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amsterdam_stranded

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Meines Erachtens macht der Vorfall noch einmal deutlich, dass die Parteien der Mitte CDU, SPD, Grüne und FDP einen Teil der Bevölkerung überhaupt nicht mehr erreichen und dieser Teil auch nicht an einem Dialog interessiert ist. Daher weiß ich nicht, ob es der richtige Weg ist, wenn die Mitte ihre Energie vorrangig darauf verschwendet, sich vorrangig untereinander zu bekämpfen. Schlussendlich haben diese Parteien mehr miteinander gemeinsam, als sie es jemals mit diesen antipolitischen Rändern haben könnten.
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Tafelberg schrieb:

nun ja, die Aussagen von Herrn Merz haben nun wirklich nichts mit den Bauernprotesten zu tun. Irgendwann ist es doch langweilig und albern, wenn wirklich fast jede Geschichte sofort im D&D immer mit Merz in Verbindung gebracht wird.
Der Umgang mit Politikern ist seit Jahren katastrophal, wenn ich da an Galgen für Gabriel und Merkel denke u.a.


Ist das so? Es ist eine politische Kultur, die den Umgang mit gewissen Strömungen vorlebt. Daher ist die Aussage "der Umgang mit Politikern" nicht ganz zutreffend. Es geht eher um den Umgang mit Politikern gewisser Strömungen und politischer Zuschreibungen.

Durch die immerwehrende Schaffung von Feindbildern, in der politischen Sprache, die sich letztlich auf die Gesellschaft überträgt, entstehen genau diese Feinbilder in den Köpfen. Sei es nun in Fragen der Migration, oder wie gerade, grüner Politik.

Und letztlich haben die Aussagen Merz zur Migration sehr wohl auch mit diesen Protesten zu tun. Sie zeigen sehr deutlich, dass eben nicht ausschließlich Migranten, das Problem unserer Gesellschaft sind, wie es eben gerne dargestellt wird, sondern vielmehr die Gesellschaft als solche das Problem.
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cyberboy schrieb:

Tafelberg schrieb:

nun ja, die Aussagen von Herrn Merz haben nun wirklich nichts mit den Bauernprotesten zu tun. Irgendwann ist es doch langweilig und albern, wenn wirklich fast jede Geschichte sofort im D&D immer mit Merz in Verbindung gebracht wird.
Der Umgang mit Politikern ist seit Jahren katastrophal, wenn ich da an Galgen für Gabriel und Merkel denke u.a.


Ist das so? Es ist eine politische Kultur, die den Umgang mit gewissen Strömungen vorlebt. Daher ist die Aussage "der Umgang mit Politikern" nicht ganz zutreffend. Es geht eher um den Umgang mit Politikern gewisser Strömungen und politischer Zuschreibungen.

Durch die immerwehrende Schaffung von Feindbildern, in der politischen Sprache, die sich letztlich auf die Gesellschaft überträgt, entstehen genau diese Feinbilder in den Köpfen. Sei es nun in Fragen der Migration, oder wie gerade, grüner Politik.



Naja, letztlich macht Du ja gerade genau das, was Du kritisierst. Du versuchst den Vorfall der CDU zuzuschreiben, um ein tradiertes Feindbild zu bedienen.
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SGE_Werner schrieb:


Sorry, aber irgendwie glaube ich nach meiner Erfahrung in den letzten Jahren und 2 Jahrzehnten niemandem, der behauptet, er würde dann keine Kritik üben, wenn statt 100 Zivilisten am Tag nur noch 20 sterben, weil man "gezielter" agiert. Nichts gegen Dich persönlich, einfach nur angewandte Lebenserfahrung bzgl. solcher Debatten.
Und die deutlich längere Kriegsführung, die Du ja entsprechend beschreibst, würde auch nur das Leid verlängern, sofern die Menschen nicht in sichere Zonen mit entsprechender Versorgung kommen. Das wird ja jetzt schon kritisiert.



Wann hatten wir denn diesen Fall schonmal, so dass man hier Erfahrungswerte heranziehen könnte? Sorry, diese Annahme ist Unfug und einfach aus der Luft gegriffen, insbesondere wenn man die Berichte und Analysen zur bisherigen Kriegsführung der israelischen Armee heranzieht, zB von der NYT, zu den verwendeten Waffen, Berichte über Bombardierungen von "sicheren" Orten und sich die Satellitenbilder dazu anschaut. Und gleichzeitig auch noch 1,9 Millionen Binnenflüchtlinge produziert und diese auch noch in Hungersnot bringt. Hier wird nichts verteidigt und auf Zivilisten schonmal gar keine Rücksicht genommen, hier werden Verbrechen verübt.

Und wie man mit einem Flächenbombardements Geiseln befreien möchte, hat mir auch noch niemand beantworten können. Und wenn es tatsächlich um die Geiseln gehen würde, würde man auf andere Mittel zurückgreifen und gewiss nicht Bomben ins Ungewisse abschmeißen.

Und dann sich wundern warum gerade über die israelische Armee diskutiert wird? Die Hamas hat im Vergleich zu einer der mächtigsten Armeen der Welt einfach nichts zu melden. Ihre barbarischen Verbrechen konnte sie auch nur verüben, weil die Rechtsradikalen ihre Bevölkerung nicht richtig geschützt haben. Das ist doch unbestritten.

Die Hamas gehört bestmöglich ausgeschaltet, die Geiseln gehören befreit. Beides funktioniert aber nicht mit Flächenbombardements und der Unterdrückung der Versorgungslinien, denn so werden hauptsächlich Zivilisten getötet und schlimmstenfalls auch die Geiseln.

Und einen sehr wichtigen Punkt habe ich noch vergessen: Zudem braucht es dringend eine Strategie für nach den Krieg, die Palästinenser brauchen Perspektive, sie brauchen volle Rechte und einen eigenen Staat. Die mit der Apartheid vergleichbaren Zustände im Westjordanland müssen sofort beseitigt werden, für Gaza braucht es ebenfalls eine Lösung. Selbstverständlich hat die rechtsradikale Regierung in Israel daran überhaupt kein Interesse, man möchte weiter Nährboden für Hass durch Perspektivlosigkeit aufbauen. Weitere Eskalationen sind so selbstverständlich vorprogrammiert. Diese Regierung ist genauso das Problem wie die Hamas. Sie muss weg, sonst gibt es keine Chance auf Frieden.
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Schönesge schrieb:

Und einen sehr wichtigen Punkt habe ich noch vergessen: Zudem braucht es dringend eine Strategie für nach den Krieg, die Palästinenser brauchen Perspektive, sie brauchen volle Rechte und einen eigenen Staat.


Hast Du auf den unzähligen Pro Palästina-Demos der letzten Monate nur ein einziges Schild mit der Forderung nach einer Zweistaatenlösung gesehen? Hast Du andere Losungen als „From the River to the Sea -Palestine will be free“ gehört? Hat die Gewährung von Autonomie durch Israel irgendetwas an der Feindseligkeit der Palästinenser gegenüber Israel geändert? Hat die finanzielle Förderung von Perspektiven beispielsweise durch die EU ein Umdenken in der palästinensischen Zivilgesellschaft ausgelöst?

Ich fürchte die Vorstellung, dass die Schaffung eines eigenen Staates den Konflikt beenden könnte, ist hübsch weltfremd. Das Ziel aller relevanten palästinensischen Strömungen ist die Vernichtung Israels. Und zwar völlig losgelöst davon, welchen Kurs Israel einschlägt.
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Ganz derbe Zuspitzungen in jeder Hinsicht.
Grad verwischen alle Grenzen, alles wird instrumentalisiert, zugespitzt, eine Diskussion ist kaum mehr möglich.

Die antikolonialistisvhen Strömungen innerhalb der Linken sind nicht mehr und nicht weniger als genau das: eine Strömung! Es ist unlauter weil unzutreffend, Linke generell als Antisemiten zu brandmarken.
In meiner Umgebung, sowohl bei älteren wie jüngeren Linken nehme ich größtenteils eine sehr differenzierte Diskussion wahr.
Diese Diskussion beinhaltet:
- die Einordnung der Hamas als islamistischer Terrororganisation
- das Wissen darum, dass von der Hamas kein palistinensischer Freiheitskampf geführt wird. Die Hamas steht für radikalen Islamismus und instrumentalisiert die palestinensische Autonomiebestrebungen zur Errichtung einer theokratisch-faschistisvhen Diktatur nach iranischem Vorbild
- Israel wird derzeit von einer in weiten Teilen rechtsradikalen Regierung geführt, die Groß-Israel Träume verwirklichen will und dafür völkerrechtswidrig palestinensiche Gebiete anektiert
- die Gesamtlage in Palestina ist die Folge kolonialer Machtstrukturen. Israel selbst ist kein kolonialer Player, sondern Produkt kolonialistischen Handelns und Denkens.
- Palestinenser*innen in Gaza und Westjordanland sind seit der Staatsgründung Israels in einer Dituation von Entrechtung und Ohnmacht gefangen. Der Staat Israel ist verantwortlich für eine Vielzahl an Menschen- und Völkerrechtsverletzungen
- Palestinensische Organisationen haben in der Vergangenheit in der Mehrheit keine Kompromissbereitschaft hinsichtlich der Anerkennung Israels als souveräner und rechtmäßiger Staat in Palestina erkennen lassen und damit Lösungen der eigenen Frage, zuvorderst bezogen auf das Schicksal der Menschen die sie zu vertreten vorgeben, schwer geschadet. Das Existenzrecht Israels wurde nicht uneingeschränkt anerkannt
- die aus den genannten Punkten sich ergebende Dynamik, braucht Bereitschaft und Geduld von beiden Seiten und Unterstützung der jeweikgen Schutzmächte. Solange der Konflikt in Palestina instrumentalisiert wird, gibt es keine Lösung

In Deutschland ist Antisemitismus ein weit verbreitetes und zuletzt wieder sichtbar werdendes Narrativ. Deutschland braucht dafür keine Menschen moslemischher Religionszugehörigkeit die Zugewandert sind, sondern verfügt über eine tief verwurzelte antisemitische Traditionen. Diese Traditionen speisen sich aus unterschiedlichen Quellen:
- völkisch-nationalistische un Tradition und Denkmustern der NS-Ideologie verbundene Bewegungen
- linke Bewegungen aus der Tradition der Freiheitsbewegungen, Antikolonisten
- "moderne" Verschwörungsanhänger*innen, die in der Tradition teils uralter Verschwörungserzählungen über "Juden" und ihr angebliches Wirken in der Welt stehen
- islamistisch geprägte Antiisrael Bewegungen, die sich den Freiheitskampf Israels zu eigen machen um ihre islamistische Weltsicht zu verbreiten
Antisemitische Verschwörungserzählungen sind hier wohl der kleinste allgemeine Nenner ALLER dieser Bewegungen, die allerdings stark unterschiedlich konnotiert werden (linker Antikapitalismus versus völkischer Rassismus als Beispiel).

Conclusio:
Es gibt keinen homogenen Antisemutismus in Deutschland. Die Zugänge zu diesen Denkmustern sind vielfältig und die Ziele und Wirkrichtungen derselben höchst unterschiedlich. Gleichzeitig ist auch bezüglich des Nahostkonflikts eine verstärkte Tendenz zur Bildung von Querfronten sichtbar, was für alle antifaschistischen Linken höchst besorgniserregend sein MUSS.
Gleichzeitig ist zu konstatieren, dass sich in Palästina derzeit ein Konflikt zwischen einer Terrororganisation islamistischer Prägung und einem Israel, das von rechtsradikalen und klerikalen Extremisten geführt wird entbrannt ist. Dieser Konflikt ist weder dazu geeignet das Existenzrecht Israels in irgendeiner Weise in Frage zu stellen, noch kann sich durch den Konflikt, der auf islamistischem Terror fußt, in irgendeiner Weise das völkerrechtswidrige Vorgehen Israels in den letzten Jahren seit der rechtsextremen Regierung legitimieren.
Beide Seiten sind zu kritisieren, die Bevölkerung sowohl Israels als auch der Palestinensergebiete sind die Leidtragenden der kriegerischen Handlungen zwischen Hamas und israelischem Militär.
Von Seiten der Linken hier in Deutschland ist zu erwarten, dass Schubladendenken vermieden wird und eine (selbst(kritische Begleitung sowohl des jeweiligen Vorgehens der Protagonisten, als auch der jeweiligen Strömungen Hierzulande stattfindet.
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FrankenAdler schrieb:

Gleichzeitig ist zu konstatieren, dass sich in Palästina derzeit ein Konflikt zwischen einer Terrororganisation islamistischer Prägung und einem Israel, das von rechtsradikalen und klerikalen Extremisten geführt wird entbrannt ist. Dieser Konflikt ist weder dazu geeignet das Existenzrecht Israels in irgendeiner Weise in Frage zu stellen, noch kann sich durch den Konflikt, der auf islamistischem Terror fußt, in irgendeiner Weise das völkerrechtswidrige Vorgehen Israels in den letzten Jahren seit der rechtsextremen Regierung legitimieren.
Beide Seiten sind zu kritisieren, die Bevölkerung sowohl Israels als auch der Palestinensergebiete sind die Leidtragenden der kriegerischen Handlungen zwischen Hamas und israelischem Militär.


Gerade diese gleichsetzende Kritik an einer komplett radikalisierten Gesellschaft einerseits, die bereitwillig einer faschistischen, rechtsextremen und klerikalen Terrororganisation wie den Hamas folgt, und einem demokratischen Rechtsstaat wie Israel andererseits, ist eine false balance, auch wenn sich sicherlich genügend Dinge an Israel kritisieren lassen. Ansonsten kann ich Deinem Beitrag in weiten Teilen durchaus zustimmen.
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edmund schrieb:

Habeck hatte ja in seiner Rede auch Richtung links ausgeteilt.
Am folgenden Text kann man gut nachvollziehen, was er womöglich vor Augen hatte.
Die Hamas gilt manchen als Befreiungsbewegung, Israel als weißer Kolonialstaat.
Von der Angst der jüdischen Studentinnen ganz zu schweigen.
So gruselig!

http://www.taz.de/!5973749/


Die schwarz/weiß Denke, die große Teile unserer Gesellschaft durchzieht, ist wirklich extrem. Weshalb viele nicht mehr in der Lage sind zu differenzieren und sich auch noch kuriose Bubbles bilden, die sich von Propaganda beeinflussen lassen, ist nicht rational zu erklären.

Dieser Auszug zeigt, dass gerade die Extremen am lautesten zu sein scheinen:

Hört man sich an der Hochschule um, so wird klar: Der Krieg in Nahost wird in den Klassen breit diskutiert – und ausgleichende Stimmen kaum geduldet. Der taz liegen Auszüge eines Chatverlaufs einer Klasse vor, in der ein Studierender den Einwand vorbringt, auch die Taten der Hamas und deren Verantwortung für zivile Opfer zu benennen. Andere in der Klasse haben dafür kein Verständnis.

Gut, dass das nicht so stehen gelassen wird, krass auf der anderen Seite, wie verblendet man sein kann.
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Schönesge schrieb:


Die schwarz/weiß Denke, die große Teile unserer Gesellschaft durchzieht, ist wirklich extrem. Weshalb viele nicht mehr in der Lage sind zu differenzieren und sich auch noch kuriose Bubbles bilden, die sich von Propaganda beeinflussen lassen, ist nicht rational zu erklären.


Es geht in dem Artikel nicht um das schwarz/weiß Denken unserer Gesellschaft, sondern um die Diskursunfähigkeit und den Israel-Hass eines bestimmten und ausdrücklich genannten Milieus:

Eine Aktion vom 13. November brachte der UdK bundesweite Schlagzeilen. Rund 100 Studierende hatten das Foyer des Hauptgebäudes besetzt und ihre Hände rot eingefärbt. Einige interpretierten das als eine Anspielung auf das Foto eines Lynchmords an zwei Israelis in der West Bank. UdK-Präsident Nobert Palz versuchte mit ihnen zu diskutieren und wurde fast eine Dreiviertelstunde lang angebrüllt. Als Palz anhob, die Verurteilung des Terrors der Hamas müsse der gemeinsame Nenner sein, begann das Geschrei. Er solle Israel verurteilen, den „Genozid“ und den „Kolo­nialismus“.


Zum Differenzieren gehört auch, nicht zu relativieren, wo keine ausgeglichene Balance besteht, nur um irgendwie den Spin reinzubekommen, dass die Verblendung alle betreffen würde.
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amsterdam_stranded schrieb:

Schönesge schrieb:

Mit Pauschalierungen und Angst lässt sich sehr viel "erreichen".


Der Erfolg hängt eng mit der Person Geert Wilders zusammen. Er ist ein brillanter Redner und keiner der anderen Kandidaten in diesem Wahlkampf spielt rhetorisch in seiner Liga. Bei der letzten Wahl hatte er noch mit Mark Rutte einen ebenbürtigen Gegner, dem es gelungen ist, Wilders im entscheidenden Fernsehduell zu stellen. Das war diesmal anders. Insbesondere kurz vor der Wahl konnte Wilders nach seinen Fernsehauftritten einen großen Sprung nach vorne in der Wählergunst machen.


Das können diese Menschen halt gut, die richtigen Worte zu treffen, um die gewollten Knöpfe gedrückt zu bekommen. Es ist ja in allen Bereichen des Lebens so, daß Blender weit kommen. Aber dann keine Probleme lösen.
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Schönesge schrieb:

Das können diese Menschen halt gut, die richtigen Worte zu treffen, um die gewollten Knöpfe gedrückt zu bekommen. Es ist ja in allen Bereichen des Lebens so, daß Blender weit kommen.


Naja, die Spitzenpolitiker der AfD können nicht einmal das. Die schaffen 25 % ohne jedes Charisma und Redetalent. Das ist fast noch erschreckender.
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franzzufuss schrieb:

Sind  37 Sitze. Wilders will MP werden!

PS Die Niederländer haben nicht mal ein Haushaltsproblem, sogar Radwege in Hülle und Fülle.


Es sind 37 Sitze, 37 von 150. Vermutlich sehen die Zahlen bei uns ganz ähnlich aus. Wenn man überlegt, was dieser Mensch über Minderheiten bzw über Muslime ablässt, Moscheen schließen und den Koran verbieten möchte, weiß man, welch Menschenbild seine Wähler in sich tragen könnten, nämlich eines, welches geprägt ist von Angst vor dem Fremden. Gauland saß gestern bei Maischberger und relativierte ähnliche Aussagen seiner Parteikollegen.

Mit Pauschalierungen und Angst lässt sich sehr viel "erreichen".

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Schönesge schrieb:

Mit Pauschalierungen und Angst lässt sich sehr viel "erreichen".


Der Erfolg hängt eng mit der Person Geert Wilders zusammen. Er ist ein brillanter Redner und keiner der anderen Kandidaten in diesem Wahlkampf spielt rhetorisch in seiner Liga. Bei der letzten Wahl hatte er noch mit Mark Rutte einen ebenbürtigen Gegner, dem es gelungen ist, Wilders im entscheidenden Fernsehduell zu stellen. Das war diesmal anders. Insbesondere kurz vor der Wahl konnte Wilders nach seinen Fernsehauftritten einen großen Sprung nach vorne in der Wählergunst machen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Ich tippe inzwischen darauf, dass die Linke als erste Partei in einem ostdeutschen Landtag die Büchse der Pandora öffnen und mit der AfD eine Querfront eingehen wird.
       


In welchem Landtag soll das passieren? In Thüringen mit Höcke und Ramelow? Nie im Leben. Und in den anderen Landtagen haben beide nicht mal ne gemeinsame Mehrheit derzeit. Und wieso sollte die Linke nach Wagenknecht noch Interesse an einer Zusammenarbeit mit der AfD haben? Bei der Linken sitzt jetzt eine Rackete künftig wohl im Europaparlament, die Linke ist jetzt auch gesellschaftlich tief links angekommen. Der Hufeisen-Teil der Linken fällt gerade raus.
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Wahrscheinlich teilt man sich ohnehin bereits denselben russischen Verbindungsoffizier .

Ernsthaft betrachtet hast Du natürlich recht. Wirklich konkrete Anhaltspunkte gibt es dafür - ähnlich wie bei der CDU - nicht. Allerdings sind verschiedene Schnittmengen zur AfD wie der Antiamerikanismus, die NATO-Ablehnung, die Russlandhörigkeit, der Antisemitismus, die Ablehnung der Systemparteien, die EU-Kritik, das Freund-Feind-Weltbild etc. immer deutlicher in den Vordergrund getreten.
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hawischer schrieb:

franzzufuss schrieb:

Nun.

Wenn die "Banane" im Ring ist.

Sinnbildlich, wenn es zur Machtergreifung in 24' durch die Höcke Partei und CDU  kommt (die Möglichkeit ist ja durchaus relevant) werde ich ich nicht nicken.  

"Machtergreifung" ist ein Begriff in der Politik und Geschichte, der für den Herrschaftsbeginn der NSDAP im Jahr 1933 verwendet wird.
Zu unterstellen, ähnliches könnte die CDU zusammen mit der AfD im nächsten Jahr planen, ist derartig abstrus, dass es sich nicht lohnt weiter auf den Unsinn einzugehen.

Wir können ja in Ruhe abwarten und schauen, wie lange das Brandmäuerchen der Union noch hält.
Die "konservativen" Bündnispartner der Nsdap jedenfalls sollen durchaus nichts von dem, was ihr Bündnis der Welt dann in den folgenden 13 Jahren gebracht hat, auch geplant haben.
Manchmal reicht es, den Steigbügel zu halten.
Zu glauben dazu gäbe es innerhalb der Union keine Bereitschaft, wenn die Option nur alternativlos genug erscheint, das würde ich als
hawischer schrieb:

derartig abstrus, dass es sich nicht lohnt weiter auf den Unsinn einzugehen

bezeichnen.
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Schauen wir mal. Ich tippe inzwischen darauf, dass die Linke als erste Partei in einem ostdeutschen Landtag die Büchse der Pandora öffnen und mit der AfD eine Querfront eingehen wird.
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amsterdam_stranded schrieb:

Ja, aber trotzt der Diskrimierungen sind die Gesamtbedingungen für diese Minderheit deutlich besser als die Bedingungen für die arabische Mehrheit in den arabischen Nachbarstaaten. Vergleichbare Bürgerrechte existieren in diesen Staaten nicht. Von den palästinensischen Autonomiegebieten ganz zu schweigen.



Sie fühlen sich offenkundig Israel zugehörig, ich verstehe nicht, warum du sie gedanklich in irgendeinen arabischen Staat verfrachten möchtest oder Vergleiche dahingehend anstellst.

Die Menschen wollen Frieden und Perspektiven, Religion ist kein trennendes Merkmal, obwohl es in relativ junger Vergangenheit ganz "unterschiedliche Wege" in den Staat Israel gibt. Und letzteres ist dann eher sehr diplomatisch ausgedrückt. Und Rassismus macht das auch nicht zunichte.

Warum gibt es bei dir den Wunsch, eine Trennung aufzeichnen zu müssen, oder verstehe ich dich einfach falsch?

Die message ist doch so klar wie simple.

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Schönesge schrieb:

Sie fühlen sich offenkundig Israel zugehörig, ich verstehe nicht, warum du sie gedanklich in irgendeinen arabischen Staat verfrachten möchtest oder Vergleiche dahingehend anstellst.



Btw. ist es schon eine ziemliche Unterstellung, dass ich die arabische Minderheit in irgendeinen arabischen Staat verfrachten will.

Ich versuche es aber gerne noch einmal zu erklären: Die Tatsache, dass sich die arabische Minderheit überwiegend Israel zugehörig fühlt, dürfte angesichts der Entstehungsgeschichte von Israel keine Selbstverständlichkeit sein. Es stellt sich also durchaus die Frage, wie Israel diese Bindung herstellen konnte. Zumal Israel in seiner Entstehung eine jüdische Utopie war. Eine Erklärung für die Identifikation der arabischen Minderheit mit Israel kann darin liegen, dass die Bedingungen für diese Minderheit in Israel vergleichsweise gut sind. Der Vergleichsmaßstab sind naturgemäß die Bedingungen in den Nachbarstaaten. Im Falle von Israel sind das arabisch geprägte Staaten, die zudem der gleichen Sprachfamilie und Religion der Minderheit angehören.
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amsterdam_stranded schrieb:

Ja, aber trotzt der Diskrimierungen sind die Gesamtbedingungen für diese Minderheit deutlich besser als die Bedingungen für die arabische Mehrheit in den arabischen Nachbarstaaten. Vergleichbare Bürgerrechte existieren in diesen Staaten nicht. Von den palästinensischen Autonomiegebieten ganz zu schweigen.



Sie fühlen sich offenkundig Israel zugehörig, ich verstehe nicht, warum du sie gedanklich in irgendeinen arabischen Staat verfrachten möchtest oder Vergleiche dahingehend anstellst.

Die Menschen wollen Frieden und Perspektiven, Religion ist kein trennendes Merkmal, obwohl es in relativ junger Vergangenheit ganz "unterschiedliche Wege" in den Staat Israel gibt. Und letzteres ist dann eher sehr diplomatisch ausgedrückt. Und Rassismus macht das auch nicht zunichte.

Warum gibt es bei dir den Wunsch, eine Trennung aufzeichnen zu müssen, oder verstehe ich dich einfach falsch?

Die message ist doch so klar wie simple.

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Schönesge schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Ja, aber trotzt der Diskrimierungen sind die Gesamtbedingungen für diese Minderheit deutlich besser als die Bedingungen für die arabische Mehrheit in den arabischen Nachbarstaaten. Vergleichbare Bürgerrechte existieren in diesen Staaten nicht. Von den palästinensischen Autonomiegebieten ganz zu schweigen.



Sie fühlen sich offenkundig Israel zugehörig, ich verstehe nicht, warum du sie gedanklich in irgendeinen arabischen Staat verfrachten möchtest oder Vergleiche dahingehend anstellst.

Die Menschen wollen Frieden und Perspektiven, Religion ist kein trennendes Merkmal, obwohl es in relativ junger Vergangenheit ganz "unterschiedliche Wege" in den Staat Israel gibt. Und letzteres ist dann eher sehr diplomatisch ausgedrückt. Und Rassismus macht das auch nicht zunichte.

Warum gibt es bei dir den Wunsch, eine Trennung aufzeichnen zu müssen, oder verstehe ich dich einfach falsch?

Die message ist doch so klar wie simple.


Jetzt wird es langsam absurd. Du fandest es doch bemerkenswert, dass die arabische Minderheit eine hohe Zustimmung zu Israel aufweist und unterstellst mir nun den Wunsch, eine Trennung aufzuzeichnen?
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Adnanovicxo schrieb:

Was ist das denn bitte für eine Argumentation? "Trotz der Diskriminierung, leben diese Menschen unter besseren Bedingungen als in den Nachbarstaaten". Warum sollte es die arabischen Israelis, welche in Israel leben, interessieren welche Rechte sie in Staat XYZ hätten?



Schau Dir bitte den Ausgangspunkt der Diskussion an. Dort ging es um die hohen Zustimmungswerte der arabischen Minderheit zu Israel. Ein Grund dafür liegt m.E. darin, dass der rechtliche Status dieser Minderheit in Israel halt deutlich besser ist, als es in den direkten arabischen Nachbarstaaten für die Mehrheit der Fall ist. Und natürlich spielt der Vergleich auf die Lebensbedingungen der Staaten in Sichtweite eine Rolle, wenn die eigene Bedingungen eingeschätzt werden sollen. Das ist nun wahrlich keine völlig abwegige Argumentation.

Du versuchst daraus etwas anderes zu machen, um mal wieder zu „aber Israel“ zu kommen.
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Warum schreibst du nie etwas zu den katastrophalen Bedingungen und Diskriminierungen, die die Palästinenser in Jordanien, Ägypten, den Libanon erfahren? Warum stürzt Du Dich ausschließlich auf den Staat, der seinen Minderheiten bei aller berechtigten Kritik vergleichsweise die besten Bedingungen bietet?
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amsterdam_stranded schrieb:

Ja, aber trotzt der Diskrimierungen sind die Gesamtbedingungen für diese Minderheit deutlich besser als die Bedingungen für die arabische Mehrheit in den arabischen Nachbarstaaten. Vergleichbare Bürgerrechte existieren in diesen Staaten nicht. Von den palästinensischen Autonomiegebieten ganz zu schweigen.



Was ist das denn bitte für eine Argumentation? "Trotz der Diskriminierung, leben diese Menschen unter besseren Bedingungen als in den Nachbarstaaten". Warum sollte es die arabischen Israelis, welche in Israel leben, interessieren welche Rechte sie in Staat XYZ hätten?

Du vergleichst arabische Nachbarstaaten um ein Negativbeispiel zu nennen. Die Karte kann ich natürlich auch spielen. Da sich Israel als einzige "Demokratie" im nahen Osten sieht, warum vergleichen wir dann nicht die Rechte der Minderheiten in Israel mit den Rechten der Minderheiten eines anderen demokratischen Staates? Genau. Wo kommen wir dahin. Nirgendwo.

Man muss die Rechte der arabischen Israelis mit den Rechten der jüdischen Israelis vergleichen. Diese Menschen leben in Israel. Bekennen sich zu Israel und werden offenkundig sozial und wirtschaftlich ausgegrenzt.

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Adnanovicxo schrieb:

Was ist das denn bitte für eine Argumentation? "Trotz der Diskriminierung, leben diese Menschen unter besseren Bedingungen als in den Nachbarstaaten". Warum sollte es die arabischen Israelis, welche in Israel leben, interessieren welche Rechte sie in Staat XYZ hätten?



Schau Dir bitte den Ausgangspunkt der Diskussion an. Dort ging es um die hohen Zustimmungswerte der arabischen Minderheit zu Israel. Ein Grund dafür liegt m.E. darin, dass der rechtliche Status dieser Minderheit in Israel halt deutlich besser ist, als es in den direkten arabischen Nachbarstaaten für die Mehrheit der Fall ist. Und natürlich spielt der Vergleich auf die Lebensbedingungen der Staaten in Sichtweite eine Rolle, wenn die eigene Bedingungen eingeschätzt werden sollen. Das ist nun wahrlich keine völlig abwegige Argumentation.

Du versuchst daraus etwas anderes zu machen, um mal wieder zu „aber Israel“ zu kommen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Schönesge schrieb:

Mal was anderes zu der Frage, was bewirkt eine eigentlich eine vernünftige Perspektive bei Menschen, steht so im Ticker bei der Tagesschau:

Solidarität arabischer Minderheit in Israel mit Land gestiegen
Die arabische Minderheit in Israel, die 21 Prozent der Bevölkerung ausmacht, fühlt sich in Kriegszeiten solidarischer mit dem Land. Auf die Frage, ob sie sich Israel zugehörig fühlen, antworteten 70 Prozent der Befragten mit "Ja", im Vergleich zu 48 Prozent im Juni, wie das Israel Democracy Institute (IDI) am Freitag mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen vor 20 Jahren.


Wir können uns sicher sein, dass auch diese Minderheit Rassismus und Diskriminierung im Land erfährt (Quelle: die Menschen sind überall gleich), aber trotzdem sind sie mit sehr großer Mehrheit solidarisch mit diesem Land.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-freitag-108.html#Solidaritaet-arabischer-Minderheit-in-Israel-mit-Land-gestiegen

Insofern: es gibt nur einen Weg in Richtung Frieden: Perspektive!


Naja, die arabische Minderheit hat in Israel Rechte von denen sie in den arabischen Nachbarländern nur träumen könnte.


Dass die arabische Minderheit in Israel aber sozial und wirtschaftlich ausgegrenzt wird ist doch schon bewusst.

Hier ein paar Beispiele aus einem schnell gefundenen Bericht von 2014 - https://www.deutschlandfunk.de/israels-arabische-minderheit-zwischen-allen-stuehlen-100.html

Nach einer Erhebung der nationalen Versicherungsgesellschaft leben 53 Prozent aller arabischen Familien innerhalb von Israel unter der Armutsgrenze. Bei jeder Statistik zur wirtschaftlichen und sozialen Lage des Landes landet die arabische Minderheit ganz unten

Im Jahre 2013 gab es 44 Ausschreibungen für Industriezonen in Israel – keine davon in arabischen Städten, keine!

So gebe es inzwischen 31 Gesetze, die die arabischen Staatsbürger direkt oder indirekt diskriminierten. Wie etwa das Rückkehr-Gesetz aus dem Jahr 1950, das Juden aus aller Welt die israelische Staatsbürgerschaft garantiert. Da dieses Recht religiös determiniert ist, gilt es nicht für die Moslems und Christen in Israel, das heißt, für die arabische Minorität.

Heiratet ein israelischer Araber einen Palästinenser oder eine Palästinenserin aus den besetzten Gebieten, so erhält der Partner nur befristete Aufenthaltsgenehmigungen in Israel, die regelmäßig erneuert werden müssen – und oft genug ganz verwehrt werden.

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 war das Land von geflüchteten oder vertriebenen Palästinensern per Gesetz enteignet und in Staatsland umgewandelt worden. Die Behörden vergaben es in den Folgejahren fast ausschließlich an jüdische Siedler und Organisationen.

Seit der Staatsgründung gab es immer arabische Parteien in der Knesset – an den insgesamt 33 Regierungen, die Israel seitdem gehabt hat, waren die arabischen Parteien aber kein einziges Mal beteiligt.

Von Anfang an standen Israels Araber unter Generalverdacht; vielen Politikern galten sie als die „Fünfte Kolonne“ der feindlichen arabischen Nachbarstaaten. Völlig zu Unrecht, denn die arabische Minderheit verhielt sich ruhig – weder beim Suez-Krieg 1956, noch beim Sechs-Tage-Krieg 1967 oder beim Jom-Kippur-Krieg von 1973 gab es auch nur die geringsten Anzeichen von Aufbegehren.


Der Bericht ist zwar 10 Jahre her aber auch "nur" 10 Jahre her. Ich weiß nicht wie viele von diesen Gesetzen noch in Kraft ist aber da sich die Regierung in den letzten Jahre immer weiter nach rechts bewegt hat, vermute ich nicht, dass sich großartig was geändert hat.

Trotz dieses sozialen und wirtschaftlichen Ausschlusses bekennen sich 70% der arabischen Israelis zu Israel. Das ist ein richtiges Zeichen. Daher wäre es auch ein richtiges Zeichen von der Regierung wenn man diesen Menschen eine Perspektive bietet.
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Btw. wird in dem Artikel auch folgende Sicht beschrieben:

Ganz anders als Hanin Zoabi interpretiert zum Beispiel Jafar Farah die politischen Spielräume für die arabische Minderheit in Israel. Farah ist Vorsitzender des Mossawa-Center in Haifa, der – neben Adalah – zweiten NGO, die sich für die Bürgerrechte der arabischen Minderheit einsetzt. Mossawa und Adalah sind gewichtige Institutionen mit einem großen Stab an Mitarbeitern, vor allem Rechtsanwälten; an politischer Bedeutung stehen sie den arabischen Knesset-Parteien in nichts nach, ihre allgemeine Reputation ist wahrscheinlich um einiges höher. Jafar Farah:
„Welche Vision wollen wir haben? Wo wollen wir hin, welche Identität wollen wir haben? Die wichtigste Entscheidung war, dass wir uns nicht mehr abhängig machen von der PLO und deren Sicht, ob wir Palästinenser sind oder nicht. Nein: Wir sind Palästinenser! Und es ist uns egal, ob der israelische Staat uns als Bürger ansieht oder nicht. Wir sind israelische Staatsbürger – und gleichzeitig Araber. Also, da ist eine jüdische und eine arabische Identität in Israel; beide schauen auf sich und auf die Frage, welchen Teil sie im Staat Israel einnehmen können. Und wir können den Nakba-Tag feiern mit 30.000 Leuten, die palästinensische Lieder singen – aber wir machen es als Teil unserer staatsbürgerlichen Rechte.“
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amsterdam_stranded schrieb:

Schönesge schrieb:

Mal was anderes zu der Frage, was bewirkt eine eigentlich eine vernünftige Perspektive bei Menschen, steht so im Ticker bei der Tagesschau:

Solidarität arabischer Minderheit in Israel mit Land gestiegen
Die arabische Minderheit in Israel, die 21 Prozent der Bevölkerung ausmacht, fühlt sich in Kriegszeiten solidarischer mit dem Land. Auf die Frage, ob sie sich Israel zugehörig fühlen, antworteten 70 Prozent der Befragten mit "Ja", im Vergleich zu 48 Prozent im Juni, wie das Israel Democracy Institute (IDI) am Freitag mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen vor 20 Jahren.


Wir können uns sicher sein, dass auch diese Minderheit Rassismus und Diskriminierung im Land erfährt (Quelle: die Menschen sind überall gleich), aber trotzdem sind sie mit sehr großer Mehrheit solidarisch mit diesem Land.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-freitag-108.html#Solidaritaet-arabischer-Minderheit-in-Israel-mit-Land-gestiegen

Insofern: es gibt nur einen Weg in Richtung Frieden: Perspektive!


Naja, die arabische Minderheit hat in Israel Rechte von denen sie in den arabischen Nachbarländern nur träumen könnte.


Dass die arabische Minderheit in Israel aber sozial und wirtschaftlich ausgegrenzt wird ist doch schon bewusst.

Hier ein paar Beispiele aus einem schnell gefundenen Bericht von 2014 - https://www.deutschlandfunk.de/israels-arabische-minderheit-zwischen-allen-stuehlen-100.html

Nach einer Erhebung der nationalen Versicherungsgesellschaft leben 53 Prozent aller arabischen Familien innerhalb von Israel unter der Armutsgrenze. Bei jeder Statistik zur wirtschaftlichen und sozialen Lage des Landes landet die arabische Minderheit ganz unten

Im Jahre 2013 gab es 44 Ausschreibungen für Industriezonen in Israel – keine davon in arabischen Städten, keine!

So gebe es inzwischen 31 Gesetze, die die arabischen Staatsbürger direkt oder indirekt diskriminierten. Wie etwa das Rückkehr-Gesetz aus dem Jahr 1950, das Juden aus aller Welt die israelische Staatsbürgerschaft garantiert. Da dieses Recht religiös determiniert ist, gilt es nicht für die Moslems und Christen in Israel, das heißt, für die arabische Minorität.

Heiratet ein israelischer Araber einen Palästinenser oder eine Palästinenserin aus den besetzten Gebieten, so erhält der Partner nur befristete Aufenthaltsgenehmigungen in Israel, die regelmäßig erneuert werden müssen – und oft genug ganz verwehrt werden.

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 war das Land von geflüchteten oder vertriebenen Palästinensern per Gesetz enteignet und in Staatsland umgewandelt worden. Die Behörden vergaben es in den Folgejahren fast ausschließlich an jüdische Siedler und Organisationen.

Seit der Staatsgründung gab es immer arabische Parteien in der Knesset – an den insgesamt 33 Regierungen, die Israel seitdem gehabt hat, waren die arabischen Parteien aber kein einziges Mal beteiligt.

Von Anfang an standen Israels Araber unter Generalverdacht; vielen Politikern galten sie als die „Fünfte Kolonne“ der feindlichen arabischen Nachbarstaaten. Völlig zu Unrecht, denn die arabische Minderheit verhielt sich ruhig – weder beim Suez-Krieg 1956, noch beim Sechs-Tage-Krieg 1967 oder beim Jom-Kippur-Krieg von 1973 gab es auch nur die geringsten Anzeichen von Aufbegehren.


Der Bericht ist zwar 10 Jahre her aber auch "nur" 10 Jahre her. Ich weiß nicht wie viele von diesen Gesetzen noch in Kraft ist aber da sich die Regierung in den letzten Jahre immer weiter nach rechts bewegt hat, vermute ich nicht, dass sich großartig was geändert hat.

Trotz dieses sozialen und wirtschaftlichen Ausschlusses bekennen sich 70% der arabischen Israelis zu Israel. Das ist ein richtiges Zeichen. Daher wäre es auch ein richtiges Zeichen von der Regierung wenn man diesen Menschen eine Perspektive bietet.
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Ja, aber trotzt der Diskrimierungen sind die Gesamtbedingungen für diese Minderheit deutlich besser als die Bedingungen für die arabische Mehrheit in den arabischen Nachbarstaaten. Vergleichbare Bürgerrechte existieren in diesen Staaten nicht. Von den palästinensischen Autonomiegebieten ganz zu schweigen.
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Mal was anderes zu der Frage, was bewirkt eine eigentlich eine vernünftige Perspektive bei Menschen, steht so im Ticker bei der Tagesschau:

Solidarität arabischer Minderheit in Israel mit Land gestiegen
Die arabische Minderheit in Israel, die 21 Prozent der Bevölkerung ausmacht, fühlt sich in Kriegszeiten solidarischer mit dem Land. Auf die Frage, ob sie sich Israel zugehörig fühlen, antworteten 70 Prozent der Befragten mit "Ja", im Vergleich zu 48 Prozent im Juni, wie das Israel Democracy Institute (IDI) am Freitag mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen vor 20 Jahren.


Wir können uns sicher sein, dass auch diese Minderheit Rassismus und Diskriminierung im Land erfährt (Quelle: die Menschen sind überall gleich), aber trotzdem sind sie mit sehr großer Mehrheit solidarisch mit diesem Land.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-freitag-108.html#Solidaritaet-arabischer-Minderheit-in-Israel-mit-Land-gestiegen

Insofern: es gibt nur einen Weg in Richtung Frieden: Perspektive!
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Schönesge schrieb:

Mal was anderes zu der Frage, was bewirkt eine eigentlich eine vernünftige Perspektive bei Menschen, steht so im Ticker bei der Tagesschau:

Solidarität arabischer Minderheit in Israel mit Land gestiegen
Die arabische Minderheit in Israel, die 21 Prozent der Bevölkerung ausmacht, fühlt sich in Kriegszeiten solidarischer mit dem Land. Auf die Frage, ob sie sich Israel zugehörig fühlen, antworteten 70 Prozent der Befragten mit "Ja", im Vergleich zu 48 Prozent im Juni, wie das Israel Democracy Institute (IDI) am Freitag mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen vor 20 Jahren.


Wir können uns sicher sein, dass auch diese Minderheit Rassismus und Diskriminierung im Land erfährt (Quelle: die Menschen sind überall gleich), aber trotzdem sind sie mit sehr großer Mehrheit solidarisch mit diesem Land.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-freitag-108.html#Solidaritaet-arabischer-Minderheit-in-Israel-mit-Land-gestiegen

Insofern: es gibt nur einen Weg in Richtung Frieden: Perspektive!


Naja, die arabische Minderheit hat in Israel Rechte von denen sie in den arabischen Nachbarländern nur träumen könnte. Auch wenn für sie der Wehrdienst nicht verpflichtend ist, entscheiden sich relativ viele freiwillig für die israelische Armee. Von dieser Minderheit wird kaum jemand in einem palästinenschen Staat ziehen. Vermutlich machen sich auch nur wenige Illusionen darüber, wer dort die Macht erlangen würde, wenn ein solcher Staat existieren sollte.
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SGE_Werner schrieb:

Schönesge schrieb:

Wer weniger Hass und Terror möchte, muss ihm den Nährboden entziehen. Ansonsten wird der grausame Krieg ewig weitergehen.


Dann muss man aber die Hamas vernichten. Denn die erzeugt neuen Hass und Terror, damit sie ihre Existenzberechtigung sichert.
Noch mal die Frage: Wie soll man Terroristen ausschalten, die sich hinter Zivilisten verstecken und wollen, dass diese mit ihnen sterben, damit andere wiederum die toten Zivilisten nicht der Hamas anrechnen sondern ihren Gegnern und diese dann hassen und wieder mit Terror überziehen wollen?

Es kann derzeit nur darum gehen die Hamas zu beseitigen. Die besagte Spirale wird man erst danach beenden können. Da sind dann aber beide Seiten gefragt und mE wird es daran hapern, weil beide Seiten nicht kompromissbereit genug sind.


Man wird die Hamas und deren Ideologie nicht vernichten können. Wir konnten die Nazis und deren Ideologie bei uns auch nie vernichten, trotz zweitem Weltkrieg, trotz bester Bedingungen über viele Jahrzehnte.

Man kann sie nur klein halten und zwar nur durch gute Bedingungen. Es geht bei schlechte(eren) Bedingungen auch ganz schnell wieder in die andere Richtung.

Insofern wäre es gut, wenn wir realistische Ziele verfolgen.

Ich kann dir nicht sagen, wie man das Thema militärisch löst, so dass die Zivilbevölkerung wesentlich besser geschont wird. Das platt machen von ganzen Wohnvierteln scheint mir dennoch nicht die Lösung zu sein. Ob wesentlich gezieltere Bombardierungen möglich sind, ob man gezielter in das Gebiet rein und raus und so die Hamas entscheidend Schwächen kann, weiß ich nicht. Bin hier einfach kein Experte.

Aber mit dem platt machen von ganzen Vierteln und den Abschneiden der gesamten Bevölkerung von einer notwendigen Versorgung über lange Zeit, wirkt überhaupt nicht richtig. Aber der Druck auf Israel wird ja immer größer, und man scheint sich dort mittlerweile "etwas" zu bewegen. Ich habe große Zweifel, dass das ohne diesen enormen Druck der restlichen Welt passieren würde.
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Schönesge schrieb:


Man wird die Hamas und deren Ideologie nicht vernichten können. Wir konnten die Nazis und deren Ideologie bei uns auch nie vernichten, trotz zweitem Weltkrieg, trotz bester Bedingungen über viele Jahrzehnte.

Man kann sie nur klein halten und zwar nur durch gute Bedingungen. Es geht bei schlechte(eren) Bedingungen auch ganz schnell wieder in die andere Richtung.



Auch die besten Bedingungen wären nutzlos, wenn die Nazis nicht vollständig militärisch besiegt worden wären. Das war die elementare Voraussetzung, dass überhaupt eine neue Gesellschaft aufgebaut werden konnte. Die guten Bedingungen sind auch nicht vom Himmel gefallen und wären nicht denkbar gewesen, wenn sich nicht die Mehrheit der Bevölkerung im ersten Schritt aufgrund der militärischen Katastrophe von dem Faschismus abgewandt hätte.
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amsterdam_stranded schrieb:

Naja, der IS ist inzwischen auch ideologisch nahezu bedeutungslos


Schau mal nach, wer alles gegen den IS gekämpft hat.

Aber wenn der Iran militärische Beobachter nach Israel schickt um beim Kampf gegen Hamas zu helfen, dann werde ich den Vergleich passend finden.
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SemperFi schrieb:


Schau mal nach, wer alles gegen den IS gekämpft hat.

Aber wenn der Iran militärische Beobachter nach Israel schickt um beim Kampf gegen Hamas zu helfen, dann werde ich den Vergleich passend finden.



Ja, aber was hat das mit der Aussage zu tun, dass die ideologische Strahlkraft von extremistischen Bewegungen maßgeblich von deren Gewaltpotential über andere abhängt und diese Strahlkraft in sich zusammenfällt, wenn das Machtpotenzial nicht mehr vorhanden ist, weil sie militärisch geschlagen sind?
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SGE_Werner schrieb:

Schönesge schrieb:

Wer weniger Hass und Terror möchte, muss ihm den Nährboden entziehen. Ansonsten wird der grausame Krieg ewig weitergehen.


Dann muss man aber die Hamas vernichten. Denn die erzeugt neuen Hass und Terror, damit sie ihre Existenzberechtigung sichert.
Noch mal die Frage: Wie soll man Terroristen ausschalten, die sich hinter Zivilisten verstecken und wollen, dass diese mit ihnen sterben, damit andere wiederum die toten Zivilisten nicht der Hamas anrechnen sondern ihren Gegnern und diese dann hassen und wieder mit Terror überziehen wollen?

Es kann derzeit nur darum gehen die Hamas zu beseitigen. Die besagte Spirale wird man erst danach beenden können. Da sind dann aber beide Seiten gefragt und mE wird es daran hapern, weil beide Seiten nicht kompromissbereit genug sind.


Wer ist denn die zweite Seite, wenn die Hamas besiegt wäre?

SemperFi hat den Punkt treffend beschrieben, ein Besiegen der Hamas beendet nicht die Ideologie, denn die wird von ganz anderen betrieben und gestreut. Daher, wenn man deine Frage, wie man die Terroristen aufhalten möchte, ernsthaft diskutieren will, dann würde die Antwort unweigerlich heißen müssen, dass man die Geldströme und Unterstützung durch die Regime und Staaten, die hinter der Hamas stehen beenden müsste.
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cyberboy schrieb:


SemperFi hat den Punkt treffend beschrieben, ein Besiegen der Hamas beendet nicht die Ideologie, denn die wird von ganz anderen betrieben und gestreut. Daher, wenn man deine Frage, wie man die Terroristen aufhalten möchte, ernsthaft diskutieren will, dann würde die Antwort unweigerlich heißen müssen, dass man die Geldströme und Unterstützung durch die Regime und Staaten, die hinter der Hamas stehen beenden müsste.


Naja, der IS ist inzwischen auch ideologisch nahezu bedeutungslos, nachdem er militärisch besiegt wurde. Für diese Art von Bewegungen und ihren Anhänger ist letztlich Dominanz und Macht elementar. Die israelischen Geiseln wurde nicht ohne Grund von den Hamas derart erniedrigt und vorgeführt. Wird die Kraft dieser Bewegungen gebrochen, verlieren sie für ihr Klientel regelmäßig die Strahlkraft.
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propain schrieb:

Adnanovicxo schrieb:

Grund für die kurzfristige Absage war die Kritik vom Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Volker Beck am Münchener Muslimrat, da es dort Gruppierungen gebe dessen Haltung zum aktuellen Konflikt nicht ganz klar sei.

Ich wage zu bezweifeln das es bei allen Christen in Deutschland klar ist, müsste auch deshalb abgesagt werden. Ich finde den Grund daneben. Anstatt mit den Leuten die da mitmachen wollen ein Zeichen zu setzen, zu zeigen es gibt in jeder Glaubensrichtung Leute die für einen Frieden beten und eintreten, macht man es nicht weil nicht alle so denken. Den Zustand das alle so denken wird es nie geben, es wird immer Leute geben die anders ticken.


Sehe ich genauso. Es wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung um gemeinsam für Frieden zu beten. Ohne politische Signale. In der Einladung hieß es ausdrücklich: "Keine Flaggen, keine Schilder, keine Parolen".

Volker Beck hat der Veranstaltung vorgeworfen, diese diene nur dazu, „Hamas-verharmlosende und islamistische Positionen zu hofieren und zu schützen“. (https://taz.de/Nach-Kritik-an-Muslimrat/!5971640/).

Ob solche Aussagen zu einem friedlichen Miteinander führen?

Der Imam sei überrascht gewesen, wie viele gekommen sind, "90 Prozent nach meinem Gefühl Christen, manche kamen bis aus Ulm, Augsburg und Garmisch". Sie hätten auf Wunsch der Besucher trotzdem gemeinsam gebetet. Christlich, mit einem Vater Unser. - https://www.sueddeutsche.de/muenchen/interreligioeses-friedensgebet-muenchen-bejamin-idriz-muslimrat-1.6299911

Der Imam Benjamin Idriz, welcher Vorsitzender des Vereins Münchener Forum für Islam ist und das Friedengebet initiiert hat, gehöre selbst nicht dem Muslimrat an. - https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-friedensgebet-nahostkonflikt-absage-reiter-reaktion-1.6299019
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Adnanovicxo schrieb:


Sehe ich genauso. Es wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung um gemeinsam für Frieden zu beten. Ohne politische Signale. In der Einladung hieß es ausdrücklich: "Keine Flaggen, keine Schilder, keine Parolen".



Was würdest Du denn von einer Friedensdemonstration mit einem Verband halten, der ein Näheverhältnis zu der Burschenschaftlichen Gemeinschaft, der Identitäten Bewegung und den Evangelikalen pflegt? Ganz unpolitisch, keine Parolen, niemand bringt Fahnen mit.

Wäre das für Dich ein Schritt in die richtige Richtung?

Ich glaube, daran erkennt man, wie absurd die Vorstellung ist, dass eine solche Veranstaltung nicht politisch sei.