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FrankenAdler

19432

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Ewigtreuer schrieb:
stefank schrieb:
Siehst du, dass er Strategien aufweist, die gerade nicht zu Wut, Angst und Adrenalin führen?


Ich habe seinen Post gründlich gelesen. Meiner Ansicht nach gibt es keine Strategien für solche Fälle. Es kommt immer auf die Situation an und darauf, wie man selbst unterwegs ist.
Es kann nicht jeder auf die gleiche Art dazwischen gehen.
Ich habe vor einiger Zeit mal eine Doku über Türsteher gesehen, die es ja mit ähnlichen "Kunden" zu tun haben. Mit besoffenen, aggressiven Halbstarken.
In einigen Fällen konnte die kleine Frau an der Tür deeskallierend wirken,
in anderen musste der 2m - Mann mit Klitschko-Figur mal böse husten.
Es gibt keine allgemeingültige Verhaltensregel.



Ich verstehe im Moment eigentlich nur noch, dass du gerne hättest, dass anerkannt wird, Brunner hätte richtig gehandelt und wäre ein Held.
Ich denke, damit kann ich nicht dienen, sorry.
Du hast in einem früherem Post danach gefragt, wie ich mir in so einer Situation angemessenes Verhalten vorstellen würde, ich habe geantwortet, nun erzählst du, es gäbe keine Orientierung wie man sich verhalten könne.  
Ganz davon abgesehen, dass das, entschuldige, Blödsinn ist. Und ich habe da als Referenz nicht irgendwelche RTL2 Dokus sondern tägliche Praxis.
Natürlich kann es Situationen geben, in denen gar nix hilft, da mag es dann angebracht sein, einfach den anderen weg zu haun, aber in der Regel ist es so, dass deeskalierendes Verhalten am besten funktioniert. Dein zynisches "überlegen lächeln" habe ich bei dem Beispiel Lehrer gebracht, von überlegen war nicht die Rede.
Für mich stellt sich an dieser Stelle auch die Frage, ob es dir um eine Diskussion über "Zivilcourage" geht oder um Recht haben. Wenn es um Zivilcourage geht, dann sollte man drüber diskutieren, wie das am besten funktionieren kann und nicht davon ausgehen, was wie gesagt Blödsinn ist, dass man nix richtig machen kann. Das empfände ich persönlich auch extrem kontraproduktiv!

Ich konstatiere ein wenig frustriert: Du willst hier deine Meinung durchsetzen und windest dich, wenn du  augenscheinlich falsch liegst.

Am besten wir beenden dann die Diskussion, dann bleibst du unwidersprochen und alles ist gut.

Grüßle
Ralf
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Ewigtreuer schrieb:

Volle Zustimmung.
Ich fürchte, diese "Selber-Schuld-Kampagne" wird in Zukunft potentielle Helfer noch mehr zweifeln lasses, ob sie eingreifen.
Egal, ob Brunner zuerst geschlagen hat oder nicht:
Sollte mein kleiner Sohn mal alleine Bahn fahren und auf solche Verbrecher treffen, hoffe ich sehr, ein Mensch wie Herr Brunner ist im Abteil  


Na, ich hoffe doch, dass, sollte mein Sohn mal in so eine Situation kommen, jemand den Mut aufbringt einzugreifen. Vor allem hoffe ich, dass dieser jemand selbst gelassen bleibt und nicht aggressiv auftritt.

Im übrigen glaube ich nicht daran, dass das jemanden vom Helfen ablenkt, wenn man klar macht, dass der Brunner einfach falsch vorgegangen ist.
Ich denke eher, dass man den Leuten sagen muss, dass es wichtig ist, so wenig wie möglich zu provozieren.

Ein sinnvolles Eingreifen in so einer Situation könnte Beispielsweise so aussehen, dass man sich der Situation in der S-Bahn ruhig nähert und die Opfer darauf anspricht, ob alles in Ordnung ist. Dabei ist es IMHO dann eher nicht wichtig, die Täter mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren, das ist dann später der Job des Richters, sondern ausschließlich die Isolation der Opfer zu durchbrechen.
Auf dem Weg dahin wäre es gut gewesen, andere Leute direkt mit einzubeziehen. Leute bekommen schwer den ***** hoch, noch schwerer tun sie sich aber eine konkrete Ansprache ab zu tun. Hier wäre ein "Rufen Sie die Polizei an" und an jemand anderes "Sagen sie dem Zugführer Bescheid, dass es hier Probleme gibt" laut und deutlich vorgetragen, ein Zeichen für die Täter gewesen, dass sie wahrgenommen werden und dass ihr Verhalten nicht gebilligt wird. Die intime und ungestörte Situation wird so durchbrochen und für die Täter wird es schwer einzuschätzen gegen wen sie stehen.

Im übrigen wird immer wieder selbstsicheres Verhalten mit aggressivem Verhalten verwechselt.
Wer aggressiv auftritt signalisiert in der Regel Unsicherheit. Die Jungs kennen das von der Straße und haben diesbezüglich sehr feine Antennen.
Selbstsicheres Verhalten besteht dagegen in der Regel aus einem ruhigen aber entschiedenen Auftreten.
Wir können uns alle an verschiedene Lehrer erinnern.
Wer hat uns beeindruckt?
Der der vorne rumstand und rumgeschrien hat, oder der der mit einem leisen Lächeln da stand und völlig gelassen gewartet hat dass es ruhig wird?
Autorität leitet sich nicht von Aggression ab. Aggression ist hingegen meist nur ein Versuch mangelnde Autorität zu überspielen.

Ach ja, ich kenne auch so Situationen in denen ich unwillig auf das Verhalten von Jugendlichen reagiere.
Meistens gelingt es mir dann mich dran zu erinnern wie ich mit 16 war und dann kann ich meistens lachen. Außer es treibt mir die Schamesröte ins Gesicht!  
War hier irgendjemand nie 16? Damals als alles noch besser war?
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Ewigtreuer schrieb:


Dann lass uns doch alle mal an Deiner Erkenntnis teilhaben,
wie diese Situation zu händeln gewesen wäre -
oder gar, wie DU sie gelöst hättest  :neutral-face


Naja, solche Situtationen zu händeln, das ist mein Job. Ich mache Trainingskurse mit Jugendlichen die wegen Gewalttaten (bevorzugt unter Alkoholeinfluss) gerichtlich in Erscheinung getreten sind.
Ich kann nur sagen, dass aggressives Auftreten grundsätzlich problematisch ist, völlig daneben aber bei besoffenen und bereits aggressiven Jugendendlichen.
Mir geht es auch wirklich nicht darum, den Brunner zu diskreditieren, wie mir hier verschiedentlich unterstellt wird, sondern um den Fakt, dass Zivilcourage etwas ist, was durch Handlungssicherheit gut funktionieren kann.
In etwa so wie ein 1. Hilfe Kurs dir die Sicherheit gibt, in einem Notfall einigermaßen angemessen zu reagieren, kann dir ein wenig Bewusstsein über die Konsequenzen deines Auftretens in so einem Fall vielleicht das Leben retten.
Schauen wir uns dann den Titel dieses Thread an, dann wird vielleicht ein wenig klarer wo ich hin will.

Übrigens finde ich es durchaus daneben mir das Recht auf eine Eigenständige Meinung abzusprechen. Auch wenn das Thema heikel ist, denke ich doch, dass ich nichts gefordert habe, was irgendwem schadet.
Eine sachliche Diskussion muss auch dann möglich sein, wenn das Thema emotional ist.

Grüßle aus Franken

Ralf
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Ewigtreuer schrieb:
Mich ärgert es maßlos, dass Brunner jetzt kritisiert wird..
Was hat er denn gemacht?

1.) Er hat sich eingemischt (Paradebeispiel Zivilcourage)
2.) Er hat die Polizei gerufen (richtig so)
3.) als die Asis an der Haltestelle hinterher kamen, möglicherweise den 1. Schlag gesetzt (verständlich und logisch)

Was hätte er sonst tun können? Wenn man abwartet, bis die anderen zuerst schlagen, hat man evtl keine Chance mehr sich zu wehren.
Er war mit Sicherheit verängstigt und in einer Notwehrsituation.
In dem Moment, als die Schläger an der Haltestelle mit ausstiegen war doch klar, was passieren würde


Irgendwie geht es mir weder um Heldenverehrung, noch darum die beiden Vollpfosten zu verteidigen. Die Sache war Scheiße, so oder so.

Natürlich ist es hier bei uns, dass man über einen Toten nix schlechtes sagen darf, vor allem dann nicht, wenn er in der Bild Monatelang als Held gefeiert wurde, aber auch das ist für mich nicht das Thema.

Es geht hier um Zivilcourage und es geht hier darum, warum Leute die nicht zeigen trauen.
Und da wird dann dieser "Fall Brunner" zum Paradebeispiel für Zivilcourage erhoben.
Und das ist einfach mal Blödsinn und Contraproduktiv.

Mehr als in diesem Fall, und da hoffe ich sind wir uns alle einige, kann "Zivilcourage" nicht in die Hose gehen.
Und dass nach dieser Aktion besonders viele Menschen Lust darauf haben, selber Zivilcourage zu zeigen, das halte ich mal für ein großes Gerücht, auch wenn der Boulevard so zu tun gedenkt, als würde es darum gehen würde.  
Meiner Meinung nach, muss man sich genau anschauen, was der Brunner falsch gemacht hat (und das war so einiges, auch wenn man das vor lauter Heldenverehrung nicht wahrhaben will) und dann auch darauf hinweisen, dass es eben so nicht geht.
Der Ewigtreue versucht hier zu suggerieren, Brunner hätte absolut besonnen reagiert.
Es gibt, leider, etliche neutrale Zeugen die aussagen, dass Brunner von Anfang an massiv autoritär und aggressiv aufgetreten ist.
Das mit dem weggehen vom Brunner steht so mal noch nicht fest. Auf jeden Fall hat er zugeschlagen, als erster und das nachdem er verbal zur Eskalation beigetragen hat.

Zum anderen geht es hier nicht um die "gesunde Volksstimme", es geht um einen Mordprozess.
Und da gibts halt ein par Fakten zu beachten- Gott sei Dank -und nicht darum, ein "sperrt die Arschlöcher für immer weg" durchzuziehen.
Und da ist der Fakt, dass Brunner nicht deeskalierend aufgetreten und sogar zugeschlagen hat schon von immenser Bedeutung.
Und das ist auch gut so.

Wir könnten natürlich jetzt dann auch ein paar Fackeln anzünden und uns um Mitternacht auf den Weg machen  und ....
 
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Mäff schrieb:
Das mag ja sicherlich sein, aber zu sein, daß er selbst schuld ist (!!!!!!!!), weil er zuerst geschlagen haben soll, dreht die Sache ja wohl mal dermaßen auf den Kopf, das man meinen könnte, nen Monty Python Sketch zu hören


Wer hat das denn gesagt? Schön reinsteigern.
Frag mal irgendeinen Richter, was er von der Selbstverdeitigungstheorie hält!
Der lacht sich tot. Wer, bei aller verbalen Provokation, zuerst zuschlägt, ist vor Gericht im Regelfall der Ar...
Nichts von all dem rechtfertigt in irgendeiner Weise das, was diese Vollidioten abgezogen haben, das ist mal völlig klar.
Es ist auch völlig klar, dass Brunner Mut bewiesen hat, als er eingegriffen hat, zu oft schaun die Leute einfach weg.
Leider ist aber auch klar, dass Brunner sein Einschreiten überzogen hat.
Es ist einfach dumm solchen Idioten aggressiv gegenüber zu treten.
Und auch wenn dieser Fehler Brunner das Leben gekostet hat: Das bleibt sein Fehler.

Es ist übrigens nicht so selten, dass Leute eingreifen und versuchen dazwischen zu gehen, so ein Ausgang hingegen, Gott sei Dank, schon.

Auch das wirft bei aller Verwerflichkeit der Tat die Frage auf, ob man nicht drüber diskutieren sollte, WIE man Zivilcourage zeigt.
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Mäff schrieb:
Stimmt, wer Zuerst schlägt, weil er merkt, daß es eskaliert, nachdem er Kinder beschützt hat, trägt die Schuld an seinem eigenen Totd!
Deshalb sollte man Vergewaltiger ja auch nicht so hart bestrafen, wenn man weiß, daß das Opfer nen Minirock anhatte. Muss ja damit rechnen vergewaltigt zu werden, wenn es die Männer heiß macht    


Naja, mit so einer Reaktion hab ich ja gerechnet.  
Nichts desto trotz: Brunner hat sich nach allem was ich über die Zeugenaussagen gehört habe von Anfang an sehr aggressiv verhalten und die Eskalation vorangetrieben anstatt beruhigend zu wirken und das ist einfach doof und falsch.
So was nennt man "um Schläge betteln" und das weiß auch jeder der schon mal in der Disco mit einem aggressiven Besoffenen Deppen zu tun gehabt hat.

Und dann ist es eben auch ein Unterschied, ob jemand nur dazwischen geht und versucht zu beruhigen, oder ob er selbst die nächste Stufe von Aggression beschreitet und das hat der Brunner mal eindeutig getan.
Es wäre sehr befremdlich für mich, wenn das Gericht das nicht würdigen würde.
Die Mordanklage der Sta halte ich unter diesen Umständen auf jeden Fall schlicht für einen Witz!
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Sorry Leute, ich zieh mir den Dreck ja nicht die ganze Zeit rein, aber war es nicht so, dass der gute Brunner zuerst zugeschlagen hat?
War es nicht so, dass Brunner ein halbes Jahr vorher das Boxen angefangen hat und scheinbar der Meinung war, dass ein aggressives Auftreten (sowohl verbal als auch körperlich) die richtige Form von Zivilcourage sei, um mit zwei sichtbar gewaltbereiten, besoffenen Vollpfosten zu Rande zu kommen?
Was man so hört hat er mehrmals zugeschlagen, bevor die Jungs angefangen haben ihn umzubringen.  

Nichts rechtfertigt den Tod Brunners, aber eines muss schon gesagt werden: Dümmer hätte er sich nicht anstellen können und Deeskalation sieht anders aus.

Aber vielleicht ist man als Manager ja so ein Alphatiergehabe gewohnt und denkt sich, dass man den Spacken einfach nur seine Autorität entgegensetzen muss, damit die kuschen.

Tödlicher Fehler!  :neutral-face
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Röchel
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EFCB schrieb:
Ich träume mal laut *g*

Dir kommt machts im Schlafe DIE Geschäftsidee. Du machst Dich selbständig, arbeitest 16 Stunden am Tag und dies sieben Tage in der Woche. Urlaub gibts nicht, schließlich mußt Du das Ganze anrollen lassen.

Nach einem Jahr hast Du es geschafft. Du hast ein Geschäft aufgemacht, welches Dir in den Monaten September bis Dezember gutes Geld zufließen läßt. Sagen wir mal aufs ganze Jahr 100.000. Wobei Dir wie erwähnt die Kohlen erst im letzten Teil des Jahres zufließen.

Mal alles andere außen vorgelassen: Die gesetzliche Krankenversicherung würde Dir dafür 17.200 Ois Kranken-und Pflegeversicherung  aufbrummen, jeden Monat unabhängig von irgendwelchen tatsächlichen Zuflüssen 1.433 Ois.

Verdienst Du mehr ginge das porzentual gerade so weiter. Bald könntest Du Dir einen Leibarzt einstellen.

Da erhebt sich dann doch irgendwann die Frage, bis zu welcher Höchstumme KV-Beiträge einkassiert werden dürfen? Bis zu einer Million oder darf es mehr sein? Ab wann verlagerst Du dann Deinen Wohnsitz ins Ausland weil es dort diesen Unfug nicht gibt?

Auch wenn Frankenadler jetzt mit der Grundnorm des SGB III ankommt *zwinker* , es handelt sich hier um eine Versicherung bezogen auf Deine medizinischen Kosten. Und nicht um eine Umverteilung Deiner Einkünfte zugunsten der Gesamtheit der Versichterten. Dafür sind einzig und alleine Steuern zuständig. Mit einer Besteuerung würdest Du nämlich genau diejenigen Einkünfte erfassen, die bislang nicht der GKV zugrundegelegt werden und auch nicht GKV-Versicherte.

Ein Minderverdiener gibt prozentual auch einen höheren Anteil von seinem Lohn für den ÖPNV, Benzin oder Haftpflichtversicherung aus als ein reicher Zeitgenosse. Sollte man dort dann auch anfangen? Meiner Ansicht nicht genausowenig wie man die gesetzlich vorgegebenen Sozialabgaben ins uferlose steigen lassen darf.


Da hilft die Grundnorm ja auch nix.  
Die formuliert ja nur den Ist-Zustand, sagt aber mal auch nix drüber aus, wie das hier weitergehen soll:
Mit diesem System oder ganz anders.

Ich habe ja in dieser Debatte schon mehrmals geschrieben, dass ich für ein steuerbasiertes System wäre.
Aber entscheiden müsste man sich.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass bis ins Unermessliche vom Einkommen abgezogen werden kann.
Mir schwebt da eher eine Mischfinanzierung aus Einkommenssteuer (incl. aller Einkommensformen außerhalb der Erwerbsarbeit) und Mehrwertssteuer vor.

Was dafür spricht liegt ja auf der Hand. Dem Arbeitnehmer bliebe mehr "Netto vom Brutto", damit würde der Konsum angekurbelt, das schafft Arbeitsplätze und fördert die hiesige Wirtschaft (unter anderen   )
Wer viel hat, gibt gewöhnlich auch viel aus, wer wenig hat, konsumiert entsprechend weniger.
Dann noch ein ordentliches Modell zur Grundversorgung aller Bürger und wir hätten diese Debatte los.
Klar muss dann natürlich sein, dass damit die unverzichtbaren Standards finanziert werden, jederzeit aber weiteres Engagement für die eigene Absicherung möglich wäre.

Schutz bei Krankheit muss alle Leistungen beinhalten, die nötig sind, Leben und Gesundheit zu erhalten, Sonderleistungen im Bereich "Komfort" müssen eben privat zusätzlich finanziert werden.
Der Schutz bei Arbeitslosigkeit würde standardisiert, auch hier sind Leistungen über das Grundeinkommen hinaus Privatsache.
Rentenleistungen würden über das System des Grundeinkommens abgedeckt, alles zusätzliche: Privatsache.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich sehe ein Grundeinkommen deutlich höher als den jetzigen Mindestbedarf nach hartz4 an.

Naja, ich hör mal jetzt auf zu träumen und les ein wenig im SGB XII  
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arti schrieb:
FrankenAdler schrieb:
arti schrieb:

gesamter bundeshaushalt 2010: EUR 327 Milliarden

ausgaben für arbeit und soziales: EUR 153 Milliarden, davon 80 Milliarden für den Zuschuss zur rentenkasse

20 Milliarden gehen an die bundesagentur für arbeit

die gesamt-steuereinnahmen betragen EUR 214 Milliarden.



Ah, die Gesamtsteuereinnahmen werden hier jetzt angeführt, wenn es um Leistungen nach SGB geht.
Haben wir denn ein steuerbasiertes Sozialsystem?
Oder werden für die Sozialleistungen von Arbeitnehmer Sozialversicherungsbeiträge bezahlt?  

Wenn du diese Auflistung schon bringst, dann bitte auf der Einnahmenseite in diesem Zusammenhang keine Steuern anführen, das ist unsinnig und damit bestenfalls irreführend.



*gääähn* wurde hier nicht bereits mehrfach diskutiert, dass man durch reichensteuer, finanztransaktionsteuer, und weiß der geier welche sonstigen steuern mehraufwendungen von sozialleistungen ausgleichen sollte? die arbeitslosenversicherung wird ja bereits aus steuermitteln unterstützt.

wenn man schon beim klugscheissen ist: zahlen sozialversicherungsbeiträge nicht auch unternehmen?


Klar zahlen auch Unternehmen.
Das macht deine seltsame Aufstellung trotzdem nicht sinnhafter, wohl aber dein Gähnen!  ,-)
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emjott schrieb:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/STATmagazin/Arbeitsmarkt/2008__1/WW__ErwerbstaetigeVGR,templateId=renderPrint.psml


Danke!

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/abisz/Erwerbstaetige,templateId=renderPrint.psml schrieb:
Daneben werden in mehrjährigen Abständen so genannte große Revisionen der Erwerbstätigkeit im Rahmen der VGR (zuletzt im April 2005) durchgeführt, die unter anderem der Weiterentwicklung des Berechnungsmodells zur Erwerbstätigkeit hinsichtlich im Zeitablauf veränderter Erwerbsformen sowie der Einbeziehung von Ergebnissen aus unregelmäßigen oder neuen Erhebungen dienen.


Also haben wir das Bereinigungsphänomen auch in der von dir zitierten Statistik. Deine 1 Million Jobs hängen überwiegend im 2. Arbeitsmarkt!
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Ach ja, ein kleiner Nachtrag:

Laut Mikrozensus zu Bevölkerung und Erwerbstätigkeit waren 2008 38,7 Millionen Menschen erwerbstätig. Inclusive der Selbständigen, mithelfenden Familienangehörigen und Azubis.
Quelle

Laut deiner Statistik die isoliert dargestellt für 2008 39,7 Millionen Erwerbstätige ausweist klafft da eine Lücke von einer Million (k.A. ob da die Selbständigen überhaupt mit einbezogen sind in diese Zahlen). Und genau aus diesem Grund habe ich die Erwerbslosenstatistik mit heran gezogen um diese Lücke zu erklären.

Gut Nacht.
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emjott schrieb:
Für solche scharfsinnigen Analytiker wie dich hab ich extra den Link auf die Zahl der ErwerbsTÄTIGEN und NICHT der ErwerbsLOSEN angegeben.

Das Plus von mehr als einer Million wolltest du offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen?!


Ich scharfsinniger Analytiker würde mich dann schon freuen wenn du hier eine Definition von "Erwerbstätig" im Rahmen dieser Statistik liefern könntest.
Sind diese Zahlen abgekoppelt von der Erwerbslosenstatistik, also sind diese Jobs zusätzlich zum 2. Arbeitsmarkt entstanden, oder müsste nicht folgerichtig eben genau dieser 2. Arbeitsmarkt in deine verlinkte Statistik Eingang gefunden haben, damit hier überhaupt eine Sinnhaftigkeit gegeben sein kann?

Ich hoffe ich habe dich mit meinem Hinterfragen deiner schönen Statistik nicht all zu sehr belästigt.

Falls doch, hätte ich hier das richtige Forum für einen Meinungsaustausch für dich.
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emjott schrieb:

Wie definierst du "am meisten profitiert" ?

In den besagten Jahren sind deutlich über eine Million Jobs in Deutschland entstanden. Die Arbeitslosenquote sank von Mitte 05 bis Mitte 08 (als die Krise begann) um 4 Prozentpunkte.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Schluesselindikatoren/Erwerbstaetige/liste__erwilo.psml



Oh Mann! Schau dir die Statistik genau an und - oh Wunder - die Quote der Arbeitslosen sinkt wie durch Zauberhand nach Einführung von ALG II zum 01.01.2005 innerhalb von gut 2 Jahren um gut 2 %.
Was ist da nur passiert?  
Schon mal was von "Bereinigung der Statistik" gehört.
Genau das ist nämlich im Zuge von hartz4 durchgeführt worden, ganz davon abgesehen, dass ein 2. Arbeitsmarkt geschaffen wurde, die Leute die da drin sind aber aus der Statistik raus genommen wurden. Obwohl sie durch die Grundsicherung für Arbeitslose finanziert werden müssen.
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arti schrieb:

gesamter bundeshaushalt 2010: EUR 327 Milliarden

ausgaben für arbeit und soziales: EUR 153 Milliarden, davon 80 Milliarden für den Zuschuss zur rentenkasse

20 Milliarden gehen an die bundesagentur für arbeit

die gesamt-steuereinnahmen betragen EUR 214 Milliarden.



Ah, die Gesamtsteuereinnahmen werden hier jetzt angeführt, wenn es um Leistungen nach SGB geht.
Haben wir denn ein steuerbasiertes Sozialsystem?
Oder werden für die Sozialleistungen von Arbeitnehmer Sozialversicherungsbeiträge bezahlt?  

Wenn du diese Auflistung schon bringst, dann bitte auf der Einnahmenseite in diesem Zusammenhang keine Steuern anführen, das ist unsinnig und damit bestenfalls irreführend.
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Basaltkopp schrieb:
FrankenAdler schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Ok, der Trochowski kann ja gerade mal gar nichts, aber bei dem habe ich heute ein gutes Gefühl.    


Na, sag ich doch    


Du kannst mich mit Deinen Gefühlen echt mal am A.... lecken. Ich raff schon gar nicht mehr, was Du fühlst und ob das jetzt gut oder schlecht ist    


Irgendwie fühl ich mich total seltsam wenn du so mit mir redest, ich bin ganz verwirrt.
Bin mir jetzt echt nicht sicher ob wir Österreicher die Portugiesen heute wirklich schlagen können im Viertelfinale  ,-)
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Basaltkopp schrieb:
Ok, der Trochowski kann ja gerade mal gar nichts, aber bei dem habe ich heute ein gutes Gefühl.    


Na, sag ich doch  
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Es kann gar nix passieren.
Ich hatte gegen England ein schlechtes Gefühl, ich hatte gegen Argentinien ein schlechtes Gefühl, wir haben 2 mal gewonnen.

Jetzt habe ich gegen Spanien auch wieder ein schlechtes Gefühl  

                                     
... hab also ein gutes Gefühl für heute Abend
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propain schrieb:
FrankenAdler schrieb:

Ganz zu schweigen davon, dass diese unseelige Lohnkopplung endlich weg wäre.

Was ist dadran verkehrt wenn wirklich jeder 15% zahlen müsste? Einfach für die KV die Bemessungsgrenze für Arbeitnehmer wegfallen lassen, schwups ist richtig Geld in der Kasse.


Naja, schau dir doch mal an wie viele Arbeitnehmer wir noch haben in Deutschland, wie viele davon noch Vollzeit arbeiten und wie viele der Arbeitnehmer verbeamtet sind oder sonst privat Versichert.
DAS ist verkehrt dran!
Durch eine steuerbasiertes System entkoppelst du komplett von Erwerbstätigkeit und beteiligst alle (incl. Rentner, privat Versicherten und Hartz4-Empfänger).
Private KV würde dann das Einkaufen entsprechender Zusatzleistungen zur Grundsicherung bedeuten.
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municadler schrieb:
stefank schrieb:
Ewigtreuer schrieb:
peter schrieb:
so kommentiert das die konervative "die welt".

http://www.welt.de/wirtschaft/article8301983/Schwarz-Gelb-blamiert-sich-mit-Beitragserhoehung.html


Der Gegenwind wird immer stärker. Und nach der WM wird das auch wieder bemerkt    


Die Freude über den Welt-Artikel (und ähnliche, die auch in der FAZ erschienen) kann ich nicht teilen. Was denkt ihr denn, was mit der geforderten "Fokussierung des Leistungssystems" gemeint ist? Gemeinhin bezeichnet man diese nette Umschreibung nämlich als "Zwei-Klassen-Medizin"...


das ist ganz offensichtlich der Plan.. Lieber geht die Güte der medizinischen  Versorgung nach dem Geldbeutel, als dass man Gesellschafteile zur Finanzierung miteinbezieht.

Im vorliegenden Plan sollen es wieder die Otto normalverdiener blechen- den andren Teil streicht man dann in den Leistungen für die die sich private Zusatzversicherungen oder ähnliches  schlicht nicht leisten können .  


Genau aus diesem Grund wäre es eben schön, wenn man die Grundsicherung über ein Steuer finanziertes System gewährleisten würde. Da müssten dann tatsächlich alle mit zu beitragen. Alles was über die Grundsicherung raus geht wäre dann zwar ebenfalls Privatsache, wir hätten aber eine zukunftsfähige Variante die auch durch eine Überalterung nicht in Frage gestellt würde.
Ganz zu schweigen davon, dass diese unseelige Lohnkopplung endlich weg wäre.

Eine solche Grundsicherung müsste natürlich so weitgehend sein, dass auch Menschen mit keinem oder geringem Einkommen, alle medizinisch notwendige Betreuung bekommen. Alternative Heilmethoden, Zahnersatz sowie Zuzahlungen bei Medikamenten und längerfristigen Heilbehandlungen müssten dann Einkommensabhängig gestaffelt werden.

Grüßle aus Franken

Ralf