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NX01K

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NX01K schrieb:

Bei etwa 30 Spielern im Kader ist waren mit 4 Fällen >13% infiziert, also mehr als 7 mal so viele, wie in der Gesamtbevölkerung.



Nimms mir nicht übel, aber eine Anzahl von 30 Personen als Vergleichswert ranzunehmen, verbietet sich einfach. Zugegebenermaßen ist meine Aussage natürlich nicht ganz richtig. Es ist zwar keine Möglichkeit eines Vergleichs gegeben, aber es ist schon möglich, dass im Fußball das Infektionsrisiko höher ist durch das Mehr an Kontakten.

Das wäre aber auch bei Pflegern in nem Altenheim so oder bei Erziehern, Lehrern, Schülern...
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Nimms mir nicht übel, letztlich hast du eine Behauptung in den Raum gestellt, die nach allen bekannten Zahlen nicht stimmt. Dass ein 30er Kader keine signifikante Vergleichsgröße ist, ist mir schon klar. Aber es ist sehr wohl ein Anzeichen, dass hier eine deutlich größere Gefahr herrscht, als im Schnitt der Bevölkerung. Es ist eben kein tolles, sauberes System.
Und ja, verglichen mit irgendwelchen Schlachtbetrieben, die mit Arbeitssklaven vollgestopft sind, dürfte der Profifußball selbstredend viel besser abschneiden.
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Ehrlich gesagt: Es ist mir mittlerweile egal. Fußballprofi ist ein Job und die gehen ihrem Job nach. Ein erhöhtes Aufkommen an Infektionen im Gegensatz zu anderen Jobs ist auch nicht erkennbar.

Da muss ich leider dem Blöd-Typen vom Doppelpass vom Sonntag recht geben... Jetzt den Fußball zu stoppen, wäre einfach nur Symbolpolitik. Jetzt ist natürlich die Frage, ob nicht auch diese Symbolpolitik einen Sinn hätte. Also zu hinterfragen, warum der Fußball noch weiter machen darf, die Schulen aber zugemacht werden, die Frisöre nicht mehr arbeiten dürfen und und und...

Nur hätte man diese Frage schon im November bei den Gaststätten stellen müssen. Und bei anderen Veranstaltungs-Unternehmen und und und...

Am Ende wird man es eh nicht jedem recht machen. Sollen sie doch weiter machen.
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SGE_Werner schrieb:

Ehrlich gesagt: Es ist mir mittlerweile egal. Fußballprofi ist ein Job und die gehen ihrem Job nach. Ein erhöhtes Aufkommen an Infektionen im Gegensatz zu anderen Jobs ist auch nicht erkennbar.


Die Infiziertenzahl in Deutschland liegt bei 1,4 Millionen bei etwa 1,7% der ca. 82 Millionen Einwohner.
Bekommt jemand zusammen wie viele aus dem Kader bereits infiziert waren?
Younes, Barkok, zwei(?) Spieler im März, mehr bekomme ich gerade nicht zusammen. Waren da noch weitere Infektionen?
Bei etwa 30 Spielern im Kader ist waren mit 4 Fällen >13% infiziert, also mehr als 7 mal so viele, wie in der Gesamtbevölkerung.
Sicher, jüngere Leute in der Bevölkerung, die keine Symptome hatten, wurden sicherlich auch manchmal nicht erkannt und getestet, bei Profifußballern wurden dagegen so gut wie alle erkannt. Sie werden je dauernd getestet.

Wenn wir aber keine 9,5 Millionen unerkannten Infektionen in Deutschland haben, weist unsere Mannschaft sehr wohl ein stark überhöhtes Infektionsrisiko auf. Durch die enge Taktung der Tests ist die Ansteckungsgefahr an Mitspieler, Gegenspieler und andere Menschen sicherlich etwas geringer, aber auch das dürfte das nicht aufheben.
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Das ist sowas von absurd... Katar kauft sich in den größten Markt ein und wird sicherlich auch den einen oder anderen konkurrenzfähigen Spieler auflaufen lassen, der sich dort einbürgern lässt. Im Handball war es ja wohl auch schon so.
Dort ist das Fußballsystem nicht verknüpft mit grenzwertigen Regierungen, wie in vielen Ländern. Dort ist das Fußballsystem nahezu gleichzusetzen mit dem Staatssystem. Und das hat es in sich. Brandstiftung in nahezu jedem Konflikt der Region. Steht in konkretem Verdacht den Islamischen Staat finanziert zu haben. Millionen rechtslose Arbeitssklaven. Auf welche großen Konzerne sie schon Einfluss nehmen, ist auch weitgehend bekannt. Da ihnen die Deutsche Bank zu einem nicht unerheblichen Teil gehört, haben wir sie auch schon mittelbar auf dem Stadiondach stehen. Das ist alles so ekelhaft, dass man es zulässt einfach ein Skandal. Nicht dass ich mich sonderlich für die Nationalmannschaft interessieren würde, aber damit ist das Thema dann auch endgültig vorbei. Hätte der DFB es verhindern wollen, er hätte es zu 100% geschafft.

Die Fans der Nationalmannschaft sind aber vermutlich selbst bei so einem Spiel eher daran interessiert, dass ihr Banner gut im TV zu sehen ist, statt zu verhindern, dass solch ein Spiel angepfiffen wird.
Mal weiter gedacht, wenn Katar in der UEFA mitspielt, werden sie dann auch bald eine Mannschaft in die Champions League schicken?
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PeterT. schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Es wird immer weniger schwierig sich zu entwöhnen.
Mein Bedürfnis einfach nur noch resigniert die Schultern zu zucken und mich kopfschüttelnd abzuwenden wird immer größer!
Vielleich schrottet diese Pandemie den Fußballkommerz nachhaltig. Wenn es in dem Aufwasch dann auch die Eintracht erwischt, war's das vielleicht auch wert!

Die Pandemie wird den Fußballkommerz definitv nicht schrotten, sondern im Gegenteil weiter und nachhaltiger wuchern lassen. Es sei denn die Leute boykotieren endlich diesen TV Scheixx ala SKY, DZN..!
Das ist doch die Gelddruckmaschine für den Fußballkommerz!
Aber ich gehe mal davon aus, dass von all den Kommerzkritikern hier im Forum 75% auch so ein Abo haben!
Es wird mehr Plastikclubs geben und letzendlich auch in Deutschland die Fanszene wie wir sie kennen verschwinden lassen!
Eine andere Entwicklung anzunehmen ist Augenwischerei und naiv!


Es ist ja nicht verkehrt, auf diese Problematik hinzuweisen und das ist ja auch weder neu noch bestritten.

Aber ist die Alternative dann zurück zur Sportschau und Leuten wie zum Beispiel mir (ich bin ein Sky und DAZN Jünger) die Option zu nehmen Life Spiele zu schauen?

Ich sehe das nicht als Angriff und mein Selbstbewußtsein ist groß genug, als dass ich die Life-Spiele nach wie vor genießen kann, weil mir schlicht die Zeit und die Option fehlt, jedes Spiel im Stadion zu verfolgen, so gerne ich das täte. Mir ist nur dieses permanente TV Bashing zuwider und unklar.

Ohne die TV Anstalten und deren Geld, ja, u. a. mein Geld, wie auch immer verteilt, gibt es nach meiner Meinung auch keinen Bundesliga Fußball mehr auf gehobenem Niveau.

Ich würde gerne die echte (nicht idealisierte) Alternative verstehen, ohne Häme und Provokation...
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Bommer1974 schrieb:

Ich würde gerne die echte (nicht idealisierte) Alternative verstehen, ohne Häme und Provokation...


Ganz ohne Idealisieren geht das nicht! Wir sind zu weit weg von einem fairen System, welches natürlich nur europaweit ginge. Daher muss man eben auch Utopien fordern.
Auf www.nordwestkurve.net findest du einen Forderungskatalog aus Mai 2020 zu einem "fairen Fußballystem".Und das sogar innerhalb eines kapitalistischen Leistungswettbewerbs, ohne Gehaltsobergrenzen, ohne Transfersummenbegrenzung.
Das wäre beispielsweise ein Anfang, um die perversesten Ausreißer einzufangen.

Niemand will zurück zur Sportschau, es ist absolut legitim, dass es Pay-TV gibt, welches jedes Einzelspiel live überträgt. Wieso denn auch nicht. Macht man SKY, DAZN und co. eben vorgaben, dass sie nachweisen müssen, dass sich dieses Geschäft aus den verkauften Abos und den Werbeeinnahmen trägt, ist ganz schnell weniger TV-Geld da, die Spielergehälter sinken, die Transfersummen sinken.
Aber natürlich kann es der Liga egal sein, ob ein Pay-TV Rechteinhaber rote Zahlen schreibt, solange das Geld kommt. Wäre man wirklich an einer Gesundung des Systems interessiert, wären solche Hebel aber natürlich möglich.
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Dieses Kalkül stößt mich ehrlich gesagt ziemlich ab.
Diese ausgeladenen Vereine haben sich in letzter Zeit auch nicht gerade Sympathie erarbeitet, das steht außer Frage. Aber wir als "Basiverein", die auch mal im "Team Marktwert" rumgeklüngelt haben, schließen uns nun lieber Bayern, Leipzig, Hoffenheim und Hertha an und laden andere davon aus.
Wie es nun wirklich war, was die Hintergründe sind, keine Ahnung. Es ist aber als Verein, der immer für 50+1, für Basisdemokratie, für Solidarität einsteht, ein erbärmliches Bild, was nun in den Medien erscheint. Finde ich ziemlich traurig!
Ja und, gibt es halt ein paar Querulanten in der Liga, setzt man sich eben mit ihnen zusammen, lässt sie am Diskurs teilnehmen und macht sie am Ende sowieso mit der Macht von Bayern, BVB usw. platt, wäre aber zumindest eine saubere Lösung gewesen. Wenn alle am Tisch sitzen, auch die Querulanten, wäre es nämlich kaum zu kritisieren gewesen, dass wir den Spaß auch noch mit ausrichten, so eben schon...
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Hat irgendjemand mal eine Info zu den Spielervarianten der Trikots? Im Onlineshop ist nichts, in den Fanshops Stadion und Zeil war ich in den letzten Wochen je einmal, da gab es nur das Torwartrikot, zu den normalen Trikots wusste man dort nichts.
Sie waren ja angekündigt, aber seither nichts mehr gehört. Morgen ist es November...
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Könnte auch Strategie sein. Wenn man bedenkt, dass man so auf Dauer die großen anderen Traditionsvereine los werden könnte, da diese immer mehr in der Versenkung verschwinden und man weiß, dass Konstrukte nicht so wirklich in der breiten Masse bei den Fans ziehen, erhofft man sich evtl so insgesamt noch größer zu werden und noch mehr him Kuchen anzubekommen.

Gutes Beispiel sind wir, da geht es sehr schnell fanmäßig nach oben, bei Gladbach wohl ähnlich. Und Dortmund hat einfach mal den Bayernkuchen in den letzten 15 bis 20 Jahren „geteilt“ (Dortmund fast auf Augenhöhe). Vielleicht finden die das nicht so cool... Die wollen halt überall nur Bayern haben bzw. so viel wie nur geht.
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Aceton-Adler schrieb:

Könnte auch Strategie sein. Wenn man bedenkt, dass man so auf Dauer die großen anderen Traditionsvereine los werden könnte, da diese immer mehr in der Versenkung verschwinden und man weiß, dass Konstrukte nicht so wirklich in der breiten Masse bei den Fans ziehen, erhofft man sich evtl so insgesamt noch größer zu werden und noch mehr him Kuchen anzubekommen.

Gutes Beispiel sind wir, da geht es sehr schnell fanmäßig nach oben, bei Gladbach wohl ähnlich. Und Dortmund hat einfach mal den Bayernkuchen in den letzten 15 bis 20 Jahren „geteilt“ (Dortmund fast auf Augenhöhe). Vielleicht finden die das nicht so cool... Die wollen halt überall nur Bayern haben bzw. so viel wie nur geht.


Das kann keine Strategie sein. Im China zählen die großen Namen der Spieler noch viel mehr als die der Vereine. Und einen Klang haben da vielleicht Bayern, lange nichts, Dortmund und fertig. Wenn bei Leipzig ein Spieler der Kategorie Ronaldo spielen würde, bedeutet das dort mehr als ein HSV, Gladbach, Schalke, usw.
Es ist an Stelle der Bayern einfach fatal die Plastikvereine so stark zu machen. Wenn es keine finanziellen Regeln mehr gibt und Ronaldo Werbeträger Nr. 1 für Red Bull wäre, würden sie sich das auch eine utopische Summe kosten lassen.
Und den zweiten Teil deiner Aussage sehe ich ganz anders. Dortmund hat vor 8 Jahren die letzte Meisterschaft geholt und sieht seither kein Land mehr! Sie sind die klare Nr. 2 und es geht nur darum wie lange sie es spannend halten, das bringt ihnen finanziell aber kaum was. Alle anderen Vereine sind komplett abgehängt. Dafür waren aber vor 10 Jahren Bremen, Hamburg, Schalke, Stuttgart usw. noch viel näher dran, als es Gladbach heute ist. In keinem noch so fairen System kann ein Traditionsverein gegen die Bayern ankommen, das ist so und das ist im Grunde auch ok. Die einzigen, die es können sind die mit dem externen unbegrenzten Geld und denen machen die Bayern bereitwillig die Tür auf, weil sie von ihnen gekauft wurden.
Und auch hier sind die Aussichten nicht toll. Was würde denn passieren, wenn Leipzig die Bayern mal 2 Jahre vom Thron stößt, sie würden nicht sagen "das ist unfair, die sollen sich an die 50+1 Regeln halten", nein sie würden sagen "wir wollen uns auch öffnen können und ohne Grenzen Geld einsammeln, in England machen sie es doch auch". Egal wie schwachsinnig dieser Vergleich mit England ganz offensichtlich auch ist, er wird ja immer noch angeführt.
Gerade in den letzten Monaten hat sich meine Sichtweise zum FC Bayern deutlich verändert, ich hatte eigentlich immer das Gefühl sie könnten eigentlich ein Teil der Traditionsvereine sein und deren Interessen mit großer Macht vertreten. Aber diese Verstrickungen sind zu offensichtlich, die werden uns nicht helfen.
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Grundsätzlich ist die Forderung vom guten alten Uli ja absolut richtig und korrekt, aus seiner Sicht muss er gegen eine flachere Schere bei den TV-Geldern sein. Mich wundert aber wieso niemand beim FC Bayern im eigenen Laden mal wegen vereinsschädigendem Verhalten auf die Kacke haut.
Denn der FCB hat eigentlich das höchste Interesse sich dem ehemaligen "Team Marktwert" anzuschließen. Da sind die Bayern auch mit Abstand vorn und halten sich zudem noch die Pseudo-Vereine vom Hals, als die einzigen, die ihnen ans Bein pinkeln können. Denn auch in Sachen Reichweite bleiben die Bayern die Nr. 1.
Wieso diese korrupten XXX das nicht tun, ist aber schnell klar. Sie haben sich einfach kaufen lassen.
Wer sich die Verstrickungen von Red Bull, SAP und dem FC Bayern anschaut, der braucht sich das nicht mehr fragen. Und Audi wird als FCB-Anteilseigner auch nicht unbedingt dafür sorgen, dass VW weniger Chancen hat...
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Ein interessantes Signal, ohne klare Regelung von der DFL, die alle Ausnahmen und Besonderheiten abdeckt, aber ein zahnloser Tiger.

Neben den ganzen "beim Sponsor angestellt"-Modellen dann auch Vorstellbar: Für die Spitzenverdiener gibt es eine Gehaltsobergrenze von 2,5 Millionen, aber eine Siegprämie von 100.000 Euro je Spiel. Ich behaupte, dass bei so einem Modell Schalke in der Rückrunde mehr als einmal gewonnen hätte...
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Man muss dazu die Entscheidungsstrukturen und Machtverhältnisse einigermaßen kennen und verstehen.
Die Entscheider der DFL sind die Vereine, die Vereine müssen von ihrem Besitzer - das sind meist eben zu mindestens 50% die Mitglieder - gesagt bekommen was ihre Meinung ist. So einfach ist das. Der Aufsichtsrat der Eintracht gibt die Richtung vor, die ihm die Eigentümer vorgeben. Die Eigentümer sind die Mitglieder des Basisvereins und die Investoren, mit Mehrheit bei den Mitgliedern. Und der Vorstand hat das zu tun, was der Aufsichtsrat als Richtung vorgibt. Hat der Stammverein über die Hauptversammlung und die Gremien das Votum gegeben, dass die Profiabteilung in der DFL folgende Linie vertreten soll, muss sie das auch tun.

Kampagnen wie derzeit geben wenige Wochen eine mediale Power durch die scheinbare Masse, sind in den DFL Gremien aber eben nur ein Grundrauschen von außen. Wenn dann aber 12 von 18 Bundesligisten sagen "jo, gut und schön, aber die Interessen bei uns sind rein finanzieller Natur", dann gewinnt man nichts.
Ich glaube durchaus, dass ein Drittel der Bundesligisten schon jetzt ein ernsthaftes Interesse an einem neuen Fußballsystem hat, von der eigentlichen Struktur sollten es sicherlich 12 sein. Aber Vereine wie Dortmund und co. bekommen eben nichts auf die Reihe! Watzke spricht von "echte Liebe" und handelt gegenteilig. Bayern München sollte der ureigenste Fan eines neuen Systems sein, aber es ist eben für mächtige Menschen unsagbar erstrebenswert sich in Milliardärskreisen abzugeben, würde das fast als menschlich bezeichnen, wenn auch widerwärtig. Man schaue sich an, wie sich der eigentlich strukturell ähnlich wie wir aufgestellte FC Bayern über die Kooperationen in anderen Sportarten von Hopp und Red Bull hat kaufen lassen.

Es ist leider nicht die erste Initiative mit einem ähnlichen Vorgehen, am Ende haben sie sich alle verarscht gefühlt. Und ja, es nimmt dem völlig die Glaubwürdigkeit, wenn da RB und Hoffenheim Fans unterzeichnen. Geht man ein ernsthaftes neues System an, dann würde es genau diesen beiden völlig die Daseinsgrundlage entziehen und deren Modelle zu 100% verbieten. Und kein Hoffenheim oder RB Leipzig Fan ist Fan eines Vereins geworden, dermal anders war. Das waren von Beginn an diese Kackläden, die genau das Gegenteil anstreben und bewusst keine Möglichkeit geschaffen haben, dass Fans mitreden dürfen.
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Bei allem Schimpfen auf unser NLZ muss man sich auch mal die traurige Realität anschauen. Wie viele in einem deutschen NLZ ausgebildete Spieler schaffen es jährlich ohne Umweg in einer niedrigeren Liga oder dem Ausland zu einer festen Größe in den Kader eines Bundesligisten? Damit meine ich, dass er zumindest regelmäßig im Kader ist und eine handvoll Einsätze hat, aber nach 2-3 Jahren dann auch regelmäßig spielt.
Ich denke das sind vielleicht 10-15 Spieler im Jahr.
Wie viele davon sind aber nicht so gut, dass sie bei einer Mittelfeldmannschaft mit Ambitionen auf Europa spielen können? Nochmal weniger.

Die Spitze der Jugendtalente wird schon in jungen Jahren von den "Großen" mit Geldkoffern angebaggert. Bayern, Dortmund, Leipzig, Wolfsburg. Bekomme es derzeit um ein paar Ecken ein wenig mit, wie ein Jugendspieler (gerade 14 oder 15 Jahre alt) der Eintracht von Dortmund und Leipzig in das jeweilige Internat gelockt wird. Für den Jungen ist das logischerweise durchaus sehr interessant dort ausgebildet zu werden.
Was bleibt dann für Vereine wie uns übrig? Wenn alle 2-3 Jahre ein Spieler den Sprung schafft, dürften wir im Schnitt liegen.
Klar geht da aktuell natürlich mehr. Aber eine Talentschmiede wird man heutzutage eben nicht mehr so leicht.
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Ganz ehrlich... Ich kann das Geheule des Dresdners nicht mehr hören. Ich habe jetzt die letzten Wochen diverse Statements der Dresdner gehört und gelesen und sie kotzen mich nur noch an.

Zunächst mal diese unverständlich harte Maßnahme des Gesundheitsamts in Dresden, während an anderen Orten viel differenzierter vorgegangen wurde. Dann das sofortige Fordern, man müsse die Saison verlängern oder besser abbrechen ohne Absteiger! , selbiges auch aus den anderen Orten in der 3. Liga, die unten im Abstiegskampf hingen. Man kann sich denken, warum. Ne, da ging es nicht ums Prinzip. Wäre Dresden Achter gewesen mit 10 Punkten Vorsprung nach unten und 10 nach oben, hätte da niemand je ein Interview gegeben.

Dresden hat eine völlig beschissene Transferpolitik gemacht, eine grauenhafte Hinrunde gespielt, bis auf ein paar knappe Siege vor Corona nix gerissen, eine grauenhaft schlechte Defensive, eine noch schlechtere Offensive und das einzige, was Dresden seit 4 Wochen tut und das bei jeder Gelegenheit ist das Gejammer über die Wettbewerbsverzerrung. Nein, die bezweifle ich nicht mal. Das ist wettbewerbsverzerrend. Aber die suhlen sich seit Wochen in ihrer Opferrolle, schieben die Schuld vollkommen von sich weg und regen sich über alle anderen auf und nicht mal annähernd mehr über ihr erbärmliches Gekicke seit Saisonbeginn. Am besten ist es noch, wenn die dann jammern, sie hätten ohne die Corona-Probleme deutlich mehr Punkte geholt. Die haben gegen den 1. , 2. , 3. , 5. und in Hannover zunächst gespielt. Dazu ein glücklicher Sieg gegen Wehen. Vier Punkte haben die dort geholt. In der Hinrunde waren es aus den selben Spielen drei.

Sorry, auch wenn Löwe mit seiner Kritik an sich recht hat, ich kann es nicht mehr hören. Ich kann es nicht mehr hören, weil es der 300. Dresdner Akteur ist, der sich zu Recht über etwas auskotzt, aber zu Unrecht alles andere weglässt. Das arme Opfer Dynamo Dresden. Abgestiegen wegen DFL, DFB, Kommerz und der Schiris. So sagen es deren Offizielle, so sagen es die Spieler, so sagen es die Fans. In deren Foren kam noch der Punkt, dass Ostvereine konsequent benachteiligt werden und man das mit einem Westverein wie Sandhausen nie gemacht hätte. Aja. Noch mehr Opferrolle.

Dresden hat ne beschissene Saison gespielt, Corona kam noch oben drauf. Ich nehme deren Wortmeldungen einfach nicht mehr ernst, selbst wenn sie in Teilen richtig sind.
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Da ist in Teilen durchaus etwas dran.
Wenn du gerade abgestiegen bist, ist aber nun mal der Zeitpunkt, bei dem es dann authentisch wird, kein Blatt mehr vor den Mund genommen wird. Ich bin ich daher wegen der Emotionalität und Deutlichkeit durchaus angetan.

Das andauernde Gejammer im Vorfeld beurteile ich dagegen teils ebenso. Und ja, in Dresden, auch bei den Fans beliebt, suhlt man sich auch mal gerne im Mythos des benachteiligten Ossis.
Was nicht heißt, dass das andauernde Geheule von Werder Bremen nicht mindestens genauso unerträglich war.
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Es steht doch außer Frage, dass die DFL und vermutlich auch fast alle Vereine es so wollten, ist eben so. Dazu gehört aber auch, dass sie erwarten mussten, dass es zu behördlich angeordneten Maßnahmen gegen Mannschaften kommen kann.
Eine Mannschaft die durch Infektionen sowieso schon gebeutelt ist dann in die "bis Ende Juni müssen wir durch sein" Schablone zu pressen und ihr damit einen weiteren Nachteil zu verschaffen, zeigt eben einmal mehr die Perversion des Ganzen. Dann hätte Dynamo eben noch 2 Spiele im Juli spielen müssen, aber nein, da gibt es ja wertvolle Verträge, die nur bis Juni gehen. Wie man da keine Rücksichtslosigkeit auf Kosten des sportlichen Wettbewerbs sehen kann, frage ich mich schon.
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reggaetyp schrieb:

Nachtrag: Auch die vielgescholtenen Ultras wissen um die Ambivalenz.
Und wollen nicht zurück in die Steinzeit.


Das ist gut, wird aber manchmal nicht so recht deutlich. Mir ist die Kritik oft zu pauschal a la "Gegen den Kommerz", dabei sind sie ja schon Teil davon und leben auch ein wenig davon, dass der Fußball so eine mediale Reichweite hat.

Genau da sollte man eben anpacken, indem man, wie auch schon geschehen, konkret auf Missstände immer hinweist. Friedlich aber provokant. Auch die Fans / Ultras müssen sich ihrer medialen Möglichkeiten bewusst werden und sie positiv nutzen. Und mit positiv nutzen meine ich nicht sinnfreies Werfen von Pyro, sondern so Aktionen wie damals mit den Tennisbällen oder die leere Süd. Das waren enorm starke Wirkungstreffer und die Presse hatte wenig Möglichkeiten, die Fans dafür zu verteufeln. Aber das Thema ist ja altbekannt und gehört dann nur noch in Teilen hier rein.
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Ich muss mich manchmal schon wundern. Es steht außer Frage, dass du strukturiert denken kannst, aber teilweise hantierst du mit ziemlich flachen Plattitüden.
Ich habe eigentlich noch nie eine Forderung gesehen, dass jemand den kommerziellen Fußball abschaffen möchte. In letzter Konsequenz hieße das, dass alle Spieler ohne Gehalt in ihrer Freizeit spielen, die Eintrittspreise und Abogebühren für TV-Rechte wären nur zum Kostendecken da.
Wo gibt es denn überhaupt Forderungen den Profifußball radikal einzustampfen? Ich kenne keine. Auf Transparenten? Ja, wenn man es so lesen will, denn was soll da auch anderes stehen als Schlagworte. Oder soll man 12-Zeiler auf Transparente bringen?
"Gegen bestimmte Auswüchse des modernen Fußballs, welche nachfolgend erklärt werden" (...) "

Und ja, jeder Fan ist ein Teil des Geschäfts und macht es wertvoller und attraktiver. Verstehe diesen Vorwurf seit jeher nicht. Natürlich ist das so, wo ist das Problem dabei? Aber irgendwie geilen sich immer noch Leute an diesem "die sind doch selbst Teil des Events" auf. Hat nie jemand widersprochen, dass es so ist. So lange man als Fan noch Kritik äußern kann und das System kritisieren kann, sind das noch halbwegs akzeptable Voraussetzung. Eine andere echte Opposition zu der ganzen Korruption sehe ich eben leider nicht.

Es geht doch um sehr wenig. Es darf ein kommerzieller Fußball sein. Ein paar Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, mehr nicht. Die Vereine müssen mehrheitlich unter Kontrolle der Mitglieder stehen und es darf nur das Geld ausgegeben werden, was im System verdient wurde. Und Sky soll gerne jedes Spiel live zeigen, finde ich sogar super. Sie dürfen eben keinen großen Einfluss auf die Spieltermine haben und dürfen nicht über Jahre rote Zahlen schreiben und die TV-Gelder so künstlich hoch halten. Das Wunschsystem des radikalsten Fußballromantikers gibt noch immer genug her, dass jeder 21 jährige Superstar weiterhin Millionen verdienen und jede Woche seine 5 Lieblings-Instahühner wegflanken kann. Die merken es doch gar nicht, wenn da 1/3 weniger auf dem Konto eingeht. Wenn das der Preis für ein faires System ist, wo ist das Problem?
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Was für ein Schwachkopf, das ist echt super. Fürchte es ist nicht mal Provokation...
Es liegt natürlich an Schalkes Tradition, dass sie sich die Insolvenz redlich verdient hätten.
Nicht etwa daran, dass sie einer der vielen überschuldeten Kackvereine in Europa mit einem fragwürdigen Investor/Sponsor (offiziell natürlich Sponsor) sind und sie am eigenen Größenwahn scheitern...

Der nächste Kandidat, der sich verkauft hat und den man in 5 Jahren nackt über den Zaun hängen kann, wird der glorreiche Hauptstadtverein...
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Danke !
Fußball. Das ist wie im richtigen Leben . Entweder kann ein Verein sich die Ausgaben leisten oder ich spiele halt weiter unten in Ligen oder der Tabelle
Das reguliert sich schon alles selber ....in den nächsten Jahren
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Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Dass es noch Leute gibt, die ernsthaft so hängen geblieben und rückständig sind und diesen "das regelt der Markt von alleine" Schwachsinn von sich geben...  Und so jemand wirft anderen Leuten rückständiges Denken vor. Man hat spätestens seit der Wirtschaftskrise ausgelöst durch die Subprime-Kredite 2007/2008 mehrfach bilderbuchartig sehen können was passiert, wenn man den freien, privaten Markt alleine machen lässt.
Ich frage mich ernsthaft wie jemand so derart grenzdebil sein kann das im Jahr 2020 wirklich noch zu glauben.
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NX01K schrieb:

Wenn es einen offenen Run auf Investorengelder gibt und die Meisterschaft darüber entschieden wird, wer den reichsten, menschenfreundlichsten Diktator findet, wünsche ich viel Spaß. Aber dann spielt ja vielleicht mal einer wie Neymar in Deutschland, mensch, was wird das toll für die Bundesliga!



Mal nicht zum relativieren, aber als Hinweis... Ein erheblicher Teil der Wirtschaft wird von skrupellosen Kapitalisten, Renditegier oder Besitzern aus zB China geprägt. Da ist der Moralanspruch mittlerweile so ruiniert im Alltagsleben, dass das für die meisten auch nichts mehr ausmacht.
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Is nich' wahr??!! Die Geschäftswelt ist außerhalb von Katar und Red Bull kein menschenfreundliches Utopia? Puh, das muss ich erst mal verdauen...

Jeder hat doch seinen eigenen Moralanspruch, den er oft nicht erfüllt, weil es einfacher, billiger oder sonstwas ist.
Im Moment gibt es aber für den ungehemmten, moralfreien Superkapitalismus zumindest theoretisch noch einige Eintrittshürden in den deutschen Fußball.
Ja, wir haben auch in Deutschland unsere Gegenbeispiele:
Die Monsanto-Mutter in Leverkusen hat nicht zwingend den einwandfreien Ruf.
VW bescheißt nach Strich und Faden Millionen von Autobesitzern, die am Ende die Dummen sind und will jetzt mangels eigener Fähigkeit bei den weltweiten Innovationen mitzuhalten noch steuerfinanzierte Prämien auf Technologien haben, die nur das eigene Ende verlängern.
Red Bull lässt eine Abteilung seines Marketingbereichs Fußball spielen und tut so, als wäre es ein tolles System oder gar ein Verein. Der Konzern verkörpert speziell in seiner Spitze ein reaktionäres und skrupelloses A-FD-P Gesellschaftsbild vom feinsten.

Alles nicht schön. Wenn es aber darum geht, dass im Bundesligakonzert nur noch die Reichsten der Reichen investieren können und alle anderen zwangsweise mitziehen müssen, weil sonst Qatar Airways Bonn oder Sinopex Schwerin an ihnen vorbeiziehen, sollte man den Unterschied schon noch erkennen. Irgendwann muss man eben die Grenze ziehen, was erträglich ist.
Aber ich gebe dir grundsätzlich recht. Ich glaube auch, dass es vielen egal ist, wie bei den WM-Bestechungen. "Macht doch jeder." Wenn Kalle mit den Uhren aus Katar rumläuft, von seinen "privaten Freunden", die immer wieder im Verdacht stehen auch Organisationen wie den IS zu finanzieren, stört das ja auch keinen. Und da sehe ich schon noch einen Unterschied, als wenn Hopp sich eben durch irgendwelche Trainingslager und Kooperationen mit dem FCB die Unterstützung in Deutschland kauft.
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Maxfanatic schrieb:

Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.



Ich auch - und mir gefällt es überraschend gut, mal einfach daheim auf der Couch zu sitzen und zu schimpfen. Allerdings gibt es halt meist nebenher essen oder ein Kumpel ist da und man unterhält sich. Also ein großer Unterschied zu meinen letzten 20 Jahren mit der Eintracht. Natürlich auch emotional, die absolute Anspannung ist nicht da - das kann aber auch daran liegen, dass die Situation jetzt einfach nicht vergleichbar mit den Highlights der letzten 3 Jahre ist. Ich bin mir aber sicher, dass ein Spiel wie gegen Benfica oder Straßburg unter den aktuellen Umständen nicht ein Zehntel der Emotionen auslösen wurde, wie es damals der Fall war.

Also: Es ist als Beschäftigung ganz nett, Spiele so zu verbringen, wie es viele Menschen ja fast immer tun (um 15 Uhr heim vom Samstagseinkauf, Fernseher an, bissi fachsimpeln, danach gibts Abendessen), aber der Fußball nimmt eine ganz andere Rolle in meinem Leben ein. Ein bisschen so wie eine WM - die hab ich mir auch immer angeguckt und mich auf Spiele gefreut (wohlwissend, dabei eine Geldmaschinerie zu unterstützen), meine Termine etwas danach ausgerichtet, Siege meiner Favoritenteams und gute Auftritte meiner Spieler beim Managerspiel bejubelt, mich mit Freunden ausgetauscht. Ohne aber, dass Niederlagen mich ins Unglück gestürzt hätten oder großes Herzklopfen dabei gewesen wäre. Exakt so ist es bei der Bundesliga jetzt auch.

Unglücklich bin ich damit nicht, aber es wird interessant, wie das weitergeht. Es kann natürlich auch eine komplette Entfremdung stattfinden, wenn das mit dem gewohnten Stadionbesuch 1-2 Jahre nicht möglich ist und je nachdem, wie es danach wird. Vielleicht ist Fußball für mich dann auch nur noch die "schönste Nebensache", wie man so schön sagt, und nicht mehr der Fixpunkt meines Alltags. Wann wir genau wo gegen wen spielen, hatte ich übrigens auch nicht immer auf dem Schirm. Von der englischen Woche war ich recht überrascht. Das hätte es vorher nicht gegeben, da war mein Kalender ja rund um den Fußball ausgerichtet.


Hi Max,
1-2 Jahre ohne Stadionbesuch hatte ich während meiner Bundeswehrzeit. Hat nicht dazu geführt danach nicht wieder regelmäßig im Stadion (G-Block) und auswärts dabei zu sein! Und seinerzeit gabs nur Sportschau/Sportstudio!
Ich schaue mir auch nur die Spiele der Eintracht in der Sportschau an, Sky und den anderen Kram Hatte und habe ich nicht!
Auch wenn sich nun  anscheinend immer mehr "Anti-DFL Kommerz-Hardliner" mit der aktuellen Situation anfreunden: man unterstützt die ausufernde Geldmaschine (daher bitte auch keine Proteste jedweder Art gegen Montagsspiele, DFL, DFB, Bayern... mehr) und akzeptiert irgendwo, die Sonderrolle der Profifußball angesichts der ansonsten recht restriktiven Einschränkungen im öffentlichen Leben und der Wirtschaft!
Und das das Hygiene (?)-Konzept der DFL permanent unterlaufen wird (siehe diverse Torjubelszenen...) interessiert, neben den sportlichen Ungerechtigkeiten des Re-Starts, auch niemanden mehr! Und wieviele "Verletzungen" sind vielleicht keine sondern...?!
Bin, angesichts Deiner früheren Post zum Thema Ultras, DFL,..., doch ein wenig von Dir überrascht, Max!
Nun ja, die DFL freuts, ein paar mehr Kunden mehr!
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Deine Schlussfolgerungen sind sehr weit daneben.
Die aktuelle Situation verschiebt bei mir nochmal die Prioritäten, das Fansein, der soziale Kontakt, das Erlebnis Kurve, all das wird für mich eigentlich nur noch aufgewertet in der Wichtigkeit. Wenn es wieder losgeht, werden die Fankurven dem Geschäft auch wieder genug geben, es akzeptiert ja auch jeder ein Teil der Vermarktungsmaschinerie zu sein und das Produkt damit besser verkaufbar zu machen.
Derzeit bekommt dieser Fußball aber von mir so wenig wie nie zuvor. Ich schaue die Spiele der Eintracht, das ist das Mindestmaß, weiter kann ich dann wohl doch nicht weg davon, denn es ist ja immerhin die Eintracht. Darüber hinaus stecke ich aber keinen Euro ins System, weder durch den Genuss der Sportsendungen, noch sonstwie. Mal sehen wie lange ich ohne Sky Abo bleibe, ich hoffe möglichst lange...
Ich sehe nicht, dass die "Anti-DFL Kommerz-Hardliner" sich mit der Situation irgendwie anfreunden. Ich finde das schon sehr eklig, wie sich das Gesamtkonstrukt windet, um mit aller Macht ihr Ding zu Ende zu spielen. Ich finde es ist mindestens so wichtig wie vorher diesem Geschäft immer wieder auf den Schlips zu treten und eine irgendwie geartete Erdung einzufordern, ich glaube auch nie zuvor wussten mehr Menschen, dass es notwendig ist. Und dazu muss das System so lange wie möglich noch irgendwie erträglich bleiben. Wenn es einen offenen Run auf Investorengelder gibt und die Meisterschaft darüber entschieden wird, wer den reichsten, menschenfreundlichsten Diktator findet, wünsche ich viel Spaß. Aber dann spielt ja vielleicht mal einer wie Neymar in Deutschland, mensch, was wird das toll für die Bundesliga!
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Spannende Gedanken. Vieles sehe ich ähnlich.
Ich finde es derzeit gerade interessant mit Personen zu sprechen, die eher der Kategorie "Sportschau-Gucker" angehören, dass diese sich erstmals wirklich desillusioniert fühlen. Also Menschen, die alle FIFA-Skandale mit "macht doch jeder, sonst kriegste ja keine WM mehr" abgetan haben. Das ist neu.
Ich mache mir viele Gedanken über mein Verhältnis zum Fußballgeschäft, so ganz klar darüber bin ich mir aber noch nicht. Wie höre ich in mich rein? Ich bin seit Jahren schon, wie die meisten aktiven Fußballfans, inkonsequent, weil mir der ganze Wahnsinn eben zu wichtig ist. Es gab diesen schönen Satz zum ersten Montagsspiel: "Wenn mir vor einigen Jahren jemand gesagt hätte, dass wir montags gegen Red Bull Leipzig in der Bundesliga spielen, hätte ich ihn ausgelacht. Denn dann würde ich ja ganz sicher nicht mehr hingehen."
Ich bin Eintrachtfan durch und durch, das wurde mir sozusagen angeboren, Fußballfan durch und durch. Aber bei den ersten Stadionbesuchen war ich schon immer fasziniert von dem Drumherum, habe teils minutenlang zum G-Block statt aufs Spielfeld geschaut. Diese Sogwirkung der Fankurve berichten mir viele, die irgendwie "aktive Fans" wurden. Und je mehr man sich dort sein soziales Gefüge aufbaute, desto stärker wurde die Bindung daran. Und jede Enttäuschung des Profisports, der Eintracht, oder eines jeden noch so korrupten Verbands, konnte damit locker ausgeglichen werden. Ohne die soziale Komponente wäre ich immer noch genauso großer Eintrachtfan, aber würde ich mich zerreißen jedes Spiel live zu sehen, koste es was es wolle?
Wenn Leute meinen, dass die Wichtigkeit des Drumherums, des Gesamterlebnis Fußballs ein Anzeichen ist, dass nur der reine Genießer des nackten Spiels der "pure Fußballfan" ist, dann ist das eben so.

Und jetzt kommt Corona, wie beschrieben steht dieser Fußball als knallhartes Geschäft nackt vor uns. Was bewirkt es in mir? Das erste Geisterspiel war furchtbar, ich wollte auch merken, wie es mir damit geht, das Spiel war aber auch grottig und mehr als das Fußballspiel gibt es ja leider nicht, ich kann nicht behaupten 90 Minuten ununterbrochen vor dem TV gesessen zu haben. Beim zweiten Spiel ebenso. Gegen Freiburg kam ich erst in der 55. Minute nach Hause und war überraschenderweise angetan, weil der Fußball ab diesem Zeitpunkt Spaß gemacht hat, Wolfsburg habe ich dann wieder fast komplett gesehen. Und ja, wenn die Eintracht gewinnt, ist das natürlich gut, das war nie anders und wird wohl nie anders sein.
Und doch ist es alles wie unter einem grauen Schleier, im Grunde habe ich diese Saison emotional abgehakt, hoffe nur, dass wir nicht absteigen, womit sie dann eben emotional doch nicht ganz abgehakt ist. Ja, ich habe ich mich am Freitagabend gefragt, ob wir Samstag um 15:30 Uhr spielen oder das Abendspiel und musste überlegen, bis mir eingefallen ist, dass wir gegen Wolfsburg spielen. Das Einstimmen auf das Spiel mit den Vorberichten, Pressekonferenz usw. lasse ich komplett weg. Irgendwie ist alles auf so ein kleines Mindestmaß reduziert. Morgen werde ich aber sicher einschalten, ich weiß auch gegen wen wir spielen und ich werde insoweit zusätzlich mitfiebern, dass mir dieser immer unsympathischer werdende Heulsusenverein endlich mal absteigt.

In den letzten beiden Jahren hat der Fußball vermutlich 200% meiner Energie beansprucht, nun beansprucht er einige Zeit eben mal vielleicht 20%, irgendwie zwischenzeitlich auch mal angenehm.
Dieses furchtbar kommerzielle Geschäft gibt mir ohne das Drumherum eben einfach weniger. Sollen sie die Liga spielen, die Eintracht soll möglichst gewinnen, aber viel mehr ist da eben nicht. Und ich habe sogar ein SKY Abo sowie DAZN, beides eher aus generellem Fußballinteresse, die Eintracht sehe ich ja im Stadion. Beides ist aktuell gekündigt, DAZN ist bereits ausgelaufen, SKY in 2 Wochen, ich will diesmal auch bewusst nicht verlängern, egal welcher Sparpreis da kommt. Ich bin selbst gespannt wie lange ich es durchhalte. Ich finde Pay-TV auch grundsätzlich nichts Schlechtes. Es ist eine gute Sache, dass ich immer das Eintrachtspiel live sehen könnte, wenn ich es will, ohne störende andere Spiele. Ich bin mehr gegen die Auswüchse diese TV-Geschäfts. aber sind diese Auswüchse dort systemimmanent und ich mache mir daher etwas vor? Vielleicht!

Es soll sich doch jeder seinen Weg suchen damit umzugehen, Freunde von mir fiebern richtig mit, Freunde von mir haben noch keine Sekunde der Spiele gesehen, ich finde beides legitim derzeit.
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Für mich war am Dienstag eine Premiere. Ich war verabredet und war erst zur Halbzeit zu Hause. Gerade nachdem ich die zwei ersten Geisterspiele ziemlich gelangweilt verfolgt habe, war der Drang unbedingt zum Anpfiff zu Hause sein zu müssen einfach nicht sonderlich groß. Früher wäre das - abgesehen von der Tatsache, dass ich im Stadion gewesen wäre - undenkbar gewesen.
Während ich mich bei den ersten beiden Spielen immer wieder dabei erwischt habe, dass ich mich anders beschäftigt habe und eben nicht gebannt vor dem TV saß, war das dann aber am Dienstag schon ein wenig anders. Es war einfach ein spannenderes Spiel und man konnte es rein sportlich gesehen natürlich deutlich besser anschauen, wenn auch lange nicht auf dem emotionalen Niveau wie im Normalzustand.

Und genau diese Beobachtung, die ich bei mir selbst gemacht habe, könnte den Fußball auch ein wenig retten. Es geht nun langsam in die Endphase und bis auf Bayern und Paderborn ist für jeden Verein noch etwas Positives oder Negatives zu holen. Ich kann mir schon vorstellen, dass die letzten beiden Spieltage dann sogar ähnlich verfolgt werden, wie in den Vorjahren.