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Mehr als ein laues Lüftchen

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SGE-URNA schrieb:

Die Pelzmanteldame hat aber in aller Regel nichts mit Fussball am Pelzhütchen. Genausowenig wie der Schlipsträger, der sich während des Spiels über Geschäftsabwicklung unterhält. Die Logen haben ausschliesslich den Zweck, Geschäftstätigkeit in vermeintlich hipper Atmosphäre durchzuführen. Dafür bezahlen Firmen absurde Gelder, nicht weil sie Fussball sehen wollen. Auf Kosten des Kartenkontingents für den gewöhnlichen Fan, sei er nun ein ruhiger Vertreter oder ein supportwilliger. Und wie albern ist es eigentlich, dass Auswechslungen nun von Firma XY "präsentiert" werden. Ich bin überzeugter Kapitalist, arbeite bei einer grossen internationalen Bank, aber dieser Fussballkommerz ist einfach nur noch übertrieben lächerlich und zerstört teilweise die gemütliche, familiäre Stadionatmosphäre. Der Blick auf England ist da durchaus angebracht. Man vergrault den kaufkraftarmen Bürger, um gezielt eine Werbezielgruppe ins Stadion zu locken, die im Lufthansa-Block in der Commerzbank-Arena sitzen und die Ecke von wem auch immer präsentiert bekommen. Da hartgesottene Fans relativ resistent gegenüber solchen Beeinflussungen sind (da kein Mensch auf diesen Mist achtet, weil man sich aufs Spiel konzentriert), kümmert man sich auch nicht um deren Wohlbefinden und deren Anliegen.

Hoffenheim interessiert mich in diesem Zusammenhang nur, da deren Chef in Zusammenarbeit mit dem DFB gerade dabei ist, eine neue Qualität der Zensur durchzusetzen. Dagegen sollten sich alle wehren, denen fussball am Herzen liegt.


Hmmm... Frage: woher weißt du das? Kannst du in Kopf oder Herz der Pelzmanteldame hineinsehen? Und, nehmen wir an, es wäre so, wie du sagst: wieviele haben bei solchen Anlässen ihr Herz für den Fußball entdeckt und sind dabeigeblieben? Mit Leib und Seele? Haben wir nicht alle unsere Genesis als Fußballfan? Oder wurden wir als solche geboren?

Genau das würde ich mal als eine Art von Arroganz bezeichnen: der Fußball gehört uns, den Stehplatzbesuchern, alle anderen sind Eventis, Erfolgsfans, Kunden oder was auch immer. Sowas brauchen wir nicht.

Wer hat uns den Fußball geschenkt? Verliehen? Übereignet? Woher leiten wir das Recht ab, dies als "unsere" Sportart zu definieren, bei der die "Hummerfresser" nichts zu suchen haben?

In allem anderen hast du meine Zustimmung.
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@concordia eagle: Fußball ist ein „Proletensport“, zweifelsohne. Und schon mein Vater hat mir erzählt, dass – zu seiner aktiven Fußballzeit als er mit dem TV Hassloch in Trebur, Flörsheim, Groß-Gerau etc – gekickt hat, manch Schiedsrichter nach dem Spiel vor aufgewühlten Fans Reißaus nehmen musste – direkt vom Platz, die Meute hinterher bis zu seinem Wohnort im Nachbardorf.  ,-)  Wenn hier aber in den letzten Tagen so oft von Arbeitern die Rede war, frag ich mich bei manchen schon, ob sie überhaupt wissen, was das ist. Zum Arbeiter gehört Dreck und Schweiß, Geradlinigkeit, Knorzigkeit – aber auch Anstand, Loyalität, Stolz und Würde. Unsere Väter bzw. (je nachdem ) Großväter haben sich eine Krawatte umgebunden, wenn sie Sonntags ins Stadion gegangen sind.

http://de.youtube.com/watch?v=XNboU_PbZMY

Und bei denen, die hier im Forum die gute Sache vertreten, sind die Arbeiter (finde wie Peter, dass man von "Proletariat" heute nicht mehr reden kann) mit Sicherheit in der absoluten Minderheit, vielleicht sogar diejenigen mit zumindest proletarischem Hintergrund – sondern es sind überwiegend  (ich nenn einfach mal ein paar plakative Begriffe) Bildungsbürger, Intellektuelle, gesellschaftlich Arrivierte.

@ HeinzGründel:  Die Zeiten der Samstagsnachmittagskultur mit einem Bierchen, Bratwurst und mehr oder weniger gutem Kick sind auch ohne Hopp nicht mehr das, was sie einmal waren. Oder sie sind es zumindest nur noch da, wo wir es – weil wir es so wollen und bewusst gegen den „Trend“ - so leben. Neben Eventies, Hoffenheim etc. gibt es viele Bausteinchen die zum Verschwinden des Fußballs beitragen.  Und wir alle, auch und gerade die, die wir ihn retten wollen (so ist das mit der Dialektik) tragen dazu bei – z.B. auch durch den ständigen Diskurs über Fußball, in Foren, in Büchern, den wir führen. Konservatives Denken ist (Karl Mannheim) immer auch romantisches Denken – es kann seinen Gegenstand erst dann ergreifen, wenn sich sein Verschwinden bereits abzeichnet. So gesehen befinden wir uns derzeit in einem Endstadium.

Auch ich sehe die Entwicklungen in und um Hoffenheim mit großem Unbehagen, vor allem deshalb, weil hier etwas geschieht, dass meines Erachtens (wie so viele der aktuellen „Reformen“) irreversibel ist, und mehr zerstört als es aufbaut. Die Stadionordnung der Hoffenheimer liest sich wie der Ikea-Katalog („Hier kannst du dein Tablett abstellen – damit hilfst du uns.“  Heißt in Hoffenheim: „„An den Rückwänden der Blöcke E und F haben wir für euch Haken angebracht, an denen ihr  - nein… nicht „euch aufhängen“, sondern… -  für eure Mannschaft gut sichtbar werben könnt.“). Alles hat seine Ordnung, herzlichen Dank. Schöne neue Welt, wie sie ja gereizt in seinem Auswärtsspiel-Fred so schön beschrieben hat und wie SGE-Urna schreibt: Jeder, der einigermaßen Verstand hat und dem Fußball am Herzen liegt, wird sich gegen die im Namen des Selbstschutzes daher kommenden Zensur- und Meinungsunterdrückungsbestrebungen richten.

Trotzdem oder gerade deshalb wird mir unheimlich, wenn ich in den vergangenen Tagen hier im Forum gelesen habe, mit welchem demagogischen Eifer eine vermeintlich  kritische Minderheit zum Glaubenskrieg aufruft und anders Denkenden das Recht zum Fan-Sein (Mensch-Sein?) abspricht. Da werden unreflektiert Begriffe verwendet, die direkt dem Wörterbuch des Unmenschen entstammen und auf Ausschließlichkeit zielen. Totalitarismus, egal für wen oder gegen was er auftritt, ist suspekt und scheiße und entzieht jeder Diskussion den Boden.
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peter schrieb:
@SGE-URNA

Hoffenheim interessiert mich in diesem Zusammenhang nur, da deren Chef in Zusammenarbeit mit dem DFB gerade dabei ist, eine neue Qualität der Zensur durchzusetzen. Dagegen sollten sich alle wehren, denen fussball am Herzen liegt.


das geht mir ganz genauso.

"Die Logen haben ausschliesslich den Zweck, Geschäftstätigkeit in vermeintlich hipper Atmosphäre durchzuführen. Dafür bezahlen Firmen absurde Gelder, nicht weil sie Fussball sehen wollen. Auf Kosten des Kartenkontingents für den gewöhnlichen Fan, sei er nun ein ruhiger Vertreter oder ein supportwilliger."

nicht ganz. erstens spülen diese leute der eintracht gedl in die kassen, das auch letztendlich den eigenen finanzen zu gute kommt.

zweitens nehmen diese besucher nur dann anderen karten weg, wenn das stadion ausverkauft ist. bei solchen spielen leiden darunter aber nicht primär diejenigen, die sowieso immer kommen, es bekommen diejenigen keine karten, die nur bei attraktiven gegnern ins stadion gehen.

weder gegen rostock, noch gegen bielefeld haben die logen auch nur einen einzigen zuschauer verhindert. gegen die bayern werden sie das, aber wer sucht denn am händeringendsten nach karten gegen die bayern? sicherlich nicht die treusten der treuen.


Ich sehe das Dilemma mit dem Geld, das die Vereine nunmal benötigen, um konkurenzfähig zu sein. Nichtsdestotrotz empfinde ich es als eine Perversion der gesamten Entwicklung im Fussball, dass es überhaupt soweit gekommen ist. Die Umkehrbarkeit ist eher fraglich bis unwahrscheinlich. Die Frage ist, wie weit wir es noch treiben wollen. Wollen wir noch höher, brauchen wir mehr Geld, bauen mehr Logen (?) oder lassen uns sonstige Einnahmemassnahmen einfallen.

Das ist eben die Grundsatzfrage, die sich stellt: Erfolg auf Kosten von mehr Kommerzialisierung (die Frage ist, wie weit kann man es treiben, bis die Kurven abspringen und sich ein anderes Betätigungsfeld suchen)

Für Hoffenheim stellt sich diese Frage übrigens nicht. Deren Erfolg fusst von Anfang an auf diesem Konzept der Kommerzialisierung. Da gibt es keine Verdrängungseffekte und damit auch keine Beschwerden. Wer richtiger Fan eines anderen Vereins war, wird es auch bleiben. Wer kurzfristig gewechselt hat, da Hoffenheim jetzt in ist, hat sowieso keinen Anspruch an Fankultur. Die jungen wachsen so auf und kennen es nicht anders. Die vielbesprochene Angst bleibt, dass so die Zukunft des Fussballs aussieht. Traurig aber wahr!
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WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:

Die Pelzmanteldame hat aber in aller Regel nichts mit Fussball am Pelzhütchen. Genausowenig wie der Schlipsträger, der sich während des Spiels über Geschäftsabwicklung unterhält. Die Logen haben ausschliesslich den Zweck, Geschäftstätigkeit in vermeintlich hipper Atmosphäre durchzuführen. Dafür bezahlen Firmen absurde Gelder, nicht weil sie Fussball sehen wollen. Auf Kosten des Kartenkontingents für den gewöhnlichen Fan, sei er nun ein ruhiger Vertreter oder ein supportwilliger. Und wie albern ist es eigentlich, dass Auswechslungen nun von Firma XY "präsentiert" werden. Ich bin überzeugter Kapitalist, arbeite bei einer grossen internationalen Bank, aber dieser Fussballkommerz ist einfach nur noch übertrieben lächerlich und zerstört teilweise die gemütliche, familiäre Stadionatmosphäre. Der Blick auf England ist da durchaus angebracht. Man vergrault den kaufkraftarmen Bürger, um gezielt eine Werbezielgruppe ins Stadion zu locken, die im Lufthansa-Block in der Commerzbank-Arena sitzen und die Ecke von wem auch immer präsentiert bekommen. Da hartgesottene Fans relativ resistent gegenüber solchen Beeinflussungen sind (da kein Mensch auf diesen Mist achtet, weil man sich aufs Spiel konzentriert), kümmert man sich auch nicht um deren Wohlbefinden und deren Anliegen.

Hoffenheim interessiert mich in diesem Zusammenhang nur, da deren Chef in Zusammenarbeit mit dem DFB gerade dabei ist, eine neue Qualität der Zensur durchzusetzen. Dagegen sollten sich alle wehren, denen fussball am Herzen liegt.


Hmmm... Frage: woher weißt du das? Kannst du in Kopf oder Herz der Pelzmanteldame hineinsehen? Und, nehmen wir an, es wäre so, wie du sagst: wieviele haben bei solchen Anlässen ihr Herz für den Fußball entdeckt und sind dabeigeblieben? Mit Leib und Seele? Haben wir nicht alle unsere Genesis als Fußballfan? Oder wurden wir als solche geboren?

Genau das würde ich mal als eine Art von Arroganz bezeichnen: der Fußball gehört uns, den Stehplatzbesuchern, alle anderen sind Eventis, Erfolgsfans, Kunden oder was auch immer. Sowas brauchen wir nicht.

Wer hat uns den Fußball geschenkt? Verliehen? Übereignet? Woher leiten wir das Recht ab, dies als "unsere" Sportart zu definieren, bei der die "Hummerfresser" nichts zu suchen haben?

In allem anderen hast du meine Zustimmung.


Ich kenn einige Leute, die bereits Zugang zu Logen hatten und Projekte durchgeführt haben, um Werbewirksamkeit verschiedener Massnahmen zu erforschen. Die Ergebnisse bzw. Erlebnisberichte aus eben diesen Bereichen waren ziemlich ernüchternd. Mit Interesse am Fussball hatte das nichts zu tun. Unternehmen (übrigens auch meines) bieten wohlhabenden Klienten und Geschäftspartnern zugang zu "exklusiven" Events, um Vertragsabschlüsse zu erzielen, Kunden bei der stange zu halten usw. Nochmal, Fussball ist totale Nebensache (ausser für unsere Business-Ultras natürlich, die sogar ein eigenes Banner haben   )
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Das Aussterben des "proletarischen" Fussballfans ist genau so vollzogen, wie das Aussterben des SPD-Stammwählers, der früher Facharbeiter bei Opel am Band war, heute machen das (fast) alles Roboter.

Auch hat die Eintracht aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte einen "bürgerlichen" Hintergrund. Der typische "proletarische" Verein war früher der OFX. Von daher rührt auch diese alte Rivalität. Die "Klassengegensätze" wurden jahrzehntelang im Mainderby ausgetragen.

In Glasgow ist der Gegensatz Celtic (Verein der irischen, katholischen Einwanderer) zu Rangers (Verein der englisch geprägten, protestantischen Oberschicht) bekannt. Durch den Nordirland-Konflikt wurde das Thema "Iren gegen Briten" noch bis vor wenigen Jahren am Kochen gehalten. So singen die Celtic-Fans z. B. Lieder, die sich auf das Erschießen eines Iren durch englische Soldaten noch in den 70er Jahren des 20. JH beziehen, der die Grenze Nord- nach Südirland an einem Samstag übertreten hatte (Motto der Besatzungsmacht: "Erst schießen, dann gucken"), um sich einem irischen Nationalsport zu widmen.

Diese Hintergründe sind inzwischen jeweils verschwunden bzw. sind am Verschwinden. Im Fussball leben sie jedoch weiter traditionell fort.
Und genau DAS macht (auch) den Reiz des Fussballsports aus. Sonst könntest du auch zu den Eierwerfern gehen.

Deshalb werden VW, Pillendreher und Hoppenheim immer "Retortenvereine" bleiben. Eine Geschichte mit "Eintracht - OFX" oder "Celtic - Rangers" haben sie einfach nicht zu bieten.
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sotirios005 schrieb:
Das Aussterben des "proletarischen" Fussballfans ist genau so vollzogen, wie das Aussterben des SPD-Stammwählers, der früher Facharbeiter bei Opel am Band war, heute machen das (fast) alles Roboter.

Auch hat die Eintracht aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte einen "bürgerlichen" Hintergrund. Der typische "proletarische" Verein war früher der OFX. Von daher rührt auch diese alte Rivalität. Die "Klassengegensätze" wurden jahrzehntelang im Mainderby ausgetragen.

In Glasgow ist der Gegensatz Celtic (Verein der irischen, katholischen Einwanderer) zu Rangers (Verein der englisch geprägten, protestantischen Oberschicht) bekannt. Durch den Nordirland-Konflikt wurde das Thema "Iren gegen Briten" noch bis vor wenigen Jahren am Kochen gehalten. So singen die Celtic-Fans z. B. Lieder, die sich auf das Erschießen eines Iren durch englische Soldaten noch in den 70er Jahren des 20. JH beziehen, der die Grenze Nord- nach Südirland an einem Samstag übertreten hatte (Motto der Besatzungsmacht: "Erst schießen, dann gucken"), um sich einem irischen Nationalsport zu widmen.

Diese Hintergründe sind inzwischen jeweils verschwunden bzw. sind am Verschwinden. Im Fussball leben sie jedoch weiter traditionell fort.
Und genau DAS macht (auch) den Reiz des Fussballsports aus. Sonst könntest du auch zu den Eierwerfern gehen.

Deshalb werden VW, Pillendreher und Hoppenheim immer "Retortenvereine" bleiben. Eine Geschichte mit "Eintracht - OFX" oder "Celtic - Rangers" haben sie einfach nicht zu bieten.


Was, die SPD wird jetzt von Robotern gewählt????

Nee, war nur Spaß.....  

In Würzburg gibt es die von dir beschriebene Rivalität auch, und zwar zwischen dem FC Kickers und dem FV 04, der nach einem Konkurs in den Achtzigern jetzt Würzburger FV heißt.

Diese "Rivalität" hat u.a. dazu geführt, dass die Stadt, die einmal zwei (!) Zweitligavereine stellte, heute fünftklassig ist. Und nicht nur das: Beide Vereine zieren glorreich das Tabellenende der 5.klassigen Bayernliga.

Kurzsichtiges Verweigern von Zusammenarbeit, Festhalten an alten "Feindschaften", die im Grunde niemanden mehr interessieren und kindergartenmäßiges Klammern an überkommene Strukturen werden dazu führen, dass in Würzburg (mit einem Einzugsgebiet von ca. 1 Million Menschen) ab der kommenden Saison nur noch sechstklassiger Fußball zu sehen sein wird.

So kann man das auch sehen.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Kurzsichtiges Verweigern von Zusammenarbeit, Festhalten an alten "Feindschaften", die im Grunde niemanden mehr interessieren und kindergartenmäßiges Klammern an überkommene Strukturen werden dazu führen, dass in Würzburg (mit einem Einzugsgebiet von ca. 1 Million Menschen) ab der kommenden Saison nur noch sechstklassiger Fußball zu sehen sein wird.

So kann man das auch sehen.


An anderer Stelle sage ich immer "Fussball wird immer mehr zur Unterhaltungsindustrie" und es heißt mitschwimmen oder untergehen. Egal ob uns das gefällt oder nicht, egal ob wir zu den "Traditionalisten" gehören oder nicht.
Am erfolgreichsten erscheinen mir die Vereine zu sein, die den sehr schwierigen Spagat zwischen Tradition und Moderne (inklusive Geldbeschaffung, Kommerz, "Eventies" usw.) am besten hinbekommen. Hier sind die großen Ruhrpottvereine in Deutschland meines Erachtens, trotz aller heftigen Anfeindungen, auch von meiner Seite   ,ganz gut dabei, diesen Spagat hinzukriegen.
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SGE-URNA schrieb:
Die Pelzmanteldame hat aber in aller Regel nichts mit Fussball am Pelzhütchen. Genausowenig wie der Schlipsträger, der sich während des Spiels über Geschäftsabwicklung unterhält. Die Logen haben ausschliesslich den Zweck, Geschäftstätigkeit in vermeintlich hipper Atmosphäre durchzuführen. Dafür bezahlen Firmen absurde Gelder, nicht weil sie Fussball sehen wollen. Auf Kosten des Kartenkontingents für den gewöhnlichen Fan, sei er nun ein ruhiger Vertreter oder ein supportwilliger. Und wie albern ist es eigentlich, dass Auswechslungen nun von Firma XY "präsentiert" werden. Ich bin überzeugter Kapitalist, arbeite bei einer grossen internationalen Bank, aber dieser Fussballkommerz ist einfach nur noch übertrieben lächerlich und zerstört teilweise die gemütliche, familiäre Stadionatmosphäre. Der Blick auf England ist da durchaus angebracht. Man vergrault den kaufkraftarmen Bürger, um gezielt eine Werbezielgruppe ins Stadion zu locken, die im Lufthansa-Block in der Commerzbank-Arena sitzen und die Ecke von wem auch immer präsentiert bekommen. Da hartgesottene Fans relativ resistent gegenüber solchen Beeinflussungen sind (da kein Mensch auf diesen Mist achtet, weil man sich aufs Spiel konzentriert), kümmert man sich auch nicht um deren Wohlbefinden und deren Anliegen.

Hoffenheim interessiert mich in diesem Zusammenhang nur, da deren Chef in Zusammenarbeit mit dem DFB gerade dabei ist, eine neue Qualität der Zensur durchzusetzen. Dagegen sollten sich alle wehren, denen fussball am Herzen liegt.


Guter Beitrag.
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Im Fall der Fälle holen wir Herrn Schuster zurück, der weiß doch wo es fresh money gibt!


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