>

Der Terminator richtet Friedensnobelpreiskandidaten hin!

#
Morgen früh, um 09.01 Uhr MEZ, wird Stan „Tookie“ Williams, mit einer Giftspritze hingerichtet. Sollte sich nicht doch noch, bis morgen früh, ein Bundesgericht erbarmen, wovon aber nicht auszugehen ist, wird das Urteil vollstreckt!

Tookie war einer der Begründer der Crips (die berüchtigste Streetgang LA’s) und wurde 1981 schuldig gesprochen, vier Menschen ermordet zuhaben.

Obwohl er nie seine kriminelle und durchaus brutale Vergangenheit leugnete, besteht er bis heute darauf, dass er mit diesen Morden nichts zu tun hat und seine Verurteilung beruht auch lediglich auf Indizien.

Seit seiner Verurteilung und besonders in den letzten 13 Jahren, welche er im Todestrakt des San-Quentin Gefängnisses verbrachte, sagte er sich aber von jeglicher Gewalt los und gründete mehrere Initiativen, um Kinder vor solch einer Laufbahn zu bewahren. Zudem schrieb er eine Reihe von Büchern, besonders für Kinder, welche in den USA, aber auch weltweit, in vielen Schulen zum Unterrichtsstoff gehören. Auch brachte ein Interview mit ihm, in welchem er zwischen „seinen“ Crips und den rivalisierenden Bloods vermittelte, zum ersten Mal seit vielen Jahren, einen Waffenstillstand zwischen den beiden Gangs.

Für sein Engagement wurde er insgesamt 5 Mal für den Friedensnobelpreis nominiert, allein in den letzten 4 Jahren 4 Mal, und zudem erhielt er 4 Literaturnobelpreisnominierungen für seine Bücher. Erst vor kurzem wurde er gar von Präsident Bush für sein soziales Engagement geehrt, obwohl dieser wohl nicht wusste, wen er da auszeichnete.

Zu Tookies größten Fürsprechern gehören u.a.:

- Die Friedennobelpreisträger Desmond Tutu und Mairead Corrigan Maguire
- Winnie Mandela
- Reverend Jesse Jackson
- Diverse Prominente wie Bianca Jagger, Jamie Fox, Snoop Dog, Dannie Glover, Anjelica Houston und Tim Robbins


„Witzig“ hieran ist, dass Tookie und Arnie, in ihren frühen Jahren, als der Gouvernator noch ein kleiner Bodybuilder war, gemeinsam Gewichte stemmten!



In diesem Sinne….

“Rest in Peace Tookie!“




P.s.: Wer mehr über ihn erfahren möchte:

http://www.tookie.com/
#
ich werd dran denken morgen...
#
Ein Moerder bleibt er trotzdem. Er hat sich zwar von den ganzen Sachen distanziert, dennoch kann man diese 4 Morde nicht rueckgaengig machen.
#

SanJoseAdler schrieb:
Ein Moerder bleibt er trotzdem. Er hat sich zwar von den ganzen Sachen distanziert, dennoch kann man diese 4 Morde nicht rueckgaengig machen.


Und Du hast nicht mal den geringsten Zweifel daran?

Lies mal diesen Artikel....

http://www.taz.de/pt/2005/12/12/a0178.nf/text.ges,1

...und dann stelle Dir die Frage, ob man, wenn überhaupt, jemanden töten darf und sollte, wenn es auch nur den geringsten Zweifel gibt?

Ich möchte aber auch mal die SZ zitieren, welche da schreibt....

"So könnte gerade ein Ex-Gangster, der von sich sagt, er sei „als Jugendlicher mit den negativen Stereotypen verschmolzen, die er über die angeblich unzivilisierte, kriminelle, gewalttätige und promiske Lebensweise schwarzer Menschen mitbekommen habe“, den Konservativen als Beispiel für die positive Wirkung des Strafvollzugs dienen.

Schwarzenegger wird das weniger interessieren. Ihm geht es um seine politische Zukunft: Ein Gnadenerlass könnte den angeschlagenen Gouverneur auf seinem Ausgleichskurs mit den Demokraten voranbringen. Die Rechten allerdings würden Schwarzenegger jede Nachsicht bei der Todesstrafe verübeln – immerhin wurde in Kalifornien seit 1967 kein Todeskandidat mehr begnadigt.

Einer Frage aber wird sich Schwarzenegger stellen müssen: Wenn der Mitbegründer der Crips seine restliche Lebenszeit nutzt, um möglichst viele Jugendliche vom Gefängnis fern zu halten – wem könnte dann ein toter Tookie Williams nützen?"


http://www.sueddeutsche.de/,tt1l2/kultur/artikel/20/65954/
#
SanJoseAdler schrieb:
Ein Moerder bleibt er trotzdem. Er hat sich zwar von den ganzen Sachen distanziert, dennoch kann man diese 4 Morde nicht rueckgaengig machen.
Und selbst wenn er all die Morde begangen haben sollte, so steht nichtsdestotrotz keinem Menschen zu, über sein Leben bzw. seinen Tod zu richten.
Denkt lieber mal darüber nach, was wäre, wenn ihr solche Taten begangen hättet und dafür mehr Zeit im Bau verbracht hättet, als ihr bisher als freie Menschen erlebt habt. Da hat niemand die Chance, sich seiner Fehler bewusst zu werden und diese zu bereuen?
Und nach einer solchen Zeit dem Menschen noch zu einem unwürdigen Tot verurteilen?
Stattdessen sollte man eher lernen, Menschen für ihre Fehler zu vergeben.

Und wenn jetzt natürlich gleich wieder die "Wer mein Kind anrühren würde, dem würde ich mit 'ner rostigen Klinge alle Eingeweide einzeln herausschnippeln"-Fraktion ihre Messer schleift - für mich ist die Todesstrafe auch weiterhin für jeden Staat, der sie innehält ein absolutes Armutszeugnis.
#
wer einen menschen tötet ist ein mörder (da gibt es nur ganz wenige ausnahmen -> notwehr, bespielsweise oder sterbehilfe im einverständnis mit demjenigen, der sterben möchte).

einen menschen, selbst einen mörder, 24 jahre in der todeszelle auf den tag seiner auslöschung warten zu lassen, empfinde ich als zutiefst unmenschlich. ebenso wie den akt einer hinrichtung.

mit christlichen werten ist eine hinrichtung ebenso wenig in einklang zu bringen wie mit einer humanistischen sicht auf die welt.

es geht bei der todesstrafe nicht um strafe, sondern um rache. und ich bin der festen überzeugung, dass die todesstrafe nur denjenigen hilft, die rache möchten. aber weder der gesellschaft, noch irgendwelchen opfern. ansonsten wären die usa ja ein friedliebendes land ohne verbrechen und mörder, da die todesstrafe abschreckende wirkung hätte. dem ist aber nicht so.

peter
#
Ich vertete halt die Meinung, dass niemand es verdient zu leben, wenn er 4 Menschen toetet.
Er hatte wohl jahrelang Zeit seine "Unschuld" zu beweisen. Konnte er wohl auch net, also was will man machen.In den USA gibt es nun mal die Todesstrafe und sie wird angewandt.
#
Ob es wenig oder kaum Abschreckung hat, weiss man auch net 100%. Wer weiss wieviele Morde sonst passieren wuerden. Klar ist natuerlich auch, dass jemand der Leute aus "Vergnuegen" umbringt sich einen Dreck um die TOdesstrafe kuemmert. Sicherlich sollte man niemanden ueber 20 Jahre auf seine Hinrichtung warten lassen.
#
Für mich sind die und bleiben die USA der größte "Schurkenstaat" überhaupt! (ja, ich weiss was ich da sage!)
Das Problem ist das man in einem möglichen Krieg (auch mit dem Rest Europas alliert) keine Chance gene die USA hätte, und so kommt es das die fröhlich vor sich hin "schurken"!

Ich meine, man sieht sich dort als sehr frommer und religiöser Staat. Im gleichen Atmenzug erklärt man aber auch schon wieder dem nächsten muslimischen Land den Krieg. Und in genau diese "Gut-Böse-Kontrast" passt auch die Todesstrafe hinein.
"Du sollst nicht töten.", so steht es in der Bibel. Wenn man aber überzeugt davon ist, dass ein Mensch einen anderen getötet hat, so darf man diesen dann töten? Ist Unrecht+Unrecht=Recht?

Wir haben da in der Schule etwas, das nennt sich "Debating-Class", neulich erst haben wir darüber diskutiert was man mit Mördern, Vergewaltigern und Kinderschändern machen sollte. Was für mich dabei die beste These war: Man sollte jedem Menschen (auch Mördern und Kinderschändern) Zeit geben sich zuläutern (im Gefängnis) und ihnen dann eine zweite Chance zugestehen. Wenn sie allerdings diese auch nicht nutzen und "rückfällig" werden, dann sollte man zu empfindlicheren Strafen greifen, z.B. Vergewltiger kastrieren(!) oder eben auch die Todesstrafe in Betracht ziehen!

Deswegen komme ich zu dem Schluss das ich die Todesstrafe nicht grundsätzlich als falsch ansehe, aber die Art und Weise der USA ist schon fast lächerlich, man kann niemandem auf Grund eines Indizien-Prozesses das Leben nehmen!
Meine Meinung.

Gut Nacht,
Christus
#
Diesem Österreicher sind wohl die ganzen Waffen und Filme nicht zugute gekommen. Es ist nicht der erste den er hinrichten lässt. Manchmal fragt man sich, was in so einem Schädel. der jahrelang von Anabolika vollgestopft wurde vorgeht.

Ich kenne diesen Tookie zwar erst seit gestern, aber ich bin der Meinung, dass sich Menschen auch ändern können. Zunmal seine Verurteilung nur auf Indizien beruht.

Ohne Worte was die da drüben machern

Rest in Peace
#
Wie würdet Ihr reden wenn er einen aus Eurer Familie getötet hätte ?
#
mann, was hier manchmal so abläuft ist ohne worte, da wird über ein sehr komplexes thema auf einem niveau diskutiert: unterirdisch. schurkenstaaten, kriege, ausgerechntet der forums-rechte wird zum lämmchen, christus will sich mit dem rest der welt gegen das böse "allieren" (hübsch, das wort sollte man noch mit sinn füllen).
wenn man die todesstrafe für grundsätzlich richtig hält (das tue ich nicht, aber ich maße mir nicht an, die eine oder andere meinung mit alt- oder neutestamentarischen pseudoargumenten zu vertreten), dann hat schwarzenegger eine logische und gut begründete entscheidung getroffen. wenn der gewandelte tookie sich an seine gang-vergangenheit erinnert, dann wird er die auge-um-auge-gerechtigkeit die er selbst innerhalb des gang-systems praktiziert haben wird wieder erkennen und mag hoffentlich seinen frieden damit finden.
trotz des ernsten themas: auf einen sieg in kaiserslautern!
marco
#

OLF1899 schrieb:
Wie würdet Ihr reden wenn er einen aus Eurer Familie getötet hätte ?
wie würdest du reden, wenn jemand aus deiner familie in der todeszelle sitzen würde und es nach wie vor zweifel an seiner schuld geben würde (wie in zig fällen davor auch....)?

war es hermann hesse der schrieb:
der staat verbietet gewalt, sichert sich aber das monopol darauf?

egal wer es sagte, ich denke, KEIN mensch sollte sich anmaßen dürfen, über das leben eines anderen zu entscheiden. erst recht kein richter oder eine jury, die in super vielen fällen genau das macht, was die "geschicktere" der beiden anwaltsparteien möchte. und wie wir alle wissen, ist dieses "ungleichgewicht" zwischen staatsanwaltschaft und verteidigung gerade bei angeklagten afroamerikanern, nicht wirklich zum vorteil der beschuldigten verschoben....

jemand der dermaßen kapitale verbechen wie mord begangen hat, sollte in meinen augen lebenslang eingesperrt werden. ihn zu töten halte ich für nicht legitim.
#

SanJoseAdler schrieb:
Ob es wenig oder kaum Abschreckung hat, weiss man auch net 100%. Wer weiss wieviele Morde sonst passieren wuerden. Klar ist natuerlich auch, dass jemand der Leute aus "Vergnuegen" umbringt sich einen Dreck um die TOdesstrafe kuemmert. Sicherlich sollte man niemanden ueber 20 Jahre auf seine Hinrichtung warten lassen.

Würdest du denjenigen am besten gleich am selben Tag exikutieren?
Ich finde einfach die Todesstrafe gehört abgeschafft (wie in einigen Staaten der USA auch geschehen). Was gibt einem das Recht darüber zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht?
Ich meine ich bin ein Gegner des gesammten US-Gerichtssysthems. Da entscheiden Laien, über Schuld und Unschuld eines Menschen. Zudem wir nicht der Täter als Individuum betrachtet, sondern die Tat mit anderen Taten verglichen. und nachdem dann "das Volk" entschieden hat schuldig oder unschuldig (fast wie im alten Rom Leben oder Tod) wir ein Mensch für Jahre weggesperrt und vielleicht dann getötet. Gerade da liegt doch das Problem, "das Volk" lässt sich von Vorurteilen etc leiten (Wieso hat die Jury sonst damals Michael Jackson frei gesprochen?). Es ist bekannt, dass mehr ethnische Minderheiten zum Tode verurteilt werden. Wie man dann aber auch noch so nen Müll abgegeb kann wie du ist mir win Rätsel.

SanJoseAdler schrieb:
Ich vertete halt die Meinung, dass niemand es verdient zu leben, wenn er 4 Menschen toetet.
Er hatte wohl jahrelang Zeit seine "Unschuld" zu beweisen. Konnte er wohl auch net, also was will man machen.In den USA gibt es nun mal die Todesstrafe und sie wird angewandt.


Wie soll jemand aus der Todeszelle seine Unschuld beweisen? Und selbst dann ist es nicht sicher, ob das Urteil der Jury aufgehoben wird.
Und mit welcher gelassenheit du die Todesstrafe hinnimmst ist erschreckend.

Sollte man deiner Meinung nach auch die Folter (Daschnerfall) wieder einführen, ich meine, dann gestehen die Leute ja schneller und wenn wir erstmal ein paar Jahre gefoltert haben, gibt es vielleicht auch Geständnisse ohne Folter wie am Fließband.
#
Der erste Österreicher, der nach 60 Jahren per Gesetz legal töten darf.
Als hätte die Geschichte nicht gezeigt, daß das nix bringt!
#
Niemand hat die Todesstrafe verdient. Und ganz sicher gar nicht wenn keine Beweise vorliegen.


@Nicole
Ich weiss nicht was Folter oder der "Fall Daschner" hiermit zu tun hat. Aber wenn man, um einem Kind, das einer Bestie in die Hände gefallen ist, das Leben zu retten, ebendieser Bestie mal ein bisschen den Arm zu verbiegen androht, ist "Folter" zu schreien dann doch ziemlich lächerlich. Bald ist es womöglich auch noch Folter, einem Mörder Handschellen anzulegen. Oder bei der Festnahme so fest wie eben notwendig zuzupacken. Ich hoffe, dass Gäfgen nicht böse vom Gefängniswärter angeschaut wird, das ist bestimmt auch Folter. Ganz bestimmt ist es auch Folter, dass man ihm durch seine Inhaftierung verwehrt, aus Geldgier Kinder zu ermorden.
Lass mal die Kirche im Dorf.


DA
#

nicole1611983 schrieb:
Da entscheiden Laien, über Schuld und Unschuld eines Menschen.
Bei uns gibt es auch genug Laien die über andere Menschen entscheiden....

Sollte man deiner Meinung nach auch die Folter (Daschnerfall) wieder einführen...
Bei dem Daschner Fall ging es nur um Androhung von Folter und nicht um Folter.....
#
Tookie ist tot.
#
Brady, bei uns sitzen max. 2 Laien dabei, die zusammen mit dem Richter (die bei uns ja auch ne recht gute Ausbildung genießen) über Schuld und Unschuld entscheiden. Bei denen sitzen 12? wild aus dem Volk zusammen gesuchte Leute da, die entscheiden sollen, was Recht und was unrecht ist, dabei dauert ein Studium der Rechtswissenschaften in den USA auch nichtkürzer als bei uns.
Es kann doch nicht sein, dass Menschen, die von der ganzen Materie keine Ahnung haben über schuld und unschuld entscheiden und die, die Ahnung haben dann nur noch das Strafmaß festlegen.


Teilen