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TRADITIONSCLUBS ??? FAZ

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Der finanziell erhebliche Einfluss von Großkonzernen hat leider dazu geführt, dass an zwei Orten in Deutschland überflüssigerweise "erstklassig" Fußball gespielt wird: in Leverkusen und in Wolfsburg. Der hier vom Pharmariesen Bayer und dort vom Autobauer Volkswagen übergestülpte Zwang zur Fußballbegeisterung führt zu ungleichen Konkurrenzbedingungen. Denn die als Tochter-Gmbhs organisierten Mannschaften in Leverkusen und Wolfsburg werden von den Müttern genährt und so künstlich am Leben erhalten.

Wolfsburg besitzt (im Gegensatz zu Leverkusens schaurigem Regionalbahnhof Mitte) immerhin inzwischen einen ICE-Anschluss und seit geraumer Zeit ja auch ein hübsches Stadion, das aber selten auch nur annähernd ausverkauft ist. Es ist tröstlich, dass in der niedersächsischen Provinz - wie ja längst auch in Leverkusen - nicht mehr unverfroren (und zum Schaden der Konkurrenz) mit den Geldscheinen gewinkt werden kann, weil die Mütter seltener die Brust geben.

Kaum vorstellbar, dass aus dem neuen Trainer Klaus Augenthaler, der sich im Schatten der mächtigen Bayer-Türme nie heimisch fühlte, in Wolfsburg mehr als ein weiterer Söldner mit Zeitarbeitsvertrag werden wird. Es fragt sich ohnehin, weshalb dieser Bundesligist aus der Retorte auch in den nächsten Jahren das Bundesligamittelfeld besetzen muss, Tür an Tür mit Bayer Leverkusen. Bei Auswärtsspielen sorgen beide Klubs als Stimmungstöter traditionell für Verdruss, weil sie regelmäßig mit ihren paar Dutzend Fans ganze Blöcke in gähnende Leere versetzen.

Der nächste Ärger ist leider längst in Sicht: SAP-Boss Hopp und sein geplantes Kunstgebilde in der Fußballhochburg Heidelberg. Die Vorfreude auf den Klassiker Wolfsburg gegen Heidelberg fällt sicher selbst eingefleischten Golf-Fahrern mit SAP-gestütztem Homecomputer schwer.
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So ist es aber leider halt mal. Leverkusen sehe ich übrigens bei weitem nicht als so schlimm an, wie Wolfsburg, denn sie bekommen ihr Ministadion wenigstens regelmässig voll. Des weiteren hat Leverkusen so manchen späteren Topspieler aus Brasilien in die Liga locken gekonnt, durch ihr in Südamerika wirklich sehr gutes Scoutingsystem.
Bei Wolfsburg wurden zwar auch vermeintliche argentinische Toptalente verpflichtet, einzig ihren sportlichen Nutzen zeigen sie höchstens ein paar mal pro Halbserie.
Was Hopps versuch angeht, muss man abwarten wie dort alles abläuft, vor allem sollte Hoffenheim dieses jahr noch aufsteigen und eh schon in der 2.Bundesliga spielen, wird da manches trotz seines aktuellen Angergements in Hoffenheim nicht ganz so einfach am Verhandlungstisch ablaufen, wie das vielleicht so mancher erwartet.

Alles in allem sehe ich das ganze Thema aber im Moment nicht sonderlich aufgeregt, denn unser Team hat ne super Vorrunde gespielt und wird sich hoffentlich die nächsten Jahre in der Bundesliga etablieren und Geld alleine ist auch nicht für jeden Spieler ein Wechselgrund, wobei wir in 4-5 Jahren bei einer stetigen, positiven Entwicklung mit dem neuen Stadion im Rücken sicher auch mit Vereinen wie Wolfsburg und Leverkusen mitbieten können, gerade da dort die Mutterkonzerne (besonders VW) nichtmehr ganz so rosige zeiten haben und vor allem in Wolfsburg trotz vielem Geld bis heute jeder auch noch so kleine Achtungserfolg ausblieb.
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Der Artikel ist nicht aus der FAZ, sondern aus der Frankfurter Rundschau!
http://www.f-r.de/ressorts/sport/sport/?&cnt=777502

Insgesamt natürlich trotzdem sehr nett, wenn auch teilweise übertrieben. Leserbriefe dazu gibt's übrigens auch schon:
http://www.f-r.de/ressorts/sport/sport/?cnt=777939&sid=e89166ab143ed115990bcccbb1b7bd62
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Der Artikel gefällt mir sehr. Bei Wolfsburg bin ich ähnlicher Meinung, der Club hat einfach nix in der Bundesliga zu suchen aus den o.g. Gründen.

Bei Leverkusen bin ich anderer Auffassung. Auch wenn bei denen Bayer hinter denen steht war mir Leverkusen im Gegensatz zu Wolfsburg nie unsympatisch. Außerdem hat Leverkusen etliche deutsche Nationalspieler hervorgebracht bzw. unter Vertrag gehabt (Völler, Kirsten, Schneider usw.) Aber bei Wolfsburg hab ich das Gefühl, dass dort nur Söldner spielen.
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Wuschelblubb schrieb:
So ist es aber leider halt mal. Leverkusen sehe ich übrigens bei weitem nicht als so schlimm an, wie Wolfsburg, denn sie bekommen ihr Ministadion wenigstens regelmässig voll.


Ja, jahrzehntelang mit Freikartenaktionen. Die VW-Städter versuchen ähnliches, aber trotz wie Sauerbier angepriesenen Freikarten, zahlen die Leute aus der Region lieber eine Klasse tiefer bei den Braunschweigern ihren Eintritt. Ich finde Müllers (der - so habe ich in Erinnerung - übrigens eher der Werder aus Bremen als der Eintracht zugetan ist) Artikel sehr treffend. Ich habe lieber Düsseldorf, Braunschweig oder Mannheim in der Liga, als Leverkusen, Wolfsburg oder gar Hoffenheim (...).

Guten Rutsch!
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naja, bis auf ballack waren doch vorher alle schon nationalspieler, oder auf dem weg dorthin, leverkusen und wolfsburg braucht kein mensch in der bundesliga
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emjott schrieb:
Der Artikel ist nicht aus der FAZ, sondern aus der Frankfurter Rundschau!
http://www.f-r.de/ressorts/sport/sport/?&cnt=777502

Insgesamt natürlich trotzdem sehr nett, wenn auch teilweise übertrieben. Leserbriefe dazu gibt's übrigens auch schon:
http://www.f-r.de/ressorts/sport/sport/?cnt=777939&sid=e89166ab143ed115990bcccbb1b7bd62




Ja hab mich vertan...meinte die Rundschau
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Jahrelang haben sie in Leverkusen die Freikarten unters Volk gebracht. Ich hatte Mitte der Neunziger pro Saison 5 Freikarten. Durch diese Taktik hat Leverkusen es aber geschafft viele in erster Linie junge Zuschauer an sich zu binden.

Auch in meinem Bekanntenkreis sind welche, die jahrelang quasi jedes(!)Spiel in Freikartenblöcke gingen.Irgendwann
hat Leverkusen aufgehört Freikarten zu verteilen, jetzt haben sie ne Dauerkarte.

Ähnlich versucht es jetzt wohl auch Wolfsburg.

Bei Hoffenheim kann man wohl nur hoffen, dass es scheitert. Schade das Waldhof es nicht schafft, selbst in der 4.ten Liga wieder auf die Beine zu kommen.


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