>

Nahost-Konflikt

#
WuerzburgerAdler schrieb:

Seitdem jedoch müssen grundsätzlich alle Israelkritiker sich mit dem Vorhalt des Antisemitismus auseinandersetzen. Da hat FA vollkommen recht. Die Rolle der israelitischen Gemeinde in D ist dabei nicht gerade konstruktiv - was verständlich, aber wenig nützlich ist.


Dem ist nix hinzuzufügen. Ich verstehe bis heute nicht, warum man nicht Israels Politik kritisieren darf und schon automatisch in die Nähe des Antisemitismus befördert wird. Das wird eben hierzulande sowohl von der israelitischen Gemeinde (nicht komplett, aber in zu großem Ausmaß) als auch von bestimmten Medien (ganz vorweg die Blöd-Zeitung) gemacht und schadet der Sache, für die man sich eigentlich einsetzt.

Abgesehen davon glaube ich schon lange nicht mehr an eine Zweistaatenlösung, manchmal befürchte ich, dass ein Ende mit Schrecken, also die komplette Annektion des Westjordanlands sowie eine militärische Lösung in Gaza (zusammen mit vllt. Annektion von Ägypten plus Umsiedlungen), immer noch "erträglicher" wäre als dass man über Jahrzehnte hinweg weiter den Status Quo festigt bzw. eine Möglichkeit zur Zweistaatenlösung immer weiter abbaut.
#
SGE_Werner schrieb:

Das wird eben hierzulande sowohl von der israelitischen Gemeinde (nicht komplett, aber in zu großem Ausmaß) als auch von bestimmten Medien (ganz vorweg die Blöd-Zeitung) gemacht und schadet der Sache, für die man sich eigentlich einsetzt.



Ich bin zu weit weg vom Thema, aber selbst mir Laie fällt die krass tendenziöse Berichterstattung der Bild auf. Allen voran Julian Reichelt. Das muß man schon fast fanatisch nennen. Und das ist das größte Blatt in Deutschland mit der höchsten Auflage. Das macht mir Angst.
Bei vielen anderen politischen und gesellschaftlichen Themen verhält sich die Bild ja auch so, beim Thema Israel ist das aber besonders auffällig.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

Seitdem jedoch müssen grundsätzlich alle Israelkritiker sich mit dem Vorhalt des Antisemitismus auseinandersetzen. Da hat FA vollkommen recht. Die Rolle der israelitischen Gemeinde in D ist dabei nicht gerade konstruktiv - was verständlich, aber wenig nützlich ist.


Dem ist nix hinzuzufügen. Ich verstehe bis heute nicht, warum man nicht Israels Politik kritisieren darf und schon automatisch in die Nähe des Antisemitismus befördert wird. Das wird eben hierzulande sowohl von der israelitischen Gemeinde (nicht komplett, aber in zu großem Ausmaß) als auch von bestimmten Medien (ganz vorweg die Blöd-Zeitung) gemacht und schadet der Sache, für die man sich eigentlich einsetzt.

Abgesehen davon glaube ich schon lange nicht mehr an eine Zweistaatenlösung, manchmal befürchte ich, dass ein Ende mit Schrecken, also die komplette Annektion des Westjordanlands sowie eine militärische Lösung in Gaza (zusammen mit vllt. Annektion von Ägypten plus Umsiedlungen), immer noch "erträglicher" wäre als dass man über Jahrzehnte hinweg weiter den Status Quo festigt bzw. eine Möglichkeit zur Zweistaatenlösung immer weiter abbaut.
#
Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee. Ich möchte niemanden etwas unterstellen, aber es gibt wohl kein Land auf der Welt, was so ausdauernd und massiv kritisiert wird, wie Israel ( und da nehme ich Myanmar und Nordkorea nicht aus). Ob ARD, ZDF, ARTE, das Rote Kreuz, die Taz, die Zeit, die Junge Freiheit, der Deutschlandfunk, die NYT, die Washington Post, der BBC, die Friedrich-Ebert-Stiftung, diverse Politiker, Heerscharen von Künstlern, es gibt unzählige „Tabubrecher“, die es „wagen“ Israel zu kritisieren. Auch der Umstand, dass es in den verschiedenen Palästinensergebieten, laut ZEIT 29/2007, wohl ca. 1700 Hilfs- und Friedensorganisationen gibt, die vom Westen unterstützt Öffentlichkeitsarbeit für die palästinensische Sache machen dürfen, deutet doch darauf hin, dass es jederzeit möglich ist, Israel zu kritisieren. Man sollte halt aufpassen, dass man sich keiner Argumente bedient, die antisemitische Klischees transportieren. So war zu Beispiel mal in einem Kommentar in der Washington Post zu lesen, dass der größte Fehler, den Israel machen könne, sei, zu vergessen, dass es selbst ein Fehler sei. (Hier wird z. B. recht deutlich das Klischee von Juden als Parasiten transportiert, der unfähig sei einen eigenen Staat zu gründen.)
#
SGE_Werner schrieb:

Das wird eben hierzulande sowohl von der israelitischen Gemeinde (nicht komplett, aber in zu großem Ausmaß) als auch von bestimmten Medien (ganz vorweg die Blöd-Zeitung) gemacht und schadet der Sache, für die man sich eigentlich einsetzt.



Ich bin zu weit weg vom Thema, aber selbst mir Laie fällt die krass tendenziöse Berichterstattung der Bild auf. Allen voran Julian Reichelt. Das muß man schon fast fanatisch nennen. Und das ist das größte Blatt in Deutschland mit der höchsten Auflage. Das macht mir Angst.
Bei vielen anderen politischen und gesellschaftlichen Themen verhält sich die Bild ja auch so, beim Thema Israel ist das aber besonders auffällig.
#
Das ist doch bei dem Hetzblatt wahrlich nicht neu.
#
Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee. Ich möchte niemanden etwas unterstellen, aber es gibt wohl kein Land auf der Welt, was so ausdauernd und massiv kritisiert wird, wie Israel ( und da nehme ich Myanmar und Nordkorea nicht aus). Ob ARD, ZDF, ARTE, das Rote Kreuz, die Taz, die Zeit, die Junge Freiheit, der Deutschlandfunk, die NYT, die Washington Post, der BBC, die Friedrich-Ebert-Stiftung, diverse Politiker, Heerscharen von Künstlern, es gibt unzählige „Tabubrecher“, die es „wagen“ Israel zu kritisieren. Auch der Umstand, dass es in den verschiedenen Palästinensergebieten, laut ZEIT 29/2007, wohl ca. 1700 Hilfs- und Friedensorganisationen gibt, die vom Westen unterstützt Öffentlichkeitsarbeit für die palästinensische Sache machen dürfen, deutet doch darauf hin, dass es jederzeit möglich ist, Israel zu kritisieren. Man sollte halt aufpassen, dass man sich keiner Argumente bedient, die antisemitische Klischees transportieren. So war zu Beispiel mal in einem Kommentar in der Washington Post zu lesen, dass der größte Fehler, den Israel machen könne, sei, zu vergessen, dass es selbst ein Fehler sei. (Hier wird z. B. recht deutlich das Klischee von Juden als Parasiten transportiert, der unfähig sei einen eigenen Staat zu gründen.)
#
Motoguzzi999 schrieb:

Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee
Nö, ist es nicht. Es wurde in der Vergangenheit schon zu oft bei Kritik an der israelischen Politik, wo es rein um politische Argumente ging, ganz schnell die Antisemitismus-Keule ausgepackt, weil das einfacher ist, als das heiße Eisen Israel anzufassen.
#
Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee. Ich möchte niemanden etwas unterstellen, aber es gibt wohl kein Land auf der Welt, was so ausdauernd und massiv kritisiert wird, wie Israel ( und da nehme ich Myanmar und Nordkorea nicht aus). Ob ARD, ZDF, ARTE, das Rote Kreuz, die Taz, die Zeit, die Junge Freiheit, der Deutschlandfunk, die NYT, die Washington Post, der BBC, die Friedrich-Ebert-Stiftung, diverse Politiker, Heerscharen von Künstlern, es gibt unzählige „Tabubrecher“, die es „wagen“ Israel zu kritisieren. Auch der Umstand, dass es in den verschiedenen Palästinensergebieten, laut ZEIT 29/2007, wohl ca. 1700 Hilfs- und Friedensorganisationen gibt, die vom Westen unterstützt Öffentlichkeitsarbeit für die palästinensische Sache machen dürfen, deutet doch darauf hin, dass es jederzeit möglich ist, Israel zu kritisieren. Man sollte halt aufpassen, dass man sich keiner Argumente bedient, die antisemitische Klischees transportieren. So war zu Beispiel mal in einem Kommentar in der Washington Post zu lesen, dass der größte Fehler, den Israel machen könne, sei, zu vergessen, dass es selbst ein Fehler sei. (Hier wird z. B. recht deutlich das Klischee von Juden als Parasiten transportiert, der unfähig sei einen eigenen Staat zu gründen.)
#
Motoguzzi999 schrieb:

Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee


Danke!
An dieser Stelle bei SGE_Werner habe ich auch die Augenbrauen gehoben. Hör man leider immer wieder. Keine Ahnung was diese Opferrolle immer soll.
#
Motoguzzi999 schrieb:

Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee


Danke!
An dieser Stelle bei SGE_Werner habe ich auch die Augenbrauen gehoben. Hör man leider immer wieder. Keine Ahnung was diese Opferrolle immer soll.
#
Eintracht-Laie schrieb:

Motoguzzi999 schrieb:

Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee


Danke!
An dieser Stelle bei SGE_Werner habe ich auch die Augenbrauen gehoben. Hör man leider immer wieder. Keine Ahnung was diese Opferrolle immer soll.


Ja, komisch, dass ich das schreibe. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir das schon locker 10-15 Mal unterstellt wurde, erst vorgestern wieder bei Twitter unter einem Bild-Artikel, weil ich Israel eine Mitschuld an der Eskalation der letzten Tage gegeben habe.

Hebt ruhig noch weiter die Augenbrauen. In dem Fall sind es persönlich erlebte Vorwürfe des Antisemitismus für normale Kritik an Israel. Und ich kenne unfassbar viele Menschen, die genau das auch schon erlebt haben. Und zwar nicht einmal. Wenn Ihr das für ein Klischee haltet, was Menschen selbst erlebt haben, na dann...

Ich weiß gerade nicht, was erbärmlicher ist. Dass ich als Antisemit bezeichnet wurde oder dass man jetzt die Beschreibung dessen, was ich erlebt habe, schon vorweg in eine Richtung schiebt ohne mal zu fragen, wie ich zu dieser Meinung gekommen bin.
#
Eintracht-Laie schrieb:

Motoguzzi999 schrieb:

Dass man Israel nicht kritisieren könne, ohne in die Nähe des Antisemitismus gerückt zu werden ( von jüdischen Organisationen), ist fast schon selbst ein antisemitisches Klischee


Danke!
An dieser Stelle bei SGE_Werner habe ich auch die Augenbrauen gehoben. Hör man leider immer wieder. Keine Ahnung was diese Opferrolle immer soll.


Ja, komisch, dass ich das schreibe. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir das schon locker 10-15 Mal unterstellt wurde, erst vorgestern wieder bei Twitter unter einem Bild-Artikel, weil ich Israel eine Mitschuld an der Eskalation der letzten Tage gegeben habe.

Hebt ruhig noch weiter die Augenbrauen. In dem Fall sind es persönlich erlebte Vorwürfe des Antisemitismus für normale Kritik an Israel. Und ich kenne unfassbar viele Menschen, die genau das auch schon erlebt haben. Und zwar nicht einmal. Wenn Ihr das für ein Klischee haltet, was Menschen selbst erlebt haben, na dann...

Ich weiß gerade nicht, was erbärmlicher ist. Dass ich als Antisemit bezeichnet wurde oder dass man jetzt die Beschreibung dessen, was ich erlebt habe, schon vorweg in eine Richtung schiebt ohne mal zu fragen, wie ich zu dieser Meinung gekommen bin.
#
Ich meine ja nicht irgendwelche Nachkappen auf Facebook in irgendwelchen Stammtischdiskussionen. Ich meine, dass die Vorstellung, das es eine „jüdische“ Israel-Lobby gebe, die einen offenen Diskurs über die Nahostpolitik zu verhindern versuche, indem sie alle Kritiker erbarmungslos mundtot mache und mit Antisemitismusvorwürfen überhäufe, ist abwegig. Die „Weisen von Zion 2.0“ wären dann ja auch ziemlich erfolglos oder?
#
Ich meine ja nicht irgendwelche Nachkappen auf Facebook in irgendwelchen Stammtischdiskussionen. Ich meine, dass die Vorstellung, das es eine „jüdische“ Israel-Lobby gebe, die einen offenen Diskurs über die Nahostpolitik zu verhindern versuche, indem sie alle Kritiker erbarmungslos mundtot mache und mit Antisemitismusvorwürfen überhäufe, ist abwegig. Die „Weisen von Zion 2.0“ wären dann ja auch ziemlich erfolglos oder?
#
Motoguzzi999 schrieb:

ist abwegig.
Abwegig? Nicht wirklich.
#
Motoguzzi999 schrieb:

ist abwegig.
Abwegig? Nicht wirklich.
#
Doch!
#
Ich meine ja nicht irgendwelche Nachkappen auf Facebook in irgendwelchen Stammtischdiskussionen. Ich meine, dass die Vorstellung, das es eine „jüdische“ Israel-Lobby gebe, die einen offenen Diskurs über die Nahostpolitik zu verhindern versuche, indem sie alle Kritiker erbarmungslos mundtot mache und mit Antisemitismusvorwürfen überhäufe, ist abwegig. Die „Weisen von Zion 2.0“ wären dann ja auch ziemlich erfolglos oder?
#
Motoguzzi999 schrieb:

Ich meine, dass die Vorstellung, das es eine „jüdische“ Israel-Lobby gebe, die einen offenen Diskurs über die Nahostpolitik zu verhindern versuche, indem sie alle Kritiker erbarmungslos mundtot mache und mit Antisemitismusvorwürfen überhäufe, ist abwegig.


Ich empfehle Dir die Kommentare der Bild-Redaktion und der Bild-Zeitung mitsamt der jüdischen und israelischen Vertreter, deren Wortmeldungen sie sich einholen, zu lesen. Im besten Fall könnte man das als Cancel-Culture dann sogar bezeichnen. Das ist dann etwa so "Oh mein Gott, das ZDF hat Israel kritisiert, wir stellen das ZDF jetzt so hin, als würden sie Israel hassen" , am besten unterlegt dann noch von irgendeinem Vertreter eines Thinktanks, der dann behauptet, diese Kritik würde der Hamas in die Karten spielen und antisemitische Tendenzen stärken.
Ich kann Dir gerne Dutzende solcher Artikel verlinken. Leider lese ich wohl noch zu oft die Blöd-Zeitung, sorry.

Richtig ist aber, dass diese Lobby hierzulande nicht so breit aufgestellt ist, dass Kritik unmöglich gemacht wird. Das würde ich auch nicht behaupten. Gibt definitiv genug Medien, die kritisch mit umgehen und genug Politiker, die sich kritisch äußern oder zumindest niemanden in eine Ecke stellen, wenn er vernünftig und sachlich die israelische Politik (und nicht das Volk oder das Land als sich) kritisieren. Aber, dass es hierzulande keine Lobby dieser Art gibt... Sehe ich anders. Sie ist nur nicht stark und groß genug, um das zu erreichen, was sie m.E. gerne erreichen wollen würde. Und das ist eine unkritische Haltung gegenüber Israels Nahostpolitik (das umfasst nicht nur die Siedlungspolitik oder den Umgang mit den Palästinensern).
#
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu und die Hamas haben die Situation bewusst eskaliert, weil ihnen das Wasser bis zum Halse steht. Netanyahus Einfluss schwindet. Es läuft ein Korruptionsverfahren gegen ihn und er verfügt über keine Mehrheit mehr in der Knesset. Eine militärische Intervention zum Schutze des israelischen Volkes oder besser gesagt zum Schutze des jüdischen Volksteils würde seine Popularität wieder steigen lassen. Auf Seiten der Hamas ein ähnliches Bild. Ihr Einfluss schwindet schon lange. Sie befindet sich in einer Legitimationskrise und kann nun wieder an die Spitze des Widerstandes gegen die Besatzung treten. Sie wird gestärkt aus einem militärischen Konflikt hervorgehen und gegenüber der Fatah und anderen weniger konfrontativen Akteuren gestärkt aus der sicheren Niederlage hervorgehen. Die Hamas führt das eigene Volk auf die Schlachtbank und Netanyahus nimmt die Opfer gerne an. Eine ziemlich zynische Win-Win Situation. Die Verlierer sind jene, die schon ihr ganzes Leben nur Verlust kennen. Die Palästinenser. Viele von ihnen werden sterben. Und jeder Tote wird die Hamas und Netanyahu stärker machen.
#
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu und die Hamas haben die Situation bewusst eskaliert, weil ihnen das Wasser bis zum Halse steht. Netanyahus Einfluss schwindet. Es läuft ein Korruptionsverfahren gegen ihn und er verfügt über keine Mehrheit mehr in der Knesset. Eine militärische Intervention zum Schutze des israelischen Volkes oder besser gesagt zum Schutze des jüdischen Volksteils würde seine Popularität wieder steigen lassen. Auf Seiten der Hamas ein ähnliches Bild. Ihr Einfluss schwindet schon lange. Sie befindet sich in einer Legitimationskrise und kann nun wieder an die Spitze des Widerstandes gegen die Besatzung treten. Sie wird gestärkt aus einem militärischen Konflikt hervorgehen und gegenüber der Fatah und anderen weniger konfrontativen Akteuren gestärkt aus der sicheren Niederlage hervorgehen. Die Hamas führt das eigene Volk auf die Schlachtbank und Netanyahus nimmt die Opfer gerne an. Eine ziemlich zynische Win-Win Situation. Die Verlierer sind jene, die schon ihr ganzes Leben nur Verlust kennen. Die Palästinenser. Viele von ihnen werden sterben. Und jeder Tote wird die Hamas und Netanyahu stärker machen.
#
bla_blub schrieb:

Der israelische Ministerpräsident Netanyahu und die Hamas haben die Situation bewusst eskaliert, weil ihnen das Wasser bis zum Halse steht.


Tja, die Rechten im Parlament wollen ja schon wieder in die israelische Regierung einsteigen aus nationalem Interesse. Damit ist schon mal das eine Kalkül aufgegangen. Netanjahu hat m.E. zumindest ein Interesse daran, den starken Mann spielen zu wollen. Ich glaube zwar nicht, dass er das alles jetzt genau so haben wollte, aber er hat es in Kauf genommen. Und die Hamas ist bekanntlich schon seit Jahren nur auf das Provozieren von Gegengewalt aus, weil sie damit rekrutieren kann. Damit kann man vom eigenen Versagen schön ablenken.

Letztlich kann man den ganzen Konflikt nur lösen, wenn man der palästinensischen Bevölkerung bzw. auch der arabischen Bevölkerung in Israel selbst eine bessere Perspektive bietet. In irgendwelchen engen Häusern arbeitslos im Gaza-Streifen zu hocken ist jedenfalls nicht allzu förderlich für einen dauerhaften Frieden.
#
Motoguzzi999 schrieb:

Ich meine, dass die Vorstellung, das es eine „jüdische“ Israel-Lobby gebe, die einen offenen Diskurs über die Nahostpolitik zu verhindern versuche, indem sie alle Kritiker erbarmungslos mundtot mache und mit Antisemitismusvorwürfen überhäufe, ist abwegig.


Ich empfehle Dir die Kommentare der Bild-Redaktion und der Bild-Zeitung mitsamt der jüdischen und israelischen Vertreter, deren Wortmeldungen sie sich einholen, zu lesen. Im besten Fall könnte man das als Cancel-Culture dann sogar bezeichnen. Das ist dann etwa so "Oh mein Gott, das ZDF hat Israel kritisiert, wir stellen das ZDF jetzt so hin, als würden sie Israel hassen" , am besten unterlegt dann noch von irgendeinem Vertreter eines Thinktanks, der dann behauptet, diese Kritik würde der Hamas in die Karten spielen und antisemitische Tendenzen stärken.
Ich kann Dir gerne Dutzende solcher Artikel verlinken. Leider lese ich wohl noch zu oft die Blöd-Zeitung, sorry.

Richtig ist aber, dass diese Lobby hierzulande nicht so breit aufgestellt ist, dass Kritik unmöglich gemacht wird. Das würde ich auch nicht behaupten. Gibt definitiv genug Medien, die kritisch mit umgehen und genug Politiker, die sich kritisch äußern oder zumindest niemanden in eine Ecke stellen, wenn er vernünftig und sachlich die israelische Politik (und nicht das Volk oder das Land als sich) kritisieren. Aber, dass es hierzulande keine Lobby dieser Art gibt... Sehe ich anders. Sie ist nur nicht stark und groß genug, um das zu erreichen, was sie m.E. gerne erreichen wollen würde. Und das ist eine unkritische Haltung gegenüber Israels Nahostpolitik (das umfasst nicht nur die Siedlungspolitik oder den Umgang mit den Palästinensern).
#
Dem würde ich beipflichten. Die Tatsache, dass wir eine freie und vielfältige Medienlandschaft haben, die sich nicht vorschreiben lässt, worüber sie zu berichten hat, heißt ja nicht, dass es diese Antisemitismuskeule nicht gibt.

Mit Opferrolle hat das auch nichts zu tun. An mir persönlich prallen solche Vorwürfe ab. Allerdings zerschießen sie jeden vernünftigen Diskurs. Und ja, neben der Bildzeitung spielen auch die jüdischen Organisationen hier eine eher unglückliche Rolle. Da gibt es nur wenig Distanz zu offensichtlichen israelischen Untaten (den Überfall auf die Flüchtlingslager im Libanon habe ich ja schon erwähnt), da gibt es wenig Versöhnliches und wenig Differenzierung.

Das Recht auf einen eigenen Staat, das Selbstbestimmungsrecht der Israelis und das Recht, sich verteidigen zu dürfen würde sicherlich nachhaltiger unterstützt werden, wenn Israel diese Rechte auch anderen zugestehen würde.

Wobei man immer sagen muss: was heißt da Israel. Es ist der Fluch der Extremisten, die diese schier unlösbare Situation heraufbeschworen haben. Warum man z. B. von Seiten Israels in Entspannungs- und Annäherungszeiten ohne Not mit Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen immer und immer wieder provozieren muss, lässt sich nur durch den Einfluss der Radikalen erklären.

Und das ist verdammt schade, denn die überwiegende Mehrheit dort will Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern. Ein Grund mehr, auch bei uns ein waches Auge auf jedwede Form von Extremismus zu haben - insbesondere auf den, der andere Völker und Rassen per se als minderwertig ansieht.
#
Es ging darum „was man nicht darf“, es ging um „automatisch“
Und da widerspreche ich!

Man darf fast alles, aber man muss dann halt Widerspruch hinnehmen. Ist dieser Widerspruch immer fair? Sicher nicht!
Aber es wird nichts verboten, verdammte Axt!
Hört auf mit dieser, ich wiederhole mich bewusst, Opferrolle. Das stimmt einfach nicht.
#
Weiß nicht, ob das so ist. Man sollte schon die Genesis der Israel-Diskussionen im Auge behalten:

Am Anfang war man in D heilfroh, dass zahllose geflüchtete und mithin heimatlose Juden in Israel eine neue Heimat finden konnten. Zur Beruhigung und Erleichterung der von Gewissensbissen geschundenen deutschen Seele natürlich.
Insoweit gab es zunächst ausschließlich eine bedingungslose Unterstützung resp. Toleranz der Haganah und allen militärischen Aktionen Israels gegenüber, sich dort gegen die Palästinenser durchzusetzen. Bis einschl. des 6-Tage-Krieges, der in D gefeiert wurde, als hätte man selbst teilgenommen.

Mit dem Erscheinen der PLO und Arafat änderte sich das Bild. Man verurteilte die Palästinenser als Terrororganisation zwar weiter (auch wenn die Haganah zuvor nichts anderes gemacht hatte), das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge rückte die PLO aber in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Dies fand seinen Höhepunkt in dem Überfall der Israelis auf die Palästinenserlager im Libanon.

Dann kippte die Stimmung, vornehmlich zugegebenermaßen im Lager von Linken und Intellektuellen.
Soweit ein kurzer, stark verkürzter Abriss.

Seitdem jedoch müssen grundsätzlich alle Israelkritiker sich mit dem Vorhalt des Antisemitismus auseinandersetzen. Da hat FA vollkommen recht. Die Rolle der israelitischen Gemeinde in D ist dabei nicht gerade konstruktiv - was verständlich, aber wenig nützlich ist.

So kommt es, dass jemand wie ich, der Israel vor allem auch deswegen wohlwollend gegenübersteht, weil er die Verantwortung Deutschlands den Juden gegenüber anerkennt und auch weiß, dass dieses Volk nicht nur aus religiösen Fanatikern besteht, immer wieder mit diesem Vorhalt konfrontiert wird, wenn er Kritik an z. B. der Siedlungspolitik, am Umgang mit der palästinensischen Minderheit oder an der Unversöhnlichkeit der israelischen "Verhandlungs"führung übt. Von diversen Greueltaten ganz zu schweigen.

Und das hat Null Komma Null mit Propaganda-Maschinerie zu tun, sondern ist ganz einfach Scheiße.
#
WuerzburgerAdler schrieb:

Weiß nicht, ob das so ist. Man sollte schon die Genesis der Israel-Diskussionen im Auge behalten:

Am Anfang war man in D heilfroh, dass zahllose geflüchtete und mithin heimatlose Juden in Israel eine neue Heimat finden konnten. Zur Beruhigung und Erleichterung der von Gewissensbissen geschundenen deutschen Seele natürlich.
Insoweit gab es zunächst ausschließlich eine bedingungslose Unterstützung resp. Toleranz der Haganah und allen militärischen Aktionen Israels gegenüber, sich dort gegen die Palästinenser durchzusetzen. Bis einschl. des 6-Tage-Krieges, der in D gefeiert wurde, als hätte man selbst teilgenommen.

Zur damaligen Stimmung in Deutschland kann ich leider mangels Existenz nicht sagen.
WuerzburgerAdler schrieb:

Mit dem Erscheinen der PLO und Arafat änderte sich das Bild. Man verurteilte die Palästinenser als Terrororganisation zwar weiter (auch wenn die Haganah zuvor nichts anderes gemacht hatte), das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge rückte die PLO aber in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Dies fand seinen Höhepunkt in dem Überfall der Israelis auf die Palästinenserlager im Libanon.

Dann kippte die Stimmung, vornehmlich zugegebenermaßen im Lager von Linken und Intellektuellen.
Soweit ein kurzer, stark verkürzter Abriss.

Also dass "die Palästinenser" als Terrororganisation dargestellt werden würden, kann ich jetzt nix feststellen. Und die Hamas IST eine Terrororganisation, so wie es früher auch die Fatah ist, die dem Terrorismus mit Arafat zwar abgeschworen hat, aber bis heute in Verbindung mit radikalen Untergrundorganisationen steht.

WuerzburgerAdler schrieb:

Seitdem jedoch müssen grundsätzlich alle Israelkritiker sich mit dem Vorhalt des Antisemitismus auseinandersetzen. Da hat FA vollkommen recht. Die Rolle der israelitischen Gemeinde in D ist dabei nicht gerade konstruktiv - was verständlich, aber wenig nützlich ist.

So kommt es, dass jemand wie ich, der Israel vor allem auch deswegen wohlwollend gegenübersteht, weil er die Verantwortung Deutschlands den Juden gegenüber anerkennt und auch weiß, dass dieses Volk nicht nur aus religiösen Fanatikern besteht, immer wieder mit diesem Vorhalt konfrontiert wird, wenn er Kritik an z. B. der Siedlungspolitik, am Umgang mit der palästinensischen Minderheit oder an der Unversöhnlichkeit der israelischen "Verhandlungs"führung übt. Von diversen Greueltaten ganz zu schweigen.

Und das hat Null Komma Null mit Propaganda-Maschinerie zu tun, sondern ist ganz einfach Scheiße.

Dass jüdische Organisationen und Medien in Deutschland Israel-Kritik häufig in die Nähe von Antisemitismus rücken ist schon richtig. Ich erinnere mich sogar an eine Schlagzeile aus einer jüdischen Zeitung, in der es wörtlich hieß "Israelkritik ist der neue Antisemitismus".
Auf deren anderen Seite sind aber auch viele islamische Organisationen, sowohl dort, als auch hier, wirklich antisemitisch.
Auch das gehört zur Wahrheit dazu.

Und das man Israel gar nicht kritisieren könne, ohne Antisemitismus vorgehalten zu kriegen, halte ich ehrlich gesagt für Quatsch. In dem Punkt bin ich bei Motoguzzi, nur dass ich nicht so weit gehen wollen würde, diese Aussage schon als latent antisemitisch zu werten.
Nachvollziehen, was er damit meint, kann ich allerdings schon, weil es halt so in die Richtung geht, dass Israel quasi über jüdische Instanzen die Welt zum Schweigen bringen würde, was auch von islamischen Verschwörungstheoretikern und Hardcore-Antisemiten verbreitet wird. Da sollte man gerade als jemand, der gerne betont, wie wichtig Sprache ist und von rechten Narrativen etc., spricht schon auch bei diesem Thema ein bißchen aufpassen, was man da so erzählt.




#
Dem würde ich beipflichten. Die Tatsache, dass wir eine freie und vielfältige Medienlandschaft haben, die sich nicht vorschreiben lässt, worüber sie zu berichten hat, heißt ja nicht, dass es diese Antisemitismuskeule nicht gibt.

Mit Opferrolle hat das auch nichts zu tun. An mir persönlich prallen solche Vorwürfe ab. Allerdings zerschießen sie jeden vernünftigen Diskurs. Und ja, neben der Bildzeitung spielen auch die jüdischen Organisationen hier eine eher unglückliche Rolle. Da gibt es nur wenig Distanz zu offensichtlichen israelischen Untaten (den Überfall auf die Flüchtlingslager im Libanon habe ich ja schon erwähnt), da gibt es wenig Versöhnliches und wenig Differenzierung.

Das Recht auf einen eigenen Staat, das Selbstbestimmungsrecht der Israelis und das Recht, sich verteidigen zu dürfen würde sicherlich nachhaltiger unterstützt werden, wenn Israel diese Rechte auch anderen zugestehen würde.

Wobei man immer sagen muss: was heißt da Israel. Es ist der Fluch der Extremisten, die diese schier unlösbare Situation heraufbeschworen haben. Warum man z. B. von Seiten Israels in Entspannungs- und Annäherungszeiten ohne Not mit Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen immer und immer wieder provozieren muss, lässt sich nur durch den Einfluss der Radikalen erklären.

Und das ist verdammt schade, denn die überwiegende Mehrheit dort will Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern. Ein Grund mehr, auch bei uns ein waches Auge auf jedwede Form von Extremismus zu haben - insbesondere auf den, der andere Völker und Rassen per se als minderwertig ansieht.
#
WuerzburgerAdler schrieb:


Wobei man immer sagen muss: was heißt da Israel. Es ist der Fluch der Extremisten, die diese schier unlösbare Situation heraufbeschworen haben. Warum man z. B. von Seiten Israels in Entspannungs- und Annäherungszeiten ohne Not mit Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen immer und immer wieder provozieren muss, lässt sich nur durch den Einfluss der Radikalen erklären.

Und das ist verdammt schade, denn die überwiegende Mehrheit dort will Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern. Ein Grund mehr, auch bei uns ein waches Auge auf jedwede Form von Extremismus zu haben - insbesondere auf den, der andere Völker und Rassen per se als minderwertig ansieht.


Du zeichnest ein sehr einseitiges Bild, indem Du suggerierst, dass die schier unlösbare Situation alleine durch Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen von Seiten Israels geschaffen wurde und beispielsweise die Zweite Intifada unerwähnt lässt. Solange die Hamas und anderer Palästinensergruppen das Existenzrecht Israels generell bestreiten, wird es der überwiegende Mehrheit der Israelis nicht helfen, dass sie Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern wollen. Wenn die Gegner Israels dessen militärischen Möglichkeiten hätten bzw. dessen Überlegenheit brechen könnten, würde es den Staat Israel nicht mehr geben. Die jüdischen Bürger wären dann auch keine Bürger zweiter Klasse in dem palästinensischen Staat, sondern das jüdische Leben in Israel würde schlicht überhaupt nicht mehr existieren.

Sicherlich kann man manche politischen Manöver Israels zu Recht kritisieren und aus mitteleuropäischer Sicht als überzogen und manchmal sogar als hysterisch bewerten. Man darf aber nicht übersehen, dass Israel nicht den Luxus einer mitteleuropäischen Sicherheitslage hat. Israel ist an der schmalsten Stelle nur 15 km tief. Es hat keine Rückzugsräume und keine zweite Chance.
#
WuerzburgerAdler schrieb:


Wobei man immer sagen muss: was heißt da Israel. Es ist der Fluch der Extremisten, die diese schier unlösbare Situation heraufbeschworen haben. Warum man z. B. von Seiten Israels in Entspannungs- und Annäherungszeiten ohne Not mit Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen immer und immer wieder provozieren muss, lässt sich nur durch den Einfluss der Radikalen erklären.

Und das ist verdammt schade, denn die überwiegende Mehrheit dort will Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern. Ein Grund mehr, auch bei uns ein waches Auge auf jedwede Form von Extremismus zu haben - insbesondere auf den, der andere Völker und Rassen per se als minderwertig ansieht.


Du zeichnest ein sehr einseitiges Bild, indem Du suggerierst, dass die schier unlösbare Situation alleine durch Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen von Seiten Israels geschaffen wurde und beispielsweise die Zweite Intifada unerwähnt lässt. Solange die Hamas und anderer Palästinensergruppen das Existenzrecht Israels generell bestreiten, wird es der überwiegende Mehrheit der Israelis nicht helfen, dass sie Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern wollen. Wenn die Gegner Israels dessen militärischen Möglichkeiten hätten bzw. dessen Überlegenheit brechen könnten, würde es den Staat Israel nicht mehr geben. Die jüdischen Bürger wären dann auch keine Bürger zweiter Klasse in dem palästinensischen Staat, sondern das jüdische Leben in Israel würde schlicht überhaupt nicht mehr existieren.

Sicherlich kann man manche politischen Manöver Israels zu Recht kritisieren und aus mitteleuropäischer Sicht als überzogen und manchmal sogar als hysterisch bewerten. Man darf aber nicht übersehen, dass Israel nicht den Luxus einer mitteleuropäischen Sicherheitslage hat. Israel ist an der schmalsten Stelle nur 15 km tief. Es hat keine Rückzugsräume und keine zweite Chance.
#
amsterdam_stranded schrieb:

Man darf aber nicht übersehen, dass Israel nicht den Luxus einer mitteleuropäischen Sicherheitslage hat. Israel ist an der schmalsten Stelle nur 15 km tief. Es hat keine Rückzugsräume und keine zweite Chance.

Da hast du recht! Um so mehr könnte man darüber verwundert sein, dass Israel so gar keinen Wert darauf legt zu deeskalieren.
Stop des Siedlungsbaus, Zweistaatenlösung, Verzicht auf die politische Aufwertung Jerusalems und vor allem die unmenschliche Behandlung der Leute im Westjordanland und im Gazastreifen einstellen.
Israel ist als Konstrukt im britisch besetzten Palistinensergebiet entstanden, durchgesetzt und am Leben gehalten durch die Westmächte USA und GB. Es wird Zeit an friedlicher Koexistenz zu arbeiten, Zeit dass die Kräfte dir dazu bereit sind (und die gibt es auf beiden Seiten) an Einigung und Frieden arbeiten.
Wenn man sich den Trump an die Seite holt um sich seine Hauptstsdt Jerusalem zu legitimieren und die palistinensische Seite -erneut- nach Kräften zu demütigen, dann braucht man sich über die jetzige Situation nicht zu wundern.
#
WuerzburgerAdler schrieb:


Wobei man immer sagen muss: was heißt da Israel. Es ist der Fluch der Extremisten, die diese schier unlösbare Situation heraufbeschworen haben. Warum man z. B. von Seiten Israels in Entspannungs- und Annäherungszeiten ohne Not mit Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen immer und immer wieder provozieren muss, lässt sich nur durch den Einfluss der Radikalen erklären.

Und das ist verdammt schade, denn die überwiegende Mehrheit dort will Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern. Ein Grund mehr, auch bei uns ein waches Auge auf jedwede Form von Extremismus zu haben - insbesondere auf den, der andere Völker und Rassen per se als minderwertig ansieht.


Du zeichnest ein sehr einseitiges Bild, indem Du suggerierst, dass die schier unlösbare Situation alleine durch Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen von Seiten Israels geschaffen wurde und beispielsweise die Zweite Intifada unerwähnt lässt. Solange die Hamas und anderer Palästinensergruppen das Existenzrecht Israels generell bestreiten, wird es der überwiegende Mehrheit der Israelis nicht helfen, dass sie Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern wollen. Wenn die Gegner Israels dessen militärischen Möglichkeiten hätten bzw. dessen Überlegenheit brechen könnten, würde es den Staat Israel nicht mehr geben. Die jüdischen Bürger wären dann auch keine Bürger zweiter Klasse in dem palästinensischen Staat, sondern das jüdische Leben in Israel würde schlicht überhaupt nicht mehr existieren.

Sicherlich kann man manche politischen Manöver Israels zu Recht kritisieren und aus mitteleuropäischer Sicht als überzogen und manchmal sogar als hysterisch bewerten. Man darf aber nicht übersehen, dass Israel nicht den Luxus einer mitteleuropäischen Sicherheitslage hat. Israel ist an der schmalsten Stelle nur 15 km tief. Es hat keine Rückzugsräume und keine zweite Chance.
#
Das ist schon alles richtig, rechtfertigt aber nicht, dass es nicht nur die Hamas ist, die jedwede Annäherung verhindert, sondern Israel auch. Die Hamas rekrutiert doch aus den harten Maßnahmen Israels ihre Anhänger. Das Tragische an der Sache ist, dass es bereits mehrfach Chancen auf friedliche Lösungen gab. Aus einer klaren Position der Stärke heraus hätte Israel schon mehrfach den bann brechen können. Diese Chancen wurden also nicht nur von der Hamas, sondern auch von den radikalen Israelis zunichte gemacht - mit Vorsatz.

Es bleibt festzuhalten, dass es die radikalen und unversöhnlichen Kräfte auf beiden Seiten sind, die friedliche Lösungen verhindern. Und, ganz ehrlich gesprochen: diejenigen, die in Flüchtlingslagern hausen oder aus ihren Häusern vertrieben werden, sind nicht die Israelis.
#
Eigentlich wollt ich dich ignorieren nachdem du der Meinung warst: Die Vorstellung von europäischen Juden, die zu Tausenden nach Palästina kamen und dort den Leuten ihr Land und ihre Städte wegnahmen ist weitestgehend reine Propaganda.

Selbst Zionisten geben zu dass das Land besiedelt war und man die Araber vertrieb um "ihr" Land wieder zurückzunehmen. Trotzdem stellst du dich hin und fasselst von Propaganda. Da schüttelt man echt den Kopf.

Aber ich muss auf deinen Beitrag eingehen, weil ich der Meinung bin dass man Unsinn nicht einfach so stehen lassen darf. Und mit Verlaub, was du schreibst, ist Unsinn.

Hast du dir eigentlich den Vortrag von Miko Peled angehört? Nein? Weil das auch "Propaganda" ist? Ein Israeli mit prägenden Israelis in der Familie betreibt also auch Propaganda?

Hast du dir das Video von der alten Dame, die heulend ihr altes Haus wieder besucht, angeschaut? Nein? Weil dir Araber egal sind?


nilho schrieb:

weil Israel wieder mal (völlig ohne Grund natürlich) angefangen hat "Massaker" im Gazastreifen anzurichten


Ja, ohne Grund. Klick

Und wie es ausschaut, hat Israel seine eigene Bevölkerung bewusst wochenlang Hoffnungen auf ein Überleben der Jugendlichen gemacht, um nur am Ende die Rachegefühle im Volk noch stärker werden zu lassen. Klick

Dass dann trotzdem über 500 Hamas Funktionäre eingesperrt wurden, Tausende im Westjordanland verdächtigt wurden und ihre Häuser gewaltsam durchsucht, dass die Löhne von 40.000 Hamas-Beschäftigten nicht durchgelassen wurden - Alles egal für dich. Aber Hauptsache von Israels Recht auf Selbstverteidigung babbeln.


nilho schrieb:

der er schon mal pauschal "eine national-religiöse Stimmung mit Tendenzen ins Faschistische" unterstellt


Da muss ein Journalist wie Gideon Levy mit Bodyguards rumlaufen, weil er Morddrohungen erhalten hat, nachdem er kritisch mit Israel umgegangen ist. Er musste auf der Straße ein TV-Interview unterbrechen, weil man ihn umzingelte und beschimpfte.  Klick

Kinder werden früh zu Mördern erzogen. Klick

Faschos schreien "Tod den Arabern", "Muhammad ist tot" oder "Ein Araber ist Sohn einer H*re". Klick, oder hier, auch hier.

Wenn das alles keine Tendenz zu Nationalismus/Faschismus ist, dann weiß ich auch nicht.


nilho schrieb:

In seinem Weltbild natürlich konsequent, haben diese Leute doch eine Regierung gewählt, deren Plan es ja ist die Palästinenser auszurotten


Laut UN gibt es keine Beweise dass Hamas Waffen in Schulen versteckt. Trotzdem bombardiert man Schulen. Das ist Ausrottung. Versteckten die 4 bombardierten Kinder am Strand auch Waffen? Such keine Entschuldigungen für diese Taten, wenn du ein wenig Menschlichkeit in dir hast.


nilho schrieb:

Vielleicht sollte ihn mal jemand darüber aufklären, dass seine Freunde von der Hamas ihn sofort abknallen würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Und das einzig und allein deshalb weil er Jude ist.


Sie kämpfen nicht gegen Juden, sondern gegen Besatzer. Du würdest an deren Stelle dasselbe tun.

Hamas-Führer Meshal: "We are not fanatics; we are not fundamentalists. We do not actually fight the Jews because they are Jews per se. We do not fight any other races. We fight the occupiers" - Klick

Hamas-Gründer Ahmad Yassin: "Wir bekämpfen nicht Juden weil sie Juden sind, Wir sind Leute der Religion, sie sind Leute der Religion. Wenn mein Bruder mir mein Land wegnimmt und mich vertreibt, dann bekämpf ich ihn. So ist es auch wenn ein Jude mir mein Land wegnimmt und mich vertreibt, dann bekämpf ich ihn. .....(.....)...... Wir lebten immer friedlich mit den Juden, ...(...)...sie bekleideten hohe Positionen bei uns, doch wenn sie mich rausschmeißen dann bekämpf ich sie. .... Klick


nilho schrieb:

diesem Irrsinn an der Grenze zur Volksverhetzung ein Forum zu bieten


Wenn man Massenmord, Apartheid, Landraub usw kritisiert, dann ist das für dich fast Volksverhetzung? Du hast gewaltig ein paar Schrauben locker.

nilho schrieb:

Man stelle sich mal vor, jemand würde dort in ähnlicher Weise gegen ein muslimisches Land oder den Islam hetzen.


Iran? Irak? Afghanistan? Da wird nicht nur gehetzt, sondern einmarschiert und bombardiert, oder würde es am liebsten noch tun (Iran). Für ein bißchen Erdöl und Geopolitik.



Ich halte es mit Miko Peled: Wenn Israel die Raketen nicht mag, dann sollen sie die Blockade Gazas beenden, palästinensischen Flüchtlingen erlauben zurückzukehren, Gefangene freilassen, freie und faire Wahlen zulassen für alle die hier Leben, eine Person eine Stimme und die Apartheid beenden. Klick
#
Ist echt nicht böse gemeint, aber eure Diskussion ist eigentlich ein schöner Beleg dafür, wie man sich mit dem Konsum der entsprechenden Medien ein komplett einseitiges Bild aufbauen und sich selbst tausende Kilometer entfernt fast die Köppe einhauen kann, ohne der anderen Seite auch nur die geringste Chance zu geben.

#
Ist echt nicht böse gemeint, aber eure Diskussion ist eigentlich ein schöner Beleg dafür, wie man sich mit dem Konsum der entsprechenden Medien ein komplett einseitiges Bild aufbauen und sich selbst tausende Kilometer entfernt fast die Köppe einhauen kann, ohne der anderen Seite auch nur die geringste Chance zu geben.

#
Adlerdenis schrieb:

Ist echt nicht böse gemeint, aber eure Diskussion ist eigentlich ein schöner Beleg dafür, wie man sich mit dem Konsum der entsprechenden Medien ein komplett einseitiges Bild aufbauen und sich selbst tausende Kilometer entfernt fast die Köppe einhauen kann, ohne der anderen Seite auch nur die geringste Chance zu geben.


Vielleicht haben sie es ja nach sieben Jahren nun ausdiskutiert.

Der Konflikt schwappt mal wieder nach Deutschland über. Man kann nur hoffen, dass es nicht weiter eskaliert und gewaltfrei bleibt.

https://www.google.de/amp/s/www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/antisemitische-demo-gelsenkirchen-100.amp



Teilen