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Wer bestellt bezahlt: Maklergebühren

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Ffm60ziger schrieb:
GroKo
"Beschlossen ist zudem, dass Wohnungsmakler, die eine Mietwohnung vermitteln, künftig von dem bezahlt werden sollen, der sie beauftragt hat - im Normalfall also vom Vermieter."


Scheint ne gute Regierung zu werden. Viele sinnvolle Vereinbarungen.  ,-)
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zappzerrapp schrieb:
HessiP schrieb:
planscher08 schrieb:


Was ich eher unverschämt finde das Familen mit Kindern und Haustiere oft benachtteiligt werden. Für Vermieter ist es doch oft am liebstens ein ruhiges tierloses Rentnerpaar zu haben, als eine quirlige Familie.  


Da ist die Frage wer nicht benachteiligt wird. Studenten ...


Ach, Studenten sind eigentlich recht gerne gesehen bei Maklern für "untere Mittelklassewohnungen". Für eine WG kann man häufig mehr kassieren als eine Familie bezahlen könnte (in meiner alten WG etwa 3 Zimmer à 300 Euro, während die gleichgeschnittenen Wohnungen drüber und drunter für 700 Euro an eine Familie gingen). Uns wurde damals zudem gesagt, dass man bei sich im Haus lieber Studenten hat, da dort meist Eltern dahinter stehen die im Zweifel zahlen.

Aber Wohnungsbesichtigungen über Makler sind schon der Hit. Beim Immobilienscout selbst gesucht, selbst angerufen und dann mit 7 (!) anderen Interessenten von der damaligen Mieterin durch die Wohnung geführt worden ("Sie kennen sich doch hier am besten aus.") Dennoch wurden schööön 2,38 Kaltmieten Provision eingesackt.  


Da ich aktuell in Berlin fürs nächste Jahr suche, mache ich den Spass grad mit.
Als Single, dem ne kleine Bude reicht, ist man echt im Eimer.

Entweder WBS oder Provision oder Vermieter, die 1/3 Politik fahren, sprich man muss Netto das Dreifache der Miete verdienen.

Echt ein Spass, wenn man nicht raus in die Pampa oder Hartz4 Town ziehen will.
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Ffm60ziger schrieb:
Ich denke ich träume.
Diese Thema wurde in den Koalitionsverhandlungen behandelt und nun verabredet.

Eine 180° Umkehr, wer bestellt bezahlt die Maklergebühr.
Fallstricke,mal sehen.


Privat Wohnungssuchende @Abzocke wird sicher wieder eingeführt, noch bevor sie eigndlich abgeschafft war/ist.

http://news.immowelt.de/tipps-fuer-makler/artikel/2533-bestellerprinzip-wie-makler-weiterhin-erfolgreich-arbeiten-koennen.html

Das Bestellerprinzip sieht nämlich vor, dass Immobilienmakler Mietern keine ihm bereits schon bekannte Wohnung mehr aus ihrem Bestand oder ihrer Datenbank anbieten dürfen – zumindest nicht, wenn der Mieter Provision zahlen soll.

"Künftig könnten Makler dann beispielsweise nur noch bereits vermietete Referenzwohnungen inserieren."
Meldet sich dann ein Mieter, könnte der Makler bei den ihm bekannten Vermietern anfragen, ob etwas Passendes vorhanden ist.
„Somit hat der Mieter den Makler beauftragt und der Makler ist für ihn tätig geworden.“
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Hallo, ich bin selber Vermieter. Ich hatte jetzt sinngemäß [editiert,...] gelesen, dass durch das Bestellerprinzip der Vermieter die Maklerkosten nicht auf den Mieter umlegen darf, wenn er selbst einen Makler beauftragt. [...Zitat aufgehoben und Link entfernt by Matzel, 16.01.2015] Das ist aber nur in Bezug auf die Zahlung der Maklergebühren gemeint, oder? Die letztendlichen Gebühren könnte man doch (jetzt nur als Beispiel) durch eine Mieterhöhung wieder einnehmen. Wenn man davon ausgeht, dass der Mieter mindestens 3 Jahre in der Wohnung bleibt, müsste man die Miete um etwa 15 Prozent anheben. Der genaue Prozentsatz kommt natürlich aber auch immer auf die Miete und die vereinbarte Maklergebühr an.
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mingo schrieb:
Die letztendlichen Gebühren könnte man doch (jetzt nur als Beispiel) durch eine Mieterhöhung wieder einnehmen.


http://en.wikipedia.org/wiki/Unintended_consequences
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smoKe89 schrieb:
mingo schrieb:
Die letztendlichen Gebühren könnte man doch (jetzt nur als Beispiel) durch eine Mieterhöhung wieder einnehmen.


http://en.wikipedia.org/wiki/Unintended_consequences


Verstehe nicht, was du mit dem Link mitteilen willst...
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mingo schrieb:
smoKe89 schrieb:
mingo schrieb:
Die letztendlichen Gebühren könnte man doch (jetzt nur als Beispiel) durch eine Mieterhöhung wieder einnehmen.


http://en.wikipedia.org/wiki/Unintended_consequences


Verstehe nicht, was du mit dem Link mitteilen willst...


Ich schon.

Während eine nicht geringe Anzahl an Menschen dieses Gesetz als eine großartige Sache ansieht "um den Mieter zu entlasten" - hast du mit deinem Beitrag relativ kurz und knackig die kalte ökonomische Realität dargelegt.

Kurz: Ökonomische Laien veranlassen ein Gesetz was einer bestimmten Zielgruppe gewisse Vorteile verschaffen soll (was vlt. sogar auf kurze Sicht mehr oder weniger gelingen mag) - ohne dabei a) Langzeiteffekte in Betracht zu ziehen oder b) den gesamtgesellschaftlichen Schaden ihrer Fantastereien zu begreifen.

Gute Einführung dazu von Frederic Bastiat:

Frederic Bastiat schrieb:
"In the economic sphere an act, a habit, an institution, a law produces not only one effect, but a series of effects. Of these effects, the first alone is immediate; it appears simultaneously with its cause; it is seen. The other effects emerge only subsequently; they are not seen; we are fortunate if we foresee them.

1.2
There is only one difference between a bad economist and a good one: the bad economist confines himself to the visible effect; the good economist takes into account both the effect that can be seen and those effects that must be foreseen."


Source: http://www.econlib.org/library/Bastiat/basEss1.html
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mingo schrieb:
smoKe89 schrieb:
mingo schrieb:
Die letztendlichen Gebühren könnte man doch (jetzt nur als Beispiel) durch eine Mieterhöhung wieder einnehmen.


http://en.wikipedia.org/wiki/Unintended_consequences


Verstehe nicht, was du mit dem Link mitteilen willst...


Sorry, ich hätte 2-3 Sätze dazu sagen sollen. Deine Frage hat es aber bereits wunderbar auf den Punkt gebracht. Warum sollte der Vermieter die Kosten nicht durch höhere Mietpreise wieder reinholen? Ich gehe sogar davon aus, dass der Vermieter ein wenig mehr als das verlangen wird, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, durch frühe Kündigung doch teils auf den Kosten sitzen zu bleiben. Das sind die unintended consequences solcher Gesetze zur Beschwichtigung des Stimmviehs.
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^^ Es wird alles solange gemacht (Kaltmietpreise) wie es geht.
Es gibt keinen Gegenpol mehr, schon lange nicht.
Hier in Ffm hat man sich komplett aus dem gedeckeltem Wohnungsbau verabschiedet. Eine Art "Frontex" in Form von AGB wurde gebildet.

Das Thema Maklergebühren, speziell der private Wohnungsmarkt, das sind doch letztlich Scheingeschäfte. Das war schon in den späten Siebzigern, so. Es wurde und werden die Bälle hin und her gespielt.
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Ich suche selber gerade eine Wohnung. Habe jetzt bei einem Makler angerufen wegen einer Wohnung, die er im Internet angeboten hat. Am Telefon sagte er mir, dass er noch eine zweite hätte, die meinen Wünschen entspricht. Am Freitag schauen wir uns beide Wohnungen an.
Kann es denn jetzt sein, dass er für die zweite Wohnung von mir Maklergebühren verlangen könnte? Ich hab ihn am Telefon gefragt, ob er denn noch mehr Wohnungen hätte...bei der zweiten Wohnung gabs kein Angebot im Internet und nichts. Da könnte man das schon so legen, dass ich ihn beauftragt hab...
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Ja, das wird so auch ein Geschäftsmodell werden.
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Da bin ich ja mal gespannt! Ich werde am Freitag mal nachfragen und hier berichten.
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Meines Wissens nach ist die Änderung noch gar nicht in Kraft. Dies soll in der ersten Jahreshälfte geschehen.
Daher musst du aktuell noch die Maklergebühren zahlen.
Ich lasse mich auch gern eines Besseren belehren  
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^^Ja, es dauert noch...


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