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Rolle Trainer vs. Rolle Spieler (Einige Gedanken)

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Liebe Mit-Fans,

mir gehen immer wieder, gerade wenn ich Interviews von Spielern höre, einige Gedanken durch den Kopf, die ich gerne mit euch teilen und diskutieren würde.

Anstoss für diesen Thread bot das Interview mit Marcel Heller in der FR. Er sagt dort, dass der Trainer vor einem Monat das letzte Mal mit ihm gesprochen habe. Es erinnerte mich an Funkel, da gab es ähnliche Äußerungen von Spielern.

Vor der Saison wurde Skibbe gerade für seine kommunikative Art gelobt, die jedoch eher in Schelte des Vorstands, der Spieler und der Kaderzusammensetzung und der unerfüllten Spielerwünsche nach Außen in Erscheinung trat und ich frage mich in diesem Zusammenhang: Wird zu wenig mit den Spielern gesprochen? Gerade auch der Tod von Robert Enke geht mir dabei durch den Schädel...wenn ich 4 Wochen lang als Chef, kein Wort mit den Menschen meiner Abteilung spreche, dann stimmt doch etwas nicht? Wieso wird Marcel Heller nicht erklärt, warum er keine Rolle spielt, oder ob er jemals eine spielen könnte?
Warum scheinen auch Ümit Korkmaz, Benjamin Köhler, Markus Pröll, Nikola Petkovic, Caio, Markus Steinhöfer oder Sebastian Jung nicht richtig über ihre sportliche Situation aufgeklärt zu sein. Denn nur wenn ich Bescheid weiß, woran es liegt, kann ich daran arbeiten...in der Schule wird Förderung eingefordert, um Schwächen auszubessern und Stärken auszubauen. Das fehlt mir, in einem gemeinsamen Training von 90min bleibt wie viel Platz für individuelle Verbesserung?

Mir wird zu wenig in Kleingruppen gearbeitet, oder eine Art Mentorhaltung könnte eingeführt werden, indem Sebastian Jung von Patrick Ochs lernt, oder Caio von Chris (Stellungsspiel) oder Meier (Laufbereitschaft).

Natürlich bleibt da die Frage ob 2 Trainer dafür reichen, oder eben Hoffenheims Prinzip dafür besser in Frage kommt. Wenn man sich die nackten Tatsachen anschaut und die Leistungssteigerung von Spielern wie Ibisevic (in Aachen nur Ersatz), Teber (in Kaiserslautern Ersatz)oder  Comper (Ersatz in Gladbach) bleibt die Frage: Wie ist diese zu erklären? Nur mit "da wurde Talent nicht erkannt"?

Ich freue mich auf eine Diskussion...

Grüße
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Danke. Ich teile deine Gedanken.

Angesichts der immer komplexer werdenden Anforderungen im Profifußball bin auch ich (nicht erst seit heute) der Ansicht, dass 2 Trainer (plus TW-Trainer) schon lange nicht mehr ausreichen.

Viel zu viel unegnutztes Potenzial bleibt auf der Strecke, angefangen von der individuellen Ansprache der Spieler, der sportlichen Weiterentwicklung des Einzelnen bis hin zum Motivationsgedöns und was sonst noch dazugehört.
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Fußballer, wie auch die anderen Arbeitnehmer, arbeiten in einer Leistungsgesellschaft. Ich mag nicht abstreiten, dass es die ein oder andere Vollpflaume auf ner guten Position gibt, aber der wird sich nicht lange halten. Die meisten Profis in unserer Mannschaft haben eine Erfahrung, die in der freien Wirtschaft schon zu einem "Expert"-Job reichen würde. Denen erklärt der Vorgesetzte auch nicht mehr jeden Schritt. Er macht eine Zielvorgabe, und dieses Ziel zu erreichen ist dann Aufgabe seines Mitarbeiters. Meist gehört noch eine vernünftige Stellenbeschreibung dazu, und die kennen unsere Jungs seit 20+ Jahren.

Ich bin mir auch gar nicht so sicher, dass der Skibbe nicht mit den Spielern spricht. Ich glaube viel mehr, dass die Spieler eine mangelnde Selbsteinschätzung haben und hin und wieder das nötige Engagement vermissen lassen (ich bin bei keinem Training anwesend, das lese ich mir nur an). Wenn ich unbedingt etwas erreichen möchte muss ICH mich darum kümmern, und nicht warten, dass die gute Fee vom Himmel schwebt und mich an der Hand nach oben führt.

Was die Trainingsgetaltung angeht, kann ich mir aus der Ferne kein Urteil erlauben. Schaue ich mir aber unsere Spiele an, dann würde ich sagen, dass viel mehr mit der gesamten ersten elf (soweit es eine gibt) trainiert werden müsste. Da passen die einfachsten Laufwege nicht, Abstimmung in der Abwehr bisweilen eine Katastrophe, keiner weiss wo der nächste Mitspieler steht, und wenn er es weiss, bekommt er die Murmel nicht dahin. Insgesamt habe ich von aussen den Eindruck, dass im Moment bei der Eintracht keine verschworene Gemeinschaft besteht, sondern einige Spieler ihre eigenen Interessen über die der Mannschaft/des Vereins stellen. Leicht abgewandeltes Sprichwort:
"Frag nicht, was Dein Verein für Dich machen kann, sondern frage, was Du für Deinen Verein machen kannst"

Die Schelte für den Vorstand kann ich nachvollziehen, da haben wir ein ähnliches Problem wie die Bauern. Wir möchten ein attraktives, offensives Spiel anstreben, haben aber nicht die personelle Besetzung dafür. Und aufgrund unserer "magisch-mystischen-verfluchten-nichtendenwollenden" Verletzungsmisere springen Spieler zwischen unterschiedlichen Positionen hin und her und es kommt nie zu einem eingespielten Team (dazu noch Disziplinlosigkeiten und Frustkarten...)

Abschliessend hoffe ich, dass wir uns halbwegs vernünftig in die Winterpause retten, gezielt verstärken und als eine Mannschaft in die Rückrunde starten.
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Das hab ich mich auch schon oft gefragt. Kann doch nicht sein, dass bei 1,5 Stunden tatsächlicher Arbeit pro Tag so wenig restliche Zeit bleibt, um Einzelgespräche zu führen. Oder steckt da ein Prinzip dahinter?
Würde mich mal interessieren, da keine eigene Erfahrung in dieser Größenordnung, wie das z.B. in einem mittelständischen Betrieb mit ca. 30 Mitarbeitern ist.
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yeboah1981 schrieb:
Das hab ich mich auch schon oft gefragt. Kann doch nicht sein, dass bei 1,5 Stunden tatsächlicher Arbeit pro Tag so wenig restliche Zeit bleibt, um Einzelgespräche zu führen. Oder steckt da ein Prinzip dahinter?
Würde mich mal interessieren, da keine eigene Erfahrung in dieser Größenordnung, wie das z.B. in einem mittelständischen Betrieb mit ca. 30 Mitarbeitern ist.  


Da spricht man im Allgemeinen auch nicht ständig über die eigenen Aussichten. Mitarbeitergespräche wie das von Heller angesprochene, die werden in vielen Betrieben überhaupt nicht geführt. In Betrieben wo es optimal läuft, halbjährlich aber viele wären schon froh, wenn sie jährlich ein Mitarbeitergespräch bekommen. Im Arbeitsablauf wird natürlich gesprochen, Skibbe wird Heller im Training schon sagen was er zu tun hat (um Mißverständnissen vorzubeugen, das haben Funkel/Reutershahn bestimmt auch getan). Aber Heller spricht nunmal das Mitarbeitergespräch an, welches seine Ziele und Chancen perspektivisch beleuchtet. Das ist gerade in kleineren Unternehmen auch eher selten der Fall, dass diese Gespräche regelmäßig geführt werden.

Gerade im Profifussball würde ich regelmäßige Einzelgespräche begrüßen, aber das scheinen wohl die meisten Trainer nicht so zu sehen, über Magath hat man das auch gehört und die Bayerntrainer (egal wer) scheinen auch nicht viel davon zu halten.

tobago
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yeboah1981 schrieb:
Würde mich mal interessieren, da keine eigene Erfahrung in dieser Größenordnung, wie das z.B. in einem mittelständischen Betrieb mit ca. 30 Mitarbeitern ist.  


Da setzt sich normalerweise keiner mit dir zusammen und erklärt dir, was ihm an deiner Arbeit nicht gefällt, es sei denn, es fällt was Gravierendes vor. Vielleicht gibt es so was öfter bei Firmen, die unbedingt "modern" sein wollen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es was bringt.
Normalerweise wird einfach erwartet, dass du deine Arbeit machst.

Bei Fußballern, Opernsängern oder vergleichbaren Berufen mag das etwas anders aussehen, andererseits könnte ich mir nicht so wirklich vorstellen, über was man mit den Spielern da denn so reden soll.
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tobago schrieb:
Gerade im Profifussball würde ich regelmäßige Einzelgespräche begrüßen, aber das scheinen wohl die meisten Trainer nicht so zu sehen, über Magath hat man das auch gehört und die Bayerntrainer (egal wer) scheinen auch nicht viel davon zu halten.


Mein ähnlich lautender Beitrag kam ja wie immer zu spät. Aber die Rückfrage:
Um was soll es in diesen Einzelgesprächen denn gehen?
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Stoppdenbus schrieb:
Bei Fußballern, Opernsängern oder vergleichbaren Berufen mag das etwas anders aussehen, andererseits könnte ich mir nicht so wirklich vorstellen, über was man mit den Spielern da denn so reden soll.
Da fiele mir schon einiges ein: Wie man an Stärken und Schwächen arbeiten sollte, individuelle Trainingseinheiten, Rolle im Team und Außendarstellung usw.
Es sind ja auch fast alle noch ganz junge Leute, vielleicht ist das schon was anderes als in einem Betrieb, wo dann auf 30 Mitarbeiter nur eine Handvoll Azubis kommen und so nicht vergleichbar.
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Ich denke, der Threaderöffner hat ein paar wichtige und richtige Gedanken geäußert.

Es geht eigentlich nicht darum, Kritik zu üben oder zu gucken, wie es in "normalen" Betrieben läuft. Sondern darum, brach liegendes Potenzial zu nutzen und Dinge zu verbessern.

Gerade wenn man es sich nicht leisten kann, fertige Spieler zu holen, die alles von alleine machen, kann dieser Punkt entscheidend sein für Erfolg oder Nichterfolg.

Ein regelmäßiges Feedback über Spiel- oder Trainingsleistungen zB würde sicherlich viele falsch laufende Dinge in die richtigen Bahnen lenken und zudem motivationsfördernd sein. Rückäußerungen über den augenblicklichen Status, Verbesserungsmöglichkeiten und Forderungen nach Veränderungen geben dem Spieler das Gefühl, gebraucht zu werden und seine Leistungen besser einzuordnen. Individuelles Training, einzeln oder in der Gruppe, hilft Schwächen abzustellen und/oder Stärken zu verbessern. Und so weiter.

Viele Spieler brauchen so etwas nicht, andere dafür umso mehr. Geschadet hat es noch niemandem.
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Ich bin mir ehrlich gesagt ziemlich unsicher, wie eine optimale Trainer - Spieler Kommunikation aussieht.
Auf der einen Seite würde ich davon ausgehen, dass es grundsätzlich nur gut sein kann, sich viel untereinander auszutauschen. Auf der anderen Seite frage ich mich, was das denn nun konkret z.B. beim Beispiel Heller bringen würde.
Wenn Skibbe ehrlich zu ihm wäre, müsste er ihm wohl nach dem 2. Training sagen, Junge, du wirst die Saison keine Rolle spielen. Das geht genau so wenig, wie ihm alle 3 Tage zu sagen, dass er super trainiert, er ganz nah an der Mannschaft sei, sich nur weiter so reinhängen braucht.. um ihn dann aber praktisch nie in den 18er Kader zu berufen.

Wie geht man also mit so einer Situation um? Ich würde an Skibbes Stelle wohl auch einfach auf die Professionalität meiner Kicker setzen, dass sie stets alles geben und versuchen sich optimal vorzubreiten und dann höchstens mal das Gespräch suchen, wenn ich deutlich positive oder negative Veränderungen sehe, oder ich dem Spieler einen Vereinswechsel nahe legen möchte.

Ich gehe allerdings schon auch davon aus, dass es einen Unterschied macht, ob man ein wichtiger Eckpfeiler der 1.Mannschaft ist oder eben ein Ergänzungsspieler. Mit einem Führungsspieler wird der Trainer unter Umständen regelmäßiger das Gespräch suchen.

Ich habe allerdings auch gedacht, dass Skibbe mit der Mannschaft besser kommunizieren wird als FF das getan hat. Wovon ich nach dem letzten öffentlichen "Draufhauen" nicht mehr überzeugt bin. Aber das heißt ja nix. Eventuell fühlen sich die Jungs intern trotzdem wohler als unter FF. Das Problem ist natürlich auch, dass man von den internen Kommunikationsvorgängen ja seltenst mal etwas mitbekommt. Und wenn, dann eher von gefrusteten Spielern, die zur Zeit keine Rolle spielen. Die hätten natürlich gerne etwas mehr Aufmerksamkeit vom Trainer.

Ich glaube auch, dass das durchaus von Spieler zu Spieler unterschiedlich ist. Der eine braucht "Streicheleinheiten", dem anderen reichts, wenn der Trainer sagt.. Junge, du spielst am Samstag.
Insofern würde ich alles in allem sagen, dass ein Trainer sich im Prinzip danach richten solte, was seine Jungs brauchen. Ob Skibbe dafür die Sensibilität besitzt oder daran überhaupt Interesse hat, oder dafür vielleicht garkeine Zeit hat.. keine Ahnung, das kann ich nicht beurteilen.
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tobago schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Das hab ich mich auch schon oft gefragt. Kann doch nicht sein, dass bei 1,5 Stunden tatsächlicher Arbeit pro Tag so wenig restliche Zeit bleibt, um Einzelgespräche zu führen. Oder steckt da ein Prinzip dahinter?
Würde mich mal interessieren, da keine eigene Erfahrung in dieser Größenordnung, wie das z.B. in einem mittelständischen Betrieb mit ca. 30 Mitarbeitern ist.  


Da spricht man im Allgemeinen auch nicht ständig über die eigenen Aussichten. Mitarbeitergespräche wie das von Heller angesprochene, die werden in vielen Betrieben überhaupt nicht geführt. In Betrieben wo es optimal läuft, halbjährlich aber viele wären schon froh, wenn sie jährlich ein Mitarbeitergespräch bekommen. Im Arbeitsablauf wird natürlich gesprochen, Skibbe wird Heller im Training schon sagen was er zu tun hat (um Mißverständnissen vorzubeugen, das haben Funkel/Reutershahn bestimmt auch getan). Aber Heller spricht nunmal das Mitarbeitergespräch an, welches seine Ziele und Chancen perspektivisch beleuchtet. Das ist gerade in kleineren Unternehmen auch eher selten der Fall, dass diese Gespräche regelmäßig geführt werden.

Gerade im Profifussball würde ich regelmäßige Einzelgespräche begrüßen, aber das scheinen wohl die meisten Trainer nicht so zu sehen, über Magath hat man das auch gehört und die Bayerntrainer (egal wer) scheinen auch nicht viel davon zu halten.

tobago


Ist aber auch möglich dass Skibbe Heller nichts Neues zu sagen hat. Es wäre natürlich optimal, wenn ein Trainer regelmäßig Einzelgepräche führt, aber letztendlich kommt man als Spieler auf den Trainer zu, wenn man eine Einschätzung seiner persönlichen Lage haben will.
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Heller sollte er nicht sagen, dass er keine Rolle spielt. Er sollte vielleicht sagen: wenn du dein Zweikampfverhalten verbesserst und torgefährlicher wirst, kannst du es schaffen. Arbeite daran! Ich geb dir jede Unterstützung dabei.

Mit deinem letzten Absatz bin ich einverstanden. Es gibt den "verbissenen" Spielertyp, den nerven solche Ansprachen nur. Muss man eben die Sensibilität aufbringen, zu erkennen, wie jeder einzelne Spieler "anzupacken" ist.
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yeboah1981 schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
Bei Fußballern, Opernsängern oder vergleichbaren Berufen mag das etwas anders aussehen, andererseits könnte ich mir nicht so wirklich vorstellen, über was man mit den Spielern da denn so reden soll.
Da fiele mir schon einiges ein: Wie man an Stärken und Schwächen arbeiten sollte, individuelle Trainingseinheiten, Rolle im Team und Außendarstellung usw.
Es sind ja auch fast alle noch ganz junge Leute, vielleicht ist das schon was anderes als in einem Betrieb, wo dann auf 30 Mitarbeiter nur eine Handvoll Azubis kommen und so nicht vergleichbar.



ich kann da auch nur spekulieren, aber ich denke das ist eher die aufgabe des co-trainers. und über aussendarstellung wird wohl eher allgemein geredet als personenspezifisch.

individuelle personalgespräche kenne ich aus kleinen betrieben (30 leute) bis hin zu mittelständischen (200 und mehr leute) eher nur dann, wenn der mitarbeiter von sich aus das gespräch sucht oder wenn es eklatante mängel in der arbeit gibt.
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Stoppdenbus schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Würde mich mal interessieren, da keine eigene Erfahrung in dieser Größenordnung, wie das z.B. in einem mittelständischen Betrieb mit ca. 30 Mitarbeitern ist.  


Da setzt sich normalerweise keiner mit dir zusammen und erklärt dir, was ihm an deiner Arbeit nicht gefällt, es sei denn, es fällt was Gravierendes vor. Vielleicht gibt es so was öfter bei Firmen, die unbedingt "modern" sein wollen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es was bringt.
Normalerweise wird einfach erwartet, dass du deine Arbeit machst.

Bei Fußballern, Opernsängern oder vergleichbaren Berufen mag das etwas anders aussehen, andererseits könnte ich mir nicht so wirklich vorstellen, über was man mit den Spielern da denn so reden soll.
 


Ich glaube ja, dass die meisten Fussballer heutzutage eher mal einen Motivationsschub benötigen als früher. In solche Gesprächen würde ich die Stärken, aber vor Allem die Schwächen ganz konkret ansprechen. Mit Stärken und Schwächen meine ich nicht nur die fussballerischen Fähigkeiten. Vor Allem auch die Eigenmotivation. Ebenso die Verhaltensweisen im Training und die Einstellung sowie mögliche Perspektiven (die können sich im Fussball ja wöchentlich ändern). Ich weiß nicht ob so etwas realistisch ist, rein zeitlich sollte es möglich sein, mit jede der 30 Spieler einmal im Monat ein Gespräch zu führen. Aber da hat jeder seine eigenen Vorstellungen, ich bin nunmal jemand für den Motivation von Mitarbeitern der Schlüssel zum Erfolg ist (im Fussball wie in der Wirtschaft), wenn die anderen Voraussetzungen (Fussballspielen auf einem gewissen Niveau muss man natürlich schon können), andere haben andere Ansichten.

tobago
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Ich glaube ja, dass die meisten Fussballer heutzutage eher mal einen Motivationsschub benötigen als früher. In solche Gesprächen würde ich die Stärken, aber vor Allem die Schwächen ganz konkret ansprechen. Mit Stärken und Schwächen meine ich nicht nur die fussballerischen Fähigkeiten. Vor Allem auch die Eigenmotivation. Ebenso die Verhaltensweisen im Training und die Einstellung sowie mögliche Perspektiven (die können sich im Fussball ja wöchentlich ändern). Ich weiß nicht ob so etwas realistisch ist, rein zeitlich sollte es möglich sein, mit jede der 30 Spieler einmal im Monat ein Gespräch zu führen. Aber da hat jeder seine eigenen Vorstellungen, ich bin nunmal jemand für den Motivation von Mitarbeitern der Schlüssel zum Erfolg ist (im Fussball wie in der Wirtschaft), wenn die anderen Voraussetzungen (Fussballspielen auf einem gewissen Niveau muss man natürlich schon können) stimmen, andere haben andere Ansichten.

tobago
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Popduke schrieb:
...Warum scheinen auch Ümit Korkmaz, Benjamin Köhler, Markus Pröll, Nikola Petkovic, Caio, Markus Steinhöfer oder Sebastian Jung nicht richtig über ihre sportliche Situation aufgeklärt zu sein. ......


1. Korkmaz
Wir geben aktuell keine Offensivspieler ab, wenn er seine Chance dann bekommt, muss er sie auch nutzen.

2. Benjamin Köhler
Er ist nah am Kader, flexibel einsetzbar, aber akltuell haben andere Spieler die Nase vorn, was bei 30 Spielern leider auf die Mehrzahl zutrifft, da nur ein Drittel auf dem Platz stehen darf..

3. Markus Pröll
Eigentlich unnötig hierzu was zu schreiben. Hatte Kampf um Nr. 1 verloren, war dann verletzt und mittlerweile ist die perspektivische Festlegung auf Fährmann als Nr. 1 auch im Wortlaut ausgesprochen.

4. Nikola Petkovic
Spycher ist als Kapitän gesetzt, Petkovics Leistungen schlimm. Was soll Skibbe da reden?

5. Caio
Bekommt immer wieder seine Chancen, bekommt gesagt wo es hapert, bekommt ordentlich Zuckerbrot.

6. Markus Steinhöfer ist Systemopfer und zudem im Ranking bei Skibbe nicht ganz vorne. das wurde ja schon mehrfach deutlich gesagt.

7. Sebastian Jung
Auch hier hat sich Skibbe mehrfach positiv geäussert.
Ihm gehöre die Zukunft, keinesfalls vergessen, usw, usw.

Ich habe keinen Schimmer, wie man immer wieder behaupten kann, die Spieler wären über Ihre Situation nicht aufgeklärt. Alle Spieler waren im Trainingslager, alle gesunden nehmen an den Abschlußbesprechungen vor den Spielen teil, alle kennen die strategische Ausrichtungen, Aufstellungen.

Den Schwachsinn, man müsse mit den Spielern sprechen, damit sie an Ihren Schwächen arbeiten, ist dann der absolute Hohn. Wenn ein Steinhöfer seine Schwächen nicht kennt, ein Pröll den Grund seines Bank/Tribünenplatzes nicht etc, dann sollten sie Ihren Profivertrag zerreissen, weil sie vom Fußball weniger Ahnung haben wie Omma am Kiosk. Desweiteren gibt es sehr wohl Gespräche mit den Spielern. Wenn mit Herrn heller seit 4 Monaten kein Gespräch mehr geführt wurde, kann das durchaus daran liegen, daß es z. B.  keine Veränderungen der Situation und Betrachtung gegeben hat.

Daß ein nicht eingsetzter Spieler unzufrieden ist, kann ich bestens verstehen. Jeder Spieler ist sich selbst natürlich näher, wie der andere Spieler es ist. Die Unkenntnis allerdings ist ein vielbemühtes Märchen, was der Logik wiederspricht. Profifußballer kennen das Geschäft, sich selbst und Ihre Mannschaft nebst dem System, was Ihr auferlegt ist. Wer daraus und aus den Aussagen des Trainers, Co-Traioners, Torwarttrainers, Vereinsverantwortlichen und den Infos aus den Medien seine Situation nicht ableiten kann, dem ist wie gesagt nicht mehr zu helfen, der ist an falscher Stelle eingesetzt.

Ich führe auch nur einmal im Jahr ein Mitarbeitergespräch mit meinem Chef, ansonsten sprechen wir uns dann, wenn einer von beiden Bedarf hat. Der gute Mann hat nämlich, wie auch ich, nebenbei ein bischen was zu arbeiten. Mache ich meine Arbeit richtig gut, dann fällt das auch auf. Wenn nicht, gibts ja das Jahresgespräch.
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Dann kann ich ja mal als Boss antworten. Sind zwar nur ncoh 20 leute...

Es kommt ein wenig drauf an. Meine Installer arbeiten z.B. in Teams, da muss man mehr persönliche Gespräche führen. Stärken und Schwächen herausfinden, Kleinkriege untereinander, Problem (auch familiärer Art) etc. Da man möchte, dass das Team funktioniert.

Im allgemeinen erwartet man natürlich, dass Arbeitsabläufe bekannt sind. Nur wenn was Neues hinzukommt, spreche ich mit der Person die es betrifft. Hier allerdings nicht, dass die was lernt, sondern ich. Neuerung gibt es oft von unserer Bank, da die so alle 2 - 3 Monaten neue Manager haben mit immer neuen (meist blöden) Ideen.

Auf den Fußball kann man eventuell die Teamarbeit münzen. Da ist es schon wichtig, dass man oft redet. Dem Mitarbeiter auch klar macht was einen und das Team freut, aber auch stört.

Gruß Afrigaaner
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Ein Problem ist, daß Gespräche sich abnutzen, wie oben schon mal erwähnt, wenn ein Skibbe dem Heller zum 5ten Mal dasselbe sagt, wird der sich auch denken, was der Trainer ihm da an die Backe nageln will.

Es ist die Kunst die Gespräche genau zu dosieren und lieber mal nichts zu sagen, als nur dumme Phrasen zu dreschen.
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SemperFi schrieb:
Ein Problem ist, daß Gespräche sich abnutzen, wie oben schon mal erwähnt, wenn ein Skibbe dem Heller zum 5ten Mal dasselbe sagt, wird der sich auch denken, was der Trainer ihm da an die Backe nageln will.
Es ist die Kunst die Gespräche genau zu dosieren und lieber mal nichts zu sagen, als nur dumme Phrasen zu dreschen.


Dann machen Gespräche natürlich keinen Sinn, wenn immer das Gleiche gesprochen wird. Da muss man schon ein wenig Hirnschmalz mit hineinbringen um immer wieder Anknüpfungspunkte zu finden, die dem Spieler etwas bringen. Hier liegt es am Chef der seinen Mitarbeitern etwas bieten muss. Im Gegenzug müssen die es annehmen und etwas zurückgeben. Ich finde weder das nicht mit Spielern sprechen gut, noch dass die Spieler im Interview darüber lamentieren. Das alleine wäre schon das Thema des ersten Gesprächs für mich  

tobago
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tobago schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Das hab ich mich auch schon oft gefragt. Kann doch nicht sein, dass bei 1,5 Stunden tatsächlicher Arbeit pro Tag so wenig restliche Zeit bleibt, um Einzelgespräche zu führen. Oder steckt da ein Prinzip dahinter?
Würde mich mal interessieren, da keine eigene Erfahrung in dieser Größenordnung, wie das z.B. in einem mittelständischen Betrieb mit ca. 30 Mitarbeitern ist.  


Da spricht man im Allgemeinen auch nicht ständig über die eigenen Aussichten. Mitarbeitergespräche wie das von Heller angesprochene, die werden in vielen Betrieben überhaupt nicht geführt. In Betrieben wo es optimal läuft, halbjährlich aber viele wären schon froh, wenn sie jährlich ein Mitarbeitergespräch bekommen. Im Arbeitsablauf wird natürlich gesprochen, Skibbe wird Heller im Training schon sagen was er zu tun hat (um Mißverständnissen vorzubeugen, das haben Funkel/Reutershahn bestimmt auch getan). Aber Heller spricht nunmal das Mitarbeitergespräch an, welches seine Ziele und Chancen perspektivisch beleuchtet. Das ist gerade in kleineren Unternehmen auch eher selten der Fall, dass diese Gespräche regelmäßig geführt werden.

Gerade im Profifussball würde ich regelmäßige Einzelgespräche begrüßen, aber das scheinen wohl die meisten Trainer nicht so zu sehen, über Magath hat man das auch gehört und die Bayerntrainer (egal wer) scheinen auch nicht viel davon zu halten.

tobago



Bei uns gibt es einmal im Jahr ein sogenanntes Mitarbeitergespräch, darauf bereit sich der MA und der VG gründlich vor, Störungen bleiben aussen vor, sprich das gespräch findet in einem extra Raum statt ohne telefon und sonstige Störungen.
Mein Zeitansatz pro Gespräch( für 25 MA) ca. 2-3 Stunden, wobei man hier noch Unterscheidung vom Aufwand her für Voll und Teilzeitmitarbeiterinnen machen muss.
Hier werden Zielvereinbarungen getroffen für das ganze Jahr, sowie Entwicklungsmaßnahmen angestoßen innerhalb eines 3 Jahres Planes, soweit wie es in unserer Firma läuft.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass unabhängig von diesem Gespräch, der VG die "Nähe" und die Ansprache mit den MA (Mitarbeitern) sucht, das impliziert und zeigt zum einen das Interesse an der Person und ist gleichzeitig für mich Gelegenheit Einfluß auf die Arbeitsleistung der MA zu nehmen und diese und mich vor "bösen" Überraschungen   zu schützen, ausserdem zeige ich dadurch meine Wertschätzung, des weiteren ist der Mitarbeietr wesentlicher motiviert, da er weiss, dass er sich jederzeit an mich wenden kann, egal mit welcher Art von Problemen, wobei er jederzeit gerne in Begleitung eines Sozialpartners (BR) seiner Wahl bei mir vorstellig werden kann, wenn er sich unsicher ist.

Will damit sagen, dass Feedbackgespräche ausserhalb der "betrieblichen Übungen" durchaus zum erfolg führen und keiner fühlt sich ungerecht behandelt oder aussen vorgelassen, dies sollte auch in einer Fußballmannschaft vom Trainer gelebt werden, es ist ein Stilmittel von reifer Führung.


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