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LDKler_

1502

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Will keiner was dazu sagen, dass in Hessen die Gaststättem etc. nächste Woche wieder öffnen dürfen?
Schön, dann ich. Ich finde das verfrüht und es kotzt mich allmählich an.
Bei den ersten Lockerungen hab ich ja nix gegen gesagt, aber inzwischen hat dieser Öffnungsdrang eine unangenehme Eigendynamik angenommen. Ich hab das Gefühl, in 2-3 Wochen isses (außer den Masken und den leeren Rängen beim Fußball) schon fast wieder so, als wär nie was gewesen.
Wie hier, glaube ich, ja auch schon thematisiert wurde, reichen ja allein schon die Ankündigen von Lockerungen, dass die Leute wieder anfangen, sich gehen zu lassen. Und die Auflagen und Hygiene-Vorschriften sind ja ne tolle Sache (man könnte auch sagen, ein außerordentlich gutes Konzept), aber glaubt denn irgendwer, das das alles konsequent umgesetzt wird? Es lässt sich doch jetzt schon beobachten, wie die Leute, die anfangs noch drauf geachtet haben, inzwischen teilweise wieder schön dicht aufgereiht vorm Supermarkt stehen und die Securitys nix dagegen unternehmen.
Und dann in der Gaststätte, wo die Leute voll sind und noch Fußball läuft? Na prost Mahlzeit...
Und vielerorts wird gejubelt. "Jawoll, ich kann wieder saufen und draußen fressen, geil! Und Fußball! Jaa!"
Menschen, die sich vor ein paar Wochen noch um ihre Großeltern gesorgt haben, haben alles vergessen und stechen erstmal fröhlich das Fass an.
Glückwunsch an Lindner, Laschet, Palmer, den Doktor, Chickensandwich und co., ihr habt offenbar gewonnen.
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Danke Denis!
Genau so sehe ich das auch... 😖
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Meinungsfreiheit Philly!
Ist es nicht genau das, was dir und den anderen Maßnahmekritikern so am Herzen liegt?
Da dachte ich, dass dir mein Beitrag Freude bereiten müsste, stellt er doch unter Beweis, dass jede/r jederzeit äußern darf, wie er wozu steht.
Und Philly, denkst du nicht, dass du an dieser Stelle mit polemischem Sc.hei.ßdreck begonnen hast?
Und was genau hatte deine Einlassung zu katholischer Unmündigkeit und Kadavergehirsam mit Covid, dem Thema hier, zu tun?

Deine Fundamentalopposition, dein Egotrip, geschenkt - jetzt aber noch zu glauben, du seist in der Position hier andere zu diffamieren. Da wird's dann schon hanebüchen.
Weißt du, was mich in dieser Zeit an Leuten wie dir so massiv ankotzt, das ist nicht, dass ihr ne andere Meinung habt und die auch äußert. Es ist die mangelnde Solidarität, die Aggressivität mit der ihr alle Versuche mit dieser Situation konstruktiv umzugehen untergrabt.
Ich finde beileibe nicht alles gut was grad läuft, habe etliche Vorbehalte und einiges, was ich noch besprechen möchte, wenn wir wieder Stabilität haben. Jetzt aber halt ich mal einfach den Mund.
Was ich weiß ist, dass ich nicht dazu in der Lage bin abzuschätzen, was da grad passiert und wie das im Einzelnen zu bewerten ist. Und ich weiß, dass schwierige Zeiten eines Kollektivs bedürfen, das funktioniert und zusammen steht.
Ich nenne das in dieser Zeit tatsächlich "Teil der Lösung" zu sein!
Leute wie du spalten und sind ein zusätzliches Problem. Nicht weil ihr ne abdere Meinung habt, sondern weil ihr keine Akzeptanz für andere Meinungen habt.
Weil ihr destruktiv agiert.

Deshalb Philly werde ich mir due Freiheit nehmen jederzeit auf deinen Bullshit zu antworten. Ob's dir passt oder nicht!
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FrankenAdler schrieb:

Und ich weiß, dass schwierige Zeiten eines Kollektivs bedürfen, das funktioniert und zusammen steht.
Ich nenne das in dieser Zeit tatsächlich "Teil der Lösung" zu sein!
Leute wie du spalten und sind ein zusätzliches Problem. Nicht weil ihr ne abdere Meinung habt, sondern weil ihr keine Akzeptanz für andere Meinungen habt.
Weil ihr destruktiv agiert.

Auf den Punkt!!! 👍
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Pegida und AfD waren ja schon asozial. Aber was sich da gerade an linken, rechten und Verschwörungstheoretikern zusammenrottet, toppt die "Besorgten Bürger" noch mal um Längen. Durchgedrehte Vollidioten, die für sich (vermutlich denken sie das wirklich) in Anspruch nehmen, faktenbasiert und im Sinne der Freiheit unterwegs zu sein. Ich frage mich manchmal, wo beginnt eigentlich menschliches Leben?

https://www.youtube.com/watch?time_continue=32&v=btYzSmpaZN0&feature=emb_logo

Und wie man sehen kann, wirds auch hier im Thread immer wieder versucht.
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Dazu passend:

Tiger ist im Zoo ausgebrochen
Rundfunk: "Die Zooleitung fordert die Bürgerinnen und Bürger auf - bitte retten Sie sich, schnell nach Hause, schließen sie sich ein!"

Bürger 1: "Widerstand gegen diktatorische Anordnungen der Zooleitung ist oberste Bürgerpflicht! Die Demokratie ist in Gefahr!"

Bürger 2: "Immer diese Panikmache. Tiger sind ja auch nur so eine Art Katzen!"

Bürger 3: "Statistisch stirbt doch kaum jemand durch Katzen!"

Bürger 4: "Der Tiger wurde absichtlich freigelassen - die wollen uns nur unsere Freiheitsrechte nehmen!"

Bürger 5: "Mit gesunder Lebenseinstellung und Meditation´greift mich der Tiger sicher nicht an und tödliche Bisswunden heilen viel schneller mit ausreichend Vitamin C!"

Bürger 5: "Alte und langsame Zoobesucher mit schlechter Kondition sind durch die Tiger gefährdet und die wären sowieso früher oder später von einer Katze gefressen worden!"

Bürger 6: "Es ist überhaupt noch nicht klar, ob jemand durch einen Tigerangriff je gestorben ist. Todesursache durch eingewachsene Zehennägel wurde nie durch eine Obduktion entkräftet!"

Bürger 7: "Im Kuscheltierzoo kommt man problemlos ohne große Zäune aus, was ist die Absicht mit dem hohen Zaun beim Tigergehege? Was will man uns verheimlichen?"

Bürger 8: Prof. X und Doktor Y erklären auf YouTube wie liebebedürftig Tiger sind und dass ihre angebliche Aggressivität völlig missverstanden wird. Seht Euch das unbedingt mal an und denkt darüber nach!"

Bürger 9: "Was hat der Zoo davon, wenn er Euch warnt und wer profitiert davon? Wir werden doch alle verarscht! Das ist meine Meinung und schließlich besteht Meinungsfreiheit!"

Bürger 10: "Wir sollten die Zoobesucher auf hungrige Tiger einstellen und wenn alle Tiger satt sind, ist eh Ruhe. Es trifft ja nur immer ein paar wenige. In schwedischen Zoos klappt das auch ganz hervorragend!"
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Was ist daran jetzt so witzig???
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LDKler_ schrieb:

sozialdarwinistische Grundhaltung



da muss ich mich erst mal einlesen, den Begriff habe ich allerdings schon gehört
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Mein Gott.
Xavers Angriff auf die B*** war vollkommen plausibel und berechtigt. Aber natürlich kommt sofort der hawischer um die Ecke und zerrt einen wochenalten Beitrag der Linken aus der Tasche. Das alte Spiel: Ja, die B*** lügt, aber die Linken...

Abgesehen davon, dass über die Problematik, die F. Jelpke anspricht, so oder mit ähnlichen Worten ganz normal auch hier im Forum diskutiert wurde (ohne dass gleich einer aufschrie), weißt du schon, dass diese Gleichsetzung B*** = Linke eine ziemliche Entgleisung ist.

Ich hoffe es zumindest.
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Außerdem diffamiert die Linke ja keine Personen sondern greift das Regierungshandeln an. Das ist was ganz anderes wie die Schmutzkampagne der Bild gegen Drosten. Würde mich nicht wundern, wenn es für ihn so endet wie für WL. Heute ist sowas leider im Bereich des Möglichen, die Wutbürger werden ja immer aggressiver und Morddrohungen hat er ja schon erhalten, so wie aktuell auch viele Politiker, Staatsanwälte und Journalisten:
https://www.tagesspiegel.de/politik/staatsschutz-ermittelt-rechtsextreme-morddrohungen-gegen-politiker-und-journalisten/25801526.html
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mal blöd gefragt: Kommen denn diese "Corona Negierer" nicht quer beet aus der Gesellschaft, gut vermutlich etliche aus ganz rechts?
Aber im Bekannten- und Kollegenkreis gibts immer mal paar Einzelne mit etwas seltsamen Theorien dazu, die ich per se nicht "rechts" einordnen würde.
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Wie gesagt, in meinen Augen ist das Einende die mehr oder weniger sozialdarwinistische Grundhaltung, und die gibts eben nicht nur rechts.
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Um in Zeiten von Corona die weit dramatischere Katastrophe nicht aus den Augen zu verlieren sei auf diese neue Studie hingewiesen:
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/das-habitat-schrumpft

Laut einer Studie werden die Folgen des menschengemachten Klimawandels gravierender als erwartet – und früher eintreten, als man bisher annahm

Es wird demnächst richtig ungemütlich ...
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drlove29 schrieb:

Schrieb etwas


Ich glaube es war Ende März, jedenfalls kurz vor Deiner ersten Sperre, als ich Dir schrieb das Du nicht nur ein rechter Troll bist, sondern ein trainierter Troll.

Du bist einer, der einen bestimmten Spin platzieren will oder soll und Deine Botschaft ist:

Befreit Euch von den Lügen der Regierung und der Lügenpresse.
Die Intention ist meiner Meinung nach Destabilisierung.

Kann man bei Trollen wie Dir in jeder Kommentarspalte seriöser Zeitungen beobachten.

Und so wie Du agierst bist Du nicht einfach nur ein besorgtes Bürgerlein.
Du weist genau wie Du trotz allem Gegenwind immer am Rand segelst ohne von der Kante zu fallen.
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Wedge schrieb:
Ich glaube es war Ende März, jedenfalls kurz vor Deiner ersten Sperre, als ich Dir schrieb das Du nicht nur ein rechter Troll bist
Ich halte ihn nicht für einen Rechten. Der Dr ist zwar auch Sozialdarwinist wie die Rechten, aber er kommt aus der marktfundamentalistischen Ecke, siehe meinen entsprechenden Link vor ein paar Tagen. Wobei er das sicher aus vollster Überzeugung abstreiten wird, weil ihm sein Sozialdarwinismus ja selbst gar nicht bewusst ist. Er ist halt so indoktriniert worden und ihm fehlt die Vorstellungskraft für alternatives Denken. Wobei das für den Liberalismus eigentlich bitter nötig und zugleich auch eine Chance wäre:
https://www.tagesspiegel.de/politik/freiheitliches-denken-in-der-corona-krise-der-liberalismus-muss-den-beissreflex-gegen-den-staat-ueberwinden/25787592.html?utm_source=pocket-newtab

Wedge schrieb:
Die Intention ist meiner Meinung nach Destabilisierung.
Auch diese Einschätzung teile ich nicht. Er ist in meinem Augen ganz klar angstgesteuert. Er befürchtet den Zusammenbruch der Zivilisation, wenn der renditegesteuerte Kapitalismus nicht mehr funktioniert (selbst nur zeitweise). Auch hier fehlt ihm die Vorstellungskraft für alternative Wege.

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Xbuerger schrieb:

Brodowin schrieb:

Karl Lauterbach sagt, dass der Unterricht an Schulen noch mindestens ein Jahr ausfällt:
guden morsche, glückwunsch zum 17std-CE

Ja, verdammt!
Ich komme derzeit offenbar nicht mit meinem wieder geregelten Alltag mit festen Aufsteh- und Arbeitszeiten klar.
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Brodowin schrieb:
Ich komme derzeit offenbar nicht mit meinem wieder geregelten Alltag mit festen Aufsteh- und Arbeitszeiten klar.
Ist das nicht riskant?
Du hast dich ja in den letzten 6 Wochen durch den Konsum unzähliger Kisten Bier wirksam vor dem Virus geschützt, das geht doch jetzt bestimmt nicht mehr?

Wer es nicht weiß, hier noch der wissenschaftliche Hintergrund für Brodowins Trinkkur:
https://www.deutschlandfunk.de/verlauf-von-covid-19-warum-erkranken-manche-heftiger-andere.676.de.html?dram:article_id=475699
Es sieht so aus, als ob Östrogen selbst ein Schutz-Faktor sein könnte, weil es die Abwehrreaktion günstig beeinflusst.

https://praxistipps.focus.de/bier-und-seine-oestrogene-wirkung-das-sagt-die-wissenschaft-dazu_110522
Das ein regelmäßiger Bierkonsum zu einem erhöhten Östrogenspiegel führt und somit auch Auswirkungen auf den Konsumenten haben kann, gilt als gesichert.

@Brodowin
Bitte überleg dir gut, ob du wirklich mit deiner Gesundheit spielen willst. Ich rate dringend zur Fortsetzung deiner Trinkkur!!!
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LDKler_ schrieb:

Diese Studie sollte man dem Palmer mal um die Ohren hauen:
https://wellcomeopenresearch.org/articles/5-75

Sie hat sich mit dem YLL (years of live lost)-Wert durch Covid19 befasst mit dem Ergebnis:

Using the standard WHO life tables, YLL per COVID-19 death was 14 for men and 12 for women. After adjustment for number and type of LTCs, the mean YLL was slightly lower, but remained high (13 and 11 years for men and women, respectively).


Ich glaube, dass diese Studie rein von der Methodik her völliger Blödsinn ist. Sich an Standardtabellen zu orientieren...
Ein 40jähriger Mann hat noch eine Lebenserwartung von ca 36 Jahren zB.
Wenn der also jetzt stirbt, haben wir 36 verlorene Jahre. Dass dieser Mann aber so viele Vorerkrankungen hatte, dass er ohnehin schon weit unter dem Schnitt gelegen hätte, wird dann wie einkalkuliert?

In Deutschland liegt das Durchschnittsalter eines Corona-Toten bei knapp über 80. Das Durchschnittsalter von Toten liegt aber sogar noch darunter. Das heißt, jeder von den Toten hätte durchschnittlich ein Jahrzehnt Lebenszeit verloren? Really?

Greifen wir Palmer bitte lieber mit Daten an, die nicht bei der breiten Bevölkerung für Ungläubigkeit sorgen würden.
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SGE_Werner schrieb:
Dass dieser Mann aber so viele Vorerkrankungen hatte, dass er ohnehin schon weit unter dem Schnitt gelegen hätte, wird dann wie einkalkuliert?
Wie weiß ich nicht, habe nur den Abstract gelesen, aber gemacht haben sie es, oder ich hab das hier völlig falsch verstanden:
After adjustment for number and type of LTCs, the mean YLL was slightly lower, but remained high (13 and 11 years for men and women, respectively).
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Diese Studie sollte man dem Palmer mal um die Ohren hauen:
https://wellcomeopenresearch.org/articles/5-75

Sie hat sich mit dem YLL (years of live lost)-Wert durch Covid19 befasst mit dem Ergebnis:

Using the standard WHO life tables, YLL per COVID-19 death was 14 for men and 12 for women. After adjustment for number and type of LTCs, the mean YLL was slightly lower, but remained high (13 and 11 years for men and women, respectively).
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Ok bestenfalls kommt dann sowas heraus wie in den USA.

Schlimmstenfalls dann sowas wie in Deutschland.

Oder so ein Mittelding wie auf dem Balkan?...

Alles ganz easy, es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Insbesondere wenn man das Erstarken der Nationalisten in Europa bedenkt...

Wir schütteln uns alle mal kurz und alles wird gut.

Sei mir nicht böse, wenn ich da sehr viel mehr reale Gefahren sehe als du. Ich will da mal lieber nichts „riskieren“. Mir, meiner Familie und meinen Verwandten ging es bis hierher insgesamt gut, auch wenn keiner von uns im Geld schwimmt.
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Aceton-Adler schrieb:
Ok bestenfalls kommt dann sowas heraus wie in den USA.

Schlimmstenfalls dann sowas wie in Deutschland.

Oder so ein Mittelding wie auf dem Balkan?...

Alles ganz easy, es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Insbesondere wenn man das Erstarken der Nationalisten in Europa bedenkt...

Wir schütteln uns alle mal kurz und alles wird gut.
Das ganz sicher nicht, denn alles, was du davor beschrieben hast, kann eintreten. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir für den richtigen Weg kämpfen und nicht den rechten und marktradikalen Sozialdarwinisten das Feld überlassen.

Aceton-Adler schrieb:
Ich will da mal lieber nichts „riskieren“. Mir, meiner Familie und meinen Verwandten ging es bis hierher insgesamt gut, auch wenn keiner von uns im Geld schwimmt.
So comfortable, we're livin' in a bubble, bubble
So comfortable, we cannot see the trouble, trouble


Aber mal im Ernst, ich kann dich grundsätzlich sehr gut verstehen. Allerdings ist das gegenwärtige System nicht nachhaltig, Corona hat das eindeutig bewiesen, aber auch ohne Corona wäre es früher oder später kollabiert. Dein Leben in der Bubble hätte sowieso früher oder später geendet.
Ich will das nicht weiter erläutern, habe ja schon genug dazu geschrieben, andere wie z. B. der Würzi ja auch.
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Wer verstehen möchte, warum Shutdown-Gegner rebellieren, Protagonisten wie Palmer oder hier unser Dr. Alte für die Wirtschaft opfern wollen und welches Weltbild dahintersteckt, dem sei folgender sehr lesenswerte Artikel empfohlen:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-hass-auf-alles-schwache

Marktradikale Ideologen treibt vor allem die Verachtung von Armen an. Der Maßstab ist nicht (nur) das „Volk“, sondern „die Wirtschaft“. Gemeint ist damit immer ein kapitalistisches Wirtschaftssystem. Die schwächsten Teile dieses Wirtschaftssystems, das an einen kapitalistischen Staat gekoppelt ist, müssen beseitigt werden, damit die starken Teile nicht leiden. Die schwächsten Teile sind Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger_innen, Frührenter_innen und so weiter. All jene, die so viel mehr kosten, als sie produktiv beitragen....

[Edit Werner: Link repariert, bitte nicht zu lange Zitate wegen Urheberrecht]
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Die Frage wäre, wie definiert man ein „außer Kontrolle“ geraten. Wäre das überhaupt mit Covid 19 möglich? Ist dieses Virus gefährlich genug? Diesmal fanden die Panikkäufe mE eben gerade wegen des Lockdowns statt, die Menschen hatten Angst, dass dadurch Lieferketten unterbrochen werden könnten. Ist zum Glück nicht geschehen. Also auch der Lockdown selbst setzt Signale und führt zudem bei den Menschen zu Ängsten und auf Dauer wohl zu begründeten Existenzängsten.

Du vergleichst in deinem Ausgangsbeitrag eine „schwächelnde“ Wirtschaft mit ein paar hunderttausend Toten. Stand jetzt können wir meinetwegen noch von einer schwächelnden Wirtschaft sprechen (macht in den Medien aber eigentlich niemand). Aber gestern war es doch in den Nachrichten. 3 weitere Monate Lockdown würde wohl bedeuten, dass 1/3 der heutigen Unternehmen in Deutschland insolvent wären. 6 weitere Monate würde wohl mehr als die Hälfte nicht überleben. Was wäre dann wohl hier los. Was wäre bei ähnliche oder gar schlimmeren Entwicklungen dann wohl im europäischen Ausland los? Wie lang könnte unser Staat Kurzarbeitergeld oder Ähnliches bezahlen? Was wäre, wenn er nicht mehr zahlen kann, weil kaum Steuern reinkommen und es viel zu viele Arbeitslose gäbe. Alles total unrealistisch und ganz weit weg? Es mag in diesem Falle nicht alles innerhalb von zwei Wochen zusammenbrechen, aber mittelfristig kann immer noch einiges passieren. So eine Krise hatten wir noch nicht, das alles ist neu für uns.

Was ich sagen möchte, man kann das hier nicht alles so klar trennen und selbstverständlich muss man bei allen Maßnahmen, die man fährt, immer abwägen. Die, die darauf hinweisen, müssen nicht zwangsläufig Anhänger des „Neoliberalismus“ sein, ganz gewiss nicht. So ungefährlich ist das alles nicht („schwächelnde Wirtschaft“). Und einfach mal ein viel besseres System implementieren, wenn der „Neoliberalismus“ dann zusammengebrochen ist? Bei der letzten großen Rezession wurde dann auch was „Neues“ implementiert, hat die Welt dann unzählige Menschenleben gekostet.

Bisher sind wir mE auf einem guten Weg. Hoffen wir, dass es so bleibt. Die bisherige Entwicklung der Zahlen stimmt mich auf jeden Fall erstmal positiv und ich hoffe, dass wir diesmal alle (in Deutschland und Europa) mit einem blauen Auge davon kommen.
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Aceton-Adler schrieb:
Aber gestern war es doch in den Nachrichten. 3 weitere Monate Lockdown würde wohl bedeuten, dass 1/3 der heutigen Unternehmen in Deutschland insolvent wären. 6 weitere Monate würde wohl mehr als die Hälfte nicht überleben.
Das mag ja sein, aber die Substanz der Unternehmen ist ja trotzdem noch da. Ist ja nicht der 2. WK, wo alles kaputtgebombt war. Wenn die Lufthansa pleite geht sind deren Flugzeuge ja weiterhin da und auch die Piloten. Man geht in die Insolvenz, entledigt sich der Schulden und ein neues Unternehmen kann mit der noch vorhandenen Substanz wieder bei null starten. Ja ich weiß, das ist jetzt stark vereinfacht und in der Realität ist es komplizierter, mir ging es aber um die Grundaussage, dass die Betriebsmittel in der Krise ja nicht einfach verschwinden.

Aceton-Adler schrieb:
Wie lang könnte unser Staat Kurzarbeitergeld oder Ähnliches bezahlen? Was wäre, wenn er nicht mehr zahlen kann, weil kaum Steuern reinkommen und es viel zu viele Arbeitslose gäbe.
Dafür schlägt Rudolf Hickel einen s. g. Corona-Solidarfonds vor, der ähnlich funktioniert, wie der Lastenausgleich nach dem 2. WK.
https://www.fr.de/meinung/corona-krise-solidarfonds-deutschland-ausgaben-13744488.html

Aceton-Adler schrieb:
Bei der letzten großen Rezession wurde dann auch was „Neues“ implementiert, hat die Welt dann unzählige Menschenleben gekostet.
Ja, aber nur bei uns "doofen" Deutschen. In den USA wurde mit Roosevelts New Deal etwas "Neues" eingeführt, das zu einem 30jährigen Wirtschaftsaufschwung führte und der gesamten Gesellschaft nie gekannten Wohlstand brachte.
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@LDKler, die Links schaue ich mir morgen in Ruhe an. Danke erstmal fürs Einstellen. Antworten würde ich von dir auch gar nicht verlangen. Ein Teil der Antworten, die man hier geben müsste, würde die Bevölkerung wahrscheinlich beunruhigen. ( frei nach einem Ex-Innenminister unseres Landes zitiert)
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Ja, da hast du wohl zweifelsfrei recht!
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Vael schrieb:

vonNachtmahr1982 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Und wie kommst du wieder nach Hause? Taxi oder was?

Der letzte Raum ist das Bad. Entweder hab ich Glück und meine Freundin schleift mich irgendwann mit ins Bett... oder ich hab Pech gehabt.


Hab schon mal in der Badewanne gepennt nach so ner Zeche... ich sach dir, du freust dich auf deinen Rücken am Morgen danach


Bei mir war es bisher nur mehrmals im sitzen auf der Toilette. Da kann wenigstens nichts in die Hose gehen.


Uff das ist auch Hart... wobei, stell dir vor du hast rosa Augenkacheln.... dann willst du net auffm Klo pennen... das ist total creepy.
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Kumpel von mir ist mal völlig besoffen auf der Bank vorm Kachelofen eingeschlafen. Der war am morgen so durchgeröstet, im Grill-Thread wäre man stolz auf das Ergebnis gewesen
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LDKler_ schrieb:

Ausnahmsweise finde ich die Fragen, die der Dr hier stellt, sehr berechtigt.
M. E. darf es keine Rückkehr zum StatusQuo vor der Krise geben. 10tausende Tode durch Luftverschmutzung und die Schummeldiesel haben noch immer keine Hardwarenachrüstung bekommen,10tausende Tode durch Keime, weil im profitorientierten Krankenhaussystem korrekte Hygiene zu teuer ist, tausende Suizide, weil die psychotherapeutische Versorgung absolut mangelhaft ist, hunderte Tode, weil man ein Tempolimit gegen die Autolobby nicht durchsetzen kann, undundund. Dieses unnötige Sterben für Wirtschaftsinteressen muss endlich aufhören!
https://www.freitag.de/autoren/daniela-dahn/verrueckte-massstaebe



Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich langsam unbeliebt mache, es wäre natürlich begrüßenswert, wenn weniger von unseren Leuten aufgrund der von dargestellten Verhältnisse sterben würden. Noch besser wäre es allerdings, wenn man sich mal grundsätzlich klar machen würde, dass das Sterben für unsere Wirtschaftsinteressen v. a. woanders auf der Welt passiert. Und da warte ich eben immer noch auf eine Erklärung, wie das geändert werden könnte. Und ich befürchte, dass dies auch relativ schnell wieder aus dem Blick von Otto Normalverbraucher und der Politik gerät, wenn Corona vorbei ist (auch wenn die kroatische Krankenschwester dann mehr verdient, was ihr selbstredend zu wünschen wäre)
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Motoguzzi999 schrieb:
Noch besser wäre es allerdings, wenn man sich mal grundsätzlich klar machen würde, dass das Sterben für unsere Wirtschaftsinteressen v. a. woanders auf der Welt passiert.
Danke für diese wichtige Ergänzung!
Detailierte Antworten habe ich nicht, aber die grobe Richtung wird hier:
https://taz.de/Lehren-aus-der-Coronakrise/!5678805/
und hier:
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/der-markt-wird-es-nicht-regeln
beschrieben.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Reden wir über ein paar Hunderttausend Tote vs. Folgeschäden einer schwächelnden Wirtschaft oder reden wir über etwas anderes?

skyeagle schrieb:

Ich bin mir sicher, dass bei einer Grippe solchen Ausmaßes, wir exakt diese Maßnahmen wieder vollziehen würden.

Und da sind wir doch exakt beim Kern.
Ich stimme euch zu, dass bei einem Ausmaß mit ein paar zusätzlichen Hundertausend Toten, die dazu führen, dass Menschen nicht mehr behandelt werden können und Krankenhäuser überlasten, diese Maßnahmen jederzeit getroffen werden müssten. Und das wäre selbstverständlich auch richtig.

Aber ist dieses „Ausmaß“ tatsächlich aktuell gegeben? Vor allem für Deutschland? Die wirkliche Gefährlichkeit (Letalität) ist noch nicht bekannt. Ob eine Hintergrundimmunität durch frühere Corona-Viren vorhanden ist, auch nicht bekannt.

Ja, Krankenhäuser waren überlastet. Wenn ich es richtig zusammen bekomme, in fünf, sechs europäischen Großräumen (Bergamo, Madrid, Paris, Elsass, Belgien, UK), die allesamt ein völlig kaputtes Gesundheitssystem bzw. 50-80% weniger Intensivbetten als Deutschland zur Verfügung haben.

Sieht man sich zudem die aktuelle Übersterblichkeit für fast alle EU Länder zusammengefasst an und vergleicht sie mit z.B. 2017 reden wir von ca. 15.000 Toten „mehr“ in insgesamt 23 Ländern (erste Grafik: 85k in 2020 vs. 70k in 2017), die auch exakt und fast ausschließlich aus den o.g. sechs Städten/Regionen kommen (siehe einzelne Länder-Graphen weiter unten).

Ich bin mir also aufgrund der o.g -im
Vergleich zu den Vorjahren- noch „relativ niedrigen“ Übersterblichkeit in Europa, die sich zudem auf 5-6 Länder beschränkt, die im Vergleich zu uns völlig marode Gesundheitssysteme haben sowie der (noch) unbekannten Variablen wie Letalität/Hintergrundimmunität nicht wirklich sicher (wie wahrscheinlich niemand) wie groß das Ausmaß bzw. die Gefährlichkeit dieser Erkrankung vor allem für Deutschland tatsächlich war bzw. ist.

Am Ende des Tages, so meine Einschätzung, wird man feststellen in Deutschland überreagiert zu haben.

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drlove29 schrieb:
Ich bin mir also aufgrund der o.g -im Vergleich zu den Vorjahren- noch „relativ niedrigen“ Übersterblichkeit in Europa,

Dabei muss man aber bedenken, dass durch den Shutdown dieses Jahr zehntausende Grippetode verhindert wurden. Die muss man bei der Berechnung der Übersterblichkeit eigentlich abziehen und wenn man das tut steigt die Übersterblichkeit durch Corona deutlich an.

drlove29 schrieb:
Am Ende des Tages, so meine Einschätzung, wird man feststellen in Deutschland überreagiert zu haben.
Ich halte das Gegenteil für richtig. In Neuseeland haben sie die komplette Bevölkerung direkt 5 Wochen in Quarantäne genommen mit dem Ergebnis, dass das Virus dort fast ausgerottet ist und es kaum Infizierte und Tote gab. Die haben alles richtig gemacht!
https://www.welt.de/politik/ausland/article207546799/Corona-in-Neuseeland-Ardern-Wir-haben-diesen-Kampf-gewonnen.html

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skyeagle schrieb:

Sie zeigt uns nämlich, dass wir uns gedanklich auf ein Podest stellen, auf welchem wir Gott spielen, wann ein Leben noch zu retten ist und wann nicht.

Aber haben wir das in der Vergangenheit nicht schon immer getan?

So hart es klingt, jedes Jahr lassen wir Menschen sterben, die wir retten könnten. In den letzten zehn Wintern vor diesem gab es vier starke Grippewellen, die alle jeweils knapp 20.000 Tote gefordert haben. Mit einer Verhinderung der Ausbreitung dieser Viren durch Social Distancing oder gar einen Shutdown hätten wir auch da schon mehrere Tausend retten können. Haben wir aber nicht. Warum eigentlich nicht?

Die von dir angesprochene Grenze oder „Rechnung“ haben wir also irgendwie schon immer irgendwo gezogen ohne sie anhand von Zahlen festzumachen. Ich hatte die gleiche Frage vor einigen Tagen in #7162 schonmal gestellt. Beantwortet wurde sie nicht.
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Ausnahmsweise finde ich die Fragen, die der Dr hier stellt, sehr berechtigt.
M. E. darf es keine Rückkehr zum StatusQuo vor der Krise geben. 10tausende Tode durch Luftverschmutzung und die Schummeldiesel haben noch immer keine Hardwarenachrüstung bekommen,10tausende Tode durch Keime, weil im profitorientierten Krankenhaussystem korrekte Hygiene zu teuer ist, tausende Suizide, weil die psychotherapeutische Versorgung absolut mangelhaft ist, hunderte Tode, weil man ein Tempolimit gegen die Autolobby nicht durchsetzen kann, undundund. Dieses unnötige Sterben für Wirtschaftsinteressen muss endlich aufhören!
https://www.freitag.de/autoren/daniela-dahn/verrueckte-massstaebe