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Robert Enke ist tot

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Isi schrieb:
Enke ist an einer schweren Krankheit gestorben. Wenn einer an Folgen einer Krebserkrankung stirbt, sagt auch niemand, er hat seine Familie im Stich gelassen!  

R.I.P. Robert Enke!


sehr gut gesagt!
Habe das gleiche gemeint. :neutral-face
2Tage sind es schon und es ist immernoch unbegreiflich...
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Tomasch schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Ich weiss nicht recht ob Enke sich so ohne weitere hätte "outen" können. Deisler wurde angeblich u.a. von Kahn auch Deislerin genannt.... Und Deisler war auch sehr beliebt.


Hast du eine Quelle die besagt, dass es Kahn war? Ich kenne nur Aussagen, dass es "einige Spieler in der Kabine" waren. Dass Deisler Spieler namentlich nennt, ist mir nicht bekannt.


Die Quelle wuerde mich auch mal interessieren, Basaltkopp.
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Mausekatrin schrieb:
Isi schrieb:
Enke ist an einer schweren Krankheit gestorben. Wenn einer an Folgen einer Krebserkrankung stirbt, sagt auch niemand, er hat seine Familie im Stich gelassen!  

R.I.P. Robert Enke!


100% Zustimmung dafür von mir!!! Er war eben aufgrund seiner Krankheit...hm, ich sage mal "nicht mehr Herr seiner Sinne"...also, ich meine, er hat wahrscheinlich einfach nur einen Ausweg gesucht, um seinen Ängsten zu entfliehen und dabei mit Sicherheit keinen Gedanken an die weitere Zukunft seiner Familie "verschwendet". Ich denke, wenn er darüber hätte nachdenken können, wäre er diesen Schritt nie gegangen.

Aber ich bin eben auch kein Psychologe (obwohl ich manchmal schon gerne einer wär'   )

In diesem Sinne: R. I. P. Robert - du wirst immer unvergessen bleiben....


Ich glaube, da liegst du falsch. Ich würde eher vermuten, dass er davon ausging, dass es seiner Frau und seiner Tochter besser ohne ihn gehen würde. Zumindest sieht man sich selbst als "das Problem" an und deswegen ist der Suizid dann nicht nur eine Erlösung für einen selbst, sondern auch für die Menschen, die er liebt/e.

Sein Suizid hat rein gar nichts mit Feigheit zu tun, denn keiner von uns kann sich seine seelischen Schmerzen vorstellen. Es steht uns nicht zu, ihn anzuklagen. Es ist traurig genug, dass er sich zu solch einem Schritt gezwungen fühlte.

Ruhe in Frieden, Robert Enke.

Du wirst mir ewig als sympathischer Mensch und fairen Sportsmann in Erinnerung bleiben.
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EvilRabbit schrieb:

Tut mir leid, aber vom Thema Depressionen scheinst du keine Ahnung zu haben. Und ich bin nicht der erste hier der versucht hat dir zu erklären, wo der springende Punkt bei der Sache ist.

Du siehst nur, dass da eine Familie zurück bleibt. Möglicherweise aus persönlicher Erfahrung, wenn es so sein sollte tut es mir leid, aber da bist du hier nicht alleine mit. Dass der Mann schwer krank war, und die Welt nicht mehr so sehen konnte wie du oder ich das getan haben, blendest du völlig aus. Und an dem Punkt tust du dem Toten schlicht und einfach Unrecht.


Damit solls das von mir dazu auch gewesen sein.


Ich stimme dir da vollkommen zu. Ich durfte bzw. musste notgedrungen als Jugendlicher ähnliches bei meinem Bruder miterleben der damals unter einer anderen Form der Depression litt und heute noch leidet, wenngleich sie heute zum Glück nicht mehr so schlimm ist.

Ständig bekam ich daheim mit wie er sich mit meinem Vater auseinandersetzte,e r sich im Bad einschloss und aus dem Fenster springen wollte, während ich in der Küche Hausaufgaben machte.

Da wird es dir als Kind ganz anders. Höhepunkt war hinterher die Hochzeit meiner Schwester gewesen. Als er mit ihr tanzen wollte und sie erstmal mit ihrem Schwiegervater verschwand er aus dem Saal. Durch Zufall wurde er in einer Scheune gefunden als er sich gerade einen Strick um den Hals legte.

Ich kann euch sagen, wenn man sowas selbst hautnah miterlebt hat begegnet man seinen Mitmenschen mit viel größerem Respekt und behandelt diese auch dementsprechend.

Ich muss heute noch zwischendurch an diese Augenblicke denken, gerade jetzt wo Robert solch einen Weg wählte.

Daher weis ich nur zu genau wie sich jetzt seine Frau fühlt.  
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Deswegen kann ich jedem nur raten, wenn in eurem Bekannten oder Familienkreis etwas anders ist als sonst, redet darüber. Nehmt denjenigen zur Seite und hört ihm zu. Sowas ist mit die größte Scheiße, sorry für die Wortwahl, die einem Menschen passieren kann.

Dagegen ist ein Krebsleiden noch berechenbar, weil der Krankheitsverlauf mehr oder weniger bekannt ist.
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Weiß nicht, ob es im Thread-Verlauf schon mal gepostet wurde:

http://www.youtube.com/watch?v=elo_pbzWQzw&feature=related

Mit dem heutigen Wissen jagen  die Worte am Ende (Enkes letzte Worte im TV), mir schon ein wenig einen Schauer üer den Rücken.

"Es ist alles gesagt"

Ruhe in Frieden.
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Isi schrieb:
Enke ist an einer schweren Krankheit gestorben. Wenn einer an Folgen einer Krebserkrankung stirbt, sagt auch niemand, er hat seine Familie im Stich gelassen!  

R.I.P. Robert Enke!


Genau die richtigen Worte - manche wollen hier einfach nicht kappieren, dass Enke eine Krankheit hatte.
Dieser ganze Mist mit Familie im Stich lassen usw. ist großer Unfug. Er wollte sein Leid beenden, sich verabschieden - mehr nicht - das sollte doch dann auch gestattet sein über sein eigenes Leben ohne Zwänge zu bestimmen.

Dass es nun ein Weckruf seitens Enke wurde, ist ein Nebeneffekt.
Hoffentlich verpufft das nicht, wenn alles wieder "business as usual" wird.
Ich will nicht wissen, wieviele Menschen, denen man das auch nicht zutraut, auch schwer depressiv sind.

R.I.P
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Ich habe es mir eben angesehen.

Er wirkte da, für mich zumindest, schon entschlossen und resignierend. Habe bei dem Interview sein Gesicht und die Augen beobachtet.

Finde da auch die Reporter oftmals gedankenlos, wenngleich sie nur ihren Job machen. Ständig diese mehrmaligen Nachfragen zur selben Sache.
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Nordadler_HH_79 schrieb:
Mit dem heutigen Wissen jagen  die Worte am Ende (Enkes letzte Worte im TV), mir schon ein wenig einen Schauer üer den Rücken.

"Es ist alles gesagt"

Ruhe in Frieden.

Ich denke aber, dass dieser Satz in dem Fall nur die Reaktion auf die gefühlte 25. Nachfrage des Reporters bzgl. der Nominierung war. Da gab es in den letzten Monaten mehr als genug andere Interviews und auch Artikel (zB Focus), aus denen man im Nachhinein deutlich mehr ablesen kann.

Man konnte insofern schon merken, dass es um ihn nicht gerade überragend bestellt war, was aber bei den Schicksalsschlägen auch kein Wunder war - eine so schlechte Verfassung hat natürlich jeden überrascht und schockiert. Aber am Dienstag habe ich aus dem Bauch heraus auch die richtige Intuition gehabt, als mir ein Kommilitone an der Uni vom Tod Enkes berichtete. Nach dem 1. Gedanken "Haha, guter Witz" ging mein 2. Gedanke sofort in Richtung Suizid. Erklären kann ich es nicht, aber das Gefühl war immer da, dass er nicht der glücklichste Mensch auf Erden war

Trotzdem war die Nachricht für mich natürlich schockierend und je länger der Tod her ist, desto mehr berührt mich das Ganze. Bisher habe ich keinen Tod in meinem Umfeld erlebt, der nicht "vorhersehbar" war. Egal ob mein Großvater, ob Charly oder ob andere, immer war man sich der Tatsache bewusst, dass die Person in naher Zukunft aufgrund von Krankheiten von uns gehen würde. Nur bei Robert war es nicht so und das löst - denke ich - auch deutschlandweit diesen enormen Schock aus (neben dem urplötzlichen Bewusstsein, dass Depression eine echte Krankheit ist).

Ganz besonders leid tut mir Teresa, die ich - wie auch Robert - schon persönlich kennenlernen durfte. Die beiden waren mir immer unglaublich sympathisch, sie waren so bodenständig und einfach nur nett. Mir fehlen da grade die Worte...
Ich finde es in der heutigen Zeit fast unglaublich, dass Teresa in all den schweren Jahren immer bei Robert geblieben ist, trotz der Schicksalsschläge und allem, was die beiden durchmachen mussten. Sie hebt sich eindeutig von der typischen Spielerfrau ab, die nur auf Jetset und Geld auf ist. Und sie hat auch meinen großen Respekt für die PK kurz nach Roberts Tod. Das war sicherlich nicht einfach, aber sie konnte sich endlich mal alles von der Seele reden und gleichzeitig auch den Boulevard besänftigen, der andernfalls wahrscheinlich einen Liveticker aus ihrem zuhause gemacht hätte.

Ich finde es einfach nur unfassbar traurig, dass Robert so krank war, dass ihm am Ende keiner mehr helfen konnte und er auch keinen Ausweg mehr gesehen hat. Wir haben mit ihm einen Ausnahmesportler und einen Ausnahmemenschen verloren, von dem wir in einer Vielzahl von Dingen - sei es nun Respekt, Bodenständigkeit, Menschlichkeit oder Fairness - ungelaublich viel lernen können.


Ruhe in Frieden Robert und grüß Lara von mir
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Diejenigen die hier was von Feigheit etc reden haben etwas nicht verstanden. (war zum Glück eh nur einer glaub ich).

Ein Psychologe hat das gestern im Fernsehen gut gesagt, als jemand von Freitod gesprochen hat. Der Psychologe hat gemeint, das wäre nicht der richtige Ausdruck, da im Zuge der Krankheit der Tod eben keine freie bewusste Entscheidung mehr ist.
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Gerade weil dieses Thema jetzt endlich öffentlich gemacht wird sollten auch die Kultusministerien in Zukunft sowas in den Schulen mit einführen.

Sei es indem man ein Fach Psychologie oder sowas einrichtet, indem bestimmte Krankheiten behandelt werden oder ähnliche Dinge.

Solche Dinge find eich persönlich viel wichtiger als die Geschichte von vor 50-60 Jahren.
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S04-Sebi schrieb:
 Sie hebt sich eindeutig von der typischen Spielerfrau ab, die nur auf Jetset und Geld auf ist  



Sind es nicht auch diese, durch die Medien erzeugten Klischees die einen in der Öffentlichkeit stehenden Menschen verzweifeln lassen.

Ich finde eine Sache lehrt uns die Sache mit Enke: Wir sollten ganz vorsichtig dabei werden, Menschen zu beurteilen, die wir nicht, bzw. nur aus den Medien kennen.
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Leopard schrieb:

Sind es nicht auch diese, durch die Medien erzeugten Klischees die einen in der Öffentlichkeit stehenden Menschen verzweifeln lassen.

Ich finde eine Sache lehrt uns die Sache mit Enke: Wir sollten ganz vorsichtig dabei werden, Menschen zu beurteilen, die wir nicht, bzw. nur aus den Medien kennen.


Nicht nur die Menschen aus den Medien, sondern auch diejenigen welche sich tagtäglich in den Internetforen tummeln.

Dort herrscht nämlich mit die größte Gefahr, weil es ja so herrlich anonym ist.
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Habt ihr nicht gerade schon völlig richtig festgestellt, dass Depression eben eine Krankheit ist?

Jetzt kommt ihr mit Klischees in der Öffentlichkeit und Internetforen. Es ist eine Krankheit und die gäbe es auch ohne Medien, männlichen Stolz und die Angst vor der "Schwäche" gab es schon vor dem Buchdruck . Schuldzuweisungen in jegliche Richtung find ich daher vollkommen deplatziert.
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Naja, ich habe mich auf die Aussage des Users Leopard bezogen bezüglich die Beurteilung eines Menschen. Dabei spielt es keine Rolle ob der andere unter Depressionen leidet oder was anderes hat.

Man sollte generell einen Menschen so behandeln wie man selbst behandelt werden möchte.

Im Übrigen leiden auch sehr viele Frauen unter DEpressionen. Von daher ist dein Hinweis mit den männlichen etwas einseitig.
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yeboah1981 schrieb:
 Es ist eine Krankheit und die gäbe es auch ohne Medien, männlichen Stolz und die Angst vor der "Schwäche" gab es schon vor dem Buchdruck .    



Ist dem so? Bin kein Soziologe und kein Kultur-Historiker, geschweige denn Mediziener oder Psychologe und auch sonst bin ich eher ziemlich ungebildet. Aber gab und gibt es in jeder Kultur und zu jeder Zeit den Suizid? Gab und gibt es schon immer Depression? Hat das nix mit der heutigen Leistungs- und Mediengesellschaft zu tun?

Aber gut, lasst uns das nicht hier weiter diskutieren. Das Thema ist hier ein anderes, glaube ich.
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Effenbergfohlen schrieb:
Naja, ich habe mich auf die Aussage des Users Leopard bezogen bezüglich die Beurteilung eines Menschen. Dabei spielt es keine Rolle ob der andere unter Depressionen leidet oder was anderes hat.

Man sollte generell einen Menschen so behandeln wie man selbst behandelt werden möchte.

Im Übrigen leiden auch sehr viele Frauen unter DEpressionen. Von daher ist dein Hinweis mit den männlichen etwas einseitig.
Versteh schon. Finde halt nur den mahnenden Finger gegenüber den Medien etwas populistisch. Sie haben diese Krankheit nicht verschuldet.
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Leopard schrieb:
Hat das nix mit der heutigen Leistungs- und Mediengesellschaft zu tun?
Doch sicherlich auch. Die Zahlen steigen ja wahrscheinlich nicht zufällig. Aber wir sollten das jetzt wirklich an dieser Stelle lassen, hast Recht. Vergesst meine Einsprüche!
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wie schnell der Fußball mit seinen Emotionen und Leidenschaft in den Hintergrund gerät angesichts dieser Tragödie um Robert Enke..

ich kann es immer noch nicht glauben geschweige denn verarbeiten...

Ruhe in Frieden Robert, den Angehörigen und Freunde mein tief empfundenes Beileid

Klaus
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Ein lesenswerter Artikel von Reinhard Mohr in "Spiegel-Online" zum tragischen Tod dieses wunderbaren Sportlers und sympathischen Menschen Robert Enke.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,660853,00.html


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