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LDKler_neu

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Mail ist raus. Bin sehr gespannt!
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Scheint dir wirklich ziemlich wichtig zu sein.
Wenn ich mich richtig erinnere, hast du doch heute Geburtstag?
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das ist ja alles klar, die frage ist nur, stecken wir jetzt den kopf in den sand, weil im prinzip schon 1986 alles klar war oder versuchen wir weiter, was zu aendern.

sicher ist es schwer, sicher koennen wir einen nicht unerheblichen anteil der erwaermung nicht mehr verhindern, wir wissen auch nicht, welche kippunkte vielleicht schon getriggert sind.

trotzdem gibt es immer noch genug zu erreichen, zu verhindern, dass es noch schlimmer kommt.

nichtstun kostet mehr, als was zu tun.

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Das ist völlig richtig!
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Danke, ich schau jetzt noch chronologisch eine Sendung nach der anderen und bin natürlich erst bei Sommer 62, aber ich befürchte, da wird noch einiges mehr auftauchen. Vllt. auch noch vor meinem Geburtsjahr 86.
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Ich war damals schon 16 und bereits politisch sehr interessiert.
Wahrscheinlich habe ich die Sendungen damals schon gesehen, Panorama war Pflichtprogramm in meinem Elternhaus. Erinnern kann ich mich daran aber nicht.
Nur dass ich die Bundestagsdebatten damals bei der Abwahl von Helmut Schmidt im Radio auf Mittelwelle des HRs live verfolgt habe, über Stunden. Der Schultag vorher zog sich quälend dahin, ich wollte endlich ans Radio.
Und am nächsten Tag in der Schule waren wir uns einig, dass der Tölpel Kohl keine Amtszeit überstehen würde.
So kann man sich täuschen.
Später war dann mal der Joschka bei uns in der Klasse und hat mit uns diskutiert.
Damals fanden wir den klasse, schade, wohin er sich entwickelt hat.

Btw, interessant fand ich auch die Sendung über die Grünen-Gründung. Mir war gar nicht bewusst, dass die eine orginär bürgerliche Bewegung waren, die heftig über die Aufnahme linker Gruppen gestritten hat.
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Auch hier nochmal der link:
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1986/Panorama-vom-28-Januar-1986,panorama1337.html

Es war schon 1986 alles bekannt, passiert ist nichts.
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Nachdem ich mich etwas wundern musste, dass die Katholische Kirche gefordert hat, dass doch bitte die Konfessionen der Professoren im Lande die Anteile der Konfessionen in der Bevölkerung wiederspiegeln soll (Katholiken waren unterrepräsentiert), habe ich aber noch eine Sendung gefunden, die definitiv hochspannend ist für die heutige Zeit.

Vor allem für den LDKler

Ab knapp Minute 25

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1962/Panorama-vom-12-August-1962,panorama5040.html

Es geht um die negativen Folgen des kapitalistischen Systems, um viel zu hohe Gewinne für Aktionäre und Unternehmen, um die Bildung des Geldadels (Vermögensmillionäre usw.) und und und...

Das ist wirklich empfehlenswert, zeigt es doch die Anfänge dessen, was wir heute haben.
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Danke dir Werner für den Hinweis auf das Archiv!!!
Super spannend, ich schaue auch schon ganz fleiß.
Ohne dich hätte ich das nicht gefunden.

SGE_Werner schrieb:
Vor allem für den LDKler
Dieses Thema sollte jeden interessieren.
Aber trotzdem cool, dass du den Beitrag extra für mich verlinkt hast.

Zwei links noch von mir:
Dieselabgasdiskussion 1986, fast genau wie aktuell:
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1986/Panorama-vom-9-Dezember-1986,panorama3739.html

Klimaverschlechterung ebenfalls aus 1986, schon damals war alles bekannt.
Und der Pessimismus des Moderators am Ende war völlig berechtigt, es ist nichts passiert.
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1986/Panorama-vom-28-Januar-1986,panorama1337.html
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Ich war nie in einem Impfzentrum, hier aber der Infotext von der offiziellen Seite der Impfzetrums im WW:

Wie ist der Ablauf des Impfvorgangs im Impfzentrum?

Nachdem ein Termin telefonisch bei der landesweiten Terminvergabestelle erteilt wurde, erhalten Sie ihre Legitimation und weitere Informationen per Post. Im Impfzentrum ist diese Legitimation dann bei der Anmeldung vorzulegen. Im Wartebereich erfolgt eine Aufklärung über die Impfung und mögliche Risiken durch Info-Bildschirme und einen Arzt. Im Anschluss erhalten Sie ihre Impfung. Nach der Impfung werden Sie für einen kurzen Zeitraum noch von medizinischem Personal beaufsichtigt. Wenn alles in Ordnung ist, erhalten Sie ihre Dokumentation und können das Impfzentrum wieder verlassen. Für Zwischenfälle stehen Ärzte und medizinisches Personal jederzeit zur Verfügung.

Dauer insgesamt: ca. 1 Stunde

Aber wichtiger noch ist die Anreise. Wenn man ganz aus dem Süden kommt, sind das gut und gerne 40 km. Die dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, da bist Du den halben Tag unterwegs. Und hast teilweise noch 900 m Fußweg (minimum 200m) vor der Haltestelle bis zum Impfzentrum. Mit dem Bus ist man aus Montabaur eine gute Stunde unterwegs. Der fährt maximal stündlich. Samstags fährt einer um 10:30 und der nächste um 13:30.

Für mich spricht wirklich nicht dagegen, sich vom HA impfen zu lassen.

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Basaltkopp schrieb:
Für mich spricht wirklich nicht dagegen, sich vom HA impfen zu lassen.
Ja klar, aber genauso wenig gibt es Gründe gegen die Impfzentren. Dort ist alles bestens organisiert, sowohl bei meiner Frau als auch bei mir hat es jeweils 35 Minuten gedauert. Für ein simples Folgerezept beim Hausarzt warte ich manchmal länger.
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Basaltkopp schrieb:

Ich bin einerseits der Meinung, dass man doppelt Geimpften durchaus Zugeständnisse machen kann, weil es ja im Prinzip keinen Grund mehr für die Einschränkungen gibt. Andererseits kann ich diejenigen verstehen, die noch nicht geimpft wurden und sich dadurch benachteiligt fühlen.
Hier kann die Regierung es nur falsch machen. Egal, wie sie entscheidet, eine Seite findet es auf jeden Fall doof.

Indem negativ Getestete Geimpften gleichgestellt werden hat man doch eine Lösung für alle gefunden. Was kann man daran denn doof finden?
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sonofanarchy schrieb:
Indem negativ Getestete Geimpften gleichgestellt werden hat man doch eine Lösung für alle gefunden. Was kann man daran denn doof finden?
Drosten sieht das Freitesten sehr kritisch, weil der Schnelltest in den ersten infektiösen Tagen häufig nicht anschlägt.
Von daher finde ich diese Lösung überhaupt nicht gut. Ich selbst mache deswegen auch nichts, wozu man einen Schnelltest braucht. Ist mir zu heikel.
Warte lieber noch die 5 Wochen ab, bis mein Impfschutz vollständig ist.
Stört mich auch nicht, weil ich es mir in der Pandemie gemütlich eingerichtet habe.
Ja klar, manche Dinge, die man sonst so macht, gehen halt nicht, Schwimmbad, Bowling, Innengastronomie ...
Aber das Leben ist doch trotzdem schön.
Und allemal besser, wie das Schicksal einer 4 Jahre jüngeren Arbeitskollegin, die am Montag am Lungenkollaps verstorben ist. Ob an Corona, ist zwar noch unklar, weil sie auch starke Raucherin war, aber es relativiert so oder so manche gefühlte Genervtheit in der Krise.
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Du bist auch echt sone Vollwurst
Erst beschwerst du dich über Bild Methoden, um Streeck dann in bester Bildmanier "Lügen-Virologe" zu taufen, und dann wirfst du mir mit VT-Vokabular (Maskerade verrutscht) vor selbiger zu sein, fuck off Trottel

Also gut versuchen wirs nochmal sachlich. Was denkst du denn sollte der Auftritt des Pfelgers bei der PK? Er sollte Emotionen auslösen, sollte die Leute unterschwellig bewegen wie schlimm doch alles ist, das ist tatsächlich die Methodik der Propaganda. Falls du auch den nächsten Absatz gelsen haben solltest, dort schreibe ich übrigens explizit, dass es keine ist - dazu gehört einfach mehr, wie gesagt ich schätze es so ein, dass es zu seiner Politik passt, da nimmt man mit was geht und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau.

Und der Satz "die Zahlen sind nicht mehr für eine Bewertung der Situation geeignet" sollte einen tatsächlich aufhorchen lassen. Das offizielle Ziel aller Maßnahmen ist es die Überlastung d. Gesundheitsystems als Ganzes zu verhindern, die mit Abstand wichtigste Info dafür ist wieviel Kapazität noch (und generell) da ist. Es kann sich auch nicht nur um eine Handvoll Falschmeldungen gehandelt haben, es gibt Fluktuation durch Meldeverzug usw, der Fehler durch die Falschmeldungen muss also höher sein, das normale Maß an Ungenauigkeit übertreffend.

Oder was natürlich auch möglich ist, ist dass die Wortwahl des RKI etwas zu scharf war und "..ist nur noch eingeschränkt möglich..." zb treffender wäre, aber so stehts da halt nicht.
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hugi98 schrieb:
Er sollte Emotionen auslösen, sollte die Leute unterschwellig bewegen wie schlimm doch alles ist
Könntest du dir zumindest vorstellen, dass dieser Pfleger einfach authentisch war und die Lage auf den Intensivstationen tatsächlich schlimm war? Oder lässt das dein Weltbild nicht zu?
Und woher weißt ausgerechnet du, dass das ein Propaganda-Auftritt war, der die Leute bewusst täuschen sollte? Welche besondere Kompetenz hast du im Bereich der Intensivversorgung, dass so sicher bist mit deinem Urteil?

das ist tatsächlich die Methodik der Propaganda.
Wenns als Propaganda geplant war, dann gings voll in die Hose, so wie der Pfleger Spahn kritisiert hat.
Diesen Auftritt als gelungene Propaganda des Gesundheitsministers zu sehen, dazu muss der Aluhut schon wirklich tief ins Gesicht gezogen sein.
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Gesamtmetall = Art deutsche NRA.
Bitte lass es schlechte Satire sein.
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Eintracht-Laie schrieb:
Gesamtmetall = Art deutsche NRA.
Bitte lass es schlechte Satire sein.
Stimmt, diese Verunglimpfung der NRA hätte nicht sein müssen.
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giordani schrieb:

Es wird wohl Zeit das Professoren und Doktortitel für Virologie von einer ausgewürfelten Gewissensprüfungskommision eines Fußballfanforum_Stammtisches vergeben werden und nicht mehr von Rummelplätzen wie Harvard oder der Bonner Uni. How dare!
EFC Schwarmhybris rulez


Die Klimaforscher von Exxon waren alles Top Leute. Sie wurden halt bezahlt eine alternative Realität zu erzeugen.
Ich halte Streeck für kompetent, Bhakdi ist es wahrscheinlich auch noch. Sie verdienen halt so mehr Kohle.

Ich glaube keiner spricht Streeck die Kompetenz ab, er hat halt nur andere Prioritäten und damit hat er Erfolg, speziell finanziell.
Seien wir ehrlich, würde er aussehen wie Rumpelstilzchen und sprechen wie Karl Dall, hätte ihm doch keine Wurst zugehört und er hätte keine ÖR-Kohle kassiert um fürs ZDF Dokus einzusprechen.
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SemperFi schrieb:
Ich glaube keiner spricht Streeck die Kompetenz ab, er hat halt nur andere Prioritäten und damit hat er Erfolg, speziell finanziell.
Das glaube ich nicht. Streeck hat eine marktliberalen confirmation bias, der ihn so handeln lässt. Das erklärt sein Auftreten viel besser als Geldgier.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Du kannst das Risiko für dich gerne abwägen, wie du es willst. Wenn du mit deinem Verhalten aber andere gefährdest, hat der Spaß ein Loch. So einfach ist die Geschichte.


Hab ich , hast du schon immer gemacht.
Für den 80 jährigen vorerkrankten Opa ist eine kleine Erklärung schon gefährlich.

Wie oft bist du mit triefnase arbeiten gegangen?

Es muss diesen Punkt geben an dem Corona akzeptiert werden muss.

Hier hat die Fraktion überhand die ggf bis zum Sankt Nimmerleinstag in dieser von der Regierung auferlegten Welt leben will in der mir zugestanden wird mich mit 10 Leuten aus 2 Haushalten zu treffen. , Aber nur wenn die Inzidenz stimmt. Unabhängig der Sterbezahl.

Sorry. Aber dann bleibt ihr im Keller aber hört auf mit eurer persönlichen Angst viele andere beschneiden zu wollen.

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Cyrillar schrieb:
Es muss diesen Punkt geben an dem Corona akzeptiert werden muss.
Richtig und der kommt dann, wenn alle durchgeimpft sind und es dann bei Infektionen maximal nur noch Erkältungssymptome gibt.
Also ist dieser Zeitpunkt nicht jetzt, sondern irgendwann am Ende des Sommers, Werner weiß das sicher genauer.
Wo liegt dein Problem, noch die paar Wochen abzuwarten?
Das Ende der Pandemie ist doch absehbar.
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Ich stelle mir dabei ganz gerne die Frage, wie die Welt aktuell ohne Internet aussehen würde. Als Informationskanäle verblieben Zeitung, TV und Radio, sowie persönliche Gespräche und Fachliteratur. Würde es nicht die vielen Stellen im Internet geben, die durch redliche Recherche den teilweise hanebüchenen Unsinn von u.a. Streeck nachvollziehbar widerlegen würden (was man trotz allem eher bewusst suchen muss) verbliebe die öffentliche und private Informationsgewalt, der man dann Glauben schenken müsste. Fachliteratur würde doch kaum jemand lesen.
Von daher haben hier alle Ansichten irgendwie Recht.
Zum einen ist es doch nachvollziehbar, wenn man jemanden, der wiederholt und belegt falsche Aussagen trifft nicht mehr die große Bühne bieten möchte. Zum anderen wären die Auftritte nachvollziehbar, wenn die falschen Aussagen auch als solche erkannt werden würden. Der würde wohl ziemlich schnell von alleine nicht mehr auftreten.
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sonofanarchy schrieb:
Ich stelle mir dabei ganz gerne die Frage, wie die Welt aktuell ohne Internet aussehen würde. Als Informationskanäle verblieben Zeitung, TV und Radio, sowie persönliche Gespräche und Fachliteratur. Würde es nicht die vielen Stellen im Internet geben, die durch redliche Recherche den teilweise hanebüchenen Unsinn von u.a. Streeck nachvollziehbar widerlegen würden (was man trotz allem eher bewusst suchen muss) verbliebe die öffentliche und private Informationsgewalt, der man dann Glauben schenken müsste. Fachliteratur würde doch kaum jemand lesen.
Sehe ich jetzt nicht so dramatisch. Ich höre regelmäßig den Deutschlandfunk, dort wird eigentlich über alles Relevante korrekt berichtet.
Aber natürlich ist auch dieses Forum eine tolle Informationsquelle in diesen Zeiten, weil hier viele relevante Infos aus verschiedenen Quellen zusammengetragen werden.
Und hier wurden zukünftige Entwicklungen ziemlich gut vorhergesagt, weit besser, als von der Politik und auch z. T. vom RKI und anderen.
Danke nochmal an alle, die dazu beigetragen haben und es immer noch tun!

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natuerlich geht es nicht um das zaehlen von fehlern, wie kommst du denn darauf?
und nein, es geht auch nicht um fehlerkultur, fehlerkultur in der wissenschaft findet ueber publikationen statt, ueber peer review und gegenrede, das thema  hier ist ein ganz anderes:

es geht um die rolle von wissenschaft und um die darstellung bzw wahrnehmung in der oeffentlichkeit.

und ja, es geht darum was man zum thema betrachtet.
warum soll man einen wissenschaftler einladen, der den stand der wissenschaft falsch darstellt und das ganze mit einer regelmaessigen tendenz.

wie gesagt, ein grossteil derjenigen, die hier dafuer argumentieren, man muesse streeck unbedingt einladen, scheinen gar nicht mitbekommen zu haben, worin das problem besteht und das obwohl er regelmaessig widerspruch bekommt.

und das ist ein thema, womit auch die wissenschaft zum klimawandel schon lange zu kaempfen hat.
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Xaver08 schrieb:
warum soll man einen wissenschaftler einladen, der den stand der wissenschaft falsch darstellt und das ganze mit einer regelmaessigen tendenz.
M. E. resultieren diese Falschdarstellungen aus einer ausgeprägten marktliberalen Überzeugung. Die macht ihn bisweilen blind gegenüber der Realität.
Bei Drosten sind mir solche oder andere Überzeugungen bisher nicht aufgefallen. Der forscht einfach, ohne ideologischen Bias. Deswegen liegt er halt auch viel öfters richtiger als Streeck.
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"meinunsgfreiheitsmüde" auch nicht schlecht.
Gut, den Punkt kann ich verstehen und Du hast recht - lass mich Meinungsfreiheit durch Meinungsvielfalt ersetzen.

Misanthrop schrieb:

Der Mann darf sich doch öffentlich äußern, wo und wann immer man ihn lässt. Darum geht es doch hier nun wahrlich nicht.


Naja, wenn wir sagen er muss zwingend raus aus OR-Sendungen, dann lässt man ihn eben nicht überall auftreten. Und dann fehlt kein kleiner Teil der Öffentlichkeit, verstehst Du was ich meine?
Und natürlich geht es dann weiter:
- Sollte man seine Meinung bei ARD/ZDF überhaupt noch erwähnen?
- Was ist mit FR, SZ und andere Medien?
- Private Sender?
Wo aufhören - wo anfangen. Bin da bei Werner, dann nagelt ihn halt fest in den Sendungen.
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Eintracht-Laie schrieb:
ass mich Meinungsfreiheit durch Meinungsvielfalt ersetzen.
Wenn jemand sagt, dass sich Masern primär durch Schmierinfektionen übertragen, dann ist das keine Meinungsvielfalt, sondern schlicht Unfug. Deswegen geht es m. E. in dieser Diskussion faktisch weniger um Unterdrückung von Meinungsvielfalt, sondern darum, wie man es am besten die Verbreitung von Falschinformationen verhindert.
Und das hat Streeck nun mal nachweislich (siehe Xavers link) in den letzten Monaten immer wieder gemacht!
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Es gibt in den letzten Jahren eine immer stärker werdende Tendenz, Fakten zu Meinungen zu machen.
Hier ein lesenswerter Artikel dazu vom DLF:
https://www.deutschlandfunk.de/coronakrise-ueber-alternative-fakten-wissenschaftsskepsis.1184.de.html?dram:article_id=492132

Der Wissenschaftssoziologe Bruno Latour hat bemerkt, dass das kritische Denken seit Anfang des Jahrtausends dazu tendiert, Fakten im Dienst politischer Agenden aufzulösen. Einst, so Latour, hatte Kritik darin bestanden, scheinbar naturgegebene Sachverhalte als soziale oder politische Konstrukte oder Streitsachen zu entlarven. Heute scheint es umgekehrt darum zu gehen, wissenschaftliche Fakten durch eine Kakophonie von selbstgebasteltem Dissens zu liquidieren, um sie in reine Streitsachen zu überführen. Wissenschaft ist damit politisch geworden, eine Zone des Kampfes zwischen der etablierten Forschung und jenen „alternativen Fakten“, die die Besserwisser zusammentragen.

Und das "Fakten im Dienst politischer Agenden aufzulösen" bzw. zu Meinungen zu machen hat Streeck in meinen Augen während Corona immer wieder gemacht.
Wie man angesichts der zunehmenden Spaltung der Bevölkerung in den Teil, der in der Realität lebt, und den anderen, der in einer völlig anderen, selbstgezimmerten "Wirklichkeit" lebt, mit jemanden wie Streeck umgehen soll, weiß ich aber auch nicht. Zerlegen ist immer das beste, da stimme ich Werner im Grundsatz zu. Nur muss man ja auch immer jemand finden, der nicht nur das erforderliche Fachwissen hat, sondern dazu auch eloquent ist und sein Wissen zuhörergerecht rüber bringen kann. Das ist oft schon schief gegangen und hat den Vertretern alternativer Fakten schon so manchen Punktsieg im öffentlichen Auftritt gebracht.  
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LDKler_neu schrieb:

Wo Recht inhuman ist, ist Umgehung legitim.
       


Das sagen die Querdenker auch.

LDKler_neu schrieb:

aber wenns nur Verschleppung in die Zwangsprostitution ist, dann nicht?


Bei allem Respekt, aber zunächst mal wäre es nur um eine Rückführung nach Italien gegangen und nicht die zwanfsläufige Rückführung in die Zwangsprostitution. Das ist einfach nur eine Vermutung aufgrund der vorherigen Ereignisse, aber keine zwangsläufige Abfolge. Du stellst es so hin, als wäre das faktisch unausweichlich und das ist eben nicht der Fall.
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Mir ging mir nur darum, dass Widerstand gegen unmenschliche Gesetze nicht erst bei Völkermord legitim ist.
Und der Umgang mit Geflüchteten in Italien und Griechenland ist inhuman, das dürfte doch Konsens sein, oder?

Und was den Querdenker-Vergleich betrifft: M. E. haben die alle eine kleinere oder größere psychische Störung und sind aufgrund dessen gar nicht zu einer rationalen Urteilsfindung in der Lage.
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Würzi, Du wirst mich nicht von meinem Standpunkt wegbekommen. Ich habe klar genannt, warum ich gegen das Kirchenasyl bin, warum ich Probleme damit habe, wenn jemand Gewissensentscheidungen vorbringt, erst recht, weil es hier eben nicht um eine Gewissensentscheidung geht, bei der nur man selbst betroffen ist (siehe Kriegsdienstverweigerung).

Hier wird eine abschiebepflichtige Person aus der deutschen Rechtssprechung heraus genommen. Und der Richter hat m.E. mit einem Satz etwas sehr wichtiges gesagt:

"Wir leben in einer Demokratie, nicht in einem Gottesstaat."

Die Kirche hat sich nicht über die geltende Gesetzgebung dieses Landes zu setzen und sie zu umgehen. Das gilt übrigens auch für alle anderen Organisationen. Und wenn man diesen permanenten Übergriff gegen unsere Gesetze in diesem demokratischen Rechtsstaat, nur weil man die Gesetze nicht mit dem eigenen Gewissen vereinbaren kann, nicht abwehrt, dann öffnen wir wie gesagt die Büchse der Pandora und wir überlassen es der subjektiven Einschätzung eines jeden Menschen und eines jeden Richters, was nun von der Gewissensfreiheit noch gedeckt ist und was nicht. In diese Spirale möchte ich nicht reinkommen, weil ich die Gefahren am Ende dieser Spirale sehe (und auch schon hier benannt habe).

Das eigentliche Problem an diesem Fall ist, dass diese Frau in Italien um ihr Wohlergehen fürchten muss, weil sie dort in die Fänge mafiöser Strukturen zurückkommen kann. Mit dem Kirchenasyl ist dieser Frau für eine gewisse Zeit geholfen, aber es löst nicht das Grundproblem, die Zustände in Italien. Es ist ein reines Ausweichverhalten bei gleichzeitiger Umgehung unserer Gesetze. Wenn man also für etwas kämpfen sollte, dann nicht für die Ordensfrau, die hier mit einem Rechtsbruch helfen wollte, sondern für bessere Verhältnisse in Italien oder für ein anderes Verfahren als Dublin. Dafür kannst Du und jeder andere gerne auf die Straße gehen, Mehrheiten auftreiben, vor Gericht ziehen. Aber vor lauter Moral den Rechtsstaat aushöhlen lassen unter dem Begriff Gewissensfreiheit, das werde ich nicht befürworten.

Und damit habe ich jetzt mal abschließend alles dazu gesagt, was ich dazu zu sagen habe. Wenn wir da nicht auf einen Nenner kommen, Würzi, dann ist das eben so.
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SGE_Werner schrieb:

Aber vor lauter Moral den Rechtsstaat aushöhlen lassen unter dem Begriff Gewissensfreiheit, das werde ich nicht befürworten.

Das ist doch längst geschehen. Kohl hat es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren können, sein "Ehrenwort" zu brechen und ist damit durchgekommen. Das hat die Büchse der Pandora geöffnet, nicht die Ordensleute, die Geflüchtete vor Not und Elend bewahren.
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Sag mal, was muss ich tun muss, damit mein Eingangsgedanke der zu dieser Diskussion geführt hat, dich erreicht.
Ich wollte darüber sprechen, wie man damit umgeht, wenn persönliches Empfinden, behelfsmäßig eine subjektive Gewissensentscheidung mit dem was man gemeinhin objektives Recht nennt kollidiert.
Ich weiß nicht, wie oft ich jetzt betont habe, dass es mir nicht um die Bewertung der Tat dieser Nomne geht, sondern um die Metaebene.
Diese Metaebene ist nichts was man einfach zur Seite legen kann, weil es hier um grundsätzliche Fragen gesellschaftlichen Zusammenlebens geht.
Schön wäre es, dann auch darauf einzugehen.

Grundsätzlich schwierig finde ich es tatsächlich, wenn jemand die Untaten des Holocaust instrumentalisiert um möglichst billig die eigene Meinung zu untermauern.
Das ist ein Umgang mit dieser Menschheitskatastrophe den ich dazu geeignet finde, das unsägliche Leid der Shoah zu bagatellisieren.
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FrankenAdler schrieb:

Grundsätzlich schwierig finde ich es tatsächlich, wenn jemand die Untaten des Holocaust instrumentalisiert um möglichst billig die eigene Meinung zu untermauern.  

Darf man wirklich erst dann sein Gewissen über Gesetze stellen, wenn diese Gesetze Massenmord legitimieren?
Menschen zu verstecken, die in Vernichtungslager deportiert werden, ist ok, aber wenns nur Verschleppung in die Zwangsprostitution ist, dann nicht?
Sorry, aber ich bin da ganz bei Würzi: Wo Recht inhuman ist, ist Umgehung legitim.
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Sorry, aber das ist genau die Arroganz, von der die Linken-Chefin sprach. Basalti spricht von Leuten, die keine Kohle haben, und du erzählst irgendwas von deinem Eigenheim und dass die Leute ja alle selbst Schuld wären.

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Adlerdenis schrieb:
Sorry, aber das ist genau die Arroganz, von der die Linken-Chefin sprach. Basalti spricht von Leuten, die keine Kohle haben, und du erzählst irgendwas von deinem Eigenheim und dass die Leute ja alle selbst Schuld wären.
Lol, mein "Eigenheim" ist ein ehemaliges Ferienhaus mit 50qm Grundfläche und finanziert habe ich die Investitionen mit Urlaubsflügeverzicht.
Urlaub am Edersee ist auch schön, es muss nicht immer Mallorca sein. Und das mediterane Klima ist ja jetzt längst hier.

Und btw. Basaltis neues Auto hat bestimmt locker das doppelte von meinem gekostet.
Und sein Eigenheim hat bestimmt auch weit mehr als 50qm Wohnfläche.
Aber ich bekomme die Umstellung hin, er jammert nur. Schon komisch.
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LDKler_neu schrieb:

Sorry, aber seit 20 Jahren ist klar, dass wir weg vom CO2 kommen müssen


Eigentlich ist es spätestens seit der ersten Konferenz 1979 klar (und die Studien waren schon im Laufe der 70er bekannt mit den jeweiligen Forderungen) und spätestens seit Rio92 ist es auch m.E. fester Bestandteil der politischen Debatte.

Sind also schon mehr als 20 Jahre. Eigentlich viel mehr. Aber das nur mal als kurze Ergänzung.
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SGE_Werner schrieb:
Eigentlich ist es spätestens seit der ersten Konferenz 1979 klar (und die Studien waren schon im Laufe der 70er bekannt mit den jeweiligen Forderungen) und spätestens seit Rio92 ist es auch m.E. fester Bestandteil der politischen Debatte.
Völlig richtig!
Mir selbst ist das auch schon seit den neuzigern klar, aber ich bin halt auch vom Fach. In der breiten Masse war das damals meiner Erinnerung nach noch nicht so präsent.