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Motorradfahrer

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Hallo zusammen,

es ist Frühling und die Motorrad-Saison ist wieder im Gange. Leider mussten wir vor kurzem bereits hier im Forum einen schweren VU mit Todesfolge beklagen.

Ich möchte gerne folgendes zur Diskussion stellen: wie haltet ihr es mit den Motorradfahrern? Fahrt ihr selbst eins?

Laut einer Studie des ADAC ist an jedem vierten Verkehrsunfall ein Kraftrad beteiligt - oftmals sind auch die Motorradfahrer an den Unfällen schuld.

http://www.stern.de/auto/mobilitaet/adac-studie-deutschlands-motorradfahrer-leben-gefaehrlich-1806625.html

Ich bin Autofahrer und besitze keinen Motorradführerschein. Die Studie deckt sich jedoch mit meinen Beobachtungen im Straßenverkehr. Vorallem die Überholmanöver an den unmöglichsten Stellen - wie unübersichtliche Kurven - lassen mich mit dem Kopf schütteln, gerade hier im Taunus kommt einem bei gutem Wetter am Wochenende.
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Es gibt auf beiden Seiten Leute die rücksichtslos fahren, das steht ausser Frage. Aber wenn ich so manchen Autofahrer sehe, da wird beim Abbiegen nicht drauf geachtet ob ein Zweiradfahrer kommt, das Auto ist ja stärker (erinnert an so manchen LKW-Fahrer der einfach mal auf die Strasse fährt weil er das stärkere Gefährt hat).

Was mich aber immer wieder erschreckt ist, wenn eine Kolonne von Motorrädern unterwegs ist, dann versuchen manche Autofahrer die zu überholen und das an Stellen wo kein Platz ist. Dann kommt Gegenverkehr und die quetschen sich in die Kolonne rein und das führt immer wieder zu sehr gefährlichen Situationen.

Auch ein Gefahrenherd, das ewige Kippen aus dem Fenster schnicken und das nur damit der Aschenbecher im Auto geschont wird. Bleibt dann die Kippe in den Klamotten hängen kann es für den Motorradfahrer ungemütlich werden und somit gefährlich.

Du schreibst schon von den Überholmanövern in Kurven, das ist es aber nicht nur. Gerade in Kurven, wenn sich ein Motorradfahrer rein legt und der Gegenverkehr etwas zu nah oder gar über den Mittelstreifen fährt, kann es sehr gefährlich für den Motorradfahrer werden wenn sich beide auf dem Mittelstreifen treffen.

Aber auch mancher Motorradfahrer sollte sich etwas zurück nehmen. So ist gestern einer auf dem Mittelstreifen gefahren um zu überholen und das trotz Gegenverkehr. Wurde es etwas zu knapp, quetschte er sich schnell zwischen zwei Autos und das nachfolgende Auto musste Bremsmanöver machen.

Da müssen alle Seiten an sich arbeiten das man auf den jeweiligen Verkehrsteilnehmer mehr Rücksicht nimmt und auch versucht auf alle zu achten wenn man abbiegt oder Strassen überquert.
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Ich muss zugeben, dass ich schon recht häufig ein - in meinen Augen kalkuliertes - Risiko eingehe, wenn ich mit dem Moped unterwegs bin. Vor allem dann, wenn ich die Vorteile eines Zweirads nutzen möchte; an langen Staus vor Ampeln zum Beispiel.

Andererseits bin ich auf dem Moped so konzentriert wie sonst nirgendwo. Ich versuche stets, Situationen vorauszuahnen, Autofahrer einzuschätzen und weit vorausschauend zu fahren. Denn das, was propain beschrieben hat, findet tatsächlich statt. Und dem kannst du nur aus dem Weg gehen, wenn du immerzu und allzeit mit allem rechnest und potenzielle Gefahrenquellen schon von weitem erkennst.
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Shmiddy schrieb:
Hallo zusammen,

es ist Frühling und die Motorrad-Saison ist wieder im Gange. Leider mussten wir vor kurzem bereits hier im Forum einen schweren VU mit Todesfolge beklagen.

Ich möchte gerne folgendes zur Diskussion stellen: wie haltet ihr es mit den Motorradfahrern? Fahrt ihr selbst eins?

Laut einer Studie des ADAC ist an jedem vierten Verkehrsunfall ein Kraftrad beteiligt - oftmals sind auch die Motorradfahrer an den Unfällen schuld.

http://www.stern.de/auto/mobilitaet/adac-studie-deutschlands-motorradfahrer-leben-gefaehrlich-1806625.html

Ich bin Autofahrer und besitze keinen Motorradführerschein. Die Studie deckt sich jedoch mit meinen Beobachtungen im Straßenverkehr. Vorallem die Überholmanöver an den unmöglichsten Stellen - wie unübersichtliche Kurven - lassen mich mit dem Kopf schütteln, gerade hier im Taunus kommt einem bei gutem Wetter am Wochenende.


Erst einmal vorneweg noch mal RIP jj.mörfelden!

Ich habe mir schon vor längerer Zeit mal überlegt einen Fred zu dem Thema aufzumachen.
Warum? Weil ich ein Häuschen im Odenwald habe, ich regelmäßig dort bin, gerade am Wochenende und ich habe manchmal das Gefühl, dass es einige Motorradfahrer gibt, die die Bundesstraße mit dem Hockenheimring verwechseln!
Ich hebe noch mal den Begriff einige hervor, da geschätzte 90% völlig vernünftig fahren.

Was mir allerdings schon passiert ist, als ich mit Familie und Hund im Auto in eine Linkskurve fahre und mir, teilweise schon auf meiner Spur ein Vollhirn mit den Knien über den Asphalt schrabbend entgegenkam kam. Der Idiot konnte rein gar nichts mehr machen und ich musste rechts in den Grünstreifen ausweichen.
Solche und ähnliche Situationen erlebe ich immer häufiger.
Jedes Jahr fahren sich bei uns Motorradfahrer tot. Mein Nachbar von der freiwilligen Feuerwehr kann es auch nicht mehr sehen.
Letztes Jahr hat sich wieder einer bei uns im Ort totgefahren. Rechtskurve, mit 60 km/h beschildert. Er muss ein unheimliches Tempo draufgehabt haben. Der ist mehr oder weniger fast gerade aus gefahren. Direkt in einen Kleinwagen mit Frau am Steuer. Fazit, die Frau wurde sehr schwer verletzt.
Ein Teilstück wurde bereits für Motorräder am Wochenende gesperrt. Das wird wahrscheinlich nicht die letzte Strecke gewesen sein.

Auch hier denke ich, sollte es so etwas wie einen Selbstreinigungsprozess geben, bei dem die gemäßigten Fahrer die Rennfahrer mal anhalten sollten, zum Hockenheimring zu fahren. Gab es sogar schon letztes Jahr im Odenwald. Da habe ich Zettel an Bäumen gesehen, die von Motorradfahrer geschrieben wurden, gerichtet an die Heizer, mit der Bitte um mehr Rücksicht. Geholfen hat das leider nicht. Schade ist nur, dass auch hier die Wenigen den Spaß der Anderen verderben.

Was in dem Zusammenhang schon fast genauso anstrengend ist, dass die Rennmaschinen mit einer Lautstärke durch den Ort fahren, dass einem die Ohren abfallen. Sobald das Ortsschild passiert ist, drehen die voll auf und man hört die noch in 5 Km Entfernung.

Mittlerweile fehlt mir jedes Verständnis für diese Gattung Motorradfahrer.
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Ich fahr lieber im Gelände - da kann net soviel passiern !
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WuerzburgerAdler schrieb:
Ich muss zugeben, dass ich schon recht häufig ein - in meinen Augen kalkuliertes - Risiko eingehe, wenn ich mit dem Moped unterwegs bin. Vor allem dann, wenn ich die Vorteile eines Zweirads nutzen möchte; an langen Staus vor Ampeln zum Beispiel.

Andererseits bin ich auf dem Moped so konzentriert wie sonst nirgendwo. Ich versuche stets, Situationen vorauszuahnen, Autofahrer einzuschätzen und weit vorausschauend zu fahren. Denn das, was propain beschrieben hat, findet tatsächlich statt. Und dem kannst du nur aus dem Weg gehen, wenn du immerzu und allzeit mit allem rechnest und potenzielle Gefahrenquellen schon von weitem erkennst.


Ich hatte einen Motorradunfall als Beifahrer und weiß daher, was die fehlende Knautschzone ausmacht. Deshalb fahre ich heute so Fahrrad, wie Du es im zweiten Absatz beschreibst: Ich rechne mit allem, und das hat mich  schon ein paar Mal geschützt. Kalkuliertes Risiko hab ich verlernt.
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Shmiddy schrieb:
...Laut einer Studie des ADAC ist an jedem vierten Verkehrsunfall ein Kraftrad beteiligt - oftmals sind auch die Motorradfahrer an den Unfällen schuld...


Vorab: Warum immer diese Abkürzungen ("VU" statt Verkehrsunfall)? Kann hier gar keine postings mehr lesen ohne ständig über AK's nachgrübeln zu müssen  

Shmiddy, Du schreibst, dass an 25% der Verkehrsunfälle Motorradfahrer beteiligt sind. Wieviel Prozent sind dann die von Dir genannten "oftmals" (sorry, ich werde die ADAC-Studie nicht lesen)? Ist ja rein rechnerisch ein kleinerer Anteil an dem, was sich Autofahrer so antun, oder? Das nur mal zu der Aussagekraft Deiner Threaderöffnung  ,-)  

Mit solchen Aussagen implizierst Du ausserdem eine pauschale Vorverurteilung. Natürlich gibt es immer Leute, die es übertreiben (die von Dir beschriebenen Kurvenüberholungen, usw.). Ich erlebe im Autoverkehr auch haarsträubende Szenen - soll ich da jetzt auch einen Thread eröffnen?

Aber willst Du - der nie auf einem Motorrad sass - hier jetzt eine Diskussion über das Motorradfahren führen oder BILD-Zeitung-mässig eine Kampagne gegen die bösen Motorrad-Rowdys starten?

Ausserdem: Ich bin Biker (Ducati Monster 900 - um gleich das Klischee zu bedienen  ,-) ). Ich habe 35 Jahre höherklassig Fussball gespielt. Ich bin Bergsteiger. Bergsteiger stürzen ab und Fussballer verletzen sich. ich weiss, dass das kein Argument ist, aber denk mal über diesen Aspekt nach...


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