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Immobilienpreise seit Corona

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Ein Kumpel von mir will eine Eigentunswohnung im Kreis Offenbach kaufen. Ich habe ihm davon abgeraten, weil die Preise seit Corona gestiegen sind und in wenigen Monaten aus meiner Sicht fallen werden. Er hingegen meint, dass die Preise weiter steigen werden. Wie seht ihr die Entwicklungen auf den hessischen Immobilienmarkt rund um Frankfurt bzw. im Spreckgürtel (OF, HU, MKK)?
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Kann im Moment keiner voraus sehen. Es gibt dazu noch keine sicheren Zahlen. Experten gehen aber davon aus das es eher eine Preisstagnation als eine Senkung der Preise geben wird. Aber wie gesagt, es gibt keine gesicherten Zahlen.
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Downtown Frankfurt wird sich nicht viel tun.
Es sei denn, es gäbe massenhafte Kaufkraftverluste.
Das wäre dann allerdings eine Megakrise.
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Es kommt natürlich drauf an, wie die Krise durchschlägt. Derzeit sehe ich noch keine sinkenden Immobilienpreise, da viele Mieten ja (trotz teilweiser Pausierung) weiter laufen und wohl besser laufen als viele Geschäfte, die geschlossen sind. Da auch viel frisches Geld gedruckt wird, um Nothilfen zu finanzieren, wird es die Geldmenge nicht niedriger, sondern höher. Die Inflation "könnte" durchstarten, sobald es wieder los geht. Das spricht auch eher für steigende Preise.

Im Prinzip müsste die Krise so durchschlagen, dass die Leute/Banken ihr Tafelsilber verkaufen müssen, um Schulden zu bezahlen. Davon sind wir aber größtenteils weit entfernt und das wird sicher 1-2 Jahre dauern, da wir hier in Deutschland meistens nicht zu 100% auf Pump finanzieren, wie z.B. in den USA. Bzw. müsste die Krise schon 1-2 Jahre laufen, damit der Immobilienmarkt nachzieht.

Trotzdem könnte es so kommen: Ob Frackingunternehmen, Fluggesellschaften, Hotels, Gaststätten... Irgendwo könnten die ersten wichtigen Dominosteine umkippen und eine große Krise verursachen. Aber auch längerfristiges Kurzarbeitergeld könnte das verursachen.

Aber das ist bisher nicht abzusehen, da die Staaten derzeit "whatever it takes" reinhauen, um eine Krise zu verhindern.

Wir bräuchten da eine Glaskugel und jemanden, der gut damit umgehen kann
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Ich könnte mir vorstellen, das noch mehr Menschen auf Immobilien als "sichere Geldanlage" setzen. Nachdem der ein oder andere jetzt gemerkt hat, das die noch relativ sicher sind. Aktuell gibts ja eigentlich nichts, worauf man relativ sicher setzen kann. Der Dax ist im Keller, die Ölpreise, usw auch.

Andererseits kanns auch sein, das die Preise aufgrund gesunkener Kaufkraft fallen. Das wäre dann meiner Meinung nach aber "kurzfristig", vielleicht 2 - 5 Jahre (ähnlich wie jetzt beim Transfermarkt im Fußball, immernoch hohe Preise, aber vielleicht nicht ganz so hoch wie Früher). Langfristig denke ich, ist die Spitze da noch nicht erreicht.

Das wird ne spannende Sache. Aktuell würde ich da auch erstmal warten, wenn ich er wäre. Ist aber alles Glaskugel lesen, und hier kann jeder eine eigene Meinung haben, die vielleicht stimmt.
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Ich könnte mir vorstellen, das noch mehr Menschen auf Immobilien als "sichere Geldanlage" setzen. Nachdem der ein oder andere jetzt gemerkt hat, das die noch relativ sicher sind. Aktuell gibts ja eigentlich nichts, worauf man relativ sicher setzen kann. Der Dax ist im Keller, die Ölpreise, usw auch.

Andererseits kanns auch sein, das die Preise aufgrund gesunkener Kaufkraft fallen. Das wäre dann meiner Meinung nach aber "kurzfristig", vielleicht 2 - 5 Jahre (ähnlich wie jetzt beim Transfermarkt im Fußball, immernoch hohe Preise, aber vielleicht nicht ganz so hoch wie Früher). Langfristig denke ich, ist die Spitze da noch nicht erreicht.

Das wird ne spannende Sache. Aktuell würde ich da auch erstmal warten, wenn ich er wäre. Ist aber alles Glaskugel lesen, und hier kann jeder eine eigene Meinung haben, die vielleicht stimmt.
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Jojo1994 schrieb:

Ich könnte mir vorstellen, das noch mehr Menschen auf Immobilien als "sichere Geldanlage" setzen.
Korrekt, insbesondere institutionelle Anleger.

Jojo1994 schrieb:

Andererseits kanns auch sein, das die Preise aufgrund gesunkener Kaufkraft fallen.
Warum sollte die Kaufkraft fallen? Derzeit wird die Welt mit unglaubliche Mengen frischen Geldes geflutet. Und das durch die zunehmende Staatsverschuldung enstehende Kapital landet ja bei irgendwem und der wird es in sichere Anlagen verschieben wollen. Ich sehe daher bis auf weiteres steigende Immobilienpreise insbesondere in den Ballungsräumen.

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Danke für eure sehr interessanten Ansichten. Ich kenne einige, die sich Wohneigentum 100% finanziert haben und zum Teil mit zwei Gehälter kalkulieren. Sollte sich da die Kurzarbeit durchschlagen, kommt es zu erheblichen Problemen.

Die Frage wird auch sein, wie strukturell die Veränderungen in der Nach-Corona Zeit sein werden.

Aber stand jetzt steht jeden Tag ein Idi** auf, der bereit ist einen Mondpreis für Schrottimmobilien zu zahlen. Daher lieber Füße stillhalten und Entwicklungen aufmerksam verfolgen.
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Danke für eure sehr interessanten Ansichten. Ich kenne einige, die sich Wohneigentum 100% finanziert haben und zum Teil mit zwei Gehälter kalkulieren. Sollte sich da die Kurzarbeit durchschlagen, kommt es zu erheblichen Problemen.

Die Frage wird auch sein, wie strukturell die Veränderungen in der Nach-Corona Zeit sein werden.

Aber stand jetzt steht jeden Tag ein Idi** auf, der bereit ist einen Mondpreis für Schrottimmobilien zu zahlen. Daher lieber Füße stillhalten und Entwicklungen aufmerksam verfolgen.
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Das gilt auch für Familien. Ich kenne hier in der Umgebung einige Neubaugebiete mit schicken Häusern. Da wohnen oft Familien drin, aber keine Unternehmer oder sowas, sondern die normale Mittelschicht. Wenn da Kurzarbeit angesagt wird, heißts entweder an anderer Stelle sparen, Kredit runtersetzen, oder sonstige.

Ich kenne das von Banken übrigens auch nur so, das Zwangsversteigerung der letzte Weg ist. Vorher werden die Raten eher ausgesetzt, runtergesetzt, oder die Häuser/Wohnungen werden versucht so an den Mann zu kriegen. Deswegen glaube ich nicht, das da so viel passiert. Die Wirtschaft ist ja solangsam wieder am kommen.
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Das gilt auch für Familien. Ich kenne hier in der Umgebung einige Neubaugebiete mit schicken Häusern. Da wohnen oft Familien drin, aber keine Unternehmer oder sowas, sondern die normale Mittelschicht. Wenn da Kurzarbeit angesagt wird, heißts entweder an anderer Stelle sparen, Kredit runtersetzen, oder sonstige.

Ich kenne das von Banken übrigens auch nur so, das Zwangsversteigerung der letzte Weg ist. Vorher werden die Raten eher ausgesetzt, runtergesetzt, oder die Häuser/Wohnungen werden versucht so an den Mann zu kriegen. Deswegen glaube ich nicht, das da so viel passiert. Die Wirtschaft ist ja solangsam wieder am kommen.
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Jojo1994 schrieb:

Die Wirtschaft ist ja solangsam wieder am kommen.


Echt? Hab noch nicht das Gefühl, dass wir übern Berg sind, sondern dass da eher noch was auf uns zukommt...
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Jojo1994 schrieb:

Ich könnte mir vorstellen, das noch mehr Menschen auf Immobilien als "sichere Geldanlage" setzen.
Korrekt, insbesondere institutionelle Anleger.

Jojo1994 schrieb:

Andererseits kanns auch sein, das die Preise aufgrund gesunkener Kaufkraft fallen.
Warum sollte die Kaufkraft fallen? Derzeit wird die Welt mit unglaubliche Mengen frischen Geldes geflutet. Und das durch die zunehmende Staatsverschuldung enstehende Kapital landet ja bei irgendwem und der wird es in sichere Anlagen verschieben wollen. Ich sehe daher bis auf weiteres steigende Immobilienpreise insbesondere in den Ballungsräumen.

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LDKler_ schrieb:

Ich sehe daher bis auf weiteres steigende Immobilienpreise insbesondere in den Ballungsräumen.



Wobei ich es mir hier vorstellen kann, dass es eher in der Wetterau, MTK, MKK... zu Preisanstiegen kommen wird, da die Menschen den nächsten Lockdown lieber im Häuschen mit Garten verbringen möchten.
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Jojo1994 schrieb:

Die Wirtschaft ist ja solangsam wieder am kommen.


Echt? Hab noch nicht das Gefühl, dass wir übern Berg sind, sondern dass da eher noch was auf uns zukommt...
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Übern Berg sind wir nicht, die Leute halten es nur nicht mehr aus, und das ist das schlimmste Problem. Es wird ja bald wieder relativ normal laufen, mit der Folge, das es evtl. dann wieder ansteigende zahlen der Infektionen gibt.

Aber ansich, wenn die Läden wieder laufen, läuft auch die Wirtschaft wieder an. Da muss man dann eben sehen, was passiert.
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LDKler_ schrieb:

Ich sehe daher bis auf weiteres steigende Immobilienpreise insbesondere in den Ballungsräumen.



Wobei ich es mir hier vorstellen kann, dass es eher in der Wetterau, MTK, MKK... zu Preisanstiegen kommen wird, da die Menschen den nächsten Lockdown lieber im Häuschen mit Garten verbringen möchten.
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Selbst im LK Aschaffenburg und angrenzend werden mittlerweile astronomische Summen verlangt. Da gibts auch gute Wege bis nach Frankfurt. Das wird man dann sehen.
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Selbst im LK Aschaffenburg und angrenzend werden mittlerweile astronomische Summen verlangt. Da gibts auch gute Wege bis nach Frankfurt. Das wird man dann sehen.
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Jojo1994 schrieb:

Selbst im LK Aschaffenburg und angrenzend werden mittlerweile astronomische Summen verlangt. Da gibts auch gute Wege bis nach Frankfurt. Das wird man dann sehen.

Wie hoch ist denn astronomisch?
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Jojo1994 schrieb:

Selbst im LK Aschaffenburg und angrenzend werden mittlerweile astronomische Summen verlangt. Da gibts auch gute Wege bis nach Frankfurt. Das wird man dann sehen.

Wie hoch ist denn astronomisch?
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Ein Beispiel:

Haus, Baujahr 1950, Nachtspeicheröfen, keine Iso, kein gar nichts, 500 qm Grundstück, 170 qm Wohnfläche, ca. 45 KM bis nach Frankfurt, 330.000 Euro.
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Ein Beispiel:

Haus, Baujahr 1950, Nachtspeicheröfen, keine Iso, kein gar nichts, 500 qm Grundstück, 170 qm Wohnfläche, ca. 45 KM bis nach Frankfurt, 330.000 Euro.
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Jojo1994 schrieb:

Ein Beispiel:

Haus, Baujahr 1950, Nachtspeicheröfen, keine Iso, kein gar nichts, 500 qm Grundstück, 170 qm Wohnfläche, ca. 45 KM bis nach Frankfurt, 330.000 Euro.

Dad ist astronomisch? In manch einer Großstadt bekommenste dafür nicht mal einen Tiefgaragenplatz. Aber ich weiss was du meinst.
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Jojo1994 schrieb:

Ein Beispiel:

Haus, Baujahr 1950, Nachtspeicheröfen, keine Iso, kein gar nichts, 500 qm Grundstück, 170 qm Wohnfläche, ca. 45 KM bis nach Frankfurt, 330.000 Euro.

Dad ist astronomisch? In manch einer Großstadt bekommenste dafür nicht mal einen Tiefgaragenplatz. Aber ich weiss was du meinst.
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Gut, das kommt drauf an aus welcher Sicht. Im Osten würde man so ne Immobilie vielleicht für 100.000 Euro oder weniger verkaufen. Vergleichsweise ist das schon astronomisch.

Klar, in Frankfurt, Offenbach, usw. ist es noch schlimmer. Da ist man aber noch näher an der Sache dran. Ich hab hier ja geschrieben, ca. 45 KM. Das sind am Tag 90 KM zu fahren, und die Leute kaufen trotzdem wie warme Semmeln.


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