>

Hatespeech / Cancel Culture etc. im Internet

reggaetyp schrieb:

Ich weiß immerhin, was ich vorher bereits wußte, nämlich, dass du ne ziemlich kurze Zündschnur hast und auch gut im Austeilen bist und wenig sparsam mit deiner Wortwahl.
Geschenkt.

Da tut ihr euch nicht wirklich viel.

Der einzige Unterschied ist, dass der Kollege aus Bayern auch einstecken kann.
Weil ja Stoff verlangt war, hier noch ein Beitrag der BR Kulturbühne!
https://www.br.de/kultur/debatte-um-cancel-culture-und-netzwerk-wissensfreiheit-100.html

Und noch ein Satz zur Intention, in dieser Diskussion eine kritische Auseinandersetzung mit "cancel cultur" einzubringen:
Ich verstehe eine linke Haltung zuvorderst als eine freiheitliche und kollektivistische.
Freiheitlich im Sinne von freier Entfaltung des Individuuns, kollektivistisch im Sinne dessen, dass die Freiheit des Individuums ihre Grenze da findet, wo das Kollektiv, die Allgemeinheit, Schaden zunehmen droht, sollte ein Individuum seine Freiheit nutzen um die Freiheit anderer zu beschränken.
Ein Ansatz der Toleranz fordert. Im besten Sinne des Wortes! Nicht Begeisterung oder Zustimmung, sondern aushalten anderer Meinungen. Menschenverachtung schließt dieser Ansatz per se aus. Soll heißen es gibt keine Toleranz für Intoleranz. Wer Menschen auf Grund von Geschlecht, Hautfarbe Nationalität, sexueller Orientierung, etc. Gleichberechtigung abspricht, überzieht es mit der Freiheit der Rede. Er/Sie hebelt Menschentechte aus.
Gleichzeitig muss die Grenze dessen, was gesagt werden darf und kann im Gesellschaftlichen Diskurs gefunden, überprüft und immer wieder erneuert werden.
Diskurs braucht Meinungsvielfalt!
reggaetyp schrieb:

Wen oder was du zum Thema Cancel Culture meinst oder wer da deines Erachtens von den Linken gecancelt sein soll, weiß ich jedoch immer noch nicht.                                                        

Dann lies mal!
FrankenAdler schrieb:

Weil ja Stoff verlangt war, hier noch ein Beitrag der BR Kulturbühne!
https://www.br.de/kultur/debatte-um-cancel-culture-und-netzwerk-wissensfreiheit-100.html

Und noch ein Satz zur Intention, in dieser Diskussion eine kritische Auseinandersetzung mit "cancel cultur" einzubringen:
Ich verstehe eine linke Haltung zuvorderst als eine freiheitliche und kollektivistische.
Freiheitlich im Sinne von freier Entfaltung des Individuuns, kollektivistisch im Sinne dessen, dass die Freiheit des Individuums ihre Grenze da findet, wo das Kollektiv, die Allgemeinheit, Schaden zunehmen droht, sollte ein Individuum seine Freiheit nutzen um die Freiheit anderer zu beschränken.
Ein Ansatz der Toleranz fordert. Im besten Sinne des Wortes! Nicht Begeisterung oder Zustimmung, sondern aushalten anderer Meinungen. Menschenverachtung schließt dieser Ansatz per se aus. Soll heißen es gibt keine Toleranz für Intoleranz. Wer Menschen auf Grund von Geschlecht, Hautfarbe Nationalität, sexueller Orientierung, etc. Gleichberechtigung abspricht, überzieht es mit der Freiheit der Rede. Er/Sie hebelt Menschentechte aus.
Gleichzeitig muss die Grenze dessen, was gesagt werden darf und kann im Gesellschaftlichen Diskurs gefunden, überprüft und immer wieder erneuert werden.
Diskurs braucht Meinungsvielfalt!

Ich finde das sehr anständig und weiß es, bei allen inhaltlichen Differenzen, sehr zu schätzen, wenn ein Linker seine linke Haltung auch konsequent durchzieht, und nicht wie viele mit zweierlei Maß misst, je nachdem, ob es um Freund oder Feind geht.
Schreib doch einfach drei Sätze, wer deiner Meinung nach von Linken gecancelt wurde.
Und inwiefern das dann Cancel Culture ist.

Ich lese mir deine Links gerne mal durch, wenn du einfach mal Ross und Reiter nennst. Muss ja keine Doktorarbeit sein.
Cool wäre, wenn Lisa Eckhardt und Dieter Nuhr nicht in deiner Antwort erscheinen würden.
reggaetyp schrieb:

Wen oder was du zum Thema Cancel Culture meinst oder wer da deines Erachtens von den Linken gecancelt sein soll, weiß ich jedoch immer noch nicht.
       


FA spricht eine gesellschaftliche Entwicklung an, die mir seit Jahren Sorgen macht und die ich hier auch schon mehrfach angesprochen habe. Das Anfeinden von Menschen für eine Meinung (und nein, ich mein nicht Rassismus, das ist keine Meinung) und das Eingruppieren in "Freund" und "Feind" bei Diskussionen. Die und wir.
Und daraus resultierend der Wunsch einer Gruppe, der anderen Gruppe das Handwerk zu legen oder sie zu gängeln, wenn sie denn mal die Macht dazu hätten. Nein, das sind nicht nur die rechten Faschos, die so denken. Wer mit offenen Augen durch die sozialen Medien läuft, sieht dieses Verhalten zunehmend mehr auf der Gegenseite. Es geht darum Menschen mit unliebsamen Meinungsbildern zu isolieren.

Unter Wikipedia und über Google findest Du übrigens recht schnell Beispiele. Nach 5 Minuten sozialer Medien auch. Ein gutes Beispiel ist zB, dass Menschen mit vereinzelt rechts der Mitte befindlichen Meinungen nicht nur angefeindet werden, sondern gefordert wird, dass sie ihre Jobs verlieren. Dass zB ein Dozent an einer Uni nicht mehr da Dozent sein darf, weil er nicht für die Homo-Ehe ist oder weil er Abtreibungen nicht richtig findet. Alles schon in sozialen Medien gelesen...

Und auch wenn ich mir jetzt wieder Zank mit Dir einfange, aber dass Du das Problem als nicht existierend siehst, liegt m.E. daran, dass Du selbst genau die Einstellung im Umgang mit Dir unangenehmen Meinungsbildern pflegst, auf der eine Cancel Culture gedeihen kann. Ich behaupte nicht, dass Du die Cancel Culture pflegst, dass Du aber genau dieses "wir oder die" Denken hast, dass dieses erst möglich macht.

Aber das ist nur meine Meinung. Ich rede mir hier schon seit Jahren den Mund fusselig, dass ich es nicht richtig finde, dass einige Linke jetzt mit den selben Mitteln wie die Faschos alles bekämpfen wollen, was ihnen nicht genehm ist. Und ja, auch ich habe schon manchmal dazu geneigt (siehe meinen Filterblase-Blödsinn)...
Beispiele wären zum Beispiel gestörte Uni-Vorlesungen unliebsamer Dozenten und Absagen und Forderung nach Auftrittsverboten für unliebsame Comedians.
Es gibt da definitiv die Bestrebung, den Korridor des Sagbaren immer weiter nach dem eigenen Gusto zu verrengen. Wer das für rechtes Geschwätz hält, der ist einfach nicht richtig informiert oder trägt ideologische Scheuklappen. Umso wichtiger, dass das hier auch mal von einem explizit linken User angesprochen wurde.
Lesen hilft mein Lieber! Cacel cultur, ist ein Phänomen, dass vom der Linken geprägt wurde.
Der Schutz von Minderheiten aber auch Ideen, wie Herrschaftsgefälle wirken waren und sind zunächst die Triebfeder. Es ging darum solche Mechanisnen zu benennen, Gegenkultur zu schaffen. Was, zunächst vor allem in den USA, mittlerweile zunehmend auch in Europa, passiert, ist dass in Debatten absolute Nogos Einzug gehalten haben. Und dass dies nicht nur an einer Kritik des Debattenbeitrags sondern auch an einer grundsätzlichen Kritik an der Person die diesen Beitrag geleistet hat gemacht wird.
Und dies auch in Bezügen, bei denen es um begriffliche Deutungshoheit geht.

Eckhardt und Nuhr möchte man natürlich gerne weglasssen, weil das was sie da raushauen heftig fragwürdig ist. Nuhr ist auch noch eklig.
Trotzdem komme ich nicht umhin mich ein wenig zu gruseln, wenn ich mir die Vorgänge um Eckhardts Hamburger Auftritt vor Augen führe.
Und ja, es muss möglich sein, sich öffentlich darüber zu gruseln, ohne sofort in Eckhardts Nähe gesetzt zu werden oder so nen Drecksspruch von wegen :Gutmensch" zu bekommen.
Das ist der Versuch mundtot zu machen  eine Debatte zu verhindern, eine Person auf Grund einer kontextbezogenen Meinungsäußerung kompett zu diskreditieren. Und das geht auf diesem Niveau gar nicht!
Muss jetzt paar Sachen besorgen, außerdem bissi Computerprobleme.

Später oder morgen mehr.
reggaetyp schrieb:

Muss jetzt paar Sachen besorgen, außerdem bissi Computerprobleme.

Später oder morgen mehr.

Ich bin gespannt!
FrankenAdler schrieb:

Trotzdem komme ich nicht umhin mich ein wenig zu gruseln, wenn ich mir die Vorgänge um Eckhardts Hamburger Auftritt vor Augen führe.

Das ist eben der Punkt. Ich finde Lisa Eckharts Comedy absolut platt, unlustig, ordinär und primitiv. "Irgendwas mit Ausländern, hihihi....irgendwas mit Kirche...hohoho"...unorigineller Müll, da schreibt jeder semibegabte Forumsuser ein gleichwertiges Programm während seinem Morgengeschäft, wenn er will.

Darum gehts aber nicht, sondern darum, dass es nicht irgendwelchen empörten Schreihälsen obliegt, zu entscheiden, wer hier mit was aufzutreten hat, und darum, dass es nicht sein kann, dass man Auftritt absagen muss, weil sonst Randale aus der linksradikalen Nachbarschaft des Auftrittsorts droht.

Das sind für mich die größten Heuchler und Lügner, schreiben sich "Toleranz" und "Demokratie" auf die Fahne, fördern aber das exakte Gegenteil davon.
Und auch, wenn manche das hier nicht gerne lesen: Ja, auch diese Leute sind Schuld an Spaltung und Hass in der Gesellschaft, nicht nur Rechte und Schwurbler.
Facebook bekommt es halt einfach nicht hin, die Regeln angemessen umzusetzen. JammerLappen wird gesperrt, andere Dinge bleiben stehen und geschlossene Gruppen sind weiterhin Echokammern für rechtsextreme Mordphantasien. Alles einsehbar bei "Die Insider" bei Facebook:

https://www.facebook.com/pages/category/Interest/dieinsider/photos/

Können jetzt die Grünen wenig für...

FrankenAdler schrieb:

Weil ja Stoff verlangt war, hier noch ein Beitrag der BR Kulturbühne!
https://www.br.de/kultur/debatte-um-cancel-culture-und-netzwerk-wissensfreiheit-100.html

Und noch ein Satz zur Intention, in dieser Diskussion eine kritische Auseinandersetzung mit "cancel cultur" einzubringen:
Ich verstehe eine linke Haltung zuvorderst als eine freiheitliche und kollektivistische.
Freiheitlich im Sinne von freier Entfaltung des Individuuns, kollektivistisch im Sinne dessen, dass die Freiheit des Individuums ihre Grenze da findet, wo das Kollektiv, die Allgemeinheit, Schaden zunehmen droht, sollte ein Individuum seine Freiheit nutzen um die Freiheit anderer zu beschränken.
Ein Ansatz der Toleranz fordert. Im besten Sinne des Wortes! Nicht Begeisterung oder Zustimmung, sondern aushalten anderer Meinungen. Menschenverachtung schließt dieser Ansatz per se aus. Soll heißen es gibt keine Toleranz für Intoleranz. Wer Menschen auf Grund von Geschlecht, Hautfarbe Nationalität, sexueller Orientierung, etc. Gleichberechtigung abspricht, überzieht es mit der Freiheit der Rede. Er/Sie hebelt Menschentechte aus.
Gleichzeitig muss die Grenze dessen, was gesagt werden darf und kann im Gesellschaftlichen Diskurs gefunden, überprüft und immer wieder erneuert werden.
Diskurs braucht Meinungsvielfalt!

Ich vermag hinter dem Link keinen vermeintlichen Beleg für eine um sich greifende "Cancel Cultur" zu entnehmen, sondern vielmehr das Gegenteil. Ich zitiere einmal:

"Es gibt keine ausreichenden Belege für Cancel Culture, weil die, die sie liefern könnten, Angst vor ihren Folgen haben. Was allerdings nur plausibel findet, wer schon von einer bereits existierenden Cancel Culture ausgeht."

und

"Die Debattenkultur ist freier und pluralistischer geworden, nicht enger. Das sind alles Darstellungen unserer Sprechräume, Debattenräume, Institutionen, die einfach ein verzerrtes, falsches Bild zeichnen, um zu behaupten, früher hätte es keine Agenda gegeben und heute gibt's eine. Das ist selber die Agenda."

Den letzten Satz einmal als zutreffend unterstellt, würde mich die Diskussion um eine überbordende Cancel Cultur an die seit Jahren grassierende Kritik an einer vorgeblich meinungseinschränkenden "Political correctness".

Letztlich ist der Grat zu "Das wird man doch noch sagen dürfen!" m.E. sehr, sehr schmal.
Im vorletzten Absatz fehlt ein "erinnern" am End'.
Sonst fehlt der Sinn.
Die Tatsache, dass hier im Forum das Thema diskutiert wird, zeigt, es hat eine Relevanz. Die Diskussion um Thierse und das Schamgefühl von Kühnert und Esken zeigen das auch.
Bei den Grünen tut sich auch was.

In einem Aufruf von ca. 30 Grünen machen sie sich Sorgen: Sie sehen "Kunstfreiheit und eine offene Debattenkultur, auch an unseren Universitäten und Hochschulen und in unseren Kultureinrichtungen“ bedroht.

„Wir wollen keine Cancel Culture, sondern einen offenen Dialog darüber, was gelebte kulturelle Vielfalt bedeutet“ heißt es am Ende des grünen Plädoyers.

Und: „Wir wollen keine selbsternannte Avantgarde, die allen vorschreibt, was übersetzt, gemalt oder geschrieben werden darf. Nicht, wer etwas sagt, sondern was gesagt wird, muss der Maßstab in unseren Auseinandersetzungen sein.“

Es war der taz zumindest einen Artikel wert.


https://taz.de/Gruenen-Aufruf-gegen-Cancel-Culture/!5763818/
Palmer als Krozeuge für vorgeblich linksdominierte Cancel Culture?

Na, dann muss es ja stimmen. Hat der Mann doch auch sonst immer recht.

Und was bitte bedeutet, etwas hätte Relevanz, weil es hier diskutiert wird?
Einer schreit "Umvolkung", drei Dutzend widersprechen, und somit hat das Thema gesellschaftliche oder auch nur Forenrelevanz?
Gemeint ist natürlich ganz offenbar: "Muss doch was dran sein".

Eigentümliche Argumentationsführung.
Di versuchst halt jetzt hier auch irgendwie mit Gewalt, das Thema ins Lächerliche zu ziehen und eine Verbindung zum Wutbürgertum herzustellen.

Es wurden doch schon Dinge genannt, die definitiv passiert sind (Eckhart, verhinderte Uni-Veranstaltungen, übrigens auch schon in Frankfurt).
Werner hat noch das Thema Social Media angeführt, wo z. B. bei Twitter ständig Leute mit Reichweite gegen irgendwas schießen, Leute diffamieren, aus der Debatte entfernt haben wollen etc.
Misanthrop schrieb:

Den letzten Satz einmal als zutreffend unterstellt, würde mich die Diskussion um eine überbordende Cancel Cultur an die seit Jahren grassierende Kritik an einer vorgeblich meinungseinschränkenden "Political correctness".

Niemand sagt was von einer überbordenden cancel cultur. Im Zeit- Meinungsbeitrag den ich hier zuerst verlinkt habe, wird schon schön klar, wie es laufen kann, wenn sich so ein Diskurs verschiebt. In den USA sieht es da schon anders aus als, gottseidank, bislang bei uns.
Aber die Debatte darüber, was sagbar ist und was nicht läuft und diese Debatte zeigt einige Radikalisierungstendenzen die wir genau im Auge behalten sollten.
Dass Meinungsfreiheit immer ihre Grenzen hat, immer Wertegrbunden reglementiert wird, diese Werte permanenten Wandel unterliegen und dass diese Grenzen immer Gefahr laufen in den Bereich von Zensur zu kippen ist nichts neues (ich mag hier nur an 88a StGB erinnern).
Wichtig ist mir als linken Demokraten, dass wir genau hinschauen. Nun ist es ja so, dass die vielzitierte political correctness mir persönlich recht wichtig ist.
Mich irritiert wenig achtsame Wortwahl und ich halte Worte für sehr mächtig!
Flüchtling bspw ist ein no go für mich. Geflüchtete (Menschen) ist besser geeignet um aus der Versachlichung zu kommen.
Was ich aber für absolut unzulässig halte, ist die Wortwahl über den Kontext zu stellen, bzw aus dem Kontext zu reißen. Ebenso unzulässig finde ich es, wenn eine fragwürdige Bemerkung oder Haltung dazu führt, dass eine Person darauf reduziert wird (ich möchte an dieser Stelle die Diskussion in der LGBTQ-Szene über Rowling anführen).
Und das sind Punkte, an der eine Tendenz zur cancel cultur sichtbar wird. Das ist ein Bereich den wir kritisch im Blick haben sollten.

Misanthrop schrieb:

Letztlich ist der Grat zu "Das wird man doch noch sagen dürfen!" m.E. sehr, sehr schmal.

Das ist er nur, wenn die Debatte um die es mir hier geht eindeutig als rechtslastig konnotiert wird. Es ist einladend das, so wie RT das reflexhaft gemacht hat, zu tun. Nur wird das dem Thema wirklich gerecht?
Adlerdenis schrieb:

Das sind für mich die größten Heuchler und Lügner, schreiben sich "Toleranz" und "Demokratie" auf die Fahne, fördern aber das exakte Gegenteil davon.

Ach geh. Dann sind Leute, die Hass gegen Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Nationalität, Religion oder sexuellen Orientierung predigen, weniger schlimm?

Ich bin hier nicht so im Thema drin, aber es scheint ja wohl um Anfeindungen aufgrund getaner Äußerungen zu gehen, oder? Selbst wenn das so wäre, ist es weiß Gott nicht zu vergleichen mit dem oben Angeführten. Insofern passen entweder die Superlative hier nicht oder aber es ist tatsächlich deine Überzeugung. Wovon ich nicht ausgehe.
Ich hoffe sehr, hier bereits als hinreichend eifriger Verfechter der Meinungsfreiheit selbst für Idioten hängengeblieben zu sein. Das vorab.

Bei der Wirkmächtigkeit von Worten bin ich vollkommen bei Dir.
Aber bereits der Begriff der "cancel culture" birgt für mich die Gefahr, die Richtigkeit einer These zum tragenden Argument der Richtigkeit derselben zu machen.
Denn eine Kultur ist nach meinem Sprachverständnis etwas bereits etabliertes, etwas weit verbreitetes, fest verankertes.

"Denkverbote" sind uns als Altersgenossen doch nicht fremd. Sie sind subkulturell verankert, teilweise waren sie Zeit meines Lebens gesellschaftlich verankert.
Mache Dinge hätte man besser in der Hausbestzerszender 80er nicht laut geäußert, andere wiederum lieber nicht am schwäbischen oder fränkischen Sonntagmorgenstammtisch.

Und sie sind dem Wandel unterworfen. Waren sie, werden sie immer sein. Bestimmt durch eine sich in die eine oder andere Richtung stetig verschiebende,  im besten Fall tragende Mehrheit der Gesellschaft, die deren unumstößliche Werte im wünschenswerten Fall teilt und verteidigt.

Mir mangelt es bislang noch an Beispieken, dir sich eine Tendenz als bei erscheinen lassen. Ich bin da ganz offen und frei für erhellende Sichtweisen.


Teilen