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Sozialpolitik in Deutschland

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Schönesge schrieb:

Und aufhören Fachkräfte, speziell Pflegekräfte und Ärzte aus Entwicklungsländern anzuheuern. Die werden nämlich in ihren Ländern mehr gebraucht. Das ist das Gegenteil von Entwicklungshilfe.

Wenn ich allein an das Ärztepotential unter den Bürgergeldempfängern denke ...
Wenn die als Ärzte doch nur anständig verdienen würden, die würden das alle machen. Sofort.
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FrankenAdler schrieb:

Schönesge schrieb:

Und aufhören Fachkräfte, speziell Pflegekräfte und Ärzte aus Entwicklungsländern anzuheuern. Die werden nämlich in ihren Ländern mehr gebraucht. Das ist das Gegenteil von Entwicklungshilfe.

Wenn ich allein an das Ärztepotential unter den Bürgergeldempfängern denke ...
Wenn die als Ärzte doch nur anständig verdienen würden, die würden das alle machen. Sofort.


Wichtiger Punkt, selbst wenn es einen (kleinen) Faktor ausmachen würde, ist die Frage, ob sie den Mangel in bestimmten Bereichen überhaupt entgegen könnten. In vielen Bereichen sehr wahrscheinlich nicht. Zurecht weist man ja beim Thema Zuwanderung durch Flüchtlingen darauf hin. Auch ich wollte das die Tage in der Diskussion mit Werner voneinander getrennt haben.

Die Bürgergelddebatte ist mE eher eine Gerechtigkeitsdebatte (ohne Wertung). Sie hilft aber nicht als Lösungsansatz iZm dem demographischen Wandel, zumindest gibt hierzu keinerlei Grundlage.
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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

hawischer schrieb:

Ich sehe gerade Illner im ZDF.  Empfehle es sich auch anzuschauen.
Da geht's um das Thema.
170 Millionen Einsparungsplanung vom Heil gegenüber angeblich 8500 Verweigerer in acht Monate passt vorne und hinten nicht.



Dann ergänze doch gerne die Zahlen der Arbeitsargentur. Genau darüber ließe sich dann diskutieren. Meinungen werden uns hier nicht helfen.

Bisher gibt es leider überhaupt kein Indiz, wie wir hier der Herausforderung demographischen Wandel begegnen sollen.

Und sonst legst du doch auch so viel wert auf  Zahlen. Erinnere mich an eine Diskussion zu Rassismus in der Polizei. Ohne Studie wolltest du hier gar nichts glauben. Beim Thema Klimawandel verweist du sehr gerne auf die Unsicherheiten.

Aber hier reichen dir Meinungen und die Zahlen, die es gibt, die möchtest du nicht anerkennen. Das ist nicht konsequent.

Du kommst mit 8500 Fällen in 8 Monaten und ich belege die Größenordnung mit der geplanten Einsparung des Ministeriums mit 170 Millionen im Jahr und stelle die Frage, wie das zusammenpassen soll und es kommt nur die persönliche Anmache.
Und warum das Ganze? Ich habe aus einem Artikel des Instituts Allensbach zitiert, der die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Einstellung der Bevölkerung zum Bürgergeld aufzeigt.
Das war's.



Du hast eine Meinungsumfrage zitiert. Mit einer Meinungsumfrage können wir aber nicht herausfinden, wie groß das Problem ist. Dafür braucht es Zahlen. Zahlen liefert die Agentur für Arbeit, hier haben wir zumindest ein Indiz über die Größe des Problems.

Du hast zusätzlich auf die möglichen Einsparungen von Sanktionen verwiesen, wie sich hier aber die Zahlen genau zusammensetzen, bleibt offen. Gerne kannst du ja eine Berechnung hier einstellen, die du für richtig hältst. Dann hätte man zu den harten Zahlen der Bundesagentur noch eine weitere Schätzzahl. Nur muss ja gleichzeitig beachtet werden, dass durch die Sanktionen diesem Problem begegnet wurde. Insofern taugen sie dann eben auch nicht mehr in der Argumentation.

Und wie das ganze unsere großen Herausforderungen iZm dem demographischen Wandel lösen soll, hast du auch nicht klargemacht. Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert:

Und aufhören Fachkräfte, speziell Pflegekräfte und Ärzte aus Entwicklungsländern anzuheuern. Die werden nämlich in ihren Ländern mehr gebraucht. Das ist das Gegenteil von Entwicklungshilfe.

Werner hat hierzu Zahlen eingestellt, die es braucht, um dem Wandel zu begegnen. Da ist es schon erstaunlich, was du da als Lösungsansatz präsentierst und dabei nichtmal Zahlen zur Diskussion stellen möchtest, sondern auf Meinungen verweist.

Ich glaube an eine Zukunft unseres Landes, eine Zukunft gibt es aber nur, wenn wir endlich die strukturellen Themen angehen.

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Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.
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Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.
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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.


Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Zuwanderung ist nicht ein Teil der Lösung, sondern der größte Teil der Lösung, Mathematik lässt sich nunmal nicht austricksen. Natürlich gibt es auch noch andere Faktoren, wie mehr Frauen in den Arbeitsmarkt. Aber dass Bürgergeld überhaupt ein Thema sein soll, hört man von dir hier zum ersten Mal. Und Zahlen die es dazu gibt, lassen leider vermuten, dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument.
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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.


Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Zuwanderung ist nicht ein Teil der Lösung, sondern der größte Teil der Lösung, Mathematik lässt sich nunmal nicht austricksen. Natürlich gibt es auch noch andere Faktoren, wie mehr Frauen in den Arbeitsmarkt. Aber dass Bürgergeld überhaupt ein Thema sein soll, hört man von dir hier zum ersten Mal. Und Zahlen die es dazu gibt, lassen leider vermuten, dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument.
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Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?
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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.


Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Zuwanderung ist nicht ein Teil der Lösung, sondern der größte Teil der Lösung, Mathematik lässt sich nunmal nicht austricksen. Natürlich gibt es auch noch andere Faktoren, wie mehr Frauen in den Arbeitsmarkt. Aber dass Bürgergeld überhaupt ein Thema sein soll, hört man von dir hier zum ersten Mal. Und Zahlen die es dazu gibt, lassen leider vermuten, dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument.
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Schönesge schrieb:

Aber dass Bürgergeld überhaupt ein Thema sein soll, hört man von dir hier zum ersten Mal. Und Zahlen die es dazu gibt, lassen leider vermuten, dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument.
       

Man müsste sich neben Ideologie halt auch mit der Realität beschäftigen und sich anschauen wer, aus welchen Gründen über welchen Zeitraum in Bürgergeldbezug rutscht.
Dafür braucht es zunächst die Bereitschaft und Fähigkeit sich die Situation von sogenannten Langzeitarbeitslosen anzuschauen.
Wir haben in Deutschland eine gut etablierte "Unterschicht". Menschen die sowohl materiell als auch soziokulturell und in Bezug auf Bildung abgehängt sind. Mein Soziologieprof sprach immer von sogenannten "Sozialhilfedynastien" und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass dieses Phänomen des Abgehängtseins intergenerational fortwirkt, also an Kinder und Kindeskinder weitergegeben wird.
Das deutsche Schulmodell, das anders als in den meisten anderen europäischen Ländern, von jeher auf Selektion und Betreuung durch Familien, respektive die Mütter, ausgerichtet war, hat diese Verhältnisse zementiert.
Ein wenig konnte zuletzt durch den massiven Ausbau und Recht auf Plätze in KiTas und Nachmittagsbetreuung gegengesteuert werden. Sehr langsam.
Was weiter blieb, war das hochselektive dreigliedrige System. Bayern ist hier exemplarisch und so gibt es kaum ein anderes Land, in dem Bildungserfolg so Abhängig von Herkunft und Region ist wie in Bayern.
Dies alles ist seit Jahrzehnten bekannt.
Durch die Hartz4 Reformen und die darauffolgende Verarmung von etlichen Menschen, haben wir in den letzten 20 Jahren einige zehntausend Schüler auf diesem Weg abgehängt.
In Deutschland ist einer von sieben Erwachsenen funktionaler Analphabet. Zwar können einfache Sätze gelesen, manchmal auch geschrieben werden, sinnerfassendes verstehen komplexerer Texte ist nicht möglich.
3,9 Mio Erwerbsfähige bezogen 2023 Bürgergeld, davon knapp die Hälfte Menschen ohne deutschen Pass. Alleine 700tsd davon stammen aus der Ukraine, dahinter die Länder, aus denen seit 2015 die meisten Menschen geflüchtet sind (Syrien 500tsd, Afghanistan 182tsd, Irak 114tsd, Türkei 192tsd!).
Dazu kommen 1,6Mio nichterwerbsfähige Bürgergeldbezieher, davon 1,5Mio(!) Kinder unter 15 Jahren.

Wenn wir diese Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren wollen, brauchen wir Steuerungselemente, die dazu geeignet sind, Armutsrisiken zu minimieren. Das hieße bezogen auf die konkreten Beispiele
- weitaus größeres Bemühen um Integration von Migranten
- entkoppeln des Bildungserfolgs von Kindern von Herkunft und Region durch durchlässige Schulsysteme und flächendeckende konzeptionell hochwertige Ganztagsangebote
- Abfedern von bekannten Armutsrisiken durch Staat und Gesellschaft (z.B. Alleinerziehende)
- sinnvolle, an der Leistungsfähigkeit orientierte Bildungs- und Qualifikationsangebote für Erwerbsfähige

Das war nur ein kleiner Exkurs zu den Zusammenhängen, in denen Bürgergeldbezug stattfindet. Wer hier mit der Simplifizierung "Sanktion" ums Eck kommt, dem muss man die Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Thema schlicht absprechen.
Und wer so tut, als könne man da nach Jahrzehntelangen gesellschaftspolitischen Versäumnissen hoppladipopp eben mal den Arbeitsmarkt aus dieser Gruppe auf Vordermann bringen, der glaubt auch an das Christkind.
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Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?
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Brady schrieb:

Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?


Und nicht nur die, es kommen ja auch noch Flüchtlinge hinzu. Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird enorm steigen. Man plante ja im 400k neue im Jahr erstellen zu können, dieses Ziel hat man sehr weit verfehlt.

Jetzt scheint 1 Mrd ins Budget geflossen zu sein, ob das reicht?

Mit deiner Frage zeigst du auf, wo wir noch überall ein strukturelles Thema haben.
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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.


Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Zuwanderung ist nicht ein Teil der Lösung, sondern der größte Teil der Lösung, Mathematik lässt sich nunmal nicht austricksen. Natürlich gibt es auch noch andere Faktoren, wie mehr Frauen in den Arbeitsmarkt. Aber dass Bürgergeld überhaupt ein Thema sein soll, hört man von dir hier zum ersten Mal. Und Zahlen die es dazu gibt, lassen leider vermuten, dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument.
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Schönesge schrieb:

Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Wie oft soll ich es Dir noch sagen. Ich habe kein Problem mit geregelter Zuwanderung in die Arbeit.
Nur bitte lass uns die Irreguläre Migration davon trennen. Einverstanden?
Schönesge schrieb:

hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.


Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Zuwanderung ist nicht ein Teil der Lösung, sondern der größte Teil der Lösung, Mathematik lässt sich nunmal nicht austricksen. Natürlich gibt es auch noch andere Faktoren, wie mehr Frauen in den Arbeitsmarkt.

Du vergisst in der Auflistung die intelligenten Lösungen durch mehr IT und weniger Bürokratie in Behörden und der Wirtschaft Arbeitsgänge zu straffen oder gleich ganz vom Computer machen zu lassen. Seit ewigen Zeiten nennt man das Rationalisierung. Weiterbildung und Umschulung ist eine weitere Maßnahme.

Schönesge schrieb:

.., dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument


Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel. Da hast Du Recht.
Es ist die Aufgabe von staatlichen Maßnahmen den Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen, diese zur Verfügung zu stellen. Höhe und Umfang bestimmen Parlamente und Gerichte.
Nun ist es ja unstreitig, dass es möglich ist, sich dieser Sozialleistungen zu bedienen, obwohl man sie nicht oder weniger bräuchte. Diesen fehlgeleiteten Nutznießer des Systems wieder auf einen solidarischen Weg zu bringen, ist Aufgabe derjenige, die mit unseren Steuergeldern umgehen.
Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt:

"Eine vollständige Streichung des Existenzminimums ist auch dann möglich, wenn Hartz IV-Empfänger:innen „es selbst in der Hand haben, durch Aufnahme einer ihnen angebotenen zumutbaren Arbeit ihre menschenwürdige Existenz tatsächlich und unmittelbar durch die Erzielung von Einkommen selbst zu sichern.“ In solchen Fällen liege nämlich keine Bedürftigkeit vor. Werde eine tatsächlich existierende und zumutbare Erwerbstätigkeit „ohne wichtigen Grund“ willentlich verweigert, „ist daher ein vollständiger Leistungsentzug zu rechtfertigen."

Das hat jetzt der Arbeitsminister zum Anlass genommen, seine Streichungsmassnahmen zu begründen.
Wir werden sehen, was für Auswirkungen es haben wird.

Wir sind uns einig, dem Mangel an Arbeitskräften kann nicht durch eine Maßnahme begegnet werden. Von der Schule, Berufsausbildung, Weiterbildung, Umschulung, Zuwanderung in den Arbeitsmarkt muss es ein Bündel von sich ergänzenden Maßnahmen geben.

Ideologie - egal welche - hilft dabei nicht. Auch da sind wir uns einig.


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Schönesge schrieb:

Aber dass Bürgergeld überhaupt ein Thema sein soll, hört man von dir hier zum ersten Mal. Und Zahlen die es dazu gibt, lassen leider vermuten, dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument.
       

Man müsste sich neben Ideologie halt auch mit der Realität beschäftigen und sich anschauen wer, aus welchen Gründen über welchen Zeitraum in Bürgergeldbezug rutscht.
Dafür braucht es zunächst die Bereitschaft und Fähigkeit sich die Situation von sogenannten Langzeitarbeitslosen anzuschauen.
Wir haben in Deutschland eine gut etablierte "Unterschicht". Menschen die sowohl materiell als auch soziokulturell und in Bezug auf Bildung abgehängt sind. Mein Soziologieprof sprach immer von sogenannten "Sozialhilfedynastien" und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass dieses Phänomen des Abgehängtseins intergenerational fortwirkt, also an Kinder und Kindeskinder weitergegeben wird.
Das deutsche Schulmodell, das anders als in den meisten anderen europäischen Ländern, von jeher auf Selektion und Betreuung durch Familien, respektive die Mütter, ausgerichtet war, hat diese Verhältnisse zementiert.
Ein wenig konnte zuletzt durch den massiven Ausbau und Recht auf Plätze in KiTas und Nachmittagsbetreuung gegengesteuert werden. Sehr langsam.
Was weiter blieb, war das hochselektive dreigliedrige System. Bayern ist hier exemplarisch und so gibt es kaum ein anderes Land, in dem Bildungserfolg so Abhängig von Herkunft und Region ist wie in Bayern.
Dies alles ist seit Jahrzehnten bekannt.
Durch die Hartz4 Reformen und die darauffolgende Verarmung von etlichen Menschen, haben wir in den letzten 20 Jahren einige zehntausend Schüler auf diesem Weg abgehängt.
In Deutschland ist einer von sieben Erwachsenen funktionaler Analphabet. Zwar können einfache Sätze gelesen, manchmal auch geschrieben werden, sinnerfassendes verstehen komplexerer Texte ist nicht möglich.
3,9 Mio Erwerbsfähige bezogen 2023 Bürgergeld, davon knapp die Hälfte Menschen ohne deutschen Pass. Alleine 700tsd davon stammen aus der Ukraine, dahinter die Länder, aus denen seit 2015 die meisten Menschen geflüchtet sind (Syrien 500tsd, Afghanistan 182tsd, Irak 114tsd, Türkei 192tsd!).
Dazu kommen 1,6Mio nichterwerbsfähige Bürgergeldbezieher, davon 1,5Mio(!) Kinder unter 15 Jahren.

Wenn wir diese Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren wollen, brauchen wir Steuerungselemente, die dazu geeignet sind, Armutsrisiken zu minimieren. Das hieße bezogen auf die konkreten Beispiele
- weitaus größeres Bemühen um Integration von Migranten
- entkoppeln des Bildungserfolgs von Kindern von Herkunft und Region durch durchlässige Schulsysteme und flächendeckende konzeptionell hochwertige Ganztagsangebote
- Abfedern von bekannten Armutsrisiken durch Staat und Gesellschaft (z.B. Alleinerziehende)
- sinnvolle, an der Leistungsfähigkeit orientierte Bildungs- und Qualifikationsangebote für Erwerbsfähige

Das war nur ein kleiner Exkurs zu den Zusammenhängen, in denen Bürgergeldbezug stattfindet. Wer hier mit der Simplifizierung "Sanktion" ums Eck kommt, dem muss man die Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Thema schlicht absprechen.
Und wer so tut, als könne man da nach Jahrzehntelangen gesellschaftspolitischen Versäumnissen hoppladipopp eben mal den Arbeitsmarkt aus dieser Gruppe auf Vordermann bringen, der glaubt auch an das Christkind.
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Stark, danke für die Hintergründe. Dass die Durchlässigkeit in Deutschland scheiße ist, ist ein großes Thema, leider schon seit Jahrzehnten.
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Stark, danke für die Hintergründe. Dass die Durchlässigkeit in Deutschland scheiße ist, ist ein großes Thema, leider schon seit Jahrzehnten.
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Ergänzend berichtet Zeit Online heute, dass zwei Drittel der arbeitslosen Bezieher des Bürgergelds keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Auf der anderen Seite wird nur für ein knappes Fünftel der offenen Stellen keine Ausbildung benötigt.
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Brady schrieb:

Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?


Und nicht nur die, es kommen ja auch noch Flüchtlinge hinzu. Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird enorm steigen. Man plante ja im 400k neue im Jahr erstellen zu können, dieses Ziel hat man sehr weit verfehlt.

Jetzt scheint 1 Mrd ins Budget geflossen zu sein, ob das reicht?

Mit deiner Frage zeigst du auf, wo wir noch überall ein strukturelles Thema haben.
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Schönesge schrieb:

Brady schrieb:

Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?


Und nicht nur die, es kommen ja auch noch Flüchtlinge hinzu. Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird enorm steigen. Man plante ja im 400k neue im Jahr erstellen zu können, dieses Ziel hat man sehr weit verfehlt.

Jetzt scheint 1 Mrd ins Budget geflossen zu sein, ob das reicht?

Mit deiner Frage zeigst du auf, wo wir noch überall ein strukturelles Thema haben.

Die nächsten Fragen sind.

Wo genau in welchen Städten werden die Fachkräfte benötigt? Nur in den Ballungszentren oder auch im Hinterland? Werden die 400k dann auch da gebaut wo sie benötigt werden? Ist da wo sie benötigt werden Platz oder darf da nicht gebaut werden, weil da die vom aussterben bedrohte spanische Wanderkröte zur Zeit laicht?

Sich hinstellen und sagen wir bauen 400k Wohnung oder wir benötige 400k Fachkräfte, das könnt ich auch noch. Sollte man dann nicht lieber das Geld nur in 200k Wohnungen stecken und das Geld was über ist, in die Bildung stecken, damit wir den Fachkräftemangel selbst zur Hälfte auffangen können?

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Schönesge schrieb:

Brady schrieb:

Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?


Und nicht nur die, es kommen ja auch noch Flüchtlinge hinzu. Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird enorm steigen. Man plante ja im 400k neue im Jahr erstellen zu können, dieses Ziel hat man sehr weit verfehlt.

Jetzt scheint 1 Mrd ins Budget geflossen zu sein, ob das reicht?

Mit deiner Frage zeigst du auf, wo wir noch überall ein strukturelles Thema haben.

Die nächsten Fragen sind.

Wo genau in welchen Städten werden die Fachkräfte benötigt? Nur in den Ballungszentren oder auch im Hinterland? Werden die 400k dann auch da gebaut wo sie benötigt werden? Ist da wo sie benötigt werden Platz oder darf da nicht gebaut werden, weil da die vom aussterben bedrohte spanische Wanderkröte zur Zeit laicht?

Sich hinstellen und sagen wir bauen 400k Wohnung oder wir benötige 400k Fachkräfte, das könnt ich auch noch. Sollte man dann nicht lieber das Geld nur in 200k Wohnungen stecken und das Geld was über ist, in die Bildung stecken, damit wir den Fachkräftemangel selbst zur Hälfte auffangen können?

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Brady schrieb:

Schönesge schrieb:

Brady schrieb:

Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?


Und nicht nur die, es kommen ja auch noch Flüchtlinge hinzu. Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird enorm steigen. Man plante ja im 400k neue im Jahr erstellen zu können, dieses Ziel hat man sehr weit verfehlt.

Jetzt scheint 1 Mrd ins Budget geflossen zu sein, ob das reicht?

Mit deiner Frage zeigst du auf, wo wir noch überall ein strukturelles Thema haben.

Die nächsten Fragen sind.

Wo genau in welchen Städten werden die Fachkräfte benötigt? Nur in den Ballungszentren oder auch im Hinterland? Werden die 400k dann auch da gebaut wo sie benötigt werden? Ist da wo sie benötigt werden Platz oder darf da nicht gebaut werden, weil da die vom aussterben bedrohte spanische Wanderkröte zur Zeit laicht?

Sich hinstellen und sagen wir bauen 400k Wohnung oder wir benötige 400k Fachkräfte, das könnt ich auch noch. Sollte man dann nicht lieber das Geld nur in 200k Wohnungen stecken und das Geld was über ist, in die Bildung stecken, damit wir den Fachkräftemangel selbst zur Hälfte auffangen können?


Vor allem im Hinterland fehlt es an Fachkräften. Was ich jedes mal sehe was an Speditionskaufleuten gesucht werden bei mir in der Gegend. Aber dann kommt das Aber, nur Zeitarbeit oder um mehr als 1000 euro Brutto weniger im Monat als im RheinMain Gebiet. Und hier steckt der Pfeffer im Hasen... die Bezahlung teilweise. Ohne Faire Bezahlung, keine Fachkräfte.
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Brady schrieb:

Schönesge schrieb:

Brady schrieb:

Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?


Und nicht nur die, es kommen ja auch noch Flüchtlinge hinzu. Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird enorm steigen. Man plante ja im 400k neue im Jahr erstellen zu können, dieses Ziel hat man sehr weit verfehlt.

Jetzt scheint 1 Mrd ins Budget geflossen zu sein, ob das reicht?

Mit deiner Frage zeigst du auf, wo wir noch überall ein strukturelles Thema haben.

Die nächsten Fragen sind.

Wo genau in welchen Städten werden die Fachkräfte benötigt? Nur in den Ballungszentren oder auch im Hinterland? Werden die 400k dann auch da gebaut wo sie benötigt werden? Ist da wo sie benötigt werden Platz oder darf da nicht gebaut werden, weil da die vom aussterben bedrohte spanische Wanderkröte zur Zeit laicht?

Sich hinstellen und sagen wir bauen 400k Wohnung oder wir benötige 400k Fachkräfte, das könnt ich auch noch. Sollte man dann nicht lieber das Geld nur in 200k Wohnungen stecken und das Geld was über ist, in die Bildung stecken, damit wir den Fachkräftemangel selbst zur Hälfte auffangen können?


Vor allem im Hinterland fehlt es an Fachkräften. Was ich jedes mal sehe was an Speditionskaufleuten gesucht werden bei mir in der Gegend. Aber dann kommt das Aber, nur Zeitarbeit oder um mehr als 1000 euro Brutto weniger im Monat als im RheinMain Gebiet. Und hier steckt der Pfeffer im Hasen... die Bezahlung teilweise. Ohne Faire Bezahlung, keine Fachkräfte.
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Vael schrieb:

nur Zeitarbeit

Ich sags ja. Fachkräfte sind da, nur bezahlen will man sie nicht und wenn doch, dann schnell wieder entlassen können, wenn man ausländische Fachkräfte über den Tisch ziehen kann.
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Schönesge schrieb:

Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Wie oft soll ich es Dir noch sagen. Ich habe kein Problem mit geregelter Zuwanderung in die Arbeit.
Nur bitte lass uns die Irreguläre Migration davon trennen. Einverstanden?
Schönesge schrieb:

hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.


Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Zuwanderung ist nicht ein Teil der Lösung, sondern der größte Teil der Lösung, Mathematik lässt sich nunmal nicht austricksen. Natürlich gibt es auch noch andere Faktoren, wie mehr Frauen in den Arbeitsmarkt.

Du vergisst in der Auflistung die intelligenten Lösungen durch mehr IT und weniger Bürokratie in Behörden und der Wirtschaft Arbeitsgänge zu straffen oder gleich ganz vom Computer machen zu lassen. Seit ewigen Zeiten nennt man das Rationalisierung. Weiterbildung und Umschulung ist eine weitere Maßnahme.

Schönesge schrieb:

.., dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument


Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel. Da hast Du Recht.
Es ist die Aufgabe von staatlichen Maßnahmen den Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen, diese zur Verfügung zu stellen. Höhe und Umfang bestimmen Parlamente und Gerichte.
Nun ist es ja unstreitig, dass es möglich ist, sich dieser Sozialleistungen zu bedienen, obwohl man sie nicht oder weniger bräuchte. Diesen fehlgeleiteten Nutznießer des Systems wieder auf einen solidarischen Weg zu bringen, ist Aufgabe derjenige, die mit unseren Steuergeldern umgehen.
Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt:

"Eine vollständige Streichung des Existenzminimums ist auch dann möglich, wenn Hartz IV-Empfänger:innen „es selbst in der Hand haben, durch Aufnahme einer ihnen angebotenen zumutbaren Arbeit ihre menschenwürdige Existenz tatsächlich und unmittelbar durch die Erzielung von Einkommen selbst zu sichern.“ In solchen Fällen liege nämlich keine Bedürftigkeit vor. Werde eine tatsächlich existierende und zumutbare Erwerbstätigkeit „ohne wichtigen Grund“ willentlich verweigert, „ist daher ein vollständiger Leistungsentzug zu rechtfertigen."

Das hat jetzt der Arbeitsminister zum Anlass genommen, seine Streichungsmassnahmen zu begründen.
Wir werden sehen, was für Auswirkungen es haben wird.

Wir sind uns einig, dem Mangel an Arbeitskräften kann nicht durch eine Maßnahme begegnet werden. Von der Schule, Berufsausbildung, Weiterbildung, Umschulung, Zuwanderung in den Arbeitsmarkt muss es ein Bündel von sich ergänzenden Maßnahmen geben.

Ideologie - egal welche - hilft dabei nicht. Auch da sind wir uns einig.


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hawischer schrieb:


Nur bitte lass uns die Irreguläre Migration davon trennen. Einverstanden?



Ich sprach die ganze Zeit von gezielter Einwanderung.

hawischer schrieb:


Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel. Da hast Du Recht.



Dann sollten wir diese einfach mal beiseite lassen. Derzeit gibt es keine Anzeichen, dass Bürgergeld ein Faktor sein könnte. Andere Faktoren können wir gerne diskutieren, am liebsten Ideologiefrei.
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Schönesge schrieb:

Brady schrieb:

Mal eine andere Frage, bei der momentanen Wohnungsnot, wo bringt man da 400.000 Menschen pro Jahr unter?


Und nicht nur die, es kommen ja auch noch Flüchtlinge hinzu. Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird enorm steigen. Man plante ja im 400k neue im Jahr erstellen zu können, dieses Ziel hat man sehr weit verfehlt.

Jetzt scheint 1 Mrd ins Budget geflossen zu sein, ob das reicht?

Mit deiner Frage zeigst du auf, wo wir noch überall ein strukturelles Thema haben.

Die nächsten Fragen sind.

Wo genau in welchen Städten werden die Fachkräfte benötigt? Nur in den Ballungszentren oder auch im Hinterland? Werden die 400k dann auch da gebaut wo sie benötigt werden? Ist da wo sie benötigt werden Platz oder darf da nicht gebaut werden, weil da die vom aussterben bedrohte spanische Wanderkröte zur Zeit laicht?

Sich hinstellen und sagen wir bauen 400k Wohnung oder wir benötige 400k Fachkräfte, das könnt ich auch noch. Sollte man dann nicht lieber das Geld nur in 200k Wohnungen stecken und das Geld was über ist, in die Bildung stecken, damit wir den Fachkräftemangel selbst zur Hälfte auffangen können?

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Brady schrieb:


Sich hinstellen und sagen wir bauen 400k Wohnung oder wir benötige 400k Fachkräfte, das könnt ich auch noch. Sollte man dann nicht lieber das Geld nur in 200k Wohnungen stecken und das Geld was über ist, in die Bildung stecken, damit wir den Fachkräftemangel selbst zur Hälfte auffangen können?


Natürlich sollten wir das Geld in Bildung stecken. Nur wird Bildung nicht unseren demographischen Wandel stoppen. Wenn wir in Bildung versagen, wirds halt nur noch schlimmer. Hauptsächlich werden wir Zuwanderung benötigen, um dieses strukturelle Problem lösen zu können.

Und ja, genügend Wohnraum brauchen wir auch noch.
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Schönesge schrieb:

Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Wie oft soll ich es Dir noch sagen. Ich habe kein Problem mit geregelter Zuwanderung in die Arbeit.
Nur bitte lass uns die Irreguläre Migration davon trennen. Einverstanden?
Schönesge schrieb:

hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Im Zuwanderungrhread hast du dich ja gegen Zuwanderung positioniert

Nein falsch, ich habe mich gegen Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern positioniert, die bei unseren Probleme helfen können, aber wichtiger wären für den Aufbau ihrer Heimatländer. Speziell, wie genannt Ärzte und Pflegekräfte.

Grundsätzlich: Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ein Teil der Lösung. Arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen gehört ebenfalls dazu. Da hat Herr Heil mit seinen Maßnahmen ein Zeichen gesetzt. Ob es wirkt, werden wir sehen.


Und wie möchtest du dem Problem des Fachkräftemangels begegnen, wenn nicht vornehmlich durch Zuwanderung. Alle Experten von denen man etwas mitbekommt, nehmen hierbei gezielte Zuwanderung in den Blick, um der Mathematik entgegenwirken zu können, 300k bis 400k brauchen wir pro Jahr.

Zuwanderung ist nicht ein Teil der Lösung, sondern der größte Teil der Lösung, Mathematik lässt sich nunmal nicht austricksen. Natürlich gibt es auch noch andere Faktoren, wie mehr Frauen in den Arbeitsmarkt.

Du vergisst in der Auflistung die intelligenten Lösungen durch mehr IT und weniger Bürokratie in Behörden und der Wirtschaft Arbeitsgänge zu straffen oder gleich ganz vom Computer machen zu lassen. Seit ewigen Zeiten nennt man das Rationalisierung. Weiterbildung und Umschulung ist eine weitere Maßnahme.

Schönesge schrieb:

.., dass Bürgergeld eher kein Teil der Lösung sein kann. Klingt leider nach einem ideologisch getriebenen Argument


Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel. Da hast Du Recht.
Es ist die Aufgabe von staatlichen Maßnahmen den Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen, diese zur Verfügung zu stellen. Höhe und Umfang bestimmen Parlamente und Gerichte.
Nun ist es ja unstreitig, dass es möglich ist, sich dieser Sozialleistungen zu bedienen, obwohl man sie nicht oder weniger bräuchte. Diesen fehlgeleiteten Nutznießer des Systems wieder auf einen solidarischen Weg zu bringen, ist Aufgabe derjenige, die mit unseren Steuergeldern umgehen.
Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt:

"Eine vollständige Streichung des Existenzminimums ist auch dann möglich, wenn Hartz IV-Empfänger:innen „es selbst in der Hand haben, durch Aufnahme einer ihnen angebotenen zumutbaren Arbeit ihre menschenwürdige Existenz tatsächlich und unmittelbar durch die Erzielung von Einkommen selbst zu sichern.“ In solchen Fällen liege nämlich keine Bedürftigkeit vor. Werde eine tatsächlich existierende und zumutbare Erwerbstätigkeit „ohne wichtigen Grund“ willentlich verweigert, „ist daher ein vollständiger Leistungsentzug zu rechtfertigen."

Das hat jetzt der Arbeitsminister zum Anlass genommen, seine Streichungsmassnahmen zu begründen.
Wir werden sehen, was für Auswirkungen es haben wird.

Wir sind uns einig, dem Mangel an Arbeitskräften kann nicht durch eine Maßnahme begegnet werden. Von der Schule, Berufsausbildung, Weiterbildung, Umschulung, Zuwanderung in den Arbeitsmarkt muss es ein Bündel von sich ergänzenden Maßnahmen geben.

Ideologie - egal welche - hilft dabei nicht. Auch da sind wir uns einig.


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hawischer schrieb:

Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel.

Stimmt, daher brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen das die Abschaffung von weiteren Unterstützungen wie Wohnungsgeld etc. ermöglicht.
Jeder bekommt das Gleiche und wer arbeitet bekommt das obendrauf. Dann sind wir auch endlich diese elendige Neiddebatte los und können uns auf die wahren Probleme konzentrieren ohne die Armen gegen die ganz Armen auszuspielen (Déjà-vu).
Gerade du, hawischer scheinst ein Problem damit zu haben, dass es hunderttausende Menschen gibt, die nichts haben und trotzdem aufgrund der "ideologischen" Gedanken anderer überleben.
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hawischer schrieb:

Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel.

Stimmt, daher brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen das die Abschaffung von weiteren Unterstützungen wie Wohnungsgeld etc. ermöglicht.
Jeder bekommt das Gleiche und wer arbeitet bekommt das obendrauf. Dann sind wir auch endlich diese elendige Neiddebatte los und können uns auf die wahren Probleme konzentrieren ohne die Armen gegen die ganz Armen auszuspielen (Déjà-vu).
Gerade du, hawischer scheinst ein Problem damit zu haben, dass es hunderttausende Menschen gibt, die nichts haben und trotzdem aufgrund der "ideologischen" Gedanken anderer überleben.
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Adler_im_Exil schrieb:

hawischer schrieb:

Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel.

Stimmt, daher brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen das die Abschaffung von weiteren Unterstützungen wie Wohnungsgeld etc. ermöglicht.
Jeder bekommt das Gleiche und wer arbeitet bekommt das obendrauf. Dann sind wir auch endlich diese elendige Neiddebatte los und können uns auf die wahren Probleme konzentrieren ohne die Armen gegen die ganz Armen auszuspielen (Déjà-vu).
Gerade du, hawischer scheinst ein Problem damit zu haben, dass es hunderttausende Menschen gibt, die nichts haben und trotzdem aufgrund der "ideologischen" Gedanken anderer überleben.

Ach ja, das bedingungslose Grundeinkommen. In Finnland getestet und wieder eingestellt.
Einen positiven Effekt für den Arbeitsmarkt hatte es nicht gezeigt.

Und die TAZ schrieb 2021:
"Das bedingungslose Grundeinkommen ist nicht realistisch. Denn: Das Gießkannenprinzip dahinter schafft neue Ungerechtigkeiten."
"In der Gesamtschau gilt: Ein bedingungsloses, existenzsicherndes Grundeinkommen ist weder finanzierbar noch verfassungsrechtlich umsetzbar. Die Diskussion sollte sich besser den Reformbaustellen der bedarfsorientierten Grundsicherung widmen."
Das versucht die Ampel mit dem Bürgergeld. Die ersten Anpassungen beim Bürgergeld haben wir hier ja diskutiert.
https://taz.de/Bedingungsloses-Grundeinkommen/!5813944/
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Adler_im_Exil schrieb:

hawischer schrieb:

Bürgergeld ist ein stark idiologisch getriebenes Mittel.

Stimmt, daher brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen das die Abschaffung von weiteren Unterstützungen wie Wohnungsgeld etc. ermöglicht.
Jeder bekommt das Gleiche und wer arbeitet bekommt das obendrauf. Dann sind wir auch endlich diese elendige Neiddebatte los und können uns auf die wahren Probleme konzentrieren ohne die Armen gegen die ganz Armen auszuspielen (Déjà-vu).
Gerade du, hawischer scheinst ein Problem damit zu haben, dass es hunderttausende Menschen gibt, die nichts haben und trotzdem aufgrund der "ideologischen" Gedanken anderer überleben.

Ach ja, das bedingungslose Grundeinkommen. In Finnland getestet und wieder eingestellt.
Einen positiven Effekt für den Arbeitsmarkt hatte es nicht gezeigt.

Und die TAZ schrieb 2021:
"Das bedingungslose Grundeinkommen ist nicht realistisch. Denn: Das Gießkannenprinzip dahinter schafft neue Ungerechtigkeiten."
"In der Gesamtschau gilt: Ein bedingungsloses, existenzsicherndes Grundeinkommen ist weder finanzierbar noch verfassungsrechtlich umsetzbar. Die Diskussion sollte sich besser den Reformbaustellen der bedarfsorientierten Grundsicherung widmen."
Das versucht die Ampel mit dem Bürgergeld. Die ersten Anpassungen beim Bürgergeld haben wir hier ja diskutiert.
https://taz.de/Bedingungsloses-Grundeinkommen/!5813944/
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Das Bedenkliche an einem BGE ist für mich der völlige Wegfall der Sozialausgaben (in manchen Modellen) und damit der Sozialversicherungen. Dass die Unternehmer an den Kosten der Versicherungen beteiligt sind, war mal ein Fortschritt.
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Das Bedenkliche an einem BGE ist für mich der völlige Wegfall der Sozialausgaben (in manchen Modellen) und damit der Sozialversicherungen. Dass die Unternehmer an den Kosten der Versicherungen beteiligt sind, war mal ein Fortschritt.
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Motoguzzi999 schrieb:

Das Bedenkliche an einem BGE ist für mich der völlige Wegfall der Sozialausgaben (in manchen Modellen) und damit der Sozialversicherungen. Dass die Unternehmer an den Kosten der Versicherungen beteiligt sind, war mal ein Fortschritt.

Danke.
Vael schrieb:

Du weißt schon, das dank Freibeträgen, sich das Arbeiten immer noch mehr lohnt, als nur rumzuharzen?

Aber immer weniger. Und 12% mehr bekommt niemand, der sein Geld mit arbeiten verdient!
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Basaltkopp schrieb:

Aber immer weniger. Und 12% mehr bekommt niemand, der sein Geld mit arbeiten verdient!


Mal kurz zu den 12%.

Die Erhöhung 2023 fiel zu niedrig aus, da die Berchnungskomponente Inflation in der Berechnungsphase 2022 ungenügend berücksichtig wurde. Die lief dann im Laufe des letzten Jahres erdt richtig los.

Die 12% scheinen deshalb so hoch, weil diese Lücke in Teilen mit geschlossen wurde.
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Basaltkopp schrieb:

Aber immer weniger. Und 12% mehr bekommt niemand, der sein Geld mit arbeiten verdient!


Mal kurz zu den 12%.

Die Erhöhung 2023 fiel zu niedrig aus, da die Berchnungskomponente Inflation in der Berechnungsphase 2022 ungenügend berücksichtig wurde. Die lief dann im Laufe des letzten Jahres erdt richtig los.

Die 12% scheinen deshalb so hoch, weil diese Lücke in Teilen mit geschlossen wurde.
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Wedge schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Aber immer weniger. Und 12% mehr bekommt niemand, der sein Geld mit arbeiten verdient!


Mal kurz zu den 12%.

Die Erhöhung 2023 fiel zu niedrig aus, da die Berchnungskomponente Inflation in der Berechnungsphase 2022 ungenügend berücksichtig wurde. Die lief dann im Laufe des letzten Jahres erdt richtig los.

Die 12% scheinen deshalb so hoch, weil diese Lücke in Teilen mit geschlossen wurde.

Ganz davon abgesehen, dass die Behauptung Basaltis halt auch nicht stimmt.
https://www.bmi.bund.de/DE/themen/oeffentlicher-dienst/tvoed/tarifverhandlungen/tarifverhandlungen-2023-artikel.html
Einfach mal die Tabellen durchgucken.


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