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Inflation

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... zeigt sich nicht nicht zuletzt an den ständig steigenden Preisen für die zweitschönste NebenHauptsache der Welt. Sprich die Spiele der SGE sind in den letzten Jahren alles andere als billiger geworden bzw. das Geld in der Tasche ist weniger wert.

Momentan sind in anderen Bereichen weitere Preissteigerungen zu sehen. Zur Inflation (von lat.: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“ bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus. Es verändert sich also das Austauschverhältnis von Geld zu allen anderen Gütern zu Lasten des Geldes. Daher kann man unter Inflation auch eine Geldentwertung verstehen http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation)

FAZ von heute:

...die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten von Christian Noyer die hohe Inflation im Euroraum rasch unter Kontrolle bringen. Der Gouverneur der Banque de France (BdF) sagte in einem Interview der französischen Zeitung "Le Figaro" (Freitag-Ausgabe), im Zuge externer Schocks, wie dem Anstieg der Rohstoff- und Ölpreise, sowie der Erhöhung der Mehrwertsteuer in Deutschland sei die Jahresteuerung im Euroraum auf ein sehr hohes Niveau gestiegen.

http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=64503659)

vertritt Telepolis heute die folgende These:

Depression 2.0: Die Inflation frisst ihre Kinder

Artur P. Schmidt/Otto E. Rössler 11.12.2007

Die vom heutigen Bankenwesen ausgehende Gefahr

Für ein geleugnetes Problem wird eine Lösung angeboten. Die Vernichtung von Bubbles durch die Vermehrung von Bubbles führt über kurz oder lang zum Super-Bubble ("Depression 2.0"), wenn nicht ein Heilmittel gefunden wird. Eine ökonomische Medizin ist die in Vergessenheit geratene Wiederherstellung der Geldwertstabilität nach Ludwig von Mises. Money makes the world only go around if it makes the turnaround. Die einzigen Maßnahmen, die zur Sanierung der weltweiten Verschuldungs-Ökonomie führen können sind Zinssteigerungen und die Reduzierung des exzessiven Geldmengenwachstums aller Notenbanken.


http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26771/1.html

Dazu ein paar destatis-Beispiele:

Strom



Butter



Fahrkarte (Nahverkehr)



Schwimmbad



Autoreparatur (Bremsklötze)




http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Preismonitor/Uebersicht/Preismonitor,templateId=renderPrint.psml

Keine Preissteigerung sondern Preisverfall praktisch nur bei Elektrogeräten (die aber wesentlich seltener angeschafft werden).



http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Preismonitor/Elektrogeraete/Ueberschrift__Elektrogeraete,templateId=renderPrint.psml
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Das ist eben der "Aufschwung", auf den wir doch so hoffen sollten. Die Preise schwingen sich auf und die Profite der Bosse damit ebenfalls. Wer diese Extraprofite "gefährden", sprich davon was abhaben will, sollte mehr Lohn verlangen. Aber dann gefährdet er dafür angeblich auch seinen Arbeitsplatz. Das glaubt natürlich kaum noch einer und deshalb wird es um so öfter von allen möglichen Professoren und Politikern ausposaunt. Wahrer wird es deshalb auch nicht.
Wer baut dann die Waren und kauft diese noch, wenn sie alle rauswerfen, die mehr Geld brauchen ? Was sollen die Bosse machen, wenn sie keine Kulis mehr haben ? Selber schaffen ? Dichtmachen ? Sollen sie doch, dann kommen andere und machen auf. Denn die Waren werden gebraucht und dann findet sich auch der Produzent, der auf das Können und die Erfahrung des deutschen Arbeiters angewiesen ist.
Und wenn nicht, wenn sie nach Pakistan gehen und dort bauen lassen, dann wird man die Fabriken rechtzeitig in Eigenregie übernehmen müssen und ohne
die Bosse weitermachen. Es geht nämlich auch ohne sie sehr gut, oder sogar noch besser.
Jedenfalls lohnt es nicht, über das teure Leben und die bösen Preistreiber zu lamentieren. Die Preise sind die Preise, die auch bezahlt werden. Der Verkäufer wird sich von Preismoralisten nicht dreinreden lassen. Wenn er das Zeug zu den hohen Preisen loskriegt, wird er noch mehr wollen. Nur sich für mehr Lohn regen bringt Segen.
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Mich wundert es, daß die Inflation noch so moderat ausfällt.

Die Globale Inflationsspirale-Amerikas Konsumfans wandern in Billig-Shops-Kurz vor der Ölpreis-Schmerzgrenze

Eskalierende Preise treiben tausende Inder auf die Straßen, in China warnt Premier Wen Jiabao vor Unruhen: Ein Inflations-Tsunami droht das boomende Asien zu überfluten, das Deutschland aus der Rezession zu ziehen half. Jetzt fürchten Ökonomen Schockwellen bis nach Deutschland.

http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/0,2828,749174-2,00.html
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Sehr interessanter Artikel von Alan Greenspan zu Geld, Inflation und Krediten (auch in Relation zu 1929).
http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/GREENSPANS_Rede-Gold_und_wirtschaftliche_Freiheit.html


...Wenn die Banken unbegrenzt fortfahren können, Geld zu verleihen - so wurde behauptet - muß es keine Konjunkturrückschläge mehr geben.

Der übertriebene Kredit, den die Fed. in die Wirtschaft pumpte, floß in den Aktienmarkt - und löste einen fantastischen spekulativen Aktienboom aus.

1929 war das spekulative Ungleichgewicht so überwältigend, daß dieser Versuch einen scharfen Rückgang noch beschleunigte mit einem daraus folgenden Zusammenbruch des Geschäftsvertrauens. Im Ergebnis brach die amerikanische Wirtschaft ein.
...
Das Gesetz von Angebot und Nachfrage läßt sich nicht aufheben. Wenn das Angebot an Geld (Ansprüchen) im Verhältnis zum Angebot von realen Guetern in der Wirtschaft steigt, müssen die Preise unweigerlich steigen. Das heißt, Erträge, die ... erspart wurden, verlieren in Gütern ausgedrückt an Wert.

http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/GREENSPANS_Rede-Gold_und_wirtschaftliche_Freiheit.html
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DougH schrieb:
Mich wundert es, daß die Inflation noch so moderat ausfällt.

Die Globale Inflationsspirale-Amerikas Konsumfans wandern in Billig-Shops-Kurz vor der Ölpreis-Schmerzgrenze

Eskalierende Preise treiben tausende Inder auf die Straßen, in China warnt Premier Wen Jiabao vor Unruhen: Ein Inflations-Tsunami droht das boomende Asien zu überfluten, das Deutschland aus der Rezession zu ziehen half. Jetzt fürchten Ökonomen Schockwellen bis nach Deutschland.

http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/0,2828,749174-2,00.html


Echt heftig. Ein paar Statements zu deutschen Inflationszahlen:

...Mit einem Anstieg der Inflation auf vier bis sechs Prozent in den kommenden Jahren rechnet der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton Börner. Möglich sei sogar eine höhere Geldentwertung: «Ich hoffe, dass wir nicht sogar zweistellige Inflationsraten bekommen».
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1098251

Damit ist er bei in den USA beschriebenen 10%.
Zur tatsächlichen Inflationsrate:

...Nach Berechnungen des Schweizer Forschungszentrums für Wirtschaftsstatistik beträgt die tatsächliche Inflationsrate (im Gegensatz zu den EZB-Angaben) in Deutschland momentan 5,2%.
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE70G0JF20110117

Teilkritik dazu von SGE_Werner, z.B. zur Gewichtung Alltagsgüter/"Luxuswaren" im destatis-Warenkorb & elementare Aussage zur hinterherhinkenden Lohnentwicklung,
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11166306,172376/goto/


Warum steigen eigentlich die Lebensmittelpreise so stark? Spekulanten? Biosprit? Missernten?
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Hach, ich werde zitiert.  

Übrigens zum Thema Inflation, wer hat eigentlich letzte Woche Stern TV gesehen, wo die Teuro-Mythen förmlich durch sachliche Preisvergleiche 2000/2001 mit 2011 weggefegt wurden. Insbesondere bei den Lebensmitteln. Sogar die eine Frau, die meinte, dass heute alles das doppelte kostet und seit 91 Haushaltsbücher hatte, wurde dahingehend düpiert, dass man ihre Haushaltsbücher ausgewertet hat und feststellte, dass die Preissteigerungen in den 90ern viel höher waren als in den 2000ern.    Genauso wie auch gezeigt wurde, dass sich Benzin, Öl und Gas um über 50 % verteuert haben in den letzten 10 Jahren.  

In den letzten Monaten haben sich übrigens auch die höheren Lebensmittelpreise in Deutschland niedergeschlagen. So sind Kartoffeln Ende 2010 fast ein Drittel teurer gewesen als Ende 2009.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Grafiken/Preise/Fotografie/VPINahrungsmittel,templateId=renderLarge.psml

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Preise/Content100/kpre520bv4,templateId=renderPrint.psml

Ja, die Lebensmittelpreise steigen überdurchschnittlich. Wenn auch bei weitem nicht so stark wie 2007.

http://www.konsumo.de/news/1047-Lebensmittelpreise-2007:-Nicht-alles-ist-teurer-geworden

Nur wirkt sich das auf einen durchschnittlichen Warenkorb in Deutschland nicht so exorbitant aus, wie in Afrika, wo die Leute 50 % des Geldes für Lebensmittel ausgeben, während es hier mehrheitlich nicht mal ein Sechstel ist.

Unter der Inflation der letzten Monate in Deutschland leiden derzeit vor allem die Leute, die viel für Nahrungsmittel ausgeben müssen und viel Energie verbrauchen (ob mobil oder daheim ist da egal).

Das sind zumeist Hartz-IV-ler und Niedrigverdiener, sowie auch zum Teil Rentner.

Wenn man z.B. ne Rentnerin nimmt mit Eigenheim, die 600 Euro im Monat hat, davon 200 für Lebensmittel ausgibt, 80 für die veraltete Heizöl-Heizung, 20 für Strom, 40 für Medizin, Praxisgebühr etc. , 60 für ihr altes Auto (inkl. Benzin, Haftpflicht etc.), 20 für den Telefonanschluss und den Rest für Sonstiges (Wenn mal was kaputt geht, Geschenke für die Enkel etc.).

Die hatte letztes Jahr keine Inflationsrate von 2,0 %. Sondern von 6,0 % !  

Ich hab meine Ausgaben auch eingetragen. Ich kam genau auf die 2,0 %, die es im Bundesdurchschnitt sind. Ich bin also Durchschnitt. Graue Maus.  

Zu dem weltweiten Problem:

http://de.reuters.com/article/marketsNews/idDEBEE72208H20110303
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SGE_Werner schrieb:
Hach, ich werde zitiert.  

Übrigens zum Thema Inflation, wer hat eigentlich letzte Woche Stern TV gesehen, wo die Teuro-Mythen förmlich durch sachliche Preisvergleiche 2000/2001 mit 2011 weggefegt wurden.
Ich habe es teils gesehen aber dann umgeschaltet da mein Bauch weh tat. Ich bin es leid, daß man immer wieder versucht den Verbraucher (sind wir ja alle) für dumm zu verkaufen.
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DougH schrieb:
Ich habe es teils gesehen aber dann umgeschaltet da mein Bauch weh tat. Ich bin es leid, daß man immer wieder versucht den Verbraucher (sind wir ja alle) für dumm zu verkaufen.



Oh, oh, oh... Jetzt haste dir aber mit mir ein Feind fürs Leben geschaffen.    Denn dann hätte ich Dich ja auch 6 Monate meines Arbeitslebens für dumm verkauft!  ,-)

Genau das Gegenteil war der Fall. Da kommt ein unabhängiges Institut daher, welches seit Jahren einen jeweiligen Jahresdurchschnittspreis für über 300 Lebensmittel ermittelt hat. Und am Ende kam heraus, dass die Mehrheit der Lebensmittel sogar weniger als 1,5 % pro Jahr gestiegen sind. Viele Produkte noch das selbe kosten wie 2000 und 2001.

Dass das Haushaltsbuch der Frau, die so eisern überzeugt davon war, dass sich alles verdoppelt hat, gezeigt hat, dass die Preise 2001 nur unwesentlich niedriger oder sogar gleich hoch sind wie heute (Regalpreis! , nicht die Angebote), hat mich köstlich amüsiert.

Am beeindruckendsten fand ich den Test an der Kasse, wo den Leuten die Quittung entrissen wurde, und sie gefragt wurden, was die Produkte, die sie gekauft haben, gekostet haben.
Was kam heraus? 50 % der Preise wusste man noch, die andere Hälfte hatte man vergessen. Und was passierte? Eine klare Mehrheit der Fehlschätzungen machten die Produkte nicht billiger, sondern immer teurer.

Kurzum, die Leute wissen nicht mal, was die Hälfte dessen kostet, was sie kaufen. Und wenn sie dann raten müssen, machen sie die Produkte teurer, als sie in Wirklichkeit sind.

Das einzige, was ich immer höre:

- Was ich früher in DM gezahlt habe, zahle ich heute in Euro.
- Früher konnte ich für 50 DM nen Einkaufswagen voll kriegen, heute brauch ich dafür 50 Euro.

Und so weiter, und so weiter.

Letztens musste ich mir im Edeka anhören, wie jemand schimpfte, dass die Lätta kurz vor der Euro-Einführung das selbe in DM gekostet hat.

Hab dann mal aufn Preis geschaut. 1,29 Euro für 500g.

Die Lätta hat im Februar 2000 im Regalpreis 1,89 DM gekostet, im Juli 2001 1,94 DM, im Januar 2002 0,99 Euro, im August 2002 hab ich sie erstmals mit 1,09 Euro gesehen, 2006 stieg sie auf 1,19, vor einem Jahr auf 1,29.

Macht immer noch ein sattes Plus von 33 % in 11 Jahren. Aber von einer Verdopplung weit entfernt.

Ich denke, das große Problem bei der Inflation ist immer noch, dass das Gefühl die Meinung prägt und nicht die Fakten.
Einzelpreise über einen längeren Zeitraum aufzeichnen und vergleichen. Vllt. sollte man dies von offizieller Seite aus auch mal tun (Darf ich ja nicht so laut sagen *g*).

Glaubt mir, ihr Zweifler, die Preisermittler in Deutschland, machen das unfassbar gewissenhaft, die schauen bei jedem Produkt in jedem Monat, ob sich was geändert hat (Packungsgröße z.B.) und rechnen das notfalls um. Die Werte, die da eingehen, sind richtig. Einziger Kritikpunkt ist doch letztlich der Warenkorb, der aus 70.000 "Haushaltsbüchern" alle 5 Jahre ermittelt wird. Und am Ende gibt es den einen Durchschnittswert. Das mag richtig sein und die allgemeine Inflation angeben.

Aber es ist nur eine nackte Zahl. Es ist nicht individuell, jeder hat einen anderen persönlichen Warenkorb (siehe das Beispiel mit der Rentnerin und 6 % Inflation in meinem Beitrag vorhin). Eigentlich ist es an der Zeit, wieder Haushalts-Inflationsraten und etwas neues, nämlich Alltags-Inflationsraten zu veröffentlichen.

Dann hat man die Möglichkeit, zu sehen, was bestimmte Haushaltstypen (z.B. Singles, Alleinerziehende, 4-Kopf-Familien, Rentner usw.) für eine Inflation haben und in wie weit Produkte, die man min. 1 Mal im Monat kauft, sich preislich verändert haben.

Möglich, dies zu machen, wäre es. Nur müsste sowas der Bundestag entscheiden. Und ich bezweifle, dass die Regierenden so eine Transparenz wollen.

Ein ellenlanger Beitrag, sorry, aber meine Statistikerehre ist zu groß.  
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@SGE_Werner

ich habe viele DM Preise mittlerweile vergessen, aber an eine Sache erinnere ich mich ganz genau, den Rapsölpreis.
Im Jahr 2000 stieg der Dieselpreis auf damals unerhörte 1,35 DM. Das hatte mich seinerzeits so geärgert, dass ich nach Alternativen suchte und auch fand: Rapsöl.
Im Jahr 2000 erhältlich für 0,89 DM bei Aldi.
Das habe ich dann in meinem Astra verfahren.
Heute kostet die 1-Liter-Flasche Rapsöl bei Aldi 1,39 Euro, der Preis hat sich in gut 10 Jahren also weit mehr als verdoppelt.
Hier noch ein link zum Beleg des Rapsölpreises in 2000:
http://www.johannishoehe.de/retro.htm
"Ein Liter von dem innovativem Ökokraftstoff Pflanzenöl kostet unter 1.- DM,"

Sorry, dass ich aufgrund des Beispiels ebenfalls eine gewisse Skepsis gegenüber den offiziellen Statistiken habe, wobei ich allerdings nicht den Euro für die Preissteigerungen verantwortlich mache. Die Preise wären auch mit DM gestiegen, Grund ist vor allem die weltweit steigende Nachfrage nach alles und jedem (vor allem nach Energie) in Verbindung mit der zunehmenden Resourcenerschöpfung der Erde.
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Hallo SGE_Werner,

lieber einen ehrlichen Feind als einen unehrlichen Freund

Du hast sicherlich recht nicht alles hat sich verdoppelt und es ist sogar einiges billiger geworden. Der Warenkorb ist ein Witz, hier müßte einer her der wirklich nur den Bedarf abdeckt der unbedingt erforderlich erscheint!

Ja die Lätta, gab es sogar in 2010 für schlappe 0,79€/Angebot.

Meine Rasierklingen sind aber mehr als verdoppelt.
Mein Bobbessaubermacher um 2/3.
Meine a la panna mehr als verdoppelt.
Die Treibhausgurke gab es auch schon mal für schlappe 2,50 Euronen, das betrifft auch die Chemiesalate.
Hack gemischt, neulich bei Metro für 4,99€ kilo, gab es früher für 3,99DM bei Massa, war aber sehr "weisslich".

Mal schaun ob ich noch meinen Ordersatz vergangener Tage noch finde.

Aber die wenigsten können was mit Preisen + Inflation was anfangen, die sehen den nackten Preis, mehr nicht.

Alles nicht so einfach. Euro=Teuro triftt sicherlich nicht in allen Fällen zu aber bei sehr vielen.
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Grad mal paar Preise verglichen, da das Internet ja schon 2000 existiert hat.

Rekordsieger ist der Basmati-Reis von Uncle Bens mit 88 % Plus.  

Das meiste liegt bei ca. 10-30 %. Dafür sind die Katjes-Joghurt-Gums, Du-Darfst-Gouda und Wasa-Knäckebrot stabil.  
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Habe noch ein paar weitere, persönliche Inflationsbeispiele :

- Sprit
- Fruchtsaft
- Kaffee
- Zigaretten
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SGE Supporter schrieb:
Habe noch ein paar weitere, persönliche Inflationsbeispiele :

- Sprit
- Fruchtsaft
- Kaffee
- Zigaretten



Gute Beispiele.

Zigaretten ist steuerbedingt. Wie schon der Mann vom hessischen Landesamt sagte, sind die größten Preistreiber durch staatliche Einflüsse entstanden.
Das war ein Plus von über 50 %.

Super-Benzin schwankte 2001 (meine Erinnerung) zwischen 96 Cent und 1,24 Euro. Umgerechnet. Sprich im Mittel etwas über 2 DM (1,05-1,10). Ich weiß noch, dass es Anfang Januar 2002 1,02 Euro waren.

Super liegt in den letzten 12 Monaten zwischen 1,30 und 1,55. Aktuell am oberen Ende. Im Mittel etwas über 1,40.
Steigerung etwa 30-40 %.

Beim Kaffee tritt ein Sonderfall ein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kaffeekrise

Der ist um etwa 30-40 % gestiegen in den letzten 5-6 Jahren, sank aber davor enorm.

Ich kann mich noch erinnern, dass der Kaffee in den 90ern auch mal 8 DM gekostet hat. Vor der Euro-Einführung waren es nur noch 6,49. Daher ergibt sich natürlich eine ordentliche Steigerung zu 2001.

Fruchtsäfte ist ein gutes Beispiel. Hohes C Orangensaft hat ne Preissteigerung von etwa 40-50 %. Große Teile der Preissprünge aber erst 2009 und 2010 (das weiß ich selbst, weil ich sowas auch hin und wieder kaufe)

http://www.lebensmittelzeitung.net/login/login.php?fg=1&url=http%3A%2F%2Fwww%2Elebensmittelzeitung%2Enet%2Fnews%2Fmarkt%2Fprotected%2FOrangensaft%2DPreise%2Dduerften%2Dbald%2Dsteigen%5F80701%2Ehtml%3Fid%3D80701

Relativ stabil geblieben sind dafür nachweislich z.B. Milchprodukte und Fleisch/Huhn/Fisch. Auch Kleidung ist z.B. in den letzten Jahren kaum gestiegen (auch wenn wir vom Preisniveau immer noch drei Mal so hoch sind wie in den USA). Und was auch in den letzten Jahren relativ moderat ausfiel, waren die Mieterhöhungen. Die Kaltmieten stiegen immer maximal 1-2 % im Jahr. Dafür ist halt der Nebenkosten-Bereich explodiert.

Naja, ich hab daheim noch ne historische Liste von Preisen für Butter, Fleisch, Schuhe, Kinokarten etc. von 1948-2002. Die krame ich mal raus. Das interessiert mich jetzt selbst. Ich liebe halt Statisitk.   ,-)
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LDKler schrieb:
Im Jahr 2000 stieg der Dieselpreis auf damals unerhörte 1,35 DM.  


Ha, da muss ich jetzt zufällig intervenieren.

http://einestages.spiegel.de/hund-images/2011/03/08/43/2e3e1ec1d65e047a8f3163ee15374311_image_document_large_featured_borderless.jpg

Das war bereits im Oktober 1996 bei fast 1,35.  
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SGE_Werner schrieb:
(...) Relativ stabil geblieben sind dafür nachweislich z.B. Milchprodukte und Fleisch/Huhn/Fisch.(...)


Na, das sind aber mal gute Nachrichten. Obwohl...die Preise für Energie, Futtermittel etc. sind gestiegen. Wie kriegen die Teufelskerle auf den Pangasiusfarmen, in den Schweinemastbetrieben und Hühner-KZs es bloß hin, so tolle Preise zu machen...
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stefank schrieb:
SGE_Werner schrieb:
(...) Relativ stabil geblieben sind dafür nachweislich z.B. Milchprodukte und Fleisch/Huhn/Fisch.(...)


Na, das sind aber mal gute Nachrichten. Obwohl...die Preise für Energie, Futtermittel etc. sind gestiegen. Wie kriegen die Teufelskerle auf den Pangasiusfarmen, in den Schweinemastbetrieben und Hühner-KZs es bloß hin, so tolle Preise zu machen...


Tut mir leid, Stefan, dass ich die Hintergründe für die Preisstabilität jetzt nicht näher erläutert habe. Mir war schon bewusst, warum das so ist.
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Dazu gab es gestern ja einen interessanten Bericht:

Die Pangasius-Lüge - Das große Geschäft mit dem Billigfisch

In den Fischfabriken werden die Pangasius-Filets häufig mit Phosphaten angereichert, damit das Fleisch Wasser speichert und schwerer wird.

http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,evqqm7v3h4xntcvd~cm.asp
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Muss man das alles nicht im Lohn- und Kaufkraftvergleich sehen?

Ich muß heute ungefähr 5 min für einen Liter Benzin (1,5€)arbeiten. 2001 waren es 5,25 min (1,1€).

Ausserdem sollten höherpreisige Waren doch auch günstiger geworden sein und der komische representative Einkaufswagen ändert sich ja auch ständig.
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subway schrieb:
Muss man das alles nicht im Lohn- und Kaufkraftvergleich sehen?

Ich muß heute ungefähr 5 min für einen Liter Benzin (1,5€)arbeiten. 2001 waren es 5,25 min (1,1€).

Ausserdem sollten höherpreisige Waren doch auch günstiger geworden sein und der komische representative Einkaufswagen ändert sich ja auch ständig.  


Zur ersten Frage: Ja.

Und das ist ja auch das, was ich beim anderen Thread mal erwähnt habe. Real sind unsere Einkommen zum Teil sogar gesunken oder stagnieren. Früher gabs 3 % Inflation und 4 % Lohnsteigerung, heute sinds 2 % Inflation und 1,5 % Lohnsteigerung.

Der Warenkorb ändert sich nur alle 5 Jahre. Also von ständig kann da keine Rede sein. Die letzte Erhebung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, die dafür die Daten generiert, war 2008. Demnach ist der nächste Anlauf 2013. Und bis dahin wird sich der Warenkorb wieder einmal deutlich geändert haben und zwischenzeitlich hinterher hinken. Zumindest sind im aktuellen Warenkorb keine Smartphones, Apps oder E10-Benzine drin  
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SGE_Werner schrieb:
Tut mir leid, Stefan, dass ich die Hintergründe für die Preisstabilität jetzt nicht näher erläutert habe. Mir war schon bewusst, warum das so ist.


Mir tut es leid, wenn das als gegen dich gerichtet rüberkam. Allerdings muss ich auch gegen deine Argumentation bezüglich meiner Kreuzfahrten etwas einwenden. Du sagst, dass dies eine Überspitzung sei, da dies unter den Posten "Pauschalreisen" fiele, der nur mit rund drei Prozent in die Inflationsstatistik einfließt. Dann muss ich aber wirklich mal nachfragen: Ist es richtig, dass wenn z.B. alle übrigen 97% der Werte um ein Prozent steigen, und die Kosten für den  Wert "Pauschalreisen" sich um die 50% reduzieren würden, wir statistisch einen Rückgang der Preissteigerung um insgesamt ca. 0,5 Prozent hätten? Und das mir das am ***** vorbeigeht. wenn ich seit 10 Jahren keine Urlaubsreise unternommen habe?


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