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Corona-Virus (Teil III)


Thread wurde von SGE_Werner am Freitag, 21. Mai 2021, 09:04 Uhr um 09:04 Uhr gesperrt weil:
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sonofanarchy schrieb:

sgevolker schrieb:

sonofanarchy schrieb:

Hab vorhin meine Termine für Mai und Juli bekommen. Das ist schon ein tolles Gefühl, ein weiterer Schritt um zum Ende der Pandemie beitragen zu können. Ich freue mich riesig.


Hier auch. Mai und Juli. Fühlt sich gut an.

Stark 👍🏻
Ich finde auch, mit dem Wissen um die baldigen Impftermine geht man noch bewusster durch den Alltag. Ich war vorhin kurz an der Tanke, draußen ne Gruppe ohne Abstand und Maske, einer drinnen ohne Maske und die Kassiererin auch ohne. Ich glaube, aus Gewohnheit hätte ich sie auch abgelassen oder vergessen. Aber man will echt nichts riskieren, also Maske auf.


Irgendwie durchwursteln , bis das besser ist und nicht kurz vor Toreschluss was einfangen. Ganz vorbei wird das lange nicht sein. Ohne da nun was berechnet zu haben : Ich glaube es kann so eine Hintergrundinzidenz geben , die uns lange begleitet. Sowas hat man auch gelesen. Quellen : Vergessen.
Mich interessiert nun mal : Wann würde , auch der kritischste hier , öffnen ? Nahezu völlig , bzw mit minimalen Massnahmen. Woran würde man das festmachen ? Inzidenz ? Schwere Verläufe ? Intensivbelegung ?
Inzidenz 0 oder doch 5 ( beispielsweise ) bei völlige Öffnung konstant ? Irgend was anderes ? Da habe ich noch wenig vernünftiges gelesen . Ich schaffe es nicht , mir eine Meinung zu bilden.
AFDP Meinungen sind da aussen vor , für mich. Andere auch von Interessengruppen ebenfalls.
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Sehr gute Frage, ehrlich. Allerdings würde die sich so bald gar nicht stellen, denn bis man vollkommen auf alle einschränkenden Maßnahmen verzichten wird, können noch Jahre ins Land gehen. Aber das sind dann eher wenig spürbare Maßnahmen oder Dinge, die möglicherweise ohnehin in unsere Kultur übergehen könnten, wie Maskenpflicht in bestimmten Situationen. Dass aber der größte Teil der Einschränkungen fallen muss und wird, wenn ein bestimmter Zustand erreicht ist, ist klar und das wird, meiner bescheidenen Einschätzung nach, schneller passieren, als wir denken. Und ab einem gewissen Punkt muss man dann auch das letzte Restrisiko einfach in Kauf nehmen, wie bei anderen Dingen, die auf der Welt gefährlich werden können.

Aber deine Frage war, wann wir das persönlich für vernünftig halten, deshalb nur wie ich mir das vorstellen könnte, wie das ablaufen könnte und verbunden damit, was ich bezüglich weiteren Pandemieverlauf prognostizieren würde:
Inzidenz fällt in ca. 2 Wochen unter 100, Impfquote dann bald schon irgendwo im 40 %-Bereich; dann kann man eigentlich schon davon ausgehen, dass Lockerungen, wie Öffnungen des Einzelhandels, Museen, usw. laut gefordert und dann auch zu verantworten wären, weil ein starker Anstieg dann auch nicht mehr zu erwarten wäre.
Fällt die Inzidenz dann noch weiter, wovon ich ausgehe, können Außenbereiche der Gastro wieder geöffnet werden und die Kontaktbeschränkungen etwas gelockert werden.
Wenn der Wert trotz aller bis dann erfolgten Öffnungen unter 50 fällt, könnte man ungefähr in den Status gelangen, den wir etwa letzten Spätsommer hatten.
Wenn auch das erfolgreich ist, sagen wir ab einer Inzidenz von 10 oder wenn die Intensivbetten sich schon radikal geleert haben, könnte man auch wieder größere Veranstaltungen erlauben und - außer solche Maßnahmen, wie Maskenpflicht im ÖPNV oder im engen Kontakt mit mehreren Menschen - eigentlich fast zur Normalität zurückkehren. Und wenn wir Glück haben, könnte das noch rechtzeitig soweit sein, dass wir unsere Championsleague-Festtage im - warum nicht - vollen Stadion genießen können.

Was aber auf jeden Fall noch mindestens bis ins nächste Jahr eine Rolle spielen wird, sind kleinere lokale Ausbrüche, die dort auch wieder mit entsprechenden Einschränkungen bekämpft werden müssen und die latente Sorge vor irgendwelchen Mutationen, die den Impfschutz umgehen können. Auch Reisebeschränkungen wird es an vielen Stellen noch Monate, vielleicht Jahre geben.

Vielleicht bin ich etwas naiv, dass ich jedoch die aktuellen Entwicklungen so interpretiere, dass wir bald wieder ein sehr normales Leben haben werden. Aber ich hatte mit meinen Bauchgefühlen in dieser Pandemie bisher eigentlich immer ganz gut gelegen und die waren meistens eher wenig optimistisch. Wir hätten uns viel Leid ersparen können, wenn wir mal den A*sch zusammengekniffen und 3-4 Wochen in den harten Lockdown gegangen wären. Der wird nicht mehr kommen und es werden deswegen auch weiterhin noch Menschen unnötig erkranken und sterben. Aber glücklicherweise scheinen wir nun trotz allem auf dem Weg der Besserung zu sein. Ab einem gewissen Punkt in der nahen Zukunft ist die große Gefahr gebannt, die dieser Virus bedeutet hat. Ich wäre der letzte, der dann noch Einschränkungen für die Freiheit fordern würde.

Ich musste in meiner Schulzeit mal ein Theaterstück lesen, das mir dieser Tage oft in den Sinn kommt und das ich nun noch besser verstehe: "Wir sind noch einmal davongekommen", von Thornton Wilder während des zweiten Weltkriegs geschrieben. Eine Leseempfehlung, falls es mal jemandem in die Hände fällt.
Ein leicht absurdes Stück über eine amerikanische Familie, die große Krisen der Menschheit durchlebt.
Darin heißt es an einer Stelle:

Is there any accomplishment or attribute of the human race of enough value that its civilization should be rebuilt?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.
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FrankenAdler schrieb:

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.        


Ob die Probleme durch Corona erst entstanden sind oder ob sich bestehende Probleme durch Corona verstärkt haben, so würde ich die Fragestellung verstehen.
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FrankenAdler schrieb:

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.        


Ob die Probleme durch Corona erst entstanden sind oder ob sich bestehende Probleme durch Corona verstärkt haben, so würde ich die Fragestellung verstehen.
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SGE_Werner schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.        


Ob die Probleme durch Corona erst entstanden sind oder ob sich bestehende Probleme durch Corona verstärkt haben, so würde ich die Fragestellung verstehen.

Welche Probleme gemeint sind, ist mir nicht klar. Die Situation der Kinder, die institutionellen Rahmenbedingungen ...
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.
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FrankenAdler schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.

Ich meine alles, was Kindern und Jugendlichen schadet.
Häusliche Situation, Probleme der Eltern untereinander, der Eltern mit den Kindern, falsche/mangelhafte/gar keine Erziehung, finanzielle Situationen, Gewalt, Missbrauch, das ganze Programm.
In "normalen" Zeiten bearbeitbar, therapierbar, verdrängbar, ersetzbar durch anderes. In Coronazeiten nicht. Da bricht sich das jeweilige Problem dann ungehindert Bahn.

Ich meine aber auch Kinder/Jugendliche, die bislang nicht auffällig geworden sind, durch die weitgehende Beschränkung des sozialen Umfelds auf die eigene Familie dann aber schon. So ungefähr wie das Weihnachten-Phänomen, nur in groß und länger.
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Sehr gute Frage, ehrlich. Allerdings würde die sich so bald gar nicht stellen, denn bis man vollkommen auf alle einschränkenden Maßnahmen verzichten wird, können noch Jahre ins Land gehen. Aber das sind dann eher wenig spürbare Maßnahmen oder Dinge, die möglicherweise ohnehin in unsere Kultur übergehen könnten, wie Maskenpflicht in bestimmten Situationen. Dass aber der größte Teil der Einschränkungen fallen muss und wird, wenn ein bestimmter Zustand erreicht ist, ist klar und das wird, meiner bescheidenen Einschätzung nach, schneller passieren, als wir denken. Und ab einem gewissen Punkt muss man dann auch das letzte Restrisiko einfach in Kauf nehmen, wie bei anderen Dingen, die auf der Welt gefährlich werden können.

Aber deine Frage war, wann wir das persönlich für vernünftig halten, deshalb nur wie ich mir das vorstellen könnte, wie das ablaufen könnte und verbunden damit, was ich bezüglich weiteren Pandemieverlauf prognostizieren würde:
Inzidenz fällt in ca. 2 Wochen unter 100, Impfquote dann bald schon irgendwo im 40 %-Bereich; dann kann man eigentlich schon davon ausgehen, dass Lockerungen, wie Öffnungen des Einzelhandels, Museen, usw. laut gefordert und dann auch zu verantworten wären, weil ein starker Anstieg dann auch nicht mehr zu erwarten wäre.
Fällt die Inzidenz dann noch weiter, wovon ich ausgehe, können Außenbereiche der Gastro wieder geöffnet werden und die Kontaktbeschränkungen etwas gelockert werden.
Wenn der Wert trotz aller bis dann erfolgten Öffnungen unter 50 fällt, könnte man ungefähr in den Status gelangen, den wir etwa letzten Spätsommer hatten.
Wenn auch das erfolgreich ist, sagen wir ab einer Inzidenz von 10 oder wenn die Intensivbetten sich schon radikal geleert haben, könnte man auch wieder größere Veranstaltungen erlauben und - außer solche Maßnahmen, wie Maskenpflicht im ÖPNV oder im engen Kontakt mit mehreren Menschen - eigentlich fast zur Normalität zurückkehren. Und wenn wir Glück haben, könnte das noch rechtzeitig soweit sein, dass wir unsere Championsleague-Festtage im - warum nicht - vollen Stadion genießen können.

Was aber auf jeden Fall noch mindestens bis ins nächste Jahr eine Rolle spielen wird, sind kleinere lokale Ausbrüche, die dort auch wieder mit entsprechenden Einschränkungen bekämpft werden müssen und die latente Sorge vor irgendwelchen Mutationen, die den Impfschutz umgehen können. Auch Reisebeschränkungen wird es an vielen Stellen noch Monate, vielleicht Jahre geben.

Vielleicht bin ich etwas naiv, dass ich jedoch die aktuellen Entwicklungen so interpretiere, dass wir bald wieder ein sehr normales Leben haben werden. Aber ich hatte mit meinen Bauchgefühlen in dieser Pandemie bisher eigentlich immer ganz gut gelegen und die waren meistens eher wenig optimistisch. Wir hätten uns viel Leid ersparen können, wenn wir mal den A*sch zusammengekniffen und 3-4 Wochen in den harten Lockdown gegangen wären. Der wird nicht mehr kommen und es werden deswegen auch weiterhin noch Menschen unnötig erkranken und sterben. Aber glücklicherweise scheinen wir nun trotz allem auf dem Weg der Besserung zu sein. Ab einem gewissen Punkt in der nahen Zukunft ist die große Gefahr gebannt, die dieser Virus bedeutet hat. Ich wäre der letzte, der dann noch Einschränkungen für die Freiheit fordern würde.

Ich musste in meiner Schulzeit mal ein Theaterstück lesen, das mir dieser Tage oft in den Sinn kommt und das ich nun noch besser verstehe: "Wir sind noch einmal davongekommen", von Thornton Wilder während des zweiten Weltkriegs geschrieben. Eine Leseempfehlung, falls es mal jemandem in die Hände fällt.
Ein leicht absurdes Stück über eine amerikanische Familie, die große Krisen der Menschheit durchlebt.
Darin heißt es an einer Stelle:

Is there any accomplishment or attribute of the human race of enough value that its civilization should be rebuilt?
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Ok , dem meisten stimme ich zu. Wird wirklich noch lange dauern.
Masken im ÖPNV aber dafür geöffnete Stadien und Kneipen oder Clubs ohne Masken eher nicht.
Lokale Ausbrüche werden das letzte Aufflackern der Pandemie sein , glaube ich. Wobei ich nicht weiss wo die Ungleichförmigkeit ( Inhomogenität ) herkommen sollte. Soziale Brennpunkte mit niedriger Impfquote oder sowas ?
Egal , man wird sehen.
Mutationen : Amateur RTL2 Biochemie rules now : Ich kenn jemanden , der jemanden kennt , der gelesen hat , dass Mutationen nur mit sehr geringer Warscheinlichkeit in wenigen Generationen so mutieren , dass die  Körperabwehr nach einer Impfung die nicht mehr erkennt. Das verschafft Zeit , siehe Grippeviren. Man schafft es regelmässig einen recht aktuellen und somit wirksamen Impfstoff für die jeweilige Saison bereitzustellen.
Die Warscheinlichkeit dass schlagartig ein Virus auftaucht , der auf nichts mehr reagiert , also völlig anders ist , sei gering. Sonst würde die Grippeimfung ja auch nur die ersten 3 Wochen der Saison funktionieren. Stimmt das ? Finde die Quelle nicht mehr.
Hier gibts doch alle möglichen Berufe. Irgendwer muss doch was vernünftiges gelernt haben ...
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FrankenAdler schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.

Ich meine alles, was Kindern und Jugendlichen schadet.
Häusliche Situation, Probleme der Eltern untereinander, der Eltern mit den Kindern, falsche/mangelhafte/gar keine Erziehung, finanzielle Situationen, Gewalt, Missbrauch, das ganze Programm.
In "normalen" Zeiten bearbeitbar, therapierbar, verdrängbar, ersetzbar durch anderes. In Coronazeiten nicht. Da bricht sich das jeweilige Problem dann ungehindert Bahn.

Ich meine aber auch Kinder/Jugendliche, die bislang nicht auffällig geworden sind, durch die weitgehende Beschränkung des sozialen Umfelds auf die eigene Familie dann aber schon. So ungefähr wie das Weihnachten-Phänomen, nur in groß und länger.
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Ich denke es liegt auf der Hand, dass die Pandemie und die Maßnahmen als Katalysator für die von dir genannten Problemlagen dient. Eine konflikthafte Situation zwischen den Eltern wird halt nicht besser, wenn sie in einer 3-Zimmerwohnung Ihre 3 Kinder mit einem ollen Laptop beschulen müssen, während die Eltern in Kurzarbeit sind oder Ihren Job verloren haben. Die Lebenssituation von Familien ist seit Monaten mies. Wohl dem, der anders als im Fallbeispiel wohnt, sich selbst gut regulieren kann und das alles so geregelt bekommt, das Schaden von den Kindern abgewendet wird. Und damit meine ich jetzt nicht Gewalt gegen die Kids – alleine schon die sich verändernde Elternrolle nehme ich als sehr negativ und schädlich wahr. Irgendwo zwischen der Rolle als Lehrer und einziger Spielkamerad ist es schwer, seine Rolle als Elternteil noch zu finden, vor allem wenn das Homeoffice da auch noch in Balance gebracht werden will. Ich rede viel mit jungen Eltern, sowohl privat als auch beruflich (seit Monaten winken sich unsere Kinder via Bildschirm von Schoss zu Schoss im Unterricht zu). ALLE sind am Limit.
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FrankenAdler schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Magst du das konkretisieren?
Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.

Ich meine alles, was Kindern und Jugendlichen schadet.
Häusliche Situation, Probleme der Eltern untereinander, der Eltern mit den Kindern, falsche/mangelhafte/gar keine Erziehung, finanzielle Situationen, Gewalt, Missbrauch, das ganze Programm.
In "normalen" Zeiten bearbeitbar, therapierbar, verdrängbar, ersetzbar durch anderes. In Coronazeiten nicht. Da bricht sich das jeweilige Problem dann ungehindert Bahn.

Ich meine aber auch Kinder/Jugendliche, die bislang nicht auffällig geworden sind, durch die weitgehende Beschränkung des sozialen Umfelds auf die eigene Familie dann aber schon. So ungefähr wie das Weihnachten-Phänomen, nur in groß und länger.
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WuerzburgerAdler schrieb:

ch meine alles, was Kindern und Jugendlichen schadet.
Häusliche Situation, Probleme der Eltern untereinander, der Eltern mit den Kindern, falsche/mangelhafte/gar keine Erziehung, finanzielle Situationen, Gewalt, Missbrauch, das ganze Programm.

Das sind halt alles Dinge, die immer da sind. Ganz normaler Alltag für viele Kinder.
Bedingt durch die Schließung von Schulen und KiTas aber auch und vor allem der Jugendtreffs, Vereine, Kirchengemeinden, Abenteuerspielplätze - kurzum - der GESAMTEN Freizeitangebote, gibt es für Kids in belastenden familiären Situationen a solut keine Ausweichmöglichkeit mehr.
Die älteren davon zieht esauf die Strasse, die jüngeren sind völlig ausgeliefert.
WuerzburgerAdler schrieb:

In "normalen" Zeiten bearbeitbar, therapierbar, verdrängbar, ersetzbar durch anderes. In Coronazeiten nicht. Da bricht sich das jeweilige Problem dann ungehindert Bahn.

Therapien, ambulante Hilfen, etc. sind seit Ende des ersten Lockdowns eigentlich in normalen Umfang vorhanden. Aber damit erreichen wir hslt nur die, die vorher schon im Fokus waren. Viel schlimmer ist die fehlende Freizeitinfrastruktur, weil gerade das die Instanzen sind, in denen Schwierigkeiten sichtbar werden. Und das sind die Plätze an denen Kids aufmachen und ihr Erleben schildern, Druck ablassen.
WuerzburgerAdler schrieb:


Ich meine aber auch Kinder/Jugendliche, die bislang nicht auffällig geworden sind, durch die weitgehende Beschränkung des sozialen Umfelds auf die eigene Familie dann aber schon. So ungefähr wie das Weihnachten-Phänomen, nur in groß und länger.        

Und das ist es, was mich gruseln macht!
Wieviele Kids werden einfach nach dem Dauerlockdown nicht mehr in Schule oder KiTa ankommen?
Wieviele von denen die ankommen, kommen mit massiven Anpassungsstörungen oder in destabilisiertem Zustand.
Und da bin ich noch gar nicht beim Thema Bildung, da bin ich noch beim Thema Entwicklung.
Entwicklung von Kindern findet im sozialen Raum statt. Derzeit ist der soziale Raum für etliche Kinder ein Knast.

Aber gut. Ich bin auch gespannt, wie unsere Institutionen auf die Bedarfe reagieren werden, was das mit dem unseeligen System Schule macht, wie heftig wir im System Jugendhilfe in die Überforderung kommen und was Politik und Verwaltungen dann dazu einfällt um mit der Situation umzugehen.
Ich habe guten Grund anzunehmen, dass jeder Kleinbetrieb mehr Subventionen bekommen wird, als die soziale Infrastruktur für Kinder und Jugendliche.
Grad wo doch jetzt das Geld so knapp ist ...
Und schon muss ich mich wieder ganz arg gruseln!
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WuerzburgerAdler schrieb:

ch meine alles, was Kindern und Jugendlichen schadet.
Häusliche Situation, Probleme der Eltern untereinander, der Eltern mit den Kindern, falsche/mangelhafte/gar keine Erziehung, finanzielle Situationen, Gewalt, Missbrauch, das ganze Programm.

Das sind halt alles Dinge, die immer da sind. Ganz normaler Alltag für viele Kinder.
Bedingt durch die Schließung von Schulen und KiTas aber auch und vor allem der Jugendtreffs, Vereine, Kirchengemeinden, Abenteuerspielplätze - kurzum - der GESAMTEN Freizeitangebote, gibt es für Kids in belastenden familiären Situationen a solut keine Ausweichmöglichkeit mehr.
Die älteren davon zieht esauf die Strasse, die jüngeren sind völlig ausgeliefert.
WuerzburgerAdler schrieb:

In "normalen" Zeiten bearbeitbar, therapierbar, verdrängbar, ersetzbar durch anderes. In Coronazeiten nicht. Da bricht sich das jeweilige Problem dann ungehindert Bahn.

Therapien, ambulante Hilfen, etc. sind seit Ende des ersten Lockdowns eigentlich in normalen Umfang vorhanden. Aber damit erreichen wir hslt nur die, die vorher schon im Fokus waren. Viel schlimmer ist die fehlende Freizeitinfrastruktur, weil gerade das die Instanzen sind, in denen Schwierigkeiten sichtbar werden. Und das sind die Plätze an denen Kids aufmachen und ihr Erleben schildern, Druck ablassen.
WuerzburgerAdler schrieb:


Ich meine aber auch Kinder/Jugendliche, die bislang nicht auffällig geworden sind, durch die weitgehende Beschränkung des sozialen Umfelds auf die eigene Familie dann aber schon. So ungefähr wie das Weihnachten-Phänomen, nur in groß und länger.        

Und das ist es, was mich gruseln macht!
Wieviele Kids werden einfach nach dem Dauerlockdown nicht mehr in Schule oder KiTa ankommen?
Wieviele von denen die ankommen, kommen mit massiven Anpassungsstörungen oder in destabilisiertem Zustand.
Und da bin ich noch gar nicht beim Thema Bildung, da bin ich noch beim Thema Entwicklung.
Entwicklung von Kindern findet im sozialen Raum statt. Derzeit ist der soziale Raum für etliche Kinder ein Knast.

Aber gut. Ich bin auch gespannt, wie unsere Institutionen auf die Bedarfe reagieren werden, was das mit dem unseeligen System Schule macht, wie heftig wir im System Jugendhilfe in die Überforderung kommen und was Politik und Verwaltungen dann dazu einfällt um mit der Situation umzugehen.
Ich habe guten Grund anzunehmen, dass jeder Kleinbetrieb mehr Subventionen bekommen wird, als die soziale Infrastruktur für Kinder und Jugendliche.
Grad wo doch jetzt das Geld so knapp ist ...
Und schon muss ich mich wieder ganz arg gruseln!
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hast du einen überblick in welchen bundesländern kitas und kindergärten wirklich zu waren?

hier in hessen waren die nie richtig zu (zumindest in den letzten monaten), ob das kind in betreuung im kindergarten war, war am ende weitestgehend eine entscheidung der eltern.
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Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Das ist der Punkt. Probleme mit Übergewicht, fehlenden Deutschkenntnissen, zu vielen Kindern auf zu engem Raum, und was da sonst noch so gestern beim Plasberg thematisiert wurde, sind ja eigentlich kein Symptom von Corona, sondern werden dadurch "nur" verstärkt und offensichtlich gemacht.
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hast du einen überblick in welchen bundesländern kitas und kindergärten wirklich zu waren?

hier in hessen waren die nie richtig zu (zumindest in den letzten monaten), ob das kind in betreuung im kindergarten war, war am ende weitestgehend eine entscheidung der eltern.
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Xaver08 schrieb:

hast du einen überblick in welchen bundesländern kitas und kindergärten wirklich zu waren?

hier in hessen waren die nie richtig zu (zumindest in den letzten monaten), ob das kind in betreuung im kindergarten war, war am ende weitestgehend eine entscheidung der eltern.


In NRW auch. Abgesehen von dem ersten Lockdown um Ostern 2020 herum, blieben danach hier die Kitas offen. Es wurde zwischendurch, als Schulen schlossen, appelliert, dass Eltern Ihre Kinder zu hause lassen, wenn sie sie zu hause betreuen können (woran wir uns dann auch gehalten haben), aber etwa 75% der Kinder sind wohl in der Kita geblieben. Aktuell gibt es auch den Appell schon länger nicht mehr und es gehen alle Kinder mit reduzierter Stundenzahl und anderen Gruppenkonzepten in die Kita.
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fromgg schrieb:

Die Erstimpfung mit Biontech war überraschend frei von Nebenwirkungen. Die zweite wird wohl heftiger.


Bei den Biontech/Moderna-Stoffen ist wohl fast immer die Zweitimpfung stärker. Gut, dass meine am 16. Juni mitten in meine Urlaubswoche fällt und ich ohnehin zuhause rumgammele und EM schaue.
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Welche EM? 😊
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Gut möglich, dass heute ein paar Meldungen weniger sind, weil vorgestern vllt. etwas weniger getestet wurde (Feiertag statt Samstag/Werktag), so dass das Minus heute noch mal etwas stärker ist. Aber egal wie... Wir sind heute vierstellig.

Todeszahlen etwas höher heute als am letzten Montag. Intensivpatienten überraschend für einen Montag gesunken. Das heißt, wir dürften morgen unter 5.000 sein.

Über 30 Mio Impfungen, wie schon bekannt. 4,7 Mio Impfungen in einer Woche sind schon ein starkes Stück, davon 4 Mio Erstimpfungen. Mittlerweile sind fast 61 % der über 60 Jährigen geimpft. Bis Freitag, spätestens Samstag, dürften wir bei 2/3 sein (66,7 % eben).



Was mich etwas wundert, sind die immer etwas niedrigen Zweitimpfungszahlen. Bis jetzt sind wir immer ca. 10 % unter dem, was 6 Wochen später (Biontech / Moderna) bzw. 12 Wochen später (AZ) verimpft werden müsste. Evtl. lassen manche die Impfung flöten, evtl. gibt es auch Meldeverzögerungen usw.

Diese Woche dürften wir knapp 20 % mehr Zweitimpfungen haben als letzte Woche. Also vermutlich irgendwas mit 800.000 - 900.000. Nächste Woche nähern wir uns dann der Millionen-Marke.
In der Woche vom 17. Mai sind es dann plötzlich 2,5 Mio , die Woche drauf 3 Mio und die erste Juni-Woche dürften wir bei knapp unter 3 Mio liegen. In diesen drei Wochen dürften wir dann kaum mehr als jeweils 2-3 Mio Erstimpfungen packen.
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Erstmal, herzlichen Dank, Werner,
Könnte es nicht sein, dass die niedrigere Zweitimpfungsquot damit zu tun hat, dass diejenigen, die Covid-19 hatten, nur eine Impfung (frühestens sechs Monate danach) bekommen?
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Corona-Testzahlen der KW17:

1.186.224 durchgeführte PCR-Tests (KW16: 1.231.540)
138.538 positive Tests (KW16: 163.188)
Positivrate: 11,7% (KW16: 13,3%)

Rückgang der positiven Befunde um 15% (vgl. zur Vorwoche)
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Impfzahlen im Vergleich zur Vorwoche

KW 14:
Erstimpfung: 2.724.633
Zweitimpfung: 563.217
Gesamt: 3.287.850

KW 15:
Erstimpfung: 3.182.816
Zweitimpfung: 471.070
Gesamt: 3.653.886 (+11,13% zur Vorwoche)

KW 16:
Erstimpfung: 3.060.514
Zweitimpfung: 430.087
Gesamt: 3.490.601 (-4,46% zur Vorwoche)

KW 17:
Erstimpfung: 3.932.879
Zweitimpfung: 689.271
Gesamt: 4.622.150 (+32,41% zur Vorwoche)
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hast du einen überblick in welchen bundesländern kitas und kindergärten wirklich zu waren?

hier in hessen waren die nie richtig zu (zumindest in den letzten monaten), ob das kind in betreuung im kindergarten war, war am ende weitestgehend eine entscheidung der eltern.
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Xaver, die Kindergärten sind wohl das geringere Problem. Hier waren die recht zuverlässig zu. Wir konnten als Jugendamt Notbetreuung anordnen und haben das auch großzügig gemacht.
Bei den ganz Kleinen im Vorschulalter hatten und haben wir das Problem, dass viele von den Kindern, die wir bislang (in der KiTa) gesehen haben wollten, plötzlich weg blieben. Grund: Coronarisiko!
Bei den älteren im Schulalter ist die Belastung durch fehlende Sozialkontakte nochmal weitaus höher.
Letztlich ist das Erlernen sozialen Lebens ein vielschichtiger Entwicklingsprozess, der sich durch Kindheit und Jugend zieht. Und hier sehen wir de facto Entwicklungsschwierigkeiten mangels altersadäquatem sozialräumlichen Angebots.
Darüber gibt es in der Fachwelt keine zwei Meinungen!
Die anderen Schwierigkeiten wurden ja bereits angesprochen.
Mag in dem einen oder anderem Bundesland die KiTa offen gewesen sein - die Situation von vor allem Schulkindern ist teilweise katastrophal, vor allem wenn man Herkunft, Bildung und Wohnsituation, also die schwierigen Faktoren die es immer schon gibt, mit einbezieht.
Magst du dazu auch was sagen?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Das ist der Punkt. Probleme mit Übergewicht, fehlenden Deutschkenntnissen, zu vielen Kindern auf zu engem Raum, und was da sonst noch so gestern beim Plasberg thematisiert wurde, sind ja eigentlich kein Symptom von Corona, sondern werden dadurch "nur" verstärkt und offensichtlich gemacht.
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Adlerdenis schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Die Frage ist halt auch, ob das dann alles Covid zugesprochen wird oder ob Covid nur bestehende Defizite ans Tageslicht befördert hat.

Das ist der Punkt. Probleme mit Übergewicht, fehlenden Deutschkenntnissen, zu vielen Kindern auf zu engem Raum, und was da sonst noch so gestern beim Plasberg thematisiert wurde, sind ja eigentlich kein Symptom von Corona, sondern werden dadurch "nur" verstärkt und offensichtlich gemacht.

Das ist eben nicht der Punkt! All das wird nicht durch Corona offen gemacht - das ist die ganze Zeit sicht- und spürbar. Nur interessiert sich außerhalb unserer Fachblase keine Sau dafür!
Dass die KJPs notorisch an der Belastungsgrenze laufen, teils Monate in's Land ziehen, bis ne Diagnostik vorliegt, dass Jugendtreffs und offene Häuser in den 90ern und Nullerjahre geschliffen wurden, Kindergarten und -Hortplätze fehlen, die psychischen Auffälligkeiten bei Kindern zunehmen, all das wird rege in der Fachwelt diskutiert. Ab und an liest man auch mal was drüber im Feuilleton von SZ oder Zeit, aber sonst?
Man beklagt, diskutiert vielleicht noch über Bildung, aber Kohle wird keine locker gemacht.
DAS ist das Thema
Und das lässt uns in der Praxis jetzt schon mit einem mulmigen Gefühl auf die nächsten Monate blicken - schlicht weil die Versorgungsnetze bereits am Anschlag sind!
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Luzbert schrieb:

Weil man heute als Angehöriger der Kulturbranche nichts mehr sagen kann, ohne gecancelt zu werden und darüber hinaus jede kritische Meinungsäußerung zu Angst bei der Ausübung des Berufs führt, hat der gestrige Tatort mit Jan Josef Liefers den bisherigen Jahresrekord aufgestellt.

Ja, so kann man sich halt auch ins Gespräch bringen. Ich hatte vor der Aktion noch nie was von diesem Typen gehört, und plötzlich kennt ihn fast ganz Deutschland. Und vermutlich wollten gestern dann mal viele sehen, wer das eigentlich ist.

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Adlerdenis schrieb:

Luzbert schrieb:

Weil man heute als Angehöriger der Kulturbranche nichts mehr sagen kann, ohne gecancelt zu werden und darüber hinaus jede kritische Meinungsäußerung zu Angst bei der Ausübung des Berufs führt, hat der gestrige Tatort mit Jan Josef Liefers den bisherigen Jahresrekord aufgestellt.

Ja, so kann man sich halt auch ins Gespräch bringen. Ich hatte vor der Aktion noch nie was von diesem Typen gehört, und plötzlich kennt ihn fast ganz Deutschland. Und vermutlich wollten gestern dann mal viele sehen, wer das eigentlich ist.


Mitinitiator und Babylon Berlin Schauspieler Volker Bruch stellt den Aufnahmeantrag bei der Querdenker Partei "Die Basis".

Jetzt bin ich aber überrascht.

Mal sehen, wie sich der Liefers und die anderen allesdichtmachen Vögel dazu positionieren.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/allesdichtmachen-initiator-volker-bruch-stellte-mitgliedsantrag-bei-querdenker-partei-a-c8404f83-4bad-4690-9024-caaf3e801dbe
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Adlerdenis schrieb:

Luzbert schrieb:

Weil man heute als Angehöriger der Kulturbranche nichts mehr sagen kann, ohne gecancelt zu werden und darüber hinaus jede kritische Meinungsäußerung zu Angst bei der Ausübung des Berufs führt, hat der gestrige Tatort mit Jan Josef Liefers den bisherigen Jahresrekord aufgestellt.

Ja, so kann man sich halt auch ins Gespräch bringen. Ich hatte vor der Aktion noch nie was von diesem Typen gehört, und plötzlich kennt ihn fast ganz Deutschland. Und vermutlich wollten gestern dann mal viele sehen, wer das eigentlich ist.


Mitinitiator und Babylon Berlin Schauspieler Volker Bruch stellt den Aufnahmeantrag bei der Querdenker Partei "Die Basis".

Jetzt bin ich aber überrascht.

Mal sehen, wie sich der Liefers und die anderen allesdichtmachen Vögel dazu positionieren.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/allesdichtmachen-initiator-volker-bruch-stellte-mitgliedsantrag-bei-querdenker-partei-a-c8404f83-4bad-4690-9024-caaf3e801dbe
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Wedge schrieb:

Mal sehen, wie sich der Liefers und die anderen allesdichtmachen Vögel dazu positionieren.


Meine Prognose: Gar nicht.
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Ich gönne der Partei Basis 4,99 % Wechselwählerschaft von der AfD.
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Ich gönne der Partei Basis 4,99 % Wechselwählerschaft von der AfD.
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SGE_Werner schrieb:

Ich gönne der Partei Basis 4,99 % Wechselwählerschaft von der AfD.


Das hätte was


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