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amsterdam_stranded

3982

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Habeck greift durch. Die Bundesnetzagentur wird als Treuhand für die Gazprom Germania eingesetzt.

https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/amtliche-veroeffentlichung?3

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amsterdam_stranded schrieb:

adlerkadabra schrieb:

zappzerrapp schrieb:

adlerkadabra schrieb:

An dieser Stelle frage ich mich wieder einmal, warum (meines Wissens jedenfalls) hier die NATO auf der Matte steht, und nicht neutrale UN-Einheiten.


Weil Blauhelme nur durch eine Resolution des Sicherheitsrates entsendet werden können. Und da gibt's mindestens ein Land, das was dagegen haben könnte...

Genau so ist das Procedere. Und genau da sollte man, denke ich, ansetzten und versuchen, Russland in diese Richtung zu bewegen. Da müssten sie erstmal öffentlich begründen, warum sie eine UN-Präsenz nicht wünschen.


Niedlich, dass Du offenbar denkst, dass Russland noch irgendwie eine an Werten orientierte Diplomatie verfolgt und quasi in Erklärungsnöte käme.

Zur Erinnerung: Russland befreit nach den eigenen Angaben gerade die Ukraine von den Nazi-Drogenwichten.

Russland wird der Welt auch zum Veto hinsichtlich einer Friedensmission irgendeine Gaga-Erklärung präsentieren. Etwa, dass in der Ukraine gar kein Krieg herrsche oder dass UN-Friedenstruppen nicht notwendig seien, weil bereits Russland eine Friedensmission in der Ukraine durchführe und die Aggressoren entwaffne.

Ist es nicht ebenso niedlich, dass es die ganze Zeit über zu Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine kommt? Sicher kann man diese für sich gleich mal in die Tonne kloppen, der Russe, man weiß ja, eh alles nur Täuschung und Trug. Gutes Maß an Skepsis ist realistischerweise da angezeigt, aber dass es versucht wird, ist unverzichtbar. Entsprechend hielte ich die Einbeziehung der UN für eine gute Idee, sie würde die Lage im Ganzen durch die Präsenz einer per definitionem neutralen Institution entschärfen. Wenn ich die Wahl habe, dann immer lieber naiv als zynisch, auch wenn letzteres wahrscheinlich intelligenter ist.
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Ich wünsche wirklich, dass Du Recht hast. P.s. „Niedlich“ war die falsche Wortwahl meinerseits. Das sollte nicht despektierlich sein.
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SemperFi schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Erstmal ruhig Blut. Ich habe das nicht so krass gemeint, wie Du es aufgenommen hast.


Alles gut. Mir ging es auch 0 um die Basisargumentation. Bin auch 0 unruhig

Nur Sätze, dass es uns härter trifft als die, sollten eben mit Bedacht ausgesprochen werden.

Uns muss eben klar sein, wen es trifft, das mag an Entscheidungen nichts ändern, es sollte aber unser Anspruch sein und auch in unserer Kommunikation sich widerspiegeln.


Die Tage habe ich eine der "Wirtschaftsweisen" ich glaube bei Anne Will gesehen.
Die Dame sprach von einem Negativwachstum von 2% - 6% bei Öl und Gasboykott.

Das ist auf dem Niveau wie Corona 2020 oder die Finanzkrise 2008/09.

Wenn das hinkommt wäre ich durchaus bereit da durch zu gehen, wenn dafür das Morden aufhört oder sich zumindest verkürzt und Krieg ist eben teuer.
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Wedge schrieb:


Die Tage habe ich eine der "Wirtschaftsweisen" ich glaube bei Anne Will gesehen.
Die Dame sprach von einem Negativwachstum von 2% - 6% bei Öl und Gasboykott.

Das ist auf dem Niveau wie Corona 2020 oder die Finanzkrise 2008/09.

Wenn das hinkommt wäre ich durchaus bereit da durch zu gehen, wenn dafür das Morden aufhört oder sich zumindest verkürzt und Krieg ist eben teuer.



Wenn man die Konsequenzen abschätzen könnte, dann wäre ich auch dafür. Aber die Prognosen beruhen auf Modellierungen, die Probleme haben, die Folgewirkungen vollständig abzubilden. Da können beispielsweise noch Medikamentenmangel, Materialengpässe von Substanzen und Teilen, die nur in sehr wenigen Werken produziert werden und deren Wegfall katastrophale Auswirkungen haben, etwaiger Ripple-on-Effekte in die Dritte Welt usw. dranhängen.
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zappzerrapp schrieb:

adlerkadabra schrieb:

An dieser Stelle frage ich mich wieder einmal, warum (meines Wissens jedenfalls) hier die NATO auf der Matte steht, und nicht neutrale UN-Einheiten.


Weil Blauhelme nur durch eine Resolution des Sicherheitsrates entsendet werden können. Und da gibt's mindestens ein Land, das was dagegen haben könnte...

Genau so ist das Procedere. Und genau da sollte man, denke ich, ansetzten und versuchen, Russland in diese Richtung zu bewegen. Da müssten sie erstmal öffentlich begründen, warum sie eine UN-Präsenz nicht wünschen.
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adlerkadabra schrieb:

zappzerrapp schrieb:

adlerkadabra schrieb:

An dieser Stelle frage ich mich wieder einmal, warum (meines Wissens jedenfalls) hier die NATO auf der Matte steht, und nicht neutrale UN-Einheiten.


Weil Blauhelme nur durch eine Resolution des Sicherheitsrates entsendet werden können. Und da gibt's mindestens ein Land, das was dagegen haben könnte...

Genau so ist das Procedere. Und genau da sollte man, denke ich, ansetzten und versuchen, Russland in diese Richtung zu bewegen. Da müssten sie erstmal öffentlich begründen, warum sie eine UN-Präsenz nicht wünschen.


Niedlich, dass Du offenbar denkst, dass Russland noch irgendwie eine an Werten orientierte Diplomatie verfolgt und quasi in Erklärungsnöte käme.

Zur Erinnerung: Russland befreit nach den eigenen Angaben gerade die Ukraine von den Nazi-Drogenwichten.

Russland wird der Welt auch zum Veto hinsichtlich einer Friedensmission irgendeine Gaga-Erklärung präsentieren. Etwa, dass in der Ukraine gar kein Krieg herrsche oder dass UN-Friedenstruppen nicht notwendig seien, weil bereits Russland eine Friedensmission in der Ukraine durchführe und die Aggressoren entwaffne.

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fromgg schrieb:

Man kann die Einheite die in dieser Gegend tätig waren googeln.  Man vermutet , dass es durchgeknallte Wehrpflichtige gewesen sein könnten. Die sind anfällig für so was.

Das ist leider ohne weiteres vorstellbar. Junge Kerle, die, wie man wiederholt lesen konnte, nicht wussten, was da auf sie zukam. Sich in einem Manöver wähnten. Folglich total überfordert waren von dem, was da auf sie zukam.

Man sieht auf den Bildern auch etliches an zerstörtem schwereren Kriegsgerät. Die Ukraine hat von Anfang an darauf hingewiesen, dass Zivilisten sich mit den zu Gebote stehenden Mitteln - Schusswaffen, Molotowcockktails etc. - gegen die Aggressoren wehren würden. Wahrlich ihr gutes Recht.

1 und 1 zusammengezählt: die russische Truppe bekommt den Befehl zum Rückzug und wird dabei attackiert. Muss dabei Verluste hinnehmen. Und dann brennen alle Sicherungen durch.

Es kann so gewesen sein. Es kann aber genauso sanktionierter Teil der Kriegstaktik sein. Der Krieg entwickelt so oder so seine eigene Dynamik, er ist dreckig, blutig, erbarmungslos und tragisch. Und auf eine elementare Weise dumm, erzdumm.

Das mindeste wäre jetzt, dass diese Vorkommnisse im nachhinein aufgeklärt werden, so gut wie möglich und von allen beteiligten Seiten. An dieser Stelle frage ich mich wieder einmal, warum (meines Wissens jedenfalls) hier die NATO auf der Matte steht, und nicht neutrale UN-Einheiten.



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Die Hintergründe für die Massaker sind derzeit spekulativ. Aber zumindest in Teilen deuten die Situationen, in denen die Opfer aufgefunden wurden, darauf hin, dass auch der Verdacht gerechtfertigt sein könnte, dass die Zivilisten geplant und systematisch ermordet wurden.

Ich hoffe wirklich, dass das Geschehen irgendwann in Den Haag aufgeklärt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der lange und geduldige Arm von Den Haag hat schon so manchen Täter erreicht, der sich jahrelang sicher gefühlt hat.
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amsterdam_stranded schrieb:

Auch wenn es nicht Deine Meinung ist, verstehe ich nicht, weshalb Du diesen zynischen und menschenverachtenden Unsinn auch noch hier reinstellen musst .


Nun ja, ich gebe das nur 1:1 weiter. Es ist die hässliche Fratze unserer Gesellschaft die uns da angrinst. Ich will nicht einfach wegsehen.
Es passiert minütlich und die Beiträge erhalten sehr viele Likes. Ich weiß das es nicht repräsentativ ist und erst recht keine Mehrheit abbildet aber es findet statt. Hierzulande, offen im Netz, teils unwidersprochen und unverhohlt.

Ich will aber nicht weiter damit nerven... es schockt mich ja selbst immer wieder aufs neue..
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Möglicherweise bin ich nach den Bildern heute etwas dünnhäutig. Aber man sollte so etwas keine Reichweite verschaffen. Für die Weiterverbreitung ist es shiceegal, ob der Unsinn mit Zustimmung oder entsetzter Ablehnung eins-zu-eins weitergereicht wird. Davon hat schon die AfD jahrelang profitiert.
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franzzufuss schrieb:

Nach Bucha jetzt aber endgültig kein Gas, kein Öl, kein Getreide mehr aus Russland beziehen?


Was ist in Bucha passiert? Meinst du die Fake-Leichen, teilweise Schauspieler und Schaufensterpuppen? Das ist doch alles inszeniert nach Selenskys Drehbuch, extra für die westlichen Propagandamedien.

Nicht meine Meinung. Nur eben gelesen in zig Beiträgen auf fb.... ernstgemeint, nicht von Russen die nur RT sehen sondern von deutschen Bürgern aus unserer Mitte. Welche Partei die gut finden brauche ich nicht erwähnen, oder?
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Auch wenn es nicht Deine Meinung ist, verstehe ich nicht, weshalb Du diesen zynischen und menschenverachtenden Unsinn auch noch hier reinstellen musst .

Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat für die russische Botschaft, die ähnliche Propaganda verbreiten wollte, die richtigen Worte gefunden:

„Verschonen Sie uns mit Ihren menschenverachtenden Lügen und wagen Sie es nicht, mich zu markieren. Der Tag wird kommen, an dem Putin & seine Schergen, also auch Sie, sich für diese grausamen und massiven Kriegsverbrechen in Den Haag verantworten müssen. Sie gehören ausgewiesen.“
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SamuelMumm schrieb:

Russland hat seit Beginn des Krieges seine Forderungen offensichtlich nicht nur einmal geändert. Ebenso verlässlich waren alle Verhandlungen auf allen Ebenen davor.

Hätte Putin nicht bewusst im den Ostukrainischen Regionen für "Unruhe" gesorgt  wäre die Ukraine längst in der NATO und zwar auf eigenem Willen. Da interessiert auch nicht, was der Russe will.

Und hätte die Ukraine nach der orangenen Revolution als "Bruderstaat Russlands" die strikte Neutralität ausgerufen, wäre es vielleicht überhaupt nicht zu diesem Krieg gekommen.
Spekulation, ich weiß. Aber das Narrativ Putins von der Bedrohung aus den westlichen Nachbarstaaten hätte so jedenfalls keinen Bestand gehabt.
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Wenn es Russland nur um die Neutralität der Ukraine ginge, wäre der Krieg längst beendet. Aber interessant, dass einige immer noch auf das Narrativ Russlands hereinfallen.

Alle Anhaltspunkte deuten darauf hin, dass das Minimalziel Russlands die faktische Annexion der Donbas-Region sowie der Landbrücke zur Krim inklusive Mariupol ist. Wenn Russland diese Regionen vollständig erobert und und die ukrainische Bevölkerung dort gewaltsam vertrieben hat, wird es vermutlich zur Waffenstillstandsverhandlungen bereit sein. Wohlwissend, dass die Ukraine dann nicht mehr in der Lage sein wird, diese Gebiete zurückzuerlangen, weil der internationale Druck auf die Ukraine zu einer „friedlichen“ Lösung steigen wird.

Es bleibt zu hoffen, dass die Ukrainische Armee der Russischen Armee weitere schwere Niederlagen beibringt. Allenfalls unter dem Eindruck wäre Russland m.E. zu einer einigermaßen ausgeglichenen friedliche Lösung möglich, die länger als ein paar Jahre Bestand hat.
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Fischer plädiert für Neutralität. Und du beschreibst ja schön, wofür wir die Ukraine nit Waffen ausstatren: die sollen stellvertretend für uns Putin in die Schranken weisen. Und da bin ich wieder bei dem Punkt, dass es Kalkül des Westens ist, die Ukrainer dabei zu unterstützen den Blutzoll für unsere Freiheit zu entrichten um den Agressor zu schwächen.
Dass das in der Ukraine auf offene Ohren stößt, ok.
Trotzdem wünsche ich mir für die Menschen in der Ukraine einen schnellen Frieden. Und von den Menschen hier und in Europa wünsche ich mir die Akzeptanz für nötige Einschränkungen um das Regime von Putin eben nicht weiter zu alimentieren.
Das bedeutet für mich einen konstruktiven Umgang mit einem Agressor finden. Ihn spüren lassen, dass er raus ist aus den Beziehungen. Dass er sein Gas, seine Kohle eben nicht an den Mann bringen kann, statt weiter Geld da reinzupumpen und zur Abschreckung sinnfrei aufzurüsten.
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FrankenAdler schrieb:

Fischer plädiert für Neutralität. Und du beschreibst ja schön, wofür wir die Ukraine nit Waffen ausstatren: die sollen stellvertretend für uns Putin in die Schranken weisen. Und da bin ich wieder bei dem Punkt, dass es Kalkül des Westens ist, die Ukrainer dabei zu unterstützen den Blutzoll für unsere Freiheit zu entrichten um den Agressor zu schwächen.
Dass das in der Ukraine auf offene Ohren stößt, ok.


In der ersten Linie entscheidet die Ukraine unabhängig vom Kalkül des Westens selbst, ob und wie sie sich verteidigen will. Deshalb ist es keine Neutralität, der Ukraine Waffenlieferungen zu verwehren und sie außenpolitisch dazu zu drängen, den unberechtigten Okkupationsforderungen Russlands des Friedens Willen nachzugeben. Auch dann macht man sich zu einer Partei des Konflikts.

Btw. blendest Du bei deinen Empfehlungen zum konstruktiven Umgang aus, dass es Russland im Gegensatz zu der Ukraine jederzeit in der Hand hat, das Blutvergiessen zu beenden, wenn es an einer friedlichen Lösung interessiert wäre.

Stattdessen entscheidet es sich fortlaufend dazu, aus taktischen Gründen das Morden noch eine Weile fortzusetzen, um möglichst große Teile der Ukraine völkerrechtswidrig zu annektieren und die ukrainische Bevölkerung aus den Landesteilen zu entfernen.

Deine pazifistische Grundhaltung ehrt Dich, aber ich glaube, Du verkennst vollkommen den Charakter dieses Krieges.
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amsterdam_stranded schrieb:

Ich bin ja durchaus auch dafür, Konflikte in ihrem Gesamtkontext zu betrachten. Aber die Diskriminierung der Roma in Ungarn, die kriminalisierten Abtreiberinnen in Polen oder die ermordeten Journalisten in Slowenien haben damit nun wirklich nichts mehr mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine  zu tun.

Deshalb kann man sich manchmal nicht dem Eindruck verwehren, dass dann doch eher um die Relativierung geht.

Wobei ich Dir jetzt keine Absicht unterstellen will. Ich nehme Dir durchaus ab, dass Dir die genannten Punkte wichtig sind.


Wenn man Konflikte im Gesamtkontext betrachten möchte, befürwortet das hier wohl fast jeder. Und das wird hier doch auch regelmäßig gemacht, alles andere ist doch Augenwischerei.

Wenn am aber beim Ukrainekonflikt die wichtigsten Aspekte einfach weglässt, um auf eine Position kommen zu können, überzeugt das einfach nicht. Genau das ist mE eine Simplifizierung, indem eine direkte Bedrohung für unseren Frieden und unser freiheitliches System unerwähnt bleibt.

Wenn dann demnächst in Europa das Recht des Stärkeren wieder gilt, Grenzen beliebig nach militärischer Stärke verschoben werden dürfen, man Faschisten einfach gewähren lässt, weil man noch nicht direkt selbst angegriffen wird, dann gute Nacht.

Kann man alles weglassen, um auf den Schluss zu kommen, man hält sich raus und alles wird gut. Extrem naiv, mindestens.
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Schönesge schrieb:


Wenn man Konflikte im Gesamtkontext betrachten möchte, befürwortet das hier wohl fast jeder. Und das wird hier doch auch regelmäßig gemacht, alles andere ist doch Augenwischerei.

Wenn am aber beim Ukrainekonflikt die wichtigsten Aspekte einfach weglässt, um auf eine Position kommen zu können, überzeugt das einfach nicht. Genau das ist mE eine Simplifizierung, indem eine direkte Bedrohung für unseren Frieden und unser freiheitliches System unerwähnt bleibt.

Wenn dann demnächst in Europa das Recht des Stärkeren wieder gilt, Grenzen beliebig nach militärischer Stärke verschoben werden dürfen, man Faschisten einfach gewähren lässt, weil man noch nicht direkt selbst angegriffen wird, dann gute Nacht.

Kann man alles weglassen, um auf den Schluss zu kommen, man hält sich raus und alles wird gut. Extrem naiv, mindestens.



Exakt so sehe ich das auch.
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Btw. da Du den Syrienkrieg erwähnst. Ich habe bei diesem Konflikt exakt die gleiche Debatte mit Dir und WA geführt. Meine Haltung war auch dort, dass der Westen notfalls mit Waffengewalt die Kriegsverbrechen und Ansätze von Völkermorden stoppen muss. Für euch war die Vorgeschichte des Konflikts wichtiger als die Lösung. Hauptsache keine Waffengewalt und keine Intervention des Westens. Tja, dann kam Russland und hat dort die Generalprobe für die Auslöschung der Ukraine durchexerziert.
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amsterdam_stranded schrieb:

Btw. da Du den Syrienkrieg erwähnst. Ich habe bei diesem Konflikt exakt die gleiche Debatte mit Dir und WA geführt. Meine Haltung war auch dort, dass der Westen notfalls mit Waffengewalt die Kriegsverbrechen und Ansätze von Völkermorden stoppen muss. Für euch war die Vorgeschichte des Konflikts wichtiger als die Lösung. Hauptsache keine Waffengewalt und keine Intervention des Westens. Tja, dann kam Russland und hat dort die Generalprobe für die Auslöschung der Ukraine durchexerziert.


Noch ergänzend: der o.g. Konflikt ist ein typisches Beispiel dafür, dass man selten etwas besser macht, wenn man aus pazifistischen Gründen eine Auseinandersetzung mit eindeutigen Aggressoren meidet.
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amsterdam_stranded schrieb:

Weil es spät ist, nur kurz: Selbst dann, wenn bei den aufgeführten Punkten keine Diskussionen geführt worden wären, was ändert das an der Diskussion über die derzeitigen Vorgänge in der Ukraine?

Anders rum wird ein Schuh draus:
Die Entrüstung die jetzt die Gesellschaft durchzieht ist nicht die Regel sondern die Ausnahme. Mein Pazifismus wird jetzt als ein Problem empfunden, vorher war das kein Thema. Was also ist in der Ukraine anders als in all den Kriegen die ganze Zeit? Mit whataboutism hat das nix zu tun. Die Simplifizierung bestünde darin, die Ukraine isoliert zu betrachten, ohne den Kontext des weltpolitischen Geschehens, ohne diesen Krieg als das zu bezeichnen, was er nunmal ist: ein Krieg unter vielen!
Und genau das hat auch Fischer gemacht. Und damit eben diese Simplifizierung des Geschehens gestört.
Was also macht es notwendig, hier so zu tun als erlebe man in der Ukraine so besonderes?

Btw: nennst du mir noch die Quellen zu Fischers alten Ressentiments bitte?
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Ich bin ja durchaus auch dafür, Konflikte in ihrem Gesamtkontext zu betrachten. Aber die Diskriminierung der Roma in Ungarn, die kriminalisierten Abtreiberinnen in Polen oder die ermordeten Journalisten in Slowenien haben damit nun wirklich nichts mehr mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine  zu tun.

Deshalb kann man sich manchmal nicht dem Eindruck verwehren, dass dann doch eher um die Relativierung geht.

Wobei ich Dir jetzt keine Absicht unterstellen will. Ich nehme Dir durchaus ab, dass Dir die genannten Punkte wichtig sind.

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Daraus schließt du auf "alte Feindbilder wie Rüstungsindustrie und Nato" bei Fischer?
Ich bin ja einer gepflegten Polemik nicht abgeneigt, aber mal ehrlich: echt jetzt? 😏
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Vielleicht war ich gestern Nacht etwas voreilig, Fischer alleine wegen seines Habitus als Beispiel für die Altlinke zu nennen. Eine konkrete Festlegung vermeidet er tatsächlich.
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amsterdam_stranded schrieb:

Weil es spät ist, nur kurz: Selbst dann, wenn bei den aufgeführten Punkten keine Diskussionen geführt worden wären, was ändert das an der Diskussion über die derzeitigen Vorgänge in der Ukraine?

Anders rum wird ein Schuh draus:
Die Entrüstung die jetzt die Gesellschaft durchzieht ist nicht die Regel sondern die Ausnahme. Mein Pazifismus wird jetzt als ein Problem empfunden, vorher war das kein Thema. Was also ist in der Ukraine anders als in all den Kriegen die ganze Zeit? Mit whataboutism hat das nix zu tun. Die Simplifizierung bestünde darin, die Ukraine isoliert zu betrachten, ohne den Kontext des weltpolitischen Geschehens, ohne diesen Krieg als das zu bezeichnen, was er nunmal ist: ein Krieg unter vielen!
Und genau das hat auch Fischer gemacht. Und damit eben diese Simplifizierung des Geschehens gestört.
Was also macht es notwendig, hier so zu tun als erlebe man in der Ukraine so besonderes?

Btw: nennst du mir noch die Quellen zu Fischers alten Ressentiments bitte?
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FrankenAdler schrieb:


Btw: nennst du mir noch die Quellen zu Fischers alten Ressentiments bitte?




Ad hoc:

„Zuletzt durfte man im Wirtschaftsteil lesen, es müsse nun endlich die Rüstungsindustrie in die Förderprogramme wegen Nachhaltigkeit aufgenommen werden. Da ist der Deutsche wie der Russe und die Kakerlake: Keine Ritze bleibt ungenutzt.“

https://www.spiegel.de/panorama/ukraine-krieg-gas-und-oel-aus-russland-olaf-scholz-hat-recht-kolumne-a-bf8a5981-a91d-4dda-a537-af65146ee8a8-amp

„Nichts gegen einen schönen Konjunkturschub nach zwei Jahren bitterer Coronanot! Aber dass der Regierung dazu nichts Besseres einfällt als ein 100 Milliarden-Rüstungsprogramm, hätte vor 25 Jahren zum Massenhungerstreik sämtlicher Landeskirchen, Gewerkschaften, Universitäten und Biobauernhöfe geführt. Und zwar zu Recht.“

https://www.spiegel.de/panorama/deutschland-und-der-ukraine-krieg-nur-die-wahrheit-gastbeitrag-von-thomas-fischer-a-0e713df3-80d8-4ed4-84f2-7e1991601520-amp

Eine ergebnisoffene Auseinandersetzung mit dem Thema Rüstung lese ich da nicht raus.
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FrankenAdler schrieb:


Wo wart ihr denn da alle? Wo war eure Entrüstung?
Wo die Solidarität mit den Geflüchteten?

Berichte über Pushbacks von Kriegsflüchtlingen, Rechtsverstöße gegen EU Recht an der europäisch/polnischen Grenze zu Belarus - weithin unkommentiert!
Putin war seit Jahren der autokratische Machthaber in Russland, hat Dissidenten ermorden lassen, Demonstranten und Oppositionelle vergiften und einsperren lassen, den Lukaschenko dabei unterstützt den aufkeimenden Widerstand niederzuschlagen.
Wo war eure Krtik an der Geschäftemacherei unter Merkel?
Wo die Diskussion um die russischen Kriegsverbrechen in Syrien?
Diskutiert wurde, wie man die Geflüchteten sus Europa draußen hält.

Und: wo ist euer Drang nach Gerechtigkeit angesichts der Ungleichbehandlung der Geflüchteten aus der Ukraine, die nicht weiß sind, nicht europäisch aussehen und deshalb im Versuch ihr Leben zu retten wie Geflüchtete zweiter Klasse behandelt werden.
Ach verdammt, ich weiß nicht mehr wo ich aufhören soll. Bei den in Ungarn, mitten in der EU rassistisch diskriminierten Roma? Den kriminalisierten Abtreiberinnen in Polen oder den ermordeten Journalisten in Slowenien?



Weil es spät ist, nur kurz: Selbst dann, wenn bei den aufgeführten Punkten keine Diskussionen geführt worden wären, was ändert das an der Diskussion über die derzeitigen Vorgänge in der Ukraine?

Wieso immer der Rückgriff auf „whataboutismen“?

Der Vorwurf der Simplifizierung der Debatte kann durchaus auch in die andere Richtung gehen.
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Btw. da Du den Syrienkrieg erwähnst. Ich habe bei diesem Konflikt exakt die gleiche Debatte mit Dir und WA geführt. Meine Haltung war auch dort, dass der Westen notfalls mit Waffengewalt die Kriegsverbrechen und Ansätze von Völkermorden stoppen muss. Für euch war die Vorgeschichte des Konflikts wichtiger als die Lösung. Hauptsache keine Waffengewalt und keine Intervention des Westens. Tja, dann kam Russland und hat dort die Generalprobe für die Auslöschung der Ukraine durchexerziert.
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amsterdam_stranded schrieb:

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie Menschen wie Thomas Fischer lieber über ihre alten Feindbilder wie die Rüstungsindustrie und die Nato schwadronieren wollen,

Echt? Sind das alte Feindbilder von Fischer? Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Gibt es da Quellen dazu?
Fischer war mir jetzt eher als begnadeter Jurist, denn als linksradikaler Aktivist bekannt. Aber was weiß ich schon!

In seinem Text las ich viel auch über aktuelle Kriege, bzw Kriege aus der jüngsten Vergangenheit, in denen genauso furchtbare Sachen passiert sind und passieren, wie jetzt in der Ukraine. Nicht wenig davon angerichtet mit Waffen aus deutscher Produktion.
Wo wart ihr denn da alle? Wo war eure Entrüstung?
Wo die Solidarität mit den Geflüchteten?

Berichte über Pushbacks von Kriegsflüchtlingen, Rechtsverstöße gegen EU Recht an der europäisch/polnischen Grenze zu Belarus - weithin unkommentiert!
Putin war seit Jahren der autokratische Machthaber in Russland, hat Dissidenten ermorden lassen, Demonstranten und Oppositionelle vergiften und einsperren lassen, den Lukaschenko dabei unterstützt den aufkeimenden Widerstand niederzuschlagen.
Wo war eure Krtik an der Geschäftemacherei unter Merkel?
Wo die Diskussion um die russischen Kriegsverbrechen in Syrien?
Diskutiert wurde, wie man die Geflüchteten sus Europa draußen hält.

Und: wo ist euer Drang nach Gerechtigkeit angesichts der Ungleichbehandlung der Geflüchteten aus der Ukraine, die nicht weiß sind, nicht europäisch aussehen und deshalb im Versuch ihr Leben zu retten wie Geflüchtete zweiter Klasse behandelt werden.
Ach verdammt, ich weiß nicht mehr wo ich aufhören soll. Bei den in Ungarn, mitten in der EU rassistisch diskriminierten Roma? Den kriminalisierten Abtreiberinnen in Polen oder den ermordeten Journalisten in Slowenien?


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FrankenAdler schrieb:


Wo wart ihr denn da alle? Wo war eure Entrüstung?
Wo die Solidarität mit den Geflüchteten?

Berichte über Pushbacks von Kriegsflüchtlingen, Rechtsverstöße gegen EU Recht an der europäisch/polnischen Grenze zu Belarus - weithin unkommentiert!
Putin war seit Jahren der autokratische Machthaber in Russland, hat Dissidenten ermorden lassen, Demonstranten und Oppositionelle vergiften und einsperren lassen, den Lukaschenko dabei unterstützt den aufkeimenden Widerstand niederzuschlagen.
Wo war eure Krtik an der Geschäftemacherei unter Merkel?
Wo die Diskussion um die russischen Kriegsverbrechen in Syrien?
Diskutiert wurde, wie man die Geflüchteten sus Europa draußen hält.

Und: wo ist euer Drang nach Gerechtigkeit angesichts der Ungleichbehandlung der Geflüchteten aus der Ukraine, die nicht weiß sind, nicht europäisch aussehen und deshalb im Versuch ihr Leben zu retten wie Geflüchtete zweiter Klasse behandelt werden.
Ach verdammt, ich weiß nicht mehr wo ich aufhören soll. Bei den in Ungarn, mitten in der EU rassistisch diskriminierten Roma? Den kriminalisierten Abtreiberinnen in Polen oder den ermordeten Journalisten in Slowenien?



Weil es spät ist, nur kurz: Selbst dann, wenn bei den aufgeführten Punkten keine Diskussionen geführt worden wären, was ändert das an der Diskussion über die derzeitigen Vorgänge in der Ukraine?

Wieso immer der Rückgriff auf „whataboutismen“?

Der Vorwurf der Simplifizierung der Debatte kann durchaus auch in die andere Richtung gehen.
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Wer hart im Nehmen ist, möge bei Twitter mal unter #kyiv nachschauen. Dort findet man ungeschönt Bilder aus dem befreiten Ort Bucha. Auf offener Straße erschossene Zivilisten, vom Fahrrad geballert. Erschossene, gefesselte Männer, dutzende. Und Bilder von einem Massengrab... Erste Schätzungen gehen von mind. 300 Toten aus. Einfach nur schockierend.
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Die Bilder sind schockierend. Offenbar sind systematisch unbewaffnete Zivilisten exekutiert worden. Wenn sich die Vorwürfe als zutreffend herausstellen sollten, dann ist das ein weiterer Schritt zurück in das dunkelste Kapitel Europas.

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie Menschen wie Thomas Fischer lieber über ihre alten Feindbilder wie die Rüstungsindustrie und die Nato schwadronieren wollen, ohne in Ansätzen zu verstehen, was hier gerade passiert. Das Erwachen wird bitter werden.
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Misanthrop schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Derartige Beiträge gab es auf beiden Seiten nicht einmal ansatzweise.

Dann wurde es Zeit, dass sich einer  mal ohne herumzulavieren zur Fahne bekennt.



Löblich. Btw. fand ich Deinen rhetorischen Kniff, dass Du zunächst scheinbar neutral die Diskussionskultur anprangerst, um dann einer Seite eine Stammtisch-Phrase unterzujubeln, recht geschickt .
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Damit das nicht falsch verstanden wird: an Deiner Warnung ist schon etwas dran. Derartige Argumentationen können leicht in einer dümmlich-patriotischen Einheits- und Ehrenfront enden. Aber wie gesagt, davon ist das hier m.E. weit entfernt.
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amsterdam_stranded schrieb:

Derartige Beiträge gab es auf beiden Seiten nicht einmal ansatzweise.

Dann wurde es Zeit, dass sich einer  mal ohne herumzulavieren zur Fahne bekennt.
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Misanthrop schrieb:

amsterdam_stranded schrieb:

Derartige Beiträge gab es auf beiden Seiten nicht einmal ansatzweise.

Dann wurde es Zeit, dass sich einer  mal ohne herumzulavieren zur Fahne bekennt.



Löblich. Btw. fand ich Deinen rhetorischen Kniff, dass Du zunächst scheinbar neutral die Diskussionskultur anprangerst, um dann einer Seite eine Stammtisch-Phrase unterzujubeln, recht geschickt .
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Der Fischer'sche Text macht den Autor zu einem sexistischen, rassistischen, anti-feministischen leidenschaftlichen Putin-Verehrer mit Pegida-Rhetorik?

Und das liest Du da alles raus? Ganz ehrlich?

Absrits von Brodos Beitrag:
Die zunehmende Tendenz dieses Forums, Denkanstöße allein noch dafür zu nutzen, Schubladen zu öffnen und sich selbst beim Einordnen in eben diese keine übergroße gedankliche Arbeit mehr zu machen, nimmt allmählich twitterhafte Züge an.

Schade daher etwa um die Mühe, die sich zuletzt z.B. unsere beiden fränkischen Schreiber FA und WA gemacht hatten.

Aber wenn es der guten Sache im Sinne der unverbrüchlichen  Einheitsfront dient:

Ehre der Ukraine!
Ehre unseren bald ruhmreich ihre Kreise ziehenden F-35-Piloten!
Ehre wem auch immer!

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Misanthrop schrieb:


Aber wenn es der guten Sache im Sinne der unverbrüchlichen  Einheitsfront dient:

Ehre der Ukraine!
Ehre unseren bald ruhmreich ihre Kreise ziehenden F-35-Piloten!
Ehre wem auch immer!


Ach komm, jetzt verfällst Du selbst dem Schubladendenken. Derartige Beiträge gab es auf beiden Seiten nicht einmal ansatzweise.

Aber wenn es der guten Sache im Sinne der unverbrüchlichen Einheitsfront dient, kannst Du gerne weitermachen