Von Moral war keine Rede mehr (für die jüngeren unter uns, die ersten Regierungsjahre Kohl standen unter dem Versprechen der "geistig-moralischen Wende").
Soll ich jetzt bemängeln dass Moral keine Rolle mehr spielt oder beklatschen, dass man wenigstens ehrlich(er) ist?
andihembes schrieb: Guido Westerwelle hat heute verkündet:
"Wir wollen die geistig-politische Wende!"
Von Moral war keine Rede mehr (für die jüngeren unter uns, die ersten Regierungsjahre Kohl standen unter dem Versprechen der "geistig-moralischen Wende").
Soll ich jetzt bemängeln dass Moral keine Rolle mehr spielt oder beklatschen, dass man wenigstens ehrlich(er) ist?
mich würde in dem zusammenhang mal interessieren, was mit geistig gemeint sein könnte.
peter schrieb: ich bin ja kein großer freund von umfragen, aber irgendwie spiegelt das auch die entwicklung im forum wieder
Wobei mich das gute Ergebnis der Grünen überrascht. In meiner Wahrnehmung fallen die mir eigentlich nicht mehr sonderlich auf. Weder positiv noch negativ. Und 8 % Zustimmung für die FDP finde ich immer noch viel...
andihembes schrieb: Guido Westerwelle hat heute verkündet:
"Wir wollen die geistig-politische Wende!"
Von Moral war keine Rede mehr (für die jüngeren unter uns, die ersten Regierungsjahre Kohl standen unter dem Versprechen der "geistig-moralischen Wende").
Soll ich jetzt bemängeln dass Moral keine Rolle mehr spielt oder beklatschen, dass man wenigstens ehrlich(er) ist?
Wenn ich das Wort "Moral" hoere wird mir ein klein wenig schlecht. Aber vielleicht ist das ja normal bei mir. Bin ja auch gaaanz poeses wenn auch stolzes FDP Mitglied...
andihembes schrieb: Guido Westerwelle hat heute verkündet:
"Wir wollen die geistig-politische Wende!"
Von Moral war keine Rede mehr (für die jüngeren unter uns, die ersten Regierungsjahre Kohl standen unter dem Versprechen der "geistig-moralischen Wende").
Soll ich jetzt bemängeln dass Moral keine Rolle mehr spielt oder beklatschen, dass man wenigstens ehrlich(er) ist?
Wenn ich das Wort "Moral" hoere wird mir ein klein wenig schlecht. Aber vielleicht ist das ja normal bei mir. Bin ja auch gaaanz poeses wenn auch stolzes FDP Mitglied...
dann kannst du mir vielleicht erklären wie diese wende aussehen soll. und wer daraus nutzen zieht.
andihembes schrieb: Guido Westerwelle hat heute verkündet:
"Wir wollen die geistig-politische Wende!"
Von Moral war keine Rede mehr (für die jüngeren unter uns, die ersten Regierungsjahre Kohl standen unter dem Versprechen der "geistig-moralischen Wende").
Soll ich jetzt bemängeln dass Moral keine Rolle mehr spielt oder beklatschen, dass man wenigstens ehrlich(er) ist?
Wenn ich das Wort "Moral" hoere wird mir ein klein wenig schlecht. Aber vielleicht ist das ja normal bei mir. Bin ja auch gaaanz poeses wenn auch stolzes FDP Mitglied...
dann kannst du mir vielleicht erklären wie diese wende aussehen soll. und wer daraus nutzen zieht.
Eine Wende hin zu einer freiheitlichen, selbstbewussten Leistungsgesellschaft. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der das Wort "Elite" nicht verpönt ist. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der die Menschen nicht immer nur Angst vor dem sozialen Abstieg haben, sondern sich berechtigte Hoffnungen machen können, den sozialen Aufstieg zu schaffen, wenn sie bereit sind, Leistung zu bringen. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der diese ewige Gleichmacherei und der Neid nicht mehr so dominieren. Usw.
Natürlich ist mir bewusst, dass eine solche Wende mit dem Deutschen Geist nicht vereinbar ist. Genausowenig wird man auch nur das Geringste davon mit einer sozialdemokratischen Partei wie der CDU in der Regierung erreichen können. Aber wenigstens die Tagträumerei sollte ja wohl erlaubt sein...
andihembes schrieb: Guido Westerwelle hat heute verkündet:
"Wir wollen die geistig-politische Wende!"
Von Moral war keine Rede mehr (für die jüngeren unter uns, die ersten Regierungsjahre Kohl standen unter dem Versprechen der "geistig-moralischen Wende").
Soll ich jetzt bemängeln dass Moral keine Rolle mehr spielt oder beklatschen, dass man wenigstens ehrlich(er) ist?
Wenn ich das Wort "Moral" hoere wird mir ein klein wenig schlecht. Aber vielleicht ist das ja normal bei mir. Bin ja auch gaaanz poeses wenn auch stolzes FDP Mitglied...
dann kannst du mir vielleicht erklären wie diese wende aussehen soll. und wer daraus nutzen zieht.
Eine Wende hin zu einer freiheitlichen, selbstbewussten Leistungsgesellschaft. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der das Wort "Elite" nicht verpönt ist. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der die Menschen nicht immer nur Angst vor dem sozialen Abstieg haben, sondern sich berechtigte Hoffnungen machen können, den sozialen Aufstieg zu schaffen, wenn sie bereit sind, Leistung zu bringen. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der diese ewige Gleichmacherei und der Neid nicht mehr so dominieren. Usw.
Natürlich ist mir bewusst, dass eine solche Wende mit dem Deutschen Geist nicht vereinbar ist. Genausowenig wird man auch nur das Geringste davon mit einer sozialdemokratischen Partei wie der CDU in der Regierung erreichen können. Aber wenigstens die Tagträumerei sollte ja wohl erlaubt sein...
Das ganze neoliberale Gefasel von der Leistungsgesellschaft disqualifiziert sich immer wieder mit der fehlenden Chancengleichheit und sozialen Gerechtigkeit, die in eben dieser Gesellschaft herrscht. Die Kinder von Hartz4-Empfängern haben einfach nicht die selben Ausgangspositionen, da kannst du noch so sehr von "Man muss nur wollen!" schwadronieren... Auf der anderen Seite ist es genauso unmöglich, dass die Kinder von Herrn Zumwinkel sozial abstürzen - egal wie wenig Leistung sie an den Tag legen.
Und der Begriff "Elite" ist unserem Land verpönt? In unserer Gesellschaft regiert der Neid? Deutscher Geist? Da lach ich mich doch schlapp.
Das ganze neoliberale Gefasel von der Leistungsgesellschaft disqualifiziert sich immer wieder mit der fehlenden Chancengleichheit und sozialen Gerechtigkeit, die in eben dieser Gesellschaft herrscht. Die Kinder von Hartz4-Empfängern haben einfach nicht die selben Ausgangspositionen, da kannst du noch so sehr von "Man muss nur wollen!" schwadronieren... Auf der anderen Seite ist es genauso unmöglich, dass die Kinder von Herrn Zumwinkel sozial abstürzen - egal wie wenig Leistung sie an den Tag legen.
Und der Begriff "Elite" ist unserem Land verpönt? In unserer Gesellschaft regiert der Neid? Deutscher Geist? Da lach ich mich doch schlapp.
Klar werden die Kinder von nem Hartz4 Empfänger es schwerer haben als die Kinder von Zumwinkel. Aber das ist in jeder Gesellschaft so. Was getan werden muss ist, die Rahmenbedingungen so weit wie möglich zu verändern, damit auch die Kinder vom Hartz4 Empfänger es schaffen können. Und gerade darin sind uns z.B. die USA kilometerweit voraus (auch wenn dort trotzdem Vieles nicht richtig läuft).
Dazu bräuchte man z.B. vernünftige Unis (Studiengebühren!) und ein funktionierendes Bildungssystem. Das eine als auch das andere wird keine linke Partei jemals schaffen können. In Deutschland leider auch keine liberale...
Den deutschen Geist sieht man an dir und den meisten anderen in diesem Forum. Das meine ich gar nicht beleidigend. Im Herzen ist Deutschland aber einfach ein tief sozialistisches Land. Nirgendwo sonst auf der Welt höre ich Begriffe wie "sozial" (sprich: es sollte keinem besser als mir gehen), "moral" (sprich: moralisch ist, was gut für mich ist), "gerecht" (sprich: mein sozialer Status MUSS um jeden Preis gesichert sein), etc. so oft wie in Deutschland. Das sieht man zum Beispiel sehr gut hier im Forum und eigentlich fast überall sonst, wo man dem deutschen "Durchschnittsbürger" begegnet.
Den deutschen Geist sieht man an dir und den meisten anderen in diesem Forum. Das meine ich gar nicht beleidigend. Im Herzen ist Deutschland aber einfach ein tief sozialistisches Land. Nirgendwo sonst auf der Welt höre ich Begriffe wie "sozial" (sprich: es sollte keinem besser als mir gehen), "moral" (sprich: moralisch ist, was gut für mich ist), "gerecht" (sprich: mein sozialer Status MUSS um jeden Preis gesichert sein), etc. so oft wie in Deutschland. Das sieht man zum Beispiel sehr gut hier im Forum und eigentlich fast überall sonst, wo man dem deutschen "Durchschnittsbürger" begegnet.
Soll deine Unkenntnis der Welt und dein neolibereales Eliten-Neusprech irgendeiner ernst nehmen? Man sollte sich in Frankreich, Spanien, Italien etc. mal abseits von Ballermann-Touri-Hochburgen mal mit Menschen unterhalten und die dortigen sozialen Kämpfe verfolgen. Aber da müßte man ja seinen selbsternannten Elite-Anspruch aufgeben, omg.
Klar werden die Kinder von nem Hartz4 Empfänger es schwerer haben als die Kinder von Zumwinkel. [...] Dazu bräuchte man z.B. vernünftige Unis (Studiengebühren!) und ein funktionierendes Bildungssystem.
Wie stellst du dir das "funktionierende Bildungssystem" konkret vor? Und warum sollte das ausgerechnet durch Studiengebühren funktionieren? Hast du Quellen, die die These stützen, dass gerade gebührenfinanzierte, bessere Unis den sozialen Aufstieg benachteiligter Klassen fördern würden?
Bildungssoziologische Studien weisen jedenfalls eher darauf hin, dass v.a. die Schulübergänge allgemein (also tlw. lange vor dem Studium) Arbeiterkindern nicht gelingen, wobei insbesondere die sehr frühe Teilung in die drei Schulzweige eine große Rolle bei der "Vererbung" von (Bildungs-)Privilegien oder halt auch Nachteilen spielen.
@Rahvin Den deutschen Geist sieht man an dir und den meisten anderen in diesem Forum. Das meine ich gar nicht beleidigend. Im Herzen ist Deutschland aber einfach ein tief sozialistisches Land. Nirgendwo sonst auf der Welt höre ich Begriffe wie "sozial" (sprich: es sollte keinem besser als mir gehen), "moral" (sprich: moralisch ist, was gut für mich ist), "gerecht" (sprich: mein sozialer Status MUSS um jeden Preis gesichert sein), etc. so oft wie in Deutschland.
da liegst du aber, zumindest bei mir, völlig falsch.
ich war noch nie in der situation hartz IV zu beziehen, das wird wohl auch nicht so schnell passieren und ist eher unwahrscheinlich, trotzdem stehen mir die nöte eines menschen der in diese situation gerät näher als die desjenigen, der aus einer komfortablen situation heraus noch ein paar privilegien mehr zugestanden bekommt.
die unterstellung, die haltung derjenigen die einen blick auf soziale missstände haben sei vom gedanken geprägt "es soll keinem besser gehen als mir" ist schon ziemlich abstrus. geht es doch darum, dass jeder seinen teil dazu beiträgt, dass das soziale gefüge nicht auseinander bricht.
das was du hier anreisst ist die ich-ag als gesellschaftliches prinzip. jeder für sich und alle gegen alle.
und ein sozialismus, der es ermöglicht, dass die deutsche bank milliardengewinne macht, die anzahl der millionäre zuletzt ständig gestiegen ist und der dabei millionen arbeitslose produziert, das deckt sich so gar nicht mit den allgemeingültigen vorstellungen von sozialismus, dass du mir den vergleich erklären müsstest.
dass der soziale aufstieg in den usa einfacher ist bleibt übrigens weiterhin ein märchen. ein märchen, das in den usa gerne erzählt wird um den sozial schwachen ein zu reden, dass sie an ihrem status selbst schuld sind.
Klar werden die Kinder von nem Hartz4 Empfänger es schwerer haben als die Kinder von Zumwinkel. [...] Dazu bräuchte man z.B. vernünftige Unis (Studiengebühren!) und ein funktionierendes Bildungssystem.
Wie stellst du dir das "funktionierende Bildungssystem" konkret vor? Und warum sollte das ausgerechnet durch Studiengebühren funktionieren? Hast du Quellen, die die These stützen, dass gerade gebührenfinanzierte, bessere Unis den sozialen Aufstieg benachteiligter Klassen fördern würden?
Bildungssoziologische Studien weisen jedenfalls eher darauf hin, dass v.a. die Schulübergänge allgemein (also tlw. lange vor dem Studium) Arbeiterkindern nicht gelingen, wobei insbesondere die sehr frühe Teilung in die drei Schulzweige eine große Rolle bei der "Vererbung" von (Bildungs-)Privilegien oder halt auch Nachteilen spielen.
vgl.: Büchner, Peter (2003): Stichwort: Bildung und soziale Ungleichheit.
Das ganze neoliberale Gefasel von der Leistungsgesellschaft disqualifiziert sich immer wieder mit der fehlenden Chancengleichheit und sozialen Gerechtigkeit, die in eben dieser Gesellschaft herrscht. Die Kinder von Hartz4-Empfängern haben einfach nicht die selben Ausgangspositionen, da kannst du noch so sehr von "Man muss nur wollen!" schwadronieren... Auf der anderen Seite ist es genauso unmöglich, dass die Kinder von Herrn Zumwinkel sozial abstürzen - egal wie wenig Leistung sie an den Tag legen.
Und der Begriff "Elite" ist unserem Land verpönt? In unserer Gesellschaft regiert der Neid? Deutscher Geist? Da lach ich mich doch schlapp.
Klar werden die Kinder von nem Hartz4 Empfänger es schwerer haben als die Kinder von Zumwinkel. Aber das ist in jeder Gesellschaft so. Was getan werden muss ist, die Rahmenbedingungen so weit wie möglich zu verändern, damit auch die Kinder vom Hartz4 Empfänger es schaffen können. Und gerade darin sind uns z.B. die USA kilometerweit voraus (auch wenn dort trotzdem Vieles nicht richtig läuft).
Dazu bräuchte man z.B. vernünftige Unis (Studiengebühren!) und ein funktionierendes Bildungssystem. Das eine als auch das andere wird keine linke Partei jemals schaffen können. In Deutschland leider auch keine liberale...
Den deutschen Geist sieht man an dir und den meisten anderen in diesem Forum. Das meine ich gar nicht beleidigend. Im Herzen ist Deutschland aber einfach ein tief sozialistisches Land. Nirgendwo sonst auf der Welt höre ich Begriffe wie "sozial" (sprich: es sollte keinem besser als mir gehen), "moral" (sprich: moralisch ist, was gut für mich ist), "gerecht" (sprich: mein sozialer Status MUSS um jeden Preis gesichert sein), etc. so oft wie in Deutschland. Das sieht man zum Beispiel sehr gut hier im Forum und eigentlich fast überall sonst, wo man dem deutschen "Durchschnittsbürger" begegnet.
Kinder aus sozial schwachen und armen Familien werden's also leichter haben, wenn bundesweit Studiengebühren eingeführt werden?
Was muss man eigentlich rauchen um auf so abstruse Gedanken zu kommen?
Studiengebühren machen es doch für genau diese Gruppe noch schwerer, überhaupt ein Studium beginnen zu können. Wie soll ein Hartz-4-Kind 500 Euro oder mehr pro Semester aufbringen können? Und jetzt erzähl mir nichts von Stipendien oder sowas. Studiengebühren sind und bleiben einfach ungerecht.
Aber die reichen Bonzenkiddies sponsored by Mami und Papi brauch das ja nicht zu jucken, die können ja in Ruhe mit ihrem Dreier-BMW an der Uni vorfahren und ihr BWL-Studium durchziehen, ohne sich auch nur Gedanken darüber zu machen, wie das ganze denn finanziert wird.
Was kotzt diese ganze neoliberale Gefasel von wegen "Leistungsgesellschaft" und "Elite" an.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,676064,00.html
ein gelungener start sieht anders aus.
"Wir wollen die geistig-politische Wende!"
Von Moral war keine Rede mehr (für die jüngeren unter uns, die ersten Regierungsjahre Kohl standen unter dem Versprechen der "geistig-moralischen Wende").
Soll ich jetzt bemängeln dass Moral keine Rolle mehr spielt oder beklatschen, dass man wenigstens ehrlich(er) ist?
mich würde in dem zusammenhang mal interessieren, was mit geistig gemeint sein könnte.
irgendwer irgendwelche ideen?
Es ist eine Spende der Spirituosenindustrie eingegangen und jetzt wird überlegt welche Steuer man für deren "geistige Getränke" ermäßigen könnte.
Ob Branntwein- oder Mehrwertsteuer wird demnächst ausgewürfelt...
Wobei mich das gute Ergebnis der Grünen überrascht. In meiner Wahrnehmung fallen die mir eigentlich nicht mehr sonderlich auf. Weder positiv noch negativ. Und 8 % Zustimmung für die FDP finde ich immer noch viel...
8% zu viel.
nationale Streusalzreserve hmmmm ... Spende von Kali & Salz bekommen ?
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalimandscharo
Wenn ich das Wort "Moral" hoere wird mir ein klein wenig schlecht. Aber vielleicht ist das ja normal bei mir. Bin ja auch gaaanz poeses wenn auch stolzes FDP Mitglied...
dann kannst du mir vielleicht erklären wie diese wende aussehen soll. und wer daraus nutzen zieht.
Eine Wende hin zu einer freiheitlichen, selbstbewussten Leistungsgesellschaft. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der das Wort "Elite" nicht verpönt ist. Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der die Menschen nicht immer nur Angst vor dem sozialen Abstieg haben, sondern sich berechtigte Hoffnungen machen können, den sozialen Aufstieg zu schaffen, wenn sie bereit sind, Leistung zu bringen.
Eine Wende hin zu einer Gesellschaft in der diese ewige Gleichmacherei und der Neid nicht mehr so dominieren.
Usw.
Natürlich ist mir bewusst, dass eine solche Wende mit dem Deutschen Geist nicht vereinbar ist. Genausowenig wird man auch nur das Geringste davon mit einer sozialdemokratischen Partei wie der CDU in der Regierung erreichen können. Aber wenigstens die Tagträumerei sollte ja wohl erlaubt sein...
Das ganze neoliberale Gefasel von der Leistungsgesellschaft disqualifiziert sich immer wieder mit der fehlenden Chancengleichheit und sozialen Gerechtigkeit, die in eben dieser Gesellschaft herrscht. Die Kinder von Hartz4-Empfängern haben einfach nicht die selben Ausgangspositionen, da kannst du noch so sehr von "Man muss nur wollen!" schwadronieren... Auf der anderen Seite ist es genauso unmöglich, dass die Kinder von Herrn Zumwinkel sozial abstürzen - egal wie wenig Leistung sie an den Tag legen.
Und der Begriff "Elite" ist unserem Land verpönt? In unserer Gesellschaft regiert der Neid? Deutscher Geist? Da lach ich mich doch schlapp.
Klar werden die Kinder von nem Hartz4 Empfänger es schwerer haben als die Kinder von Zumwinkel. Aber das ist in jeder Gesellschaft so. Was getan werden muss ist, die Rahmenbedingungen so weit wie möglich zu verändern, damit auch die Kinder vom Hartz4 Empfänger es schaffen können. Und gerade darin sind uns z.B. die USA kilometerweit voraus (auch wenn dort trotzdem Vieles nicht richtig läuft).
Dazu bräuchte man z.B. vernünftige Unis (Studiengebühren!) und ein funktionierendes Bildungssystem. Das eine als auch das andere wird keine linke Partei jemals schaffen können. In Deutschland leider auch keine liberale...
Den deutschen Geist sieht man an dir und den meisten anderen in diesem Forum. Das meine ich gar nicht beleidigend. Im Herzen ist Deutschland aber einfach ein tief sozialistisches Land. Nirgendwo sonst auf der Welt höre ich Begriffe wie "sozial" (sprich: es sollte keinem besser als mir gehen), "moral" (sprich: moralisch ist, was gut für mich ist), "gerecht" (sprich: mein sozialer Status MUSS um jeden Preis gesichert sein), etc. so oft wie in Deutschland. Das sieht man zum Beispiel sehr gut hier im Forum und eigentlich fast überall sonst, wo man dem deutschen "Durchschnittsbürger" begegnet.
Wie zum Teufel soll DAS funktionieren?!
(Abgesehen davon dass ein Großteil der "Hartz-Kinder" ( )nie eine Uni von innen sehen wird, geschweige denn ein Gymnasium)
Soll deine Unkenntnis der Welt und dein neolibereales Eliten-Neusprech irgendeiner ernst nehmen?
Man sollte sich in Frankreich, Spanien, Italien etc. mal abseits von Ballermann-Touri-Hochburgen mal mit Menschen unterhalten und die dortigen sozialen Kämpfe verfolgen. Aber da müßte man ja seinen selbsternannten Elite-Anspruch aufgeben, omg.
Wie stellst du dir das "funktionierende Bildungssystem" konkret vor? Und warum sollte das ausgerechnet durch Studiengebühren funktionieren? Hast du Quellen, die die These stützen, dass gerade gebührenfinanzierte, bessere Unis den sozialen Aufstieg benachteiligter Klassen fördern würden?
Bildungssoziologische Studien weisen jedenfalls eher darauf hin, dass v.a. die Schulübergänge allgemein (also tlw. lange vor dem Studium) Arbeiterkindern nicht gelingen, wobei insbesondere die sehr frühe Teilung in die drei Schulzweige eine große Rolle bei der "Vererbung" von (Bildungs-)Privilegien oder halt auch Nachteilen spielen.
Den deutschen Geist sieht man an dir und den meisten anderen in diesem Forum. Das meine ich gar nicht beleidigend. Im Herzen ist Deutschland aber einfach ein tief sozialistisches Land. Nirgendwo sonst auf der Welt höre ich Begriffe wie "sozial" (sprich: es sollte keinem besser als mir gehen), "moral" (sprich: moralisch ist, was gut für mich ist), "gerecht" (sprich: mein sozialer Status MUSS um jeden Preis gesichert sein), etc. so oft wie in Deutschland.
da liegst du aber, zumindest bei mir, völlig falsch.
ich war noch nie in der situation hartz IV zu beziehen, das wird wohl auch nicht so schnell passieren und ist eher unwahrscheinlich, trotzdem stehen mir die nöte eines menschen der in diese situation gerät näher als die desjenigen, der aus einer komfortablen situation heraus noch ein paar privilegien mehr zugestanden bekommt.
die unterstellung, die haltung derjenigen die einen blick auf soziale missstände haben sei vom gedanken geprägt "es soll keinem besser gehen als mir" ist schon ziemlich abstrus. geht es doch darum, dass jeder seinen teil dazu beiträgt, dass das soziale gefüge nicht auseinander bricht.
das was du hier anreisst ist die ich-ag als gesellschaftliches prinzip. jeder für sich und alle gegen alle.
und ein sozialismus, der es ermöglicht, dass die deutsche bank milliardengewinne macht, die anzahl der millionäre zuletzt ständig gestiegen ist und der dabei millionen arbeitslose produziert, das deckt sich so gar nicht mit den allgemeingültigen vorstellungen von sozialismus, dass du mir den vergleich erklären müsstest.
dass der soziale aufstieg in den usa einfacher ist bleibt übrigens weiterhin ein märchen. ein märchen, das in den usa gerne erzählt wird um den sozial schwachen ein zu reden, dass sie an ihrem status selbst schuld sind.
vgl.: Büchner, Peter (2003): Stichwort: Bildung und soziale Ungleichheit.
Kinder aus sozial schwachen und armen Familien werden's also leichter haben, wenn bundesweit Studiengebühren eingeführt werden?
Was muss man eigentlich rauchen um auf so abstruse Gedanken zu kommen?
Studiengebühren machen es doch für genau diese Gruppe noch schwerer, überhaupt ein Studium beginnen zu können. Wie soll ein Hartz-4-Kind 500 Euro oder mehr pro Semester aufbringen können? Und jetzt erzähl mir nichts von Stipendien oder sowas. Studiengebühren sind und bleiben einfach ungerecht.
Aber die reichen Bonzenkiddies sponsored by Mami und Papi brauch das ja nicht zu jucken, die können ja in Ruhe mit ihrem Dreier-BMW an der Uni vorfahren und ihr BWL-Studium durchziehen, ohne sich auch nur Gedanken darüber zu machen, wie das ganze denn finanziert wird.
Was kotzt diese ganze neoliberale Gefasel von wegen "Leistungsgesellschaft" und "Elite" an.