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DonGuillermo

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Thomas Sageder ist aber auch schon damals von Ried nicht mit Glasner zum LASK gegangen und war erst in Wolfsburg wieder Co-Trainer unter ihm. Witzigerweise war Sageder in Ried davor auch schon Co-Trainer von Michael Angerschmid, der wiederum Glasners direkter Vorgänger als Cheftrainer war und später dann als Co mit zum LASK und nach Wolfsburg gegangen ist. Angerschmid war in Ried aber auch schon ein langjähriger Mitspieler von Glasner zu deren aktiven Zeiten und später dessen Vorgesetzer als Co-Trainer. Die kennen sich schon seit 30 Jahren.

Für Sageder wird es denke ich wieder nach Österreich gehen. Möglicherweise zurück zum FC Blau-Weiß Linz, der nächste Saison erstmals Bundesliga spielen wird. Ich finde es grundsätzlich aber auch nicht schlecht, wenn der Verein einen der mittlerweile zwei üblichen Co-Trainer stellt. Somit hat man auch nach einem Trainerwechsel immer einen internen Mitarbeiter aus dem Trainerteam, der die Jungs schon kennt und beim Übergang helfen kann. Ähnlich wie bei Peter Hermann in Leverkusen oder Hermann Gerland in München.

Natürlich muss auch der neue Trainer mit ihm können, aber ich schätze, darauf wird es hinauslaufen. Ähnlich hat man es ja schon mit Reutershahn gehandhabt. Kovač kannte ihn ja noch als Spieler aus Hamburg und er war ja vorher unter Funkel schon mal fünf Jahre bei der Eintracht. Eine ähnliche Lösung könnte es auch dieses Mal geben. Bei Reutershahn hatte ich ehrlich gesagt auch gehofft, dass er diese Rolle noch längerfristig einnehmen könnte. Immerhin hat er ja auch schon unter drei Cheftrainern für die Eintracht gearbeitet.

Ich habe gerade schon mal geschaut, aber Weissenberger und Lexa haben Glasner als Trainer beim LASK beziehungsweise beim SV Ried jeweils um ein paar Jahre verpasst und nach der aktiven Zeit auch keine Trainerkarriere eingeschlagen. Beide hatten ja glaube ich zu den Pokalfinals auch noch Grußbotschaften an die Eintracht geschickt. Lexa hat allerdings tatsächlich noch drei Jahre zusammen mit Glasner in Ried gespielt. Ist natürlich nicht realistisch, sondern nur eine kleine Gedankenspielerei. Aber dann könnte man bei einer Rückkehr als Co-Trainer ja gleich noch die Choreo nachholen.
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Sehr, sehr schade, dass es nicht geklappt hat. Über die gesamte Spielzeit gesehen haben sich die Wolfsburgerinnen den Sieg sicher nicht glücklich geholt, aber es ist eben auch Wolfsburg und damit neben Olympique Lyon das seit vielen Jahren mit Abstand stärkste Team. Und wenn du das Ding dann in Überzahl und kurz vor dem Elfmeterschießen verlierst, ist das schon richtig bitter.

Da waren wir dann aber auch nicht clever genug, in der Situation darfst du dich niemals mehr auskontern lassen. Ballverlust in der Vorwärtsbewegung hin oder her. Wenn kräftemäßig nach der Abwehrschlacht nichts mehr im Tank ist, muss man das halt entweder in Überzahl ausspielen und so über die Bühne bringen oder hinten noch mal ein paar Minuten kompakt stehen.

Die Mädels hätten für ihren Einsatz aber durchaus auch belohnt gehört, zumal die größeren Chancen dann eigentlich auf unserer Seite waren. Die individuelle Qualität der Wolfsburgerinnen wurde durch den aufopferungsvollen Kampf doch größtenteils sehr gut neutralisiert. Lediglich bei gegnerischen Standards haben wir einige Male gewackelt und doch ein bisschen Glück gehabt.

Passt aber auch so ein bisschen zu dieser ersten Saison, wo sich die Mädels oftmals trotz ansprechender Leistung nicht belohnt haben. So steht dann am Ende vielleicht etwas enttäuschend Platz 6 (glaube nicht, dass am letzten Spieltag gegen die Bayern noch was geht) und die Finalniederlage. Darauf lässt sich als erstes Saisonergebnis nach der Fusion aber durchaus aufbauen, zumal wir immer noch eines der jüngsten Teams der Liga stellen und gerade einige Leistungsträgerinnen noch viel Luft nach oben haben.

Vielleicht hätte heute auch ein Spiel mit Zuschauern noch mal einen Unterschied gemacht. Ich bin mir sicher, dass unter normalen Umständen doch ein paar tausend Fans aus Frankfurt angereist wären. Überhaupt schade, dass man die Mädels im ersten Jahr unter dem Dach der Eintracht nicht wirklich unterstützen konnte. Aber vielleicht läuft es ja wie bei den Jungs und wir holen das dann im kommenden Jahr alles nach.
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Mittlerweile sind die meisten Fußballer eben auch selbst mit Videospielen und gerade mit FIFA aufgewachsen. Das ist in der Generation U30 schon ein großes Thema. Selbst komplett von dem finanziellen und marketingtechnischen Potential abgesehen.

Aber noch ein anderes Thema: Leicester hat es ja echt übel erwischt. In Bezug auf die Champions League ist das ja noch bitterer als bei uns. Immerhin haben sie den FA Cup gewonnen und einen Titel werte ich auch immer noch höher als eine Teilnahme an der CL. Aber dass sie erneut zum Schluss die Qualifikation verspielt haben - und dann auch noch durch ein Eigentor vom Torwart - ist schon bitter. Die waren jetzt an 63 der 78 Spieltage in den letzten beiden Saisons auf einem CL-Rang und haben es in beiden Jahren nicht geschafft.
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Dass Möller nicht weiß, dass sich interne und externe Kommunikation auch unterscheiden können beziehungsweise jede öffentliche Aussage nicht der Wahrheit entsprechen muss, wundert mich jetzt nicht. Das ist im besten Falle sehr naiv. Aber es haben ja auch einige User und sogar Journalisten auf das eine Interview von Broich verwiesen. Ich würde mal behaupten, dass man bei der Eintracht spätestens nach Kovač und Hütter eigentlich schlauer sein sollte. Natürlich sagt der nicht drei Monate im Voraus öffentlich, dass er im Sommer weg ist. Vielleicht hat er den Entschluss aber auch tatsächlich erst später gefasst.

Und falls die Aussage von Fischer stimmt, dass man Hütter trotz fehlender Angebote zu seiner Aussage gedrängt habe, dann hat man sich da ein schönes Ei ins Nest gelegt. Ich habe es schon öfter gesagt: Da finde ich eine offene und ehrliche Kommunikation wie bei Glasner besser. Die fliegt dir dann im Zweifelsfall auch nicht im Verein und im Umfeld um die Ohren. Und wenn ich den direkten Vergleich zur Eintracht und anderen Vereinen nach der Wechselverkündung der Trainer sehe, dann ist Wolfsburg trotz einiger Unruhe im Umfeld doch deutlich besser gefahren und nicht zwischenzeitlich komplett eingebrochen.

Wobei sich bei uns im Verein wohl auch nicht alle einig sind oder sich auf eine einheitliche öffentliche Linie festgelegt haben. Hellmann und Frankenbach haben doch vor ein paar Tagen erst erzählt, dass Bobic entgegen aller Berichte noch voll bei der Sache gewesen sein soll. Jetzt kommt Fischer und meint, dass Bobic schon seit ein paar Wochen in Berlin lebe und nur noch zu den Spielen angereist sei. Da halte ich die Aussagen von der lockeren Plaudertasche Fischer doch eher für realistischer als die Aussagen der öffentlich diplomatischen Hellmann und Frankenbach. Die haben es bei ihrer Pressekonferenz ja bei indirekten Seitenhieben gegen Bobic und Hütter belassen.

Aber immerhin hat Fischer jetzt auch noch einmal bestätigt, dass es zwischen Bobic und Hütter auch immer mal wieder gekracht hat und das Verhältnis nicht das beste war. Darüber gab es ja auch einige Berichte, die ich ohnehin immer für sehr glaubwürdig gehalten habe. Insbesondere die Transferstrategie soll ja ein großer Streitpunkt gewesen sein, wo Bobic eher auf der Seite seines Schützlings Mangas stand, während Hütter nach der erfolgreichen ersten Saison aber wahrscheinlich mehr Einfluss erhalten hat.

Insofern halte ich die Beförderung von Manga noch immer für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters. Deren Ansichten waren wohl sehr konträr. Ich muss ja auch keinem erzählen, dass die bisherigen Transfers und Gerüchte für die kommende Saison mit den jungen ausländischen Talenten wieder die klare Handschrift von Manga haben, während das in den letzten beiden Jahren eher nicht der Fall war und stattdessen viele Wunschspieler Hütters sowie der Marke erfahrene Bundesligaspieler verpflichtet wurden.
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Called it (siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/136393?page=50#5320833)

Wie schon bei Krösche war das einfach die wahrscheinlichste Lösung. Und ich schätze mal, dass der Ablauf auch genau wie bei Krösche war. Bei beiden war schon seit Monaten klar, dass sie ihre vorherigen Vereine verlassen werden. Bei beiden war die Eintracht denke ich früh dran und es wird jeweils ein Topkandidat gewesen sein. Und bei beiden hat man dann zu einem günstigen Zeitpunkt zugeschlagen. Krösche war im Voraus schon in Leipzig freigestellt worden und Wolfsburg ist sich ja wohl auch schon seit längerer Zeit mit van Bommel einig. Da hat man dann auch gut gepokert und einiges an Ablösen gespart. Die Posten des Sportvorstands und des Cheftrainers gut besetzt und noch über acht Millionen Euro Plus erzielt.

Geduld zahlt sich eben aus. Und auch wenn wir jetzt wie gesagt die einzigen Deppen sieht, die bei der Verpflichtung eines Verantwortlichen nicht für Unruhe bei der Konkurrenz gesorgt haben, bin ich über dieses seriöse Vorgehen doch ziemlich froh. Das Karma spricht für uns. Und auch Glasner muss man es hoch anrechnen, dass er in Wolfsburg bis zum Ende gute Arbeit geleistet und sich nicht in den Mittelpunkt gestellt hat. Einige mögen seine vagen Zukunftsaussagen als Eiertanz bezeichnen, ich finde sie souveräner und ehrlicher als das Verhalten von Rose und Hütter und glaube darüber hinaus auch, dass es die Mannschaft und den Verein weniger belastet.

Wie schon bei Krösche halte ich Glasner vielleicht nicht für die absolute Toplösung, aber doch eine ziemlich gute Entscheidung. Ich glaube, dass beide den Verlust auf der Führungsebene gleichwertig ersetzen und sich die Eintracht mit ihnen noch weiter entwickeln kann. Beide sind mit Anfang beziehungsweise Mitte 40 auch noch relativ jung und können nach den Erfahrungen auf den vorherigen Stationen sicher auch noch besser als zuvor werden.

Ich muss zugeben, dass ich Glasner zu Beginn der Trainersuche doch etwas skeptisch gesehen habe. Grundsätzlich halte ich ihn für einen guten Trainer. Er steht aber schon eher für eine stabile Defensive als die große Offensive. Taktisch sehe ich ihn aber weitaus flexibler als Hütter. Unter Hütter haben wir eigentlich drei Jahre lang (bis auf eine kurze Phase in der zweiten Saison) immer nur dasselbe System mit allen Stärken und Schwächen gespielt, waren deshalb zeitweise sehr ausrechenbar, bis wir wieder genügend individuelle Qualität in der Mannschaft hatten und haben auch nie über einen längeren Zeitraum die Defensive in den Griff bekommen. Insofern sehe ich Glasner mittlerweile doch als passend an. Zumal er auf allen seinen Stationen sehr flexibel war, viele verschiedene Systeme hat spielen lassen und hinten sowohl die Vierer- als auch die Dreier- oder Fünferkette im Repertoire hat.

An der Stelle auch schöne Grüße an alle spekulationswütigen Journalisten und aufmerksamsgeile Möchtegerninsider. Da stand Glasner ja genau wie Krösche bei der Vorstandssuche nur zu Beginn im Fokus, ehe immer wilder mit neuen Namen um sich geschmissen wurde. Da war sicher auch der eine oder andere Kontakt da. Aber schon bei dem Artikel von Sport1 über Stefan Leitl musste ich herzlich lachen. Wer ernsthaft glaubt, dass wir in der aktuellen Situation einen Zweitligatrainer verpflichten würden, kennt sich vielleicht doch nicht so gut aus. Und bei den angeblichen Insidern waren sich natürlich alle wegen ihrer ach so verlässlichen Quellen sicher, obwohl es laut deren Aussagen zig verschiedene Trainer hätten sein können. Aber in einem Punkt waren sich ja fast alle einig: Der neue Trainer würde aus einer (kleineren) ausländischen Liga kommen. Nunja.

Ein halbwegs realistischer Blick auf wahrscheinliche Lösungen und die Kenntnis über die Vorgehensweise des eigenen Vereins - und ein Ticken gutes Bauchgefühl - bringen einen dann wohl doch eher weiter als ständig neue Namen in den Raum zu werfen oder angebliches Insiderwissen. Natürlich kann man immer mal was mitbekommen. Ich habe in der Vergangenheit aus guten Quellen auch schon mal vorzeitig was von zwei, drei Spielerverpflichtungen erfahren.

Aber die Eintracht geht in den letzten Jahren doch sehr verschwiegen vor. Dass da Informationen über Verhandlungen mit zig Kandidaten an die Öffentlichkeit kommen, ist sehr unwahrscheinlich. Ich schätze mal, dass die meisten anderslautenden Berichte tatsächlich größtenteils substanzlose Spekulationen waren. Bei Sky und der Geschichte mit Rangnick als angeblichem Topkandidat ist das ja sogar erwiesen. Wobei da jeder halbwegs informierte Eintrachtfan schon im Voraus wusste, dass da nichts dran sein wird.
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DonGuillermo schrieb:

Vom Grundton her ist das definitiv ein Artikel, bei dem ich auf Phil Hofmeister als Autor getippt hätte. Aber ich sage mal so: Sonderlich wundern würde mich die Geschichte um Möller jetzt auch nicht. Meine Meinung zu ihm ist bekannt. Ich halte ihn sowohl fachlich als auch charakterlich nicht geeignet für den Posten als Leiter des NLZ und frage mich, warum man ihn damals überhaupt verpflichtet hat. Und ich glaube auch nicht, dass sich der HR so weit aus dem Fenster lehnen würde, wenn da überhaupt nichts dran ist.

Darüber hinaus hatte ich auch schon in einem anderen Thread geschrieben, dass es durchaus Fragen aufwirft, wenn nun die ganzen erst kürzlich extern verpflichteten Nachwuchstrainer gehen, während alte Eintrachtler wie Meier oder Skela befördert werden. Sieht auf den ersten Blick nach außen hin zumindest nicht gut aus. Wobei sich das bei Broich, Polenz und Borst auch mit den Verbindungen zu Bobic erklären lässt.

Mich macht dann nur stutzig, dass die sich wohl auch alle intern in den Haaren liegen beziehungsweise gegen Möller sein sollen. Das NLZ ist bekanntlich kein einfaches Pflaster und am Riederwald reden viele Leute mit und verschiedene Parteien wollen Einfluss nehmen. Aber genau wie bei Broich, Polenz und Borst geht ja auch die Verpflichtung von Möller auf Bobic zurück. Im Artikel entsteht ja eher der Eindruck, dass Broich, Polenz und Borst auf Seiten der alteingesessenen Vertreter des e.V. wären und gegen den Einfluss der AG in Person von Möller ankämpfen würden.

Sollte sich das aber bestätigen, scheint die tolle Strategie von Bobic im Jugendbereich wohl genau wie schon mit Pezzaiuoli überhaupt nicht aufgegangen zu sein. Das habe ich ja bei allen vordergründig schicken Maßnahmen ohnehin schon durchgängig kritisch gesehen. Dazu kam ja auch noch die kurzzeitige Kooperation mit Hessen Dreieich, die ehrlich gesagt eine Katastrophe mit Ansage war. Und Bobic war dann wohl auch schon länger nicht mehr bei der Sache, sodass er gar nicht mitbekommen hat, was so alles abgeht. Oder er hat da schon so weit das Interesse verloren, dass er kein Machtwort mehr sprechen wollte. Sind ja schließlich alles seine Leute.

Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn Krösche im NLZ auch noch mal aufräumt und wir beispielsweise einen neuen Einrichtungsleiter erhalten würden. Ich würde es darüber hinaus auch sehr begrüßen, wenn nach Fertigstellung des Proficamps tatsächlich die U19 und die U17 ans Stadion umziehen würden. Das ergibt einfach mehr Sinn. Ich glaube kaum, dass es viele andere Vereine mit so einer krassen räumlichen Trennung gibt. Die Jungs sind dann motivierter, weil sie näher an den Profis sind und der Trainer hat auch kürzere Wege und kann sich die Jungs mal öfter ansehen und sich mit dem zuständigen Personal aus der Jugend kurzschließen. Durch das Internat und die Spielstätte würde der Lebensmittelpunkt natürlich am Riederwald bestehen bleiben.

Dass jetzt der Eindruck des Zerfalls entsteht, ist übrigens nur logisch und war vorhersehbar. Ich habe in den letzten Jahren auch immer mal wieder kritisiert, dass Bobic vielleicht doch eine zu hohe Machtfülle besitzt und viele Positionen nur noch mit eigenen Vertrauensleuten besetzt. Das kann logischerweise auch zu Problemen führen. Gerade dann, wenn Bobic eben irgendwann mal geht und ihn möglicherweise einige dieser Gefolgsleute auch zur nächsten Station begleiten. Teilweise wurden für diese Leute hier ja sogar eigens neue Posten geschaffen. Deren Loyalität liegt dann halt im Zweifelsfall doch eher bei Bobic als bei der Eintracht.

Insofern hoffe ich, dass hier keiner hyperventiliert, wenn dann möglicherweise auch bald die Abgänge von Sebastian Zelichowski (Vorstandsreferent), Matthias Borst (Spielkonzeptionsleiter) und Thomas Westphal (Teammanager) offiziell sind. Dass die drei höchstwahrscheinlich mit nach Berlin gehen werden, ist ja schon seit Monaten mehr oder weniger bekannt (siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/125212?page=185#5295201).
Möglicherweise wird es darüber hinaus noch weitere Abgänge geben.

Ich bin mir aber sicher, dass wir auch diese Posten noch ordentlich besetzen können und Krösche ebenfalls den einen oder anderen Kontakt hat. Für den Posten als Teammanager beziehungsweise Leiter des Lizenzbereichs - oder möglicherweise sogar als Technischer Direktor - war ja zuletzt Timmo Hardung im Gespräch, den auch Nagelsmann sehr gelobt hat und eigentlich mit nach München nehmen wollte. In Leipzig soll man ihn ja sogar achtungsvoll als zweiten Sportdirektor bezeichnet haben. Scheint jetzt also auch kein Schlechter zu sein und das soll laut diversen quasi schon länger fix sein. Ich glaube aber, dass vieles erst jetzt bekannt gegeben wird, wenn die Saison vorbei ist beziehungsweise erst dann, wenn Krösche auch offiziell da ist.

Und natürlich hat sich zum Glück auch Ben Manga zur Eintracht bekannt, der quasi die beste Verpflichtung von Bobic war. Manga war maßgeblich am bisherigen Erfolg beteiligt und wird auch zukünftig einer der wichtigsten Bausteine im Gebilde Eintracht Frankfurt sein.


Einmal mehr vielen Dank für einen wertvollen Beitrag!

Mich nervt diese Riederwald-Klüngelei wirklich massiv. Ich dachte das hätte ein Ende gefunden. War wohl eine Fehleinschätzung. Ich hoffe inständig das wir da endlich mal langfristig eine Linie reinbekommen, sonst wird das nie was. Das die U17 und U19 am Stadion untergebracht werden sollen bin ich auch klar dafür, soweit ich weiß ist das auch so geplant. Gerade was den Übergang zu den Profis angeht wäre es wichtig das die Schnittstellen besser werden.
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Diegito schrieb:
Mich nervt diese Riederwald-Klüngelei wirklich massiv. Ich dachte das hätte ein Ende gefunden. War wohl eine Fehleinschätzung. Ich hoffe inständig das wir da endlich mal langfristig eine Linie reinbekommen, sonst wird das nie was. Das die U17 und U19 am Stadion untergebracht werden sollen bin ich auch klar dafür, soweit ich weiß ist das auch so geplant. Gerade was den Übergang zu den Profis angeht wäre es wichtig das die Schnittstellen besser werden.


Ich kann da ehrlich gesagt im Einzelfall nicht mal bei jedem einschätzen, wer da zu welcher Fraktion gehört. Axel Hellmann hat auf der PK zur Saisonbilanz jetzt aber noch einmal ausdrücklich klargestellt, dass das NLZ mittlerweile im Aufgabengebiet des Sportvorstands liegt und sich damit unter dem Dach der AG und nicht des Vereins befindet. Da klang auch durch, dass unter Krösche sicher die eine oder andere Veränderung stattfinden wird. Das wurde allerdings glaube ich öffentlich noch nie so kommuniziert, auch wenn der Einfluss der AG und die Verzahnung zwischen Profi- und Jugendbereich unter Bobic deutlich vorangetrieben wurde.

Viele hatten sich ja sogar noch mehr oder weniger beschwert, dass Bobic als Verantwortlicher der AG mit Möller den neuen NLZ-Leiter für den e.V. installiert hat. Andere wiederum haben sogar angezweifelt, dass Bobic da überhaupt großartig etwas mit zu tun hatte, weil er als Mitarbeiter der AG eben nicht die entsprechenden Kompetenzen besitze. Wobei man ja sagen muss, dass mit Hellmann und Frankenbach mittlerweile seit einigen Jahren auch langjährige ehemalige Vereinsverantwortliche im Vorstand der AG sitzen. Die großen Grabenkämpfe zwischen AG und e.V. aus den Zeiten unter Bruchhagen sind da glücklicherweise vorbei.

Bezüglich des Umzugs der Leistungsteams im Nachwuchsbereich ist meines Wissens auch noch nichts offiziell. Das war auch damals der Tenor bei sämtlichen Medienberichten, wo teilweise sogar direkt auf Hellmann verwiesen wurde. Zumindest bei der U19 scheint es aber eingeplant zu sein. Bei der U17 ist es wohl noch offen. Eventuell müsste man dann neben den bereits verfügbaren Kapazitäten auch noch zusätzliche Trainingsplätze auf dem Stadiongelände errichten, weil das Camp selbst wohl nur einen weiteren kleinen Nebenplatz umfassen soll. Wie es mit den Räumlichkeiten aussieht, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Das Camp soll ja eigentlich nur Funktionsgebäude mit allem drum und dran für die Mitarbeiter sowie die Lizenzmannschaft sein.
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Passend zum Thema... ich stelle es mal ausnahmsweise hier rein, nicht ins SAW
https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/eintracht-leistungszentrum-nach-broich-abgang-chaos-am-riederwald,broich-hintergrund-100.html

Das klingt ziemlich vernichtend. Vor allem Möller kriegt sein Fett weg.
Mir ist der Artikel ein bisschen zu populistisch, wenn aber nur die Hälfte davon wahr ist haben wir ein ernstes Problem.
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Vom Grundton her ist das definitiv ein Artikel, bei dem ich auf Phil Hofmeister als Autor getippt hätte. Aber ich sage mal so: Sonderlich wundern würde mich die Geschichte um Möller jetzt auch nicht. Meine Meinung zu ihm ist bekannt. Ich halte ihn sowohl fachlich als auch charakterlich nicht geeignet für den Posten als Leiter des NLZ und frage mich, warum man ihn damals überhaupt verpflichtet hat. Und ich glaube auch nicht, dass sich der HR so weit aus dem Fenster lehnen würde, wenn da überhaupt nichts dran ist.

Darüber hinaus hatte ich auch schon in einem anderen Thread geschrieben, dass es durchaus Fragen aufwirft, wenn nun die ganzen erst kürzlich extern verpflichteten Nachwuchstrainer gehen, während alte Eintrachtler wie Meier oder Skela befördert werden. Sieht auf den ersten Blick nach außen hin zumindest nicht gut aus. Wobei sich das bei Broich, Polenz und Borst auch mit den Verbindungen zu Bobic erklären lässt.

Mich macht dann nur stutzig, dass die sich wohl auch alle intern in den Haaren liegen beziehungsweise gegen Möller sein sollen. Das NLZ ist bekanntlich kein einfaches Pflaster und am Riederwald reden viele Leute mit und verschiedene Parteien wollen Einfluss nehmen. Aber genau wie bei Broich, Polenz und Borst geht ja auch die Verpflichtung von Möller auf Bobic zurück. Im Artikel entsteht ja eher der Eindruck, dass Broich, Polenz und Borst auf Seiten der alteingesessenen Vertreter des e.V. wären und gegen den Einfluss der AG in Person von Möller ankämpfen würden.

Sollte sich das aber bestätigen, scheint die tolle Strategie von Bobic im Jugendbereich wohl genau wie schon mit Pezzaiuoli überhaupt nicht aufgegangen zu sein. Das habe ich ja bei allen vordergründig schicken Maßnahmen ohnehin schon durchgängig kritisch gesehen. Dazu kam ja auch noch die kurzzeitige Kooperation mit Hessen Dreieich, die ehrlich gesagt eine Katastrophe mit Ansage war. Und Bobic war dann wohl auch schon länger nicht mehr bei der Sache, sodass er gar nicht mitbekommen hat, was so alles abgeht. Oder er hat da schon so weit das Interesse verloren, dass er kein Machtwort mehr sprechen wollte. Sind ja schließlich alles seine Leute.

Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn Krösche im NLZ auch noch mal aufräumt und wir beispielsweise einen neuen Einrichtungsleiter erhalten würden. Ich würde es darüber hinaus auch sehr begrüßen, wenn nach Fertigstellung des Proficamps tatsächlich die U19 und die U17 ans Stadion umziehen würden. Das ergibt einfach mehr Sinn. Ich glaube kaum, dass es viele andere Vereine mit so einer krassen räumlichen Trennung gibt. Die Jungs sind dann motivierter, weil sie näher an den Profis sind und der Trainer hat auch kürzere Wege und kann sich die Jungs mal öfter ansehen und sich mit dem zuständigen Personal aus der Jugend kurzschließen. Durch das Internat und die Spielstätte würde der Lebensmittelpunkt natürlich am Riederwald bestehen bleiben.

Dass jetzt der Eindruck des Zerfalls entsteht, ist übrigens nur logisch und war vorhersehbar. Ich habe in den letzten Jahren auch immer mal wieder kritisiert, dass Bobic vielleicht doch eine zu hohe Machtfülle besitzt und viele Positionen nur noch mit eigenen Vertrauensleuten besetzt. Das kann logischerweise auch zu Problemen führen. Gerade dann, wenn Bobic eben irgendwann mal geht und ihn möglicherweise einige dieser Gefolgsleute auch zur nächsten Station begleiten. Teilweise wurden für diese Leute hier ja sogar eigens neue Posten geschaffen. Deren Loyalität liegt dann halt im Zweifelsfall doch eher bei Bobic als bei der Eintracht.

Insofern hoffe ich, dass hier keiner hyperventiliert, wenn dann möglicherweise auch bald die Abgänge von Sebastian Zelichowski (Vorstandsreferent), Matthias Borst (Spielkonzeptionsleiter) und Thomas Westphal (Teammanager) offiziell sind. Dass die drei höchstwahrscheinlich mit nach Berlin gehen werden, ist ja schon seit Monaten mehr oder weniger bekannt (siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/125212?page=185#5295201).
Möglicherweise wird es darüber hinaus noch weitere Abgänge geben.

Ich bin mir aber sicher, dass wir auch diese Posten noch ordentlich besetzen können und Krösche ebenfalls den einen oder anderen Kontakt hat. Für den Posten als Teammanager beziehungsweise Leiter des Lizenzbereichs - oder möglicherweise sogar als Technischer Direktor - war ja zuletzt Timmo Hardung im Gespräch, den auch Nagelsmann sehr gelobt hat und eigentlich mit nach München nehmen wollte. In Leipzig soll man ihn ja sogar achtungsvoll als zweiten Sportdirektor bezeichnet haben. Scheint jetzt also auch kein Schlechter zu sein und das soll laut diversen quasi schon länger fix sein. Ich glaube aber, dass vieles erst jetzt bekannt gegeben wird, wenn die Saison vorbei ist beziehungsweise erst dann, wenn Krösche auch offiziell da ist.

Und natürlich hat sich zum Glück auch Ben Manga zur Eintracht bekannt, der quasi die beste Verpflichtung von Bobic war. Manga war maßgeblich am bisherigen Erfolg beteiligt und wird auch zukünftig einer der wichtigsten Bausteine im Gebilde Eintracht Frankfurt sein.
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Das Heimspiel gegen Schalke mit der Ehrerbietung der Mannschaft in der Kurve, dem Comeback von Jović und dem Abschied von Abraham. Da hat es von allen Spielen auch definitiv am meisten geschmerzt, nicht im Stadion zu sein. Bei dem Spiel hätten es viele absolut verdient gehabt, von den Fans gefeiert zu werden. Während der gesamten Pandemie definitiv das emotionalste Spiel. Vielleicht sogar das einzige, das mich neben dem Spiel an sich so richtig emotional berührt hat.

Insbesondere Abraham hat meiner Meinung nach selbst im eigenen Fanlager nie die Wertschätzung erhalten, die ihm eigentlich zusteht. Was haben wir mit dem Capitano nicht alles durchgemacht. Im positiven wie im negativen Sinne. Denn natürlich werden auch sein Ellbogenschlag gegen Wagner und sein Check gegen Streich unvergessen bleiben. Aber David Abraham ist ein ganz feiner Mensch und kein unsportlicher Spieler. Deshalb habe ich ihn auch in diesen beiden Fällen immer bis aufs Blut verteidigt.

Ich werde nie vergessen, wie er im letzten Heimspiel 2016 gegen Dortmund kurz vor Schluss mit einer Monstergrätsche den Sieg gerettet hat. Wie er im Rückspiel der Relegation kurz vor Schluss noch zusammen mit Hrádecký mit den Abstoßspielchen und einem breiten Lächeln im Gesicht ein paar Sekunden rausgeholt und nach dem Schlusspfiff erleichtert und mit ausgestreckten Armen gefühlt über den halben Platz gerutscht ist. Wie er im letzten Heimspiel 2018 noch in der Nachspielzeit eigens nach vorne gesprintet ist und förmlich den perfekten Abschluss für Alex Meier erzwungen hat. Wie er uns 2019 beim 5:1 gegen die Bayern in bester Strafraumstürmermanier endgültig auf die Siegesstraße gebracht hat. Wie er die Mannschaft als Kapitän in zwei Pokalfinals und einem Europapokalhalbfinale angeführt hat. Und natürlich wie er nach zahllosen Spielen liebevoll mit seinem Sohn auf dem Platz umgegangen ist.

Überhaupt waren Abraham und Hasebe die einzigen beiden Spieler, welche die komplette Entwicklung der letzten Jahren als Stammspieler mitgemacht haben. Beide kamen als ältere Mittelklassespieler zu einem Mittelklasseverein und haben maßgeblich zum aktuellen Stand von Eintracht Frankfurt beigetragen. Beide haben sich auch noch mal enorm gesteigert und sich im Herbst ihrer Karriere zeitweise zu Spitzenspielern der Bundesliga aufgeschwungen. Für mich sind die beiden hinter Alex Meier auch definitiv die verdientesten Spieler der Eintracht aus dem letzten Jahrzehnt. Sobald auch Hasebe seine Profikarriere beendet hat, würde ich auch ein gemeinsames Abschiedsspiel sehr begrüßen.

Das finde ich an der Stelle ohnehin sehr schade. Das ist jetzt schon das sechste Jahr in Folge, in dem man als Fan die eigenen Leute nicht gebührend verabschieden kann. 2016 war die Relegation und 2017 sowie 2018 jeweils das Pokalfinale noch nach dem regulären Saisonabschluss, sodass da niemand im Stadion verabschiedet wurde. 2019 gab es glaube ich kurz nach dem Ausscheiden in der Euro League beim letzten Heimspiel auch keine Verabschiedungen. Und 2020 sowie 2021 hat das die Pandemie verhindert, wo es sich beispielsweise ein Russ oder Fernandes mehr als verdient gehabt hätten. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hat man lediglich 2016 vor dem Spiel gegen Dortmund für Bruchhagen eine Ausnahme gemacht.
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Letztendlich dann noch einmal ein versöhnlicher Abschluss. Es bringt jetzt auch nichts über die verpassten Möglichkeiten zu reden. Auch wenn ich zumindest mit der Prognose richtig lag, dass Wolfsburg nicht mehr als 61 Punkte holt. Dafür lag ich mit derselben Prognose bei Dortmund falsch. Aber gut, wenn Wolfsburg heute im Rennen um die Champions League noch hätte punkten müssen, wäre das Spiel gegen Mainz wohl auch anders gelaufen. Und wir haben es nicht erst auf Schalke, sondern schon gegen Mainz verkackt.

Das Spiel heute war lange Zeit ehrlich gesagt ein ziemlicher Sommerkick. Man hat schon gemerkt, dass es für beide Mannschaften um nichts mehr ging. War jetzt kein wirkliches schlechtes Spiel, aber es erinnerte phasenweise schon an Vorbereitungsspiele. Erst durch das Elfmetertor ist dann noch mal so richtig Schwung in die Partie gekommen.

Ich hatte zwar schon damit gerechnet, aber ich fande es dann doch ziemlich enttäuschend, dass Ilsanker und Zuber statt Tuta und Barkok in der Startelf standen. Da hätte ich doch lieber den jungen Spielern noch mal den Einsatz gegeben. Aber gut, Ilsanker und Zuber gehören halt zu Hütters Lieblingen und der Trainer ist ab morgen ohnehin weg und muss nicht mehr längerfristig denken. Immerhin durfte - wohl eher musste - Hrustic mal von Anfang an ran.

Die Entscheidung für Bördner war für mich deshalb umso überraschender. Vielleicht wollte sich Hütter aber auch einfach nicht vorwerfen lassen, dass in allen drei Jahren kein einziger Jugendspieler unter ihm debütiert hat. Bei Bördner haben die Nerven dann auch ordentlich geflattert. Gleich dreimal ungenügend in die Mitte abgewehrt und das waren jetzt jeweils keine schwierigen Bälle. Ich will natürlich nicht gleich den Stab über ihm brechen, aber nach meinen Eindrücken aus der Jugendzeit traue ich ihm auch nicht zwingend den Sprung zu. Und gerade als Torwart bekommst du halt nicht viele Chancen. Er ist einer der Spieler, die von einer U23 enorm profitieren würden. Hat sich dann aber im Verlauf des Spiels gefangen.

Nach diesem Spiel hätte ich aber umso größere Bauchschmerzen, falls man tatsächlich nur mit Bördner und Ramaj hinter Trapp in die kommende Saison gehen möchte. Schubert sollte sich ja erledigt haben und Rønnow setzt sich hier bestimmt kein weiteres Jahr auf die Bank. Gerade angesichts der Dreifachbelastung wäre aber eine erprobte Nummer Zwei wünschenswert und auch notwendig. Sonst könnte uns ein längerer Ausfall von Trapp teuer zu stehen kommen.

Bördner hätte dann ja aber sogar den Vorteil, dass er im Europapokal über die B-Liste mitgenommen werden kann, sodass wir im eigentlichen 25er Kader nur zwei Torhüter nominieren müssten. Wobei wir auch vier Local Player für die A-Liste benötigen, wo eigentlich mit Chandler und Barkok nur zwei gestandene Kräfte zur Verfügung stehen. N'Dicka und Tuta wären ja jetzt leider schon zu alt, um die Regel auszunutzen und beide auf der B-Liste zu melden, sodass weitere Local Player problemlos auf der A-Liste stehen könnten. Aber gut, ist ja noch ein bisschen hin bis zur Kadernominierung und da kann noch einiges passieren.

Ansonsten hat mir Hrustic mal wieder gut gefallen. Wie eigentlich immer, wenn er denn mal spielen durfte. Ich habe das ja schon wiederholt angesprochen, aber für mich ist es wirklich unverständlich, dass der Junge so wenig Einsatzzeit bekommen hat. Selbst bei den meisten Kurzeinsätzen hat er immer noch was bewegt. Gefällt mir sowohl von der Einstellung als auch dem Fußballerischen sehr. Dazu hat er bisher auch zumeist brauchbare Standards geschossen. Wenn ich ehrlich bin, sehe ich ihn bisher auch besser als Sow. Ich glaube, da haben wir mal wieder einen guten Griff gemacht. Auf der Acht sehe ich ihn von seinen Fähigkeiten am stärksten, aber er kann ja auch auf der Zehn oder auf dem Flügel spielen.

Barkok fande ich nach seiner Einwechslung auch stark. Hat die Offensive noch mal etwas belebt und ist (neben dem verliehenen Kohr und mit Abstrichen noch Younes und Kostić) halt auch so ziemlich der einzige Spieler im Kader, der mal von außerhalb des Strafraums abschließt. Da waren heute ein paar gute Schüsse dabei, leider ohne Erfolgserlebnis. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass man im Sommer seinen Vertrag verlängert und traue ihm nächste Saison auch absolut den nächsten Entwicklungsschritt zu.

Für Ache und Touré haben mich die Erfolgserlebnisse nach den langen Verletzungspausen sehr gefreut. Nach beiden Toren auch noch einmal eine schöne Reaktion von der Mannschaft. Bin bei beiden aber eher skeptisch, was die Zukunft angeht. Touré sehe ich aktuell von allen Rechtsverteidigern als den entbehrlichsten, weil er über einen längeren Zeitraum einfach keine Konstanz in sein Spiel bekommt. Und Ache scheint mir neben seiner starken Physis, der Geschwindigkeit und dem Kopfballspiel sehr an seiner Technik gearbeitet zu haben, wo er schon nach der ersten langen Verletzungspause einen deutlich besseren Eindruck als noch zu Beginn gemacht hat. Das Jahr ohne viel Spielpraxis dürfte ihn aber trotzdem zurückgeworfen haben, sodass er im auch kommende Saison sicher gut besetzten Sturm das Nachsehen haben könnte.

Kostić und Silva haben ebenfalls noch mal ihre Klasse unter Beweis gestellt, auch wenn Silva leider aus dem laufenden Spiel kein weiterer Treffer gelungen ist. Hinten standen wir auch wieder besser und insgesamt ganz ordentlich, da haben sich Hinti und vor allem N'Dicka im Vergleich zu den letzten Spielen noch mal gefangen. Kamada war heute hingegen schwach und hat öfter mit überhasteten Aktionen den Ball hergeschenkt. Der Rest war unauffällig bis im Soll.
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Würde mich jetzt auch nicht wirklich überzeugen. Hat letztes Jahr enorm davon profitiert, dass der WAC halt gnadenlos offensiv gespielt hat. Da hat sich dann auch dieser unglaubliche Lauf entwickelt. Sehe ihn zwar grundsätzlich auch nicht als schlechten Stürmer an, aber es wäre in meinen Augen fraglich, ob er uns weiterhelfen könnte. Einen Dabbur schätze ich beispielsweise stärker ein und der hat sich in der Bundesliga auch noch nicht wirklich durchgesetzt.

Im Sturm wird man meiner Meinung nach eh erst mal abwarten müssen, was mit den eigenen Spielern passiert. Erst danach wird man ein klares Bild haben, für welche Kaderposition und welche Rolle man überhaupt noch einen Stürmer braucht. Aber wenn es schon mal um israelische Stürmer geht, hätte ich ja echt gerne Eran Zahavi in Frankfurt gesehen. Dürfte mittlerweile aber schon zu spät sein und er ist erst letztes Jahr zur PSV gewechselt. Gerade im Sturm fände ich neben den ganzen jungen Spielern aber eine erfahrene Kraft nicht schlecht.
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Lovro Majer wäre natürlich ein überragender Transfer, ist in meinen Augen aber leider auch sehr unrealistisch. Für sämtliche Vereine aus dem ehemaligen Jugoslawien ist es das Geschäftsmodell, junge Spieler (teilweise auch in den Europapokalwettbewerben) aufzubauen und dann für viel Geld ins Ausland zu verkaufen. Das ist fast schon deren komplette Überlebensgrundlage. Und kein anderer Verein als Dinamo Zagreb hat das so sehr perfektioniert. Gut, bei Dinamo haben sich in den letzten Jahren auch einige Verantwortliche an den Geldern bedient, aber das ist ein anderes Thema.

Die haben aber auch schon etablierte Drähte zu sämtlichen Topklubs in Europa. Und gerade Majer ist aktuell neben Joško Gvardiol (den sich Leipzig schon letzten Sommer für die kommende Saison gesichert hat) deren größtes Talent im Kader. Insofern sehe ich für uns da ehrlich gesagt keine Chance. Eine Ablöse würde sich wohl zwischen 15 und 20 Millionen Euro bewegen. Da sind wir einfach raus. Auch wenn Krösche dank der Transfers von Olmo und Gvardiol gute Kontakte nach Zagreb besitzt. Selbst wenn wir einige Leistungsträger verkaufen würden und das Geld theoretisch zur Verfügung hätten, werden wir aktuell nicht so viel in einen einzelnen Spieler investieren.

Den Vergleich mit Modrić würde ich allerdings auch nur vom Aussehen her anbringen. Die Spielweise unterscheidet sich doch recht deutlich. Modrić ist beispielsweise viel flotter und läuferisch stärker unterwegs. Er kann den Spielrhythmus beeinflussen und arbeitet auch viel und gut nach hinten mit. Modrić ist einfach ein sehr vielseitiger und kompletter Spieler, den du im zentralen Mittelfeld so ziemlich in jeder Rolle und Position spielen lassen kannst. Seine größten Stärken hat Modrić deshalb auch als Box-to-Box Spieler, wenn er das ganze Feld beackern kann.

Majer ist da schon klar ein reiner Kreativspieler und spielt oft quasi eine klassische Zehn. Macht auch gute Läufe in die Box und ist torgefährlich. Von seinen Fähigkeiten her erinnert er mich aber ehrlich gesagt eher an Andrea Pirlo. Insbesondere was die Spieleröffnung mit langen und tiefen Bällen sowie die Übersicht, die Ballbehandlung, die Bewegungsabläufe und die Weitschüsse angeht. Dementsprechend fände ich eine tiefere Rolle auf dem Feld als Regista für ihn unheimlich spannend und vielleicht noch passender. Pirlo war auch nie der schnellste und defensivstärkste Spieler, konnte diese Rolle aber bei spielerisch starken Teams wunderbar ausfüllen.
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DonGuillermo schrieb:

PeterT. schrieb:
Gude Don,
ja, natürlich hast Du recht mit Deinen detaillierten Ausführengen.
Mir ging es aber in meiner Antwort auf den Beitrag vom Digieto darum, dass sogar eine optimale Jugendarbeit nicht die essentielle Voraussetzung dafür ist, sich einen Platz unter den ersten 10. in der Tabelle der ersten Bundesliga zu sichern!
Deswegen war meine Antwort dazu recht allgemein ausgefallen.


Die Antwort auf den Beitrag von Diegito habe ich ja auch nicht zitiert. Hatte ich allerdings tatsächlich auch nicht gesehen, deshalb habe ich deine Ausführungen da vielleicht auch etwas missverstanden. Es ist sicher richtig, dass die Jugendarbeit öfter keine entscheidende Auswirkung auf die Ergebnisse der Profimannschaft hat. Du hast sogar damit recht, dass ziemlich viele Spieler sogar eher bei kleineren Vereinen ausgebildet werden beziehungsweise auch heutzutage noch kommen einige spätere Profis erst recht spät in die NLZs.

Aber ich finde es schon wichtig und bestrebenswert, dass man eine gute Jugendabteilung besitzt und vielleicht auch mal der eine oder andere Spieler den Sprung schafft. Insofern finde ich schon, dass sich entsprechende Investitionen lohnen. Der letzte Spieler, der bei uns den Sprung geschafft hat, war Aymen Barkok. Und das ist jetzt auch schon knapp fünf Jahre her.

Und eine sehr gute Jugendarbeit kann sich durchaus lohnen. Sowohl sportlich als auch finanziell. Man muss sich nur mal den aktuellen EM Kader anschauen. Da stellen die angesprochenen Jugendabteilungen von Stuttgart, Schalke, Bayern und selbst 1860 schon einen Großteil der Spieler. Auch wenn natürlich einige Spieler im Jugendbereich erst sehr spät zu diesen Vereinen gewechselt sind und teilweise woanders ausgebildet wurden. Ein gewisser Emre Can ja beispielsweise auch bei der Eintracht.

Stuttgart:
Leno
Rüdiger
Kimmich
Gnabry
Werner

Schalke:
Neuer
Sané

Bayern:
Hummels
Can
Kroos
Müller
Musiala

1860:
Neuhaus
Volland


Danke Don für die ausführliche Antwort...

Ich halte die Nachwuchsarbeit bei uns für eine der wichtigsten Aufgaben in den nächsten Jahren. Ohne wenn und aber. Und wenn jemand argumentiert das die Nachwuchsarbeit keinerlei oder nur eine geringe Bedeutung für die Profimannschaft und die Rekrutierung von Bundesligaspielern hat dann ist das ein großer Denkfehler.
Wir werden uns in Zukunft enorm strecken müssen unseren Platz unter den Top 10 oder gar Top 8 halten zu können. Ohne Investor/Mäzen wird das eine Mammutaufgabe. Dabei helfen kann eine vorzügliche Jugendarbeit.
Andernfalls könnten wir uns den Aufwand auch komplett sparen, dann würde es reichen eine U19 zu stellen als quasi zweite Mannschaft und jedes Jahr Talente aus Brasilien und Afrika an Land zu ziehen... wozu dann eine U15 oder eine U17? Reine Zeitverschwendung...
Eintracht Frankfurt sollte der allererste Ansprechpartner für junge Spieler aus der Region sein. Nicht ein einziger hochtalentierter Bub aus dem Rhein-Main Gebiet sollte zu Mainz 05 oder Hoffenheim wechseln. Das muß unser Anspruch sein.
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Diegito schrieb:

Danke Don für die ausführliche Antwort...

Ich halte die Nachwuchsarbeit bei uns für eine der wichtigsten Aufgaben in den nächsten Jahren. Ohne wenn und aber. Und wenn jemand argumentiert das die Nachwuchsarbeit keinerlei oder nur eine geringe Bedeutung für die Profimannschaft und die Rekrutierung von Bundesligaspielern hat dann ist das ein großer Denkfehler.
Wir werden uns in Zukunft enorm strecken müssen unseren Platz unter den Top 10 oder gar Top 8 halten zu können. Ohne Investor/Mäzen wird das eine Mammutaufgabe. Dabei helfen kann eine vorzügliche Jugendarbeit.
Andernfalls könnten wir uns den Aufwand auch komplett sparen, dann würde es reichen eine U19 zu stellen als quasi zweite Mannschaft und jedes Jahr Talente aus Brasilien und Afrika an Land zu ziehen... wozu dann eine U15 oder eine U17? Reine Zeitverschwendung...


Ich bin da voll bei dir. Es gibt ja auch genügend Vereine, die sich auf die Jugendarbeit spezialisiert haben und damit gut gefahren sind. Siehe Freiburg oder beispielsweise auch wie schon angesprochen 1860. Die spielen jetzt schon seit über 15 Jahren nicht mehr erstklassig, haben aber in dem Zeitraum trotzdem noch zahlreiche aktuelle (Volland, Neuhaus) oder ehemalige Nationalspieler (Bender Zwillinge, Weigl, Träsch) ausgebildet. Wenn da auch nur einer auf dem Niveau den Sprung schafft, hat sich die jahrelange Arbeit schon bezahlt gemacht. Sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht.

Die Eintracht war ja eigentlich auch traditionell eine gute Adresse für Jugendspieler und hat viele spätere Bundesligaspieler herausgebracht. In den letzten Jahren wurde zwar vieles vernachlässigt, aber auch in diesem Jahrtausend hat die Eintracht noch mit die beste Bilanz. Das wird in der öffentlichen Diskussion gerne mal unterschlagen. Vielmehr ist es ja so, dass gerade unter Bobic kein Jugendspieler mehr hervorgebracht wurde und man seitdem die schlechteste Bilanz seit vielen Jahren aufweist. Habe ich hier ja auch schon oft genug erwähnt. Das Konzept von Bobic hat bisher noch überhaupt keine Früchte getragen und ist teilweise auch schon krachend gescheitert. Trotzdem wurde es ja öffentlich gerne so dargestellt, dass Bobic auch im Jugendbereich der große Reformer ist, mit dem der Erfolg wieder kommt.

Für mich ist und bleibt aber auch die Abschaffung der U23 weiterhin einer der größten Fehler. Ich weiß, dass die Meinungen in diesem Punkt stark auseinander gehen. Aber die absoluten Toptalente wie ein Can oder Süle verlassen uns ohnehin schon im Jugendbereich. Und Spieler, die den Sprung zwar grundsätzlich schaffen können, aber einfach noch etwas Zeit benötigen, haben hier ohne U23 keine große Perspektive. Deshalb sind auch schon einige Jungs gewechselt. Da bleiben dann oft nur noch Spieler, denen man ohne jegliche Einsatzchance lediglich für die Quote einen Vertrag gibt. Teilweise werden sie ja sogar umgehend in eine separate Trainingsgruppe abgeschoben. Ich finde das ein unmögliches Verhalten und das sorgt auch sicher nicht dafür, dass wir zukünftig attraktiver für Jugendspieler werden. Dann kannst du den Laden wirklich auch gleich komplett dicht machen.

Als junger Spieler brauchst du einfach Spielpraxis. Und die ist bei einer Leihe zu einem höherklassigen externen Verein auch nicht immer gesichert. Das kann man dann auch nach einem oder zwei Jahren U23 und Etablierung im Herrenbereich noch mal machen. Ein Leihverein will ja auch erst mal wissen, wen die sich da ins Haus holen. Zudem bietet die U23 auch die Möglichkeit, talentierte Leute aus der U19 schon parallel und frühzeitig an den Herrenbereich heranzuführen. Dafür ist auch die Regionalliga ausreichend und das wird bei vielen Vereinen auch so praktiziert.

Da lasse ich auch keine Beispiele wie Kamada, Tuta oder Joveljić gelten. Für alle drei Spieler haben wir Millionenablösen bezahlt, Dejan hat bei Roter Stern beispielsweise schon Champions League gespielt. Ein Vergleich mit normalen Jugendspielern verbietet sich dort. Aber selbst bei den Jungs hat man doch gesehen, dass sie alle vielleicht noch mal ein oder zwei Jahre brauchen, um das gewünschte Niveau zu erreichen. Und alle drei haben auch jeweils ein halbes oder ganzes Jahr ohne große Einsatzchance bei uns im Kader gestanden. In der Zeit hätte man sie alle auch mit Einsätzen in einer U23 im Rhythmus halten und aufbauen können.

Schaut euch an, wie lange ein Kempf oder Waldschmidt für den endgültigen Durchbruch gebraucht haben. Die sind auch nicht gleich mit 18 Jahren durchgestartet. Eine Entwicklung geht eben nur über Spielpraxis. Kempf hat in seinem ersten Jahr in Freiburg teilweise auch noch in der zweiten Mannschaft gespielt, wenn er in der ersten Mannschaft nicht gesetzt war. Das wäre bei uns schon nicht mehr gegangen, weil nach 2014 die Reserve aufgelöst wurde. Waldschmidt hat dann auch darunter gelitten und kam zwei Jahre lang nur auf mickrige 400 Minuten Einsatzzeit. Auch Waldschmidt hat in seinem ersten Jahr in Hamburg noch mal kurzzeitig in der zweiten Mannschaft gespielt. Und Kempf ist damals auch ausdrücklich deshalb gewechselt, weil er seinen Vertrag nicht verlängern wollte, nur um sich anschließend sofort ausleihen zu lassen. Der wollte bei der Eintracht eine Perspektive haben, die es angesichts der Konkurrenz in der Profimannschaft mit kurzfristigen Lösungen wie Madlung sowie der fehlenden U23 aber einfach nicht gab. Er hätte bei uns schlichtweg einfach nur auf der Bank oder der Tribüne gesessen.

Dazu kommt, dass eben nicht immer jedes Umfeld passt, während man in einer eigenen U23 selbst die Hand drauf hat und die Jungs viel enger begleiten kann beziehungsweise sie ohnehin weiter mit der ersten Mannschaft trainieren können. Und wenn mal Not am Mann ist, kann man sie eben direkt einsetzen. Siehe beispielsweise auch Zalazar. Letztes Jahr hat es in Polen einfach nicht gepasst. Zalazar wurde zwischenzeitlich sogar zur zweiten Mannschaft in die dritte polnische Liga abgeschoben und sah perspektivlos aus. Das Jahr war verschenkt. Da hätte er genauso gut bei uns trainieren und Regionalliga spielen können. Aber nach der Logik "Regionalliga ist ein zu schlechtes Niveau" hätte dem doch vor dieser Saison auch keiner mehr den Sprung zugetraut. Dieses Jahr passt es in Hamburg aber besser und er gehört auf einmal bei St. Pauli zu den Leistungsträgern in der zweiten Bundesliga und dürfte nun auch bei uns wieder eine Rolle spielen.

Ein anderes Beispiel sind Mateo Klimowicz und Tanguy Coulibaly. Zwei Spieler von Stuttgart, die der eine oder andere sicher auch gerne bei uns im Kader sehen würde. Die hatten letzte Saison als 19-Jährige aber beide auch noch enorme Probleme und sind im Profiteam (damals wohlgemerkt noch zweitklassig) kaum zum Zug gekommen. Was haben sie in Stuttgart also gemacht? Richtig, beide erst mal in die zweite Mannschaft geschickt und dort mit Einsätzen aufgebaut. Diese Saison sind beide nun fester Bestandteil des Kaders und bekommen auch in der Bundesliga ihre Einsätze.

Ein Omar Marmoush wurde zwei Jahre lang bei Wolfsburg in der zweiten Mannschaft aufgebaut und jetzt noch mal ein Jahr zu St. Pauli in die zweite Liga verliehen. Der gehört dort auch zu den Leistungsträgern wird voraussichtlich nach seiner Rückkehr nach Wolfsburg auch erst jetzt mit 22 Jahren eine Rolle in der Bundesliga spielen.

Aber selbst wenn alle paar Jahre nur ein solcher Junge durch die U23 den Sprung schafft, hat sich das schon gelohnt. Der Etat für eine U23 auf Regionalliganiveau würde sich auf rund eine Million Euro pro Jahr belaufen. Die Oxxen spielen beispielsweise mit einem Etat von rund 2,5 Millionen Euro in der Regionalliga Südwest um den Aufstieg mit. Diese finanzielle Mehrleistung sollte sich die Eintracht mittlerweile doch locker leisten können. Die größten Talente hätten ja ohnehin einen Profivertrag und würden den Etat der ersten Mannschaft belasten beziehungsweise tun das ja auch ohne U23 schon. Mit einer U23 könnte man ihnen aber eben auch Spielpraxis gewährleisten.

Diegito schrieb:
Eintracht Frankfurt sollte der allererste Ansprechpartner für junge Spieler aus der Region sein. Nicht ein einziger hochtalentierter Bub aus dem Rhein-Main Gebiet sollte zu Mainz 05 oder Hoffenheim wechseln. Das muß unser Anspruch sein.


Das muss definitiv der Anspruch sein. Ist aber leider auch seit einigen Jahren nicht mehr die Realität. Wenn uns Toptalente von Vereinen wie Bayern, Dortmund, Leipzig, Wolfsburg oder Hoffenheim abgeworben werden, kann ich damit noch leben. Da können wir rein finanziell auch nicht mithalten. Aber selbst Mainz und einige andere haben uns schon lange den Rang abgelaufen.

Mit Tim Lemperle, Robert Voloder und Sava-Arangel Čestić spielen beispielsweise gleich drei (!) gebürtige Frankfurter beziehungsweise Offenbacher beim FC Köln. Alle drei haben vor unserer Haustür beim FSV gespielt. Lemperle und Voloder sind von dort direkt nach Köln und Čestić zuerst zu Schalke und dann nach Köln. Alle drei waren zumindest schon mal gut genug, um in Köln einen Profivertrag zu bekommen. Čestić ist U21-Nationalspieler von Serbien, Voloder U20-Nationalspieler von Deutschland und Lemperle U19-Nationalspieler von Deutschland.

Das sind genau solche Jungs, die eigentlich bei uns spielen und bei uns den Sprung schaffen müssten. Es ist ja nicht so, als ob es im Rhein-Main-Gebiet zu wenig Menschen oder Talente geben würde. Von der Wirtschaftskraft und Infrastruktur her steht das Rhein-Main-Gebiet auch weit vorne. Und darüber hinaus ist das Rhein-Main-Gebiet noch ziemlich multikulturell und fast in allen Kulturen steht Fußball an erster Stelle und ist für die Jungs teilweise auch eine Möglichkeit zum sozialen Aufstieg. Den Jungs muss man aber eben auch bei der Eintracht eine Perspektive zeigen.

Rein von der Vereinsgröße muss die Eintracht eigentlich die Nummer 1 in Hessen und im Rhein-Main-Gebiet sein. Und selbst länderübergreifend in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Thüringen oder den angrenzenden Gebieten in Baden-Württemberg (Raum Mannheim) oder Bayern (Raum Aschaffenburg) eine Präsenz haben. Dort gibt es eigentlich überall keinen größeren Verein als die Eintracht, auch wenn sie teilweise zum Einzugsgebiet von anderen Profivereinen gehören.
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Seine Bilanz liest sich nicht schlecht. Bevor er kam war Wolverhampton 14. und 15. in der zweiten englischen Liga. In seiner ersten Saison dann direkt der Aufstieg als Zweitligameister, danach sofort zweimal 7., aktuell 12.
Wie das jeweils zustande gekommen ist, weiß ich nicht, ich habe den Verein nicht verfolgt.

Off-Topic: Ist aber schon krass, was so ein Mittelklasse-PL-Verein jedes Jahr so raushaut. Nach dem Aufstieg sofort ca. 90 Mio. negative Transferbilanz, im Jahr drauf ebenfalls, in der aktuellen Saison sparsame 3,6 Mio. Die kaufen Spieler für 30, 40 Mio. oder auch mal locker 6 Spieler für jeweils über 10 Mio.
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Die Saison war für die Wolves einfach nicht zufriedenstellend. Obere Tabellenhälfte ist bei deren Kader mittlerweile schon der Anspruch. So hohe Transferausgaben sind in England zwar selbst als Aufsteiger komplett normal, aber die Wolves sind ja vor allem die Andockstation und das Schaufenster für die vielen iberischen Spieler von Jorge Mendes. Die spielen ja quasi in Massen bei den Wolves. Würde mich auch nicht wundern, wenn Mendes da kräftig mitkassiert.

Das ist ja auch einer der Gründe, warum Santo überhaupt als ehemaliger Cheftrainer von Valencia und Porto in die zweite englische Liga gegangen ist. War halt mehr oder weniger ein gemeinsames Projekt mit starkem portugiesischen Einfluss. Mit Rúben Neves ist ja damals selbst ein absolutes Toptalent für 15+ Millionen Euro gleich von Porto mit in die Championship gegangen. Ich glaube allerdings kaum, dass das unsere Kragenweite ist und Santo sich auch grundsätzlich eher wieder in Richtung iberische Halbinsel orientieren wird.
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DonGuillermo schrieb:

Ich halte die Panikmache zwar auch für vollkommen übertrieben und unangebracht, aber:

PeterT. schrieb:
Stuttgart, vor einem Jahr wieder aus der 2. Liga aufgestiegen, 1860, ja die schießt der aus ihrem Nachwuchs stammende Mölders gerade evetuell in Richtung Liga 2.


Sorry, aber die Aussage ist ein klassisches Eigentor. 1860 stellt in der dritten Liga den zweitjüngsten Kader und da kommen durchaus einige Spieler aus der eigenen Jugend. Gerade der Großteil der Stammelf kommt entweder aus der eigenen Jugend oder der Region. Nur weil der größte Leistungsträger und Anführer ein 36-Jähriger ist, sollte man also nicht die Fakten ausblenden. Und nur mit jungen Spielern geht es halt auch nicht.

Die Aussage ist auch insofern korrekt, dass Stuttgart und 1860 zusammen mit Schalke und den Bayern in den letzten 20 Jahren die besten Jugendabteilungen gestellt haben. Nicht unbedingt was die Titel im Jugendbereich angeht, sondern eher die Quote von ehemaligen Jugendspielern im Profibereich. Da ist der Vergleich mit dem Erfolg der Profimannschaften eher unpassend.

PeterT. schrieb:
Nebenbei, kein "richtiges Jugendkonzept", hast Du die Entwicklungen & Maßnahmen der letzten Jahre in diese
Richtung bei der Eintracht überhaupt wahrgenommen?


Es ist zwar korrekt, dass man in den letzten Jahren eine klarer strukturierte Strategie im Jugendbereich verfolgt und einige Maßnahmen getroffen wurden. Über den Erfolg dieser Maßnahmen lässt sich jedoch streiten. Die Installation von Pezzaiuoli - der mit großen Vorschusslorbeeren an den Riederwald kam - ist beispielsweise krachend gescheitert.

Ich würde aktuell jedenfalls nicht sagen, dass sich der Jugendbereich in den letzten Jahren entscheidend verbessert hat. Auch wenn es für eine abschließende Bewertung sicher noch zu früh ist und einige erschwerende Faktoren wie die Qualitätssteigerung der Profimannschaft und die Spielpause während der Pandemie hinzugekommen sind.

PeterT. schrieb:
Nachwuchszentrum, wer da mitterlweile die U16 & U 19 trainiert,...!


Ich bezweifle jetzt mal stark, dass du bei der U16 Helge Rasche meinst. Den dürften die allermeisten Eintrachtfans gar nicht kennen. Ich gehe mal davon aus, dass damit Alex Meier gemeint ist. Der ist bei aller Sympathie aber ebenfalls ein kompletter Trainernovize, bei dem von uns noch niemand wirklich seine Qualitäten als Trainer einschätzen kann.

Und in der U19 arbeiten einige prominente Namen, darunter mit Jürgen Kramny auch ein ehemaliger Bundesligatrainer. Kramny war aber anschließend drei Jahre lang ohne neuen Trainerjob und zuletzt vor zehn Jahren im Jugendbereich aktiv und hatte damals bei den oben angesprochenen Stuttgartern für deren Verhältnisse eine eher durchwachsene Saison. Wie gut Kramny also tatsächlich ist, lässt sich ehrlich gesagt auch noch nicht bewerten.

Gude Don,
ja, natürlich hast Du recht mit Deinen detaillierten Ausführengen.
Mir ging es aber in meiner Antwort auf den Beitrag vom Digieto darum, dass sogar eine optimale Jugendarbeit nicht die essentielle Voraussetzung dafür ist, sich einen Platz unter den ersten 10. in der Tabelle der ersten Bundesliga zu sichern!
Deswegen war meine Antwort dazu recht allgemein ausgefallen.
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PeterT. schrieb:
Gude Don,
ja, natürlich hast Du recht mit Deinen detaillierten Ausführengen.
Mir ging es aber in meiner Antwort auf den Beitrag vom Digieto darum, dass sogar eine optimale Jugendarbeit nicht die essentielle Voraussetzung dafür ist, sich einen Platz unter den ersten 10. in der Tabelle der ersten Bundesliga zu sichern!
Deswegen war meine Antwort dazu recht allgemein ausgefallen.


Die Antwort auf den Beitrag von Diegito habe ich ja auch nicht zitiert. Hatte ich allerdings tatsächlich auch nicht gesehen, deshalb habe ich deine Ausführungen da vielleicht auch etwas missverstanden. Es ist sicher richtig, dass die Jugendarbeit öfter keine entscheidende Auswirkung auf die Ergebnisse der Profimannschaft hat. Du hast sogar damit recht, dass ziemlich viele Spieler sogar eher bei kleineren Vereinen ausgebildet werden beziehungsweise auch heutzutage noch kommen einige spätere Profis erst recht spät in die NLZs.

Aber ich finde es schon wichtig und bestrebenswert, dass man eine gute Jugendabteilung besitzt und vielleicht auch mal der eine oder andere Spieler den Sprung schafft. Insofern finde ich schon, dass sich entsprechende Investitionen lohnen. Der letzte Spieler, der bei uns den Sprung geschafft hat, war Aymen Barkok. Und das ist jetzt auch schon knapp fünf Jahre her.

Und eine sehr gute Jugendarbeit kann sich durchaus lohnen. Sowohl sportlich als auch finanziell. Man muss sich nur mal den aktuellen EM Kader anschauen. Da stellen die angesprochenen Jugendabteilungen von Stuttgart, Schalke, Bayern und selbst 1860 schon einen Großteil der Spieler. Auch wenn natürlich einige Spieler im Jugendbereich erst sehr spät zu diesen Vereinen gewechselt sind und teilweise woanders ausgebildet wurden. Ein gewisser Emre Can ja beispielsweise auch bei der Eintracht.

Stuttgart:
Leno
Rüdiger
Kimmich
Gnabry
Werner

Schalke:
Neuer
Sané

Bayern:
Hummels
Can
Kroos
Müller
Musiala

1860:
Neuhaus
Volland
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Hit-Man schrieb:

Alle verlassen das sinkende Boot könnte man meinen... mich wundert es sowieso, warum die Eintracht kein richtiges Jugendkonzept fährt... Stuttgart und 1860 sind da weiter


Stuttgart, vor einem Jahr wieder aus der 2. Liga aufgestiegen, 1860, ja die schießt der aus ihrem Nachwuchs stammende Mölders gerade evetuell in Richtung Liga 2.
Nebenbei, kein "richtiges Jugendkonzept", hast Du die Entwicklungen & Maßnahmen der letzten Jahre in diese
Richtung bei der Eintracht überhaupt wahrgenommen?
Nachwuchszentrum, wer da mitterlweile die U16 & U 19 trainiert,...!
Herr, lass Morgen werden, dunkel wirds von selber!
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Ich halte die Panikmache zwar auch für vollkommen übertrieben und unangebracht, aber:

PeterT. schrieb:
Stuttgart, vor einem Jahr wieder aus der 2. Liga aufgestiegen, 1860, ja die schießt der aus ihrem Nachwuchs stammende Mölders gerade evetuell in Richtung Liga 2.


Sorry, aber die Aussage ist ein klassisches Eigentor. 1860 stellt in der dritten Liga den zweitjüngsten Kader und da kommen durchaus einige Spieler aus der eigenen Jugend. Gerade der Großteil der Stammelf kommt entweder aus der eigenen Jugend oder der Region. Nur weil der größte Leistungsträger und Anführer ein 36-Jähriger ist, sollte man also nicht die Fakten ausblenden. Und nur mit jungen Spielern geht es halt auch nicht.

Die Aussage ist auch insofern korrekt, dass Stuttgart und 1860 zusammen mit Schalke und den Bayern in den letzten 20 Jahren die besten Jugendabteilungen gestellt haben. Nicht unbedingt was die Titel im Jugendbereich angeht, sondern eher die Quote von ehemaligen Jugendspielern im Profibereich. Da ist der Vergleich mit dem Erfolg der Profimannschaften eher unpassend.

PeterT. schrieb:
Nebenbei, kein "richtiges Jugendkonzept", hast Du die Entwicklungen & Maßnahmen der letzten Jahre in diese
Richtung bei der Eintracht überhaupt wahrgenommen?


Es ist zwar korrekt, dass man in den letzten Jahren eine klarer strukturierte Strategie im Jugendbereich verfolgt und einige Maßnahmen getroffen wurden. Über den Erfolg dieser Maßnahmen lässt sich jedoch streiten. Die Installation von Pezzaiuoli - der mit großen Vorschusslorbeeren an den Riederwald kam - ist beispielsweise krachend gescheitert.

Ich würde aktuell jedenfalls nicht sagen, dass sich der Jugendbereich in den letzten Jahren entscheidend verbessert hat. Auch wenn es für eine abschließende Bewertung sicher noch zu früh ist und einige erschwerende Faktoren wie die Qualitätssteigerung der Profimannschaft und die Spielpause während der Pandemie hinzugekommen sind.

PeterT. schrieb:
Nachwuchszentrum, wer da mitterlweile die U16 & U 19 trainiert,...!


Ich bezweifle jetzt mal stark, dass du bei der U16 Helge Rasche meinst. Den dürften die allermeisten Eintrachtfans gar nicht kennen. Ich gehe mal davon aus, dass damit Alex Meier gemeint ist. Der ist bei aller Sympathie aber ebenfalls ein kompletter Trainernovize, bei dem von uns noch niemand wirklich seine Qualitäten als Trainer einschätzen kann.

Und in der U19 arbeiten einige prominente Namen, darunter mit Jürgen Kramny auch ein ehemaliger Bundesligatrainer. Kramny war aber anschließend drei Jahre lang ohne neuen Trainerjob und zuletzt vor zehn Jahren im Jugendbereich aktiv und hatte damals bei den oben angesprochenen Stuttgartern für deren Verhältnisse eine eher durchwachsene Saison. Wie gut Kramny also tatsächlich ist, lässt sich ehrlich gesagt auch noch nicht bewerten.
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Hat da jemand etwas Einblick oder aber eine qualifizierte Meinung dazu (die gerne über “Möller ist doof” hinausgeht)?
Kann das mit den jüngsten Spielerzugängen im Jugendbereich zusammenhängen (dahingehend: was soll ich die C-Jugend trainieren, wenn die Jungs in einem Jahr durch portugiesische Talente ersetzt werden)?
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Schwierig zu sagen. Ich interessiere mich zwar sehr für den Jugendbereich und schaue mir nach Möglichkeit auch das eine oder andere Spiel an. Ich würde deshalb schon sagen, dass ich ein bisschen Ahnung über unsere Jugend habe. Aber ich habe da trotzdem eher den Blick von außen und jetzt keine großen Kontakte zum NLZ. Ab und an bekommt man schon mal was mit, aber in der Regel dann eher über Drittpersonen. Da muss man dann natürlich immer ein bisschen vorsichtig sein. Und gerade aktuell ist es ohnehin schwierig, wo alles ziemlich abgeschottet ist und es keine Pflichtspiele gibt.

Bei Broich und Polenz kann man auf jeden Fall sagen, dass es eine klare Verbindung zu Bobic und Matthias Borst gab, der ebenfalls als Vertrauter von Bobic gilt und höchstwahrscheinlich mit zur Hertha geht. Insofern kann das schon mit dem Abgang von Bobic zusammenhängen. Der erste Kontakt und der Impuls für die Verpflichtung als Jugendtrainer kam jedenfalls von Bobic.

Ich kann aber natürlich auch nicht ausschließen, dass es vielleicht einfach mit Möller nicht gepasst hat. Vor drei Wochen wurde ja auch bekannt, dass unser bisheriger U17 Trainer Sandro Stuppia den Verein verlassen wird. Der kam ja vor zwei Jahren auch als junger Trainer von außerhalb aus Aalen, wo er immerhin schon drei Jahre lang Cheftrainer der U19 sowie ein Jahr lang Co-Trainer bei den Profis in der 3. Liga war.

Man ist ja letzten Sommer bei den Trainerbesetzungen vor allem die Linie gefahren, dass man junge Trainer (gerne auch von außerhalb) mit ehemaligen Profis (gerne auch mit Eintrachtvergangenheit) zusammengepackt hat. So sind ja auch Alex Meier und Ervin Skela als Co-Trainer der U16 beziehungsweise U17 gekommen und Broich und Polenz eben für die U15. Man muss halt schon feststellen, dass mit Stuppia sowie Broich und Polenz einige Externe jetzt schon wieder gegangen sind, während Meier und Skela ja befördert wurden. Meier wird kommende Saison Co-Trainer der U19 und Skela Cheftrainer der U17. Sieht auf den ersten Blick natürlich ehrlich gesagt nicht so gut aus. Ob das nun aber an Möller liegt oder andere Gründe hat, kann ich nicht sagen.

An den Spielerverpflichtungen aus dem Ausland sollte es allerdings nicht liegen. Seit Bobic hier in der Verantwortung steht und auch Einfluss auf den Jugendbereich ausübt, haben wir immer mal wieder und verstärkt auch Talente aus dem Ausland verpflichtet. Das wussten Broich und Polenz sowie alle anderen Trainer also auch schon im letzten Jahr. Bisher hatte das Konzept aber auch eher mäßigen Erfolg, das muss man auch mal festhalten. Ich habe auch grundsätzlich nicht den Eindruck, dass sich im Jugendbereich während der Ära Bobic etwas entscheidend verbessert hat.

Vielleicht ist es dafür aber auch noch zu früh. Der meiner Meinung nach talentierteste Jahrgang der letzten Jahre hatte jetzt leider auch unter Corona zu leiden. Die Quote hat sich allerdings unter Bobic vielmehr sogar verschlechtert, was aber natürlich auch mit der Qualitätssteigerung im Profibereich zusammenhängt. Aber die Förderung ist meiner Meinung nach weiterhin suboptimal. Man fährt zwar seit ein paar Jahren eine klarere Strategie, aber da ist ja auch nicht alles aufgegangen, wie das Beispiel Pezzaiuoli zeigt.
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Warum war mir klar, dass einige jetzt sofort Schnappatmung bekommen, weil die vermeintlichen Hoffnungsträger wohl den Verein verlassen werden?

Als vor knapp drei Wochen bekannt wurde, dass Sandro Stuppia den Verein verlassen wird - seines Zeichens immerhin bisheriger Cheftrainer der U17 - hat das hier gefühlt niemanden interessiert. Aber weil Broich und Polenz eben ehemalige Profis und auch medial sehr präsent sind, kommt hier jetzt der große Aufschrei. Muss ich nicht immer verstehen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass die beiden durchaus Potential haben, mal gute Trainer zu werden. Aber ich fande es schon die letzten Wochen sehr befremdlich, dass die beiden teilweise bereits als Nachfolger von Hütter für die Bundesliga gefordert wurden. Die machen seit drei Jahren in unregelmäßigen Abständen paar ganz nette Analysen im TV und waren jetzt ein Jahr lang Trainer in der U15. Also in der C-Jugend und damit nicht mal in den Bundesligamannschaften im Nachwuchsbereich. Kann natürlich sein, dass die beiden ein riesiges Talent für den Trainerberuf besitzen, aber das kann von uns außerhalb doch keiner realistisch einschätzen.

Über die Gründe kann man aktuell natürlich auch nur spekulieren. Gesichert ist jedenfalls, dass sich Bobic damals sehr für die Verpflichtung von Broich und Polenz eingesetzt hat und die beiden vor ihrer Verpflichtung für die U15 teilweise schon im Bereich Spielkonzeption mitgearbeitet haben. Da haben sie vor allem mit Matthias Borst zusammengearbeitet, der von Brøndby verpflichtet und für den von Bobic eigens eine neue Position geschaffen wurde. Borst wird aller Voraussicht nach zusammen mit Bobic zur Hertha weiterziehen.

Kann also natürlich schon sein, dass ihr Wirken bei der Eintracht teilweise mit dem von Bobic verknüpft war und beide vielleicht bald ebenfalls in Berlin aufschlagen werden. Kann aber natürlich auch sein, dass die Zusammenarbeit mit Möller nicht gepasst hat und es dort unterschiedliche Vorstellungen gab. Kann auch sein, dass sie einfach woanders ein lukrativeres Angebot haben oder sich auf den Analyse- statt den Trainerbereich fokussieren wollen. Wer weiß das schon.
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DonGuillermo schrieb:

Vor der Saison würde ich nie etwas anderes als das Maximum und damit die Meisterschaft unterschreiben. Weil ich eben nicht weiß, wie die Saison verläuft. Der Saisonverlauf und die Möglichkeiten, die sich während der Saison auch durch die Leistungsstärke der anderen Mannschaften bieten, sind aber doch entscheidend für die Bewertung.

Verstehe natürlich, was du meinst. Trotzdem ist es natürlich schon so, dass Arminia Bielefeld sich hundert Mal zum Ziel setzen kann, es Leicester gleichzutun - und wird hundert Mal dabei scheitern.
Du hast natürlich recht, dass sich im Saisonverlauf durch Leistungsschwankungen bei anderen neue Möglichkeiten auftun. Aber in dem Moment, in dem Favoriten schwächeln, wachsen Underdogs über sich hinaus. Und werden zu neuen Favoriten und mithin auch zu neuen Konkurrenten. So wie Abstiegskandidaten plötzlich anfangen, aufzudrehen - und schon sind sicher geglaubte Punkte weg.

Ich sehe die Aussage "vor der Saison hätte jeder Platz X unterschrieben" nicht als Missachtung hoher Ziele, sondern als - realitätsnahen - Trost für die empfundene Enttäuschung. Es ist wohl klar, dass hier niemand über das Verfehlen der CL erfreut ist und dass dies - nach dem Saisonverlauf - vor wenigen Wochen noch das klare Ziel war. Den Frust über das Nichterreichen dieses Ziels kann man ja sehr schön hier im Forum ablesen. Trotzdem würde ich die Achtung vor dem ziemlich locker erreichten 5. Platz und eine realistische Einordnung der Saison niemals als schwachsinnig bezeichnen.
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Ich sage ja auch nicht, dass Platz 5 keine realistische Einschätzung oder ein grundsätzlich schlechtes Saisonergebnis gewesen wäre. Ich halte den Spruch "vor der Saison hätte das jeder unterschrieben" aber trotzdem für vollkommen schwachsinnig. Und diese Saison zeigt das ja auch. Natürlich sind die Leute enttäuscht und unzufrieden. Natürlich wäre mehr drin gewesen, wenn man sechs Spieltage vor Schluss noch sieben Punkte Vorsprung auf Platz 5 hat. Aber ohne die Begleitumstände würde auch niemand den Verantwortlichen oder Spielern den Kopf abreißen.

Vor der Saison kann ich eben trotz aller bereits bekannten Parameter nicht wirklich einschätzen, wie die Saison überhaupt verläuft und was möglich ist. Da gibt es einfach noch zu viele unbekannte Variablen. Neben der bereits genannten Leistungsfähigkeit der anderen Mannschaften beispielsweise auch der Spielplan und wie die Gegner zum Zeitpunkt der Spiele in Form sind, Verletzungen, Schiedsrichterentscheidungen und so weiter.

Deshalb würde ich persönlich eben nie etwas anderes als die Meisterschaft unterschreiben. 1991/92 war auch die beste und erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Da wären vor der Saison möglicherweise auch viele Fans mit Rang 3 zufrieden gewesen. Aber nach dem Saisonverlauf dürfte im Endeffekt kein einziger Fan der SGE mit dieser Saison zufrieden gewesen sein. Weil in der Saison letztendlich eben deutlich mehr drin gewesen wäre. Da hilft es dann auch nicht, wenn das vor der Saison vielleicht ungefähr den Erwartungen entsprochen hat.

Bei den ebenfalls schon angesprochenen Saisonzielen vertrete ich ja auch die Meinung, dass man vor der Saison eigentlich keines benötigt beziehungsweise einzig und allein das Maximum Ziel sein sollte. Im Optimalfall gewinnt man also alle Spiele und wird Meister. Und ansonsten schaut man halt, wofür es reicht und gibt dann eventuell im Laufe der Saison - wenn man sieht, wohin die Reise ungefähr hingeht - noch ein Ziel zur konkreten Fokussierung aus. Es ist mir natürlich selbst klar, dass die Meisterschaft nur für eine einzige Bundesligamannschaft ein planbares, konkretes und wirklich realistisches Saisonziel sein kann. Aber ich muss es doch zumindest versuchen wollen.

Die Dortmunder sind meiner Meinung nach vor zwei Jahren auch daran gescheitert, dass man trotz zwischenzeitlich neun Punkten Vorsprung das "M-Wort" nicht in den Mund nehmen wollte und lieber einen öffentlichen Eiertanz um das Thema veranstaltet hat, statt die Meisterschaft dann einfach als konkretes Ziel auszugeben.

Das ist genau wie wenn ich bereits mit der Einstellung "ein Punkt wäre schon okay" in ein Spiel gehe. So kann ich die Mannschaft doch nicht wirklich motivieren. Ich muss doch jedes Spiel zumindest mal gewinnen wollen. Ab und an gewinnt man ja mal doch selbst gegen die Bayern. Aber sicher nicht, wenn man schon mit vollen Hosen ins Spiel geht oder im Voraus abschenkt, wie das bei uns leider auch schon mal der Fall war. Und wenn sich dann im Spielverlauf herausstellt, dass eben nicht mehr drin war, kann man nach dem Spiel immer noch sagen, dass ein Punkt okay war oder dass man eben verdient verloren hat.

Darüber hinaus hatten wir bei festgelegten Saisonzielen ja beispielsweise auch in den Funkeljahren schon Probleme damit, dass nicht mehr viel ging, sobald das offizielle Saisonziel erreicht wurde. Denn auch da ist es für die Motivation doch Gift, wenn man der Mannschaft vermittelt, dass das Soll bereits erreicht ist und alles darüber hinaus nur die Kür wäre. Da hat anschließend auch ein neu verkündetes Saisonziel nicht mehr viel erreicht und es wurde dann häufig nur noch ausgetrudelt. Weil man sich eben die ganze Saison lang auf das eigentliche Saisonziel fokussiert und dieses bereits erreicht hatte. Fairerweise muss man dazu sagen, dass Leicester damals ursprünglich auch nur 40 Punkte als Ziel ausgegeben und es bei denen trotzdem funktioniert hat.

Ich fände es dann ehrlich gesagt sogar besser, wenn man eine Ligasaison so wie einen Pokalwettbewerb angehen würde. Da sagt vor der Saison auch keiner, dass man ins Achtel-/Viertel-/Halbfinale kommen will und damit zufrieden wäre. Weil es da auch die große Variable der zugelosten Gegner pro neuer Runde gibt. Aber egal wie der Gegner heißt, will man da trotzdem einfach immer eine Runde weiterkommen und schaut dann, was am Ende dabei herumkommt.

Wir haben 18/19 in der EL angesichts der ganzen CL-Absteiger als Gegner ja auch nicht rumgejammert und gemeint, dass es jetzt nicht mehr weitergeht. Diese Stimmen kamen immer von außen. Wir haben einfach weiterhin jeden Gegner rausgeworfen, bis wir dann sehr knapp und maximal unglücklich im Elfmeterschießen des Halbfinals ausgeschieden sind. Das war vorher und vor allem nach jeder Rundenauslosung ja auch nicht unbedingt die Erwartung, in der Saison aber eben einfach möglich.
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DonGuillermo schrieb:

Wie gut die Arbeit aber tatsächlich war, wird sich jetzt erst in den kommenden Jahren im Vergleich mit ihren Nachfolgern zeigen, die mit ähnlichen Rahmenbedingungen an den Start gehen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass in eineinhalb der letzten zwei Jahre durchaus mehr drin gewesen wäre. Die waren jetzt keine Glanzleistung, die so niemand anderes hinbekommen hätte. Ob die Arbeit unserer beiden selbstverliebten und selbstkritiklosen bald Ex-Verantwortlichen also wirklich so überragend wie selbst dargestellt war, wird man dann noch sehen. Meiner Meinung nach bleibt der größte Erfolgsgarant nämlich da. Denn das ist Ben Manga, dessen Einfluss bei der Transferpolitik in der kommenden Saison wieder deutlich größer zu sein scheint. Das war ja die letzten zwei Jahre - offensichtlich wegen Hütter - nicht unbedingt so, weshalb ich persönlich Mangas Beförderung auch immer noch für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters halte.

Fredi Bobic würde dir sicher antworten: wer hat denn diese Rahmenbedingungen für die Nachfolger geschaffen? Wer hat Ben Manga geholt? Wer hat die Scoutingabteilung personell vervierfacht? Wer musste denn zum Start hier in Frankfurt namhafte Abgänge mit gerade mal 2,5 Mio Euro Gesamttransferetat ersetzen, um wenigstens eine einigermaßen konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen? Und was hat Krösche heute zur Verfügung?
Was würdest du ihm entgegnen?
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WuerzburgerAdler schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Wie gut die Arbeit aber tatsächlich war, wird sich jetzt erst in den kommenden Jahren im Vergleich mit ihren Nachfolgern zeigen, die mit ähnlichen Rahmenbedingungen an den Start gehen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass in eineinhalb der letzten zwei Jahre durchaus mehr drin gewesen wäre. Die waren jetzt keine Glanzleistung, die so niemand anderes hinbekommen hätte. Ob die Arbeit unserer beiden selbstverliebten und selbstkritiklosen bald Ex-Verantwortlichen also wirklich so überragend wie selbst dargestellt war, wird man dann noch sehen. Meiner Meinung nach bleibt der größte Erfolgsgarant nämlich da. Denn das ist Ben Manga, dessen Einfluss bei der Transferpolitik in der kommenden Saison wieder deutlich größer zu sein scheint. Das war ja die letzten zwei Jahre - offensichtlich wegen Hütter - nicht unbedingt so, weshalb ich persönlich Mangas Beförderung auch immer noch für den wahrscheinlichsten Wechselgrund Hütters halte.

Fredi Bobic würde dir sicher antworten: wer hat denn diese Rahmenbedingungen für die Nachfolger geschaffen? Wer hat Ben Manga geholt? Wer hat die Scoutingabteilung personell vervierfacht? Wer musste denn zum Start hier in Frankfurt namhafte Abgänge mit gerade mal 2,5 Mio Euro Gesamttransferetat ersetzen, um wenigstens eine einigermaßen konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen? Und was hat Krösche heute zur Verfügung?
Was würdest du ihm entgegnen?


Ich würde es so halten, wie ich das immer mache. Meine ehrliche Meinung äußern. Und genau das habe ich auch diesbezüglich im zitierten Beitrag getan. Sogar genau in dem Teil, bevor der von dir zitierte Auszug beginnt. Schade, dass du diese Stelle nicht mit in dein Zitat aufgenommen hast.

DonGuillermo schrieb:
Ohne jede Frage haben wir den aktuellen Stand zu großen Teilen Fredi Bobic und auch Adi Hütter zu verdanken. Größtenteils haben die beiden hier wirklich gute Arbeit geleistet. Das ist mir auch wichtig zu betonen und das sollte man nicht vergessen.


Wie gut die Arbeit aber zumindest zuletzt tatsächlich war, wird man meiner Meinung nach eben erst im direkten Vergleich mit den Nachfolgern und damit anderen Verantwortlichen erkennen, die mit ungefähr denselben Rahmenbedingungen bei uns arbeiten werden. Denn wie gesagt gab es für mich in den letzten beiden Jahren auch den einen oder anderen berechtigten Kritikpunkt. Und die bestehen auch, ohne dass ich Bobic oder Hütter ihre Verdienste abspreche. Und die habe ich auch schon wiederholt geäußert, bevor beide ihren Abschied verkündet haben. Das mache ich ja jetzt nicht, um die beiden schlechtzureden.

Krösche und dem künftigen Trainer kann ich ja aber auch schlecht vorwerfen, dass sie erst jetzt von der Eintracht verpflichtet wurden und damit erst jetzt für die Entwicklung des Vereins verantwortlich sind und sie beeinflussen können. Wenn sie schon vor fünf Jahren gekommen wären, hätten sie ja vielleicht sogar noch bessere Arbeit als Bobic und Kovač/Hütter geleistet. Wer weiß das schon? Angesichts der erreichten Erfolge in diesem Zeitraum ist das natürlich nicht so wahrscheinlich, aber mit Sicherheit ausschließen kann man es eben auch nicht.

Und darüber hinaus war die Beziehung zwischen Bobic und der Eintracht ja auch keine Einbahnstraße. Es ist ja nicht so, dass sich der große und begehrte Bobic erbarmt hat, den Job bei der kleinen und unattraktiven Eintracht zu übernehmen. Bobic hat im selben Maße von der Eintracht profitiert wie auch umgekehrt. Insofern sollten da also auch beide Seiten dankbar sein. Bevor Bobic bei der Eintracht angeheuert hat, war er knapp zwei Jahre ohne Job und hatte in Deutschland einen eher schlechten Ruf. Nachdem Bobic die Eintracht verlässt, wird er offensichtlich zum bestbezahlten sportlichen Verantwortlichen der Bundesliga aufsteigen.

In Stuttgart hatte er natürlich eine schwere Aufgabe, weil er das hohe sportliche Niveau bei gleichzeitig erheblichen Kadereinsparungen halten sollte. Das Stuttgarter Umfeld hat ihn aber als einen der Hauptverantwortlichen für den sportlichen Niedergang angesehen, der zwei Jahre nach seiner Entlassung schließlich zum ersten Abstieg seit 40 Jahren geführt hat. Ob berechtigt oder nicht, das war damals der öffentliche Tenor über Bobic.

Und auch wenn sich die Eintracht nach der Saison 15/16 sicher nicht in bester Verfassung befand, war sie noch immer einer von lediglich 18 Bundesligisten in Deutschland. Mit einem doch nicht ganz so unattraktiven Standort. Es haben damals auch Vereine wie Darmstadt oder Ingolstadt noch in der Bundesliga gespielt. Und nicht zuletzt hat der Verein Bobic auch mehr oder weniger freie Hand in sämtlichen Bereichen gewährleistet. Auch das dürfte jetzt nicht so üblich sein.
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DonGuillermo schrieb:

An den Polizeieinsatz damals nach dem Aufstieg gegen Burghausen kann ich mich auch noch erinnern. Der ist aber auch vollkommen zurecht auf Kritik gestoßen. Gibt auf YouTube noch einen damaligen TV-Beitrag, auf dem man unter anderem gut erkennt, wie aggressiv die Polizei damals teilweise vorgegangen ist. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich die damalige Aussage von Beve über "bürgerkriegsähnliche Zustände" ebenfalls kritisch sehe. So schlimm wird es dann auch nicht gewesen sein.

Ich war damals dabei und habe als völlig Unbeteiligter, als es gerade anfing zu kippen, eine mit dem Schlagstock aufs Handgelenk bekommen. Von einem Cop mit Stock in der einen und Hund ohne Maulkorb an der anderen Hand, dem man es absolut ansah wie wohl er sich gerade damit fühlt die Leute rum zu scheuchen.

Bzgl. "bürgerkriegsähnliche Zustände": das wurde aus meiner Wahrnehmung zu der Zeit noch viel Inflationärer benutzt, aber ist aus meiner Sicht seit jeher eine geschmacklose Verharmlosung echten Bürgerkriegs (siehe bspw. Syrien).
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greg schrieb:
Bzgl. "bürgerkriegsähnliche Zustände": das wurde aus meiner Wahrnehmung zu der Zeit noch viel Inflationärer benutzt, aber ist aus meiner Sicht seit jeher eine geschmacklose Verharmlosung echten Bürgerkriegs (siehe bspw. Syrien).


Das mag schon sein. Ich sehe es jedenfalls wie du, dass das schon immer ein vollkommen unpassender Vergleich war. Ich weiß auch noch, wie ich mich damals über einen vollkommen wahnwitzigen Kommentar von Rainer Franzke - seines Zeichens Chefredakteur - im Kicker aufgeregt habe. Da wurde unter anderem der Nachgang unseres Heimspiels gegen Köln 2011 auch mit "Zuständen wie im Bürgerkrieg" beschrieben.

Ich meine, ich war damals im Stadion und es war sicher nicht schön. Aber dieser Vergleich war wie in den allermeisten Fällen einfach nur unglaublich daneben. Damals musste sicherlich niemand ernsthaft um Leib und Leben fürchten. Und die wenigen leichten Verletzungen resultierten auch in diesem Fall wie so häufig aus dem Einsatz der Schlagstöcke und des Pfeffersprays der Polizei. Sind halt ein paar Werbebanden und damals diese superneue und superteure Kamera kaputt gegangen. Aber das rechtfertigte sicher nicht diesen Kommentar.

Aber ich habe ohnehin den Eindruck, dass man in der damaligen Zeit sowohl politisch als auch medial häufig Geschehnisse um Fußballspiele herum skandalisieren und Fußballfans kriminalisieren wollte. Vor allem mit der Absicht, die aktiven Fanszenen zu schwächen und beispielsweise auch die Stehplätze abzuschaffen, wie es ja zuvor auch in England abgelaufen ist. Das hat sich ja glücklicherweise heutzutage und spätestens nach der Pandemie wieder etwas geändert. Da wird das Gut der Fankultur wieder höher eingeschätzt. Und bei allen Problemen, die teilweise noch bestehen, ist es ja weiterhin so, dass ein Stadionbesuch so sicher wie noch nie zuvor ist.