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Antisemitische Äußerungen gegen Schiedsrichter?

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Naja, die Artikel der JA haben in meinen Augen kaum mehr journalistischen Anspruch als beim Springer-Verlag, da erwarte ich jetzt keine Abbitte. Sie haben es abgedruckt und gut ist.

Und Herr Eichmann kann machen, was er will. Ein kurzer Tweet etc a la "Für mich klang es in dem Geschreie nach mehr, aber vielleicht habe ich mich geirrt. Wichtig ist die Entschlossenheit, mit der die Eintracht vorgeht" würde sicherlich nicht schaden, aber meine Güte.

Ich fand die Reaktion der Eintracht perfekt und die Reaktionen hier waren es bis auf wenige Ausnahmen auch.
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Mal ganz nüchtern betrachtet hat die JA im ersten Artikel die Eindrücke/Beobachtungen eines Politikers wiedergegeben, im zweiten die Ergebnisse von Untersuchungen der Frankfurter Eintracht.
Bei wem soll sich die Redaktion der JA jetzt entschuldigen?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Mal ganz nüchtern betrachtet hat die JA im ersten Artikel die Eindrücke/Beobachtungen eines Politikers wiedergegeben, im zweiten die Ergebnisse von Untersuchungen der Frankfurter Eintracht.
Bei wem soll sich die Redaktion der JA jetzt entschuldigen?

Wenn man die Aussage einer Einzelperson abdruckt und diese doch SEHR gewagt ist (Wenn da Tausende das skandiert hätten könnte man sicher mehr Ohrenzeugen dafür auftreiben) geht man damit für mich als Medienbvertretung auch eine gewisse Verantwortung ein. Wenn das so weiterverbreitet worden wäre und sich verselbstständigt hätte, wär das ein unfassbarer Imageschaden für die Eintracht gewesen. Ob es dann so war oder nicht ist dann fast egal im nachhinein.

Insofern ist das für mich unverantwortlich sowas so krass in den Raum zu stellen ohne das vorher weiter zu recherchieren. Und damit mein ich selbstredend nicht die Rufe an sich, sondern nur die Blockbehauptung.

Aber gut, hoffentlich hören wir so schnell nicht wieder von sowas im Stadion.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Mal ganz nüchtern betrachtet hat die JA im ersten Artikel die Eindrücke/Beobachtungen eines Politikers wiedergegeben, im zweiten die Ergebnisse von Untersuchungen der Frankfurter Eintracht.
Bei wem soll sich die Redaktion der JA jetzt entschuldigen?

Wenn man die Aussage einer Einzelperson abdruckt und diese doch SEHR gewagt ist (Wenn da Tausende das skandiert hätten könnte man sicher mehr Ohrenzeugen dafür auftreiben) geht man damit für mich als Medienbvertretung auch eine gewisse Verantwortung ein. Wenn das so weiterverbreitet worden wäre und sich verselbstständigt hätte, wär das ein unfassbarer Imageschaden für die Eintracht gewesen. Ob es dann so war oder nicht ist dann fast egal im nachhinein.

Insofern ist das für mich unverantwortlich sowas so krass in den Raum zu stellen ohne das vorher weiter zu recherchieren. Und damit mein ich selbstredend nicht die Rufe an sich, sondern nur die Blockbehauptung.

Aber gut, hoffentlich hören wir so schnell nicht wieder von sowas im Stadion.
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Schreckofant schrieb:


Wenn man die Aussage einer Einzelperson abdruckt und diese doch SEHR gewagt ist (Wenn da Tausende das skandiert hätten könnte man sicher mehr Ohrenzeugen dafür auftreiben) geht man damit für mich als Medienbvertretung auch eine gewisse Verantwortung ein. Wenn das so weiterverbreitet worden wäre und sich verselbstständigt hätte, wär das ein unfassbarer Imageschaden für die Eintracht gewesen. Ob es dann so war oder nicht ist dann fast egal im nachhinein.

Insofern ist das für mich unverantwortlich sowas so krass in den Raum zu stellen ohne das vorher weiter zu recherchieren. Und damit mein ich selbstredend nicht die Rufe an sich, sondern nur die Blockbehauptung.

Aber gut, hoffentlich hören wir so schnell nicht wieder von sowas im Stadion.

Wie ich hier schon mehrfach geschrieben habe ist die Jüdische Allgemeine nicht als unabhängiges Presseorgan zu betrachten. Sie vertritt als Publikationsorgan des Zentralrates der Juden in Deutschland die Interessen der jüdisch gläubigen Bevölkerung.

Der Vorwurf des Alarmismus ist nicht von der Hand zu weisen. Da muss man auch nicht gut finden, aber man kann es verstehen. Menschen jüdischen Glaubens haben ausgehend von diesem Land, in dem wir heute Leben und mangelnde Sorgfaltspflicht bei jüdischen Zeitungen monieren, die historische Erfahrung der Schoah machen müssen. Menschen jüdischen Glauben werden heute in diesem Land aufgrund ihrer Religion immer häufiger zum Ziel von Hasskriminalität. Menschen jüdischen Glaubens müssen zusehen, wie eine – mittlerweile in weiten Teilen - faschistische Partei in den allermeisten Regionen Deutschlands zu einer festen Größe geworden ist und unverhohlen droht Menschen in Lager zu internieren, wenn sie die Macht ergreift.

Ich finde es beschämend, dass Menschen, die mit keinem Wort ihr bedauern über die Ereignisse ausgedrückt haben, sich in diesem Kontext einzig dadurch hervortun AfD Wähler zu verteidigen und die Jüdische Allgemeine anzugreifen.  
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Stellungnahme zur Stellungnahme der Eintracht:
Bravo
Kann ich genau so unterschreiben. Gut die richtigen Schritte eingeleitet.
Souveräner Umgang mit der Situation und klares Statement
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Und der Begriff "Uhrensohn" hat nun offiziell bestätigt  über seinen beschimpfenden Charakter hinaus keinen diskriminierenden Charakter. Finde ich gut.
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Und der Begriff "Uhrensohn" hat nun offiziell bestätigt  über seinen beschimpfenden Charakter hinaus keinen diskriminierenden Charakter. Finde ich gut.
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Brodowin schrieb:

Und der Begriff "Uhrensohn" hat nun offiziell bestätigt  über seinen beschimpfenden Charakter hinaus keinen diskriminierenden Charakter. Finde ich gut.

Du schon. Jemand anderes nicht. Hatte schon längst einen entsprechenden Kommentar erwartet.
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Stellungnahme zur Stellungnahme der Eintracht:
Bravo
Kann ich genau so unterschreiben. Gut die richtigen Schritte eingeleitet.
Souveräner Umgang mit der Situation und klares Statement
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so isses.

Eintracht, du bist mein Verein. In diesen Zeiten mehr denn je
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Hatte das re-live Anfang 2. HZ gesehen/ gehört, war verstört und dachte mir, das kann nicht sein, da muss ich mich verhört haben.

Wie auch immer. Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.

Nichtsdestotrotz ist es unsittsam, die Verfehlungen Weniger auf die Allgemeinheit zu projizieren!
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Hatte das re-live Anfang 2. HZ gesehen/ gehört, war verstört und dachte mir, das kann nicht sein, da muss ich mich verhört haben.

Wie auch immer. Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.

Nichtsdestotrotz ist es unsittsam, die Verfehlungen Weniger auf die Allgemeinheit zu projizieren!
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Flummi schrieb:

Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.


Das verstehe ich nicht ganz. Ob der Schiri aus Israel stammt, hatte mit 100%-iger Sicherheit absolut gar nichts damit zu tun, dass man dieses Wort skandiert hat. Der hätte aus Frankreich, England, Russland, Tschechien, oder sonstwo her kommen können - bei selbiger Leistung hätte es garantiert auch selbiges Rufkonzert gegeben, mal abgesehen davon, dass das nicht mal ansatzweise der erste Schiri ist, der das auf die Ohren bekommen hat.
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Hatte das re-live Anfang 2. HZ gesehen/ gehört, war verstört und dachte mir, das kann nicht sein, da muss ich mich verhört haben.

Wie auch immer. Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.

Nichtsdestotrotz ist es unsittsam, die Verfehlungen Weniger auf die Allgemeinheit zu projizieren!
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Völlig egal woher er kommt - wenn er ein Uhrensohn ist dann ist er einer.
Es wäre ja sogar diskriminierend, wenn man ihn aufgrund seiner Herkunft nicht beschimpfen würde.
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Ich hoffe mal dass er uns nicht so schnell wieder pfeift...
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Flummi schrieb:

Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.


Das verstehe ich nicht ganz. Ob der Schiri aus Israel stammt, hatte mit 100%-iger Sicherheit absolut gar nichts damit zu tun, dass man dieses Wort skandiert hat. Der hätte aus Frankreich, England, Russland, Tschechien, oder sonstwo her kommen können - bei selbiger Leistung hätte es garantiert auch selbiges Rufkonzert gegeben, mal abgesehen davon, dass das nicht mal ansatzweise der erste Schiri ist, der das auf die Ohren bekommen hat.
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ThePaSch schrieb:

Flummi schrieb:

Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.


Das verstehe ich nicht ganz. Ob der Schiri aus Israel stammt, hatte mit 100%-iger Sicherheit absolut gar nichts damit zu tun, dass man dieses Wort skandiert hat. Der hätte aus Frankreich, England, Russland, Tschechien, oder sonstwo her kommen können - bei selbiger Leistung hätte es garantiert auch selbiges Rufkonzert gegeben, mal abgesehen davon, dass das nicht mal ansatzweise der erste Schiri ist, der das auf die Ohren bekommen hat.


Frau Merkel ist keine dumme Frau. Vor einiger Zeit sprach sie von der Staatsraison ggü Israel. Die von dir aufgezählten Länder sind klug gewählt, denn es waren Opfer von Nazideutschland. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied und der nennt sich Holocaust.

Die leider offensichtliche Selbstverständlichkeit, jemanden Uhrensohn zu nennen greift weiter als wenn man jemand  z.B.  als A...loch bezeichnet. Das erste bezieht sich auf seine Herkunft, ist also mindestens rassistisch. Und klar, wenn der Schiri aus Deutschland, Dänemark oder China wäre, wäre das womöglich eine handelsübliche Beleidigumg. Wenn er allerdings aus Israel stammt, ist das nicht rein persönlich (A...Loch),! Hier gilt die Staatsraison, deren Ursprung der mit nichts zu vergleichende Holocaust ist. Egal wie lange das her ist!
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„Uhrensohn“ rassistisch?
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ThePaSch schrieb:

Flummi schrieb:

Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.


Das verstehe ich nicht ganz. Ob der Schiri aus Israel stammt, hatte mit 100%-iger Sicherheit absolut gar nichts damit zu tun, dass man dieses Wort skandiert hat. Der hätte aus Frankreich, England, Russland, Tschechien, oder sonstwo her kommen können - bei selbiger Leistung hätte es garantiert auch selbiges Rufkonzert gegeben, mal abgesehen davon, dass das nicht mal ansatzweise der erste Schiri ist, der das auf die Ohren bekommen hat.


Frau Merkel ist keine dumme Frau. Vor einiger Zeit sprach sie von der Staatsraison ggü Israel. Die von dir aufgezählten Länder sind klug gewählt, denn es waren Opfer von Nazideutschland. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied und der nennt sich Holocaust.

Die leider offensichtliche Selbstverständlichkeit, jemanden Uhrensohn zu nennen greift weiter als wenn man jemand  z.B.  als A...loch bezeichnet. Das erste bezieht sich auf seine Herkunft, ist also mindestens rassistisch. Und klar, wenn der Schiri aus Deutschland, Dänemark oder China wäre, wäre das womöglich eine handelsübliche Beleidigumg. Wenn er allerdings aus Israel stammt, ist das nicht rein persönlich (A...Loch),! Hier gilt die Staatsraison, deren Ursprung der mit nichts zu vergleichende Holocaust ist. Egal wie lange das her ist!
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Uff. Ich bin mir nicht sicher, ob ich deinen Post zu 100% verstehe. Aber es liegt mir auf dem Herzen, explizit aus der ganz offenkundig mit viel Fingerspitzengefühl und Sachkenntnis formulierten Pressemitteilung der Eintracht zu zitieren:

Gerufen wurde stattdessen ein Wort, das über seinen beschimpfenden Charakter hinaus keinen diskriminierenden oder gar antisemitischen Charakter aufweist.


Ich sehe keinen Grund, dem zu widersprechen. Anders gesagt verstehe ich nicht, warum Uhrensohn in Verbindung mit einem israelischen Schiri eine tiefergehende Bedeutung bekommen und schlimmer sein soll als A*schloch. Das Wort (Uhrensohn) wird "auf der Straße" derart inflationär verwendet, lustigerweise oft sogar auf Gegenstände bezogen, dass ich da beim besten Willen kein Problem und schon gar keinen Rassismus sehe.

Bei "Hängt sie auf die gelbe Sau" wäre ich schon eher bei dir gewesen - nicht weil ich das im Fußballumfeld als rassistisch oder antisemitisch empfinden würde, sondern weil ich solche Ausdrücke aus Gründen des Respekts vor der Geschichte von keinem deutschen Publikum gegenüber Israelis hören möchte.
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ThePaSch schrieb:

Flummi schrieb:

Auch das „Uhrensohn“,das viele ,und nicht zuletzt die Offiziellen der SGE, für quasi unbedenklich halten, weil es nicht den inkriminierenden Diphtong „AU“ am Wortende aufweist, halte ich für kulturunsensibel, wenn der Schiri aus Israel stammt.


Das verstehe ich nicht ganz. Ob der Schiri aus Israel stammt, hatte mit 100%-iger Sicherheit absolut gar nichts damit zu tun, dass man dieses Wort skandiert hat. Der hätte aus Frankreich, England, Russland, Tschechien, oder sonstwo her kommen können - bei selbiger Leistung hätte es garantiert auch selbiges Rufkonzert gegeben, mal abgesehen davon, dass das nicht mal ansatzweise der erste Schiri ist, der das auf die Ohren bekommen hat.


Frau Merkel ist keine dumme Frau. Vor einiger Zeit sprach sie von der Staatsraison ggü Israel. Die von dir aufgezählten Länder sind klug gewählt, denn es waren Opfer von Nazideutschland. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied und der nennt sich Holocaust.

Die leider offensichtliche Selbstverständlichkeit, jemanden Uhrensohn zu nennen greift weiter als wenn man jemand  z.B.  als A...loch bezeichnet. Das erste bezieht sich auf seine Herkunft, ist also mindestens rassistisch. Und klar, wenn der Schiri aus Deutschland, Dänemark oder China wäre, wäre das womöglich eine handelsübliche Beleidigumg. Wenn er allerdings aus Israel stammt, ist das nicht rein persönlich (A...Loch),! Hier gilt die Staatsraison, deren Ursprung der mit nichts zu vergleichende Holocaust ist. Egal wie lange das her ist!
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Die wenigsten Leute, die als Uhrensohn beschimpft werden, sind tatsächlich Kinder einer Prostituierten. Daher finde ich das Argument mit der "Herkunft" (und daher rassistisch) nicht so richtig schlüssig. Uhrensohn ist ganz sicher nicht besonders nett und sicher auch ein relativ unkreatives Schimpfwort, rassistisch würde ich es nicht einordnen.

Ich frage mich ohnehin, wie sich jemand durch diesen Begriff beleidigt fühlen kann, der sich seinem Hintergrund bewusst ist und ein Selbstbewustsein im normalen Rahmen hat. Was muss da für ein durchgeknalltes Ehrgefühl vorhanden sein, um so einen Begriff persönlich zu nehmen?  So ein Wort als Beleidigung vorgetragen, würde an mir abperlen wie auf der Lotus-Pflanze.
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Uff. Ich bin mir nicht sicher, ob ich deinen Post zu 100% verstehe. Aber es liegt mir auf dem Herzen, explizit aus der ganz offenkundig mit viel Fingerspitzengefühl und Sachkenntnis formulierten Pressemitteilung der Eintracht zu zitieren:

Gerufen wurde stattdessen ein Wort, das über seinen beschimpfenden Charakter hinaus keinen diskriminierenden oder gar antisemitischen Charakter aufweist.


Ich sehe keinen Grund, dem zu widersprechen. Anders gesagt verstehe ich nicht, warum Uhrensohn in Verbindung mit einem israelischen Schiri eine tiefergehende Bedeutung bekommen und schlimmer sein soll als A*schloch. Das Wort (Uhrensohn) wird "auf der Straße" derart inflationär verwendet, lustigerweise oft sogar auf Gegenstände bezogen, dass ich da beim besten Willen kein Problem und schon gar keinen Rassismus sehe.

Bei "Hängt sie auf die gelbe Sau" wäre ich schon eher bei dir gewesen - nicht weil ich das im Fußballumfeld als rassistisch oder antisemitisch empfinden würde, sondern weil ich solche Ausdrücke aus Gründen des Respekts vor der Geschichte von keinem deutschen Publikum gegenüber Israelis hören möchte.
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Danke für deine Antwort. Im Jüdischen vererbt sich die Religion durch die Mutter. Das ist der Unterschied! Eventuell muss mehr Bildung erfolgen.
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Die wenigsten Leute, die als Uhrensohn beschimpft werden, sind tatsächlich Kinder einer Prostituierten. Daher finde ich das Argument mit der "Herkunft" (und daher rassistisch) nicht so richtig schlüssig. Uhrensohn ist ganz sicher nicht besonders nett und sicher auch ein relativ unkreatives Schimpfwort, rassistisch würde ich es nicht einordnen.

Ich frage mich ohnehin, wie sich jemand durch diesen Begriff beleidigt fühlen kann, der sich seinem Hintergrund bewusst ist und ein Selbstbewustsein im normalen Rahmen hat. Was muss da für ein durchgeknalltes Ehrgefühl vorhanden sein, um so einen Begriff persönlich zu nehmen?  So ein Wort als Beleidigung vorgetragen, würde an mir abperlen wie auf der Lotus-Pflanze.
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Oliver Polak (ich bin Jude, ich darf das)  hat das schön zusammengefasst: beschimpft mich ein Türke mit: isch ***** deine Mutta! Sag ich, schön, dann hab ich wenigstens mal ne halbe Stunde Ruhe vor ihr.
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Danke für deine Antwort. Im Jüdischen vererbt sich die Religion durch die Mutter. Das ist der Unterschied! Eventuell muss mehr Bildung erfolgen.
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Flummi schrieb:

Danke für deine Antwort. Im Jüdischen vererbt sich die Religion durch die Mutter. Das ist der Unterschied! Eventuell muss mehr Bildung erfolgen.


Damit man es rassistisch interpretieren kann, müssten aber die Leute erst mal wissen,

1. dass das so ist,
2. dass der Schiri aus Israel war,
3. dass der Mann Jude ist
4. und den Ausdruck auch genau aus den oben von dir genannten Gründen so verwenden.

Hier in Deutschland und auch in anderen Teilen der Welt wird der Begriff mE einfach als Beleidigung verwendet und hat nichts mit der Religion oder der Herkunft einer Person zu tun, ergo kann der Begriff mE auch nicht rassistisch gemeint sein (in zumindest 99,99% der Fälle).
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Ich finde deinen Ansatz schwierig. Da du von einer sehr hohen Sensibilisierung des Einzelnen gegenüber der Thematik ausgehst, die sehr stark vom eigenen kulturellen Background abhängig ist. Das Fußballstadion ist ein Raum, in dem Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen verkehren. Hier von allen Menschen Talmud Kenntnisse einzufordern halte ist kaum denkbar.
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Danke für deine Antwort. Im Jüdischen vererbt sich die Religion durch die Mutter. Das ist der Unterschied! Eventuell muss mehr Bildung erfolgen.
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Flummi schrieb:

Im Jüdischen vererbt sich die Religion durch die Mutter. Das ist der Unterschied! Eventuell muss mehr Bildung erfolgen.

Interessant, das war mir tatsächlich neu. Allerdings findet sich sicherlich bei jeder Religion und Ethnie ein triftiger Grund, warum man eine Mutter nicht als Uhr beleidigen sollte. Das Wort hat sich trotzdem als oberflächliche Beleidigung etabliert.

Da passt m.E. die vorhin hier erwähnte Metapher mit der Lotusblüte gut - einfach abperlen lassen. Vermutlich hatte kein einziger der 47.000 Stadionbesucher am Donnerstag beim Uhrensohn brüllen die Intention, auf die mütterseitige Vererbung der jüdischen Religion hinzuweisen. Ist es wirklich zielführend, hier Bildungslücken aus dem Religions-/Ethikunterricht zu beklagen?


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