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defensive Kopfbälle

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habe mir nochmal die bielefeld-tore von heute angeschaut, und da is mir folgende beobachtung/ folgender gedanke durch denk kopf gegangen:

michael fink ist beim ersten nüchternen blick schlichtweg ein stellungsfehler unterlaufen (falls er wirklich für kucera zuständig gewesen ist)....nun ist es schon so das wenn andere gegnerische spieler mit flanken gefüttert werden als diejenigen die unseren zwei innenverteidigern zugeordnet sind die (defensiven) mittelfeldspieler für diese zuständig sind....

letzte saison waren diese meistens huggel und fink (und evtl meier wenn er schnell genug nach hinten gekommen ist)....in dieser saison sind dies die gleichen mit der ausnahme das auf der huggel-position inamoto spielt.....letzterer ist jetzt allein schon ob seiner größe kein ausgewiesener kopfballspieler....

nun zu meiner frage/meinem gedanken: auch wenn huggel in vielen bereichen seines spieles langsam und behäbig war, so muss man zugeben das er hinten meist viele kopfbälle abfing, wenn diese nicht auf kyrgiakos oder russ/vasoski kamen....kann es also sein das wir durch den weggang eines kopfballstarken huggel etwas (!) anfälliger geworden sind wenn wir gg sehr kopfballstarke gegner treffen?

zur einordnung meines gedanken noch folgendes:
1. bin ich mir selbst nicht hundert prozentig sicher ob diese einschätzung richtig ist oder ob das eben "einfach nur" ein stellungsfehler war der fink passiert ist
2. deswegen ist dieser gedanke es vllt wert über mehrere wochen im hinterkopf zu behalten und falls er sich bewahrheitet dahingehend vllt im winter nachzubessern
3. will ich meinen thread ausdrücklich nicht als diskussionsthread pro huggel oder contra fink oder gar contra einkaufspolitik verstanden wissen....einfach ne art analyse und fortlaufende bestandsaufnahme

ich denke wir sind im bereich defensive kopfbälle durch unsere innenverteidiger und durch meier immernoch gut besetzt aber es stellt sich mir eben die frage ob der weggang eines kopfballstarken spielers sich nich doch bemerkbar macht/ machen könnte....
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Der Ablauf war ja beim ersten Gegentor so...

Torschuß Adur, Parade Pröll, Fink klärt per Kopf Richtung rechte Auslinie. Ochs setzte nicht richtig nach. Erst sprintete er raus, nahm aber dann warum auch immer Tempo raus. Dann kommt die Flanke, Sotos(linker IV) steht noch rechts zwischen 5er und 16er. Russ steht gewohnt am kurzen Pfosten, ist aber auch desorietiert, weil hinten die komplette Zuordung fehlt. Dieses Fehlen begann aber schon schon viel früher. Als Bielefeld über links kommt ist Preuß völlig passiv, greift den ballführenden Spieler nicht an, woraufhin Russ raus kommt und vergebllich dicht machen will. Adur kommt hinter diesem herum und geht steil, Ochs bleibt stehen, spielt auf Abseits. Sotos der, imho viel zu weit rechts steht, hat sich wohl durch Russ zu sehr nach rechts ziehen lassen anstatt den Schritt früher raus zu machen und hebt dadurch gemeinsam mit Fink und Spycher das Abseits auf. Dadurch sind Ochs und Russ vorerst aus der Situation raus. Spycher geht dann auf den kurzen, Sotos hilft. Fink klärt und dann sind wir wieder mit Sotos zwischen 5er und 16er. Und genau da muß ein Abwehrchef sich wieder orientieren und nicht nur aufstehen und gucken. Ganz klar war es eine Fehlerkette, wobei imho Preuß bei der Rückwärtsbewegung ganz schlecht aussieht (der übrigens während beiden Situation sehr passiv an der 16er-Linie versauert), ganauso wie auch Sotos' Stellungsspiel. Einem jungen unerfahrenem Russ muß man den Übereifer zugestehen. Dass dann die drei Rießen Spycher, Fink und Medhi im 5er schlecht aussehen ist alles andere als ein Wunder. Um auf deine Frage zurückzukommen. Das Ganze hat so viel mit Kopfballstärke/schwäche zu tun wie Dortmund mit internationalem Fußball. Natürlich hat aber auch Bielefeld richtig gut und schnell umgeschaltet, darf man auch nicht vergessen.

Wir haben hier gesessen und Arena geschaut, fragten uns ewig wo Sotos steckte. Abends im ZDF ist er dann aufgetaucht. Und jetzt kann man sich über gewisse Uploadseiten die Szenen ganz genau ansehen. Ist ja nicht so, dass ich mir alles ganz genau merken konnte/könnte.

Das Spiel hat mal wieder Sotos Stärken und Schwächen ganz klar aufgezeigt. Kopfballspiel und Bälle ablaufen zeichnet ihn aus - internationale Klasse. Aber Spielaufbau und Stellungsspiel bei bestimmten Situationen die Disziplin erfordern sind des öftern nicht bundesligatauglich. Hätte er diese Fähigkeiten, wäre er aber nicht bei uns.

Für Funkelkritiker könnte dieses Tor ein gefundenes Fressen sein. Das Tor fiel in 68. Minute. Preuß kam für Inamoto in der 64.! Inamoto hat (mich) bisher bei beiden Spielen im defensiven mehr als überzeugt, offensiv nicht. Ina und Fink harmonieren und legen eine kontrollierte Aggressivität an den Tag. Denke FF erhoffte sich durch Preuß mehr offensives aus der Zentrale. Aber nicht nur das Preuß nach vorne nichts brachte, sondern auch der sehr wichtige Raum vor der Abwehr verlor an Souveränität und Kompaktheit. Auch beim 2:0 schalteten wir wieder schlecht um. Die schlechte Einwechslung von FF macht imho Preuß zum Verlierer des Spiels. Vor seiner Einwechslung sah ich von Bielefeld nur ganz wenig und eigentlich nur richtig gefährlich bei Standards. Hoffe, dass FF tatsächlich Preuß wegen taktischen Gründen brachte und nicht weil Inamoto das Level über 90 Minuten nicht bringen kann. Die Vorbereitung war ja angeblich äußerst anstrengend für ihn. Gegen Berlin kam auch Preuß für Ina, obwohl wir führten. Aber Ina baute bei beiden Spielen nach der Pause ab. Naja mal schauen wie sich das entwickelt. Aber imho sehr richtungsweisend, weil die Sechs oder Sechser ein sehr wichtiger Part sind.  


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