>

Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

#
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.
#
friseurin schrieb:
peter schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
wenn die Staaten ernsthaft einen Schuldenschnitt durchführen, werden sie mMn nicht so schnell wieder (günstige) Kredite bekommen,

Es würde keine Neuverschuldung brauchen, wenn man die Einnahmen den Ausgaben anpassen würde, z. B. durch Besteuerung von Großkonzernen dort, wo deren Geschäftstätigkeit stattfindet, anstatt wie jetzt Verschiebung von Gewinnen in Steuerparadiese zuzulassen.

Außerdem wäre es eine Riesenfrechheit den Gläubigern gegenüber.

Jaja, der arme Donald Trump (und seinesgleichen) ...      


Alter, es ist mir herzlich egal, was du für Traumpläne hast. Du hast deine Schulden gefälligst abzuzahlen.

Schulden wurden in der Vergangenheit in den allermeisten Fällen nicht zurückgezahlt, siehe David Graebers "debt, the first 5000 years".


Ja, und?

Sag mal, gehts dir noch gut? Wenn ich jemandem etwas leihe, will ich es zurück haben. Aus, basta.
Ich würde jemanden für geisteskrank halten, wenn ich einem was leihe und er mir mit der Begründung "früher wurden Schulden in den meisten Fällen nicht zurückgezahlt" kommen würde. Zudem würde ich ernsthaft den Einsatz von Gewalt in Erwägung ziehen.


würdest du jemand weitere kredite geben, damit der seine schulden an dich zurück zahlen kann? im privaten kenne ich niemanden der so etwas tut und bei den banken wäre man schneller durch die tür wieder draußen als man rein gekommen ist.

bei griechenland wurde das als hilfe zur selbsthilfe verkauft. das geld ist dann allerdings zu fast 100% an banken geflossen. größtenteils zurück an die ezb und damit an die geberstaaten. um eine vorzeitige insolvenz zu verhindern und den investoren zeit zu geben sich ohne große verluste zurück zu ziehen wurden immer neue kredite gewährt.

dem ertrinkenden vor zu werfen dass er nach dem strohhalm geschnappt hat, den man ihm zugeworfen hat, ist ein bisschen unredlich.

Was hat das jetzt mit der eigentlichen Thematik, dem Schuldenschnitt aus Spass, zu tun?    

Es ist kein Schuldenschnitt aus Spaß, es ist ein (kleiner Teil) zur Lösung der weltweiten Vermögenskrise! Sogar der IWF warnt eindringlich vor dem Vermögenstsunami, der droht, die Weltwirtschaft abzuwürgen:
http://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2012/wp12161.pdf

Und hier noch eine Grafik zur Veranschaulichung der Guthabenexplosion:
https://hbr.org/resources/images/article_assets/hbr/0809/F0809A_A.gif
#
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.
#
Aragorn schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.


wer sucht diese unabhängigen fachleute aus, die dann unsere wirtschafts- und finanzpolitik machen sollen?

und wie soll denn dieser auswahlprozeß aussehen?
#
Aragorn schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.


wirtschaft ist doch nichts anderes als der versuch andere aus zu stechen und möglichst viel gewinn zu generieren. das ist der perfekte nährboden für lobbyismus. und dass es immer gewinner und verlierer gibt ist einem system, das auf gewinnmaximierung ausgelegt ist, zwangsläufig immanent. das nennt man wettbewerb.

in zeiten in denen sich unternehmenswert am shareholder value und an kurzfristigem quartalserfolg misst muss das auch so sein. und so freut sich heute der kleinaktionär wenn seine aktie um 5% steigt, übersieht allerdings dabei, dass das auch daran liegt, dass sein job wegrationalisiert wurde.

#
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.


wirtschaft ist doch nichts anderes als der versuch andere aus zu stechen und möglichst viel gewinn zu generieren. das ist der perfekte nährboden für lobbyismus. und dass es immer gewinner und verlierer gibt ist einem system, das auf gewinnmaximierung ausgelegt ist, zwangsläufig immanent. das nennt man wettbewerb.

in zeiten in denen sich unternehmenswert am shareholder value und an kurzfristigem quartalserfolg misst muss das auch so sein. und so freut sich heute der kleinaktionär wenn seine aktie um 5% steigt, übersieht allerdings dabei, dass das auch daran liegt, dass sein job wegrationalisiert wurde.

 


Und was passiert, wenn dieses "System" entartet, erleben wir nun seit einiger Zeit.
#
Finde die Diskussion ja arg interessant, aber könnte man sich wieder mal etwas mehr dem konkreten Thema annähern... wir bewegen uns zielstrebig auf den üblichen Ideologien/Theorienstreit zu. Wenn man zumindest mal bei der Staatsschulden Frage bleiben würde...
#
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.


wirtschaft ist doch nichts anderes als der versuch andere aus zu stechen und möglichst viel gewinn zu generieren. das ist der perfekte nährboden für lobbyismus. und dass es immer gewinner und verlierer gibt ist einem system, das auf gewinnmaximierung ausgelegt ist, zwangsläufig immanent. das nennt man wettbewerb.

in zeiten in denen sich unternehmenswert am shareholder value und an kurzfristigem quartalserfolg misst muss das auch so sein. und so freut sich heute der kleinaktionär wenn seine aktie um 5% steigt, übersieht allerdings dabei, dass das auch daran liegt, dass sein job wegrationalisiert wurde.

 


Und was passiert, wenn dieses "System" entartet, erleben wir nun seit einiger Zeit.  


es "entartet" nicht, es perfektioniert sich. egal was mit griechenland passieren wird, die die immer einen schnitt gemacht haben werden den auch da gemacht haben und diejenigen die immer gekniffen sind sind auch da gekniffen.

der trick dabei ist, dass man verhindert, dass sich menschen solidarisieren. also denkt die mehrheit bei "die griechen" an ein volk in der hängematte, das da seine üppige frührente genießt während man selbst arbeiten gehen muss.  und die großen medien arbeiten eifrig mit an diesem bild. so verhindert man eine unaufgeregte beschäftigung mit dem thema.

aufregung generiert man dann lieber wieder wenn ein pärchen sex in einem schwimmbad hat oder ein halbwüchsiger ein mädchen schlägt. das ist ja auch viel spannender als ein anstieg der kindersterblichkeit bei den doofen griechen.
#
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.


wirtschaft ist doch nichts anderes als der versuch andere aus zu stechen und möglichst viel gewinn zu generieren. das ist der perfekte nährboden für lobbyismus. und dass es immer gewinner und verlierer gibt ist einem system, das auf gewinnmaximierung ausgelegt ist, zwangsläufig immanent. das nennt man wettbewerb.

in zeiten in denen sich unternehmenswert am shareholder value und an kurzfristigem quartalserfolg misst muss das auch so sein. und so freut sich heute der kleinaktionär wenn seine aktie um 5% steigt, übersieht allerdings dabei, dass das auch daran liegt, dass sein job wegrationalisiert wurde.

 


Und was passiert, wenn dieses "System" entartet, erleben wir nun seit einiger Zeit.  


es "entartet" nicht, es perfektioniert sich. egal was mit griechenland passieren wird, die die immer einen schnitt gemacht haben werden den auch da gemacht haben und diejenigen die immer gekniffen sind sind auch da gekniffen.

der trick dabei ist, dass man verhindert, dass sich menschen solidarisieren. also denkt die mehrheit bei "die griechen" an ein volk in der hängematte, das da seine üppige frührente genießt während man selbst arbeiten gehen muss.  und die großen medien arbeiten eifrig mit an diesem bild. so verhindert man eine unaufgeregte beschäftigung mit dem thema.

aufregung generiert man dann lieber wieder wenn ein pärchen sex in einem schwimmbad hat oder ein halbwüchsiger ein mädchen schlägt. das ist ja auch viel spannender als ein anstieg der kindersterblichkeit bei den doofen griechen.


Doof isser nicht, der Grieche, sondern faul. Steht doch in der Bild, dann muss es ja stimmen.  

Aber mal im Ernst: Ich kann Griechenland durchaus verstehen. Wirtschaft im *****, weite Teile der Bevölkerung veramt, extreme Arbeitslosigkeit usw. Und dann soll man noch ein draufsetzen, und aus den verarmten Massen verhungernde Massen machen, damit irgendwelche Finanzkonzerne noch und nöcher Reibach an Zins und Zinseszins machen können? Im lebe net. Da täte auch ich es drauf ankommen lassen.

Übrigens: Auch Deutschland hat mit Schuldenschnitten so seine Erfahrungen.

Auszugsweise: " Ritschl: Das mag sein, aber Deutschland hat im 20. Jahrhundert die wohl größten Staatspleiten der jüngeren Geschichte hingelegt. Ihre heutige finanzielle Stabilität und ihren Status als Oberlehrer Europas verdankt die Bundesrepublik allein den USA, die sowohl nach dem Ersten als auch nach dem Zweiten Weltkrieg auf sehr viel Geld verzichtet haben. Das wird leider immer wieder vergessen.

SPIEGEL ONLINE: Was genau ist damals passiert?

Ritschl: Die Weimarer Republik hat von 1924 bis 1929 auf Pump gelebt und sich das Geld für ihre Reparationsleistungen des Ersten Weltkriegs von Amerika geborgt. Diese Kreditpyramide krachte in der Wirtschaftskrise 1931 zusammen. Das Geld war weg, der Schaden für die USA gigantisch, der Effekt auf die Weltwirtschaft verheerend.

SPIEGEL ONLINE: Ähnlich war es nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ritschl: Da hat Amerika gleich dafür gesorgt, dass nicht wieder hohe Reparationsansprüche an Deutschland gestellt wurden. Bis auf wenige Ausnahmen wurden alle solchen Forderungen auf die lange Bank geschoben, bis zu einer künftigen Wiedervereinigung. Für Deutschland ist das lebenswichtig gewesen, es war die eigentliche finanzielle Grundlage für das Wirtschaftswunder. Zugleich mussten aber die Opfer der deutschen Besetzung in Europa verzichten, darunter auch die Griechen."

Aus "Euro-Krise: "Deutschland ist der größte Schuldensünder des 20. Jahrhunderts""
#
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.


wirtschaft ist doch nichts anderes als der versuch andere aus zu stechen und möglichst viel gewinn zu generieren. das ist der perfekte nährboden für lobbyismus. und dass es immer gewinner und verlierer gibt ist einem system, das auf gewinnmaximierung ausgelegt ist, zwangsläufig immanent. das nennt man wettbewerb.

in zeiten in denen sich unternehmenswert am shareholder value und an kurzfristigem quartalserfolg misst muss das auch so sein. und so freut sich heute der kleinaktionär wenn seine aktie um 5% steigt, übersieht allerdings dabei, dass das auch daran liegt, dass sein job wegrationalisiert wurde.

 


Und was passiert, wenn dieses "System" entartet, erleben wir nun seit einiger Zeit.  


es "entartet" nicht, es perfektioniert sich. egal was mit griechenland passieren wird, die die immer einen schnitt gemacht haben werden den auch da gemacht haben und diejenigen die immer gekniffen sind sind auch da gekniffen.

der trick dabei ist, dass man verhindert, dass sich menschen solidarisieren. also denkt die mehrheit bei "die griechen" an ein volk in der hängematte, das da seine üppige frührente genießt während man selbst arbeiten gehen muss.  und die großen medien arbeiten eifrig mit an diesem bild. so verhindert man eine unaufgeregte beschäftigung mit dem thema.

aufregung generiert man dann lieber wieder wenn ein pärchen sex in einem schwimmbad hat oder ein halbwüchsiger ein mädchen schlägt. das ist ja auch viel spannender als ein anstieg der kindersterblichkeit bei den doofen griechen.


....also denkt die Mehrheit bei "die Griechen" an ein Volk in der Hängematte,das da seine üppige Frührente genießt,während man selbst arbeiten muss.

was für eine Polemik. Das glaubst du doch selbst nicht was du da schreibst
#
LDKler schrieb:

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.

Du scheinst eine simple Sache nicht zu verstehen:
Geld, insb. Papiergeld ist lediglich ein einfach herzustellendes Tausch- und Zahlungsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Es würde die Sache auf dem Markt ungeheuer verkomplizieren, wenn man stattdessen ständig Sachwerte hin- und herschiebt.

Der Friseur A will 3 Äpfel für einen Haarschnitt, Friseur B will 5 Birnen. Dann gehste zum Obstbauern und fragst ihn, was er dafür haben will, der kommt dir mit einem Paar Nike AirMax etc.
Hier hilft Geld oder ein generell anerkanntes Zahlungsmittel ungemein aus.

Und um in deinem Beispiel zu bleiben:
wie unfair wäre es, wenn die Schuldscheine verfallen, weil der Friseur verstirbt? Stattdessen würde der Bäcker in unserem System recht zeitnah oder gar sofort einen Teil des Preises oder gar den gesamten Preis bezahlt bekommen für die tatsächlich erbrachte Leistung!!!

Und dass Finanzvermögen (angeblich) ausnahmslos durch Verschuldung eines Anderen entsteht, ist kein Problem.
#
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
peter schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
wenn die Staaten ernsthaft einen Schuldenschnitt durchführen, werden sie mMn nicht so schnell wieder (günstige) Kredite bekommen,

Es würde keine Neuverschuldung brauchen, wenn man die Einnahmen den Ausgaben anpassen würde, z. B. durch Besteuerung von Großkonzernen dort, wo deren Geschäftstätigkeit stattfindet, anstatt wie jetzt Verschiebung von Gewinnen in Steuerparadiese zuzulassen.

Außerdem wäre es eine Riesenfrechheit den Gläubigern gegenüber.

Jaja, der arme Donald Trump (und seinesgleichen) ...      


Alter, es ist mir herzlich egal, was du für Traumpläne hast. Du hast deine Schulden gefälligst abzuzahlen.

Schulden wurden in der Vergangenheit in den allermeisten Fällen nicht zurückgezahlt, siehe David Graebers "debt, the first 5000 years".


Ja, und?

Sag mal, gehts dir noch gut? Wenn ich jemandem etwas leihe, will ich es zurück haben. Aus, basta.
Ich würde jemanden für geisteskrank halten, wenn ich einem was leihe und er mir mit der Begründung "früher wurden Schulden in den meisten Fällen nicht zurückgezahlt" kommen würde. Zudem würde ich ernsthaft den Einsatz von Gewalt in Erwägung ziehen.


würdest du jemand weitere kredite geben, damit der seine schulden an dich zurück zahlen kann? im privaten kenne ich niemanden der so etwas tut und bei den banken wäre man schneller durch die tür wieder draußen als man rein gekommen ist.

bei griechenland wurde das als hilfe zur selbsthilfe verkauft. das geld ist dann allerdings zu fast 100% an banken geflossen. größtenteils zurück an die ezb und damit an die geberstaaten. um eine vorzeitige insolvenz zu verhindern und den investoren zeit zu geben sich ohne große verluste zurück zu ziehen wurden immer neue kredite gewährt.

dem ertrinkenden vor zu werfen dass er nach dem strohhalm geschnappt hat, den man ihm zugeworfen hat, ist ein bisschen unredlich.

Was hat das jetzt mit der eigentlichen Thematik, dem Schuldenschnitt aus Spass, zu tun?    

Es ist kein Schuldenschnitt aus Spaß, es ist ein (kleiner Teil) zur Lösung der weltweiten Vermögenskrise! Sogar der IWF warnt eindringlich vor dem Vermögenstsunami, der droht, die Weltwirtschaft abzuwürgen:
http://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2012/wp12161.pdf

Und hier noch eine Grafik zur Veranschaulichung der Guthabenexplosion:
https://hbr.org/resources/images/article_assets/hbr/0809/F0809A_A.gif

Der IWF diskutiert, ob ein zu gut entwickeltes, zu kompliziertes Finanzsystem noch positive Effekte auf das Wachstum hat.
Der Hintergrund dazu ist Basel 3, wonach die Regulierung strikter und daher die Kreditvergabe limitierter wäre. Die Banken meinten, dass sich dies negativ auf das Wachstum auswirken könnte, was der IWF teilweise verneint.

Deine Grafik soll dich worin unterstützen?
#
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
Blablablubb schrieb:
LDKler schrieb:
Aragorn schrieb:
Ohne Worte  

Du steckst im Denkgefängnis. ,-)

Aber mal ernsthaft, warum kommt es euch so seltsam vor, Schulden streichen zu wollen?

Btw. ich selbst habe keine Schulden, aber auch kein nennenswertes Vermögen.

Also erstmal scheinen wir ganz andere Moralvorstellungen als du zu haben.


Zu Schulden und Moral:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/blog/blog-einzelseite/article/schulden-od/

Wer Schulden macht, muss auch dafür gerade stehen. Punkt!  
Umgekehrt: Wer Gläubigern durch Schuldenaufnahme eine bequeme und billige Möglichkeit der Vermögensaufbewahrung verschafft, sollte dafür eigentlich durch Negativzins angemessen entlohnt werden. Es ist ja nicht der Gläubiger, der dem Schuldner einen Gefallen tut, es ist ja umgekehrt, der Schuldiger ermöglicht dem Gläubiger durch das Versprechen der Bereitstellung seiner Arbeitsleistung in der Zukunft erst die Möglichkeit, Vermögen einfach aufzubewahren. Deswegen ist der Gläubiger weit mehr auf den Schuldner angewiesen, als umgekehrt. Sieht man ja auch jetzt in Griechenland, wo es sich die griechische Regierung ganz einfach erlauben kann, nein zu allen Forderungen der Gläubiger zu sagen.

Weil man Schulden nicht einfach streichen kann, wie du es meinst. Der Minusbetrag ist ja deshalb nicht weg.
Natürlich ist der Schuldenbetrag einfach weg, genauso wie die korrespondierenden Guthaben einfach weg sind. So what? Verlieren ein paar Multimilliadäre ein paar Euro, und?


Was für ein Blödsinn ist das denn bitte.

Der Gläubiger ist überhaupt nicht auf den Schuldner zwecks Vermögensaufbewahrung angewiesen. Dafür reicht der Platz unter seiner Matratze oder jeder x-beliebige Safe aus

Geld insb. Scheingeld ohne Sachwert genauso wie virtual money ist nichts wert, wenn es niemanden gibt, der dafür seine Arbeitskraft oder Sachwerte anbietet.
Nimm ein ganz einfaches Beispiel:
Gegeben sein ein Bäcker und (damit du das Beispiel besser verstehst) ein Friseur. Lange Zeit bekommt der Friseur jeden Tag ein Brötchen vom Bäcker und im Gegenzug bekommt der Bäcker einmal im Monat einen Haarschnitt. Eines Tages beschließt der Bäcker auf den monatlichen Haarschnitt zu verzichten, um zu sparen. Nun hat der Friseur aber weiterhin Hunger und will jeden Tag sein Brötchen. Der Bäcker ist dazu auch bereit, lässt den Friseur aber dafür jeden Monat einen Schuldschein über einen Haarschnitt unterschreiben. Genau so hat sich übrigens im 17. Jahrhundert das Papiergeld entwickelt.
Nun hat der Bäcker nach einiger Zeit einen schönen Berg Schuldscheine (=Vermögen) unter der Matraze, als plötzlich der Friseur verstirbt. Was ist sein ganzes schönes Vermögen jetzt noch wert? Nichts, er kann das Papier allenfalls noch zum Kaminanzünden verwenden. Finanzvermögen (im Gegensatz zu Sachvermögen) entsteht also ausnahmslos durch Verschuldung eines anderen. Gibt es niemand, der sich verschulden möchte, kann auch niemand Vermögen aufbauen, der Sparer ist also auf den Schuldner angewiesen. Diese ganz trivialen saldenmeschanische Zusammenhänge
(https://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik),
die zu Erhards Zeiten selbstverständlich waren, sind in der modernen Volkswirtschaftslehre leider völlig in Vergessenheit geraten und genau deswegen ist es den Mainstream-Volkswirtschaftlern auch unmöglich, Wirtschaftkrisen vorherzusagen, geschweige denn sie zu lösen.


Ich sehe auch ein Problem darin, dass Wirtschafts- und Finanzpolitik von "Politikern und Bankern" betrieben wird, aber nicht von Ökonomen, also von unabhängigen Fachleuten und nicht von Spekulanten und Lobbyisten.


wirtschaft ist doch nichts anderes als der versuch andere aus zu stechen und möglichst viel gewinn zu generieren. das ist der perfekte nährboden für lobbyismus. und dass es immer gewinner und verlierer gibt ist einem system, das auf gewinnmaximierung ausgelegt ist, zwangsläufig immanent. das nennt man wettbewerb.

in zeiten in denen sich unternehmenswert am shareholder value und an kurzfristigem quartalserfolg misst muss das auch so sein. und so freut sich heute der kleinaktionär wenn seine aktie um 5% steigt, übersieht allerdings dabei, dass das auch daran liegt, dass sein job wegrationalisiert wurde.

 


Und was passiert, wenn dieses "System" entartet, erleben wir nun seit einiger Zeit.  


es "entartet" nicht, es perfektioniert sich. egal was mit griechenland passieren wird, die die immer einen schnitt gemacht haben werden den auch da gemacht haben und diejenigen die immer gekniffen sind sind auch da gekniffen.

der trick dabei ist, dass man verhindert, dass sich menschen solidarisieren. also denkt die mehrheit bei "die griechen" an ein volk in der hängematte, das da seine üppige frührente genießt während man selbst arbeiten gehen muss.  und die großen medien arbeiten eifrig mit an diesem bild. so verhindert man eine unaufgeregte beschäftigung mit dem thema.

aufregung generiert man dann lieber wieder wenn ein pärchen sex in einem schwimmbad hat oder ein halbwüchsiger ein mädchen schlägt. das ist ja auch viel spannender als ein anstieg der kindersterblichkeit bei den doofen griechen.


Warum glaubst Du, dass die Mehrheit denkt, dass die Griechen alle auf der faulen Haut liegen? Solche Aussagen konnte ich in meiner Umgebung nicht wahrnehmen. Mit dem "entarteten System" meinte ich die von grundauf  falsche €-Finanzpolitik. Politik und Wirtschaft sollte dem Wohl der Bevölkerung dienen und nicht nur einer "elitären Gruppe", die aus diesem Elend ihren Profit zieht. Der € war bereits bei seiner Einführung zum Scheitern verurteilt. Ökonomen hatten bereits damals darauf hingewiesen, was allerdings durch verantwortliche Politiker und Banker (Goldman Sachs) ignoriert wurde. Mal etwas vereinfacht ausgedrückt. Ich empfehle hierzu einfach nochmal den Vortrag vom Prof. Hankel, den ich weiter oben bereits verlinkt hatte. Dieser Vortrag ist von 2011, aber hat an seiner Aktualität nichts verloren.
#
Ein recht informativer Artikel, der einerseits mit einigen Märchen aufräumt (Stichwort "fauler Grieche", speziell Rentner), respektive diese in den Kontext der unterschiedlichen Sozialsysteme stellt.

Andererseits wird aber auch deutlich gemacht, dass die griechische Politik durchaus einige Versäumnisse zu verantworten hat.

Z.B.

"Laut "Wirtschaftswoche" hatte die Troika Griechenland aufgefordert, bis Sommer 2014 eine Sozialhilfe europäischen Zuschnitts einzuführen - mit einem klar definierten und transparent ermittelten Existenzminimum, das jedem Einwohner zusteht. Keinem Vertreter der Geldgeber würde es einfallen, Einschnitte in ein solches System zu fordern.

Die Regierenden haben die Aufforderung der Troika ignoriert - auch um Sozialleistungen wie etwa subventionierten Strom weiterhin von ihrer Gunst abhängig zu machen und als Wahlversprechen einsetzen zu können. Das gilt auch für die linke Syriza, die ihren Wahlsieg unter anderem derartigen Versprechen verdankt und in der Regierung bislang keinerlei Anstalten gemacht hat, grundsätzlich etwas am System zu ändern."


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-was-rentner-im-vergleich-zu-deutschland-wirklich-kriegen-a-1039256.html
#
Aragorn schrieb:
Politik und Wirtschaft sollte dem Wohl der Bevölkerung dienen und nicht nur einer "elitären Gruppe", die aus diesem Elend ihren Profit zieht.  


Wenn ich "der Bevölkerung dienen" würde, müsste ich der Bevölkerung meine Scheiße unbedingt aufzwingen? Zwang dient stets nur der ausübenden Seite, und daran wird sich nie etwas ändern. "Politik" als Lösung für irgendein Problem zu betrachten, ist völliger Irrsinn.
#
smoKe89 schrieb:
Aragorn schrieb:
Politik und Wirtschaft sollte dem Wohl der Bevölkerung dienen und nicht nur einer "elitären Gruppe", die aus diesem Elend ihren Profit zieht.  


Wenn ich "der Bevölkerung dienen" würde, müsste ich der Bevölkerung meine Scheiße unbedingt aufzwingen? Zwang dient stets nur der ausübenden Seite, und daran wird sich nie etwas ändern. "Politik" als Lösung für irgendein Problem zu betrachten, ist völliger Irrsinn.


Du hast mich falsch interpretiert. Politiker sind dazu verpflichtet zum Wohle der Bevölkerung zu handeln, denn dafür wurden Sie gewählt und haben einen Eid abgelegt.
#
Ich habe das Gefühl , die Beteiligten reden hier aneinander vorbei. Prinzipiell findet man bei allen Argumente , die korrekt sind. Die werden ausgetauscht , es bewegt sich dennoch nichts.

Ganz grob und vereinfacht :

Es gibt keine ordentlichen staatlichen Strukturen in GRE , bezüglich der Steuererhebung , Kataster , Sozialleistungen usw. Dies ist zu schaffen , bevor weitere Hilfen möglich sind. Der griechische Finanzminister hat das ja zugegeben , indem er erklärte ,dass höhere Steuer zu einer Zahlungsverweigerung führen würden. Steiles Argument : Man ist nicht in der Lage in ordentlichem Masstab den Staat zu finanzieren. Das ist so nicht ok.
Warum kommen die nicht an die Gelder , die dem Staat zustehen ? Es gibt einige große Vermögen dort ( teilweise im Ausland ) , die herangezogen werden müssen.

Andererseits sind Rentenkürzungen , Sozialabbau und weiteres dem griechischen Volk nicht zuzumuten. Dort herrscht bereits grassierende Armut in weiten Bevölkerungskreisen. Weiterer Sozialabbau ist nicht möglich. Gerade mit jemanden unterhalten , der von dort zurückkam : Die Verhältnisse spotten bereits in weiten Teilen jeder Beschreibung. Teilweise ist sogar die medizinische Versorgung bereits eingeschränkt.

Tsirpas und andere haben ihr versprechen die heranzuziehen , die es leisten können nicht eingehalten. Wo sind die Beschlagnahmungen unversteuerter Gelder und Sachwerte ? Wo ist die Bekämpfung der grassierenden Korruption ?
#
fromgg schrieb:
ITsirpas und andere haben ihr versprechen die heranzuziehen , die es leisten können nicht eingehalten. Wo sind die Beschlagnahmungen unversteuerter Gelder und Sachwerte ? Wo ist die Bekämpfung der grassierenden Korruption ?

Einen seit Jahrzehnten (oder sagen wir besser Jahrhunderten, vielleicht sogar Jahrtausenden?) nach einem bestimmten Prinzip funktionierenden Apparat zu verändern braucht sehr viel Zeit. Die griechische Regierung würde mit Sicherheit nichts lieber tun, als von heute auf morgen die Korruption abzuschaffen.

Übrigens haben sie den Wählern auch versprochen, die Sozialstandards wieder anzuheben und auf einen Schuldenschnitt hinzuarbeiten und das tun sie gerade. Wenn sie nämlich die Politik der Vorgängerregierung verfolgen würden (was die EU möchte), hätte man sie nicht zu wählen brauchen.
#
micl schrieb:
fromgg schrieb:
ITsirpas und andere haben ihr versprechen die heranzuziehen , die es leisten können nicht eingehalten. Wo sind die Beschlagnahmungen unversteuerter Gelder und Sachwerte ? Wo ist die Bekämpfung der grassierenden Korruption ?

Einen seit Jahrzehnten (oder sagen wir besser Jahrhunderten, vielleicht sogar Jahrtausenden?) nach einem bestimmten Prinzip funktionierenden Apparat zu verändern braucht sehr viel Zeit. Die griechische Regierung würde mit Sicherheit nichts lieber tun, als von heute auf morgen die Korruption abzuschaffen.

Übrigens haben sie den Wählern auch versprochen, die Sozialstandards wieder anzuheben und auf einen Schuldenschnitt hinzuarbeiten und das tun sie gerade. Wenn sie nämlich die Politik der Vorgängerregierung verfolgen würden (was die EU möchte), hätte man sie nicht zu wählen brauchen.


Stichwort "Oligarchen"...in deren Händen sich übrigens die griechischen Medien bzw. TV-Sender befinden.
#
Aragorn schrieb:
Du hast mich falsch interpretiert. Politiker sind dazu verpflichtet zum Wohle der Bevölkerung zu handeln, denn dafür wurden Sie gewählt und haben einen Eid abgelegt.


Jeden Händler kann ich kann ich zur Verantwortung ziehen, wenn er falsche Versprechungen oder Angaben über seine Produkte macht. Politiker jedoch können glatt das genaue Gegenteil von dem machen, wofür du sie gewählt hast, und sind stets fein raus. Dein Kreuzchen auf dem Zettel ist kein Vertrag, Politiker sind zu rein gar nichts verpflichtet.


Teilen