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amsterdam_stranded

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Motoguzzi999 schrieb:

So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.

https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176


Eine sehr interessante Ansicht. Man entzieht vorallem der Zivilbevölkerung (!) in Gaza das Wasser, Strom und Gas aufgrund Sicherheitsbedenken. Selbst ein von der WHO vorgeschlagener humanitärer Korridor wird abgelehnt weil das Misstrauen Israels selbst gegen Internationale Organisationen (!) groß ist.
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Adnanovicxo schrieb:

Motoguzzi999 schrieb:

So, ich habe mich jetzt auch mal ein bisschen schlau gemacht und würde mich dieser Bewertung des Völkerrechtsesperten Ralf Jannik anschließen. Ja völkerrechtswidrig, aber dem nun überwiegendem Sicherheitsdenken geschuldet.

https://www.puls24.at/news/chronik/ralph-janik-israels-blockade-des-gaza-streifens-ist-voelkerrechtswidrig/310176


Eine sehr interessante Ansicht. Man entzieht vorallem der Zivilbevölkerung (!) in Gaza das Wasser, Strom und Gas aufgrund Sicherheitsbedenken. Selbst ein von der WHO vorgeschlagener humanitärer Korridor wird abgelehnt weil das Misstrauen Israels selbst gegen Internationale Organisationen (!) groß ist.


Das wirst Du als Deutscher vielleicht nie verstehen, aber das Judentum wird sich kein zweites Mal abschlachten lassen.
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hawischer schrieb:

Adnanovicxo schrieb:

Jedoch sollte man gleichzeitig (auch als Deutschland) kritisieren dürfen, wenn Israel den Zugang zu Wasser Strom usw. kappt und somit hauptsächlich die Zivilbevölkerung kollektiv bestraft. Wir reden hier über eine Ultrarechten Regierung in Israel dessen Minister für Sicherheit ein verurteilter Rassist und Terroristenunterstützer ist.


Nein und nochmals nein.
Ich übernehme hier die Meinung des FAZ-Hersusgebers Kaube der in seiner Zeitung heute u.a. schreibt:
"Ein Ja oder Nein wäre auf diese Frage der Klarheit halber willkommen. Denn das "Nein, aber", das gerade oft zu hören ist, gibt sich abwägend in einer Situation, in der nichts abzuwägen ist. Den schuldlos Hingemetzelten kann man schlecht auf den Grabstein schreiben, sie seien zwar zu Unrecht ermordet worden, aber in höherem Sinne seien die Täter doch zu verstehen und Israel ebenfalls schuld an ihrem Tod"
Und weiter..
"Zu sagen, das Existenzrecht Israels gehöre zu unserer Stastsräson, "aber" man unterstütze dennoch die Leute, die es auf diese Weise verneinen, würde Verlogenheit, Verlegenheit und Dummheit kombinieren."

Diese Art der Relativierung (Dein Hinweis auf den "Terroristenunterstützer", der gerade Minister in Israel ist) ist genau das, was der FAZ-Kommentator völlig zu recht anprangert.

Leider hinter Paywall
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-hamas-ueberfaellt-israel-reaktionen-aus-deutschland-19231395.html
"



Mein Hinweis bezieht sich auf eine generelle Kritik an Israel und deren Politik. Unabhängig von den Angriffen der Hamas. Das in Israel eine ultra-rechte Regierung an der Macht ist scheint man in politischen (!) Kreisen völlig achselzuckend hinzunehmen. Wir reden hier eben von einem verurteilten Rassisten der nun politisch (!) Einfluss nehmen kann und wird. Ich kritisiere hier einfach nur Ignoranz der westlichen Politik. Diese Ignoranz, dass in Israel eine Regierung an der Macht ist, die als "rechteste" Regierung in der Geschichte Israels gilt. Das dieser Umstand überhaupt keine politischen Konsequenzen hat, schockiert mich.

Ich habe mit keinem Satz die den Angriff der Hamas relativiert oder gar befürwortet.
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Adnanovicxo schrieb:

Mein Hinweis bezieht sich auf eine generelle Kritik an Israel und deren Politik. Unabhängig von den Angriffen der Hamas. Das in Israel eine ultra-rechte Regierung an der Macht ist scheint man in politischen (!) Kreisen völlig achselzuckend hinzunehmen. Wir reden hier eben von einem verurteilten Rassisten der nun politisch (!) Einfluss nehmen kann und wird. Ich kritisiere hier einfach nur Ignoranz der westlichen Politik. Diese Ignoranz, dass in Israel eine Regierung an der Macht ist, die als "rechteste" Regierung in der Geschichte Israels gilt. Das dieser Umstand überhaupt keine politischen Konsequenzen hat, schockiert mich.

Ich habe mit keinem Satz die den Angriff der Hamas relativiert oder gar befürwortet.


Bei allen berechtigten Vorbehalten gegenüber der derzeitigen Regierung Israels, würde mich schon interessieren, weshalb Du es für notwendig empfindest, bevorzugt die einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten zu kritisieren? Das einzige Land in dem Religionsfreiheit existiert und beispielsweise ein offen queerer Mensch nicht sofort umgebracht wird.

Sicherlich kann man die Missstände Israel erwähnen, aber bei einer den tatsächlichen Verhältnissen angemessenen Balance müssten zunächst 26 Seiten Kritik an den Diktaturen in der Nachbarschaft und echten faschistischen Bewegungen wie der Hamas und dem IS kommen. Das passiert aber nicht. Die Vorwürfe werden nahezu ausschließlich an Israel adressiert.




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Die Washington Post schreibt, dass die Vorbereitung der Terroranschläge wohl mindestens ein Jahr gebraucht hätten. Der Iran habe dabei massive logistische Unterstützung geleistet, wiewohl die Aktion nicht orchestriert. Deutlich wird auch, dass die Hamas wohl zunehmend zum Alliierten des Iran wird. Leider zeigt sich auch hier wieder, das jede Schwäche oder Uneinigkeit Israels sofort ausgenutzt wird. Der Konflikt wird wohl auf wenig ungelöst bleiben.

https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/10/09/iran-support-hamas-training-weapons-israel/
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Motoguzzi999 schrieb:

Leider zeigt sich auch hier wieder, das jede Schwäche oder Uneinigkeit Israels sofort ausgenutzt wird.


So ist es. Und sollte sich Israel zu irgendeinen Zeitpunkt nicht mehr verteidigen können, wird sich das Grauen, was am Wochenende passiert ist, an jedem Ort und in jedem Haus in Israel abspielen. Das ist nicht einfach irgendein Konflikt mit beidseitigen Verursachungsbeiträgen, über den sich aus dem Luxus einer mitteleuropäischen Sicherheitslage heraus locker urteilen ließe. Es geht für die Menschen in Israel um ihre bloße Existenz. Und zwar nicht ausschließlich für die Juden, sondern auch für den Teil der nichtjüdischen Bevölkerung Israels, der nicht nach den Vorstellungen der religiösen Fanatiker lebt.
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Und um es mal klar zu stellen, ich bin für ein freies und friedliches Palästina, aber Männer und Frauen und Kinder, alles Zivilisten, wahllos zu ermorden und zu entführen, das hat bei weitem nichts mehr mit Freiheitskampf zu tun.

Das ist einfach nur Terrorismus und gehört bekämpft!
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Vael schrieb:

Und um es mal klar zu stellen, ich bin für ein freies und friedliches Palästina, aber Männer und Frauen und Kinder, alles Zivilisten, wahllos zu ermorden und zu entführen, das hat bei weitem nichts mehr mit Freiheitskampf zu tun.

Das ist einfach nur Terrorismus und gehört bekämpft!


Danke!
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So verstehe ich Sempers Einwand auch gar nicht.
Er weist viel mehr, zurecht, darauf hin, dass wie in vielen Konflikten, beide Seiten eine gewisse Verantwortung tragen.

Dabei streitet er nicht ab, dass die jetzigen Gewaltexzesse natürlich von der Hamas ausgehen und aufs allerschärfste zu verurteilen sind.
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cyberboy schrieb:

So verstehe ich Sempers Einwand auch gar nicht.
(…)

Dabei streitet er nicht ab, dass die jetzigen Gewaltexzesse natürlich von der Hamas ausgehen und aufs allerschärfste zu verurteilen sind.


Wie Du seinen Folgebeiträge entnehmen kannst, tut er das offenkundig nicht. Er hält es nur für notwendig, den Terror der Hamas zu relativieren. Schließlich hat er ja „schöne YT-Serien und Dokus“ gesehen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Es ist mir einigermaßen unverständlich, wie es die Sympatisanten der Hamas im Westen immer noch schaffen, die Augen davor zu verschließen, dass die Hamas niemals Teil einer friedlichen Lösung sein wird und es auch nicht sein will.


Man muss kein Sympathisant der Hamas sein, um festzustellen, dass die israelische Politik seit Jahren alles dafür unternimmt der Hamas neue Rekruten zu bescheren.

Nur weil eine Seite Arschlöcher sind, schließt das nicht aus, dass die andere Seite keinen Deut besser ist.

Und es war keiner der Hamas, der die letzte realistische Hoffnung auf Frieden erschossen hat...
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Grundsätzlich ist es richtig, auch diesen Konflikt nicht monokausal einer Seite zuzuschreiben. Aber im Zusammenhang mit den jetzigen Gewaltexzessen der Hamas führt dieses „aber Israel“ zu einer erheblichen „false balance“, weil es suggeriert, dass für alles, was die Hamas tun, irgendwie auch Israel verantwortlich sei. Das verkennt und verschleiert den Charakter der Hamas als faschistische Terror-Gruppe. Es ist für die Hamas letztendlich egal, was Israel tut. Die Ziele der Hamas sind so oder so bedingungslos auf die Auslöschung Israels gerichtet.
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FredSchaub schrieb:

heute vor 50 Jahren wollten die arabischen Staaten den Feiertag ausnutzen, um Israel ins Mittelmeer zu treiben . hat nur nicht geklappt


Leider ist das gestern nicht allzu gut gealtert. Am heutigen Morgen hat die Hamas Israel mit einem Terrorkrieg überzogen, der beispiellos ist seit dem besagten Überraschungsangriff vor 50 Jahren. Wahrscheinlich werden Dutzende, wenn nicht noch mehr, israelische Zivilisten umgebracht worden sein oder noch umgebracht werden.
Israels Reaktion wird entsprechend heftig ausfallen und wiederum in noch größeren Umfang Tod und Zerstörung über Gaza bringen und es ist jetzt schon klar, wer am Ende militärisch gewinnen wird, unabhängig vom PR-Erfolg der Hamas. Vermutlich ist das sogar das Ende jeder Bereitschaft mit den Palästinensern irgendwie mit Samthandschuhen umzugehen, unabhängig davon, dass Israels Regierungen das eh nur bedingt gemacht haben und die aktuelle erst recht nicht, sondern noch Konflikte regelrecht heraufbeschwört.

Aber in dieser Stunde kann es nur darum gehen diese Terroristen auszuschalten. Weitergehende Reaktionen gegen den Unterstützer Iran etc. sind nicht auszuschließen.

Man kann angesichts dieses Konflikts nur noch den Kopf schütteln. Es ist einfach nur traurig.
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Es ist mir einigermaßen unverständlich, wie es die Sympatisanten der Hamas im Westen immer noch schaffen, die Augen davor zu verschließen, dass die Hamas niemals Teil einer friedlichen Lösung sein wird und es auch nicht sein will. Deren einziges Ziel ist die Auslöschung Israels. Gegen diese Erkenntnis helfen auch alle „aber Israel“-Relativierungen nichts.
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Weiter geht es. Der grüne Staatssekretär Udo Philipp war vor seiner Tätigkeit im Wirtschaftsministerium in führender Position bei EQT, einem der größten Private Equity Fonds in Europa.

Nun ist er im Wirtschaftsministerium zuständig für Digitalpolitik, künstliche Intelligenz, digitale Technologien, Innovationspolitik – und die deutsche Startup-Szene. Seine Beamten entwarfen die erste Startup-Strategie der Bundesregierung, mit der Jungunternehmen bis 2030 zehn Milliarden Euro bereitgestellt werden soll. Zugleich hat Udo Philipp allerdings privates Geld in mehrere Startups investiert, was ihn potenziell zu einem Profiteur der Politik des Ministeriums macht, die er selbst maßgeblich mit beeinflusst.

https://www.businessinsider.de/politik/nach-graichen-naechster-staatssekretaer-bringt-habeck-in-erklaerungsnot/?utm_campaign=twitter&utm_medium=onsite_button&utm_source=social&tpcc=offsite_bigs_sharing_free_twitter

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franzzufuss schrieb:

Landroval schrieb:

Wegner erhielt 86 Ja-Stimmen. 70 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen gab es auch.


Gewählt mit den Stimmen der AFD Abgeordneten. Diese hatten sich in den beiden ersten Wahlgängen noch enthalten!!

Meine Quelle hier.

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-7200.html


So ganz klar ist das noch nicht. Die AfD nimmt das für dich lediglich in Anspruch.

Unabhängig davon: großartige Leistung in Berlin. Erst eine von der Mehrheit gewollte Koalition gleich von Anfang an sabotieren und dann noch der AfD eine Steilvorlage liefern, damit sie die parlamentarische Demokratie vor sich hertreiben kann.  
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Muss natürlich „für sich lediglich in Anspruch“ heißen.
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Landroval schrieb:

Wegner erhielt 86 Ja-Stimmen. 70 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen gab es auch.


Gewählt mit den Stimmen der AFD Abgeordneten. Diese hatten sich in den beiden ersten Wahlgängen noch enthalten!!

Meine Quelle hier.

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-7200.html
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franzzufuss schrieb:

Landroval schrieb:

Wegner erhielt 86 Ja-Stimmen. 70 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen gab es auch.


Gewählt mit den Stimmen der AFD Abgeordneten. Diese hatten sich in den beiden ersten Wahlgängen noch enthalten!!

Meine Quelle hier.

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-7200.html


So ganz klar ist das noch nicht. Die AfD nimmt das für dich lediglich in Anspruch.

Unabhängig davon: großartige Leistung in Berlin. Erst eine von der Mehrheit gewollte Koalition gleich von Anfang an sabotieren und dann noch der AfD eine Steilvorlage liefern, damit sie die parlamentarische Demokratie vor sich hertreiben kann.  
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Knauff auszuwechseln ist ein ziemlich mieser Move von Glasner. Sowas muss nicht sein
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skyeagle schrieb:

Knauff auszuwechseln ist ein ziemlich mieser Move von Glasner. Sowas muss nicht sein


Zumal wir ihn langfristig halten wollen.
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Ich werde nicht ganz schlau daraus. Die SPD opfert also ihren führenden Regierungsanspruch in Berlin für eine GroKo unter der CDU? Klar, das ist sicherlich eine Option, mit der durchaus einige leben können, die nicht parteigebunden agieren und denken und sich sagen "CDU hat die Wahl gewonnen, also lasst sie mal machen". Aber das kann für die SPD absolut nach hinten losgehen (siehe damals im Bund, als man lieber GroKo unter Merkel machte als RRG)
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SGE_Werner schrieb:

Ich werde nicht ganz schlau daraus. Die SPD opfert also ihren führenden Regierungsanspruch in Berlin für eine GroKo unter der CDU? Klar, das ist sicherlich eine Option, mit der durchaus einige leben können, die nicht parteigebunden agieren und denken und sich sagen "CDU hat die Wahl gewonnen, also lasst sie mal machen". Aber das kann für die SPD absolut nach hinten losgehen (siehe damals im Bund, als man lieber GroKo unter Merkel machte als RRG)



Was man aus den Parteien so hört, schließen sowohl die Spitzen der SPD wie auch die der Grünen eine Fortsetzung der Koalition mit der Linken hinter vorgehaltener Hand kategorisch aus.

Falls es so sein sollte, bleiben der SPD nur die Optionen Koalition mit der CDU oder Opposition bei Schwarzgrün.
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FrankenAdler schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Ich möchte so nicht leben!
Permanent kontrolliert und diszipliniert zu sein, da muss ich mich wirklich sehr gruseln!

Recht so, FA! Freie Fahrt für freie Bürger! 😉

Quatschkopf!

Du weißt natürlich genau, dass dies eine Analogie und nicht wörtlich gemeint war. Aber dein Spruch klingt so ein bisschen fußaufstampfend nach "Ich lasse mir meine Freiheiten... meine Annehmlichkeiten... meine Gewohnheiten... etc. von einer dahergelaufenen Pandemie nicht nehmen!"
Denkst du nicht, dass uns evtl. noch ganz andere Einschränkungen bevorstehen, gegen die die Coronamaßnahmen ein laues Lüftchen waren? Ein bisschen was an Vorboten bekommst du ja bei deiner täglichen Arbeit mit.
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WürzburgerAdler schrieb:

Aber dein Spruch klingt so ein bisschen fußaufstampfend nach "Ich lasse mir meine Freiheiten... meine Annehmlichkeiten... meine Gewohnheiten... etc. von einer dahergelaufenen Pandemie nicht nehmen!" Denkst du nicht, dass uns evtl. noch ganz andere Einschränkungen bevorstehen, gegen die die Coronamaßnahmen ein laues Lüftchen waren? Ein bisschen was an Vorboten bekommst du ja bei deiner täglichen Arbeit mit.


Mich verwundert diese Bereitschaft, in vorauseilendem Gehorsam jede mögliche zukünftige Einschränkung zu antizipieren und zu akzeptieren.

Unser Rechts- und auch Gesellschaftssystem basiert darauf, dass nicht die Freiheit zu rechtfertigen ist, sondern die Einschränkung derselben.

Verstehe mich nicht falsch, ich habe die Corona-Maßnahmen mitgetragen und aus gutem Grund trotz einiger rechtlicher Bedenken weder hier noch anderswo kritisiert, um nicht den falschen Leuten Argumente zu liefern. Jedoch sollten wir sehr vorsichtig sein, dass wir den Ausnahmezustand nicht zum Normalzustand machen.
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Irgendetwas scheint sich in Transnistrien zusammenzubrauen:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-02/ukraine-krieg-moldau-russland-transnistrien?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

Verschiedene Kanäle spekulieren, dass sich Moldawien möglicherweise mithilfe der Ukraine aus der faktischen Teilbesetzung und Unterdrückung durch Russland befreien will.
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fromgg schrieb:

Das beginnt ja schon damit , dass es mir ein Rätsel ist , warum der Kreml das überhaupt gemacht hat. Die mussten doch mit so was rechnen. Einen völkerrechtswidrigen Krieg vom Zaun zu brechen und zu glauben , nichts geschieht ... zu optimistisch.
Waren die wirklich über die eigenen militärischen Kapazitäten so miserabel informiert ? Und über die ukrainischen ebenfalls ?

Meine Analyse als interessierter Beobachter:
Die ersten Wochen des Krieges haben gezeigt, dass die Russen geglaubt haben, sie können mit einer Art Blitzkrieg Kiew in ein paar Tagen einnehmen, die Regierung absetzen und die zentrale Verteidigung der Ukraine außer Kraft setzen. Aufgrund des ukrainischen Widerstands, des Scheiterns, den Flugplatz mit Luftlandetruppen einzunehmen und der dilettantischen Strategie mit Kolonnen von Militär auf wenigen Straßen vorzustoßen, haben sich die schnellen Ziele nicht erreichen lassen.

Weiter haben die Russen die Bereitschaft zur Verteidigung der Ukrainer unterschätzt. Manche haben wohl erwartet, sie werden mit Blumen begrüßt. Die Befreiung besetzter Gebiete durch die ukrainische Armee beweist, dass die Generäle Putins damit nicht gerechnet haben. Einige mussten ja auch wegen Erfolglosigkeit ihren Hut nehmen.

Weiter hat Putin die Reaktion des Westens falsch eingeschätzt. Er hat wohl erwartet, nach einer schnellen Besetzung Kiews, wird es ein paar Sanktionen geben und wieder eine Art der Minsker Vertragsverhandlungen, mit ähnlich wachsweichen Ergebnissen. Die furchtbaren Kriegsverbrechen hatten ihre Wirkung, Putin darf nicht gewinnen.

Insgesamt hat sich Putin, seine Generäle, sein Geheimdienst gewaltig geirrt und nun tun sie so, als liefe alles nach Plan. Alles falsch. Die nicht geplanten Mobilmachungen zeigen es deutlich. Nichts davon war geplant und vorbereitet.
Putin musste seine Strategie ändern und setzt nun auf Zerstörung der Infrastruktur, Schwächung der Verteidigunsbereitschaft, Abnutzungskrieg im Osten und der Versuch durch Drohungen mit Eskalation die Bereitschaft des Westens - weiter die Ukraine zu unterstützen - zu destabilisieren.

Ein freiwilliger Rückzug kommt in Putins Welt nicht vor.
Er träumt weiter von seinem großrussischen Reich.
Die Belastung Russlands muss so groß werden, dass Länder wie China erkennen, dass ein weiteres Setzen auf Rußland sich für sie nicht auszahlt.
Daraus eine weitere Isolation Rußland, Verschlechterung der Wirtschaft und Lebensbedingungen und daraus ein Aufwachen der russischen Eliten, der Oligarchen, der Regionalfürsten, dass es mit Putin kein gutes Ende nimmt.
Die Lösung wird es wohl nur durch eine innerrussische Reaktion geben können. Zwingende Vorrausstzung ist, Putins Umgebung muss zur Erkenntnis kommen, dass der Krieg nicht gewonnen werden kann.


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hawischer schrieb:

Die Lösung wird es wohl nur durch eine innerrussische Reaktion geben können. Zwingende Vorrausstzung ist, Putins Umgebung muss zur Erkenntnis kommen, dass der Krieg nicht gewonnen werden kann.


Das habe ich lange Zeit auch gedacht. Aber von der Bevölkerung wird keine relevante Reaktion kommen. Die schaut gerade teilnahmslos zu, wie die eigene Jugend für einige hundert Meter Geländegewinne geopfert wird. Man marschiert mit Putin ähnlich in den Untergang, wie es die Deutschen mit Hitler getan haben. Allenfalls im System kann es bei weiteren Rückschlägen zu Machtkämpfen kommen. Inzwischen traue ich mir aber keinerlei Einschätzung zu, welche Personen dort welche Rollen spielen und ob ein Machtwechsel zwangsläufig zu einem moderateren Kurs führt. Der Kreml und die russische Elite sind ein undurchdringliches Spiegelkabinett, bei dem nichts ist wie es zu sein scheint. Ähnlich wie im Fall von Nazi-Deutschland wirkt es so, dass das russische System mittlerweile seiner eigenen Propaganda verfallen und in dem Narrativ des großen vaterländischen Krieges gefangen ist.


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amsterdam_stranded schrieb:

Oskar Lafontaine hält die Grünen für Kriegstreiber, die SPD für einen "Vasallen“der USA:

Nach dem, was man gestern in der ARD-Doku über Gazprom erfahren durfte, war die SPD eher ein Vasall Putins. Und zwar europaweit.
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WürzburgerAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Oskar Lafontaine hält die Grünen für Kriegstreiber, die SPD für einen "Vasallen“der USA:

Nach dem, was man gestern in der ARD-Doku über Gazprom erfahren durfte, war die SPD eher ein Vasall Putins. Und zwar europaweit.


Zumindest hat sie alle Anzeichen für den wahren Charakter des russischen Systems mutwillig ausgeblendet. Im Gegensatz zu der Linken scheint sie aber ihren historischen Fehler zu erkennen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Solange es um einen Gegenpart der USA handelt, ist man bereit, die Augen vor jedem Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie beispielsweise in Butscha zu verschließen und die absurdesten Relativierungen an den Haaren herbeizuziehen.      

Magst du da mal, abseits der AfD, ein paar Beispiele nennen? Also ein Beispiel für Antiamerikanismus der soweit geht Butscha zu rechtfertigen und natürlich für die absurdesten Relativierungen. Ich hab das so gar nicht mitbekommen und bin sehr gespannt!
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FrankenAdler schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Solange es um einen Gegenpart der USA handelt, ist man bereit, die Augen vor jedem Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie beispielsweise in Butscha zu verschließen und die absurdesten Relativierungen an den Haaren herbeizuziehen.      

Magst du da mal, abseits der AfD, ein paar Beispiele nennen? Also ein Beispiel für Antiamerikanismus der soweit geht Butscha zu rechtfertigen und natürlich für die absurdesten Relativierungen. Ich hab das so gar nicht mitbekommen und bin sehr gespannt!


Diether Dehm, der - das muss ich Dir vermutlich nicht erzählen - ein enger Vertrauter von Wagenknecht ist, bezeichnet das Butscha-Massaker als Fake:

https://amp.focus.de/politik/deutschland/diether-dehm-linken-politiker-bezeichnet-butscha-massaker-als-fake_id_152874581.html

Sevim Dağdelen meint, dass derjenige, der die Ukraine mit Waffen unterstütze, ein „antirussischer Ideologe“ und „Bellizist“ sei:

https://taz.de/Sozialproteste-und-Russlandpolitik/!5873031/

Dabei wittert sie, dass die USA Deutschland in  dem Krieg der Ukraine „gegen Russland“ (sic!)  „in das Feuer“ geschickt werde:

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ukraine-krieg-waffen-lieferung-leopard-gastbeitrag-bundestagsabgeordnete-sevim-dagdelen-die-linke-deutsche-panzer-gegen-russland-die-folge-waere-eine-eskalation-li.307422

Wagenknecht selbst behauptet, die Grünen hätten kein Interesse mehr am Klimaschutz und stattdessen einen »wahnsinnigen Krieg gegen Russland« zur Priorität erhoben und Baerbock würde den »Konfrontationskurs« der USA im Konflikt zwischen China und Taiwan unterstützen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-linke-sahra-wagenknecht-empoert-mit-ukraine-russland-tweet-fraktion-distanziert-sich-a-ba4cb5cf-9abf-4b66-baf2-410d7af6115b

Oskar Lafontaine hält die Grünen für Kriegstreiber, die SPD für einen "Vasallen“der USA:

https://amp.n-tv.de/politik/Lafontaine-gibt-USA-Mitschuld-am-Ukraine-Krieg-article23347031.html

Usw. usf….
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amsterdam_stranded schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Zum Thema: der "latente Antiamerikanismus" im "Lager Wagenknecht" kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Insofern muss man sich nicht wundern.


Naja, bei aller berechtigten Kritik an den USA hat der Antiamerikanismus in dem Lager aber jede Bindung zur Realität verloren und trägt eindeutig wahnhafte Züge. Solange es um einen Gegenpart der USA handelt, ist man bereit, die Augen vor jedem Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie beispielsweise in Butscha zu verschließen und die absurdesten Relativierungen an den Haaren herbeizuziehen.


Auch hier muss ich ausnahmsweise Amsterdam zustimmen und ich bin wahrlich kein Freund von seinen Posts. Aber bei aller berechtigter Kritik an den Amis, was derzeit da rausgeseiert wird teilweise, das ist nur noch sinnloser purer Hass.
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Vael schrieb:

Auch hier muss ich ausnahmsweise Amsterdam zustimmen und ich bin wahrlich kein Freund von seinen Posts.


Irgendwie sagen das immer alle über meine Beiträge… .
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hawischer schrieb:

Die Haltung des "Ja, aber.. " das sich durch die Argumentation zieht, erlärt manches.
Ja, der Angriff auf die Ukraine ist völkerrechtswidrig, aber... der Westen/USA im Irak, usw.
Ja,  es war eine freie Entscheidung osteuropäische Länder der Nato beizutreten, aber.... in Rußland wurde das als Bedrohung wahrgenommen.

Das sollte dir bekannt vorkommen. "Ja, wir müssen etwas gegen den Klimawandel tun, aber..."
Erklärt auch manches. Stichwort Glashaus.

Zum Thema: der "latente Antiamerikanismus" im "Lager Wagenknecht" kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Insofern muss man sich nicht wundern. Selbst jetzt machen sie in der Frage der Panzerlieferungen nicht den Eindruck eines verlässlichen und uneigennützigen Partners (Pro Abrams contra Leo).
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WürzburgerAdler schrieb:

Zum Thema: der "latente Antiamerikanismus" im "Lager Wagenknecht" kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Insofern muss man sich nicht wundern.


Naja, bei aller berechtigten Kritik an den USA hat der Antiamerikanismus in dem Lager aber jede Bindung zur Realität verloren und trägt eindeutig wahnhafte Züge. Solange es um einen Gegenpart der USA handelt, ist man bereit, die Augen vor jedem Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie beispielsweise in Butscha zu verschließen und die absurdesten Relativierungen an den Haaren herbeizuziehen.
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auf was beziehst Du Dich?