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Copa Libertadores 2015

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wow, scheint sehr deutlich zu sein. Vielleicht liegt das auch daran, dass die unter den potenziellen Titelaspiranten den mit Abstand leichtesten nächsten Gegner haben und fast schon eine Runde weiter sind. Von den anderen 4 Brasilianern bleiben nur 2 übrig und die zwei Großen Argentiniens eliminieren sich auch gegenseitig (wobei der Sieger daraus auf den Sieger zwischen Cruzeiro und Sao Paulo trifft). Möglicherweise ist der Weg ins Finale auch schlicht einfacher. Mit Wetten kenne ich mich nicht aus, aber so eindeutig besser als die anderen sehe ich sie nicht.
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So ähnlich dachte ich zuerst auch, aber das kann es so nicht sein. Ich hab meine Wetten schon mitten in der Gruppenphase gemacht, so Mitte März und da waren die Verhältnisse schon ähnlich. Damals dachte ich, es würde vielleicht daran liegen, daß CSP so gut in die Gruppe gestartet ist, wobei sie andererseits auch eine recht schwere Gruppe hatten (Vorjahressieger San Lorenzo ist da ausgeschieden).
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Ja, die hatten relativ früh die Weichen auf Gruppensieg gestellt. Ob das jetzt für eine herausragende Qualität spricht oder tatsächlich einfach dafür, dass sie früh in Form waren, wird sich zeigen. Zu einem gewissen Teil wars auch die Konstellation, denn sie haben halt gleich das erste Heimspiel (gegen Sao Paulo) gewonnen und auswärts bei San Lorenzo vor leeren Rängen antreten dürfen - nicht unbedingt eine Stärkung des Heimteams. Aber wie auch immer: schlecht sind sie nicht. Und während Corinthians dann den hoffnungslos abgeschlagenen Gegner Danubio zweimal besiegt hat, nahmen sich SPFC und San Lorenzo gegenseitig die Punkte weg. Soll die Leistung nicht schmälern, aber ich weiß nicht wirklich, wie ich das einordnen soll, denn die nationale Meisterschaft beginnt erst und die Teams aus dem Campeonato Paulista kann man lange nicht alle als Gradmesser betrachten.

Seit gestern wissen wir allerdings, dass Corinthians auch keine Übermannschaft ist. Sie waren wohl besser (habs aber nur aus der Zeitung - die Nacht habe ich mir nicht um die Ohren geschlagen), haben aber nach einem Torwartfehler noch einen Konter gefangen und müssen dann kommende Woche erst einmal das gestrige 0:2 drehen.

Ansonsten spielten gestern nur noch die anderen Brasilianer:
Sao Paulo besiegt Cruzeiro mit 1:0 und CAM und Inter trennen sich 2:2
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So, alle Hinspiele (und ja auch schon ein Rückspiel) wurden ausgetragen:

River Plate - Boca Juniors 1:0
FC Sao Paulo - Cruzeiro 1:0

Guaraní  - Corinthians 2:0
Montevideo Wanderers _ Racing 1:1

Universitario Sucre - Tigres 1:2 und 1:1 (die Tigres sind weiter)
Emelec - Atlético Nacional 2:0

Atlético Mineiro - Internacional 2:2
Estudiantes de la Plata - Santa Fé 2:1

River hat im brisanten Stadtduell also das bis dato verlustpunktfreie Boca besiegt. Die nächsten Spiele folgen Mitte kommender Woche
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Haliaeetus schrieb:
So, alle Hinspiele (und ja auch schon ein Rückspiel) wurden ausgetragen:
Guaraní  - Corinthians 2:0
Oder in Quoten ausgedrückt:
100:4,5
So langsam verstehe ich das System.  

Und danke für Deine Berichte!
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KSV-Jens schrieb:
Haliaeetus schrieb:
So, alle Hinspiele (und ja auch schon ein Rückspiel) wurden ausgetragen:
Guaraní  - Corinthians 2:0
Oder in Quoten ausgedrückt:
100:4,5
So langsam verstehe ich das System.  

Und danke für Deine Berichte!



naja, noch ist ja "nichts passiert". Im Rückspiel traue ich Corinthians schon zu, das noch zu drehen.

Mal so zum Größenverhältnis: Corinthians ist der zweitgrößte Verein Brasiliens, hat (OK, dank WM und Lula) ein nagelneues Stadion mit Bahnanbindung (in Südamerika keine Selbstverständlichkeit) und Guaraní musste mal eben nach Asunción ausweichen, weil die eigene Heimstätte den Anforderungen nicht genügt.
Und wenn man jetzt mal betrachtet, was genügt (vgl. die Schilderung zu Danúbio mit drei Kaltwassergästeduschen ohne Brause - also praktisch drei Kaltwasserleitungen), dann sagt das einiges darüber aus, wie Guaraní so aufgestellt ist. Aber Fußball spielen können sie allem Anschein nach dann doch ein bisschen und darauf sollte es ankommen
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Santa Fé hat gegen Estudiantes 2:0 gewonnen und sich nach dem 1:2 aus dem Hinspiel fürs Viertelfinale qualifiziert.

Damit sind in der Runde der letzten 8 mindestens Vertreter der Länder Argentinien, Brasilien, Mexiko und Kolumbien vertreten. Es können noch Ekuador, Uruguay und Paraguay folgen.

Heute Nacht spielen:

Cruzeiro (BRA) - Sao Paulo (BRA)
Corinthians (BRA) - Guaraní (PAR)
Inter (BRA) - Atlético Mineiro (BRA)

morgen dann:

Boca Juniors (ARG) - River Plate (ARG)
Racing (ARG) - Montevideo (URU)
Atlético Nacional (KOL) - Emelec (EQU)
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Zitat: naja, noch ist ja "nichts passiert". Im Rückspiel traue ich Corinthians schon zu, das noch zu drehen.

@Haliaeetus
Ja, das kann so enden wie vor ein paar Wochen Bayern gegen Porto. Ich denke aber allgemein wie Du, dass in der Libertadores auch immer mal echte Überraschungen möglich sind. Die großen Vereine verlieren immer mal wieder Starspieler an große europäische Vereine und müssen dann neu aufbauen. Da haben dann selbst gewisse Außenseiter noch eine Titelchance. In unserer Champions League würde ich z. B. Ajax, Feyenoord, Anderlecht, Standard und viele andere Vereine aus mittelgroßen Ligen unter den aktuellen Bedingungen keine realistischen Finalchancen mehr einräumen.

Übrigens führte ein Niederländer den Fußball in Paraguay ein. Club Guarani wurde 1903 gegründet und ist der zweitälteste Verein Paraguays. Nur Club Olimpia Asuncion ist noch ein Jahr älter. Zwischen diesen beiden Vereinen fand 1903 das erste Fußballspiel in Paraguay überhaupt statt und 1906 war dieses Duell auch das erste Ligaspiel in der Fußballgeschichte von Paraguay. Guarani gewann 1906 und 1907 die ersten beiden Meistertitel und ist heute mit neun oder zehn Titeln der vierterfolgreichste Verein des Landes. Rekordmeister Olimpia steht bei 39 oder 40 Titeln, dort zählt man wegen Krieg oder temporärer Abtrünnigen-Liga irgendwie unterschiedlich. Olimpia wurde auch als einziger Verein Paraguays 1979 Weltpokalsieger und gewann die Copa Libertadores insgesamt dreimal (1979, 1990, 2002) und stand noch viermal im Finale.

In der Liga ging nur ein Titel nicht an die Hauptstadt Asuncion, und das ist auch schon mehr als 60 Jahre her (1952). Club Guarani wird zur Peripherie von Asuncion gezählt. Guarani ist der Name eines bedeutenden Indianerstammes und heißt zu deutsch "Krieger". Die Nachkommen verteilen sich auf mehrere Staaten wie Bolivien, Brasilien, Argentinien und Uruguay. Paraguay gilt aber als "der" Guarani-Staat, dort ist neben Spanisch das verwandte hispano-indianische Guarani Amtssprache.

1906 gab es also schon die heutige Primera Division und 1910 eine 2. Liga, heute Divison Intermedia. In der Primera Division gibt es 12 Vereine, die im Kalenderjahr 44 Spiele bestreiten, 22 je Halbserie, die man Apertura (Eröffnung, Anfang) und Clausura (Abschluss) nennt. Pro Jahr gibt es damit zwei Meister und per Aggregation einen Gesamtmeister. Der Letzte wird durch den Meister der Division Intermedia ersetzt, der Vorletzte bestreitet eine Relegation gegen den Vizemeister der Intermedia. Für den Abstieg wird eine gesonderte Tabelle über die letzten drei Jahre geführt. Dabei wird die Anzahl der errungenen Punkte durch die Anzahl der bestrittenen Erstliga-Spiele geteilt. Mit diesem akademischen Verfahren können auch Neulinge entsprechend einsortiert werden. Wer den schlechtesten Punktquotienten hat, wird hinten eingereiht usw.

Paraguay stellt 3 Teilnehmer für die Copa Libertadores (unsere Champions League)., das sind die beiden Meister der Apertura und Clausura sowie der Punktbeste beider Halbserien unter den übrigen Vereinen. Gewinnt ein Verein beide Halbserien, kommt auch die drittbeste Mannschaft der Gesamtserie in den Wettbewerb.
Auch für die Copa Sudamericana (unsere Europa League) stellt Paraguay 3 Teilnehmer. Teilnehmer sind hier die viert- und fünftbesten Teams in der Jahreswertung sowie - und da habe ich mal zwei Versionen gelesen - der punktbesere Verein der beiden Halbserien-Meister oder der Punktbeste der Jahreswertung. Ich glaube eher an die erste Version. In jedem Fall nimmt dieser Verein damit also an beiden großen Vereinswettbewerben Südamerikas teil. Das geht auch, weil die Libertadores vom Jahresbeginn bis zum Sommer gespielt wird und die Copa Sudamericana im Anschluss daran bis Jahresende folgt. 1990 gewann Club Olimpia Asuncion als erster Verein Südamerikas beide Wettbewerbe in einem Jahr und gewann damit auch kampflos die Recopa Sudamericana, in der eigentlich die Sieger beider Wettbewerbe gegeneinander antreten sollen (ähnlich wie in Europa der Supercup). Sao Paolo FC ist der einzige Verein, dem 1993 das gleiche Kunststück gelang, der bekam aber in der Recopa noch einen Finalgegner aus einem dritten Wettbewerb spendiert, den es heute nicht mehr gibt.

In Südamerika tragen ca. die Hälfte der Länder ihre Saison wie Schweden im Kalenderjahr aus, die andere Hälfte spielt nach dem System der meisten europäischen Staaten, so z. B. Uruguay, das 2005 umstellte, während Nachbar Paraguay beim Kalender-Spielbetrieb blieb. Aber wieso gibt es eigentlich in vielen südamerkanischen Ländern zwei Halbserien-Meister (Apertura und Clausura) und eine Abstiegstabelle, die über mehrere Jahre berechnet wird? Das liegt an Europa. Der südamerikanische Vereinsfußball verliert in jeder Sommer- und Wintertransferperiode unzählige Spieler nach Portugal, Spanien, Deutschland, aber auch in kleinere Ligen wie z. B. Norwegen oder Rumänien, Damit verändern sich die Kader der großen südamerikanischen Vereine alle halbe Jahr sehr stark, und deshalb kürt man gerne jedes Halbjahr einen neuen Meister, auch wenn der Jahres-Meister entwder aus der Addition beider Halbserien oder in Entscheidungsspielen beider Halbjahres-Meister ermittelt wird. Und mit der Abstiegstabelle über mehere Jahre (in Paraguay und Argentinien sind es drei, in Uruguay zwei Jahre) möchte man vermeiden, dass ein prominenter Verein durch einen zu starken Aderlass seiner Spieler nach Europa plötzllich absteigt. Wobei ich ja glaube, dass der einzig verbliebene Bundesliga-Dino Hamburger SV nach einer 2-Jahreswertung diesmal nicht mehr zu retten wäre. In Südamerika gab es schon mehrere sehr zwielichtige Urteile, in denen Konkurrenten von großen Traditionsvereinen am grünen Tisch genau so viele Punkte abgezogen wurden, wie es der Publikumsmagnet gerade brauchte. Haliaeetus hat ja mal über einen merkwürdigen Fall in Brasilien berichtet, glaube ich.

In Argentinien mit seinen drei Jahren kann durchaus auch der Meister absteigen.
http://www.stern.de/sport/fussball/tigre-spielt-in-argentinien-um-den-titel-und-den-klassenerhalt-1844558.html
Letztlich wurde Tigre 2012 dann Vizemeister der Clausura und stand in der nachfolgenden Copa Sudamericana in einem skanalösen Finale gegen Sao Paolo. Aber nur, weil eben der Abstieg über die 3-Jahres-Wertung knapp vermieden wurde. Aber Argentinien macht auch Fortschritte. Es hatte vor gar nicht mal so langer Zeit eine erste Liga mit 30 Vereinen, diese wurde in mehreren Etappen auf ein handlicheres Format verkleinert.

Einige von Euch haben sicher beim Vereinsnamen Guarani aufgemerkt. Ja, es gibt auch in Brasilien ein Guarani, nämlich den Guarani FC aus Campinas. Der Verein hat aber wahrscheinlich nicht viel mit dem Indianerstamm zu tun, der Name wurde eher aus einer Laune heraus geboren wie Tasmania Berlin. Guarani wurde 1978 als bisher einziger sogenannter Hinterwäldler Meister in Brasilien und scheiterte 1979 in der Libertadores am späteren Cup-Sieger Club Olimpia Asuncion. Guarani blickt auf immerhin 29 Erstligajahre zurück. Heute spielt der Verein nach zwei Abstiegen nur noch in der Serie C. Zwei Dinge kann man ihnen aber nicht wegnehmen, besagten Meistertitel vergangener Jahre und die Tatsache, dass sie mal den Laktat-Weltfußballer Caio beschäftigt haben.
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Wow, danke insbesondere für die vielen Infos zu Paraguay. Mit deren Fußball habe ich mich so ziemlich überhaupt nicht befasst. Aber schön zu sehen, dass dort ein ähnliches Chaos vorherrscht wie über Jahre in Argentinien (das von Dir erwähnte "Meister kann auch zugleich absteigen" wegen irrsinniger Koeffizienten, die über Jahre angesammelt werden).

Guaraní als Stamm war mir bekannt - hatte mich mal so ein wenig in Ulrich Schmidl und Hans Staden vertieft. Und weil in Sao Paulo (da liegt ja Campinas) auch ein Guarani spielt - wie von Dir erwähnt ja einer der kleinen Clubs - sorgte das nach dem Hinspiel des paraguayischen Vereins nicht gerade für wenig Spott gegenüber Corinthians, weil das natürlich einfach mal mit dem derzeitigen Drittligisten gleichgesetzt wurde. Ich denke übrigens schon, dass auch der Vereinsname des Clubs aus Campinas etwas mit dem Indianerstamm zu tun hat. Zwar ist deren Sprache meines Wissens nur in Paraguay Amtssprache, aber das Siedlungsgebiet reichte und reicht weit über Paraguay hinaus und umfasst auch große Teile des südlichen Brasiliens, Teile Argentiniens und Uruguays
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So, dann aktualisiere ich mal ein bißchen.

Cruzeiro ist in einem, dank vieler schlechter Schüsse, dramatischen Elfmeterschießen gegen Sao Paulo weitergekommen.
Und CSP (2. Halbzeit hat gerade begonnen) läuft, wie wohl auch im Hinspiel, bisher vergeblich an. Edit: Und sie haben sich gerade ne rote Karte eingefangen, sieht nicht wirklich gut aus.

Vielen Dank für den Regelüberblick, Jens. Ist wieder der ein o. andere Aspekt klarer geworden. Der Wust bzw. die Vielfalt ist dort wirklich krass, vor allem wenn man Wetten will. So gibt es ja auch in einigen Ländern Play Offs. Ich muß dann jedes Jahr in den Vorjahren recherchieren, ob die Auswärtstorregel gilt etc.. In Mexiko scheint es so zu sein, daß bei absoluter Torgleichheit in beiden Spielen, die Mannschaft weiterkommt, die in der Runde besser platziert war und so Sachen.
Gibt es eigentlich im Internet irgendwo abrufbar diese 3-Jahreswertungen? Es nervt nämlich gerade gegen Ende der Saison, wenn man nicht einschätzen kann, ob es vielleicht für eine Mannschaft noch um was geht oder nicht.

In Argentinien spielen sie übrigens dieses Jahr wieder mit 30 Mannschaften.

Ist Lula Corinthians-Fan (wg. dem Stadion)?

Die brasilianischen Mannschaften scheinen äußerst große Kader zu haben. Spielen die dann, z.B. in der Paulista, eher mit anderen Spielern?
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River Plate - Boca Juniors 1:0; Rückspiel zur Halbzeit beim Stand von 0:0 abgebrochen
FC Sao Paulo - Cruzeiro 1:0; 0:1 (Cruzeiro siegt im Elfmeterschießen)

Guaraní - Corinthians 2:0; 1:0
Montevideo Wanderers - Racing 1:1; 1:2

Universitario Sucre - Tigres 1:2 und 1:1
Emelec - Atlético Nacional 2:0; 0:1

Atlético Mineiro - Internacional 2:2; 3:1
Estudiantes de la Plata - Santa Fé 2:1; 0:2


Da waren dann ja umkämpfte Spiele und eine (nach dem Hinspiel gar nicht mehr so) faustdicke Überraschung dabei.

Corinthians hat tatsächlich gegen Guaraní den Kürzeren gezogen, konnte nicht genügend Druck aufbauen um Tore zu erzwingen und hat sich dann in letzter Minute noch einen Gegenstoß gefangen, so dass der haushohe Favorit (wie ich hier anhand der Wettquoten lernen durfte) sich ohne Punkt und Tor aus der KO-Runde verabschiedet hat

Ceni, der Torwart von Sao Paulo hat im Elfmeterschießen den ersten Elfer verwandelt und zwei gehalten. Seine Vorderleute  haben es aber geschafft so schlecht zu schießen, dass es dennoch nicht gereicht hat. Damit endet Cenis internationale Karriere denn sein Vertrag endet im Sommer nach dem angedachten Endspiel. Er war enttäuscht aber alles in allem gefasst und hat um die Lasershow (also die Angriffe per Laserpointer im Elfmeterschießen) nicht viel Aufhebens gemacht.

Vielleicht auch deshalb, weil es in Brasilien bei allen Mätzchen noch vergleichsweise zivilisiert zugeht. Auch in der Libertadores wurden (wie in Argentinien üblich) keine Gästefans zugelassen, so dass Boca sich allein an den Spielern abarbeiten durfte. Das geschah dann unter anderem dadurch, dass man per Drohne über dem Spielfeld ein stilisiertes weißes Gespenst mit einem roten B kreisen ließ, um darauf anzuspielen, dass River Plate (weiß mit rotem Diagonalstreifen)  schon mal den Gang in die Serie B (also die zweite Liga) hatte antreten müssen. So weit so gut, aber in der Halbzeit wurden dann Spieler von River Plate mit Tränengas attackiert, so dass das Spiel letztlich abgebrochen worden ist. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber nicht nur die Addition der bisherigen Ergebnisse spricht dafür, dass River wohl die nächste Runde erreichen dürfte.

Egal wie es auch kommen sollte, stehen mit River (oder Boca) und Racing zwei Argentinier, mit Cruzeiro und Inter zwei Brasilianer, mit Guaraní  aus Paraguay, den Tigres aus Mexiko, Emelec aus Ekuador und Santa Fé aus Kolumbien Vertreter aus 6 Ländern unter den letzten 8. Ein bunter Haufen
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Kleine Korrektur:
Haliaeetus schrieb:

Atlético Mineiro - Internacional 2:2; 1:3



Haliaeetus schrieb:
Corinthians hat tatsächlich gegen Guaraní den Kürzeren gezogen, konnte nicht genügend Druck aufbauen um Tore zu erzwingen und hat sich dann in letzter Minute noch einen Gegenstoß gefangen, so dass der haushohe Favorit (wie ich hier anhand der Wettquoten lernen durfte) sich ohne Punkt und Tor aus der KO-Runde verabschiedet hat


Von dem bißchen was ich gesehen und hier gelesen habe, wird das Hinspiel ja schon so ähnlich abgelaufen sein. Wenn man gegen die in 2 Spielen kein Tor hinkriegt, hat man es vermutlich auch nicht besser verdient. Aber es war schon ein bißchen kurios. Habe netto bestimmt die Hälfte von dem Spiel gesehen und das Tor von Guarani in der 92. Minute war der erste Torschuß, den ich von denen gesehen habe. Der Schiedsrichter hätte seinen Grand Hand (10 gelbe und 2 rote Karten) vermutlich auch besser beim Skat ausgespielt. Wenn man dann sieht, wie sich eine Mannschaft gegen 9 Mann so 30, 40 Meter vorm eigenen Tor einigelt und dann auch noch mit einem Tor belohnt wird - also verdient war das für meinen Geschmack nicht gerade.
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@ JayJayGrabowski:
Danke für die Korrektur. Natürlich ist Inter weiter. Hatte das falsch übertragen.

zu Lula und Corinthians (irgendwo weiter oben wurde die Frage gestellt):
Ja, der ist glühender Corinthians-Fan. Seinerzeit (also für die WM) hatte er veranlasst, dass im Osten von Sao Paulo ein neues Stadion gebaut wird, in dem jetzt Corinthians spielt. Die hatten vorher immer im öffentlichen Stadion (dem Pacaembu) gespielt. Der Neubau war halt insofern ein wenig argwöhnisch betrachtet worden, als mit dem Morumbi ein altes Stadion existiert hatte, was man hätte erneuern können und Palmeiras seinen Palestre Italia umgebaut hatte. Mit ein wenig Zuschüssen wäre das sicher auch zur WM fertig geworden.

Darüber hinaus hat Lula dafür gesorgt, dass die Caixa (quasi die Sparkasse, also ein staatliches Unternehmen) Trikotsponsor von Corinthians wird und weit über dem Marktpreis zahlt. So konnten die sich ja auch eine Vielzahl von Spielern holen, die sie vorher unmöglich hätten bezahlen können (Pato, Wagner Love, Sheik, Guerrero, ...) - man muss allerdings dazu sagen, dass sie jetzt (wie die meisten Vereine da unten) doch in eine beträchtliche finanzielle Schieflage geraten sind und die Gehälter bestenfalls sporadisch zahlen
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also denn: Boca ist raus. Nachvollziehbar, sollte man denken. Ich will mir angesichts der aufwallenden Lynchstimmung nach Pyro auch gar nicht ausmalen, wie alleine die Fans der Eintracht mit den auffällig gewordenen Fans ins Gericht gehen würden, wenn so etwas bei uns vorgefallen wäre.

Aber die Argentinier ticken da irgendwie anders. Oswaldo, seines Zeichens Spieler von Boca Juniors, hat jedenfalls per Twitter sein Unverständnis geäußert indem er ein Foto von sich und seinem 5-jährigen Neffen postete und wenig konziliant bekundete: "5 dicke Herren in Anzügen in irgendeinem Büro haben auch die Träume meines Neffen zerstört!" Irgendwie befremdlich, wenn die Barras bravas so eine Macht haben, dass aus Angst jedes erdenkliche Fehlverhalten abgenickt wird.
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Alles andere wäre ja wohl auch ein schlechter Witz gewesen.
In Argentinien wurden am Wochenende sämtliche Profiligaspiele abgesagt. Nehme mal an, das hängt auch mit diesem Vorfall zusammen.
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JayJayGrabowski schrieb:
Alles andere wäre ja wohl auch ein schlechter Witz gewesen.
In Argentinien wurden am Wochenende sämtliche Profiligaspiele abgesagt. Nehme mal an, das hängt auch mit diesem Vorfall zusammen.


Nein, die Absage hat damit nichts zu tun. Da ist ein Spieler in einer unteren Liga nach einem Zweikampf am Spielfeldrand gegen eine Betonmauer (glaube ich) geprallt und verstorben. Daraufhin wurde der Spieltag abgesagt. Mit den Vorfällen beim Libertadores-Spiel hat das nichts zu tun
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So, die Viertelfinals laufen. Die ersten zwei Hinspiele wurden schon ausgetragen, heute Nacht folgen die anderen beiden:

River Plate - Cruzeiro
Guaraní - Racing

Emelec - Tigres 1:0
Santa Fé - Internacional 1:0

Bolaños hat mit seinem Tor den Tigres die erste Niederlage beigebracht, für Santa Fé traf Mosquera in der Nachspielzeit.
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River Plate - Cruzeiro 0:1
Guaraní - Racing 1:0

Für Guaraní traf Benítez in der 84sten Minute, Marquinhos traf für Cruzeiro nach 80 Minuten.

Bei River muss das schon nach Fußballfest ausgesehen haben, mit 60000 euphorischen Zuschauern im Monumental und allem Pipapo. Dummerweise zählt in Argentinien zu Pipapo leider auch, dass der Gästebus mit Steinen beworfen wird. Immerhin ist wohl niemand zu Schaden gekommen.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch folgt das Rückspiel Tigres - Emelec, am Folgetag dann Internacional - Santa Fé sowie Cruzeiro - River PLate und Donnerstagnacht dann Racing - Guaraní
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Haliaeetus schrieb:
River Plate - Cruzeiro 0:1
Guaraní - Racing 1:0

Für Guaraní traf Benítez in der 84sten Minute, Marquinhos traf für Cruzeiro nach 80 Minuten.

Bei River muss das schon nach Fußballfest ausgesehen haben, mit 60000 euphorischen Zuschauern im Monumental und allem Pipapo. Dummerweise zählt in Argentinien zu Pipapo leider auch, dass der Gästebus mit Steinen beworfen wird. Immerhin ist wohl niemand zu Schaden gekommen.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch folgt das Rückspiel Tigres - Emelec, am Folgetag dann Internacional - Santa Fé sowie Cruzeiro - River PLate und Donnerstagnacht dann Racing - Guaraní


ich muss das gerade noch verdeutlichen bzw. richtigstellen - in dem Artikel, den ich heute früh gelesen hatte, war von Gästebus die Rede. es handelte sich bei dem attackierten Bus um einen Bus, in dem Gästefans saßen, nicht die Gastmannschaft
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Sieht so aus als spielte Boca gerade in der Liga ohne Zuschauer.


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