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Alles rund um die AfD - 2020-2024

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Ich bin bei dem Thema hin und hergerissen. Die Studie zu Ostdeutschland aber auch die gerade veröffentlichte Studie zu Rassismus machen klar, dass sehr viele Menschen offenkundig ein Problem mit einer pluralistischen Gesellschaft haben. In der Studie über Rassismus, die bei der FAZ kommentiert wird, kommt ua heraus, dass 50% in Deutschland Muslime als fremd betrachten, 40% vertrauen Muslimen weniger als anderen Menschen. In der Polizei wird es gewiss nicht anders aussehen, insofern sollte klar sein, was das für diese Minderheit in unserem Land bedeutet.

Unser GG im Übrigen verurteilt bekanntlich Diskriminierung aufgrund von Religion, Hautfarbe und Geschlecht, insofern sind es selbstverständlich die "Progressiven", die im Recht sind, auch wenn sie in der Minderheit zu sein scheinen.

Und trotzdem bringt es ja nichts alle die, die Vorurteile haben (und das sind extrem viele), die unserer Demokratie skeptisch gegenüber stehen und schlimmstenfalls sogar AfD wählen verloren zu geben. Uns sollte wichtig sein so viele Menschen wie nur möglich von Vorurteilen zu befreien, so vielen Menschen wie möglich die Skepsis vor der Demokratie zu nehmen. Dafür müssen wir aber viel mehr die Gründe für die Vorurteile und oder Demokratiesksepsis verstehen, um sie bekämpfen zu können.

Vielleicht gehört zur Wahrheit, dass es auf der einen Seite progressive Menschen braucht, um die Entwicklung anzutreiben, gleichzeitig aber eben auch ein Platz für Menschen, die etwas mehr Zeit brauchen. Ich bin davon überzeugt, dass (fast) jeder Mensch unter bestimmten Rahmenbedingungen früher oder später seine Ängste und Vorurteile über Bord werden wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es da draußen auch viele Menschen gibt, die gar keine Lust darauf haben, ihre Vorzüge aufgeben zu wollen, die mit Lügen und Hetze alles versuchen, um den Status quo zu erhalten. Die gehören selbstverständlich mit allen (legitimen) Mitteln bekämpft.
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Ich bin bei dem Thema hin und hergerissen. Die Studie zu Ostdeutschland aber auch die gerade veröffentlichte Studie zu Rassismus machen klar, dass sehr viele Menschen offenkundig ein Problem mit einer pluralistischen Gesellschaft haben. In der Studie über Rassismus, die bei der FAZ kommentiert wird, kommt ua heraus, dass 50% in Deutschland Muslime als fremd betrachten, 40% vertrauen Muslimen weniger als anderen Menschen. In der Polizei wird es gewiss nicht anders aussehen, insofern sollte klar sein, was das für diese Minderheit in unserem Land bedeutet.

Unser GG im Übrigen verurteilt bekanntlich Diskriminierung aufgrund von Religion, Hautfarbe und Geschlecht, insofern sind es selbstverständlich die "Progressiven", die im Recht sind, auch wenn sie in der Minderheit zu sein scheinen.

Und trotzdem bringt es ja nichts alle die, die Vorurteile haben (und das sind extrem viele), die unserer Demokratie skeptisch gegenüber stehen und schlimmstenfalls sogar AfD wählen verloren zu geben. Uns sollte wichtig sein so viele Menschen wie nur möglich von Vorurteilen zu befreien, so vielen Menschen wie möglich die Skepsis vor der Demokratie zu nehmen. Dafür müssen wir aber viel mehr die Gründe für die Vorurteile und oder Demokratiesksepsis verstehen, um sie bekämpfen zu können.

Vielleicht gehört zur Wahrheit, dass es auf der einen Seite progressive Menschen braucht, um die Entwicklung anzutreiben, gleichzeitig aber eben auch ein Platz für Menschen, die etwas mehr Zeit brauchen. Ich bin davon überzeugt, dass (fast) jeder Mensch unter bestimmten Rahmenbedingungen früher oder später seine Ängste und Vorurteile über Bord werden wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es da draußen auch viele Menschen gibt, die gar keine Lust darauf haben, ihre Vorzüge aufgeben zu wollen, die mit Lügen und Hetze alles versuchen, um den Status quo zu erhalten. Die gehören selbstverständlich mit allen (legitimen) Mitteln bekämpft.
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Schönesge schrieb:

Und trotzdem bringt es ja nichts alle die, die Vorurteile haben (und das sind extrem viele), die unserer Demokratie skeptisch gegenüber stehen und schlimmstenfalls sogar AfD wählen verloren zu geben. Uns sollte wichtig sein so viele Menschen wie nur möglich von Vorurteilen zu befreien, so vielen Menschen wie möglich die Skepsis vor der Demokratie zu nehmen. Dafür müssen wir aber viel mehr die Gründe für die Vorurteile und oder Demokratiesksepsis verstehen, um sie bekämpfen zu können.

Vielleicht gehört zur Wahrheit, dass es auf der einen Seite progressive Menschen braucht, um die Entwicklung anzutreiben, gleichzeitig aber eben auch ein Platz für Menschen, die etwas mehr Zeit brauchen. Ich bin davon überzeugt, dass (fast) jeder Mensch unter bestimmten Rahmenbedingungen früher oder später seine Ängste und Vorurteile über Bord werden wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es da draußen auch viele Menschen gibt, die gar keine Lust darauf haben, ihre Vorzüge aufgeben zu wollen, die mit Lügen und Hetze alles versuchen, um den Status quo zu erhalten. Die gehören selbstverständlich mit allen (legitimen) Mitteln bekämpft.        


Danke. Wirklich ein aufrichtiges Danke für diese Zeilen. Ich hatte ja schon paar mal geschrieben von meiner "dörflichen" Herkunft und wie die Leute dort ticken. Diese Menschen sind keine pluralistische Gesellschaft gewöhnt, haben mit anderen Kulturen in den letzten Jahrzehnten wenig zu tun gehabt, haben Vorurteile, weil sie eben es nicht besser wissen. Oder wie im Osten zudem einen Bruch in der Biografie durch die Umwälzungen ab 1990, was die Demokratie für diese Leute nicht durchweg positiv bewerten lässt.
Wie Du schreibst... Es gibt eben Menschen, die mehr Zeit brauchen. Ich sehe das ja bei meiner älteren Verwandtschaft. Es dauerte Jahre die mal davon zu überzeugen, dass Ne..r nicht das passende Wort für Menschen mit dunklerer Haut ist. Wenn ich älteren Verwandten von meinem schwulen Kollegen erzählt habe, haben die die Augen verdreht vor ein paar Jahren. Das machen sie nicht mehr, nachdem ich ihnen so oft erzählt habe von schwulen und lesbischen Menschen und sie auch welche kennen gelernt haben zum Teil, dass ihre Vorurteile verschwunden sind. Das ist "Desensibilisierung". Vermutlich täte es dem Osten der Republik zB mal gut erstmal ein paar nette integrationswillige Migranten-Familien in den Dörfern haben und nicht aus dem Nichts ein Flüchtlingsheim mit 80 Menschen aus dem Nahen Osten, wovon 70 junge gelangweilte Männer sind, die ihren Frust über Krieg, Flucht, Perspektivlosigkeit usw. natürlich nicht einfach verstecken können.

Und mich stört es einfach nur gewaltig, wenn progressiven Menschen, die im Prinzip ja recht haben mit Ihren Einstellungen, auf diese Problematik nur einfällt "Ich habe aber recht und das muss jetzt durchgesetzt werden, am besten mit noch mehr Tempo". Das Einzige, was man damit erreicht, ist eine Verstärkung der abwehrenden Haltung der Menschen, die eh schon Ängste und Vorurteile haben, egal wie irrational die sind. Aber man kann nicht erwarten, dass Menschen, die keinerlei Verständnis für Probleme von gewissen Minderheiten zB haben oder noch nicht so weit sind, durch von oben herab entschiedene Maßnahmen, egal wie richtig sie sind, ihr Denken zum Positiven ändern. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Das wollte ich gestern eben betonen. Mit dieser Ignoranz gegenüber denen, die eben noch Vorurteile haben, die noch nicht sensibilisiert sind für Interessen bestimmter Minderheiten zB, damit erreicht man nur, dass Menschen das als übergriffig empfinden, was getan wird und diese Menschen werden aufgefangen von denen, die ihre Ängste und Vorurteile bestätigen und sie in den Arm nehmen und so tun als würde man sie vor den angeblichen Bedrohungen schützen. Und wir reden hier wirklich nicht nur von denen, die bereits AfD wählen. Wir reden hier deutlich von mehr als 15-20 % der Bevölkerung. Du hast ja die Studie genannt Schönesge (Danke).
Dieses in die Arme treiben der Rechten, ja, das werfe ich einem Teil der progressiven Menschen vor, weil sie gar nicht akzeptieren, dass Menschen anders denken könnten und darauf beharren recht zu haben und richtiges durchzusetzen (was übrigens ja stimmt).

Deswegen bitte ich eben darum nicht beim Treppen-Hochsteigen gleich 5 Stufen zu überspringen, sonst fällt man aufs Maul und purzelt zurück. Ich will nicht, dass selbst bestehende Fortschritte gefährdet werden, nur weil Menschen einen Ikarus-Fehler begehen.

Nochmals danke für Deinen Beitrag Schönesge.
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PS: Um die 5-10 % Volldeppen, die ohnehin sich nicht hinterfragen werden und wollen und ein geschlossenes rechtes Weltbild haben geht es mir natürlich nicht. Um die kümmere ich mich auch nicht mehr. Die können in ihrer rassistischen Welt von mir aus ersticken und rumheulen.
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Schönesge schrieb:

Und trotzdem bringt es ja nichts alle die, die Vorurteile haben (und das sind extrem viele), die unserer Demokratie skeptisch gegenüber stehen und schlimmstenfalls sogar AfD wählen verloren zu geben. Uns sollte wichtig sein so viele Menschen wie nur möglich von Vorurteilen zu befreien, so vielen Menschen wie möglich die Skepsis vor der Demokratie zu nehmen. Dafür müssen wir aber viel mehr die Gründe für die Vorurteile und oder Demokratiesksepsis verstehen, um sie bekämpfen zu können.

Vielleicht gehört zur Wahrheit, dass es auf der einen Seite progressive Menschen braucht, um die Entwicklung anzutreiben, gleichzeitig aber eben auch ein Platz für Menschen, die etwas mehr Zeit brauchen. Ich bin davon überzeugt, dass (fast) jeder Mensch unter bestimmten Rahmenbedingungen früher oder später seine Ängste und Vorurteile über Bord werden wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es da draußen auch viele Menschen gibt, die gar keine Lust darauf haben, ihre Vorzüge aufgeben zu wollen, die mit Lügen und Hetze alles versuchen, um den Status quo zu erhalten. Die gehören selbstverständlich mit allen (legitimen) Mitteln bekämpft.        


Danke. Wirklich ein aufrichtiges Danke für diese Zeilen. Ich hatte ja schon paar mal geschrieben von meiner "dörflichen" Herkunft und wie die Leute dort ticken. Diese Menschen sind keine pluralistische Gesellschaft gewöhnt, haben mit anderen Kulturen in den letzten Jahrzehnten wenig zu tun gehabt, haben Vorurteile, weil sie eben es nicht besser wissen. Oder wie im Osten zudem einen Bruch in der Biografie durch die Umwälzungen ab 1990, was die Demokratie für diese Leute nicht durchweg positiv bewerten lässt.
Wie Du schreibst... Es gibt eben Menschen, die mehr Zeit brauchen. Ich sehe das ja bei meiner älteren Verwandtschaft. Es dauerte Jahre die mal davon zu überzeugen, dass Ne..r nicht das passende Wort für Menschen mit dunklerer Haut ist. Wenn ich älteren Verwandten von meinem schwulen Kollegen erzählt habe, haben die die Augen verdreht vor ein paar Jahren. Das machen sie nicht mehr, nachdem ich ihnen so oft erzählt habe von schwulen und lesbischen Menschen und sie auch welche kennen gelernt haben zum Teil, dass ihre Vorurteile verschwunden sind. Das ist "Desensibilisierung". Vermutlich täte es dem Osten der Republik zB mal gut erstmal ein paar nette integrationswillige Migranten-Familien in den Dörfern haben und nicht aus dem Nichts ein Flüchtlingsheim mit 80 Menschen aus dem Nahen Osten, wovon 70 junge gelangweilte Männer sind, die ihren Frust über Krieg, Flucht, Perspektivlosigkeit usw. natürlich nicht einfach verstecken können.

Und mich stört es einfach nur gewaltig, wenn progressiven Menschen, die im Prinzip ja recht haben mit Ihren Einstellungen, auf diese Problematik nur einfällt "Ich habe aber recht und das muss jetzt durchgesetzt werden, am besten mit noch mehr Tempo". Das Einzige, was man damit erreicht, ist eine Verstärkung der abwehrenden Haltung der Menschen, die eh schon Ängste und Vorurteile haben, egal wie irrational die sind. Aber man kann nicht erwarten, dass Menschen, die keinerlei Verständnis für Probleme von gewissen Minderheiten zB haben oder noch nicht so weit sind, durch von oben herab entschiedene Maßnahmen, egal wie richtig sie sind, ihr Denken zum Positiven ändern. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Das wollte ich gestern eben betonen. Mit dieser Ignoranz gegenüber denen, die eben noch Vorurteile haben, die noch nicht sensibilisiert sind für Interessen bestimmter Minderheiten zB, damit erreicht man nur, dass Menschen das als übergriffig empfinden, was getan wird und diese Menschen werden aufgefangen von denen, die ihre Ängste und Vorurteile bestätigen und sie in den Arm nehmen und so tun als würde man sie vor den angeblichen Bedrohungen schützen. Und wir reden hier wirklich nicht nur von denen, die bereits AfD wählen. Wir reden hier deutlich von mehr als 15-20 % der Bevölkerung. Du hast ja die Studie genannt Schönesge (Danke).
Dieses in die Arme treiben der Rechten, ja, das werfe ich einem Teil der progressiven Menschen vor, weil sie gar nicht akzeptieren, dass Menschen anders denken könnten und darauf beharren recht zu haben und richtiges durchzusetzen (was übrigens ja stimmt).

Deswegen bitte ich eben darum nicht beim Treppen-Hochsteigen gleich 5 Stufen zu überspringen, sonst fällt man aufs Maul und purzelt zurück. Ich will nicht, dass selbst bestehende Fortschritte gefährdet werden, nur weil Menschen einen Ikarus-Fehler begehen.

Nochmals danke für Deinen Beitrag Schönesge.
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SGE_Werner schrieb:

Schönesge schrieb:

Und trotzdem bringt es ja nichts alle die, die Vorurteile haben (und das sind extrem viele), die unserer Demokratie skeptisch gegenüber stehen und schlimmstenfalls sogar AfD wählen verloren zu geben. Uns sollte wichtig sein so viele Menschen wie nur möglich von Vorurteilen zu befreien, so vielen Menschen wie möglich die Skepsis vor der Demokratie zu nehmen. Dafür müssen wir aber viel mehr die Gründe für die Vorurteile und oder Demokratiesksepsis verstehen, um sie bekämpfen zu können.

Vielleicht gehört zur Wahrheit, dass es auf der einen Seite progressive Menschen braucht, um die Entwicklung anzutreiben, gleichzeitig aber eben auch ein Platz für Menschen, die etwas mehr Zeit brauchen. Ich bin davon überzeugt, dass (fast) jeder Mensch unter bestimmten Rahmenbedingungen früher oder später seine Ängste und Vorurteile über Bord werden wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es da draußen auch viele Menschen gibt, die gar keine Lust darauf haben, ihre Vorzüge aufgeben zu wollen, die mit Lügen und Hetze alles versuchen, um den Status quo zu erhalten. Die gehören selbstverständlich mit allen (legitimen) Mitteln bekämpft.        


Danke. Wirklich ein aufrichtiges Danke für diese Zeilen. Ich hatte ja schon paar mal geschrieben von meiner "dörflichen" Herkunft und wie die Leute dort ticken. Diese Menschen sind keine pluralistische Gesellschaft gewöhnt, haben mit anderen Kulturen in den letzten Jahrzehnten wenig zu tun gehabt, haben Vorurteile, weil sie eben es nicht besser wissen. Oder wie im Osten zudem einen Bruch in der Biografie durch die Umwälzungen ab 1990, was die Demokratie für diese Leute nicht durchweg positiv bewerten lässt.
Wie Du schreibst... Es gibt eben Menschen, die mehr Zeit brauchen. Ich sehe das ja bei meiner älteren Verwandtschaft. Es dauerte Jahre die mal davon zu überzeugen, dass Ne..r nicht das passende Wort für Menschen mit dunklerer Haut ist. Wenn ich älteren Verwandten von meinem schwulen Kollegen erzählt habe, haben die die Augen verdreht vor ein paar Jahren. Das machen sie nicht mehr, nachdem ich ihnen so oft erzählt habe von schwulen und lesbischen Menschen und sie auch welche kennen gelernt haben zum Teil, dass ihre Vorurteile verschwunden sind. Das ist "Desensibilisierung". Vermutlich täte es dem Osten der Republik zB mal gut erstmal ein paar nette integrationswillige Migranten-Familien in den Dörfern haben und nicht aus dem Nichts ein Flüchtlingsheim mit 80 Menschen aus dem Nahen Osten, wovon 70 junge gelangweilte Männer sind, die ihren Frust über Krieg, Flucht, Perspektivlosigkeit usw. natürlich nicht einfach verstecken können.

Und mich stört es einfach nur gewaltig, wenn progressiven Menschen, die im Prinzip ja recht haben mit Ihren Einstellungen, auf diese Problematik nur einfällt "Ich habe aber recht und das muss jetzt durchgesetzt werden, am besten mit noch mehr Tempo". Das Einzige, was man damit erreicht, ist eine Verstärkung der abwehrenden Haltung der Menschen, die eh schon Ängste und Vorurteile haben, egal wie irrational die sind. Aber man kann nicht erwarten, dass Menschen, die keinerlei Verständnis für Probleme von gewissen Minderheiten zB haben oder noch nicht so weit sind, durch von oben herab entschiedene Maßnahmen, egal wie richtig sie sind, ihr Denken zum Positiven ändern. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Das wollte ich gestern eben betonen. Mit dieser Ignoranz gegenüber denen, die eben noch Vorurteile haben, die noch nicht sensibilisiert sind für Interessen bestimmter Minderheiten zB, damit erreicht man nur, dass Menschen das als übergriffig empfinden, was getan wird und diese Menschen werden aufgefangen von denen, die ihre Ängste und Vorurteile bestätigen und sie in den Arm nehmen und so tun als würde man sie vor den angeblichen Bedrohungen schützen. Und wir reden hier wirklich nicht nur von denen, die bereits AfD wählen. Wir reden hier deutlich von mehr als 15-20 % der Bevölkerung. Du hast ja die Studie genannt Schönesge (Danke).
Dieses in die Arme treiben der Rechten, ja, das werfe ich einem Teil der progressiven Menschen vor, weil sie gar nicht akzeptieren, dass Menschen anders denken könnten und darauf beharren recht zu haben und richtiges durchzusetzen (was übrigens ja stimmt).

Deswegen bitte ich eben darum nicht beim Treppen-Hochsteigen gleich 5 Stufen zu überspringen, sonst fällt man aufs Maul und purzelt zurück. Ich will nicht, dass selbst bestehende Fortschritte gefährdet werden, nur weil Menschen einen Ikarus-Fehler begehen.

Nochmals danke für Deinen Beitrag Schönesge.

Auch von mir vielen Dank an euch beide. Ich teile eure differenzierte Sichtweise in den allermeisten Teilen und empfinde sie abgesehen davon als wohltuend.
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Die Einschätzung Werners wird auch durch die Demoskopie gestützt.

Sei 1992 fragt Allensbach regelmäßig:

"Hat man als Bürger Einfluss auf das, was hier am Ort geschieht, oder ist man da machtlos?"

1992 antworteten 55% man sei machtlos, 22% man hat Einfluss. Dieses Verhältnis blieb ungefähr so bis 2010 eine Umkehrtendenz festzustellen war. 2015 war das Verhältnis ausgeglichen (39 zu 37) und bis 2021 drehte sich die Einschätzung auf 47% "Man hat Einfluss" und 30% "Man ist machtlos"

Nun 2023 dreht das Ergebnis radikal. Nun sind wieder 52% der "Machtlos"-Meinung und nur noch 29% meinen, man habe Einfluss.
Noch negativer sind die Werte in Ostdeutschland (63 zu 14).

Allensbach schreibt:
"Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in den letzten Jahren viele Debatten in Politik und Medien so sehr von der Lebenswirklichkeit der Bürger entfernt haben, dass diese sich darin kaum noch wiederfinden."

Quelle: "Am Bürger vorbei" Printausgabe FAZ vom 29.06.23
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Die Einschätzung Werners wird auch durch die Demoskopie gestützt.

Sei 1992 fragt Allensbach regelmäßig:

"Hat man als Bürger Einfluss auf das, was hier am Ort geschieht, oder ist man da machtlos?"

1992 antworteten 55% man sei machtlos, 22% man hat Einfluss. Dieses Verhältnis blieb ungefähr so bis 2010 eine Umkehrtendenz festzustellen war. 2015 war das Verhältnis ausgeglichen (39 zu 37) und bis 2021 drehte sich die Einschätzung auf 47% "Man hat Einfluss" und 30% "Man ist machtlos"

Nun 2023 dreht das Ergebnis radikal. Nun sind wieder 52% der "Machtlos"-Meinung und nur noch 29% meinen, man habe Einfluss.
Noch negativer sind die Werte in Ostdeutschland (63 zu 14).

Allensbach schreibt:
"Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in den letzten Jahren viele Debatten in Politik und Medien so sehr von der Lebenswirklichkeit der Bürger entfernt haben, dass diese sich darin kaum noch wiederfinden."

Quelle: "Am Bürger vorbei" Printausgabe FAZ vom 29.06.23
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hawischer schrieb:



Allensbach schreibt:
"Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in den letzten Jahren viele Debatten in Politik und Medien so sehr von der Lebenswirklichkeit der Bürger entfernt haben, dass diese sich darin kaum noch wiederfinden."

Quelle: "Am Bürger vorbei" Printausgabe FAZ vom 29.06.23


naja wenn ich mich in meinem Umfeld umblicke, hat man den Eindruck, dass viele Themen der Bundespolitik bzw. "der Eliten" an den Themen der deutschen Durchschnittsbevölkerung arg vorbeigehen bzw. sehr aufgesetzt werden. Fängt schon mit der Haltung der Migranten in meinem Umfeld zum Thema Migrationspolitik an und setzt sich nahtlos in der Wokeness fort (um mal zwei herauszupicken)
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Die Einschätzung Werners wird auch durch die Demoskopie gestützt.

Sei 1992 fragt Allensbach regelmäßig:

"Hat man als Bürger Einfluss auf das, was hier am Ort geschieht, oder ist man da machtlos?"

1992 antworteten 55% man sei machtlos, 22% man hat Einfluss. Dieses Verhältnis blieb ungefähr so bis 2010 eine Umkehrtendenz festzustellen war. 2015 war das Verhältnis ausgeglichen (39 zu 37) und bis 2021 drehte sich die Einschätzung auf 47% "Man hat Einfluss" und 30% "Man ist machtlos"

Nun 2023 dreht das Ergebnis radikal. Nun sind wieder 52% der "Machtlos"-Meinung und nur noch 29% meinen, man habe Einfluss.
Noch negativer sind die Werte in Ostdeutschland (63 zu 14).

Allensbach schreibt:
"Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in den letzten Jahren viele Debatten in Politik und Medien so sehr von der Lebenswirklichkeit der Bürger entfernt haben, dass diese sich darin kaum noch wiederfinden."

Quelle: "Am Bürger vorbei" Printausgabe FAZ vom 29.06.23
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ja, diese Einschätzungen hört und liest man ja öfter, in der krassen Ausprägung kann ich sie aber nicht teilen.
Aber ich habe das Empfinden der Befragten  natürlich zu akzeptieren, was einem die Wahl der AfD dabei bringt, bleibt für mich rätselhaft. Ggf. bin ich selber so abgehoben und in "meiner Blase", dass ich es nicht mehr nachvollziehen kann, wie einiges in unserem Land abgedriftet ist
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Schönesge schrieb:

Und trotzdem bringt es ja nichts alle die, die Vorurteile haben (und das sind extrem viele), die unserer Demokratie skeptisch gegenüber stehen und schlimmstenfalls sogar AfD wählen verloren zu geben. Uns sollte wichtig sein so viele Menschen wie nur möglich von Vorurteilen zu befreien, so vielen Menschen wie möglich die Skepsis vor der Demokratie zu nehmen. Dafür müssen wir aber viel mehr die Gründe für die Vorurteile und oder Demokratiesksepsis verstehen, um sie bekämpfen zu können.

Vielleicht gehört zur Wahrheit, dass es auf der einen Seite progressive Menschen braucht, um die Entwicklung anzutreiben, gleichzeitig aber eben auch ein Platz für Menschen, die etwas mehr Zeit brauchen. Ich bin davon überzeugt, dass (fast) jeder Mensch unter bestimmten Rahmenbedingungen früher oder später seine Ängste und Vorurteile über Bord werden wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es da draußen auch viele Menschen gibt, die gar keine Lust darauf haben, ihre Vorzüge aufgeben zu wollen, die mit Lügen und Hetze alles versuchen, um den Status quo zu erhalten. Die gehören selbstverständlich mit allen (legitimen) Mitteln bekämpft.        


Danke. Wirklich ein aufrichtiges Danke für diese Zeilen. Ich hatte ja schon paar mal geschrieben von meiner "dörflichen" Herkunft und wie die Leute dort ticken. Diese Menschen sind keine pluralistische Gesellschaft gewöhnt, haben mit anderen Kulturen in den letzten Jahrzehnten wenig zu tun gehabt, haben Vorurteile, weil sie eben es nicht besser wissen. Oder wie im Osten zudem einen Bruch in der Biografie durch die Umwälzungen ab 1990, was die Demokratie für diese Leute nicht durchweg positiv bewerten lässt.
Wie Du schreibst... Es gibt eben Menschen, die mehr Zeit brauchen. Ich sehe das ja bei meiner älteren Verwandtschaft. Es dauerte Jahre die mal davon zu überzeugen, dass Ne..r nicht das passende Wort für Menschen mit dunklerer Haut ist. Wenn ich älteren Verwandten von meinem schwulen Kollegen erzählt habe, haben die die Augen verdreht vor ein paar Jahren. Das machen sie nicht mehr, nachdem ich ihnen so oft erzählt habe von schwulen und lesbischen Menschen und sie auch welche kennen gelernt haben zum Teil, dass ihre Vorurteile verschwunden sind. Das ist "Desensibilisierung". Vermutlich täte es dem Osten der Republik zB mal gut erstmal ein paar nette integrationswillige Migranten-Familien in den Dörfern haben und nicht aus dem Nichts ein Flüchtlingsheim mit 80 Menschen aus dem Nahen Osten, wovon 70 junge gelangweilte Männer sind, die ihren Frust über Krieg, Flucht, Perspektivlosigkeit usw. natürlich nicht einfach verstecken können.

Und mich stört es einfach nur gewaltig, wenn progressiven Menschen, die im Prinzip ja recht haben mit Ihren Einstellungen, auf diese Problematik nur einfällt "Ich habe aber recht und das muss jetzt durchgesetzt werden, am besten mit noch mehr Tempo". Das Einzige, was man damit erreicht, ist eine Verstärkung der abwehrenden Haltung der Menschen, die eh schon Ängste und Vorurteile haben, egal wie irrational die sind. Aber man kann nicht erwarten, dass Menschen, die keinerlei Verständnis für Probleme von gewissen Minderheiten zB haben oder noch nicht so weit sind, durch von oben herab entschiedene Maßnahmen, egal wie richtig sie sind, ihr Denken zum Positiven ändern. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Das wollte ich gestern eben betonen. Mit dieser Ignoranz gegenüber denen, die eben noch Vorurteile haben, die noch nicht sensibilisiert sind für Interessen bestimmter Minderheiten zB, damit erreicht man nur, dass Menschen das als übergriffig empfinden, was getan wird und diese Menschen werden aufgefangen von denen, die ihre Ängste und Vorurteile bestätigen und sie in den Arm nehmen und so tun als würde man sie vor den angeblichen Bedrohungen schützen. Und wir reden hier wirklich nicht nur von denen, die bereits AfD wählen. Wir reden hier deutlich von mehr als 15-20 % der Bevölkerung. Du hast ja die Studie genannt Schönesge (Danke).
Dieses in die Arme treiben der Rechten, ja, das werfe ich einem Teil der progressiven Menschen vor, weil sie gar nicht akzeptieren, dass Menschen anders denken könnten und darauf beharren recht zu haben und richtiges durchzusetzen (was übrigens ja stimmt).

Deswegen bitte ich eben darum nicht beim Treppen-Hochsteigen gleich 5 Stufen zu überspringen, sonst fällt man aufs Maul und purzelt zurück. Ich will nicht, dass selbst bestehende Fortschritte gefährdet werden, nur weil Menschen einen Ikarus-Fehler begehen.

Nochmals danke für Deinen Beitrag Schönesge.
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Jetzt komme ich ja aus ganz ähnlichen Dtrukturen wie du Werner. Wir arbeiten beide im ÖD, kommen beide aus ländlichen, etwas rückständigen Regionen, haben wahrscheinlich ähnliche soziale Strukturen in unserer Sozialisation abbekommen.
Und ja, die Menschen die du beschreibst, die gibt es und die sind am kopfschütteln und fremdeln.
Der Wandel hin zu pluralistischen Einstellungen geht langsam von Statten, vieles was in der Stadt selbstverständlich ist, wird hier noch begafft und mit, teils wohligem Schauer, teils offener Abscheu, kommentiert.
Vieles was man da hört, treibt einem die Schamesröte in's Gesicht oder lässt einen ratlos zurück.
Was ich jetzt aber nicht verstehe ist, an welcher Stelle sich die Menschen mit Obrigkeitsentscheidungen auseinandersetzen müssen, die geeignet sind direkte Wirkung auf ihr Leben zu entfalten, die über eine Auseinandersetzung mit alternativen Realitäten hinaus gehen.
SGE_Werner schrieb:

Aber man kann nicht erwarten, dass Menschen, die keinerlei Verständnis für Probleme von gewissen Minderheiten zB haben oder noch nicht so weit sind, durch von oben herab entschiedene Maßnahmen, egal wie richtig sie sind, ihr Denken zum Positiven ändern. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Was meinst du denn da konkret? Ich bin ja, anders als du, in diese Dorfstrukturen zurück gekehrt und habe das Vergnügen, mich da alltäglich damit auseinandersetzen zu dürfen. Und so gut ich die Grundproblematik die du anreißt nachvollziehen kann, so wenig nehme ich bei dem von dir kolportierten Viertel derartige Probleme wahr.
Ich arbeite ehrenamtlich in der Gemeindebücherei, spiele in der Theatergruppe mit und habe nen Schafkopfverein mitgegründet, ich bin mit einer Vielzahl von Menschen in Kontakt, die politisch weit abseits von meiner Realität sind und ich diskutier mit den Leuten.
Ich sehe da keine Tendenz zur AfD weil die Bäuerchen gar so verstört sind von der großen gefährlichen Realität.
Ich glaube, dass diese Arroganz, diese Zuschreibung von Rückständigkeit und Unfähigkeit zu Veränderung, die du hier vornimmst, für die Leute wesentlich problematischer ist, als die Auseinandersetzung mit Veränderung.
Ich erlebe selbstbewußte Menschen, die gern mal den Kopf schütteln, wenn ich in der WA Gruppe des  Schafkopfvereins frage, ob wir genug Mitspieler*innen zusammenbekommen. Amüsiert, nicht wehklagend und verunsichert.
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Misanthrop, Würzi und Cyberboy...

Ich sage dazu nur eins... Prinzipiell habt ihr recht. Ich blende aber die traurige Realität nicht aus. Also macht so weiter, wie ihr es für richtig haltet, schaut zu wie die AfD wächst und seht die Schuld bei allen anderen, nur nicht im links-liberalen Lager.

Minderheitenschutz bedeutet oft sich gegen Mehrheiten durchzusetzen. Natürlich. Wenn die Politik aber ihr Augenmerk fast nur noch auf die Themen von Minderheiten legt, grummelt irgendwann auch die Mehrheit. Hier wollen einige in wenigen Jahren Dinge durchprügeln, für die eine Gesellschaft Jahrzehnte braucht um sie zu verinnerlichen. Dann macht das. Aber dann habt Ihr die 20+ Prozent der AfD und die ihr hinterherrennende Union mit heraufbeschworen.

Es ist auch eine Minderheit, die Gendersternchen richtig findet oder die Migrationspolitik für gut hält.
Juckt nicht. Weil richtig. Und bei der nächsten Wahl dann wird gejammert.

Nochmal:

Minderheitenschutz bedeutet eine Gesellschaft zu sensibilisieren für die Belange von Minderheiten. Das wird gar nicht mehr gemacht. Es wird direkt gehandelt und erwartet, dass das Volk sich schon selbst sensibilisiert.

Schade, dass ich Euch nicht unsere alten Akten bzgl Umgang mit Behinderten zeigen kann ab den 60ern. An dem Thema sieht man gut, wie lange es gedauert hat von T4-Nachträumereien zu der heutigen allmählichen Inklusion zu kommen. Da wurde die Sprache auch nicht von oben irgendwann geändert, sondern hat sich über Jahrzehnte entwickelt. Weil ein Umdenken einsetzte und weil es gefördert und gefordert wurde.

Hier hätte man wohl in den 70ern, als noch von "abartig Schwachsinnigen" (Leute mit geistiger Behinderung) die Rede war den selben Leuten vorgeschrieben, man möge doch bitte sofort diese Leute gleichberechtigt in die Gesellschaft eingliedern.

Es braucht Zeit um das Denken der Menschen zu ändern, Leute. Darum geht es mir. Akzeptiert doch bitte endlich mal, dass viele Menschen nicht weit genug sind und es sie überfordert und die AfD diese Überforderung ausnutzt. Aber wenn Ihr das nicht akzeptieren wollt, dann müsst Ihr halt mit irgendwann 30, 40, 50 Prozent AfD leben und dass vergangene Erfolge ebenfalls gefährdet werden.
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SGE_Werner schrieb:

Misanthrop, Würzi und Cyberboy...

Ich sage dazu nur eins... Prinzipiell habt ihr recht. Ich blende aber die traurige Realität nicht aus. Also macht so weiter, wie ihr es für richtig haltet, schaut zu wie die AfD wächst und seht die Schuld bei allen anderen, nur nicht im links-liberalen Lager.


Ich verwahre mich gegen den Vorwurf, in irgendeiner Weise schuld am Erstarken der AfD zu sein.
Ich setze da kein Kreuzchen, das schaffen die Gesellen schon alleine.

Und auch in meinem Alltag tue ich nichts, was irgendeinen Menschen dazu bringen könnte, sich von der Politik nicht mitgenommen zu fühlen. Auch das ist dann wohl offenkundig deren ganz höchstpersönliche Wahrnehmung.

Es braucht Zeit um das Denken der Menschen zu ändern, Leute. Darum geht es mir. Akzeptiert doch bitte endlich mal, dass viele Menschen nicht weit genug sind und es sie überfordert und die AfD diese Überforderung ausnutzt. Aber wenn Ihr das nicht akzeptieren wollt, dann müsst Ihr halt mit irgendwann 30, 40, 50 Prozent AfD leben und dass vergangene Erfolge ebenfalls gefährdet werden.

OK, und was genau soll ich nun Deiner Meinung nach tun, um aus meinem vermeintlichen Schneckenhäuschen herauszutreten und aktiv gegenzusteuern?

Mir fiele da jetzt spontan nur ein, z.B. beim nächsten Mal Merz und Konsorten zu wählen in der Hoffnung, der bremst den Überforderungszug ein, sorgt für weniger Flüchtlingszuzug, weniger energiewende, weniger gender-Gaga, einfach weniger halt.

Beim ÖR müsste ich wohl parallel ebenfalls regelmäßig vorstellig werden.
Mit Emails etwa, in denen ich kundtue, dass ich zwar nichts gegen Gendern habe, aber der Meinung bin, man solle bitte nicht andere vor den Kopf stoßen.

Bei RTL und den anderen privaten Kulturbanausen müsste ich wohl Selbiges tun, allerdings mit dem Anliegen, man möge doch bitte nicht in jeder zweiten Show die Drag Queen von St. Pauli rumwackeln lassen, weil das nicht dem Fernsehkonsum-Anspruch der Mehrheitsbevölkerung entsprechen könnte. Genau wie der schwule Schwager von dieser Modeltante Klum.
Wobei die wegen Qutenabhängigkeit eigentlich selbst drauf kommen sollten, was sich verkauft.

Und das soll nicht etwa polemisch sein.
Wie könnte ich persönlich - aus taktischen Erwägungen zur Demokratiestärkung heraus - mein Scherflein dazu beitragen, gesellschaftliche Entwicklungen oder politische Vorgaben anders zu beeinflussen? Bislang ist mir dieses " Macht nur so Ihr werdet schon sehen, ...!" etwas zu sehr verkopft.

Daher bitte: Butter bei die Fische!
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Was ihr da macht, ist eine Zustandsbeschreibung, aber ohne Lösungsansätze.
Such halt mal eine "nette Migrantenfamilie" und setze sie in einen von Rechtsradikalen besetzten Ort im Osten und schau, was passiert. Noch nicht einmal afrikanische Fußballstars, denen im Stadion zugejubelt wird, haben da irgendetwas verändert.

In meinen Augen ist das Nachplappern von AfD-Parolen, das Aufspringen auf den Zug der Radikalen und die daraus folgende Hetze von etablierten Parteien der Grund, warum es nicht vorangeht. "Wokeness". Was soll das denn bitte sein? Ist das sowas wie "Gutmenschentum"?

Und so werden absolute Nebenthemen wie Gendern oder queere Menschen zum Hauptwahlkampfthema und es wird ihnen die Schuld am Rechtsruck gegeben. Wie verrückt ist das denn? In der Ukraine tobt der Krieg, die Erderwärmung schreitet ungebremst voran, und wir diskutieren übers Gendern?

So lange man den Menschen nicht gemeinsam klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht, wird man sie auch mit "netten Migrantenfamilien" nicht erreichen. So lange Politiker*innen den Menschen immer noch weismachen, es gäbe Alternativen zur Energie- und Wärmewende oder es könnte ohne das Zutun der Menschen bewerkstelligt werden, so lange werden diese das glauben und sich gegen alles wenden, was ihnen irgendeine Aktivität in diese Richtung abverlangt. So lange man ihnen erzählt, wir könnten Migration verhindern oder auch ohne sie auskommen, so lange wird es die Bestrebungen geben, andersrassige oder auch nur ausländische Menschen zu attackieren.

Meine Lösung wäre deshalb ein entschlossenes Zusammenstehen aller demokratischen Kräfte, um all den Menschen das, was jetzt zu tun ist, zu erklären und zu zeigen, dass es keine Alternativen gibt. Leider sind wir davon weit entfernt. Obwohl es genügend Menschen in diesem Land gibt, die es längst begriffen haben und entsprechend handeln. Zu finden z. B. letztes Wochenende, als Gegendemonstranten in Würzburg einen Marsch der AfD und eine Rede Höckes verhindert haben.

Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.
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Was ihr da macht, ist eine Zustandsbeschreibung, aber ohne Lösungsansätze.
Such halt mal eine "nette Migrantenfamilie" und setze sie in einen von Rechtsradikalen besetzten Ort im Osten und schau, was passiert. Noch nicht einmal afrikanische Fußballstars, denen im Stadion zugejubelt wird, haben da irgendetwas verändert.

In meinen Augen ist das Nachplappern von AfD-Parolen, das Aufspringen auf den Zug der Radikalen und die daraus folgende Hetze von etablierten Parteien der Grund, warum es nicht vorangeht. "Wokeness". Was soll das denn bitte sein? Ist das sowas wie "Gutmenschentum"?

Und so werden absolute Nebenthemen wie Gendern oder queere Menschen zum Hauptwahlkampfthema und es wird ihnen die Schuld am Rechtsruck gegeben. Wie verrückt ist das denn? In der Ukraine tobt der Krieg, die Erderwärmung schreitet ungebremst voran, und wir diskutieren übers Gendern?

So lange man den Menschen nicht gemeinsam klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht, wird man sie auch mit "netten Migrantenfamilien" nicht erreichen. So lange Politiker*innen den Menschen immer noch weismachen, es gäbe Alternativen zur Energie- und Wärmewende oder es könnte ohne das Zutun der Menschen bewerkstelligt werden, so lange werden diese das glauben und sich gegen alles wenden, was ihnen irgendeine Aktivität in diese Richtung abverlangt. So lange man ihnen erzählt, wir könnten Migration verhindern oder auch ohne sie auskommen, so lange wird es die Bestrebungen geben, andersrassige oder auch nur ausländische Menschen zu attackieren.

Meine Lösung wäre deshalb ein entschlossenes Zusammenstehen aller demokratischen Kräfte, um all den Menschen das, was jetzt zu tun ist, zu erklären und zu zeigen, dass es keine Alternativen gibt. Leider sind wir davon weit entfernt. Obwohl es genügend Menschen in diesem Land gibt, die es längst begriffen haben und entsprechend handeln. Zu finden z. B. letztes Wochenende, als Gegendemonstranten in Würzburg einen Marsch der AfD und eine Rede Höckes verhindert haben.

Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.
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WürzburgerAdler schrieb:




Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


perfekt zusammengefasst
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WürzburgerAdler schrieb:




Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


perfekt zusammengefasst
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FredSchaub schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:




Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


perfekt zusammengefasst

Ist jetzt die Frage was uns eher an den Abgrund bringt, der Klimawandel oder das Ende der Demokratie.
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FredSchaub schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:




Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


perfekt zusammengefasst

Ist jetzt die Frage was uns eher an den Abgrund bringt, der Klimawandel oder das Ende der Demokratie.
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Brady74 schrieb:

FredSchaub schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:




Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


perfekt zusammengefasst

Ist jetzt die Frage was uns eher an den Abgrund bringt, der Klimawandel oder das Ende der Demokratie.


nun, das Ende unserer Demokratie (bzw. des tragenden Sozialsystems) wird vor dem Klimawandel kommen. Nur werden die Folgen des Klimawandels oder die Versuche diese abzufangen, die Extreme unserer Gesellschaft weiter in Schräglage bringen.
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Brady74 schrieb:

FredSchaub schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:




Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


perfekt zusammengefasst

Ist jetzt die Frage was uns eher an den Abgrund bringt, der Klimawandel oder das Ende der Demokratie.


nun, das Ende unserer Demokratie (bzw. des tragenden Sozialsystems) wird vor dem Klimawandel kommen. Nur werden die Folgen des Klimawandels oder die Versuche diese abzufangen, die Extreme unserer Gesellschaft weiter in Schräglage bringen.
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FredSchaub schrieb:

nun, das Ende unserer Demokratie (bzw. des tragenden Sozialsystems) wird vor dem Klimawandel kommen. Nur werden die Folgen des Klimawandels oder die Versuche diese abzufangen, die Extreme unserer Gesellschaft weiter in Schräglage bringen.

Sehe ich genauso. Und warum? Weil die Stimmen, die sagen "ach, wird schon irgendwie" oder "wir kriegen das schon hin, ohne dass ihr es merkt" oder "die Technik wird schon was erfinden" immer lauter und immer prominenter werden. Wie soll man da wirksame Gegenmaßnahmen durchsetzen?
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Was ihr da macht, ist eine Zustandsbeschreibung, aber ohne Lösungsansätze.
Such halt mal eine "nette Migrantenfamilie" und setze sie in einen von Rechtsradikalen besetzten Ort im Osten und schau, was passiert. Noch nicht einmal afrikanische Fußballstars, denen im Stadion zugejubelt wird, haben da irgendetwas verändert.

In meinen Augen ist das Nachplappern von AfD-Parolen, das Aufspringen auf den Zug der Radikalen und die daraus folgende Hetze von etablierten Parteien der Grund, warum es nicht vorangeht. "Wokeness". Was soll das denn bitte sein? Ist das sowas wie "Gutmenschentum"?

Und so werden absolute Nebenthemen wie Gendern oder queere Menschen zum Hauptwahlkampfthema und es wird ihnen die Schuld am Rechtsruck gegeben. Wie verrückt ist das denn? In der Ukraine tobt der Krieg, die Erderwärmung schreitet ungebremst voran, und wir diskutieren übers Gendern?

So lange man den Menschen nicht gemeinsam klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht, wird man sie auch mit "netten Migrantenfamilien" nicht erreichen. So lange Politiker*innen den Menschen immer noch weismachen, es gäbe Alternativen zur Energie- und Wärmewende oder es könnte ohne das Zutun der Menschen bewerkstelligt werden, so lange werden diese das glauben und sich gegen alles wenden, was ihnen irgendeine Aktivität in diese Richtung abverlangt. So lange man ihnen erzählt, wir könnten Migration verhindern oder auch ohne sie auskommen, so lange wird es die Bestrebungen geben, andersrassige oder auch nur ausländische Menschen zu attackieren.

Meine Lösung wäre deshalb ein entschlossenes Zusammenstehen aller demokratischen Kräfte, um all den Menschen das, was jetzt zu tun ist, zu erklären und zu zeigen, dass es keine Alternativen gibt. Leider sind wir davon weit entfernt. Obwohl es genügend Menschen in diesem Land gibt, die es längst begriffen haben und entsprechend handeln. Zu finden z. B. letztes Wochenende, als Gegendemonstranten in Würzburg einen Marsch der AfD und eine Rede Höckes verhindert haben.

Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.
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düstere Prognosen, die ich nachvollziehen kann, wobei ich glaube dass unsere Demokratie (noch) diese rechten Rattenfänger ertragen kann, wie lange, weiss ich nicht.
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düstere Prognosen, die ich nachvollziehen kann, wobei ich glaube dass unsere Demokratie (noch) diese rechten Rattenfänger ertragen kann, wie lange, weiss ich nicht.
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Tafelberg schrieb:

düstere Prognosen, die ich nachvollziehen kann, wobei ich glaube dass unsere Demokratie (noch) diese rechten Rattenfänger ertragen kann, wie lange, weiss ich nicht.


das Problem ist, dass die Aussagen dieser Rattenfänger immer konformer werden und immer weiter in die Mitte der Gesellschaft rücken - und wir reden hier - ich benutze den Terminus mal bewusst - von ganz normalen Leuten, die sich einfach immer weiter übergangen und kleingeredet fühlen.
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Tafelberg schrieb:

düstere Prognosen, die ich nachvollziehen kann, wobei ich glaube dass unsere Demokratie (noch) diese rechten Rattenfänger ertragen kann, wie lange, weiss ich nicht.


das Problem ist, dass die Aussagen dieser Rattenfänger immer konformer werden und immer weiter in die Mitte der Gesellschaft rücken - und wir reden hier - ich benutze den Terminus mal bewusst - von ganz normalen Leuten, die sich einfach immer weiter übergangen und kleingeredet fühlen.
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Es hilft ja nix. Wir müssen die anstehenden Probleme als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, deren Bewältigung uns allen zugute kommt und hilft. Und klar zum Ausdruck bringen, dass uns alle Leugner, Hetzer und Desinformanten weit, weit zurückwerfen werden. Und dies müssen wir gemeinsam tun.

Aber darauf habe ich ja schon bei Corona gehofft.
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Was ihr da macht, ist eine Zustandsbeschreibung, aber ohne Lösungsansätze.
Such halt mal eine "nette Migrantenfamilie" und setze sie in einen von Rechtsradikalen besetzten Ort im Osten und schau, was passiert. Noch nicht einmal afrikanische Fußballstars, denen im Stadion zugejubelt wird, haben da irgendetwas verändert.

In meinen Augen ist das Nachplappern von AfD-Parolen, das Aufspringen auf den Zug der Radikalen und die daraus folgende Hetze von etablierten Parteien der Grund, warum es nicht vorangeht. "Wokeness". Was soll das denn bitte sein? Ist das sowas wie "Gutmenschentum"?

Und so werden absolute Nebenthemen wie Gendern oder queere Menschen zum Hauptwahlkampfthema und es wird ihnen die Schuld am Rechtsruck gegeben. Wie verrückt ist das denn? In der Ukraine tobt der Krieg, die Erderwärmung schreitet ungebremst voran, und wir diskutieren übers Gendern?

So lange man den Menschen nicht gemeinsam klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht, wird man sie auch mit "netten Migrantenfamilien" nicht erreichen. So lange Politiker*innen den Menschen immer noch weismachen, es gäbe Alternativen zur Energie- und Wärmewende oder es könnte ohne das Zutun der Menschen bewerkstelligt werden, so lange werden diese das glauben und sich gegen alles wenden, was ihnen irgendeine Aktivität in diese Richtung abverlangt. So lange man ihnen erzählt, wir könnten Migration verhindern oder auch ohne sie auskommen, so lange wird es die Bestrebungen geben, andersrassige oder auch nur ausländische Menschen zu attackieren.

Meine Lösung wäre deshalb ein entschlossenes Zusammenstehen aller demokratischen Kräfte, um all den Menschen das, was jetzt zu tun ist, zu erklären und zu zeigen, dass es keine Alternativen gibt. Leider sind wir davon weit entfernt. Obwohl es genügend Menschen in diesem Land gibt, die es längst begriffen haben und entsprechend handeln. Zu finden z. B. letztes Wochenende, als Gegendemonstranten in Würzburg einen Marsch der AfD und eine Rede Höckes verhindert haben.

Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.
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WürzburgerAdler schrieb:

Was ihr da macht, ist eine Zustandsbeschreibung, aber ohne Lösungsansätze.
Such halt mal eine "nette Migrantenfamilie" und setze sie in einen von Rechtsradikalen besetzten Ort im Osten und schau, was passiert. Noch nicht einmal afrikanische Fußballstars, denen im Stadion zugejubelt wird, haben da irgendetwas verändert.

In meinen Augen ist das Nachplappern von AfD-Parolen, das Aufspringen auf den Zug der Radikalen und die daraus folgende Hetze von etablierten Parteien der Grund, warum es nicht vorangeht. "Wokeness". Was soll das denn bitte sein? Ist das sowas wie "Gutmenschentum"?

Und so werden absolute Nebenthemen wie Gendern oder queere Menschen zum Hauptwahlkampfthema und es wird ihnen die Schuld am Rechtsruck gegeben. Wie verrückt ist das denn? In der Ukraine tobt der Krieg, die Erderwärmung schreitet ungebremst voran, und wir diskutieren übers Gendern?

So lange man den Menschen nicht gemeinsam klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht, wird man sie auch mit "netten Migrantenfamilien" nicht erreichen. So lange Politiker*innen den Menschen immer noch weismachen, es gäbe Alternativen zur Energie- und Wärmewende oder es könnte ohne das Zutun der Menschen bewerkstelligt werden, so lange werden diese das glauben und sich gegen alles wenden, was ihnen irgendeine Aktivität in diese Richtung abverlangt. So lange man ihnen erzählt, wir könnten Migration verhindern oder auch ohne sie auskommen, so lange wird es die Bestrebungen geben, andersrassige oder auch nur ausländische Menschen zu attackieren.

Meine Lösung wäre deshalb ein entschlossenes Zusammenstehen aller demokratischen Kräfte, um all den Menschen das, was jetzt zu tun ist, zu erklären und zu zeigen, dass es keine Alternativen gibt. Leider sind wir davon weit entfernt. Obwohl es genügend Menschen in diesem Land gibt, die es längst begriffen haben und entsprechend handeln. Zu finden z. B. letztes Wochenende, als Gegendemonstranten in Würzburg einen Marsch der AfD und eine Rede Höckes verhindert haben.

Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


Danke WA! Nach der Ausführung kann ich mir sparen, auch noch ins Detail zu gehen.

Die USA sollte uns als Blaupause dienen, dafür wie es nicht geht. Wenn man die gesellschaftliche Mitte verliert und nur noch auf die Ränder schaut und in Extremen denkt, ohne die anderen mitzunehmen, driftet die Gesellschaft nur noch weiter auseinander.

Daher hilft ein Kategorisieren und in Schubladen stecken ebensowenig weiter, wie ständige Hetze und Stimmungsmache. Es geht vielmehr darum (wieder) zu einen, dazu muss man sich aber zwangsläufig mit der Frage beschäftigen, warum ist die Situation so, wie sie gerade ist? Warum wählen so viele die AfD. Nicht weil ein gutes Viertel unserer Gesellschaft aus Nazis besteht, sondern weil sich ein Großteil der Gesellschaft von aktueller Politik nicht mehr verstanden, geschweige denn, vertreten fühlt.

Solange nicht wieder eine Rückbesinnung der  politischen Kultur erfolgt, hin zum Streiten in der Sache in konstruktiver Debatte und Diskussion, ohne ständiges Öl ins Feuer gießen, wird sich die Gesellschaft weiter auseinander entwickeln und die gesellschaftliche Mitte immer weiter verwaisen.
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Es hilft ja nix. Wir müssen die anstehenden Probleme als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, deren Bewältigung uns allen zugute kommt und hilft. Und klar zum Ausdruck bringen, dass uns alle Leugner, Hetzer und Desinformanten weit, weit zurückwerfen werden. Und dies müssen wir gemeinsam tun.

Aber darauf habe ich ja schon bei Corona gehofft.
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WürzburgerAdler schrieb:

Es hilft ja nix. Wir müssen die anstehenden Probleme als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, deren Bewältigung uns allen zugute kommt und hilft. Und klar zum Ausdruck bringen, dass uns alle Leugner, Hetzer und Desinformanten weit, weit zurückwerfen werden. Und dies müssen wir gemeinsam tun.

Aber darauf habe ich ja schon bei Corona gehofft.


und Corona ist so ein schönes Beispiel, wie es selbst im Kleinsten nicht geklappt hat. Wie sollte es dann bei noch Abstrakteren wie etwa dem Klimawandel gehen?
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WürzburgerAdler schrieb:

Was ihr da macht, ist eine Zustandsbeschreibung, aber ohne Lösungsansätze.
Such halt mal eine "nette Migrantenfamilie" und setze sie in einen von Rechtsradikalen besetzten Ort im Osten und schau, was passiert. Noch nicht einmal afrikanische Fußballstars, denen im Stadion zugejubelt wird, haben da irgendetwas verändert.

In meinen Augen ist das Nachplappern von AfD-Parolen, das Aufspringen auf den Zug der Radikalen und die daraus folgende Hetze von etablierten Parteien der Grund, warum es nicht vorangeht. "Wokeness". Was soll das denn bitte sein? Ist das sowas wie "Gutmenschentum"?

Und so werden absolute Nebenthemen wie Gendern oder queere Menschen zum Hauptwahlkampfthema und es wird ihnen die Schuld am Rechtsruck gegeben. Wie verrückt ist das denn? In der Ukraine tobt der Krieg, die Erderwärmung schreitet ungebremst voran, und wir diskutieren übers Gendern?

So lange man den Menschen nicht gemeinsam klar macht, was derzeit alles auf dem Spiel steht, wird man sie auch mit "netten Migrantenfamilien" nicht erreichen. So lange Politiker*innen den Menschen immer noch weismachen, es gäbe Alternativen zur Energie- und Wärmewende oder es könnte ohne das Zutun der Menschen bewerkstelligt werden, so lange werden diese das glauben und sich gegen alles wenden, was ihnen irgendeine Aktivität in diese Richtung abverlangt. So lange man ihnen erzählt, wir könnten Migration verhindern oder auch ohne sie auskommen, so lange wird es die Bestrebungen geben, andersrassige oder auch nur ausländische Menschen zu attackieren.

Meine Lösung wäre deshalb ein entschlossenes Zusammenstehen aller demokratischen Kräfte, um all den Menschen das, was jetzt zu tun ist, zu erklären und zu zeigen, dass es keine Alternativen gibt. Leider sind wir davon weit entfernt. Obwohl es genügend Menschen in diesem Land gibt, die es längst begriffen haben und entsprechend handeln. Zu finden z. B. letztes Wochenende, als Gegendemonstranten in Würzburg einen Marsch der AfD und eine Rede Höckes verhindert haben.

Ich prophezeie euch: die gegenseitige Hetze, das Zerfleischen, die Lügen, Fakenews und haltlosen Vorwürfe in der Politik sowie das Schüren eines Glaubens, Wachstum sei unendlich und Wohlstand sei ohne große Anstrengungen weiterhin automatisch zu erreichen, werden unsere Demokratie an den Abgrund führen. Die Parallelen zu den Dreißiger-Jahren sind unübersehbar. Und Debatten über Gendern, Fuchsrudel oder Wokeness helfen da ganz bestimmt nicht.


Danke WA! Nach der Ausführung kann ich mir sparen, auch noch ins Detail zu gehen.

Die USA sollte uns als Blaupause dienen, dafür wie es nicht geht. Wenn man die gesellschaftliche Mitte verliert und nur noch auf die Ränder schaut und in Extremen denkt, ohne die anderen mitzunehmen, driftet die Gesellschaft nur noch weiter auseinander.

Daher hilft ein Kategorisieren und in Schubladen stecken ebensowenig weiter, wie ständige Hetze und Stimmungsmache. Es geht vielmehr darum (wieder) zu einen, dazu muss man sich aber zwangsläufig mit der Frage beschäftigen, warum ist die Situation so, wie sie gerade ist? Warum wählen so viele die AfD. Nicht weil ein gutes Viertel unserer Gesellschaft aus Nazis besteht, sondern weil sich ein Großteil der Gesellschaft von aktueller Politik nicht mehr verstanden, geschweige denn, vertreten fühlt.

Solange nicht wieder eine Rückbesinnung der  politischen Kultur erfolgt, hin zum Streiten in der Sache in konstruktiver Debatte und Diskussion, ohne ständiges Öl ins Feuer gießen, wird sich die Gesellschaft weiter auseinander entwickeln und die gesellschaftliche Mitte immer weiter verwaisen.
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cyberboy schrieb:


Warum wählen so viele die AfD. Nicht weil ein gutes Viertel unserer Gesellschaft aus Nazis besteht, sondern weil sich ein Großteil der Gesellschaft von aktueller Politik nicht mehr verstanden, geschweige denn, vertreten fühlt.
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ich würde ja fast noch weitergehen - viele fühlen sich von Medien und Politikern auch vorgeführt und dumm dargestellt und sehen das jetzt als Ventil eines "wir haben es Euch doch gezeigt"


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