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Pezking

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Der DFB hat inzwischen FAQs zur Anwendung des Drei-Stufen-Plans veröffentlicht, die sich erstaunlicherweise punktell gar nicht so verkehrt lesen. Die Praxis muss es freilich erst zeigen, aber erstmals seit Samstag habe ich wieder ein wenig Hoffnung auf eine erfolgreiche Verständigung:

Es ist wichtig zu betonen, dass es ganz häufig die Fans und insbesondere auch die Ultras waren, die die Impulse zum Engagement der Vereine und Verbände gesetzt haben. Das zeigen etwa auch die zahlreichen Faninitiativen, die mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet wurden.


Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass bei einzelnen Partien zu sensibel reagiert wurde. Wenn in Berlin Fangruppen ihren Unmut gegenüber Entscheidungen des DFB mit einer harten Wortwahl zum Ausdruck bringen, muss das der DFB selbstverständlich aushalten. Und auch gegen kreative Spruchbänder, wie sie von Fans des MSV Duisburg zu sehen waren, ist nichts einzuwenden.


Noch vor dem kommenden Bundesliga-Wochenende wird es ein Treffen mit der AG Fankulturen geben, um den konstruktiven Dialog mit den Fanorganisationen auch in dieser emotionalen Thematik aufzunehmen. Dabei möchte der DFB auch in einen Diskurs starten, welche Formen - auch der überspitzten - Kritik gangbar sind und wo eine rote Linie verläuft. Dies gilt es gemeinsam zu diskutieren.


https://www.dfb.de/news/detail/faq-zur-anwendung-des-drei-stufen-plans-213646/

Das klingt doch schon mal ein Stück weit besonnener und vernünftiger als die zügellose Empörung, die am Wochenende vielerorts die Runde machte.
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Der DFB hat durch seine Kollektivstrafe gegen den BVB Dietmar Hopp zur Projektionsfläche des Krieges zwischen Fans und Verband gemacht.

Wenn die Fanszenen clever sind, spielen sie dieses Spiel nicht mit und greifen mit ihren Protesten fortan nur noch den DFB direkt an. Und lassen Hopp links liegen.

Dann stehen nämlich ganz schnell wieder Verband und Funktionäre entblößt dumm da und können sich nicht hinter der "Causa Kopp" verstecken.
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Pezking schrieb:

Zicomania schrieb:

Hier in Salzburg geht genau diese Info rum, angeblich hat das eine RB Mitarbeiterin bestätigt.


Genau welche Info?

Die kann nur was zum Nachholen des heutigen Spiels sagen. Das andere ist Geschwätz.
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propain schrieb:

Pezking schrieb:

Zicomania schrieb:

Hier in Salzburg geht genau diese Info rum, angeblich hat das eine RB Mitarbeiterin bestätigt.


Genau welche Info?

Die kann nur was zum Nachholen des heutigen Spiels sagen. Das andere ist Geschwätz.


Das wäre ja schon mal interessant genug?
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Hier in Salzburg geht genau diese Info rum, angeblich hat das eine RB Mitarbeiterin bestätigt.
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Zicomania schrieb:

Hier in Salzburg geht genau diese Info rum, angeblich hat das eine RB Mitarbeiterin bestätigt.


Genau welche Info?
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Ja, aber "Eintracht" bedeutet halt auch nicht "Hegemonie".

Man sollte schon auf der Suche nach einem gemeinsamen Nenner bleiben.

Damit meine ich auch die User hier, die diesen Thread zum Abladen ihrer chronischen Ultra-Ablehnung missbrauchen. Die hilft auch niemandem weiter.
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Pezking schrieb:

Ja, aber "Eintracht" bedeutet halt auch nicht "Hegemonie".

Man sollte schon auf der Suche nach einem gemeinsamen Nenner bleiben.

Damit meine ich auch die User hier, die diesen Thread zum Abladen ihrer chronischen Ultra-Ablehnung missbrauchen. Die hilft auch niemandem weiter.


Das bezog sich auf die letzte Antwort von maxfanatic an mich.
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Pezking schrieb:

Dass alle Fans im Stadion grundsätzlich ein offenes Ohr für Aufrufe seitens der organisierten Fanszene haben, sieht man doch am laufenden Band. Alle in Rot, kurzfristig alle mit Balkenschal als Choreoersatz - das klappt immer, selbst bei kürzester Vorlaufzeit! Und wenn das mal nicht so recht klappt, sollte man das vielleicht auch mal mit einer gewissen Demut als Botschaft annehmen. Dann gelingt es beim nächsten Protest hoffentlich wieder, stärker gemeinsam als Einheit und Eintracht aufzutreten.


Du, wenn es nach mir ginge, haben sich sowohl solche Aufrufe als auch Choreos im ganzen Stadion erstmal für lange Zeit erledigt. "Eintracht" ist ja nun auch keine Einbahnstraße.
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Ja, aber "Eintracht" bedeutet halt auch nicht "Hegemonie".

Man sollte schon auf der Suche nach einem gemeinsamen Nenner bleiben.

Damit meine ich auch die User hier, die diesen Thread zum Abladen ihrer chronischen Ultra-Ablehnung missbrauchen. Die hilft auch niemandem weiter.
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Pezking schrieb:


Ich habe Argumentation und Intention auch verstanden. Ist ja nun auch nicht so kompliziert.

Ich kann die Boykottaktion auch nachvollziehen und denke nicht ansatzweise schlecht über Fans, die gestern nicht im Stadion waren.

Dennoch habe ich mich gegen die Teilnahme am Boykott entschieden. Weil für mich persönlich diese extreme Form des Protests nach der Abschaffung der Montagsspiele ab 2021/2022 nicht mehr im Verhältnis zu den eigenen Forderungen stand.

Auch diese Argumentation sollte nachvollziehbar sein.


Die Frage an jener Stelle ist ja nun: Warum dann die Diskussion? Irgendein Stachel muss ja irgendwo stecken, sonst würden sich hier nicht viele so fürchterlich aufregen. Lassen wir also mal diejenigen beiseite, die die Argumentation für den Protest nicht nachvollziehen können und erwarten, dass gewissen Personenkreise in der Pflicht sind, ins Stadion zu gehen und zu singen. Wo ist denn der Schaden für Menschen wie dich gestern?

Du konntest ins Stadion gehen, du konntest deine Mannschaft unterstützen. Ist es so schwer verkraftbar, dass das Rahmenprogramm ein bißchen anders war? Ist ja nicht so, dass hier sonst vier Stunden Giganto-Powerparty ist, um die du betrogen wurdest. Ich bleibe bei meinem Eindruck, dass die Leute vor allem beleidigt sind, weil sie immer dachten, sie seien "die Guten", die ja immer zum Verein stehen gegen die, die ihm angeblich so viel Schaden zufügen und dann merken, dass der Verein das, was die "Schädlinge" da anstellen, gar nicht so schlimm sondern im Grunde generell unterstützenswert findet. Plötzlich ist dann der Verein der Böse und kriegt vorgeworfen, sich selbst zu schaden, indem er darauf verzichtet hat, die verbliebenen Fans zur Stimmung zu animieren. Fast schon amüsant.

Dass mit dem ganzen Bohei im Nachhinein übrigens das Signal an DFB & DFL gesendet wird: "Die Mehrheit der Zuschauer findet Montagsspiele nicht so schlimm, wie den Protest dagegen" ist noch ein interessanter Nebenaspekt. Eigentlich würde ich jedem von Euch wünschen, fortan nur noch Montags ins Stadion gehen zu müssen. Mal sehen, wie lange das dann noch toll ist und wieviele derjenigen, die sonst nicht singen, da noch dauerhaft Stimmung machen.
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Maxfanatic schrieb:

Die Frage an jener Stelle ist ja nun: Warum dann die Diskussion? Irgendein Stachel muss ja irgendwo stecken, sonst würden sich hier nicht viele so fürchterlich aufregen. Lassen wir also mal diejenigen beiseite, die die Argumentation für den Protest nicht nachvollziehen können und erwarten, dass gewissen Personenkreise in der Pflicht sind, ins Stadion zu gehen und zu singen. Wo ist denn der Schaden für Menschen wie dich gestern?

Du konntest ins Stadion gehen, du konntest deine Mannschaft unterstützen. Ist es so schwer verkraftbar, dass das Rahmenprogramm ein bißchen anders war? Ist ja nicht so, dass hier sonst vier Stunden Giganto-Powerparty ist, um die du betrogen wurdest. Ich bleibe bei meinem Eindruck, dass die Leute vor allem beleidigt sind, weil sie immer dachten, sie seien "die Guten", die ja immer zum Verein stehen gegen die, die ihm angeblich so viel Schaden zufügen und dann merken, dass der Verein das, was die "Schädlinge" da anstellen, gar nicht so schlimm sondern im Grunde generell unterstützenswert findet. Plötzlich ist dann der Verein der Böse und kriegt vorgeworfen, sich selbst zu schaden, indem er darauf verzichtet hat, die verbliebenen Fans zur Stimmung zu animieren. Fast schon amüsant.

Dass mit dem ganzen Bohei im Nachhinein übrigens das Signal an DFB & DFL gesendet wird: "Die Mehrheit der Zuschauer findet Montagsspiele nicht so schlimm, wie den Protest dagegen" ist noch ein interessanter Nebenaspekt. Eigentlich würde ich jedem von Euch wünschen, fortan nur noch Montags ins Stadion gehen zu müssen. Mal sehen, wie lange das dann noch toll ist und wieviele derjenigen, die sonst nicht singen, da noch dauerhaft Stimmung machen.


Ich mache mir aus der Bundesliga-Powerparty rund um ein Spiel herzlich wenig. Geht mir sogar eher auf den Sack. Bei jedem Heimspiel muss ich bei der Mannschaftsaufstellung immer erst mal an die Chicago Bulls der 90er denken. Besser als das billige "You'll never walk alone"-Nachäffen in Mainz und Dortmund ist das auch nicht.

Letztendlich lässt sich meine Kritik knapp auf diesen Punkt bringen:

Ich hätte mir eine Form des Protests gewünscht, die nach der Abschaffung der Montagsspiele nicht zu so einer vorhersehbaren Kontroverse innerhalb der gesamten Anhängerschaft geführt hätte. Denn drastischer als der Totalboykott eines Spiels geht es kaum.

Und ich finde es befremdlich, dass die AG hier derart konsequent Partei ergreift. Gerade wenn dieser Boykottaufruf abseits der gesperrten Stehplätze in der NWK auf wenig Gehör stieß.

Dass alle Fans im Stadion grundsätzlich ein offenes Ohr für Aufrufe seitens der organisierten Fanszene haben, sieht man doch am laufenden Band. Alle in Rot, kurzfristig alle mit Balkenschal als Choreoersatz - das klappt immer, selbst bei kürzester Vorlaufzeit! Und wenn das mal nicht so recht klappt, sollte man das vielleicht auch mal mit einer gewissen Demut als Botschaft annehmen. Dann gelingt es beim nächsten Protest hoffentlich wieder, stärker gemeinsam als Einheit und Eintracht aufzutreten.
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Pezking schrieb:

Dennoch habe ich mich gegen die Teilnahme am Boykott entschieden. Weil für mich persönlich diese extreme Form des Protests nach der Abschaffung der Montagsspiele ab 2021/2022 nicht mehr im Verhältnis zu den eigenen Forderungen stand.


Ja, man hätte ein Kompromiss finden können, z.b. in der ersten Halbzeit kompletter Boykott und in der zweiten Halbzeit Vollgas im Block. So hätte man auch direkt den Unterschied gemerkt und die Art des Protestes hätte mehr Befürworter gehabt.
Dennoch glaube ich das selbst dann es noch Meckerer gegeben hätte. Man kann es keinem so richtig Recht machen.
Die Sache hätte aber vielleicht nicht diese hohen Wellen geschlagen...
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Diegito schrieb:

Pezking schrieb:

Dennoch habe ich mich gegen die Teilnahme am Boykott entschieden. Weil für mich persönlich diese extreme Form des Protests nach der Abschaffung der Montagsspiele ab 2021/2022 nicht mehr im Verhältnis zu den eigenen Forderungen stand.


Ja, man hätte ein Kompromiss finden können, z.b. in der ersten Halbzeit kompletter Boykott und in der zweiten Halbzeit Vollgas im Block. So hätte man auch direkt den Unterschied gemerkt und die Art des Protestes hätte mehr Befürworter gehabt.
Dennoch glaube ich das selbst dann es noch Meckerer gegeben hätte. Man kann es keinem so richtig Recht machen.
Die Sache hätte aber vielleicht nicht diese hohen Wellen geschlagen...


Das denke ich auch. Also ja: Absoluten Konsens wird es nie geben - aber ein deutlich größerer Konsens als gestern ist leicht vorstellbar.

Meiner Meinung nach war das Hauptproblem, dass man ausgerechnet jetzt, nach der Abschaffung der Montagsspiele, die für die Fans schmerzhafteste Art des Protests auspackte.

Das ist einfach eine komische Reihenfolge. 2018 hätte ich für einen Totalboykott noch deutlich mehr Verständnis gehabt und mich daran auch sofort beteiligt. Und ich glaube nicht, dass ich mit dieser Einschätzung alleine bin.

Ist halt auch immer eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Und sich diese Frage zu stellen, ist völlig legitim.
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Was hier wieder los ist...
Man kann die Stimmung auch ganz anders empfinden. Ich stand von Stadionöffnung bis Spielende vor den Stehplätzen und habe zig Gespräche geführt.
Zu 90% habe ich Zuspruch gehört, dass man die Argumentation und Intention völlig versteht. Viele haben gelobt, dass man im Gegensatz zum Spiel in Mainz den Protest lange vorab gut und weit kommuniziert hat. Dass man erklärt hat, wieso es wichtig ist, dass trotz der angekündigten angeblichen Aufhebung des Montagtermins die Proteste weitergeführt werden.
Der Fanclubverband hat ein Treffen veranstaltet, zu dem jeder Fanclub Vertreter schicken konnte, dort herrschte Einstimmigkeit.

Es wurde gestern ein deutliches Zeichen gesetzt, dass kein Montagsspiel den Rahmen eines normalen Bundesligaspiels haben darf. Eine leere Kurve ist ein beeindruckendes Zeichen und DFB und DFL können hier vergessen, dass es den gewünschten Gewöhnungseffekt gibt, mit dem sie schon viele ihrer geldgetriebenen Entscheidungen etabliert haben.
Von 7.000-8.000 Stehplatzdauerkarten blieben sehr viele draußen, viele unterstützten den Protest, sind aber dennoch rein das Spiel schauen, oder zu Hause geblieben. Austauschkarten haben soweit ich gehört habe sogar nur etwa 1.000 Leute geholt.
Viele Leute kamen persönlich und tauschten sich aus, teils auch ein wenig sauer, die Gespräche waren aber zu 99% sehr konstruktiv und gut. Wer ins Stadion wollte, der bekam eine Austauschkarte, die mehr kostet, als eine Karte im Stehplatzbereich. Wieso das nicht akzeptabel sein soll, um einen Protest zu unterstützen, der die Geschlossenheit einer leeren Kurve zeigen soll, wer das nicht verstand, der bleibt intellektuell auch auf dem Level "de Mondach is doch abgeschafft" stehen.
Das nachvollziehbare Argument "schadet der Mannschaft" ist kurz gedacht akzeptabel, stimmt ja auch für diesen Abend, doch setzen DFL und DFB ihre Agenda fort, werden wir einen erheblichen Schaden für die Mannschaft auf Jahre hin erleben, da es immer schwieriger wird die Mannschaft zu unterstützen.

Wie schön ein Eindruck also täuschen kann, aber hier deutet jeder in seiner Schablone. Ich natürlich auch, ich könnte es nämlich auch so auslegen:
Bis auf die Pfiffe einer kleinen Minderheit, habe ich sehr viel Verständnis und Unterstützung für die Anliegen des breit getragenen Protests gespürt.
Dass das im Eintrachtforum dann anders wirkt, war ja nie anders.
Und die Stimmungslage bei dieser Plattform für Wutbürger, Facebook, kann man sowieso vernachlässigen. Wenn das die allgemeine Stimmungslage wiedergeben würde, hätten wir 75% AFD Wähler.
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NX01K schrieb:
Zu 90% habe ich Zuspruch gehört, dass man die Argumentation und Intention völlig versteht.


Ich habe Argumentation und Intention auch verstanden. Ist ja nun auch nicht so kompliziert.

Ich kann die Boykottaktion auch nachvollziehen und denke nicht ansatzweise schlecht über Fans, die gestern nicht im Stadion waren.

Dennoch habe ich mich gegen die Teilnahme am Boykott entschieden. Weil für mich persönlich diese extreme Form des Protests nach der Abschaffung der Montagsspiele ab 2021/2022 nicht mehr im Verhältnis zu den eigenen Forderungen stand.

Auch diese Argumentation sollte nachvollziehbar sein.
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Pezking schrieb:

Hier wird immer wieder verkannt, dass in diesem Thread nicht die gestrigen Boykottler auf der Anklagebank sitzen, sondern die Eintracht Frankfurt Fußball AG.

Weil die AG bei der Konstruktion dieses Boykott-Eindrucks maßgeblich mitgeholfen hat. Und da fragen sich halt nun einige, ob das wirklich sein musste - oder ob der Boykott nicht allein die Aufgabe der protestierenden Fans hätte sein sollen.

Die AG hat gestern die Stimmen der Protestierenden verstärkt und die Stimmen der im Stadion erschienenen Fans ignoriert. Natürlich ist das ein Sachverhalt, der kontrovers diskutiert werden kann. Und auch offen diskutiert werden sollte.

Natürlich kann man sich fragen, warum die Eintracht den Protest der Fans unterstützt hat. Ich für meinen Teil unterstelle mal, dass sie es getan hat, weil sie den Protzest richtig fand.
Daraus ein Ignorieren der Stimmen der anderen Fans herzuleiten ist nicht zwingend nachzuvollziehen. Hier gilt schon der Spruch: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass." Dies als eine explizit gegen die "Normal-Fans" gerichtete Aktion zu werten halte ich für schlichtweg falsch.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Pezking schrieb:

Hier wird immer wieder verkannt, dass in diesem Thread nicht die gestrigen Boykottler auf der Anklagebank sitzen, sondern die Eintracht Frankfurt Fußball AG.

Weil die AG bei der Konstruktion dieses Boykott-Eindrucks maßgeblich mitgeholfen hat. Und da fragen sich halt nun einige, ob das wirklich sein musste - oder ob der Boykott nicht allein die Aufgabe der protestierenden Fans hätte sein sollen.

Die AG hat gestern die Stimmen der Protestierenden verstärkt und die Stimmen der im Stadion erschienenen Fans ignoriert. Natürlich ist das ein Sachverhalt, der kontrovers diskutiert werden kann. Und auch offen diskutiert werden sollte.

Natürlich kann man sich fragen, warum die Eintracht den Protest der Fans unterstützt hat. Ich für meinen Teil unterstelle mal, dass sie es getan hat, weil sie den Protzest richtig fand.
Daraus ein Ignorieren der Stimmen der anderen Fans herzuleiten ist nicht zwingend nachzuvollziehen. Hier gilt schon der Spruch: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass." Dies als eine explizit gegen die "Normal-Fans" gerichtete Aktion zu werten halte ich für schlichtweg falsch.


Ich sage nicht, dass das irgendwie gegen "Normal-Fans" gerichtet gewesen ist. Und gerade gestern war eine klare Trennung zwischen "Normalos" und organisierten Fans eh kaum möglich. Es wurde halt von Vereinsseite nur so getan, als wären die zigtausend erschienenen Fans aller Art gar nicht im Stadion.

Ich selbst hätte einen Boykott vor zwei Jahren noch ohne jeden Zweifel unterstützt. Nach der Abschaffung der Montagsspiele nur halt nicht mehr. Ein Boykott ist für mich als Fan die schmerzhafteste Form des Protests. Und nach einer gewonnen Schlacht fällt es mir ungleich schwerer, mich dazu zu überwinden.

Aber das sieht halt jeder anders, und das ist auch nicht das Problem. Nur hat diese Ausgangslage halt von Anfang an eine eher mäßige Unterstützung des Boykottaufrufs erwarten lassen.
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Hier wird immer wieder verkannt, dass in diesem Thread nicht die gestrigen Boykottler auf der Anklagebank sitzen, sondern die Eintracht Frankfurt Fußball AG.

Weil die AG bei der Konstruktion dieses Boykott-Eindrucks maßgeblich mitgeholfen hat. Und da fragen sich halt nun einige, ob das wirklich sein musste - oder ob der Boykott nicht allein die Aufgabe der protestierenden Fans hätte sein sollen.

Die AG hat gestern die Stimmen der Protestierenden verstärkt und die Stimmen der im Stadion erschienenen Fans ignoriert. Natürlich ist das ein Sachverhalt, der kontrovers diskutiert werden kann. Und auch offen diskutiert werden sollte.
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ThePaSch schrieb:

shinji schrieb:

Warum singst du dann nicht?

Aber, tja, hört man wohl nicht im Umlauf, das, was einzelne im Stadion versucht haben. Und was man nicht selbst hört, ist anscheinend nie passiert. Normalos und Stimmung gehen ja anscheinend nicht miteinander. Genau das ist die Überheblichkeit, die manche hier ankreiden.


Zu deiner Überraschung: ich habe gehört was versucht wurde zu singen. Es flachte aber nach 10 bis 20 Sekunden schnell wieder ab und wurde dann ganz beendet. Ob dies im Umlauf gehört wurde oder nicht, weiss ich nicht.

Wenn aber alle Empörer wirklich gewillt gewesen wären, einen dauerhaften Support hinzubekommen, wäre das auch zu schaffen gewesen.

Zudem gab es auch genug Fans auf den Rängen, die sich dem Protest angeschlossen haben indem sie nicht supporteten.
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shinji schrieb:
Wenn aber alle Empörer wirklich gewillt gewesen wären, einen dauerhaften Support hinzubekommen, wäre das auch zu schaffen gewesen.


Nein. Man kann nicht über zwei Jahrzehnte hinweg die Anhängerschaft an einen organisierten Support mit Vorsänger gewöhnen und dann glauben, dass das spontan auch mal ohne gehen könnte.

Das ist Quatsch. Und wäre es anders, würde das die Bedeutung von UF & Co. im Stadion erheblich schmälern.

Es war gestern genauso wie beim Boykott gegen Bielefeld 2008: Anfangs wurden im gesamten Stadionrund viele Supportversuche unternommen. Aber man bekam das alles ums Verrecken nicht koordiniert, meistens säuselten vier unterschiedliche Gesänge im dissonanten Kanon umher. Bis sich die Überzeugung durchsetzte, dass das ohne zentrale Koodinationsstelle alles keinen Sinn macht. Und dann wurde halt nur noch applaudiert und geschimpft, individuell und je nach Situation.

Und es wurde dabei im Sitzplatzbereich auffällig viel gestanden! Auf der Haupttribüne war gestern definitiv mehr Stehbetrieb als sonst. Stehen und Klatschen, das war gestern für viele das Supportventil.

Einen aktiven Willen zum Supportverzicht konnte man jedenfalls im Stadion gestern definitiv nicht ausmachen.
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Hat der gemeine Fan eigentlich ein Recht auf das Rahmenprogramm? Ich verstehe die Aufregung jetzt in dem Maße nicht.

Wobei ich sagen muss, dass ich mich aus dem Umlauf auch gewundert habe, wo der Polizeichor bleibt.

Wenn ich (und andere) nachgedacht hätten, war das Ausbleiben aber zu erwarten, da es gegen Leipzig auch so war.
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mariusbuerki schrieb:

Hat der gemeine Fan eigentlich ein Recht auf das Rahmenprogramm? Ich verstehe die Aufregung jetzt in dem Maße nicht.


Das Problem sind nicht die Veränderungen bei der Show um das Spiel gestern an sich. Natürlich hat niemand ein "Recht" darauf, und es sind auch keine grundsätzlich wesentlichen Bestandteile eines Fußballspiels.

Das Problem ist, dass der Verein Eintracht Frankfurt gestern einer organisierten Minderheit überhaupt erst einen gut als solchen erkennbaren Boykott ermöglicht hat. Die leere Kurve wurde durch Mithilfe des Vereins konstruiert und die Meinung der boykottunwilligen Mehrheit wurde über das gesamte Spiel hinweg ignoriert.

Das war unnötig seitens des Vereins; ja, sogar übertrieben. Die Frage nach Erfolg oder Misserfolg eines solchen Boykotts hätte rein in der Hand der Initiatoren dieser Protestaktion liegen müssen. Es wäre gesünder, wenn ein Boykottaufruf auch mal im Sande verlaufen könnte, sofern man mal nicht in der Lage ist, genug willige Mitstreiter zu finden. Es wirkt einfach falsch, da künstlich für Tatsachen zu sorgen anstatt intensiv um Unterstützung zu werben. Was naturgemäß halt auch nicht immer von Erfolg gekrönt sein muss.
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Pezking schrieb:


Machen wir uns nichts vor: Hätte die Eintracht selbst nicht nachgeholfen, wären die Stehblöcke zu zwei Dritteln gefüllt gewesen.



Gegen diese These spricht übrigens die tatsächliche Zahl derjenigen, die ihre Karte gegen eine auf der Osttribüne getauscht haben. Das waren bei weitem nicht 2/3.
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Maxfanatic schrieb:

Pezking schrieb:


Machen wir uns nichts vor: Hätte die Eintracht selbst nicht nachgeholfen, wären die Stehblöcke zu zwei Dritteln gefüllt gewesen.



Gegen diese These spricht übrigens die tatsächliche Zahl derjenigen, die ihre Karte gegen eine auf der Osttribüne getauscht haben. Das waren bei weitem nicht 2/3.


Standen denn knapp 8.000 Leute protestierend draußen vor der NWK, einfach nur abzüglich der Osttribünenausweichler?

Genug Stehplatzkartenbesitzer werden sich den Weg gleich gespart haben. Bzw. erschien mir der Oberrang der NWK ganz schön voll, und da dürften doch eigentlich auch zahlreiche Fans sitzen, die in Nordwestkurve e. V. und Fanclubverband e. V. organisiert sind, oder?

Jedenfalls waren dort angesichts eines solchen Protests erstaunlich wenige Lücken zu sehen.
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Ich habe mich gestern nicht über die boykottierenden Fans geärgert. Kein Fan unterliegt einer Anwesenheits- oder Supportpflicht. Kann jeder selbst entscheiden, ob er ein Spiel besuchen will oder für sich selbst gute Gründe findet, lieber mal drauf zu verzichten. Da mache ich keinem Boykottler einen Vorwurf.

Die Form des gestrigen Protests hielt ich für falsch. Weil klar war, dass man nach der angekündigten Abschaffung der Montagsspiele nicht mehr genug Fans zur Unterstützung eines solchen Boykotts bewegen können wird. Das Fernbleiben von einem Spiel ist das teuerste friedliche Zeichen, dass man als Fan setzen kann. Und dafür ist der aktuelle Status Quo nach der Montagsspielabschaffung nicht mehr dramatisch genug.

Und hier wurde es nun ärgerlich:

Offenbar war allen klar, dass die freiwillige Boykottbereitschaft zu Wünschen übrig lassen wird. Nordwestkurve e.V., Fanclubverband e.V. und Ultras Frankfurt 1997 gleichermaßen - und zum allem Überfluss auch noch dem Verein Eintracht Frankfurt!

Mit Vereinshilfe (ein bizarrer Umstand!) wurde dafür gesorgt, dass die Stehplätze in der Heimkurve leer bleiben. Boykottunwillige Stehplatzkarteninhaber wurden (auf teurere Plätze) umgesetzt. Ohne diese Organisationshilfe wäre der Boykottaufruf gestern zweifellos in die Hose gegangen. Machen wir uns nichts vor: Hätte die Eintracht selbst nicht nachgeholfen, wären die Stehblöcke zu zwei Dritteln gefüllt gewesen.

Doch damit nicht genug: Die Vereinshymne "Im Herzen von Europa" wurde von der Stadionregie nicht gespielt. Die Mannschaftsaufstellung wurde so schnell runtergerattert, dass niemand die Namen der Spieler mitrufen konnte. Selbst der Name des Torschützen zum 1:2 wurde nur leise vor sich hingemurmelt! Wenigstens kam noch die übliche Tormusik - aber den Effekt des Tores als potenzielle Initialzündung zur Schlussoffensive wurde von der Stadionregie ein gutes Stück weit umgegrätscht.

Es ärgert mich maßlos, dass der Verein den Boykottlern ohne Not so dermaßen den Bobbes pudert. Und ausbaden müssen es die Mannschaft und die klare Mehrheit der boykottunwilligen Fans gestern, während sich die Boykottwilligen womöglich sogar erfolgreich einreden, dass die Aktion gestern ein Erfolg gewesen wäre.

Nochmal: Kein Vorwurf an die Boykottler von meiner Seite! Jeder hat ein Recht auf diese Form von Protest.

Ich ärgere mich einzig und allein über das Verhalten des Vereins, der die boykottierende Minderheit hofiert. Und das auf Kosten der Mannschaft und der Mehrheit der eigenen Anhängerschaft. Das ist respektlos, und dafür habe ich kein Verständnis.
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Boykott war scheißegal. Gibt für niemanden eine Anwesenheits- oder Supportpflicht. Ist ein freies Land. Alles gut.

Gegentore waren haarsträubend. Passiert.

Was mich uffrescht ist nur das Indenarschkriechen des Vereins gegenüber den Boykottierern. Da sorgt man extra für die dafür, dass der NWK-Unterrang tatsächlich leer bleibt. Ohne den Verein hätte man das nie erreicht.

Und dann bringt man die anwesende Mehrheit auch noch um Hymne, Aufstellung und Bejubeln des Torschützen. Nach dem Anschlusstreffer. Das ist echt bizarr.
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Im Stadion läuft 'tell me why I don't like mondays'
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Anthrax schrieb:

Im Stadion läuft 'tell me why I don't like mondays'


Und Stimmungsmucke wie "Nothing Else Matters".

Ich rechne mit "Tears in Heaven" als Tormusik heute.

Die Aufstellung wird gerade so schnell verlesen, dass keiner die Namen mitrufen kann.
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Pezking schrieb:



Was ist denn eine leere Kurve wert, die nur 20% der Leute aus freien Stücken nicht betreten?Meiner Meinung nach muss sowas aus freien Stücken funktionieren - oder eben gar nicht. So ist das echt albern.



Wie wäre es denn, wenn du nicht als Debattengrundlage einfach irgendeinen Beitrag irgendeines anonymen Users nimmst, der hier immer dann aufkreuzt, wenn es die Möglichkeit gibt, gegen die aktive Fanszene zu wettern?! SO ist das nämlich echt albern...
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Maxfanatic schrieb:

Pezking schrieb:



Was ist denn eine leere Kurve wert, die nur 20% der Leute aus freien Stücken nicht betreten?Meiner Meinung nach muss sowas aus freien Stücken funktionieren - oder eben gar nicht. So ist das echt albern.



Wie wäre es denn, wenn du nicht als Debattengrundlage einfach irgendeinen Beitrag irgendeines anonymen Users nimmst, der hier immer dann aufkreuzt, wenn es die Möglichkeit gibt, gegen die aktive Fanszene zu wettern?! SO ist das nämlich echt albern...


Ich hatte diesen Einwand schon vorher gebracht, direkt im zweiten Beitrag in diesem Thread hier als Antwort auf die Bekanntmachung der Fanszene von Eintracht Frankfurt.

Ich fände es wirklich mal spannend, so einen Boykott nur als Bitte und Aufforderung zu formulieren und dann mal abzuwarten, ob das genauso fruchtet wie ein Aufruf á la "Alle in Rot!!!"

Ich wünsche mir dabei nicht mal einen Misserfolg des Boykotts, darum geht es nicht! Ich fände es einfach nur aufschlussreich, so einmal zu ermitteln, ob das überhaupt eine brauchbare Protestoption ist. Ich glaube sogar, dass die Solidarität erstaunlich hoch wäre.

Und ich fände unter diesen Voraussetzungen eine nur zu 20% gefüllte Kurve viel beeindruckender als eine leere Kurve nachdem diese einfach zugesperrt wurde.
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Guden, es geht nicht um das Prinzip.
Wenn die UF und Co den Block offen lassen, dann ist er zu 50-80 % gefüllt.
Naja, wir werden es morgen sehen.

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schleppnetz schrieb:

Guden, es geht nicht um das Prinzip.
Wenn die UF und Co den Block offen lassen, dann ist er zu 50-80 % gefüllt.


Dann wäre dieser Protest in Wahrheit reine Inszenierung ohne Substanz.

Was ist denn eine leere Kurve wert, die nur 20% der Leute aus freien Stücken nicht betreten?

Meiner Meinung nach muss sowas aus freien Stücken funktionieren - oder eben gar nicht. So ist das echt albern. Da wird ein Bild herbeikonstruiert das einen völlig falschen Eindruck erweckt.

Nix gegen den Protest an sich, aber die Form finde ich diesmal echt äußerst unglücklich, und das auf mehreren Ebenen.
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Die Eintracht zieht bereits ein. Hatte mir meine DK-Plätze am Sonntag gesichert, die Tickets habe ich noch nicht erhalten. Der Rechnungsbetrag ist seit heute vorgemerkt, Wertstellung ist morgen.