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Analyse von Fangesängen

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Nachdem von den normalen Fußballfans im UE leichter Unmut über einen anscheinend neuen Gesang in unserer Kurve geäußert wurde, gleichzeitig jedoch auch deutlich wurde, dass hier offenbar noch Erklärungsbedarf besteht, würde ich gerne die Experten aus dem Gebabbel zu Rate ziehen, was es mit diesem ominösen Text auf sich hat. Zum besseren Verständnis hier noch mal die bisher kolportierte Textversion:

Willst du die Nordwestkurve sehen
Musst du ins Waldstadion gehen
Wo alles tobt und die Fahnen wehen
Und die Fans in ihrer Kurve stehen
Da singt ein Jeder für seine Liebe
Für Frankfurt am Main
Nur für dich allein
Auf gehts Eintracht Frankfurt


Willst du die Nordwestkurve sehen, musst du ins Waldstadion gehen.
Hmm…was zunächst ganz logisch erscheint, wird bei näherer Betrachtung rätselhaft. Wer ist das angesprochene Du? Menschen wie du und ich? Bisher unentschlossene Fußballfans, bei denen man sich erhofft, dass sie beim Anblick der NWK zur Eintracht bekehrt werden oder YT- und TikTok-Influencer, die den Ruhm der Kurve vermehren sollen?

Wo alles tobt und die Fahnen wehen.
Welch merkwürdig unpersönliche Formulierung im Vergleich zur möglichen Variante „Wo wir toben und unsere Fahnen schwenken“ Zumal es dann so weiter geht:
Und die Fans in der Kurve stehen. Stehen? Etwa wie angewurzelt? Den sich wie von Geisterhand bewegenden Fahnen zusehend?

Da singt ein jeder für seine Liebe.
Nicht etwa wir alle zusammen für unsere Liebe. Nein, der eine schwärmt halt für die dralle Marie aus der 10 a, der andere für ein leckeres Schnitzel mit grüner Soße.

Was die Zeile scheinbar aufklärt, lässt einen jedoch noch mehr rätseln.

Für Frankfurt am Main. Nur für dich allein

Geht es denn gar nicht mehr um Fußball? Sondern um Lokalpatriotismus? Sind denn überhaupt soviel Frankfurter im Stadion?

Auf geht‘s Eintracht Frankfurt.

Das kann man lassen. Ich würde sagen, alles streichen bis auf die letzte Zeile. Und eure Interpretation so?
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Nachdem von den normalen Fußballfans im UE leichter Unmut über einen anscheinend neuen Gesang in unserer Kurve geäußert wurde, gleichzeitig jedoch auch deutlich wurde, dass hier offenbar noch Erklärungsbedarf besteht, würde ich gerne die Experten aus dem Gebabbel zu Rate ziehen, was es mit diesem ominösen Text auf sich hat. Zum besseren Verständnis hier noch mal die bisher kolportierte Textversion:

Willst du die Nordwestkurve sehen
Musst du ins Waldstadion gehen
Wo alles tobt und die Fahnen wehen
Und die Fans in ihrer Kurve stehen
Da singt ein Jeder für seine Liebe
Für Frankfurt am Main
Nur für dich allein
Auf gehts Eintracht Frankfurt


Willst du die Nordwestkurve sehen, musst du ins Waldstadion gehen.
Hmm…was zunächst ganz logisch erscheint, wird bei näherer Betrachtung rätselhaft. Wer ist das angesprochene Du? Menschen wie du und ich? Bisher unentschlossene Fußballfans, bei denen man sich erhofft, dass sie beim Anblick der NWK zur Eintracht bekehrt werden oder YT- und TikTok-Influencer, die den Ruhm der Kurve vermehren sollen?

Wo alles tobt und die Fahnen wehen.
Welch merkwürdig unpersönliche Formulierung im Vergleich zur möglichen Variante „Wo wir toben und unsere Fahnen schwenken“ Zumal es dann so weiter geht:
Und die Fans in der Kurve stehen. Stehen? Etwa wie angewurzelt? Den sich wie von Geisterhand bewegenden Fahnen zusehend?

Da singt ein jeder für seine Liebe.
Nicht etwa wir alle zusammen für unsere Liebe. Nein, der eine schwärmt halt für die dralle Marie aus der 10 a, der andere für ein leckeres Schnitzel mit grüner Soße.

Was die Zeile scheinbar aufklärt, lässt einen jedoch noch mehr rätseln.

Für Frankfurt am Main. Nur für dich allein

Geht es denn gar nicht mehr um Fußball? Sondern um Lokalpatriotismus? Sind denn überhaupt soviel Frankfurter im Stadion?

Auf geht‘s Eintracht Frankfurt.

Das kann man lassen. Ich würde sagen, alles streichen bis auf die letzte Zeile. Und eure Interpretation so?
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Motoguzzi999 schrieb:

der eine schwärmt halt für die dralle Marie aus der 10 a


Ich wollt nur kurz anmerken Gisela, sie hieß Gisela!

Auf geht‘s Eintracht Frankfurt.
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Nachdem von den normalen Fußballfans im UE leichter Unmut über einen anscheinend neuen Gesang in unserer Kurve geäußert wurde, gleichzeitig jedoch auch deutlich wurde, dass hier offenbar noch Erklärungsbedarf besteht, würde ich gerne die Experten aus dem Gebabbel zu Rate ziehen, was es mit diesem ominösen Text auf sich hat. Zum besseren Verständnis hier noch mal die bisher kolportierte Textversion:

Willst du die Nordwestkurve sehen
Musst du ins Waldstadion gehen
Wo alles tobt und die Fahnen wehen
Und die Fans in ihrer Kurve stehen
Da singt ein Jeder für seine Liebe
Für Frankfurt am Main
Nur für dich allein
Auf gehts Eintracht Frankfurt


Willst du die Nordwestkurve sehen, musst du ins Waldstadion gehen.
Hmm…was zunächst ganz logisch erscheint, wird bei näherer Betrachtung rätselhaft. Wer ist das angesprochene Du? Menschen wie du und ich? Bisher unentschlossene Fußballfans, bei denen man sich erhofft, dass sie beim Anblick der NWK zur Eintracht bekehrt werden oder YT- und TikTok-Influencer, die den Ruhm der Kurve vermehren sollen?

Wo alles tobt und die Fahnen wehen.
Welch merkwürdig unpersönliche Formulierung im Vergleich zur möglichen Variante „Wo wir toben und unsere Fahnen schwenken“ Zumal es dann so weiter geht:
Und die Fans in der Kurve stehen. Stehen? Etwa wie angewurzelt? Den sich wie von Geisterhand bewegenden Fahnen zusehend?

Da singt ein jeder für seine Liebe.
Nicht etwa wir alle zusammen für unsere Liebe. Nein, der eine schwärmt halt für die dralle Marie aus der 10 a, der andere für ein leckeres Schnitzel mit grüner Soße.

Was die Zeile scheinbar aufklärt, lässt einen jedoch noch mehr rätseln.

Für Frankfurt am Main. Nur für dich allein

Geht es denn gar nicht mehr um Fußball? Sondern um Lokalpatriotismus? Sind denn überhaupt soviel Frankfurter im Stadion?

Auf geht‘s Eintracht Frankfurt.

Das kann man lassen. Ich würde sagen, alles streichen bis auf die letzte Zeile. Und eure Interpretation so?
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Hinter Zeile 5 fehlt doch noch etwas:

Wer es nicht tut, dem droht man mit Hiebe'
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Und wer das Spiel und nicht die nordwestkurve sehen will, der hat was falsch gemacht?
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Motoguzzi999 schrieb:

der eine schwärmt halt für die dralle Marie aus der 10 a


Ich wollt nur kurz anmerken Gisela, sie hieß Gisela!

Auf geht‘s Eintracht Frankfurt.
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franzzufuss schrieb:

[quote=Motoguzzi999]
der eine schwärmt halt für die dralle Marie aus der 10 a


Ich wollt nur kurz anmerken Gisela, sie hieß Gisela!

Gisela, blondes Haar.
Bei mirs war die Birgit, aus der 10b.
Na was?

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Hinter Zeile 5 fehlt doch noch etwas:

Wer es nicht tut, dem droht man mit Hiebe'
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Fantastisch schrieb:

Hinter Zeile 5 fehlt doch noch etwas:

Wer es nicht tut, dem droht man mit Hiebe'                                              


Da du "Zeile" statt "Vers" schreibst, schließe ich, dass du das Ganze nicht einmal in die Gattung "Lyrik" einordnest?
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Fantastisch schrieb:

Hinter Zeile 5 fehlt doch noch etwas:

Wer es nicht tut, dem droht man mit Hiebe'                                              


Da du "Zeile" statt "Vers" schreibst, schließe ich, dass du das Ganze nicht einmal in die Gattung "Lyrik" einordnest?
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zappzerrapp schrieb:

Fantastisch schrieb:

Hinter Zeile 5 fehlt doch noch etwas:

Wer es nicht tut, dem droht man mit Hiebe'                                              


Da du "Zeile" statt "Vers" schreibst, schließe ich, dass du das Ganze nicht einmal in die Gattung "Lyrik" einordnest?

Ich würde eher sagen: Psalm.
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Ich würde gerne noch folgendes Lied zur Diskussion stellen, welches  2003 auf Schalke eingeführt wurde:

Wollt ihr die Nord-West Beben sehn,
müsst ihr ins Waldstadion gehen,
wenn dort alles springt und Fahnen wehn,
und die Fans in ihrer Kurve stehn,
dann singt alles,
für seine Liebe für Frankfurt am Main,
für dich allein,
Auf geht's
Eintracht Frankfurt


Gerne darf die Analyse auch im Vergleich zum Lied im Ausgangsbeitrag durchgeführt werden.

Quelle: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/92022/goto/2514369
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Fantastisch schrieb:

Hinter Zeile 5 fehlt doch noch etwas:

Wer es nicht tut, dem droht man mit Hiebe'                                              


Da du "Zeile" statt "Vers" schreibst, schließe ich, dass du das Ganze nicht einmal in die Gattung "Lyrik" einordnest?
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zappzerrapp schrieb:

Da du "Zeile" statt "Vers" schreibst, schließe ich, dass du das Ganze nicht einmal in die Gattung "Lyrik" einordnest?      

Jetzt, wo du es sagst... Erstaunlich, du kennst mein Unterbewusstsein besser als ich!
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Ich würde gerne noch folgendes Lied zur Diskussion stellen, welches  2003 auf Schalke eingeführt wurde:

Wollt ihr die Nord-West Beben sehn,
müsst ihr ins Waldstadion gehen,
wenn dort alles springt und Fahnen wehn,
und die Fans in ihrer Kurve stehn,
dann singt alles,
für seine Liebe für Frankfurt am Main,
für dich allein,
Auf geht's
Eintracht Frankfurt


Gerne darf die Analyse auch im Vergleich zum Lied im Ausgangsbeitrag durchgeführt werden.

Quelle: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/92022/goto/2514369
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Das Lied scheint älter als die Nord-West-Kurve selbst zu sein…🤔
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Nachdem von den normalen Fußballfans im UE leichter Unmut über einen anscheinend neuen Gesang in unserer Kurve geäußert wurde, gleichzeitig jedoch auch deutlich wurde, dass hier offenbar noch Erklärungsbedarf besteht, würde ich gerne die Experten aus dem Gebabbel zu Rate ziehen, was es mit diesem ominösen Text auf sich hat. Zum besseren Verständnis hier noch mal die bisher kolportierte Textversion:

Willst du die Nordwestkurve sehen
Musst du ins Waldstadion gehen
Wo alles tobt und die Fahnen wehen
Und die Fans in ihrer Kurve stehen
Da singt ein Jeder für seine Liebe
Für Frankfurt am Main
Nur für dich allein
Auf gehts Eintracht Frankfurt


Willst du die Nordwestkurve sehen, musst du ins Waldstadion gehen.
Hmm…was zunächst ganz logisch erscheint, wird bei näherer Betrachtung rätselhaft. Wer ist das angesprochene Du? Menschen wie du und ich? Bisher unentschlossene Fußballfans, bei denen man sich erhofft, dass sie beim Anblick der NWK zur Eintracht bekehrt werden oder YT- und TikTok-Influencer, die den Ruhm der Kurve vermehren sollen?

Wo alles tobt und die Fahnen wehen.
Welch merkwürdig unpersönliche Formulierung im Vergleich zur möglichen Variante „Wo wir toben und unsere Fahnen schwenken“ Zumal es dann so weiter geht:
Und die Fans in der Kurve stehen. Stehen? Etwa wie angewurzelt? Den sich wie von Geisterhand bewegenden Fahnen zusehend?

Da singt ein jeder für seine Liebe.
Nicht etwa wir alle zusammen für unsere Liebe. Nein, der eine schwärmt halt für die dralle Marie aus der 10 a, der andere für ein leckeres Schnitzel mit grüner Soße.

Was die Zeile scheinbar aufklärt, lässt einen jedoch noch mehr rätseln.

Für Frankfurt am Main. Nur für dich allein

Geht es denn gar nicht mehr um Fußball? Sondern um Lokalpatriotismus? Sind denn überhaupt soviel Frankfurter im Stadion?

Auf geht‘s Eintracht Frankfurt.

Das kann man lassen. Ich würde sagen, alles streichen bis auf die letzte Zeile. Und eure Interpretation so?
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Auch beim Reimschema (aaaabccd) sehe ich noch einige Unklarheiten. Warum hat man nicht das klassische Schema ac-ab gewählt?

Willst du die Nordwestkurve sehen
Musst du dich ins Waldstadion begeben
Wo alles tobt und die Fahnen wehen
Und die Fans in ihrer Kurve sind.
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Schwarzweiß wie Schnee,
das ist die SGE.


Was will uns das lyrische Ich damit sagen? Die Verwendung des Attributs 'schwarzweiß', das dem komparativ verwendeteten Satzobjekt 'Schnee' gegenüber gestellt wird, bricht mit den tatsächlichen Gegebenheiten, nämlich mit dem Topos vom 'weißen Schnee'.

Die aufgeworfene Verfremdung ist aber mehr als bloßer Selbstzweck. Indem sie mit den identitätsstiftenden Farben schwarz und weiß verquickt wird, entsteht eine über die Verfremdung hinausweisende neue Aura der Transzendenz, wie Adorno es beschrieben hätte.

'Schwarzweiß' wird zum eigenlogischen, in sich ganz und gar verständlichen Sinnzusamnenhang, zu einem zunächst widernatürlich erscheinenden, im Kontext des Gesungenen aber stimmigen Kompositum. Vom Kollektiv unhinterfragt übernommen, unterstreicht die ubiquitäre Verwendung deutlich den eigentlichen Zweck eines Chorals (im Allgemeinen wie im Speziellen), nämlich teleologisch das subjektauflösende Gruppengefühl, das einfache Fragen nach dem 'Warum?' ignoriert, mehr noch: garnicht erst stellt.
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Schwarzweiß wie Schnee,
das ist die SGE.


Was will uns das lyrische Ich damit sagen? Die Verwendung des Attributs 'schwarzweiß', das dem komparativ verwendeteten Satzobjekt 'Schnee' gegenüber gestellt wird, bricht mit den tatsächlichen Gegebenheiten, nämlich mit dem Topos vom 'weißen Schnee'.

Die aufgeworfene Verfremdung ist aber mehr als bloßer Selbstzweck. Indem sie mit den identitätsstiftenden Farben schwarz und weiß verquickt wird, entsteht eine über die Verfremdung hinausweisende neue Aura der Transzendenz, wie Adorno es beschrieben hätte.

'Schwarzweiß' wird zum eigenlogischen, in sich ganz und gar verständlichen Sinnzusamnenhang, zu einem zunächst widernatürlich erscheinenden, im Kontext des Gesungenen aber stimmigen Kompositum. Vom Kollektiv unhinterfragt übernommen, unterstreicht die ubiquitäre Verwendung deutlich den eigentlichen Zweck eines Chorals (im Allgemeinen wie im Speziellen), nämlich teleologisch das subjektauflösende Gruppengefühl, das einfache Fragen nach dem 'Warum?' ignoriert, mehr noch: garnicht erst stellt.
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Knueller schrieb:

Schwarzweiß wie Schnee,
das ist die SGE.


Was will uns das lyrische Ich damit sagen? Die Verwendung des Attributs 'schwarzweiß', das dem komparativ verwendeteten Satzobjekt 'Schnee' gegenüber gestellt wird, bricht mit den tatsächlichen Gegebenheiten, nämlich mit dem Topos vom 'weißen Schnee'.

Die aufgeworfene Verfremdung ist aber mehr als bloßer Selbstzweck. Indem sie mit den identitätsstiftenden Farben schwarz und weiß verquickt wird, entsteht eine über die Verfremdung hinausweisende neue Aura der Transzendenz, wie Adorno es beschrieben hätte.

'Schwarzweiß' wird zum eigenlogischen, in sich ganz und gar verständlichen Sinnzusamnenhang, zu einem zunächst widernatürlich erscheinenden, im Kontext des Gesungenen aber stimmigen Kompositum. Vom Kollektiv unhinterfragt übernommen, unterstreicht die ubiquitäre Verwendung deutlich den eigentlichen Zweck eines Chorals (im Allgemeinen wie im Speziellen), nämlich teleologisch das subjektauflösende Gruppengefühl, das einfache Fragen nach dem 'Warum?' ignoriert, mehr noch: garnicht erst stellt.

ha ha
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Schwarzweiß wie Schnee,
das ist die SGE.


Was will uns das lyrische Ich damit sagen? Die Verwendung des Attributs 'schwarzweiß', das dem komparativ verwendeteten Satzobjekt 'Schnee' gegenüber gestellt wird, bricht mit den tatsächlichen Gegebenheiten, nämlich mit dem Topos vom 'weißen Schnee'.

Die aufgeworfene Verfremdung ist aber mehr als bloßer Selbstzweck. Indem sie mit den identitätsstiftenden Farben schwarz und weiß verquickt wird, entsteht eine über die Verfremdung hinausweisende neue Aura der Transzendenz, wie Adorno es beschrieben hätte.

'Schwarzweiß' wird zum eigenlogischen, in sich ganz und gar verständlichen Sinnzusamnenhang, zu einem zunächst widernatürlich erscheinenden, im Kontext des Gesungenen aber stimmigen Kompositum. Vom Kollektiv unhinterfragt übernommen, unterstreicht die ubiquitäre Verwendung deutlich den eigentlichen Zweck eines Chorals (im Allgemeinen wie im Speziellen), nämlich teleologisch das subjektauflösende Gruppengefühl, das einfache Fragen nach dem 'Warum?' ignoriert, mehr noch: garnicht erst stellt.
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Knueller schrieb:

....entsteht eine über die Verfremdung hinausweisende neue Aura der Transzendenz, wie Adorno es beschrieben hätte.

Könntest du bitte noch eine Quellenangabe liefern, auf welches Werk des Wiesengrunds du genau referenzierst?

Ansonsten: Chapeau, endlich mal eine plausible und verständliche Erklärung dieses merkwürdigen Liedtextes!

Zu jenem anderen Lied, das Auslöser für diesen Strang war: Ich hoffe, einige Leute in der Kurve werden sich so langsam bewusst, dass es kein richtiges Singen im falschen gibt.
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Mit dem Adler im Herzen sind wir geboren,
die launische Diva hat uns auserkoren.




Mit diesen Versen wird eindeutig aufgezeigt, dass man sich nicht aktiv für das Dasein als Fan entscheiden kann. Die Metapher "Adler im Herzen" verweist hier  wohl auf den bekannten Frankfurter Sportverein namens Eintracht. Die mit diesem Adler geborene Personengruppe kann sich dies nicht aussuchen, vor allem wenn in Vers zwei zusätzlich davon berichtet wird, dass eine Diva sie hierfür auserkoren habe.

Diese Determiniertheit ist bekanntlich eines der zentralen Themen in den Werken Georg Büchners. Hier zeigt sich in meinen Augen deutlich, dass oben zitierte Verse während der Wartezeit an der Schnellbahnstation "Frankfurt am Main - Stadion" entstanden sein müssen. Der unbekannte Poet wird sicherlich durch die Anzeige "Riedstadt-Goddelau" - bekanntlich der Geburtsort Büchner - zu seinem Choral inspiriert worden sein.
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Mit dem Adler im Herzen sind wir geboren,
die launische Diva hat uns auserkoren.




Mit diesen Versen wird eindeutig aufgezeigt, dass man sich nicht aktiv für das Dasein als Fan entscheiden kann. Die Metapher "Adler im Herzen" verweist hier  wohl auf den bekannten Frankfurter Sportverein namens Eintracht. Die mit diesem Adler geborene Personengruppe kann sich dies nicht aussuchen, vor allem wenn in Vers zwei zusätzlich davon berichtet wird, dass eine Diva sie hierfür auserkoren habe.

Diese Determiniertheit ist bekanntlich eines der zentralen Themen in den Werken Georg Büchners. Hier zeigt sich in meinen Augen deutlich, dass oben zitierte Verse während der Wartezeit an der Schnellbahnstation "Frankfurt am Main - Stadion" entstanden sein müssen. Der unbekannte Poet wird sicherlich durch die Anzeige "Riedstadt-Goddelau" - bekanntlich der Geburtsort Büchner - zu seinem Choral inspiriert worden sein.
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Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass in Vers 2 eine, wenn auch unbewusste, Anklage mitschwingt. Die Eltern hatten im Vorgriff auf die nahende Geburt schon den Offenbach-Strampler gekauft, das Kinderzimmer entsprechend dekoriert und dann  - aus einer Laune heraus- wird man von der Diva ausgewählt.
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Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass in Vers 2 eine, wenn auch unbewusste, Anklage mitschwingt. Die Eltern hatten im Vorgriff auf die nahende Geburt schon den Offenbach-Strampler gekauft, das Kinderzimmer entsprechend dekoriert und dann  - aus einer Laune heraus- wird man von der Diva ausgewählt.
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Und vor allem: Woher wissen die Eltern das? Sagt die Diva ihnen wenigstens Bescheid? Wenn der/die Kleine den Adler im Herzen hat, kann er/sie sich ja kaum artikulieren. Außer zu brüllen, wenn er/sie den besagten OF-Strampler angezogen bekommt.

Auf jeden Fall Danke, Motoguzzi, dass du diesen Strang eröffnet hast, hier kann ich endlich mal eine Frage loswerden, die mich schon lange bewegt.

Sicher ist es euch auch schon aufgefallen, bei einigen Liedern, z.B. Aus der Liebe zu Dir, singen einige Zuschauer französisch allez (beispielsweise mein linker DK-Nachbar), andere (wie etwa der Nachbar zur Rechten) hingegen spanisch olé.

Jetzt meine zugegebenermaßen steile These: Könnte es sein, dass die "Franzosen" eher einen bourgeoisen Bildungsbürger-Hintergrund aufweisen und sich durch die noblere (und meines Wissens im Liedtext auch korrekte) französische Ausdrucksweise etwas vom gemeinen Volk abheben wollen, während die "Spanier" eher bieder-bodenständige Gemüter mit leichten Ballermann-Einflüssen sind, denen das allgemein bekanntere und griffigere olé einfach leichter von den Lippen geht?
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Und vor allem: Woher wissen die Eltern das? Sagt die Diva ihnen wenigstens Bescheid? Wenn der/die Kleine den Adler im Herzen hat, kann er/sie sich ja kaum artikulieren. Außer zu brüllen, wenn er/sie den besagten OF-Strampler angezogen bekommt.

Auf jeden Fall Danke, Motoguzzi, dass du diesen Strang eröffnet hast, hier kann ich endlich mal eine Frage loswerden, die mich schon lange bewegt.

Sicher ist es euch auch schon aufgefallen, bei einigen Liedern, z.B. Aus der Liebe zu Dir, singen einige Zuschauer französisch allez (beispielsweise mein linker DK-Nachbar), andere (wie etwa der Nachbar zur Rechten) hingegen spanisch olé.

Jetzt meine zugegebenermaßen steile These: Könnte es sein, dass die "Franzosen" eher einen bourgeoisen Bildungsbürger-Hintergrund aufweisen und sich durch die noblere (und meines Wissens im Liedtext auch korrekte) französische Ausdrucksweise etwas vom gemeinen Volk abheben wollen, während die "Spanier" eher bieder-bodenständige Gemüter mit leichten Ballermann-Einflüssen sind, denen das allgemein bekanntere und griffigere olé einfach leichter von den Lippen geht?
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Kurz gesagt: Ja.

Ein Tipp ☝️ Ich würde mich nach der Anzahl der jeweiligen Muttersprachler auf dem Feld richten. So kommt die Botschaft besser an.
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Und vor allem: Woher wissen die Eltern das? Sagt die Diva ihnen wenigstens Bescheid? Wenn der/die Kleine den Adler im Herzen hat, kann er/sie sich ja kaum artikulieren. Außer zu brüllen, wenn er/sie den besagten OF-Strampler angezogen bekommt.

Auf jeden Fall Danke, Motoguzzi, dass du diesen Strang eröffnet hast, hier kann ich endlich mal eine Frage loswerden, die mich schon lange bewegt.

Sicher ist es euch auch schon aufgefallen, bei einigen Liedern, z.B. Aus der Liebe zu Dir, singen einige Zuschauer französisch allez (beispielsweise mein linker DK-Nachbar), andere (wie etwa der Nachbar zur Rechten) hingegen spanisch olé.

Jetzt meine zugegebenermaßen steile These: Könnte es sein, dass die "Franzosen" eher einen bourgeoisen Bildungsbürger-Hintergrund aufweisen und sich durch die noblere (und meines Wissens im Liedtext auch korrekte) französische Ausdrucksweise etwas vom gemeinen Volk abheben wollen, während die "Spanier" eher bieder-bodenständige Gemüter mit leichten Ballermann-Einflüssen sind, denen das allgemein bekanntere und griffigere olé einfach leichter von den Lippen geht?
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Das bringt mich auf die Idee für einen neuen Fangesang:
Allez, allez, allez - olééé! Ooolé, Aaallez!

Werde ich am Sonntag gleich mal testen.
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Und vor allem: Woher wissen die Eltern das? Sagt die Diva ihnen wenigstens Bescheid? Wenn der/die Kleine den Adler im Herzen hat, kann er/sie sich ja kaum artikulieren. Außer zu brüllen, wenn er/sie den besagten OF-Strampler angezogen bekommt.

Auf jeden Fall Danke, Motoguzzi, dass du diesen Strang eröffnet hast, hier kann ich endlich mal eine Frage loswerden, die mich schon lange bewegt.

Sicher ist es euch auch schon aufgefallen, bei einigen Liedern, z.B. Aus der Liebe zu Dir, singen einige Zuschauer französisch allez (beispielsweise mein linker DK-Nachbar), andere (wie etwa der Nachbar zur Rechten) hingegen spanisch olé.

Jetzt meine zugegebenermaßen steile These: Könnte es sein, dass die "Franzosen" eher einen bourgeoisen Bildungsbürger-Hintergrund aufweisen und sich durch die noblere (und meines Wissens im Liedtext auch korrekte) französische Ausdrucksweise etwas vom gemeinen Volk abheben wollen, während die "Spanier" eher bieder-bodenständige Gemüter mit leichten Ballermann-Einflüssen sind, denen das allgemein bekanntere und griffigere olé einfach leichter von den Lippen geht?
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Fantastisch schrieb:


Sicher ist es euch auch schon aufgefallen, bei einigen Liedern, z.B. Aus der Liebe zu Dir, singen einige Zuschauer französisch allez (beispielsweise mein linker DK-Nachbar), andere (wie etwa der Nachbar zur Rechten) hingegen spanisch olé.


Dabei bleibt es ja nicht. Grundsätzlich ist unser Liedgut sehr A und E lastig. Man denke nur an „Eintracht Frankfurt, eeeeheee […] du schöne SGE“ und „Adeadeadeadeoooh (bitte hier dreigliedrige Abkürzung, je nach Gegner einfügen), Uhrensöhne“ uvm. Gerade bei letzterem habe ich schon „Allezallezallezallezooooh“ gehört, was ja dann ein Wiederspruch in sich ist. Sinngemäß: Auf gehts ihr Uhrensöhne vom OFC, hihihi.

Das man da durcheinander kommt,
gerade wenn man nicht Allesfahrer ist, völlig verständlich! Wir sollten da besser aufpassen und für mehr Diversität im Liedgut eintreten. Ich fände zum Beispiel das italienische „forza“ mal wieder ganz erfrischend, aber selbst da sang ja früher mancher Depp zu Ciriacos Zeiten „Sforza“. 🙄


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