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60revax

2064

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Die Kommunisten und die Nazis. Kotz. Können wir Thüringen nicht gegen Mallorca  eintauschen?
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Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf... Danny ist jetzt wach.
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NewOldFechemer schrieb:

Brodowin schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Und wenn links und rechts sich die Köpfe einschlagen, gewinnt immer rechts, da verwette ich meinen Hintern drauf.


Alleine, diese Aussage zeigt in meinen Augen, in wie weit die ideologische Saat der AfD und ihrem rechten Netzwerk inzwischen aufgeht und mir läuft es da eiskalt den Rücken runter. Ohne Quatsch.


Es bisher immer so, was Werner textet! Es war immer so (hier), auch weil sich die  vermeintlich 'bürgerliche Mitte" immer nach rechts wendet/wendete! Ergebnisse, bzw. wie es endete  sind/ist ja sicher bekannt.


Darum ging es mir nicht. Mir ging es bei der Aussage darum, dass die Saat der AfD insofern aufgeht, als das jeder inzwischen wie selbstverständlich als "links" gilt, der die AfD scheiße findet. Mit AfD-Opfer-Mentalität  würde ich vermutlich weinend davon sprechen, zu unrecht in die linke Ecke gedrängt zu werden. Dabei hat die AfD  mitsamt ihrer hetzenden Meute nicht (nur) den Linken den Krieg erklärt, sondern der gesamten Gesellschaft. Vom bürgerlich-konservatieven Spektrum, bis eben hin zu den sogenannten Linken. Alle die für einen demokratischen Rechtsstaat, für Freiheit, für Weltoffenheit und eine bunte Gesellschaft stehen, sind die natürlichen Feinde der AfD-Identitäre-Pegida-SonstigeNazi-Scheiße.  
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Brodowin schrieb:

Mir ging es bei der Aussage darum, dass die Saat der AfD insofern aufgeht, als das jeder inzwischen wie selbstverständlich als "links" gilt, der die AfD scheiße findet.

Da hast Du recht und das Schubladenstecken wird m.E. immer schlimmer. Nur noch schwarz - weiß.
Vor einem halben Jahr hat das Allenbacherinstitut für die FAZ eine Umfrage gemacht.
"59 Prozent der 1283 Befragten ab 16 Jahren gaben an, sie könnten sich unter Freunden frei äußern, nur 18 Prozent sehen aber im öffentlichen Raum eine vergleichbare Freiheit. Sie waren gefragt worden: „Würden Sie sagen, man kann seine Meinung in der Öffentlichkeit frei äußern oder muss man bei einigen oder vielen Themen vorsichtig sein?“ Danach wurde dieselbe Frage zur Meinungsäußerung im Freundeskreis gestellt.

Das Ergebnis: Unter Freunden äußern sich lediglich 34 Prozent vorsichtig, in der Öffentlichkeit jedoch 58 Prozent. Nur 17 Prozent geben an, dass sie sich im Internet frei äußern. Als Grund für diesen niedrigen Wert werden die rüden Formen der Auseinandersetzung angegeben."

Sicher ist es schwer, zwischen "klare Kante" und "rüde Formen der Auseinandersetzung" den richtigen Ton zu treffen.
Das Ergebnis allerdings, dass nur ein Fünftel sich frei in der Öffentlichkeit äußern würde ist schon erschreckend.
https://www.welt.de/politik/article193977845/Deutsche-sehen-Meinungsfreiheit-in-der-Oeffentlichkeit-eingeschraenkt.html
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Es fällt mir nicht leicht hier auf diesen Thread zu antworten weil ich mich in einer Zwickmühle befinde. Vorneweg, ich habe noch einen Großteil meiner Familie in der Türkei (sogar in Südostanatolien), bin jedoch hier geboren und aufgewachsen. Mit der Politik von RTE kann ich persönlich nichts anfangen und bin auch davon überzeugt, dass er nicht die Lösung aller Probleme in der Türkei ist (um es vorsichtig auszudrücken).

Nach einigen Meldungen die ich in den türkischen Nachrichten verfolgen konnte (Print, TV sowie das Internet), einem Austausch mit meinen Eltern und den Gesprächen mit vielen (vor allem sehr nationalistisch geprägten Freunden/Bekannten) ist für mich klar, dass die Türkei es einfach nicht zulassen kann (aus ihrer Sicht), dass es einen autonomen kurdischen Staat direkt an ihrer Grenze geben darf. Das hat vor allem einen geo- wie auch soziographischen Grund.

1. In Nord-Syrien wie auch im Süden der Türkei leben viele Kurden. Ein autonomer Staat direkt an der Grenze zum eigenen Land hätte also auf kurz oder lang zur Folge, dass es auch auf türkischem Staatsgebiet zum Wunsch eines autonomen Staates bzw. dem Anschluss an den angrenzenden Staat (bzw. Autonomiegebiet) geben kann um nicht zu sagen geben würde. Das liegt nicht im Interesse der Türkei und der Gesamttürkischen Bevölkerung.
2. Die Schutzzone hat für die Türkei also einen absolut strategischen Grund. Zum einen wird eine direkte kurdische Grenze gemieden bzw. 30 km in das Syrische Staatsgebiet geschoben und zum anderen können syrische Familien (welche in einer gigantischen Zahl in der Türkei leben) dort angesiedelt werden um einer kurdischen Mehrheit entgegenzutreten (aus Sicht der Türkei).

Nun allgemein zur PKK / YPG. Die PKK ist eine Terrororganisation. Die YPG zählt als deren Ableger und steht in direktem Kontakt zur PKK. Natürlich kämpfen diese Menschen für ihr Recht auf Selbstbestimmung. Der Wunsch auf Selbstbestimmung, so hat uns die Geschichte gelehrt, wurde oft nur mit Gewalt erreicht. Ich heiße das nicht gut, kann aber die Kurden irgendwo auch verstehen. Nichtdestotrotz, sollte man nicht naiv sein und glauben es gäbe keine Verbindung von der HDP zur PKK und / oder YPG. Die kurdischen Gemeinden sind riesig und ihr Netzwerk ist es ebenso. Familiengrößen und Verbindungen sind in einer so hohen Zahl vorhanden, dass es für den "normalen Mitteleuropäer" nicht wirklich zu begreifen oder einzuschätzen ist. Geld und andere Waren werden aus allen Ländern und von so gut wie jeder Familie an diese Organisationen gespendet. Ebenso wie Kämpfer. Es gibt so gut wie keine kurdische Familie (eine Behauptung meinerseits), der nicht mindestens 1-2 Familienmitglieder bei kämpfenden Einheiten hatte / hat.

Beispielsweise gibt es immer einen "Amca" bei den Kurden, welcher in der jeweiligen Region dafür zuständig ist, Gelder, Waren und Kämpfer einzutreiben bzw. zu rekrutieren. In jeder Region Deutschlands, Österreichs und sonstigen Ländern mit einer kurdischen Gemeinde(!).

Noch einmal, ich heiße das nicht gut was die Türkei hier veranstaltet. Ich finde es genauso falsch wie den Einmarsch der Amerikaner in Afghanistan, dem Irak oder jedem anderen Land. Genauso gut wie ich jedoch die Kurden verstehen kann, kann ich auch die Türkische Seite verstehen. Die Türkei wie vor 20 Jahren ist nicht mehr. leider.
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Danke für den sachlichen Beitrag und die differenzierte Sichtweise.

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60revax schrieb:
Bofinger hat makroökonomische "Modelle" mit Mickymaus bezeichnet und nicht die  Volkswirtschaftslehre.
Natürlich bezeichnet er nicht die VWL als solche als Mickymaus, das habe ich auch nicht geschrieben, sondern seine Kritik richtet sich an den Mainstream, dessen Modellen und deren zugrundeliegenden Grundannahmen. Im Gegenteil, eine realitätsnähere VWL wäre dringend notwendig!
Wolfgang Stützel würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, was heute für ein Unfug an den Unis gelehrt würde.

60revax schrieb:
Ich glaube nicht, dass er Deine Einschätzung einer "hochgefährliche Ideologie"  unterschreiben würde.
Das weiß ich nicht, habe ich aber auch nie behauptet!

@bla_blub
Danke für den link!
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Mit dem seligen Stützel hast Du es. War er Dein Doktorvater?
Bofinger war ja sein Schüler und wie er, ist er Keynesianer.
Dies nur nebenbei, da ot.
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ich gehe davon aus, dass Ramelow im Amt bleiben, die Verfassung setzt da anscheinend keine strengen Fristen

https://www.mdr.de/thueringen/landtagswahl/landtagswahl-thueringen-minderheitsregierung-bodo-ramelow-100.html

Der Ministerpräsident und auf sein Ersuchen die Minister sind verpflichtet, die Geschäfte bis zum Amtsantritt ihrer Nachfolger fortzuführen." Wichtig: Die Verfassung nennt keine Frist, bis zu der ein neuer Ministerpräsident gewählt werden muss. Theoretisch könnte Ramelow also eine gesamte Legislaturperiode und - falls es dann keine klare Mehrheit gibt - auch darüber hinaus weiter amtieren
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R2G Minderheitsregieren wäre, bei jeder Parlamentsabstimmung bei der CDU um Stimmen betteln. Das wird Ramelow nicht wollen. Also wäre es kein regieren, sondern nur verwalten. Ergebnis, die AfD würde noch stärker. Schwierige Lage und man sieht was passiert, wenn ohne die Randparteien keine Mehrheit zustande kommt.
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amsterdam_stranded schrieb:

Das war keine politische Veranstaltung, sondern eine stinknormale wirtschaftswissenschaftliche Vorlesung.

Wie bitte??? Natürlich war das eine politische Veranstaltung! Jede VWL-Vorlesung ist eine politische Veranstaltung, weil die heutige Mainstream-VWL keine Wissenschaft sondern Politik oder besser noch Ideologie ist, und dazu eine hochgefährliche.
Bofinger bezeichnet sie als Mickymaus-Ökonomie, wobei das noch ziemlicht verharmlosend ist:
https://www.diepresse.com/746705/bofinger-mickymaus-modelle-sind-vollig-realitatsfern

Lucke ist in meinen Augen genauso ein Extemist wie es Höcke ist, nur will Lucke keinen Faschismus sondern weiter in der Geschichte zurück, in den Feudalismus. In seiner Vorstellung haben die Menschen heute aber statt Fürsten und Herzögen der neuen Geldaristokratie zu dienen, euphemistisch als Finanzinvestoren bezeichnet.
Dieser Mann ist brandgefährlich, lies sein Hamburger Appell!
Er hat nichts aus dem AfD-Desaster gelernt und verfolgt weiter unbeirrt seine extremistischen Bestrebungen.
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LDKler_ schrieb:

Natürlich war das eine politische Veranstaltung! Jede VWL-Vorlesung ist eine politische Veranstaltung, weil die heutige Mainstream-VWL keine Wissenschaft sondern Politik oder besser noch Ideologie ist, und dazu eine hochgefährliche.
Bofinger bezeichnet sie als Mickymaus-Ökonomie, wobei das noch ziemlicht verharmlosend ist:

Bofinger hat makroökonomische "Modelle" mit Mickymaus bezeichnet und nicht die  Volkswirtschaftslehre. Bofinger ist ja selbst VWL-Professor. Ich glaube nicht, dass er Deine Einschätzung einer "hochgefährliche Ideologie"  unterschreiben würde. Mainstream hin oder her.

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Geil.
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Kevin... Rönnow.!!!
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Ball gespielt und Moderator spricht von Schutz wünschen. Man glaubt es nicht.
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Jetzt wird es ruppiger.
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Meine Herren, kommt bitte mal zurück zur Türkei.
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Die Türkei gibt es in den heutigen Grenzen seit 1923. Wer die Geschichte des Landes verstehen will, kommt um die Beschäftigung mit dem Osmanischen Reich nicht herum. Seit 1453 war Konstantiopel (Istanbul) die Hauptstadt. Die Ausdehnung ging weit über die Grenzen der heutigen Türkei hinaus und war bis zum 1. Weltkrieg neben den Kaiserreichen Rußland, Deutschland, Österreich, sowie Frankreich und England, der beherrschende Staat in Europa und im Nahen Osten. Die Niederlage des Osmanischen Reiches und die darauf folgenden kolonialistischen Eingriffe der Engländer und Franzosen hatte im gesamten Nahen Osten (incl. Israel) gravierende Auswirkungen und sind Mit(!)verursacher der Auseinandersetzungen bis zur heutigen Zeit.
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Man muss nur auf die Wahlkanditatenlisten der AfD schauen, da sind immer wieder Polizisten dabei. Ein Staatsanwalt und ein Richter war da auch schon drauf.
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Höcke ist als Oberstudienrat für Geschichte und Sport an Gymnasien verbeamtet (Hessen) und seit 2014 als Landtagsabgeordneter beurlaubt. Er wird es nach der Thüringenwahl weiter bleiben.
Der SPD-Kandidat Pistorius will den "Flügel"- Beamten den Beamtenstatus entziehen. Ob da was raus wird? Zweifel sind angebracht. Schon vor zwei Jahren (nach der Schandmal-Rede) wurde der hessische Kultusminister aufgefordert ein Disziplinarverfahren einzuleiten. Was ist daraus geworden?
4 Polizisten stehen z.B. auf der Kandidatenliste der AfD in Thüringen. Jede Menge Akademiker, Promovierte.. Unglaublich.

   
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giordani schrieb:

Wer erinnert sich nicht daran wie der ferne und nahe Osten zwei Weltkriege vom Zaun gebrochen hat und unsere friedfertige christliche Hochkultur darin verwickelte.        


Ich warte auf den Tag, an dem Du mal hier für eine aktive Diskussion aufkreuzt und nicht nur, um mit einem Ein- oder Zweizeiler sich eine einzelne Stelle herauszupicken, von oben herab polemisch anzugreifen und dann wieder zu verschwinden.

Ich finde Bobs Aussagen teils etwas unglücklich, aber ich lese nicht heraus, dass er den Westen freispricht von kulturellen Problemen. Unsere nationalistischen Kulturausprägungen ab dem 19. Jahrhundert haben Abermillionen Menschen das Leben gekostet. Die Frage ist aber auch, welchen Zeitraum man nun betrachtet.

Unabhängig davon ist es schon so, dass ein Teil der Probleme in der Türkei, im Nahen Osten oder auch in Afrika absolut hausgemacht sind. Am jahrhundertealten Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten hat der Westen nur den Anteil, den er seit seiner aktiveren Rolle ab dem 19. Jahrhundert gespielt hat. Der Konflikt bzgl. der Kurden hat der Westen selbstverständlich mitzuverantworten durch den Vertrag von Lausanne. Das osmanische Reich konnte durch Größe und Dezentralisierung ja viele Probleme kaschieren. Für den jahrhundertelangen Zerfall des osmanischen Reichs, für das Verschlafen diverser Entwicklungen ab dem 19. Jahrhundert ist aber der Westen nicht hauptverantwortlich. Und genau das ist der Rückstand, den wohl Bob meint mit strukturellen Rückständen. Dass dann diese strukturellen Rückstände nicht aufgeholt wurden, das liegt dann auch zu einem gewissen Teil am Westen, der durch destabilisierende Politik seinen Teil dazu beigetragen hat. Im Fall der Türkei ist ja auch zu sagen, dass die jahrzehntelange säkulare Politik durchaus ihre Erfolge hatte und dass die Islamisierung erst in den letzten Jahren kulturelle Fortschritte bedroht. Nur hat man die Türkei, als sie auf einem guten Weg war, nicht unterstützt, sondern wie z.B. in den 90ern immer nur davon geredet, es aber letztlich nicht getan (z.B. der verlogene Umgang mit EU-Beitrittsverhandlungen etc.). Und dass der Islamismus "trendy" ist, daran hat der Westen selbstverständlich seinen Anteil. Hier hatten wir ja nach der Nationalismus-Schiene und zuvor Religions-Schiene die letzten Jahrzehnte eher eine Kapitalismus-Schiene, über die sich viele Menschen identifiziert haben.

Trotzdem muss ich Bob schon recht geben, dass der Westen nicht alleinverantwortlich für etwaige Fehlentwicklungen ist. Da hängt vieles mit vielem zusammen und für eine Menge der Schritte, die es bis zum heutigen Zustand gebraucht hat, sind wir verantwortlich. Für einige aber eben auch nicht.
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SGE_Werner schrieb:

Das osmanische Reich konnte ja durch Größe und Dezentralisierung viele Probleme kaschieren. Für den jahrhundertelangen Zerfall des osmanischen Reichs, für das Verschlafen diverser Entwicklungen ab dem 19. Jahrhundert ist aber der Westen nicht hauptverantwortlich.

Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang noch die Rolle Frankreichs und Großbritanniens erwähnen, die 1916 mit dem Sykes-Picot-Abkommen große Teile des Osmanischen Reiches völlig wilkürlich und ohne Rücksicht auf gewachsenen ethnische Realitäten unter sich aufteilten und damit einen wichtigen Grundstein für viele Folgeprobleme in der Region legten. Die willkürlichen Grenzen von damals kann man teilweise noch heute erkennen.
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Abend,

Wollte mal das Schwarmwissen hier nutzen und fragen ob es hier zufällig einen Anwalt für Ausländerrecht mit Erfahrungen bzgl Einbürgerung / Ausbürgerung albanischer Staatsangehörigen gibt, bzw Leute die vllt. auch schon damit zu tun hatten und einen Anwalt empfehlen können.