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Corona-Virus (Teil III)


Thread wurde von SGE_Werner am Freitag, 21. Mai 2021, 09:04 Uhr um 09:04 Uhr gesperrt weil:
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Alles klar, liebe Freunde, ich lass euch dann auch mal wieder, entschuldigt meinen Fehltritt. Dieser Thread begann mal wunderbar und besteht mittlerweile nur noch aus einer Handvoll frustrierter Alleswisser. Lasst es Euch gut gehen - und vergesst bei allem nicht, auch mal in die Sonne zu gehen.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Hört sich nach typisch verwöhntem Studenten an der immer von seinen Eltern gepampert wurde und dann auf einmal alleine Toilettenpapier kaufen muss. Und es im schlimmsten Fall mit Mitte 20 immer noch nicht unfallfrei hin bekommt. 😂

Mein engster Freundeskreis besteht inzwischen ausschließlich aus Handwerkern. Und da darf ich mir regelmäßig diesen Spruch anhören: "Ach, der Herr Studierte! Hat von allem Ahnung, außer wenns ums Arbeiten geht."

Und wie soll ich sagen? So ganz von der Hand zu weisen ist das ja auch nicht.

Das einizig schöne an meiner Uni-Zeit waren übrigens die Sauferei und die Mädels.
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brodo schrieb:

Mein engster Freundeskreis besteht inzwischen ausschließlich aus Handwerkern. Und da darf ich mir regelmäßig diesen Spruch anhören: "Ach, der Herr Studierte! Hat von allem Ahnung, außer wenns ums Arbeiten geht."

Und wie soll ich sagen? So ganz von der Hand zu weisen ist das ja auch nicht.


Die schönste Geschichte hatte ich da letztes Jahr mit meiner Freundin (Soziologie Master und Kindheitspädagogik Bachlor) und einer guten Freundin von ihr (Doktorarbeit Germanistik). Mein Schwiegervater und ich waren auf dem Hof am aufräumen und er spielt gerne mit dem Kärcher (Hochdruckreiniger) herum. Er kam dann noch auf die Idee die Autos sauber zu machen, hab ich meines natürlich daneben gestellt und bin wieder hoch gegangen. Als meine Freundin dann fragte was wir den gemacht hätten hab ich geantwortet das wir den Hof aufgeräumt haben und ihr Vater jetzt die Autos abkärchert. 2 Frauen schauen mich fragend an... "Der macht was?" "Der kärchert die Autos ab... mit einem Kärcher." Die hatten keine Ahnung davon was ich denen versucht hab zu erzählen. Merke, eine davon hat Germanistik studiert. Das Wort "kärchern" steht sogar im Duden. 😂😂😂
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Alles klar, liebe Freunde, ich lass euch dann auch mal wieder, entschuldigt meinen Fehltritt. Dieser Thread begann mal wunderbar und besteht mittlerweile nur noch aus einer Handvoll frustrierter Alleswisser. Lasst es Euch gut gehen - und vergesst bei allem nicht, auch mal in die Sonne zu gehen.
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Knueller schrieb:

Alles klar, liebe Freunde, ich lass euch dann auch mal wieder, entschuldigt meinen Fehltritt. Dieser Thread begann mal wunderbar und besteht mittlerweile nur noch aus einer Handvoll frustrierter Alleswisser. Lasst es Euch gut gehen - und vergesst bei allem nicht, auch mal in die Sonne zu gehen.

Knueller, sowas solltest du nicht machen.

Dass gerade bei einem solch brisanten Thema verschiedene Meinungen / Einstellungen mal massiv aufeinanderprallen, liegt in der Natur der Sache. Heißt: da wird auch schnell mal übertrieben, überspitzt und aggressiv formuliert.
Dieser Thread zeigt aber auch, dass es bei all diesen "Eskalationen" immer auch einen Weg zurück gibt. Nahezu jeder hier ist bereit, auch mal zwei Gänge zurückzuschalten, Dinge einzuräumen und Versöhnliches zu äußern. Dies geschieht inzwischen sogar zwischen extrem festgefahrenen "Lagern". Diese "Kunst" beherrschst du, beherrscht Nachtmahr, Diegito, RT, BK und die meisten anderen auch. In gewissen Grenzen sogar der hawischer. 😋

Ich bin nicht immer deiner Meinung, schätze deine Beiträge aber trotzdem sehr. Es ist wieder ein Blickwinkel mehr, aus dem man profitieren und etwas lernen kann. Ich fand es bereichernd, dass du jetzt hier mitmischst. Beleidigtes Rückziehen passt eigentlich so gar nicht zu dir.
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brodo schrieb:

Mein engster Freundeskreis besteht inzwischen ausschließlich aus Handwerkern. Und da darf ich mir regelmäßig diesen Spruch anhören: "Ach, der Herr Studierte! Hat von allem Ahnung, außer wenns ums Arbeiten geht."

Und wie soll ich sagen? So ganz von der Hand zu weisen ist das ja auch nicht.


Die schönste Geschichte hatte ich da letztes Jahr mit meiner Freundin (Soziologie Master und Kindheitspädagogik Bachlor) und einer guten Freundin von ihr (Doktorarbeit Germanistik). Mein Schwiegervater und ich waren auf dem Hof am aufräumen und er spielt gerne mit dem Kärcher (Hochdruckreiniger) herum. Er kam dann noch auf die Idee die Autos sauber zu machen, hab ich meines natürlich daneben gestellt und bin wieder hoch gegangen. Als meine Freundin dann fragte was wir den gemacht hätten hab ich geantwortet das wir den Hof aufgeräumt haben und ihr Vater jetzt die Autos abkärchert. 2 Frauen schauen mich fragend an... "Der macht was?" "Der kärchert die Autos ab... mit einem Kärcher." Die hatten keine Ahnung davon was ich denen versucht hab zu erzählen. Merke, eine davon hat Germanistik studiert. Das Wort "kärchern" steht sogar im Duden. 😂😂😂
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Gescheit ist halt auch nicht immer gescheit. Macht aber auch nichts. Mit ihren Abschlüssen müssen die beiden auch nicht wirklich wissen was ein Kärcher ist.
Dafür haben sie andere Stärken und als Kinderpädagogin sogar wichtigere als zu wissen wie man kärchert.

Nur so kann eine Gesellschaft funktionieren. Wenn alle die gleiche Stärke hätten, wäre niemand wirklich lebensfähig.
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Man kann das auch mal so stehen und wirken lassen:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/tausende-fliegen-trotz-corona-nach-mallorca-17267416.html

Am ersten Wochenende der Osterferien landeten auf der Urlaubsinsel allein am Samstag 60 Ferienflieger aus Deutschland. Für Sonntag werden noch einmal 70 weitere Maschinen erwartet.


Genaue Passagierzahlen nannte die Fluggesellschaft nicht. Alle Flüge seien aber „recht gut gebucht“ gewesen


Tui brachte knapp 2000 Pauschalurlauber mit 15 Maschinen von fünf deutschen Flughäfen auf die Insel.



Mit dieser Bevölkerung gewinnt man keine Pandemie.
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Man kann das auch mal so stehen und wirken lassen:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/tausende-fliegen-trotz-corona-nach-mallorca-17267416.html

Am ersten Wochenende der Osterferien landeten auf der Urlaubsinsel allein am Samstag 60 Ferienflieger aus Deutschland. Für Sonntag werden noch einmal 70 weitere Maschinen erwartet.


Genaue Passagierzahlen nannte die Fluggesellschaft nicht. Alle Flüge seien aber „recht gut gebucht“ gewesen


Tui brachte knapp 2000 Pauschalurlauber mit 15 Maschinen von fünf deutschen Flughäfen auf die Insel.



Mit dieser Bevölkerung gewinnt man keine Pandemie.
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Aber nach Malle zu fliegen ist doch nichts anderes und schon gar nicht gefährlicher als mit dem Auto an die Ostsee zu fahren. Kapieren so dumme Menschen wie Du und ich nicht.

Hier verurteile ich die Hosenscheißer bei der MP Konferenz. Urlaub in Deutschland ist verboten, aber Malle geht in Ordnung. Und bei Rückkehr nicht einmal Quarantäne. Und die wundern sich, dass das Misstrauen und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung immer größer wird.
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Ich muss sagen, dass ich bei dem Thema eher bei Diegito bin. "Ein Jahr mal auf Unipartys verzichten", bedeutet nämlich, dass man genau dann wenn die Sozialisation mit anderen Menschen am wichtigsten ist und man die meisten Freundschaften schließt, die fürs ganze Leben halten, diese Sozialisation nicht erfahren kann. Dabei geht es auch darum, sich Grundkompetenzen im Umgang mit Menschen anzueignen. Es ist ja nicht so, als könnten die Leute jederzeit ihre Abi- und Erstsemesterpartys (oder das Equivalent bei Nicht-Akademikern) nachholen. Das ist weg, für immer.
Natürlich gibt es Menschen, die noch schlimmer von der Pandemie erschwischt werden - welch enorme Feststellung! - aber dieses suchen nach Haaren in der Lebenssuppe von anderen Menschen und über einen Kamm scheren, finde ich typisch Deutsch. So nach dem Motto, Hey, solange ihr net am Schlauch hängt, beschwert euch nicht, ich schaffs doch auch ohne Party, in meinem Einfamilienhaus im Grünen.
Können wir uns vielleicht einfach darauf einigen, dass jeder einzelne gerade sein Päckchen zu tragen hat und gerade die, die sich ziemlich gut durch diese Zeit schlagen, könnten umso mehr Empathie für die Sorgen der Menschen um sie herum versuchen aufzubringen. Stattdessen ergibt man sich in Klischee-Bullshit-Bingo und moralischem Schwanzvergleich.
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brodo schrieb:

Das einizig schöne an meiner Uni-Zeit waren übrigens die Sauferei und die Mädels.

Das tut mir leid für Dich und deine Unizeit. Entweder hast Du das Falsche studiert, Sport studiert oder irgendwas nicht verstanden. Jedenfalls musst du dich mit dieser Einstellung hier über keinen Mallorca-Touristen mehr echauffieren.
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Knueller schrieb:

brodo schrieb:

Das einizig schöne an meiner Uni-Zeit waren übrigens die Sauferei und die Mädels.

Das tut mir leid für Dich und deine Unizeit. Entweder hast Du das Falsche studiert, Sport studiert oder irgendwas nicht verstanden.

Respekt, guter Riecher! Es war vermutlich tatsächlich eine Mischung aus den von dir aufgezählten Faktoren. Wobei Sport nur im absoluten Nebenfach und nur 3 Semester (und nur wegen der Mädels ). Dafür war der Faktor "irgendewas nicht verstanden" bei mir um so ausgeprägter. Aber ich möchte die Uni-Zeit wirklich nicht missen. Wegen der Mädels und der Sauferei. Von daher ist Mitleid unangebracht.
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Ich muss sagen, dass ich bei dem Thema eher bei Diegito bin. "Ein Jahr mal auf Unipartys verzichten", bedeutet nämlich, dass man genau dann wenn die Sozialisation mit anderen Menschen am wichtigsten ist und man die meisten Freundschaften schließt, die fürs ganze Leben halten, diese Sozialisation nicht erfahren kann. Dabei geht es auch darum, sich Grundkompetenzen im Umgang mit Menschen anzueignen. Es ist ja nicht so, als könnten die Leute jederzeit ihre Abi- und Erstsemesterpartys (oder das Equivalent bei Nicht-Akademikern) nachholen. Das ist weg, für immer.
Natürlich gibt es Menschen, die noch schlimmer von der Pandemie erschwischt werden - welch enorme Feststellung! - aber dieses suchen nach Haaren in der Lebenssuppe von anderen Menschen und über einen Kamm scheren, finde ich typisch Deutsch. So nach dem Motto, Hey, solange ihr net am Schlauch hängt, beschwert euch nicht, ich schaffs doch auch ohne Party, in meinem Einfamilienhaus im Grünen.
Können wir uns vielleicht einfach darauf einigen, dass jeder einzelne gerade sein Päckchen zu tragen hat und gerade die, die sich ziemlich gut durch diese Zeit schlagen, könnten umso mehr Empathie für die Sorgen der Menschen um sie herum versuchen aufzubringen. Stattdessen ergibt man sich in Klischee-Bullshit-Bingo und moralischem Schwanzvergleich.
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Raggamuffin schrieb:

dass man genau dann wenn die Sozialisation mit anderen Menschen am wichtigsten ist und man die meisten Freundschaften schließt, die fürs ganze Leben halten, diese Sozialisation nicht erfahren kann.

Und das kann man dann nächstes Jahr nicht nachholen? Freundschaften kann man nicht nur im ersten Semester schließen. Und da ja bei den Unis aktuell alles online abläuft ist das dann eben wie ein Erstsemester wenn man wieder in der Uni sein kann.
Wer erst nächstes Jahr Abitur macht, lernt in diesem Jahr auch noch keine Studienkollegen kennen und kann Freundschaften knüpfen.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Denke ich aber an andere Lebensphasen zurück, wie an mein Studium, da hätte mir die derzeitige Situation deutlich mehr zu schaffen gemacht.


So ist es. Meine beiden gerade erwachsenen Kinder hocken zu Hausen, statt auf Partys zu gehen. Kein Abiball, nicht mal ne keine Feier. Keine Partys für Erstsemester, keine Freunde treffen usw. Das ist maximal hart. Sie ziehen es aber durch. Mein Sohn hat allerdings gesagt, sobald alle ein Impfangebot hatten hält er sich nicht mehr dran. Kann ich gut nachvollziehen.
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sgevolker schrieb:

So ist es. Meine beiden gerade erwachsenen Kinder hocken zu Hausen, statt auf Partys zu gehen. Kein Abiball, nicht mal ne keine Feier. Keine Partys für Erstsemester, keine Freunde treffen usw. Das ist maximal hart. Sie ziehen es aber durch. Mein Sohn hat allerdings gesagt, sobald alle ein Impfangebot hatten hält er sich nicht mehr dran. Kann ich gut nachvollziehen.

Mir tut es Leid um die Situation der Jugendlichen und finde es klasse, dass sie sich soweit zurückhalten und nicht "Malle für Alle" ausrufen. Bis alle ein Impfangebot erhalten haben werden, dürften jetzt noch etwa 4 Monate vergehen.
Auch wenn es für Manche weh tut, erwarte ich bis dahin Verständnis für die Situation und entsprechendes Verhalten.

Wenn uns nicht eine Mutation alle erzielten Erfolge zunichte macht, gibt es Licht am Ende des Tunnels. Andernfalls dürfte uns ein in allen Belangen harter Winter erwarten.
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brodo schrieb:

Mein engster Freundeskreis besteht inzwischen ausschließlich aus Handwerkern. Und da darf ich mir regelmäßig diesen Spruch anhören: "Ach, der Herr Studierte! Hat von allem Ahnung, außer wenns ums Arbeiten geht."

Und wie soll ich sagen? So ganz von der Hand zu weisen ist das ja auch nicht.


Die schönste Geschichte hatte ich da letztes Jahr mit meiner Freundin (Soziologie Master und Kindheitspädagogik Bachlor) und einer guten Freundin von ihr (Doktorarbeit Germanistik). Mein Schwiegervater und ich waren auf dem Hof am aufräumen und er spielt gerne mit dem Kärcher (Hochdruckreiniger) herum. Er kam dann noch auf die Idee die Autos sauber zu machen, hab ich meines natürlich daneben gestellt und bin wieder hoch gegangen. Als meine Freundin dann fragte was wir den gemacht hätten hab ich geantwortet das wir den Hof aufgeräumt haben und ihr Vater jetzt die Autos abkärchert. 2 Frauen schauen mich fragend an... "Der macht was?" "Der kärchert die Autos ab... mit einem Kärcher." Die hatten keine Ahnung davon was ich denen versucht hab zu erzählen. Merke, eine davon hat Germanistik studiert. Das Wort "kärchern" steht sogar im Duden. 😂😂😂
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Naja Nachtmahr. Unterschiedliche Leut können unterschiedliche Sachen. Und wissen über unterschiedliche Dinge Bescheid.
Ich habe das Glück der beiden Welten. Ich kann meine Hände nutzen und hab das auch gelernt, ich kann auch der Welt der "Geistesarbeit" viel abgewinnen.
Wenn mich einer fragt, warum ich nicht mehr als Elektriker arbeite, dann ist die Wahrheit, dass ich ein vergleichsweise lausiger Elektriker bin - aber ein hervorragender Sozialarbeiter. Und Gott sei Dank hab ich es geschafft, mich aus der Welt einer vergleichsweise lausigen Existenz in eine andere zu verabschieden.
Muss ich jetzt alle Elektriker als Dummbatze und intellektuell unterbelichtet bezeichnen, nur um meine Welt besser zu finden?
Nein. Wozu auch?

Vielleicht, lieber Nachtmahr wird es für dich ja Zeit, dich damit auszusöhnen, dass du nie die Eier hattest dein sicherlich vorhandenes intelektuelles Potential azszuschöpfen!
Ein guter erster Schritt dahin, wäre mit Sicherheit aufzuhören, Leute verächtlich zu machen, die sich mit der gleichen Selbstverständlichkeit in ihrer Bildungsbürgerwelt bewegen, wie du in deiner Kärcherwelt!

Ich schätze dich, aber manchmal bist du echt ein heftiger Depp!
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Basaltkopp schrieb:

Abgesehen davon ist es ganz sicher nicht maximal hart, wenn man mal ein Jahr oder auch zwei nicht auf Unipartys gehen kann. Da gibt es ganz andere Opfer der Pandemie.

Gibt es, so wie es immer und eigentlich von allem noch schlimmere Opfer und Erfahrungen gibt.

Nichts destotrotz ist die Zeit des Studierens eine sehr prägende. Zum einen weil man vermutlich zum ersten Mal etwas lebt, für das man sich selbst entschieden hat. Dann eine Freiheitserfahrung, weil man zum ersten Mal sein Leben selbständig organisieren kann und darf. Drittens lernt man sehr schnell sehr viel neue Menschen, idr aus allen Ecken der Welt, zumindest der Republik kennen. Natürlich zählt da dazu, dass man die Freiheit auch mal mit zu viel Bier und zu wenig Uni auskostet, aber das sind ja abgedroschene Klischees, die ein Studierendenleben längst nicht ausreichend beschreiben und die ja, wenn man ehrlich ist, auch kein Mensch mehr hören kann.

Es geht jedenfalls nicht nur um "Unipartys". Vielmehr ist die Uni ein sozialer Raum. Man geht gemeinsam ins Seminar, tauscht sich hinterher in der Mensa weiter über die Inhalte aus. Man diskutiert abends in der Kneipe über etwas, das man morgens in der Vorlesung gelernt hat oder kriegt sich auch mal in die Wolle, weil man unterschiedlicher Ansichten ist zu irgendeiner These, die ein Soziologe rausgehauen hat. Man muss sich in der WG oder im Wohnheim mit komischen Leuten arrangieren oder kann dort mit den dicksten Kumpels Pläne schmieden, wie man den Garten gestaltet. Man muss sich an Profs rantrauen, von denen man zwar ne Hausarbeit will, die aber in der Regel (sic) einen am Sträußchen haben. Man kann in der Freizeit ne Sprache lernen und schauen, ob einem das Freude macht, kann in der vorlesungsfreien Zeit Praktika machen, im Schichtdienst richtig Kohle oder mit dem Rucksack durch Bulgarien reisen. Das alles mit 19, 20, 21 und nicht als "Erwachsener". Das Leben ist schlicht noch ganz schön unbeschwert, ohne leer oder langweilig zu sein.

Ich möchte diese Zeit nicht missen. Ich habe da unter anderem gelernt, dass 2€ im Geldbeutel viel Geld sein können und wie man durchkommt, wenn man am 23. nen Zehner auf dem Konto hat und nur noch ne halbe Gurke im Kühlschrank. Es tut mir wirklich, ohne jeglich Ironie, sehr leid für diejenigen, die diese Erfahrungen nicht machen können und ich kann allen nur wünschen und hoffen, dass es nach der Pandemie diese Möglichkeiten noch gibt und sie genutzt werden. Ich kann "den jungen Leuten" (jesses) nur raten, sich nicht gleich auf dem Arbeitsmarkt verwursten zu lassen, sondern sich noch zumindest ein kleines bisschen Zeit zu nehmen, denn wenn mans genau nimmt, ist mindestens die Hälfte eines Bachelor-Studiums ja schon rum, wenn die Unis irgendwann wieder in Regelbetrieb übergehen.
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Knueller schrieb:

Es geht jedenfalls nicht nur um "Unipartys". Vielmehr ist die Uni ein sozialer Raum. Man geht gemeinsam ins Seminar, tauscht sich hinterher in der Mensa weiter über die Inhalte aus. Man diskutiert abends in der Kneipe über etwas, das man morgens in der Vorlesung gelernt hat oder kriegt sich auch mal in die Wolle, weil man unterschiedlicher Ansichten ist zu irgendeiner These, die ein Soziologe rausgehauen hat

Ja, so habe ich mir das Studentleben vorgestellt.
Physik war dann in allen Belangen die falsche Wahl 🤓
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Naja Nachtmahr. Unterschiedliche Leut können unterschiedliche Sachen. Und wissen über unterschiedliche Dinge Bescheid.
Ich habe das Glück der beiden Welten. Ich kann meine Hände nutzen und hab das auch gelernt, ich kann auch der Welt der "Geistesarbeit" viel abgewinnen.
Wenn mich einer fragt, warum ich nicht mehr als Elektriker arbeite, dann ist die Wahrheit, dass ich ein vergleichsweise lausiger Elektriker bin - aber ein hervorragender Sozialarbeiter. Und Gott sei Dank hab ich es geschafft, mich aus der Welt einer vergleichsweise lausigen Existenz in eine andere zu verabschieden.
Muss ich jetzt alle Elektriker als Dummbatze und intellektuell unterbelichtet bezeichnen, nur um meine Welt besser zu finden?
Nein. Wozu auch?

Vielleicht, lieber Nachtmahr wird es für dich ja Zeit, dich damit auszusöhnen, dass du nie die Eier hattest dein sicherlich vorhandenes intelektuelles Potential azszuschöpfen!
Ein guter erster Schritt dahin, wäre mit Sicherheit aufzuhören, Leute verächtlich zu machen, die sich mit der gleichen Selbstverständlichkeit in ihrer Bildungsbürgerwelt bewegen, wie du in deiner Kärcherwelt!

Ich schätze dich, aber manchmal bist du echt ein heftiger Depp!
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FrankenAdler schrieb:

Ich schätze dich, aber manchmal bist du echt ein heftiger Depp!

Danke, kann ich an dich nur so zurück geben.
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Naja Nachtmahr. Unterschiedliche Leut können unterschiedliche Sachen. Und wissen über unterschiedliche Dinge Bescheid.
Ich habe das Glück der beiden Welten. Ich kann meine Hände nutzen und hab das auch gelernt, ich kann auch der Welt der "Geistesarbeit" viel abgewinnen.
Wenn mich einer fragt, warum ich nicht mehr als Elektriker arbeite, dann ist die Wahrheit, dass ich ein vergleichsweise lausiger Elektriker bin - aber ein hervorragender Sozialarbeiter. Und Gott sei Dank hab ich es geschafft, mich aus der Welt einer vergleichsweise lausigen Existenz in eine andere zu verabschieden.
Muss ich jetzt alle Elektriker als Dummbatze und intellektuell unterbelichtet bezeichnen, nur um meine Welt besser zu finden?
Nein. Wozu auch?

Vielleicht, lieber Nachtmahr wird es für dich ja Zeit, dich damit auszusöhnen, dass du nie die Eier hattest dein sicherlich vorhandenes intelektuelles Potential azszuschöpfen!
Ein guter erster Schritt dahin, wäre mit Sicherheit aufzuhören, Leute verächtlich zu machen, die sich mit der gleichen Selbstverständlichkeit in ihrer Bildungsbürgerwelt bewegen, wie du in deiner Kärcherwelt!

Ich schätze dich, aber manchmal bist du echt ein heftiger Depp!
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Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜
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Knueller schrieb:

Es geht jedenfalls nicht nur um "Unipartys". Vielmehr ist die Uni ein sozialer Raum. Man geht gemeinsam ins Seminar, tauscht sich hinterher in der Mensa weiter über die Inhalte aus. Man diskutiert abends in der Kneipe über etwas, das man morgens in der Vorlesung gelernt hat oder kriegt sich auch mal in die Wolle, weil man unterschiedlicher Ansichten ist zu irgendeiner These, die ein Soziologe rausgehauen hat

Ja, so habe ich mir das Studentleben vorgestellt.
Physik war dann in allen Belangen die falsche Wahl 🤓
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Luzbert schrieb:

Knueller schrieb:

Es geht jedenfalls nicht nur um "Unipartys". Vielmehr ist die Uni ein sozialer Raum. Man geht gemeinsam ins Seminar, tauscht sich hinterher in der Mensa weiter über die Inhalte aus. Man diskutiert abends in der Kneipe über etwas, das man morgens in der Vorlesung gelernt hat oder kriegt sich auch mal in die Wolle, weil man unterschiedlicher Ansichten ist zu irgendeiner These, die ein Soziologe rausgehauen hat

Ja, so habe ich mir das Studentleben vorgestellt.
Physik war dann in allen Belangen die falsche Wahl 🤓

Ich sach nur:
Carohemd und Samenstau: Fachbereich Maschinenbau!
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Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜
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Basaltkopp schrieb:

Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜

Das war meine Elektrikeridentität!
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Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜
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Basaltkopp schrieb:

Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Könnte man so sehen... da es auch als schöne Geschichte über meine Freundin angekündigt war. Außer man ist pädagogischer Elektriker aus Franken. 😎
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Basaltkopp schrieb:

Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜

Das war meine Elektrikeridentität!
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FrankenAdler schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜

Das war meine Elektrikeridentität!

Elektriker haben ja bekanntlich einen Kurzen in der Hose. Ändert sich das während des Studiums?
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FrankenAdler schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜

Das war meine Elektrikeridentität!

Elektriker haben ja bekanntlich einen Kurzen in der Hose. Ändert sich das während des Studiums?
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Basaltkopp schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Ich glaube nicht, dass Nachtmahr das negativ gemeint hat. Ich habe es eher als lustige Anekdote aufgefasst.

Pädagogisch ganz schwach, ihn deshalb als Depp zu bezeichnen. 😜

Das war meine Elektrikeridentität!

Elektriker haben ja bekanntlich einen Kurzen in der Hose. Ändert sich das während des Studiums?

Das war eines meiner Grundprobleme, dass ich auch diesbezüglich nur wenig zum Beruf gepasst habe. Aber, jetzt wird es grenzwertig
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Raggamuffin schrieb:

dass man genau dann wenn die Sozialisation mit anderen Menschen am wichtigsten ist und man die meisten Freundschaften schließt, die fürs ganze Leben halten, diese Sozialisation nicht erfahren kann.

Und das kann man dann nächstes Jahr nicht nachholen? Freundschaften kann man nicht nur im ersten Semester schließen. Und da ja bei den Unis aktuell alles online abläuft ist das dann eben wie ein Erstsemester wenn man wieder in der Uni sein kann.
Wer erst nächstes Jahr Abitur macht, lernt in diesem Jahr auch noch keine Studienkollegen kennen und kann Freundschaften knüpfen.
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Basaltkopp schrieb:

Und das kann man dann nächstes Jahr nicht nachholen? Freundschaften kann man nicht nur im ersten Semester schließen.

Aus persönlicher Sicht würde ich sagen, nein, das kann man nicht nachholen. Natürlich kann man noch sein ganzes Leben Freundschaften schließen aber gerade in der Orientierungsphase im Studium, wo jeder erstmal halb verloren ist, sucht man sich Freunde, mit denen man dann sich dann gemeinsam durchs Studium pusht. Je weiter das Studium fortschreitet, umso mehr gehen die Scheuklappen runter und man konzentriert sich auf sein Thema und seine Abschlüsse. Die unbeschwerteste Zeit ist die am Anfang.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es zwischen Freundesnetzwerken und Studienabbrecherquoten einen Zusammenhang gibt. In meinem Fall sind es nur Leute, die ich im ersten Semester kennengelernt habe, zu denen ich auch heute noch regelmäßig Kontakt habe. Und die waren und sind über die Jahre über alle möglichen Kontinente verteilt gewesen. Wenn ich mir vorstelle, dass sich das unter solchen Bedingungen vielleicht nicht ergeben hätte, finde ich das schon schrecklich.
Das ist natürlich meine ganz subjektive Sicht auf die Dinge aber würde jemand widersprechen, wenn ich sage, dass die Zeit zwischen 21-25 die richtungsweisendste im Leben war? Die Generation heute wird davon mindestens 1,5 Jahre unter starken Einschränkungen gelebt haben.


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