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Xaver08

13207

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Die Autoindustrie lacht also über e-fuels. Schreibt die Wirtschaftswoche.

Da bietet sich doch an, nicht nur Sekundärquellen zu bemühen, sondern zu schauen, was der Verband der "lachenden" Industrie (VDA) dazu sagt:

"Die deutsche Automobilindustrie bekennt sich zu den Pariser Klimaschutzzielen bis 2050. Das gemeinsame Ziel, den Verkehr bis 2050 klimaneutral zu machen, kann dabei nur erreicht werden, wenn im Verkehrssektor zusätzlich zur Elektromobilität mit grünem Strom auch fortschrittliche Biokraftstoffe und Electrofuels (E-Fuels) zum Einsatz kommen: mit Wasserstofftechnologie und erneuerbaren Energien hergestellte nachhaltige, regenerative Kraftstoffe."
https://www.vda.de/de/themen/e-fuels/klimazielbeitrag-e-fuels

Und was liest man so von den Herstellern. Offiziell steigen alle aus. In Wirklichkeit halten sie sich die Option "Verbrenner" weiter offen.
Beispiel BMW
https://www.electrive.net/2023/03/08/bmw-entwickelt-wohl-neue-verbrenner-plattform/
"Aber nicht nur von BMW könnte es weiterentwickelte Verbrenner geben, denn offenbar will auch Mercedes vor allem für China die Hintertür bei seinem End-Datum für den Verbrenner zu nutzen. Offiziell plant der Hersteller zwar, bis zum Ende dieses Jahrzehnts rein elektrisch zu werden, „wo immer die Marktbedingungen es zulassen“."

Oder Porsche, eine 100% VW Tochter. Die haben in Chile eine e-fuel Anlage in Betrieb genommen und sagen:

"Auch wenn sich Porsche nach wie vor der Elektromobilität verschrieben hat und im Jahr 2030 bei seinen Neuauslieferungen einen vollelektrischen Anteil von mehr als 80 Prozent anstrebt, sind noch sehr viele der im Laufe der Jahre produzierten Porsche-Fahrzeuge auf der Straße. Mit dem in dieser Pilotanlage hergestellten Kraftstoff können die Motoren dieser Wagen noch weit bis in die Zukunft laufen, ohne fossile Brennstoffe zu benötigen."
https://newsroom.porsche.com/de/2023/unternehmen/porsche-efuels-pilotanlange-haru-oni-chile-synthetische-kraftstoffe-behind-the-scenes-31228.html

Es ist nicht immer so wie man sich es wünscht und auch nicht so, wie es auszusehen scheint.


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hawischer schrieb:

Es ist nicht immer so wie man sich es wünscht und auch nicht so, wie es auszusehen scheint.



Der VDA vertritt auch die Zulieferer, die ein starkes Interesse an einer Weiterexistenz des Verbrenners haben.
Das führt dazu, dass der VDA sehr stark für den Verbrenner lobbyiert, was die Automobilhersteller auch des öfteren bemängelt haben. Beispielsweise VW hat bereits mit dem Ausstieg gedroht.

Nicht rechnen können offensichtlich nicht nur Politiker sondern auch Lobbyisten 😊



Die anderen Themen, auch der Werbebeitrag von Porsche, haben wir doch schon durchgekaut.


Der Werbebeitrag von Porsche ist allerdings lustig, der schliesst mit den Worten:

Werbung von Porsche schrieb:


Haru Oni ist ein Zeichen der Hoffnung im Kampf gegen den Klimawandel, für eine nachhaltigere Zukunft – und vielleicht auch unter der klangvollen Begleitung eines Sechszylinder-Boxermotors.



Zur Efuelsanlage in Chile habe ich schon ausgiebig was geschrieben, es lohnt sich, das nochmal nachzulesen, damit Du die Hintergründe der Nachteile von Efuels besser verstehst.


Aktuell produziert die Anlage 150 000 l pro Jahr, ein Rampup ist geplant. Angeblich soll 2027 genug Efuels für ca. 1% des deutschen Marktes (individualtverkehr) dort produziert werden, dafür werden 600 Windräder gebraucht.

Sollte man ca. 50% des deutschen Marktes bedienen wollen, würde man 30 000 Windräder brauchen, nur der deutsche Markt zu einem Preis von ca. 7-10Euro/l. Und dann hat Chile noch keine Windräder für sich gebaut. Natürlich ruft Porsche bereits nach Subventionen, damit Efuels bezahlbar werden. Das ist sicherlich das berühmte Credo, der Markt regelt das.

Mit der gleichen Menge Strom mit der so Efuels für 100km erzeugt werden, fährt aber das Elektroauto mind. 600km. Es ist weder effizient, noch günstig.
Wir werden in dieser Übergangsphase nicht genug Strom für so Phantastereien haben, besser geht der Strom ohne mehrfache Umwandlung direkt in den Individualverkehr und efuels nutzen wir da, wo es keine Alternativen gibt.

Im Flug- und Schiffsverkehr werden die Bedarfe sehr groß sein, auch die Industrie braucht Wasserstoff und Ammoniak. Es ist unlogisch, da in Konkurrenz zum Individualverkehr zu treten, wo es eine gute Alternative gibt.

Die Fortschritt findet aktuell weitestgehend woanders statt, deutsche Hersteller hatten zulange keine Planungssicherheit. Ich war Größenordnung 2010 auf einem Vortrag eines Chefentwicklers von Daimler, der genau das eingefordert hat von der Politik, Planungssicherheit, da sonst der Rückstand in Richtung Asien zu gross werden würde. Unter den Top 20 der meistverkauften Elektroautos sind kaum Europäer… 3x VW, ziemlich abgeschlagen und das war es dann schon.
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In der Wirtschaftswoche findet sich heute ein Kommentar zur efuels Posse, neben ein paar Sachinfos fällt der Autor ein deutliches Urteil über Efuels befürwortende Politiker.

Wiwo schrieb:

Denn anders als Politiker kennen Ingenieure die Naturgesetze.


https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/verbrenner-aus-ueber-e-fuels-lacht-die-autoindustrie/28465812.html

Ich gehe mittlerweile davon aus, dass efuels mit aufgenommen werden in die Regelung,  nach der Solarindustrie und Windindustrie  in Europa gefährdet das die nächste Industriesparte in Europa.

Tragisch, denn hätte Wissing nicht gepennt oder jetzt andere Motive, hätte es einen günstigeren Zeitpunkt gegeben, mehr auszuhandeln. So bleibt ein massiver Schaden für das Ansehen D und das Risiko, dass die Entscheidung komplett kippt.

Ich hoffe, dass die Industrie stabil genug ist, um das Irrlichtern des deutschen Verkehrsministers auszuhalten
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Nimm das Neapel!

https://www.cnn.com/2023/03/09/world/asteroid-collision-risk-2046-nasa-scn/index.html

PS Kann man da was machen, wie ist der Stand der Technik? Kennt sich jemand aus?
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Ja
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Verstehe ich das aber richtig, dass in dieser Rechnung nicht die Kosten für den Klimaschutz einfließen bzw. die Kosten/Nutzen-Rechnung, sondern nur die Kosten durch die Klimawandel-Folgen selbst?
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so habe ich das auch verstanden, ich habe allerdings (noch) nicht in die studie selber geschaut...

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das von edf gebaute hinkley point c in uk wird wieder teurer...
https://www.ft.com/content/ae5fb399-08ce-4045-bb70-45a6531ac5f2

die aktuelle kostenschätzung liegt mit 32 milliarden pfund (ca 40 milliarden euro) 20% höher als letztes jahr (26 Milliarden pfund).

edf plant den partner cgn zu fragen, ob sie sich freiwillig an der kostensteigerung beteiligen, geht aber nicht davon aus.

das sind weitere massive finanzielle rückschläge für den französischen staatskonzern, der im letzten jahr bereits massive verluste aufgrund der unzuverlässigkeit der nuklearen stromerzeugung hinnehmen musste, die dieses jahr vermutlich weitergehen werden.

mittlerweile ist der konzern komplett vom staat übernommen worden, um die verluste aufzufangen.
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Schön, dass du Spaß im Zug hattest. Ich habe aber überhaupt nicht von gewonnen oder verloren gesprochen, sondern von einer beschleunigten Aktivität, siehe Beispiele.
Kann mich natürlich auch täuschen. War halt mein Eindruck, dass im letzten halben Jahr so viele umweltbegünstigende Entscheidungen getroffen wurden wie sonst in drei Jahren. Das mit den Heizungen war dabei sicher die überraschendste - auch wenn der Vorstoß noch nicht durch ist.
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ich habe eher den eindruck, dass das an den grünen als regierungspartner liegt.

wir sehen (auch in europa) massiv die handschrift eines grünen wirtschaftsministeriums, so deutlich wie die letzten jahre, wurde das noch nie.

auf der anderen seite sehen wir eine starke lobby, die mit allen kräften versucht den status quo zu halten (fdp und aus der opposition cdu/csu, die spd kann sich nach meinem eindruck nicht wirlklich entscheiden, was sie tun soll).

nichtsdestotrotz habe ich auch das gefühl, dass mit durch die aktionen der lg geprägt, ein diskurs in der gesellschaft startet. die aktionen der lg stossen auf massive ablehnung, trotzdem wird über das thema gesprochen, so viel wie lange nicht, was natürlich nicht nur daran liegt.

das handeln beispielsweise der fdp gegen klimaschützende massnahmen hat nichts mit der lg zu tun, auch wie söder oder merz sich positionieren nicht, das sind althergebrachtet positionen, die sie vertreten, da kommen sie einfach nicht raus, das ist so eine art lock-in.
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eine neue studie der bundesregierung untersucht die finanziellen folgen des klimawandels für deutschland...

auf basis von daten aus den ipcc berichten wurden 3 szenarien durchgespielt (schwach, mittel und starker klimawandel) um die folgekosten durch schäden an gebäuden, ernteausfälle etc. zu bewerten.

Bis 2050 sind im starken Szenario Folgekosten von 900 Milliarden Euro zu erwarten, selbst im schwachen Szenario wären immer noch Kosten von 250 Milliarden Euro zu erwarten.

https://www.handelsblatt.com/dpa/forschung-innovation/studie-klimawandel-koennte-deutschland-hunderte-milliarden-kosten/29019268.html

In der Öffentlichkeit wird der Klimawandel und der Kampf dagegen oft unter dem Gesichtspunkt betrachtet, was uns die Verhinderung kostet, fast nie steht im Fokus was es uns kostet, wenn wir nichts tun.

Mit solchen Studien bekommen die Tatsache nichts zu unternehmen, es einfach weiterlaufen zu lassen, ein Preisschild. Wer bezahlt das, wem werden die Kosten aufgebürdet dafür, nichts getan zu haben.

Und es zeigt auf, was wir sparen können, wenn wir geplante Massnahmen wirklich umsetzen.
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Xaver08 schrieb:

bin ich verantwortlich dafür, dass Du hier die Unwahrheit schreibst:

hawischer schrieb:

Mit einem Verbot würde weitere Investitionen in die Entwicklung von e-fuels de facto gestoppt.



Ich habe es schon mal geschrieben :

" E-Fuels könnten ab 2035 also nur noch in Neufahrzeugen von Herstellern eingesetzt werden, die pro Jahr in Kleinserie weniger als 1000 Autos produzieren, oder in Sonderfahrzeugen wie Feuerwehr- oder Krankenwagen."

Die Begrenzung von e-fuel Anwendungen auf bestimmte Fahrzeugarten oder -gruppen bedeutet logischerweise ein Verbot für alle anderen Anwendungen, die nicht unter die Definition der Verordnung fallen.
Für diese - dann "verbotenen" Anwendungen - lohnen sich Investitionen nicht mehr.
Ist doch ganz einfach zu verstehen.
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Nachdem ich jetzt also nicht mehr verantwortlich dafür bin, dass Du die Unwahrheit geschrieben hast, ist es jetzt anders gemeint ....

und auch das stimmt übrigens nicht. efuels können unbegrenzt eingesetzt werden, so sie keine emissionen verursachen.

wenn sie emissionen verursachen können sie im flugverkehr, in der schifffahrt, bei der bestandsflotte des individualverkehrs, im güterverkehr und und und immer noch eingesetzt werden.

efuels werden nicht verboten, insofern ist auch die behauptung, dass weitere investionen gestoppt werden, nicht wahr. es gibt nachwievor eine große notwendigkeit für efuels....
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Warten wir ab, was die EU für Kompromisse vorschlägt. Der Kanzler hat sich zumindest von den Einwänden des Verkehrsministers überzeugen lassen.
Scheint ja nicht so abwegig zu sein.
Zu glauben, wir sind technologisch ausreichend befähigt und mit E-Motoren ist alles eingetütet, lässt viele Möglichkeiten liegen.

Und abschließend. Verbote hast Du in die Diskussion eingebracht.

"Ein wesentlicher Teil des Paketes der EU im Kampf gegen den Klimawandel und dabei die Vorreiterrolle einzunehmen auch technologisch ist ein Verbot von schädlichen Emissionen bei der Antriebstechnik in PKWs, die ab 2035 zugelassen werden."

Das war der Ausgang für die folgenden Beiträge zu e-fuel.

Und die schädlichen Emmisionen als Ursache des Klimawandels ist nun mal Kohlendioxid. Und e-fuel ist Co2-neutral. Deine Einwände zur Herstellung sind bekannte und von mir auch beschriebene Probleme bei der Produktion. Die Technologie ist aber noch nicht zu Ende entwickelt. Also lass die Fachleute arbeiten.
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ok, ich habe gelernt, dass Du besser weisst, was ich gemeint habe, soweit so gut.

Jetzt kommt noch was dazu, dadurch dass ich über den Plan der EU geschrieben habe, in dem das Wort Verbot vorkommt,
Xaver08 schrieb:

Ein wesentlicher Teil des Paketes der EU im Kampf gegen den Klimawandel und dabei die Vorreiterrolle einzunehmen auch technologisch ist ein Verbot von schädlichen Emissionen bei der Antriebstechnik in PKWs, die ab 2035 zugelassen werden.


bin ich verantwortlich dafür, dass Du hier die Unwahrheit schreibst:

hawischer schrieb:

Mit einem Verbot würde weitere Investitionen in die Entwicklung von e-fuels de facto gestoppt.


an einem Tag nicht arm an Kuriositäten, ist das durchaus nochmal erheiternd

Den Stand der Dinge, den ich wiedergegeben habe, beruht auf Aussagen der Fachleute , die sicherlich daran weiterarbeiten werden müssen

Ich habe ja auch erklärt, dass es physikalische Grenzen gibt. Physikalische Grenzen lassen sich durchaus verschieben, bei Star Trek oder bei Star Wars, aber nicht in der realen Welt.
Entscheidungen muss man auf der Basis des aktuellen Wissensstandes treffen, vor allem wenn man Zeitdruck hat, ist es nicht sinnvoll Entscheidungen immer weiter zu vertagen oder zu hoffen, dass irgendwann ein Wunder geschieht.





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Xaver08 schrieb:

"....Im Gegenteil man rechnet fest mit einem Einsatz von Efuels, allerdings an den Stellen an denen es keine Alternative gibt. Aktuell geht man davon aus, dass Efuels beispielsweise im Flugverkehr und im Schiffsverkehr zum Einsatz kommen werden, bei beiden sind aktuell weder Batterie und Wasserstoff (Reichweite und Energiedichte) ein Alternative. D.h. es ist essentiell, dass dafür ausreichend Efuels vorhanden sind...."


Die Frage ist ja wieviel der Verbrenner es später noch geben wird - wenn doch die Automobilhersteller (Außer Porsche) sich schon auf die Elektroautos festgelegt haben. Wobei man sich da fragt wieso die dann Planungssicherheit brauchen?
Aber natürlich hast Du recht, es wird eine Konkurrenz zwischen z.B. Flugzeugen und Autos um das Stöffche geben....aber ist dies schlimm, gerade im Hinblick auf die Umwelt? Es geht doch darum die Verbrennung so schnell wie möglich zu reduzieren, ein hoher Preis ist eine verdammt gute Motivation würde ich mal sagen.
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mit dem hohen preis hast du nicht unrecht. es ist möglich, dass es sich darüber schnell klärt.

Aber Porsche ruft jetzt schon nach Subventionen dafür.

Die Problematik wird sein, dass es in der Übergangszeit hin zu einem 100% regenerativen System nicht zuviel Strom geben wird, d.h.wir können es uns in dieser Zeit nicht leisten, eine Technologie mitzuschleppen, die das 6-10 fache einer alternativen Technologie an Strom verbraucht.

Bei Autos haben wir eine Alternative, bei Flugzeugen wird Elektro auf Langstrecke nach aktuellem Wissensstand nicht funktionieren.
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In Frankreichs Kernkraftwerken scheinen die Probleme im übrigen weiterzugehen, die  Stromproduktion erholt sich nicht wirklich, Streik, fortgesetzte Trockenheit und jetzt neue technische Probleme reduzieren die Stromproduktion weiterhin drastisch, es ist wohl davon auszugehen, dass uns die französische Atomatromkrise auch dieses Jahr begleitet wird.


Jetzt wurde in einem AKW ein tiefer Riss in den Rohren der Notkühlung gefunden

https://de.nachrichten.yahoo.com/neuer-riss-leitung-franz%C3%B6sischen-atomkraftwerk-114752539.html
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Die Situation scheint kritischer zu werden, die EDF ist aufgefordert ihr Prüfkonzept zu überarbeiten, der Fehler ist trotz monatelanger Prüfungen erst jetzt aufgefallen.

Bei einer Wandstärke von 27mm ist ein 24mm tiefer Riss nur noch 3mm von einem Loch entfernt. Wenn es dumm läuft, steht den Rest des Jahres die Hälfte der AKWs wieder… ganz ohne Kühlwassermangel

Irgendwann können wir sie auch ganz auslassen
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Xaver08 schrieb:

hawischer schrieb:

Wenn man e-fuels Autos auch in großen Stückzahlen verkaufen wollte, dann ginge das nicht.
Der Bundeskanzler sieht das wohl auch so:



natürlich nicht, denn ein standard verbrenner mit efuels ist ja nicht emissionsfrei.
Stickoxide, Kohlenmonoxid, Ammoniak, Russ, Feinstaub etc.... die ganze ungesunde Palette eines Verbrenners.

hawischer schrieb:

Was spräche dagegen mit Verbrennen weiter zu fahren, wenn es der Technologieentwicklung gelingt emmisionsfreie Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen?


und emissionsfrei soll es doch sein, so hattest du es vorgeschlagen und so sah es der eu entwurf vor, den die fdp jetzt kurzfristig blockiert hat.


Du musst Dich schon entscheiden was Du diskutieren willst. Aufgemacht hast Du mit diesem Text:

(Zitat Xaver08)
"Ein wesentlicher Teil des Paketes der EU im Kampf gegen den Klimawandel und dabei die Vorreiterrolle einzunehmen auch technologisch ist ein Verbot von schädlichen Emissionen bei der Antriebstechnik in PKWs, die ab 2035 zugelassen werden. Das klingt etwas sperrig und wird oft abgekürzt mit Verbrennerverbot, was es de facto nicht ist."

Es geht Dir um den Klimawandel und das heißt in erster Linie CO2-neutral. Aktuell ist die Entwicklung von e-fuels nicht abgeschlossen, insbesondere besteht noch ein hoher Energiebedarf bei der Herstellung. Mit einem Verbot würde weitere Investitionen in die Entwicklung von e-fuels de facto gestoppt. Warum soll das passieren?

Noch einmal zur Erläuterung:
"E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe, die mit Hilfe von erneuerbaren Energien hergestellt werden. Der zentrale Unterschied zu konventionellen Kraftstoffen ist, dass bei ihrer Herstellung bereits in der Luft vorhandenes CO2 eingefangen und gebunden wird. Somit werden beim Verbrennen von E-Fuels keine neuen Treibhausgase freigesetzt, sondern nur solche, die ohnehin schon vorher in der Atmosphäre sind.
Für E-Fuels wird Wasserstoff mit CO2 aus der Luft zu einem Kohlenwasserstoff und damit zum Grundbaustein von flüssigen Kraftstoffen synthetisiert. Werden bei der Gewinnung des Wasserstoffs erneuerbare Energien verwendet, sind E-Fuels in der Gesamtbetrachtung CO2-neutral. "

"Autos haben eine sehr lange Lebensdauer. Wird beispielsweise ein Auto mit Verbrennungsmotor 2034 gekauft, könnte es durchaus bis 2050 oder noch länger in Betrieb sein. An der Stelle könnten E-Fuels eine Rolle spielen, da sie klimaneutral den weiteren Betrieb von Verbrennern ermöglichen.
Ein weiterer Grund, auch nach 2035 auf E-Fuels zu setzen, ist, dass auch der Umstieg auf Elektromobilität alles andere als einfach ist. Zum einem entsteht durch den Bau vieler Millionen E-Autos ein immenser Bedarf an seltenen Erden – beispielsweise Lithium für die Herstellung leistungsstarker Batterien.
Zum anderen muss die gesamte Infrastruktur und die Art, wie Autos getankt werden, umgestellt werden. Dieser Um- und Ausbau von Tank- und Ladestellen ist aufwendig und braucht Zeit. Verbrenner, die mit E-Fuels betrieben werden, können dabei als eine Art Übergangstechnologie dienen."

https://www.deutschlandfunk.de/e-fuel-verbrenner-aus-fdp-100.html
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Ein paar Richtigstellungen und Ergänzungen zum Eigenbeitrag und zu den von Dir so aufwändig einkopierten Textpassagen aus dem DLF Beitrag
hawischer schrieb:

Mit einem Verbot würde weitere Investitionen in die Entwicklung von e-fuels de facto gestoppt.


Dieser Aussage ist nicht wahr, ein Verbot von Efuels ist nicht geplant.  Im Gegenteil man rechnet fest mit einem Einsatz von Efuels, allerdings an den Stellen an denen es keine Alternative gibt. Aktuell geht man davon aus, dass Efuels beispielsweise im Flugverkehr und im Schiffsverkehr zum Einsatz kommen werden, bei beiden sind aktuell weder Batterie und Wasserstoff (Reichweite und Energiedichte) ein Alternative. D.h. es ist essentiell, dass dafür ausreichend Efuels vorhanden sind.

Die Herstellung von Efuels ist durch mehrfache Umwandlungsschritte extrem energieintensiv, dazu verbrennt man den teuer und aufwändig hergestellten Kraftstoff noch in einer sehr ineffizienten Maschine, mehr als 15% kommen nicht bei der Fortbewegung an.

Der VDE hat einen Vergleich zwischen Elektroauto/Wasserstoffauto/Efuelauto aufgemacht. Mit der gleichen Jahresmenge Strom aus einem durchschnittlichen Windrad können 1600 Elektroautos, 600 Wasserstoffautos oder 250 mit Efuels betriebene Autos.

Auch wenn wir durch die Elektrifizierung viele Prozesse deutlich Primärenergie sparen werden, wird regenerativ erzeugte Energie in der Umstellphase knapp sein. Erst zum Ende der Umstellung hin, wird man in Phasen kommen, in denen mehr und mehr gepuffert werden muss.

Solange wäre es höchst ineffizient im Individualverkehr, wo ich die 6fache Menge an Elektroautos klimaneutral betreiben kann, Efuels einzusetzen. Da ist es klimafreundlicher die Bestandsflotte temporär mit fossilen weiterfahren zu lassen, den Strom für die wachsende Flotte an Elektroautos einzusetzen und Efuels in den Bereichen zu nutzen, in denen es keine Alternative gibt.

Denn zusätzlich haben Elektroautos noch den Benefit nicht den ganzen Cocktail an gesundheitsschädlichen Abgasen auszustossen, wie es auch die mit Efuels betriebenen Verbrenner tun werden.

Für eine Übergangslösung taugen sie also nicht wirklich, es sei denn man redet über kleinere Bemischungen im Tank der Bestandsflotte, zumal wir bei Efuels von einer extrem teuren Lösung reden. Selbst in optimistischen Szenarien bei denen die Effizienzsteigerung in den Prozessen im bestcase angenommen wird, kann man immer noch von reinen Erzeugungskosten in der Größenordnung von 1,7-2€/l ausgehen. Der Verkaufspreis wird dann eher in der Region von  3€/l liegen (best case).

Das zeigt auch eine weiteres Problem, es wird zwar suggeriert, dass die Versorgungskette existiert, das tut sie aber nur zum Teil. Der Erzeugungsprozess ist noch in der Entwicklung bzw. in der Erprobung. In Chile befindet sich gerade ein Werk im Bau, bei dem Wasserstoff durch Elektrolyse, CO2 aus der Atmosphäre abgeschieden werden soll und dann sollen Efuels erzeugt werden. Das ganze geht mit einer Jahresproduktion von ca. 130 000 l an den Start. Bis 2027 ist ein Ramp-up auf 550 Millionen l Efuels geplant. Das sind dann ca. 1% nur des deutschen Spritbedarfs und es werden in Chile 600 Windräder der neusten Generation dafür benötigt. D.h. selbst bei einem übergangsweisen Anteil von 50% Efuels in Deutschland braucht Chile nur für 50% des deutschen Individualverkehrs 30 000 Windräder und dann haben wir noch nichts für den Rest gemacht.

Dazu kommt noch, dass der als Vorprodukt verwendete Wasserstoff auch für andere Industrieprozesse benötigt wird, für die es keine Alternative gibt (Schwerindustrie) oder es lässt sich Ammoniak zur Düngemittelproduktion herstellen und und und....  d.h. auch die Industrie wird es treffen, wenn in der Übergangsphase Efuels für den Individualverkehr genutzt werden. Dafür ist dieser Weg selbst in bestcase Betrachtungen schlicht zu ineffezient.

China arbeitet schon länger intensiv an Natrium-Ionen Akkus, die zwar aktuell noch eine geringere Energiedichte haben, aber günstiger sind und niedrigere Temperaturen abkönnen, China zeigt da seine Innovationskraft und Technologieoffenheit. Es bleibt zu hoffen, dass Deutschlands Automobilindustrie die Kurve bekommt und technologisch da wieder aufholen kann.

Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll gewesen, der FDP den Spass zu gönnen, Efuels mit aufzunehmen, das ganze hätte allerdings vor mehreren Monaten passieren müssen, aber wir würden uns jetzt wertvolle Zeit sparen. Jetzt die Diskussion zu führen, die eigentlich schon lange abgeschlossen wurde, ist irrwitzig und schadet dem Ansehen Deutschlands und letztendlich auch der deutschen Automobilindustrie, die zu Recht auf Planungssicherheit hofft.

Ich halte Efuels im Individualverkehr aktuell für einen Irrweg, wir brauchen die Energie und potentielle Rohstoffe viel dringender an anderen Stellen. Für den Individualverkehr existiert eine tragfähige Lösung, die dazu noch sauberer in der Anwendung ist. Die Abgase aus dem Verbrennungsprozess wie Stickoxide oder Feinstaub verursachen eine Vielzahl an gesundheitlichen Problemen. Wozu dann zweigleisig fahren, das verbraucht nur unnötig Ressourcen.
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Xaver08 schrieb:

primär ging es um die eu gesetzgebung, die ist nunmal wie sie ist.
dabei geht es um emissionsfrei, was dann wirklich bedeutet, dass andere schädliche emissionen, die ein verbrenner auf der basis von efuels auch ausstossen wird, mitgemeint sind.


wenn Du mit emissionen nur co2 meinst, musst du das schreiben
ich kann es aber verstehen, dass man da ein wenig den überblick verliert.

so wie es auch wissing gegangen sein mag, falls es keine politischen spielchen sind, der wohl erst in letzter sekunde verstanden hat, was er da eigentlich zugestimmt hat.

kein wunder ist die aussenwirkung so katastrophal


Es ging um den Klimawandel, wie Du es richtig geschrieben hast. Der wird von Treibhausgasen verursacht.
Das Kyoto-Protokoll nennt folgende Treibhausgase: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), und Lachgas (N2O) sowie die fluorierten Treibhausgase (F-Gase): wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), und Schwefelhexafluorid (SF6).


Und nicht:
"Stickoxide, Kohlenmonoxid, Ammoniak, Russ, Feinstaub etc.." , die Du aufgezählt hast im Zusammenhang mit e-fuel. Und das als Begründung für schädliche Treibhausgase der Verbrenner.

Hauptverursacher ist nun mal das Kohlendioxid. Darum gibt's die ganze EU-Gesetzgebung.  

Aber eigentlich ging's ja in erster Linie Dir um die FDP und dem Verkehrsminister.
Mein Interesse, sich für die FDP einzusetzen ist begrenzt. Aber ein paar Dinge darf man ja richtig einordnen, um den korrekten Überblick wieder herzustellen.
Und die Außenwirkung der FDP ist tatsächlich schlecht. Das liegt aber an anderen Dingen und wären hier OT.
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Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass wir da aneinander vorbeigeschrieben haben, zumal in der Diskussion und Berichterstattung emissionsfrei oft mit co-2 emissionsfrei gleichgesetzt wird. insofern ist es nachvollziehbar, dass du es missverständlich formuliert hast und ich dich aber auch im Wortsinne verstanden habe.

Zumal ich in meinem Ausgangsbeitrag zum Thema bereits schrieb, dass es um schädliche Emissionen geht, was nicht nur co2 ist:

Xaver08 schrieb:

...ist ein Verbot von schädlichen Emissionen bei der Antriebstechnik in PKWs, die ab 2035 zugelassen werden....



Es ist doch sehr absurd mir vorzuschreiben, was ich gemeint und gedacht habe, zumal ich es anders geschrieben habe und dir mehrfach widersprochen habe...  aber seis drum und zurück zur sache.
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Xaver08 schrieb:

hawischer schrieb:

Wenn man e-fuels Autos auch in großen Stückzahlen verkaufen wollte, dann ginge das nicht.
Der Bundeskanzler sieht das wohl auch so:



natürlich nicht, denn ein standard verbrenner mit efuels ist ja nicht emissionsfrei.
Stickoxide, Kohlenmonoxid, Ammoniak, Russ, Feinstaub etc.... die ganze ungesunde Palette eines Verbrenners.

hawischer schrieb:

Was spräche dagegen mit Verbrennen weiter zu fahren, wenn es der Technologieentwicklung gelingt emmisionsfreie Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen?


und emissionsfrei soll es doch sein, so hattest du es vorgeschlagen und so sah es der eu entwurf vor, den die fdp jetzt kurzfristig blockiert hat.


Du musst Dich schon entscheiden was Du diskutieren willst. Aufgemacht hast Du mit diesem Text:

(Zitat Xaver08)
"Ein wesentlicher Teil des Paketes der EU im Kampf gegen den Klimawandel und dabei die Vorreiterrolle einzunehmen auch technologisch ist ein Verbot von schädlichen Emissionen bei der Antriebstechnik in PKWs, die ab 2035 zugelassen werden. Das klingt etwas sperrig und wird oft abgekürzt mit Verbrennerverbot, was es de facto nicht ist."

Es geht Dir um den Klimawandel und das heißt in erster Linie CO2-neutral. Aktuell ist die Entwicklung von e-fuels nicht abgeschlossen, insbesondere besteht noch ein hoher Energiebedarf bei der Herstellung. Mit einem Verbot würde weitere Investitionen in die Entwicklung von e-fuels de facto gestoppt. Warum soll das passieren?

Noch einmal zur Erläuterung:
"E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe, die mit Hilfe von erneuerbaren Energien hergestellt werden. Der zentrale Unterschied zu konventionellen Kraftstoffen ist, dass bei ihrer Herstellung bereits in der Luft vorhandenes CO2 eingefangen und gebunden wird. Somit werden beim Verbrennen von E-Fuels keine neuen Treibhausgase freigesetzt, sondern nur solche, die ohnehin schon vorher in der Atmosphäre sind.
Für E-Fuels wird Wasserstoff mit CO2 aus der Luft zu einem Kohlenwasserstoff und damit zum Grundbaustein von flüssigen Kraftstoffen synthetisiert. Werden bei der Gewinnung des Wasserstoffs erneuerbare Energien verwendet, sind E-Fuels in der Gesamtbetrachtung CO2-neutral. "

"Autos haben eine sehr lange Lebensdauer. Wird beispielsweise ein Auto mit Verbrennungsmotor 2034 gekauft, könnte es durchaus bis 2050 oder noch länger in Betrieb sein. An der Stelle könnten E-Fuels eine Rolle spielen, da sie klimaneutral den weiteren Betrieb von Verbrennern ermöglichen.
Ein weiterer Grund, auch nach 2035 auf E-Fuels zu setzen, ist, dass auch der Umstieg auf Elektromobilität alles andere als einfach ist. Zum einem entsteht durch den Bau vieler Millionen E-Autos ein immenser Bedarf an seltenen Erden – beispielsweise Lithium für die Herstellung leistungsstarker Batterien.
Zum anderen muss die gesamte Infrastruktur und die Art, wie Autos getankt werden, umgestellt werden. Dieser Um- und Ausbau von Tank- und Ladestellen ist aufwendig und braucht Zeit. Verbrenner, die mit E-Fuels betrieben werden, können dabei als eine Art Übergangstechnologie dienen."

https://www.deutschlandfunk.de/e-fuel-verbrenner-aus-fdp-100.html
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primär ging es um die eu gesetzgebung, die ist nunmal wie sie ist.
dabei geht es um emissionsfrei, was dann wirklich bedeutet, dass andere schädliche emissionen, die ein verbrenner auf der basis von efuels auch ausstossen wird, mitgemeint sind.


wenn Du mit emissionen nur co2 meinst, musst du das schreiben
ich kann es aber verstehen, dass man da ein wenig den überblick verliert.

so wie es auch wissing gegangen sein mag, falls es keine politischen spielchen sind, der wohl erst in letzter sekunde verstanden hat, was er da eigentlich zugestimmt hat.

kein wunder ist die aussenwirkung so katastrophal
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Xaver08 schrieb:

dann hätte die FDP ja zustimmen können, denn nichts anderes sieht der in langen Verhandlungen abgestimmte Vorschlag der EU ja vor, wie ich bereits in meinem Ausgangsbeitrag schrieb.  Das ist ja das unverständliche am Vorgehen der FDP


Eben nicht. Wenn es so eindeutig wäre, wie Du unterstellst. Ist es aber nicht.

"Im Klartext:
Fahrzeuge, die in Großserie gebaut werden, würden von einer möglichen Ausnahmeregel für Verbrenner-Pkw wohl nicht erfasst. E-Fuels könnten ab 2035 also nur noch in Neufahrzeugen von Herstellern eingesetzt werden, die pro Jahr in Kleinserie weniger als 1000 Autos produzieren, oder in Sonderfahrzeugen wie Feuerwehr- oder Krankenwagen."
https://www.adac.de/news/aus-fuer-verbrenner-ab-2035/


Wenn man e-fuels Autos auch in großen Stückzahlen verkaufen wollte, dann ginge das nicht.
Der Bundeskanzler sieht das wohl auch so:

"Bundeskanzler Scholz sieht im Streit um das mögliche Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor die EU-Kommission gefordert. Scholz sagte nach der Kabinettsklausur in Meseberg, die Bundesregierung sei sich einig, dass die Kommission einen Vorschlag machen solle, wie synthetische Kraftstoffe – sogenannte E-Fuels – auch nach 2035 noch eingesetzt werden könnten."
https://www.deutschlandfunk.de/scholz-sieht-im-streit-um-verbrenner-aus-eu-kommission-am-zug-106.html

Warten wir also auf die EU-Kommission.
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hawischer schrieb:

Wenn man e-fuels Autos auch in großen Stückzahlen verkaufen wollte, dann ginge das nicht.
Der Bundeskanzler sieht das wohl auch so:



natürlich nicht, denn ein standard verbrenner mit efuels ist ja nicht emissionsfrei.
Stickoxide, Kohlenmonoxid, Ammoniak, Russ, Feinstaub etc.... die ganze ungesunde Palette eines Verbrenners.

hawischer schrieb:

Was spräche dagegen mit Verbrennen weiter zu fahren, wenn es der Technologieentwicklung gelingt emmisionsfreie Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen?


und emissionsfrei soll es doch sein, so hattest du es vorgeschlagen und so sah es der eu entwurf vor, den die fdp jetzt kurzfristig blockiert hat.


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Xaver08 schrieb:

Vor einigen Tagen sollte die finale Abstimmung sein, die allerdings durch den deutschen Verkehrsminister der FDP, die meines Erachtens nach immer mehr den Charakter einer wissenschaftsfernen Splitterpartei annimmt, blockiert wurde.

Der verlinkte Artikel ist leider hinter einer paywall, daher kein Kommentar dazu möglich.

Zur Vollständigkeit der Betrachtung sollte man nicht den Eindruck vermitteln, dass nur Deutschland und die  porschefahrenden FDP-Führung der Verhinderer wäre und die EU ansonsten einig sei. Dem ist nicht so.

Tatsächlich hat es bei der Abstimmung im EU-Parlament starke Ablehnungsstimmen gegeben. 340 ja  zu 279 nein ist die Mehrheit, aber kein einigkeitsvermittelndes Votum.
Bevor Deutschland auf die Bremse trat, hatten bereits Italien, Bulgarien und Polen nein gesagt und auch in Tschechien steigt die Ablehnung. 15 Länder mit mindestens 65%-Bevölkerungsanteil müssen für ein Verbrennerverbot erreicht werden. Mit Deutschland und den anderen ablehnenden Ländern wird diese Zustimmungsgrenze nicht erreicht.

Inhaltlich geht es nur um die Frage, wie geht man ab 2035 mit Kraftfahrzeugen europaweit um, die mit sogenannten Ökosprit (E-Fuels) betankt werden können, also synthetischen Kraftstoffe für Verbrennermotoren, die im Idealfall emissionsfrei sind. Bei den CO2-Produzenten Benzin und Diesel ist man sich einig. Auch die FDP.

Was spräche dagegen mit Verbrennen weiter zu fahren, wenn es der Technologieentwicklung gelingt emmisionsfreie Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen?
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hawischer schrieb:

Der verlinkte Artikel ist leider hinter einer paywall, daher kein Kommentar dazu möglich.

tut mir leid, vorhin war er noch frei verfügbar. Ich kann ihn auch jetzt noch abrufen.


hawischer schrieb:


Zur Vollständigkeit der Betrachtung sollte man nicht den Eindruck vermitteln, dass nur Deutschland und die  porschefahrenden FDP-Führung der Verhinderer wäre und die EU ansonsten einig sei. Dem ist nicht so.

Tatsächlich hat es bei der Abstimmung im EU-Parlament starke Ablehnungsstimmen gegeben. 340 ja  zu 279 nein ist die Mehrheit, aber kein einigkeitsvermittelndes Votum.
Bevor Deutschland auf die Bremse trat, hatten bereits Italien, Bulgarien und Polen nein gesagt und auch in Tschechien steigt die Ablehnung. 15 Länder mit mindestens 65%-Bevölkerungsanteil müssen für ein Verbrennerverbot erreicht werden. Mit Deutschland und den anderen ablehnenden Ländern wird diese Zustimmungsgrenze nicht erreicht.



Italien, Bulgarien und Polen hatten im Vorfeld ihre Ablehnung angekündigt. Das hätte nicht gereicht. Das Umschwenken Deutschlands durch die Blockadehaltung in der letzten Sekunde hat zum Aussetzen der Abstimmung geführt, da dann keine qualifizierte Mehrheit mehr zu erreichen gewesen wäre.

Im Zeitartikel wird über die Reaktion des verkehrspolitischen Sprechers der CSU Markus Ferber berichtet, der über die 180° - Wende der FDP mehr als erzürnt war, was insofern interessant ist, als Ferber gegen den abgestimmten Kompromiss war.

Zeit schrieb:

Und es ist dieser Ferber, der den Blockierer Wissing jetzt hart angeht: "Die Kehrtwende Wissings auf den letzten Metern sorgt für Unsicherheit und zerschlägt massiv Porzellan – sowohl in der heimischen Industrie wie auf EU-Ebene."






hawischer schrieb:

Inhaltlich geht es nur um die Frage, wie geht man ab 2035 mit  europaweit um, die mit sogenannten Ökosprit (E-Fuels) betankt werden können, also synthetischen Kraftstoffe für Verbrennermotoren, die im Idealfall emissionsfrei sind. Bei den CO2-Produzenten Benzin und Diesel ist man sich einig. Auch die FDP.

genauer gesagt, geht es dabei um Neuzulassungen von Motoren in PKWs, die emissionsfrei sein müssen. Es geht nicht um die Bestandsflotte

hawischer schrieb:

Was spräche dagegen mit Verbrennen weiter zu fahren, wenn es der Technologieentwicklung gelingt emmisionsfreie Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen?



nichts, dann hätte die FDP ja zustimmen können, denn nichts anderes sieht der in langen Verhandlungen abgestimmte Vorschlag der EU ja vor, wie ich bereits in meinem Ausgangsbeitrag schrieb.  Das ist ja das unverständliche am Vorgehen der FDP.
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Ich würde da überhaupt nichts festlegen, wieso auch?
Die Autobauer haben sich gegen die Verbrenner entschieden, oder doch nicht?
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Du schreibst doch, dass wir es eh brauchen, darauf zielt meine Frage
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SGE_Werner schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Gerne auch an dich die Frage: welche Wirkung entfalteten denn die Arbeit der Umweltverbände, die Proteste von FFF, die Aufklärungsarbeit des WWF, des Weltklimarats, der UNO, der Grünen usw. usf.?


Lenkt diese Frage nicht von der Frage ab, welche Wirkung aktuell LG entfaltet?


Darum scheint es nicht selten zu gehen...sehe ich ähnlich. Wenn die Frage nach der Wirkung gestellt wird, dann wird es schnell sehr patzig. Und wenn ernsthaft die Frage kommt welche Wirkung die Arbeit von Umweltverbänden und den Grünen entfaltet hat - ist so etwas ernst gemeint?
Wenn es keine Wirkung gab, wieso regte man sich dann über Urteile die Umweltverbände erwirkt haben auf? Und die Grünen? Ich habe ja durchaus auch Verständnis für Kritik an der Arbeit der Grünen, dass sie aber Wirkung gezeigt haben, sollte außer Frage stehen.
Aber die Arbeit von z.B. Umweltverbänden und auch den Grünen war und ist halt harte Arbeit, dicke Bretter bohren. Vielleicht kommt LG noch einmal dazu, derzeit sehe ich es aber tatsächlich nicht, die Wirkung. Es werden Bilder und Videos erzeugt, es wird Aufmerksamkeit generiert - völlig unstrittig.
Wenn man dies "Wirkung" nennen will, klar - dann "wirken" die Aktionen.
Vielleicht liegt da auch schlicht der Denkfehler beim WürzburgerAdler, respektive die Definition von "Wirkung" ist schlicht verschieden.
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Eintracht-Laie schrieb:

Darum scheint es nicht selten zu gehen...sehe ich ähnlich. Wenn die Frage nach der Wirkung gestellt wird, dann wird es schnell sehr patzig.


Auch wenn meine Einschätzung der Patzigkeit meiner Antwort nicht ganz objektiv ist, finde ich doch, dass mein Beitrag zur Wirkung neutral formuliert ist.


Xaver08 schrieb:

Es gibt aktuell keine tragfähigen Untersuchungen, die zu einem klaren Ergebnis kommen.

Motoguzzi hatte den Link zu einer Untersuchung gepostet, die aufgezeigt hat, dass diese Form des Protests funktionieren kann, allerdings müsste man das in diesem Fall sicher spezifischer untersuchen. Das Ergebnis dieser Arbeit war, dass es der Sache nützt, aber den Protestierenden schadet, Ablehnung der Protestform wäre wumpe, sollte es zu einer vermehrten Diskussion führen.

In UK gab es eine Untersuchung zur Extinction Rebellion mit gemischten Resultaten, bei manchen verfing es, bei manchen nicht. Bei solchen Untersuchungen trennt man die Bewertung der Einstellung zum Sachthema und die Bewertung des Protestes.

Das ist sicherlich nicht ganz trivial, aber gehört zum Handwerk solcher Studien.

Anekdotische Berichte sind anekdotische Berichte ohne weitergehende Aussagekraft, weil sie beispielsweise nur schwer trennen zwischen der Wertung der Protestform und der Wertung des zugrundeliegenden Sachthemas, ausserdem fehlt natürlich Statistik.

Von Zusammenfassungen aus Kommentarspalten muss man erst gar nicht anfangen


Ob jetzt jede Antwort auf diese Frage, wirklich nicht patzig war, weiss ich ned, aber wenn solche Beiträge ignoriert werden und einfach weiterhin die Frage nach der Wirkung gestellt wird, wundert es mich nicht, wenn es irgendwann nicht mehr ganz freundlich wird. Denn wenn selbst auf ausführliche Anworten nicht eingegangen wird, einfach weiterhin die Frage nach der Wirkung gestellt wird und man sich (lediglich auf anekdotischer Basis) einig zu sein scheint, dass die Wirkung nicht gut ist, erweckt es nicht den Eindruck, als habe der Fragestellende ein ernsthaftes Interesse an diesem Thema.
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Also alle Automobilhersteller sagen sie brauchen eFuels nicht und sie setzen zu 100% auf die Batterie - nur Porsche nicht. Und alle sagen diese eFuels werden eh viel zu teuer sein.

OK....wo ist dann hier das konkrete Problem?
(Was anderes ist das Abstimmungsverhalten generell, aber es geht ja um den Verkehr hier).

Porsche ist ein Nischenhersteller (gut 1% Anteil) und wird es noch mehr, wenn die eFuels sehr teuer sind.
Sollen sie halt machen, wird den Kohl - zumal aus globaler Sicht - nicht fett machen.
Und eFuels werden so oder so kommen, für die Bestandsflotte.
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Eintracht-Laie schrieb:

Und eFuels werden so oder so kommen, für die Bestandsflotte.


Dafür bräuchte es aber die Blockade nicht, denn das wäre ja auch so gegangen.

Wie soll denn der Weg dahin aussehen und wie hoch soll der Anteil sein aus deiner Sicht, also Bestandsflotte und Beimischung im Jahre 2035?


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In Frankreichs Kernkraftwerken scheinen die Probleme im übrigen weiterzugehen, die  Stromproduktion erholt sich nicht wirklich, Streik, fortgesetzte Trockenheit und jetzt neue technische Probleme reduzieren die Stromproduktion weiterhin drastisch, es ist wohl davon auszugehen, dass uns die französische Atomatromkrise auch dieses Jahr begleitet wird.


Jetzt wurde in einem AKW ein tiefer Riss in den Rohren der Notkühlung gefunden

https://de.nachrichten.yahoo.com/neuer-riss-leitung-franz%C3%B6sischen-atomkraftwerk-114752539.html