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floren

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fredokrates schrieb:
zrx1100 schrieb:
Servus,
meine Meinung ist, FF ist kein Motivator und seine Spieltaktik ist einfach nur KÄSE.  Ausserdem zeigt uns das Game, dass die Mannschaft selber keine Spieldisziplin mehr hat, um wenigsten seine Anweisungen umzusetzen.

Funkel hat fertig. ENDE

ps. 4 Mio mit hanebüchen Argumenten auf der Bank zu lassen????? Ohne Worte!


Sowie auch Meinung von Grabi2001

Ich muss Euch recht geben... Das ist definitiv richtig, was Ihr da schreibt.
Der Funkel ist sicherlich kein schlechter Trainer und hat die Eintracht auch in den letzten Jahren zu etwas geformt. Aber trotzdem ist er kein Trainer, der wirklich das offensive Potenzial unserer Mannschaft ausnutzt. Fenin auszuwechseln und Ama alleine zu lassen? Auch den Caio für 4 Mio. zu holen und Ihn einfach nur kaputtschmoren zu lassen ist eine Frechheit sondergleichen. Von Motivation kann denke ich wirklich keine Rede sein. FF wirkt so, als ob es ihm nicht recht ist, dass wir unter den Top10 sind. Mit der Leistung von heute haben wir da oben auch nichts verloren. Dennoch hatten wir vor 6 Spieltagen noch einige Möglichkeiten. Ich denke es muss in der neuen Saison ein neuer Trainer her der sich von dem "immer hintenrum fussball" entfernt. Das ist weder zeitgemäß noch effizient! Du kannst doch nicht wirklich Caio nach hinten arbeiten lassen... und Ihn zu einer 6 machen. Das sollte man doch bereits vor dem Kauf wissen. Ich bin in ganzer Linie von FF und seinem Team enttäuscht. Der Fussball ist unattraktiv wie lange nicht mehr und beim Vorstand hält es wohl auch Niemand für nötig mal Verantwortung zu übernehmen...

Ein schönes WE Euch allen!



Dass man Friedhelm Funkel dafür dankbar sein sollte, dass er uns in die 1.Bundesliga zurückgebracht hat und uns dieses Jahr sicher in der Liga gehalten hat, scheint mir unbestreitbar.

Allerdings traue ich ihm auch nicht zu, dass er in der Lage ist, die Mannschaft weiter zu entwickeln und auf den oberen Tabellenplätzen zu positionieren.
Ich kann das Gefühl nicht loswerden, dass er vor allem sich selbst nicht hohen Erwartungen und den damit verbundenen Risiken aussetzen will.

Mittelmass als Ziel scheint ihm zu entsprechen. Seinen Kommentar nach dem Nürnberg-Spiel, „man sei auf dem richtigen Weg“, kann ich nach einem gewonnenen von zwölf möglichen Punkten nur so einordnen, dass ihn alles, was jenseits von 45 Punkten möglich ist, nicht ernsthaft interessiert.

Kein besonderes Wunder ist allerdings, dass eine Mannschaft, der man dauernd einredet, dass sie nicht nach oben gehört, dieses Urteil schliesslich auch selbst übernimmt.

Übrigens: HB spricht heute im Interview davon, dass die Spieler froh sein müssten, dass sie einen Vertrag bei der Eintracht hätten. Von anderen bekämen sie anbetracht ihrer Leistungen per se keine Vertragsangebote.

Wenn das so ist, wer hat sie dann warum verpflichtet?

Wie ist das dann mit Caio? Nach dem 1:4 beim VfB und mittlerweile 13 Gegentoren in 5 Spielen, ist FF´s Argument zur Nichtaufstellung von Caio, er schwäche die Abwehr, obsolet. Schlimmer kann es kaum werden.

Ich hoffe, dass sich die Verantwortlichen zügig klar werden, dass man für „den richtigen Weg“ auch ein richtiges Ziel für die nächste Saison bestimmen muss.
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SCHUR2008 schrieb:
.....Unser Team ist zu schwach und hat zuviele Punkte verschenkt......


Wenn Du mit "Team" nur die Mannschaft meinst, gebe ich Dir nicht Recht. Wenn Du allerdings die sportliche Führung einbezogen hast, völlig Recht!
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zum Handelsblatt-Artikel

Musste ich in einem Schreiben an den Vorstand loswerden:

"Sehr geehrter Herr Bruchhagen,
sehr geehrte Damen und Herren,

in aller Klarheit möchte ich Ihnen deutlich machen, dass ich keinerlei Verständnis für Ihre Entscheidung habe, sich gegen das von den  Fans im Rahmen einer von Ihnen initiierten Abstimmung ausgewählte Trikot zu entscheiden. Ich halte diese Entscheidung für nicht vertretbar und massiv entsolidarsierend.

Insbesondere finde ich Ihre Begründung, ein schlichtes schwarzes Kreuz könne die religiösen Gefühle von Muslimen verletzen, völlig unakzeptabel.

Eine solche Einschätzung ist eine Beleidung für den Intellekt eines jeden Muslims.

Wenn Sie derartige weltanschaulichen Missdeutungen einer sportlichen Veranstaltung befürchten, dürfte in Frankfurt kein türkischer Verein mit einem Halbmond im Vereinssymbol spielen.

Mit kurzen Worten, ich bin über Ihre Entscheidung seit Wochen zutiefst empört und ärgerlich.

Wenn ich mich genauer prüfe, stelle ich sogar fest, dass meine über Jahrzehnte empfundene Sympathie für die Eintracht erheblichen Schaden genommen hat.

Der beissende Sarkasmus im Artikel aus dem HANDELSBLATT von heute, den ich Ihnen beilege, hat mir allerdings ein bisschen weitergeholfen. Er hat mir eine andere Seite des Geschehens, nämlich die der Lächerlichkeit der Aktion, vor Augen geführt.

Und oft hilft ein, wenn auch bitteres, Lachen!

Mit freundlichen Grüssen"
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Bruno_P schrieb:


".........Und nein, das ist kein Anti-Funkel Thread. Nur, warum kann nicht auch er - das was er von seinen Spielern ständig fordert - aus seinen Fehlern lernen und sie auch einsehen. Ich muss ehrlich sagen, diese Hoffnung habe ich so langsam aufgegeben. Natürlich ist Ihm viel zu verdanken, doch so langsam braucht er diesen Bonus auf.  


Ich fürchte, sehr viel wird er nicht mehr lernen und auch nicht lernen wollen. Für mein Verständnis kokettiert er viel zu viel mit seiner Erfahrung als dienstältester Bundesligatrainer, der schon "alles gesehen und erlebt" habe.

Wer, wie er, seine Mannschaft nach dem Hannoverspiel der Dummheit zeiht, macht ziemlich deutlich, dass er in die Ursachenforschung sich selbst wohl kaum einbezieht.

Wer der Presse gegenüber äussert, dass seine Mannschaft die Qualität für die oberen sechs Tabellenpositionen gar nicht habe, muss sich nicht wundern, wenn seine Mannschaft das psychologisch auch so reflektiert.

Geradezu selbstzufriedene Stellungnahmen von FF nach dem verlorenen Nürnbergspiel, er fühle sich in der Einschätzung der Leistungsfähigkei seiner Mannschaft bestätigt, sind nicht nur ärgerlich, sondern schädlich.

Wenn man diese abschätzige Meinung noch dadurch bekräftigt, dass man gegen einen schwachen Gegner - wie Hannover an diesem Tag -, der zudem zahlenmässig dezimiert ist, mit einem Punkt "hochzufrieden" ist und auch seine Auswechselungen dementsprechend vornimmt, schwächt man das Selbstvertrauen und die Sicherheit und damit die Erfolgsaussichten der eigenen Mannschaft.

Er hätte im letzten "HR-Heimspiel" Eberhard Ginger gut zuhören sollen: In die Spitze gelangt man nur mit einem ausgeprägten Selbstvertrauen.

Mich beschleicht das Gefühl, FF betreibe eine Immunisierungsstrategie.
Wenn man nur allen intensiv genug einredet, der Weg nach oben sei zu, braucht man sich dem Frust einer evtl. enttäuschten Anhängerschaft nicht zu stellen, wenn ein oberer Tabellenplatz nicht erreicht wird.

So bleibt man bequem der "Abstiegsvermeidungspapst".

Allerdings glaube ich, dass die Eintracht-"Oberen" sich da allmählich anders orientieren werden.  
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gertl1 schrieb:
Frag mal den Herrn FF, wahrsscheinlich weil Caio noch kein richtiger Defensiv Fighter ist, Ama und Fenin hat er ja schon soweit gebracht das sie als Defensiv Stürmer auflaufen und deshalb kaum noch Torchancen haben, weil sie aus "man verstehe" taktischen Gründen überall rumackern müssen, nur nicht da wo sie eigentlich hingehören nämlich in den gegnerischen Strafraum.

Irgentwie ein Ei reinstolpern den Rest der Zeit mit 10 Mann verteidigen, spielen einstellen und hoffen das es gut geht !!!!! Gerät man mal in Rückstand, darf auch Fußball gespielt werden. FF Taktik in 2 Sätzen erklärt.


Man muss es FF zwar lassen, er hat uns für dieses Jahr die Abstiegsangst genommen. Und das sicher erstrangig mit seiner defensiven Ausrichtung. Ein ansehnliches, schnelles Angriffspiel das mit schnellen Pässen zum Erfolg führt, hat er der Mannschaft nicht einmal vom Ansatz her beibringen können. Wenn wir das Spiel machen müssen, ist alles vorbei. Ein Stürmer wie Mantzios passt in ein Spiel "mit der Brechstange", aber nicht in ein Spiel gegen eine dezimierte Mannschaft, wo schnelles Kombinationspiel aus dem Mittelfeld nach vorne gefordert ist und auch  bei sich dann auftuenden Lücken Schüsse aus der zweiten Reihe ein erfolgreiches Konzept sind. Welchen Beitrag dazu Mahdavikia leisten sollte, ist mir völlig unerfindlich.

Ich mache es mir leicht und hake diese Saison als Hoffnung für die Zukunft und eine veränderte sportliche Führung ab.
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Die Vertragsverlängerung mit FF hat mich im besonderen wegen ihrer Frühzeitigkeit mehr als unangenehm überrascht. Ich bewerte sie für die zweite Saisonhälfte als schädlich. Was wäre daran falsch gewesen, den weiteren Saisonverlauf abzuwarten und erst danach eine situationsgerechte Entscheidung zu treffen?

Nun können wir uns wieder auf eine Folge von überängstlichen „Grottenkicks“ einstellen. Würde die Vertragsverlängerung weiterhin ausstehen, müsste FF im weiteren Saisonverlauf auf kritische Stimmen in der Vorstandsumgebung und der weiteren Öffentlichkeit Rücksicht nehmen und seine taktischen Überlegungen auf ein attraktiveres Spiel richten. Viele Zuschauer und auch Sponsoren wollen für ihr gutes Geld Attraktivität und Unterhaltungswert geboten bekommen.

Darum braucht sich FF nun vorderhand nicht mehr zu bekümmern.
Jetzt dürfte für ihn wieder gelten: ein Punkt, gleich wie unansehlich erspielt, ist ein Erfolg und ein paar Punkte über einem Abstiegsplatz sind ein ausreichendes Ergebnis für die Leistung eines Bundesligatrainers.

Einigermassen nachvollziehen kann ich den frühen Zeitpunkt aus der Sicht von HB. Ich denke, dass er die treibende Kraft hinter der Vertragsverlängerung ist. Dafür war jetzt ein guter Zeitpunkt. Eine Vertragsverlängerung wäre sicher weitaus schwerer durchzusetzen gewesen, wenn es im weiteren Saisonverlauf bis zum Schluss wieder nur um die Vermeidung des Abstiegs gegangen wäre.

Warten wir´s ab! Vielleicht läuft es doch besser, als ich befürchte.
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Es muss seitens des Vorstandes etwas geschehen!

Ich habe die grössten Zweifel, dass die Eintracht mit FF auf mittlere Sicht eine auch nur in etwa erfolgreiche Zukunft haben wird. Ich fürchte sogar erheblich um den Klassenerhalt in dieser Saison.

So mancher Forist sucht die Begründung für die mangelnde Weiterentwicklung und die sichtbare spielerische Verschlechterung vor allem bei den Spielern. Ich sehe sie beim Trainer.

Wenn schon von Huub Stevens die Rede ist, es lohnt sich ein Blick auf den HSV. Der stand Ende Januar mit 15 Punkten nach 19 Spielen auf dem letzten, die Eintracht mit 22 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz.

Der HSV-Vorstand tat sich mit einem Trainerwechsel sehr schwer. Denn, wenn es bei der Eintracht einen „Funkelschrein“ gibt, dann gab es beim HSV einen goldenen „Dollschrein“.

Anbetracht der grossen Sympathie für Thomas Doll wurden die Gründe für das Versagen in der Mannschaft gesucht. „Mangelnde Qualität des Kaders“, „Streitereien in der Mannschaft“, „Unfähigkeit, taktische Vorgaben einzuhalten“, „mangelnder Einsatzwille“, „Mutlosigkeit“ waren im Kreis der HSV-Anhänger und in den Medien gängige Vorwürfe. Verstärkung des Kaders war ein alltäglicher Ratschlag – das alles kommt mir aus unserem Forum sehr bekannt vor.

Dann kam am 2. Februar Huub Stevens! Bereits am 24. Februar überholte der HSV mit dem 3:1 Sieg die Eintracht und verwies sie auf einen Abstiegsplatz. Insgesamt brachte Huub Stevens den HSV in den verbleibenden 15 Saisonspielen vom Tabellenschluss auf einen UI-Platz und führte ihn in den UEFA-Cup.

Die Entscheidung darüber, wer für diesen Erfolg verantwortlich zeichnet, ist wohl ziemlich leicht.

Übrigens, Rafael van der Vaart ist seit Mai 2005 beim HSV.
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[ Dafür feierte ich UNS (Fans), sowie es tausend andere Adler das auch machten. [/quote]

Vielleicht ist genau das nicht sinnvoll. Ein gefülltes Stadion, jubelnde Zuschauer trotz objektiv völlig unzureichender Leistungen mögen HB vorspiegeln, das Publikum würde weiterhin das Stadion füllen und er könne FF weiterhin persönlich unbeschadet den Rücken stärken.

Ich denke allerdings, dass Sponsoren die Dinge kritischer sehen und die Bemühungen um höherer Sponsorengelder durch die "unterirdischen" sportlichen Leistungen und die selbstgewählte Unterlegenheitsdarstellung alles andere als gefördert werden.

Die negativen wirtschaftlichen Folgen für die Eintracht dürften HB viel eher zum Handeln bewegen als noch so kritische Beiträge im Forum.
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Südattila schrieb:
cell schrieb:
Sportfrei2006 schrieb:
die diskussion wird sich nach meiner auffassung ungefähr im märz erledigt haben, da HB mit FF verlängern wird. 100%ig.  es spielt dabei keine rolle, ob die mannschaft bis zur winterpause noch 3 weitere derart erbärmliche spiele wie die letzten vier (ja, trotz der drei punkte fand ich H, M und DO unter anderem wegen der kumulierten 3:129 torschüsse hochgradig erbärmlich!). er wird ihn verlängern. er wird den passenden zeitpunkt abwarten, nämlich wenn wir im frühjahr auf grund des günstigen auftaktprogramms nach der winterpause einige punkte sammlen und dann "zuschlagen".

HB hat sein schicksal auf teufel komm raus mit dem von FF verknüpft. HB wäre letztes jahr auch mit FF abgestiegen, wenn wir das spiel gegen AC verloren hätten. und dann wäre es für ihn extrem eng geworden, denn wie wir alle wissen hat er nicht nur freunde in den gremien und hätte einen abstieg angesichts der qualität und der finanziellen möglichkeiten nur schwer überlebt hätte.

aus meiner sicht wäre eine verlängerung ein großer fehler. auch wenn ich auf grund der unbestrittenen verdienste von FF (noch) gegen einen vorzeitigen rausschmiss bin, sollte nach der saison ein schnitt erfolgen. es ist offensichtlich, dass die mannschaft keine entwicklung nimmt. wenn man die teilweise sehr glücklichen ergebnisse (M, DO, HSV etc.) berücksichtigt, ist die punktzahl schmeichelhaft.

viel schlimmer ist aber die spielweise. uns fehlt jedes mittel ein spiel dominant und offensiv zu gestalten. selbst in heimspielen ist FF´s einzige taktische variante die kontertaktik. eine alternative dazu haben wir nicht, daher können wir nach rückständen gerade gegen stärkere mannschaften auch nur schwer reagieren.

das spiel heute war ein gutes beispiel dafür. von anfang an war das einzige ziel nicht zu verlieren, statt zu gewinnen. libero, ein stürmer und null risiko in offensivaktionen waren die folge. die angst der spieler nach vorne zu spielen ist ja förmlich greifbar, lieber hintenrum, torwart, ball lang nach vorne dreschen. die auswechslungen unterstreichen dies. zwar bringt er mit takahara nach dem 1:3 auf dem papier einen stürmer, dieser spielt aber bis zur 80. (!) minute im linken mittelfeld, bevor er endlich mit in die spitze rückt. libero wird konsequent bis zum ende weiter gespielt, statt überzahl im mittelfeld zu schaffen. ergo: selbst nach 1:3 im heimspiel ist das einzige ziel nicht das 1:4 zu kriegen, statt das 2:3 zu machen.

ich hoffe, dass HB bei seiner entscheidung nicht nur die vergangenheit berücksichtigt, sondern auch die gegenwart. dann müsste er zum selben schluss kommen.


Danke!
Könnte ich bei dieser Diskussion sachlich bleiben, hätte ich dasselbe geschrieben.    



Danke auch! Sehr schöner und überzeugender sachlicher Beitrag!    


Gerade das gestrige Spiel machte überdeutlich, dass FF die Mannschaft nicht weiterentwickelt hat und dies wohl auch nicht kann. Dies aber mit der Schwäche des Kaders begründen zu wollen, wie es hier im Forum oft geschieht, finde ich nicht nachvollziehbar. Die Eintracht verfügt imho über einen sehr ordentlichen Kader, aus dem allerdings leider nur sehr wenige junge Spieler zum Einsatz kommen. Durchweg haben andere Bundesligisten mit dem Einsatz ihrer Nachwuchsspieler guten Erfolg. Manche dieser jungen Spieler sind inzwischen auf dem Weg zum Nationalspieler.

Gute Beispiele dafür, dass man auch mit tatsächlich deutlich schwächeren Kadern mit Leidenschaft offensiv und erfolgreich sein kann, sind aktuell KSC und Bochum.

Ich finde, von einer Weiterverpflichtung  Friedhelm Funkels ist entschieden abzuraten. Allerdings laufen wir sowieso Gefahr, dass die weitere sportliche Entwicklung bereits innerhalb der Saison die Verantwortlichen in dieser Frage zu Entscheidungen zwingt.
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hr-online schrieb:"Bei der Ligatagung vor dem Länderspiel war die Meinung einhellig, dass wir gegen die Verwissenschaftlichung des Fußballs sind, wie sie seit Jürgen Klinsmann betrieben wird." Die Bundesligavereine seien selbst auf Ballhöhe, was die Trainingsmethodik angeht. "Aber einen so großen Mitarbeiterstab wie der DFB können wir uns nicht leisten", sagte Bruchhagen der "Bild"-Zeitung.

Diese Betrachtung dürfte sich auch in der Haltung von HB zur Weiterbeschäftigung von FF niederschlagen.

Bei allem Respekt, den ich HB anbetracht seiner erstklassigen Leistungen für die Eintracht entgegenbringe, kann ich seine Stellungnahme zu den Vorschägen von Oliver Bierhoff nicht einordnen.

Ich denke, eher ist das Gegenteil richtig. Gerade die Trainerausbildung des DFB ist doch inzwischen hoch formalisiert und in diesem Sinne auch „verwissenschaftlicht“. Das Ergebnis schlägt sich im taktischen „Einheitsbrei“ der meisten Bundesligamannschaften und in der mangelhaften technischen Ausbildung der Spieler und damit in den „Erfolgen“ deutscher Mannschaften im internationalen Vergleich nieder. Diese Mängel können offenkundig nicht einmal durch die Verpflichtung technisch stärker ausgebildeter ausländischer Spieler ausgeglichen werden..

Das scheint mir auch in den führenden europäischen Ligen so gesehen zu werden. Zumindest kann ich nicht erkennen, dass dort auch nur in etwa Nachfrage zur Verpflichtung vom DFB ausgebildeter Trainer besteht.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Henk van Cate (bisher Ajax), sein Nachfolger Adrie Koster,  Sven-Göran Eriksson (Manchester City), José Mourinho, Arsene Wrenger (Arsenal), Rafael Benitez (Liverpool), Carlo Ancelotti (AC Mailand), Alain Perrin (Lyon) und viele andere erfolgreiche Trainer mehr haben diese DFB-Ausbildung nicht „genossen“ und spielen mit ihren Mannschaften erfolgreichen und meistens sehr ansehnlichen Fussball.

Jürgen Klinsmann ist aus diesem festgefahrenen „deutschen“ System zum ersten Mal ausgebrochen. Das Lamento der DFL-Leute habe ich noch gut im Ohr. Joachim Löw versucht, diese Vorstellungen weiter zu entwickeln.

Wäre gut, auch die Vereinstrainer würden weiterführende Ideen nicht als Angriff auf Ihre Kompetenz, sondern als Grundlage sachlicher Diskussionen und ggf. als Weg zu erfolgreicheren Konzepten nutzen.
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Enigma schrieb:
DM-SGE schrieb:
Danke @Maggo, du hast mir in vielen Punkten aus dem Herzen gesprochen.
Wie der Kunde als Vorredner von Hoeneß auf der Münchener JHV sagte:
Ich befinde mich in einer Identitätskrise.
Der Grund dieser meiner Krise ist eindeutig Funkel und seine Verordnung des Anti-Fußballs.
Daß die besonderen wirtschaftlichen Zwänge in diesem nur noch vom Business bestimmten Wettbewerb gerade einen Verein mit maximal Mittelfeld-Ambitionen dazu zwingen, Sicherheitsdenken zu präferieren und Defensiv-Strategien zu entwickeln, um die lebensnotwendigen Pünktchen gegen den Abstieg zu sammeln (absurd genug, wo es in dem Wettbewerb doch um eine Meisterschaft geht), kann ich ja noch nachvollziehen.
Aber daß daraus vom Trainer und denen, die ihn protegieren, auch eine grundlegende Philosophie gemacht wird, die zur Eintracht mit ihrem historisch gewachsenen Selbstverständnis als Vertreter einer attraktiven Spielweise so gar nicht passt, dafür habe ich absolut kein Verständnis.
Nicht nur, daß wie zuletzt historische Blamagen wie in München und Dortmund dabei herausspringen, selbst in Heimspielen gegen so genannte "Gegner auf Augenhöhe" hat man irgendwie nicht mehr das Gefühl, man sei beim Fußball, sondern vielmehr stets den ernüchternden Eindruck, hier soll ein Wirtschaftsunternehmen konsolidiert werden.
Gut, kann man ja in Anbetracht der jüngeren Vergangenheit auch bestens verstehen, aber ehrlich gesagt würde ich mir schon einen Trainer wünschen, der dieses wichtige Vorhaben auch mit etwas mehr Kreativität, Emotionalität und experimentellem Mut ausfüllt, wobei Letzteres ja nicht auch gleich Vabanque und Hurra-Fußball bedeuten muß. Sicher gibt es auch hier einen goldenen Mittelweg, den ein guter Trainer sicher finden würde.

Und dann gibt es da noch einen weiteren Grund für meine kleine Identitätskrise.
Da ich ja eben schon mal das historisch gewachsene Selbstverständnis der Eintracht angesprochen habe, ist es für auch absolut verständlich, wenn man versucht, das alte Nörgel-Image der traditionell recht kritischen Eintrachtfans durch ein gewisses "corporate identity" aufzufrischen.
Wenn ich hier aber große Teile der Forenbeiträge lese, komme ich zu der mehr als bitteren Erkenntnis, daß man sich doch schon sehr bedenklich dem kritiklosen Konsumverhalten der Bayernkunden annähert, die rückhaltlos alles mit Ja und Amen absegnen, was ihr Managergott Hoeneß auch immer verzapft.
Irgendwie kann es das doch auch nicht sein.
Wer Trainerdiskussionen startet, darf sich fast schon gewiss sein, als subversiver Oxxenbacher ausgedeutet zu werden, wer wie ich Teilerfolge in München und Dortmund als Schande ansieht, wird wohl damit rechnen dürfen, als ahnungsloser, realitätsferner Anspruchsteller zu gelten, der schon wieder von der CL träumt.
Vor Kurzem hieß es noch "Willi wird's schon richten", heute liest man allenthalben "Friedhelm und HB wissen schon, was sie tun" und von Bayernkunden hört man "Der Uli hat immer recht".
Ich denke, auch hier dürfte es sicher einen Mittelweg zwischen Nörgelei und Anbetung geben.
Und ein Eintrachtfan, der Funkel in Frage stellt und einfach nur Fußball statt Gebolze sehen will, muß nicht gleich zwingend von der südöstlichen Mainseite als Störer entsandt worden oder ein hoffnungsloser Träumer sein.
Wobei eigentlich Träumen gerade beim Fußball nicht verboten sein sollte.


Schöner Beitrag ! Allerdings bin ich völlig anderer Meinung.

Ich hoffe, dass uns Friedhelm Funkel mit seinem Gespann noch recht lange als Trainer erhalten bleibt. Mir sagt er in all seinen Arbeits-Bereichen ( Umgang mit den Medien, seine Trainingsmethoden, seine Diplomatie, seine nüchtern realistische Einschätzung der Umstände, seine Loyalität gegenüber seinen Spielern, seine Ehrlichkeit usw.) zu !

Er ist für mich der richte Mann am richtigen Ort, basta !

FF verlängern Sie !!!!


Hallo, Enigma,

ich stimme eher DM-SGE zu.

Aber natürlich ist Deine Position genau so berechtigt, wie die gegenteilige, wenn wir hier über die weitere Zusamenarbeit mit FF diskutieren. Wer Recht hat, kann nur die Zukunft weisen.

Ich allerdings glaube, dass ein Trainer mit neuen Ideen und einer offensiveren Ausrichtung als FF allemal auch zumindest einen sicheren Mittelplatz, aber womöglich deutlich mehr erreichen könnte.

Also gilt für mich: HB, verlängern Sie mit FF nicht!
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Ich empfinde die empfindlichen und unsachlichen Reaktionen mancher Bundesligatrainer auf die Aufforderung Oliver Bierhoffs, sich am „runden Tisch“ mit der für die Nationalelf geltenden Spielphilosophie auseinander zu setzen, als reinen Abwehrreflex. Neue Ideen werden als persönlicher Angriff auf die eigene Trainerarbeit empfunden. Das gilt wohl auch für FF.

Dabei wäre jede ernsthafte Diskussion über die in der Bundesliga stattfindende Trainingsarbeit sinnvoll. Womöglich fänden sich dadurch schnell Begründungen für das schlechte Abschneiden deutscher Clubmannschaften im internationalen Vergleich.

Gestern verfolgte ich im FS ein Interview mit Uli Hoeness und erlebte von ihm ein argumentatives Eigentor.

Er meinte in etwa, O. Bierhoff solle die Situation der Nationalmannschaft mit deren grossem Kader von Spielern, die ihr von den Vereinen zur Verfügung gestellt würden, nicht mit der Situation von Vereinsmannschaften vergleichen.  Es seien die Leistungsanforderung an eine Spitzenmannschaft in der Champions-League wesentlich höher. Eine solche Mannschaft mit den vielen ausländischen Spitzenspielern sei stärker als die deutsche Nationalmannschaft.

Also gibt er doch Jogi Löw und Oliver Bierhoff Recht: die deutschen Spieler sind qualitatv den ausländischen Spielern unterlegen.

Das ist allerdings dann ein von Uli Honess selbst geliefertes Argument, sich erst recht über die Ausbildung der deutschen Spieler Gedanken zu machen!
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[quote=SgeFanSeit1996]"Traurig, dass wir (Bankenstadt!!!)
keinen Spieler wie AS halten können.

Wie soll man bei solchen finanziellen Möglichkeiten "Ersatz" finanzieren ???   "


Ich glaube der Grund des Wechsels ist weniger das Geld (bei den von HB gebotenen 2 Mio.), sondern das Resultat der Tatsache, dass die Eintracht sich selbst zum Mittelmass erklärt und einem Spieler mit Ambitionen zum internationalen Fussball oder gar zur Nationalmannschaft keine Perspektiven bietet.

Ärgerlich, aber leider wohl wahr!
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Die Argumentation, die Schwächen der deutschen Mannschaften im internationalen Vergleich seien auf die im Verhältnis geringeren Einnahmen zurückzuführen, überzeugt mich überhaupt nicht.

Erstens: Wie aus den Medien zu entnehmen ist, rücken uns die Gesamteinnahmen der Bundesliga in der Summe aus Fernseh- und Sponsorengeldern auf den zweiten Platz hinter England.

Zweitens: Wenn tatsächlich über den Einsatz grösserer Geldmittel eine Mannschaft so verstärkt werden kann, dass sie im internationalen Vergleich vorne mitspielt, dann anbetracht der Qualitäten doch nur über Zukauf von ausländischen Spielern.

Denn dass uns über die Finanzkraft ausländischer Vereine unsere Spieler „weggekauft“ werden, ist kaum richtig. Ich bekomme da gerade Ballack, Metzelder, Odonkor, Huth, Volz, Boateng zusammen. Mag sein, dass ich den einen oder anderen vergessen habe. Von den beiden Erstgenannten abgesehen, spielt der Rest seine Rolle auf der Ersatzbank oder der Tribüne.

Was heisst das? Wohl, dass wir mit unseren Trainern und Trainingsmethoden nicht in der Lage sind, Spieler individuell so zu entwickeln, dass sie einem anspruchsvollen internationalen Vergleich standhalten. Und mit individuell unterlegenen Spielern ist eben international kein Blumentopf zu gewinnen.

Ein paar Passagen zuvor ist der Begriff „Inzucht der Trainer“ formuliert worden. In der Tat sollte der DFB seine Konzepte einmal gründlich überprüfen und die Schuld für das Versagen der Mannschaften weniger beim angeblich fehlenden Geld als vielmehr in den eigenen Strukturen suchen.
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Hallo, Mannix,

schliesse mich dem, was Du ausführst, an; ausser vielleicht, dass ich "Weiterentwicklung" nur in der Punktebilanz, nicht aber in der spielerischen Qualität sehe.

Gruss, floren.
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Drake schrieb:
Meiner Meinung nach ist es auch ein Mentalitätsproblem von Funkel.
Es gibt grundsätzlich 2 Arten von Spielertypen (nicht Spieler im Sinne von Fussballspielern, sondern bei allen Spielen: Poker, Schach, Hockey was auch immer).
Die, deren erste Priorität es ist, zu gewinnen und die, deren erste Priorität es ist, nicht zu verlieren. Was oberflächlich betrachtet kaum einen Unterschied macht, ist, wenn man sich mal genauer mit spieltheoretischen (wieder nicht nur Fussball) Überlegungen befasst, ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Meiner Einschätzung nach gehört Funkel zur Kategorie 2 und je länger Funkel Trainer bei uns ist, desto stärker prägt diese Grundhaltung die gesamte Mannschaft. Ich bin der Ansicht, dass unsere Offensive immer schlechter wird und dass das kein Zufall ist, da sich am Spielermaterial nicht wirklich was geändert hat. Die Mannschaft war mal sehr konterstark, weil sie es verstand, nach Balleroberung ein Überzahlspiel herzustellen und konsequent zuende zu spielen, davon ist nichts mehr übrig. Dafür, dass die Mannschaft schon mehrere Jahre zusammenspielt, sind jedenfalls kaum offensive Automatismen erkennbar und ich habe oft den Eindruck, die Spieler hätten Angst vor der eigenen Courage, wenn es um die Offensive geht.
Hatte man in der letzten Spielzeit nach vielen Spielen (verloren oder unentschieden) den Eindruck, das Ergebnis war für uns unglücklich, so ist bei mir diese Saison nach Siegen und Unentschieden der vorherrschende Eindruck, dass war sehr glücklich für uns.
...........


Sehe ich sehr ähnlich!
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„Remis - die Eintracht stabilisiert sich“,

du liebe Güte, hoffentlich nicht auf diesem Niveau.

Was von diesem Spiel zu halten war, machten die Kommentare beider Trainer nach dem Spiel deutlich. FF: war rundum zufrieden mit dem Ergebnis – er hatte ja wohl schon in der FR verlauten lassen, dass „man gegen einen so auswärtsstarken Gegner mit einem 0:0 zufrieden“ sein müsse.

Dieter Hecking vermerkte in etwa, seine Mannschaft sei wie eine Heimmannschaft aufgetreten gegen eine Eintracht, die sich nur hinter die Mittellinie zurückgezogen habe und sich ausser gelegentlichen Konterversuchen kein Angriffsspiel zugetraut habe. Er war höflich genug, um nicht zu sagen, dass sich die Eintracht ängstlich wie ein Abstiegskandidat verhalten habe; hätte aber damit sicherlich nicht sehr falsch gelegen.

Gefallen hat mir seine Aussage, mit 18 Punkten und dem Tabellenplatz fünf müsse man sich nach oben und nicht nach unten orientieren. Merke: mit einem mutigerem Spiel hätte die Eintracht genau so 18 Punkte haben können, wie jetzt Hannover.

Ich fürchte, FF wird man nicht mehr ändern können. Dennoch, ich hoffe schon, dass er mit der Mannschaft den Abstieg auch diese Mal wieder vermeiden kann.

Von der kontinuierlichen Entwicklung allerdings, die ja von Seiten des Vorstandes immer wieder als strategische Zielsetzung zitiert wird, ist aber rein gar nichts zu entdecken. Ganz im Gegenteil, wie sollen anbetracht dieser Spielerei Leistungsträger motiviert und gehalten oder gar neue gefunden werden, um auf diese Weise die Entwicklung zu fördern?

Und wie man mit immer wiederholten unattraktiven Auftritten für das von Heiko Beek gewünschte höhere finanzielle Engagement eines neuen Hauptsponsors werben will, ist mir absolut unerfindlich.

Wenn aber die Vorgaben der Vereinsführung von der sportlichen Leitung nicht erfüllt werden, ist der Vorstand gefordert. Es wird interessant sein, welche Stellungnahmen von dieser Seite kommen werden.
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niemainz schrieb:
floren schrieb:

Aus der Sicht von FF könnte man der aktuellen Situation allerdings einen gewissen Reiz nicht absprechen. Gesetzt den Fall, wir hätten in Nürnberg gewonnen und ständen nun auf dem fünften Platz, würden die Erwartungen im Umfeld sprunghaft steigen. Und diesen Erwartungen gerecht zu werden, wäre sowohl für FF als auch für die Mannschaft alles andere als einfach. Ich glaube auch nicht, dass das die Welt von FF ist.Drücke ich aber alle Erwartungen so weit wie nur eben möglich nach unten, wird bereits ein Unentschieden, welches bei hohen Erwartungen als ärgerlicher Punktverlust bewertet würde, zu einem richtig guten Erfolg. Sind die Erwartungen soweit nach unten gedrückt, dass Abstiegsängste zur alltäglichen Sorge werden, ist letztlich der eine Punkt, der mich vor dem Abstieg rettet, sowohl für die Mannschaft, als auch vor allem für den Trainer ein grosser Erfolg, der mit entsprechender Anerkennung verbunden ist. Bei hohen Erwartungen kann bereits ein 6. Platz eine Enttäuschung sein, der dann auch für einen Trainer als Misserfolg gewertet würde.

Mit niedrigen Erwartungen lebe ich demnach als Trainer weitaus ruhiger.


Du möchtest also allen Ernstes behaupten, dass FF gar nicht gewinnen will, weil ansonsten die Erwartungshaltung zu hoch wird???

Oh Mann, es wird ja immer lustiger hier.

Wie verquer muss man denn denken, dass man auf solche Ideen kommt?
Was bist du denn für ein Vogel?




Hallo, Niemainz,

ich habe nicht die unsinnige Behauptung aufgestellt, dass FF Spiele verlieren will.

Aber ein Trainer, der sehr hohen Erwartungen seines Umfeldes ausgesetzt ist, muss bei der geltenden 3-Punkte-Regelung  möglichst viele Spiele gewinnen. Also wird seine Taktik offensiv und damit risikoreich sein.

[font=Arial Black]Genau das scheint mir nicht die Welt von FF zu sein. [/font]

Wenn die Erwartungen niedrig sind und gar die Vermeidung des Abstiegs bereits ein Erfolg, ist auch nur 1 Punkt aus einem Spiel ein Gewinn. Die taktische Intention ist also auf möglichst wenig Risiko ausgerichtet. So sehe ich das!

Was meinst Du wohl, was besser zu FF passt?
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Gut 48 Stunden habe ich mir nun Zeit gelassen, um mich von der Nürnberger Katastrophe zu erholen. Klappt nicht! Ich werde die Bilder von FF am Spielfeldrand nicht los, der bewegungs- und scheinbar interressenlos das Spiel an sich vorbei laufen liess.

Sarkastisch formuliert, sollte man wohl Hochachtung vor einer solchen Selbstbeherrschung haben, mit der FF am Samstag wahrscheinlich als einziger der vielen Menschen im Eintracht-Umfeld diesen Auftritt der Mannschaft so ruhig ertragen hat. FF kokettiert ja oft mit seiner Erfahrung als dienstältester Bundesligatrainer. Vielleicht ist es diese, welche ihn veranlasst hat, aus väterlicher Sorge um die Befindlichkeit der Ersatzspieler auf jede Einwechselung zu verzichten. Das setzt allerdings voraus, dass ihn seine Erfahrung nach dem 1:3, zu einem Zeitpunkt, da noch 36 Minuten zu spielen waren, schon sicher sein liess, das ein Unentschieden nicht mehr zu erreichen, sondern eine noch höhere Niederlage so sicher war, dass man die Psyche der Ergänzungsspieler schonen musste.

Genug der Ironie! Ich kenne die Aufregung, die durch das Forum schwappt, wenn jemand Zweifel daran hat, dass es FF jemals gelingen wird, die Mannschaft in die oberen Tabellenregionen – und das stabil - zu bringen. Ich traue es ihm nicht jetzt und auch nicht später zu.

Ich weiss, er hat uns wieder in die 1. Liga gebracht. Das ist sein grosser Verdienst. Aber in dieser 1. Liga bringt er die Mannschaft nicht weiter. Die Verantwortlichen sagen, man müsse Geduld haben und auf die kontinuierliche Entwicklung setzen. Ich gehöre zu denen, die den Eindruck haben, dass diese Entwicklung nicht stattfindet.
Man wird mir entgegen halten, die 15 Punkte, die wir aktuell haben, zeigten doch eine Verbesserung. Wenn man aber Revue passieren lässt, wie die Spiele gelaufen sind, waren die Punktgewinne eher mit Glück begünstigt, als Resultate spielerischer Verbesserung.

Ich habe gestern und heute in vielen Beiträgen gelesen, unsere Spieler hätten gegenüber anderen Mannschaften eine schlechtere Qualität. Sehe ich nicht so! Warum sollte die personelle Besetzung von Karlsruhe, Hannover, Wolfsburg, Berlin oder auch von Dortmund und Leverkusen signifikant besser sein als die der Eintracht?

Wenn man allerdings zulässt, dass die sportlich Verantwortlichen die eigene Mannschaft „in den Keller reden“, muss man sich nicht wundern, dass die Mannschaft zumal in kritischen Situationen sich so schlecht fühlt, wie sie geredet wird. Wo sollen Selbstvertrauen und Sicherheit herkommen?

Wäre die personelle Qualität wirklich so schlecht, wie sie nun plötzlich sein soll, müsste sich die Führung fragen lassen, warum sie nicht gehandelt hat. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass HB diese Qualitätseinschätzung – zumal nach den Neuverpflichtungen international erfahrener Spieler – nicht teilt.

Allerdings, auch jetzt ist von FF wieder zu hören, dass bis zur Winterpause nicht mehr mit vielen Punkten zu rechnen sei. Selbst wenn diese Gefahr wirklich besteht, muss ich das nicht hinausposaunen, weil ich damit dem Erfolg schade. Warum soll eine Mannschaft mehr erbringen, als von ihr erwartet wird. Dann mache ich auch mit nur ein paar wenigen Punkten mein „Glas schnell halbvoll“.

Das kann es imho nicht sein!

Aus der Sicht von FF könnte man der aktuellen Situation allerdings einen gewissen Reiz nicht absprechen. Gesetzt den Fall, wir hätten in Nürnberg gewonnen und ständen nun auf dem fünften Platz, würden die Erwartungen im Umfeld sprunghaft steigen. Und diesen Erwartungen gerecht zu werden, wäre sowohl für FF als auch für die Mannschaft alles andere als einfach. Ich glaube auch nicht, dass das die Welt von FF ist.
Drücke ich aber alle Erwartungen so weit wie nur eben möglich nach unten, wird bereits ein Unentschieden, welches bei hohen Erwartungen als ärgerlicher Punktverlust bewertet würde, zu einem richtig guten Erfolg. Sind die Erwartungen soweit nach unten gedrückt, dass Abstiegsängste zur alltäglichen Sorge werden, ist letztlich der eine Punkt, der mich vor dem Abstieg rettet, sowohl für die Mannschaft, als auch vor allem für den Trainer ein grosser Erfolg, der mit entsprechender Anerkennung verbunden ist. Bei hohen Erwartungen kann bereits ein 6. Platz eine Enttäuschung sein, der dann auch für einen Trainer als Misserfolg gewertet würde.

Mit niedrigen Erwartungen lebe ich demnach als Trainer weitaus ruhiger.

Das soll es für heute sein. Ich hoffe also, dass wir die Liga halten und das womöglich diesmal ein bisschen früher.

Im übrigem soll mir die Hoffnung bleiben auf andere Ziele und Entscheidungen im nächsten Spieljahr. Die Eintracht soll da landen, wohin sie aus ihrer Geschichte, aus der um vieles verbesserten öffentlichen Wahrnehmung als wirtschaftlich gut geführter Verein und anbetracht der Unterstützung durch wichtige Sponsoren gehört.
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Ich finde, Stefan Effenberg hat völlig recht, als er gestern das Spiel der Eintracht als ideen- und konzeptionslos bewertete. Ich finde, das gilt nicht nur für das gestrige Spiel, sondern generell.

Mangel an Kreativität kann man ja noch an den Qualitäten der Spieler festmachen, die Konzeptionslosigkeit aber verantwortet die sportliche Leitung.
Auch bei HR glaube ich in seinen Stellungnahmen zu den letzten Spielen zu bemerken, dass er die Entwicklung ähnlich kritisch sieht.

Schau´n wir ´mal!