>

1. Fan-Bundestag in Hamburg

#
Hamburger Abendblatt vom 29. März 2006

Der 30. April 2006 könnte ein historisches Datum werden: Dann sind alle Fanvertreter der deutschen Erst-, Zweit- und Drittligavereine nach Hamburg in die AOL-Arena eingeladen, wenn der neue Bundesverband der Fanorganisationen "Unsere Kurve" seinen ersten "Bundestag veranstaltet.

Ins Leben gerufen wurde der Dachverband auf Initiative des HSV Supporters Clubs sowie der Fanabteilungen aus Dortmund und Frankfurt. Zu den Gründungsmitgliedern gehören auch die Fanprojekte aus Bielefeld, Mönchengladbach, Köln und Leverkusen. Diese vertreten insgesamt über 60 000 Klubmitglieder.


Mit dem Zusammenschluß wollen die organisierten Fans im Dialog mit den Vereinen und den Verbänden (DFL, DFB) ein mächtiges Sprachrohr beziehungsweise eine Lobby bilden, um "Interessen, Vorstellungen und Ziele des aktiven Fußballfans im Stadion in den Mittelpunkt zu rücken", wie der HSV-Fanbeauftragte Sven Freese sagt.

"Unsere Kurve" tritt ein für den Erhalt der Fankultur, der Freiräume für Fans - und soll bei geringem Verwaltungsaufwand und einer schlanken Struktur eine Anlaufstelle für Fanorganisationen sein. So wurden jetzt verschiedene Arbeitsgruppen gegründet, zu Themenschwerpunkten wie: Rechte und Rechtschutz, Beratung und Gründung von Fanabteilungen, Fankultur und Kommerzialisierung oder Sicherheitsprobleme.

"Eines unserer Hauptziele ist es, eine einheitliche Stadionordnung zu installieren", sagt Freese, der sich speziell beim HSV für niedrigere Zäune in der Nordkurve einsetzen will. Vorgehen will der Dachverband laut seiner jüngsten Mitteilung vor allem gegen folgende Mißstände: Die
Reduzierung des Fans zum Kunden, das Einstufen der Fans als Sicherheitsrisiko, die aktuellen Stadionverbotsrichtlinien, die Kriminalisierung von Fans und das Benutzen von Fans als Versuchskaninchen für Terrorbekämpfung. Der Fan sei oft kein gleichberechtigter Partner von
Vereinen.

"Unsere Kurve" will sich aktiv einsetzen für sozialverträgliche Eintrittspreise, die Stärkung selbst organisierter Faninitiativen und künftig stärker an den Entscheidungsprozessen im Sinne der Fans beteiligt sein.

Beim Bundestag werden bis zu 300 Teilnehmer erwartet. Einige sitzen dann gemeinsam am Tisch, die sich im Prinzip nicht ausstehen können. Übrigens: Die Vertreter von St. Pauli wurden nicht vom HSV eingeladen, sondern vom 1. FC Köln. Die hohe Fußball-Diplomatie . . .

von Alexander Laux

Infos unter http://www.UnsereKurve.de

---

Anmerkung: eingeladen sind Supporters Clubs, Fanabteilungen, Fanclub-Dachverbände, Fanprojekte, etc. keine Einzelfans!
#
Na endlich bewegt sich was...
#
Wirklich sehr gut. Die Frage ist jetzt noch, wie effizient das ist und was dabeirum kommt. Vor allem wie publik das alles dann gemacht wird. Würde das gerne weiterverfolgen


Teilen