Wie die Überschrift schon sagt - warum will Robespierre seinen Jakobiner-Kumpel Danton um die Ecke bringen?
Halte bald ein Referat über Woyzeck, und soll so nebenbei noch was über die anderen Werke Büchners erzählen. Leider hält sich mein Wissen in europ. Geschichte in Grenzen, sodaß ich den Stoff Büchners nicht wirklich einordnen kann. Ich möchte einfach nur kurz und knapp in 3-4 Sätzen was zu dem Drama erzählen. Zur Hülf!
123tier schrieb: Wie die Überschrift schon sagt - warum will Robespierre seinen Jakobiner-Kumpel Danton um die Ecke bringen?
Halte bald ein Referat über Woyzeck, und soll so nebenbei noch was über die anderen Werke Büchners erzählen. Leider hält sich mein Wissen in europ. Geschichte in Grenzen, sodaß ich den Stoff Büchners nicht wirklich einordnen kann. Ich möchte einfach nur kurz und knapp in 3-4 Sätzen was zu dem Drama erzählen. Zur Hülf!
Weißt du, Robespierre war Anwalt. Und denen ist der Freundesmord geradezu in die Wiege gelegt....
Soweit ich mich erinnere, war Robespierre ein Vertreter der "reinen Lehre". In Danton sah er einen "Abweichler", der bestraft gehört. So ähnlich wie die Kämpfe der linken Gruppen in den 70ern gegeneinander. (Hoffentlich habe ich mich jetzt net blamiert, indem ich was Falsches im Kopf habe...)
Hab ich schon gelesen, nur wird darin nicht wirklich erklärt, warum Robespierre gegen ein Ende der Schreckensherrschaft ist. Steht doch der "Terreur" gegen Freiheit und Gleichheit.
Danton war gegen den von Robespierre verübten Terror. Ihm gingen die Septembermorde auf die Psyche, er fühlt sich dafür verantwirtlich. Um dem Terror ein Ende zu setzen, will er mit dem Ausland Verbindung aufnehmen, dafür wird er allerdings als Verräter verhaftet und wie Robespierre es geplant hatte, getötet, damit sein Weg frei ist. Im Übrigen hatten beide Reden gehalten, das Volk war aber auf Robespierres Seite, er war ein guter Redner.
Viel Spaß beim Woyczek und bei Effie Briest/Irrungen Wirrungen!
Robespierre: Mann der Selbstbehauptung. Er geht im Prinzip von der Unendlichkeit des eigenen Egos aus, und das heißt: auch seine Mission - im konkreten Fall die Revolution - ist dazu verdammt, tendenziell unbegrenzt, also permanent anhaltend zu sein. So wird Revolution zum Terror.
Bei Danton sieht das ganz anders aus. In zunehmendem Maße macht er die Erfahrung der Endlichkeit des Daseins, des eigenen Daseins. Diese Einsicht verstrickt ihn in Widerspruch zur progredierenden, sich aus sich selbet heraus immer weitertreibenden Revolution. Dieser Widerspruch ist tragisch im klassischen griechischen Sinn. (Robespierre kann in sich und um sich herum keinen Widerspruch dulden.)
So gesehen, ist es dann nur konsequent, wenn Danton zum Opfer von Robespierre wird: der Herrschaftswille des Ich schafft sich am Ende seine eigenen geheimen Ängste (Stewrblichkeit, Endlichkeit) vom Hals, indem er deren Protagonisten, Danton, umbringen lässt. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Raus aus dem Schlamassel ist er damit freilich nicht.
"Die Revolution frisst ihre Kinder" - um sich selbst, nur sich selbst weiter die Bahn frei zu halten.
Hab ich schon gelesen, nur wird darin nicht wirklich erklärt, warum Robespierre gegen ein Ende der Schreckensherrschaft ist. Steht doch der "Terreur" gegen Freiheit und Gleichheit.
watt? robespierre ist der Erfinder des "terreur" als regierungsform. Er ist die schreckensherrschaft...Außerdem finde ich dass im wikipediatext ziemlich gut auf die a)persönlichen Unterschiede und b) auf ihre abweichenden politischen Ansichten eingegangen wird. Du willst aber eigentlich 5 fertig formulierte sätze, die gut ins Referat passen hmmm?
adlerkadabra schrieb: Die beiden sind völlig unterschiedliche Typen.
Robespierre: Mann der Selbstbehauptung. Er geht im Prinzip von der Unendlichkeit des eigenen Egos aus, und das heißt: auch seine Mission - im konkreten Fall die Revolution - ist dazu verdammt, tendenziell unbegrenzt, also permanent anhaltend zu sein. So wird Revolution zum Terror.
Bei Danton sieht das ganz anders aus. In zunehmendem Maße macht er die Erfahrung der Endlichkeit des Daseins, des eigenen Daseins. Diese Einsicht verstrickt ihn in Widerspruch zur progredierenden, sich aus sich selbet heraus immer weitertreibenden Revolution. Dieser Widerspruch ist tragisch im klassischen griechischen Sinn. (Robespierre kann in sich und um sich herum keinen Widerspruch dulden.)
So gesehen, ist es dann nur konsequent, wenn Danton zum Opfer von Robespierre wird: der Herrschaftswille des Ich schafft sich am Ende seine eigenen geheimen Ängste (Stewrblichkeit, Endlichkeit) vom Hals, indem er deren Protagonisten, Danton, umbringen lässt. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Raus aus dem Schlamassel ist er damit freilich nicht.
"Die Revolution frisst ihre Kinder" - um sich selbst, nur sich selbst weiter die Bahn frei zu halten.
Oder einfacher ausgedrueckt : Robbespierre ging es maechtig auf den Sack, dass Danton Wein, Weiber und Gesang mehr mochte anstatt die Revolution immer weiter bis ins unendliche fortzufuehren
Hab ich schon gelesen, nur wird darin nicht wirklich erklärt, warum Robespierre gegen ein Ende der Schreckensherrschaft ist. Steht doch der "Terreur" gegen Freiheit und Gleichheit.
watt? robespierre ist der Erfinder des "terreur" als regierungsform. Er ist die schreckensherrschaft...Außerdem finde ich dass im wikipediatext ziemlich gut auf die a)persönlichen Unterschiede und b) auf ihre abweichenden politischen Ansichten eingegangen wird. Du willst aber eigentlich 5 fertig formulierte sätze, die gut ins Referat passen hmmm?
Mich verwundert es einfach nur, mit welchen Mitteln er das eigentliche Ziel, nämlich eine Republik zu schaffen, so krass ins negative hat lenken können. Wie gesagt, meine Kenntnisse in europ. Geschichte halten sich in Grenzen - und da bin ich eben über den Charakter von Robespierre gestolpert. Jetzt habe ich aber immerhin etwas zu dazugelernt - und werde auch weiterhin in die Bücher gucken. ,-)
123tier schrieb: Mich verwundert es einfach nur, mit welchen Mitteln er das eigentliche Ziel, nämlich eine Republik zu schaffen, so krass ins negative hat lenken können.
123tier schrieb: Mich verwundert es einfach nur, mit welchen Mitteln er das eigentliche Ziel, nämlich eine Republik zu schaffen, so krass ins negative hat lenken können.
Hab ich schon gelesen, nur wird darin nicht wirklich erklärt, warum Robespierre gegen ein Ende der Schreckensherrschaft ist. Steht doch der "Terreur" gegen Freiheit und Gleichheit.
watt? robespierre ist der Erfinder des "terreur" als regierungsform. Er ist die schreckensherrschaft...Außerdem finde ich dass im wikipediatext ziemlich gut auf die a)persönlichen Unterschiede und b) auf ihre abweichenden politischen Ansichten eingegangen wird. Du willst aber eigentlich 5 fertig formulierte sätze, die gut ins Referat passen hmmm?
Mich verwundert es einfach nur, mit welchen Mitteln er das eigentliche Ziel, nämlich eine Republik zu schaffen, so krass ins negative hat lenken können. Wie gesagt, meine Kenntnisse in europ. Geschichte halten sich in Grenzen - und da bin ich eben über den Charakter von Robespierre gestolpert. Jetzt habe ich aber immerhin etwas zu dazugelernt - und werde auch weiterhin in die Bücher gucken. ,-)
Nunja, ich denke dass ist genau einer der Unterschiede zwischen Danton und Robbespierre. Zusammen schmeißen sie den König raus, die Revolution ist im Vollen Gange. danton hält es nun für möglich die Revolution zu beenden und eine Republik aufzubauen, während Robbespierre die Revolution als eine Eigendynamik begreift, die ein dauerzustand ist. Er ist der Überzeugung, dass eine Konter-revolution nur zu verhindern ist, in dem man alle umbringt, die gegen die revolution sind. Für ihn ist der "terreur" als staatliche regierungsform zwangsläufig die einzige Möglichkeit die Revolution umzusetzten....
Halte bald ein Referat über Woyzeck, und soll so nebenbei noch was über die anderen Werke Büchners erzählen. Leider hält sich mein Wissen in europ. Geschichte in Grenzen, sodaß ich den Stoff Büchners nicht wirklich einordnen kann. Ich möchte einfach nur kurz und knapp in 3-4 Sätzen was zu dem Drama erzählen. Zur Hülf!
Weißt du, Robespierre war Anwalt.
Und denen ist der Freundesmord geradezu in die Wiege gelegt....
In Danton sah er einen "Abweichler", der bestraft gehört.
So ähnlich wie die Kämpfe der linken Gruppen in den 70ern gegeneinander.
(Hoffentlich habe ich mich jetzt net blamiert, indem ich was Falsches im Kopf habe...)
ich könnte dir meine 45er leihen.
peter
Hab ich schon gelesen, nur wird darin nicht wirklich erklärt, warum Robespierre gegen ein Ende der Schreckensherrschaft ist. Steht doch der "Terreur" gegen Freiheit und Gleichheit.
Viel Spaß beim Woyczek und bei Effie Briest/Irrungen Wirrungen!
Vielen Dank, das hilft mir schon mal weiter! (und auch wibs Kommentar!)
Robespierre: Mann der Selbstbehauptung. Er geht im Prinzip von der Unendlichkeit des eigenen Egos aus, und das heißt: auch seine Mission - im konkreten Fall die Revolution - ist dazu verdammt, tendenziell unbegrenzt, also permanent anhaltend zu sein. So wird Revolution zum Terror.
Bei Danton sieht das ganz anders aus. In zunehmendem Maße macht er die Erfahrung der Endlichkeit des Daseins, des eigenen Daseins. Diese Einsicht verstrickt ihn in Widerspruch zur progredierenden, sich aus sich selbet heraus immer weitertreibenden Revolution. Dieser Widerspruch ist tragisch im klassischen griechischen Sinn. (Robespierre kann in sich und um sich herum keinen Widerspruch dulden.)
So gesehen, ist es dann nur konsequent, wenn Danton zum Opfer von Robespierre wird: der Herrschaftswille des Ich schafft sich am Ende seine eigenen geheimen Ängste (Stewrblichkeit, Endlichkeit) vom Hals, indem er deren Protagonisten, Danton, umbringen lässt. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Raus aus dem Schlamassel ist er damit freilich nicht.
"Die Revolution frisst ihre Kinder" - um sich selbst, nur sich selbst weiter die Bahn frei zu halten.
watt? robespierre ist der Erfinder des "terreur" als regierungsform. Er ist die schreckensherrschaft...Außerdem finde ich dass im wikipediatext ziemlich gut auf die a)persönlichen Unterschiede und b) auf ihre abweichenden politischen Ansichten eingegangen wird. Du willst aber eigentlich 5 fertig formulierte sätze, die gut ins Referat passen hmmm?
Oder einfacher ausgedrueckt :
Robbespierre ging es maechtig auf den Sack, dass Danton Wein, Weiber und Gesang mehr mochte anstatt die Revolution immer weiter bis ins unendliche fortzufuehren
Mich verwundert es einfach nur, mit welchen Mitteln er das eigentliche Ziel, nämlich eine Republik zu schaffen, so krass ins negative hat lenken können. Wie gesagt, meine Kenntnisse in europ. Geschichte halten sich in Grenzen - und da bin ich eben über den Charakter von Robespierre gestolpert.
Jetzt habe ich aber immerhin etwas zu dazugelernt - und werde auch weiterhin in die Bücher gucken. ,-)
Selbst Stalin hatte mal gute Absichten.
Nichtma Lenin hatte gute Absichten.
Nunja, ich denke dass ist genau einer der Unterschiede zwischen Danton und Robbespierre. Zusammen schmeißen sie den König raus, die Revolution ist im Vollen Gange. danton hält es nun für möglich die Revolution zu beenden und eine Republik aufzubauen, während Robbespierre die Revolution als eine Eigendynamik begreift, die ein dauerzustand ist. Er ist der Überzeugung, dass eine Konter-revolution nur zu verhindern ist, in dem man alle umbringt, die gegen die revolution sind.
Für ihn ist der "terreur" als staatliche regierungsform zwangsläufig die einzige Möglichkeit die Revolution umzusetzten....
im Zweifelsfall immer mal hier schauen (ist besser als sein Ruf)
http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilien_de_Robespierre
Die ist Dir offenbar neulich in den Main gefallen