das Thema schon mal dran war, habe dazu nichts gefunden.

Habe mich heute mal bezüglich der Familienblöcke schlau gemacht und war doch einigermaßen verdutzt, als ich die Bearbeitungsgebühren sah: Für zwei Karten à 16,- fallen 6 Euro an. Zusammen also 38,-. Gegenüber dem regulären Preis für den günstigsten Sitzplatz für einen Erwachsenen plus Kind über das Online-Ticketing (40 Euro) bleiben also gerade mal 2 Euro Ersparnis. Im Online-Ticketing werden pro Karte nur 1 Euro Gebühren fällig. Was ist die Rechtfertigung für eine Verdreifachung der Bearbeitungsgebühr?

Wieso macht man ein an sich positives Angebot auf diese Art und Weise wieder so unattraktiv?
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Natürlich sind 4,50 völlig unangemessen, wenn man bedenkt, was dafür auch noch alles in Kauf genommen werden muss.

Aber so lange Parkplätze nicht leer bleiben, sprich die Nachfrage ungebrochen da ist, kann man weiter an der Gebührenschraube drehen. Meckern hilft da überhaupt nichts. Die Preise regelt der Markt.

Hier ist die Fantasie der Betroffenen gefragt:
Einfach mal ernsthaft in Erwägung ziehen, demnächst doch mit der Bahn zu kommen. Wie gesagt: Bezahlt habt Ihr das mit Eurer Karte sowieso schon.
Und wenn die Anbindung besch...  ist, dann vielleicht die Karre am nächst erreichbaren Bahnhof abstellen, wo es eben nix kostet und umsteigen. Ich weiß, wie vollgestopft die Züge vom und zum Stadion sind und trotzdem käme ich nicht auf die Idee, aus Bequemlichkeit auf's Auto umzusteigen. Es wäre mir viel zu blöd, jedes Mal Minuten vor dem Abpfiff raus zu müssen, um nicht stundenlang nach dem Spiel im Stau zu stehen. Und dann noch die Zusatzkosten...
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Man kann es drehen und wenden wie man will, es wird am Ende keine klare Erkenntnis darüber geben, wer denn nun Schuld an den massenhaft zerstörten Sitzen hat, denn es gibt nun mal mehrere Ursachen:

[ulist][*]Sitze werden mutwillig zerstört. Das ist Fakt, denn es wurde zigfach beobachtet und in diesen Fällen ist mal mindestens Schadenersatz durch die Täter plus angemessene Strafe (von mir aus ruhig ein paar Spiele „Bedenkzeit“) angebracht. Kriminell wird das ganze, wenn noch andere Besucher durch rausstehende Schrauben oder geworfene Sitze verletzt werden. Da gibt es für mich keine Toleranz. Das lässt sich natürlich nur anhand fundierter Zeugenaussagen bewerkstelligen, ist klar.
[/ulist]
[ulist][*]Sitze werden unabsichtlich im Jubel aus der Verankerung getreten. Das liegt zum einen an der sehr engen Bestuhlung, welche beim Stehen nur wenig, beim Sitzen praktisch keine Bewegungsfreiheit zulässt und somit das Drüberlaufen provoziert und zum anderen an der Tatsache, dass sich Kurvenfans, die ihr ganzes Leben lang stehend im Stadion verbracht haben, nicht auf einmal dazu zwingen lassen, sich bei bestimmten Spielen hinzusetzen, nur weil das verkalkte Funktionäre bei der UEFA so wollen. Das funktioniert in keinem Stadion Europas. Also wird auch bei internationalen Spielen gestanden, gehüpft und getobt und da sind die Sitze im Weg. Das kann keiner wegdiskutieren.
[/ulist]
[ulist][*]Die Sitze sind wirklich lächerlich instabil: Weichplastik welches mit vier Baumarktkreuzschlitzschrauben fixiert wird. Mir kann einer erzählen was er will: Auf versehentliche Fehltritte von hinten auf die Lehne wurden die Dinger nicht getestet – allenfalls die maximale Traglast der sitzenden Person. Dass es auch anders geht, sieht man am Beispiel Berlin: Ich finde die Klappsitze äußerst stabil und Platz genug zum Durchlaufen, Hüpfen und Tanzen gibt es auch, weil sie von alleine hochklappen. Bei internationalen Spielen müssen die auch nicht mühevoll jedesmal montiert und danach wieder demontiert werden. Sollte man sich bei uns wenigstens für den Stehplatzbereich mal gründlich überlegen.
[/ulist]
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Es ist ziemlich einfältig, wenn nicht sogar albern, den Boykott-Fans (im wesentlichen Ultras) eine Mitschuld an dieser bitteren Niederlage geben zu wollen. Auch Thurk und Streit meinen, sich auf diese Weise rausreden zu müssen. Funkel hat es nach dem Spiel richtig erkannt und zugegeben, dass der Gegner an diesem Tag in allen Belangen überlegen war.

Das Fehlen der Ultras in der ersten Hälfte war zwar optisch nicht so gravierend wie erhofft, jedoch hat man klar gehört, wo das Herz des Frankfurter Supports steht. Bis auf wenige Ansätze der anwesenden Fanclubs, die recht schnell verpufften, war tote Hose. Wer hier ernsthaft behauptet, man hätte das ohne die Ultras doch ganz gut hingekriegt, der lügt sich was in die eigene Tasche. Ich saß an der Grenze zur Ostkurve – die Auswirkungen des fehlenden Dauersupports und der geringen Lautstärke waren bis dorthin erkennbar, denn in der ersten Halbzeit ist praktisch keiner aufgestanden. Nachdem in der zweiten Hälfte der gewohnte Orkan wieder da war, wurden unsere Chancen jedoch nicht besser. Im Gegenteil: Die Bielefelder haben uns nach Strich und Faden ausgekontert, noch zwei eingeschenkt und über einen Elfmeter hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen.

Fazit: Mit oder ohne Boykott – in diesem Spiel hätten wir keine Chance gehabt.

Mal was anderes: Hat jemand gesehen, was auf dem Transparent der Arminen stand? Ich saß direkt oberhalb im 23 und bekam die Sprechchöre („Fußballfans sind keine Verbrecher!“, „Ohne Ultras ist hier gar nichts los!“) sowie den Abtransport eines Bielefelders mit, der vermutlich nicht schnell genug vom Zaun runter kam. Wenn das nämlich eine Solidaraktion sein sollte, fände ich das bemerkenswert.