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Friedensnobelpreis für Barack Obama

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Warum sind hier eigentlich alle der Meinung, dass eine Welt ohne Atomwaffen soviel toller waere? Euch ist schon klar, dass es in einer Welt ohne Atomwaffen kein Abschreckungspotential gebe und die Zahl konventioneller Kriege, gerade zwischen Gross und Regionalmaechten (Indien vs Pakistan?) hoechstwahrscheinlich steigen wuerde?

Was wirklich in Bezug auf Atomwaffen wichtig ist, waere, dass diese a) nicht weiter verbreitet werden und b) nicht in die Haende von Regimen gelangen, die dem Westen feindlich oder potentiell feindlich gesinnt sind. Gerade auf dem Gebiet sieht es ja bisher nicht allzu rosig aus. Iran ist auf dem besten Weg Atombomben zu entwickeln, Nordkorea koennte sie sogar schon haben. Ausgezeichnet, der Frieden ist gestaerkt...  

Der arme Obama. Ich koennte mir echt vorstellen, dass er sich alles andere als ueber den Preis gefreut hat. Gerade innenpolitisch kommt er ja mal voellig ungelegen... Naja, ein paar Norweger wollten sich halt auf Kosten der Welt wichtig machen....
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yeboah1981 schrieb:
peter schrieb:
Brady schrieb:
Gab schon schlimmere Verbrecher die das Ding gewonnen haben.


wohl wahr.
Namen?



Jassir  Arafat!
Der hatte den Nobelpreis wahrlich verdient
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pelo schrieb:
yeboah1981 schrieb:
peter schrieb:
Brady schrieb:
Gab schon schlimmere Verbrecher die das Ding gewonnen haben.


wohl wahr.
Namen?



Jassir  Arafat!
Der hatte den Nobelpreis wahrlich verdient  


Kissinger und Le Duc Tho fallen mir da auch gleich mal spontant ein. Auch Roosevelt war hart an der Grenze, auch wenn ich nicht genau weiss, was es damals fuer Alternativen gab... Man haette es alles ganz friedlich und nett gestalten koennen. Den Preis diesem einen Menschen geben, der zwischen FARC und Uribe vermittelt. Oder dem anderen, der im Darfur Konflikt vermittelte. Von mir aus auch dem organspenden Palaestinenser. Aber dann haette man ja die Show verpasst...   Obama brauchte garantiert keine weitere Bestaerkungen oder sonst irgendwas in der Art. Ein absoluter Grossteil der Erstreaktionen auf den Preis war negativ. Man haette Obama diesen Preis genausogut in einigen Jahren geben koennen, wenn er ihn hoffentlich wirklich verdient. Aber wegen der Profilierungswut einiger Pseudointellektueller kommt es alles ganz anders.
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wann kommt den der us-schlag gegen den iran?  
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singender_hesse schrieb:
wann kommt den der us-schlag gegen den iran?  


Ist der Nobelpreis erst kassiert, bombt es sich ganz ungeniert.
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Rahvin schrieb:
Warum sind hier eigentlich alle der Meinung, dass eine Welt ohne Atomwaffen soviel toller waere?


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3zu7 schrieb:
Rahvin schrieb:
Warum sind hier eigentlich alle der Meinung, dass eine Welt ohne Atomwaffen soviel toller waere?


Ist doch eine berechtigte Frage, vor allem wenn es um Großmachtskonflikte geht. Meiner Meinung nach, kann man dort keine einfache Antworten geben, muss mit vielen Was-Wäre-Wenn-Hypothesen arbeiten. Allerdings glaube ich schon, dass zumindest die Versuche atomarer Abrüstung friedensfördernd sind. Ohne die Abrüstungsbemühungen der 70er wäre aus dem kalten wahrscheinlich doch noch ein heißer Krieg geworden. Abrüstungsverhandlungen fördern Vertrauen, Transparenz und Dialog. Dies könnte auch z.B. bei Indien und Pakistan so sein. Eine Welt, die von einem auf den anderen Tag ohne Nuklearwaffen dastünde, wäre m.E. keinesfalls sicherer, da bin ich bei rahvin. Allerdings der Prozess der zu einer Atomwaffen freien Welt führen könnte, wäre sicherlich einer der Vertrauen auch auf anderen Ebenen entstehen lassen würde.
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3zu7 schrieb:
Rahvin schrieb:
Warum sind hier eigentlich alle der Meinung, dass eine Welt ohne Atomwaffen soviel toller waere?




Weil sie selbst noch nie eine gesehen haben ?
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yeboah1981 schrieb:
3zu7 schrieb:
Rahvin schrieb:
Warum sind hier eigentlich alle der Meinung, dass eine Welt ohne Atomwaffen soviel toller waere?


Ist doch eine berechtigte Frage, vor allem wenn es um Großmachtskonflikte geht. Meiner Meinung nach, kann man dort keine einfache Antworten geben, muss mit vielen Was-Wäre-Wenn-Hypothesen arbeiten. Allerdings glaube ich schon, dass zumindest die Versuche atomarer Abrüstung friedensfördernd sind. Ohne die Abrüstungsbemühungen der 70er wäre aus dem kalten wahrscheinlich doch noch ein heißer Krieg geworden. Abrüstungsverhandlungen fördern Vertrauen, Transparenz und Dialog. Dies könnte auch z.B. bei Indien und Pakistan so sein. Eine Welt, die von einem auf den anderen Tag ohne Nuklearwaffen dastünde, wäre m.E. keinesfalls sicherer, da bin ich bei rahvin. Allerdings der Prozess der zu einer Atomwaffen freien Welt führen könnte, wäre sicherlich einer der Vertrauen auch auf anderen Ebenen entstehen lassen würde.



Nach dieser Logik müsste man kräftig aufrüsten, um dann besser abrüsten zu können.

Eine Welt ohne Atomwaffen ist selbstverständlich sicherer.
Nordkorea kann Südkorea noch so of und lange konventionell angreifen, Argentinien oder Norwegen wird keinen Schaden davon haben.

Ein Diktator, und sei es noch so ein frommer christlicher, der uns vor dem Terrorismus retten will, kann mit einem Knopfdruck alles ausradieren, Argentinien und Norwegen eingeschlossen.

Die Abschreckungstheorie lebt immer noch davon, dass einige glauben, in irgendwelchen Winkeln oder Bunkern dieser Welt könne man überleben.
Das ist ein Irrglaube.
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Stoppdenbus schrieb:
yeboah1981 schrieb:
3zu7 schrieb:
Rahvin schrieb:
Warum sind hier eigentlich alle der Meinung, dass eine Welt ohne Atomwaffen soviel toller waere?


Ist doch eine berechtigte Frage, vor allem wenn es um Großmachtskonflikte geht. Meiner Meinung nach, kann man dort keine einfache Antworten geben, muss mit vielen Was-Wäre-Wenn-Hypothesen arbeiten. Allerdings glaube ich schon, dass zumindest die Versuche atomarer Abrüstung friedensfördernd sind. Ohne die Abrüstungsbemühungen der 70er wäre aus dem kalten wahrscheinlich doch noch ein heißer Krieg geworden. Abrüstungsverhandlungen fördern Vertrauen, Transparenz und Dialog. Dies könnte auch z.B. bei Indien und Pakistan so sein. Eine Welt, die von einem auf den anderen Tag ohne Nuklearwaffen dastünde, wäre m.E. keinesfalls sicherer, da bin ich bei rahvin. Allerdings der Prozess der zu einer Atomwaffen freien Welt führen könnte, wäre sicherlich einer der Vertrauen auch auf anderen Ebenen entstehen lassen würde.



Nach dieser Logik müsste man kräftig aufrüsten, um dann besser abrüsten zu können.

Eine Welt ohne Atomwaffen ist selbstverständlich sicherer.
Nordkorea kann Südkorea noch so of und lange konventionell angreifen, Argentinien oder Norwegen wird keinen Schaden davon haben.

Ein Diktator, und sei es noch so ein frommer christlicher, der uns vor dem Terrorismus retten will, kann mit einem Knopfdruck alles ausradieren, Argentinien und Norwegen eingeschlossen.

Die Abschreckungstheorie lebt immer noch davon, dass einige glauben, in irgendwelchen Winkeln oder Bunkern dieser Welt könne man überleben.
Das ist ein Irrglaube.


Du tust gerad so als wäre ein konventioneller Krieg zwischen Süd- und Nordkorea kein größeres Problem, da ja Norwegen nicht betroffen wäre. Das finde ich jetzt aber auch ziemlich naiv. Genauso naiv wie allein auf die Abschreckungstheorie zu setzen. Aber so einfach kann man sich es nicht machen. Die Welt ist nun mal so wie sie ist. Deshalb ist Abrüstung der richtige Schritt, um tiefer gehende Friedensverhandlungen und Annäherungsprozesse einzuleiten, gerade z.B. in Nahost. Dass von Nuklearwaffen eine unglaubliche Gefahr ausgeht, habe ich ja nicht verneint. Trotzdem haben sie stabilisierende Wirkung auf Konstellationen, die kurz vorm Krieg stehen. Diese Konstellationen gilt es zu überwinden.
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Stoppdenbus schrieb:
Die Abschreckungstheorie lebt immer noch davon, dass einige glauben, in irgendwelchen Winkeln oder Bunkern dieser Welt könne man überleben.
Nein, die Theorie lebt davon, dass man allen Akteuren ein rationales Verhaltensmuster unterstellt, und Nuklearwaffen deshalb nie eingesetzt werden würden. Aber auch das ist ein gefährlicher Gedanke, das will ich nicht abstreiten.
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Pedrogranata schrieb:
singender_hesse schrieb:
wann kommt den der us-schlag gegen den iran?  


Ist der Nobelpreis erst kassiert, bombt es sich ganz ungeniert.



   
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yeboah1981 schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
Die Abschreckungstheorie lebt immer noch davon, dass einige glauben, in irgendwelchen Winkeln oder Bunkern dieser Welt könne man überleben.
Nein, die Theorie lebt davon, dass man allen Akteuren ein rationales Verhaltensmuster unterstellt, und Nuklearwaffen deshalb nie eingesetzt werden würden. Aber auch das ist ein gefährlicher Gedanke, das will ich nicht abstreiten.


Von wegen. Es gibt User, die sind von bedenkenlosen Mods persönlich aufgefordert worden, uffs Knöbbsche zu drügge  
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adlerkadabra schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
Die Abschreckungstheorie lebt immer noch davon, dass einige glauben, in irgendwelchen Winkeln oder Bunkern dieser Welt könne man überleben.
Nein, die Theorie lebt davon, dass man allen Akteuren eine rationales Verhaltensmuster unterstellt, und Nuklearwaffen deshalb nie eingesetzt werden würden. Aber auch das ist ein gefährlicher Gedanke, das will ich nicht abstreiten.


Von wegen. Es gibt User, die sind von bedenkenlosen Mods persönlich aufgefordert worden, uffs Knöbbsche zu drügge  


Obama will den Atombutton abschaffen? Skandal!  
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yeboah1981 schrieb:
Du tust gerad so als wäre ein konventioneller Krieg zwischen Süd- und Nordkorea kein größeres Problem, da ja Norwegen nicht betroffen wäre.


So ist es ja zunächst auch. Genau wie uns ein Krieg in Darfur, ein Krieg in Sri-Lanka, ein Krieg in Timor oder wo auch immer erst mal nur in der Tagesschau interessiert.
Das ist nicht naiv, das ist Ralität, eine zynische vielleicht, aber so ist die Welt eben.
Im Falle eines Atomkrieges sieht die Sache ganz anders aus. Und deinen Optimismus mit Blick auf "die da oben" und ihre Vernunft teile ich absolut nicht.

Dazu gibt es inzwischen viel zu viele Pläne für einen "begrenzten Atomarkrieg", oder für Neutronenbomben, die die wertvolle Infrastruktur nicht stören.
Komischerweise kommen diese Pläne alle aus dem selben Land.

Die glauben also tatsächlich, sie kämen nach dem Krieg wieder aus ihrem Luxusbunker und leben weiter wie zuvor.

Eine stabilisierende Wirkung haben Atombomben nirgends auf dieser Welt, das ist ein Wedeln des Schwanzes mit dem Hund.
Wenn die Welt durch Abrüstung von Atomwaffen friedlicher wird, ist dies nun mal kein Verdienst der Atomwaffen, diese Logik ist absurd.
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Stoppdenbus schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Du tust gerad so als wäre ein konventioneller Krieg zwischen Süd- und Nordkorea kein größeres Problem, da ja Norwegen nicht betroffen wäre.


So ist es ja zunächst auch. Genau wie uns ein Krieg in Darfur, ein Krieg in Sri-Lanka, ein Krieg in Timor oder wo auch immer erst mal nur in der Tagesschau interessiert.
Das ist nicht naiv, das ist Ralität, eine zynische vielleicht, aber so ist die Welt eben.
Im Falle eines Atomkrieges sieht die Sache ganz anders aus. Und deinen Optimismus mit Blick auf "die da oben" und ihre Vernunft teile ich absolut nicht.

Dazu gibt es inzwischen viel zu viele Pläne für einen "begrenzten Atomarkrieg", oder für Neutronenbomben, die die wertvolle Infrastruktur nicht stören.
Komischerweise kommen diese Pläne alle aus dem selben Land.

Die glauben also tatsächlich, sie kämen nach dem Krieg wieder aus ihrem Luxusbunker und leben weiter wie zuvor.

Eine stabilisierende Wirkung haben Atombomben nirgends auf dieser Welt, das ist ein Wedeln des Schwanzes mit dem Hund.
Wenn die Welt durch Abrüstung von Atomwaffen friedlicher wird, ist dies nun mal kein Verdienst der Atomwaffen, diese Logik ist absurd.
Keine Ahnung, was du aus meinen Worten liest. Ich bezweifle ja auch den Rationalitätsgedanken und lehne gerade jede Verharmlosung von wegen "Mininukes" usw. entschieden ab. Aber man muss den Ist-Zustand betrachten. Komischerweise befürworte ich ja gerade den Weg, den Obama gehen will: Verhandlungen, schrittweiser Abbau der Potentiale, Transparenz. Deiner Meinung nach sollte ja Obama noch heute alle Bomben verschrotten. Das beißt sich irgendwie mit deiner Lobhudelei hier für ihn.
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Das ist der größte Witz seit ... ich weiß nicht seit wann!!!      

Nobelpreise sind auch nicht mehr das, was sie mal waren...

Anbei eine Info zum "ach-so-friedlichen-Amerika":

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,654036,00.html

*jedes Babylon fällt eines Tage, wann eures?*
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yeboah1981 schrieb:
Lobhudelei


Ach, echt?
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Stoppdenbus schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Lobhudelei


Ach, echt?


Ja. Jedenfalls eher, als dass ich Nuklearwaffen lobhudele. Ich finde nur, dass man die Argumente der nuklearen Optimisten nicht so einfach und undifferenziert abtun kann.
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yeboah1981 schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Lobhudelei


Ach, echt?


Ja. Jedenfalls eher, als dass ich Nuklearwaffen lobhudele. Ich finde nur, dass man die Argumente der nuklearen Optimisten nicht so einfach und undifferenziert abtun kann.



Du kannst die Position, die ich hier vertrete noch so "undifferenziert" und "einfach" nennen, um sie herabzusetzen. Die Vernichtung der Erde ist keine Option, deswegen ist die Antwort auf die Frage nach der Atombombe auch sehr einfach und sehr undifferenziert: Nein!


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