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Pegida, Kagida, Bogida, Dügida...

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ImanHitman schrieb:
Der Initiator Bachmann fordert 0-Toleranz bei kriminellen Ausländern. Er selbst ist ein mehrfach vorbestrafter Verbrecher, der nach Südafrika geflohen ist, um seiner Strafe zu entgehen. Für sich fordert er eine zweite Chance.


Das ist echt ein Treppenwitz. Hat er sich als "krimineller Ausländer" eigentlich dann selbst aus Südafrika ausgewiesen?
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"Statt selbst so zu tun, als müsse sich Europa gegen einen bedrohlichen „Zustrom“ von Flüchtlingen wehren, könnte sie es mal mit vorgelebter Humanität versuchen."

Dieser Satz ist auf die Regierung(en) in Deutschland, aber auch Europas, gemünzt und trifft den Nagel auf den Kopf

Quelle:
http://www.fr-online.de/pegida/pegida-und-die-politik-die-aengste--die-sie-riefen,29337826,29346970.html
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Argumente und Grafiken gegen Pegida

Da sind ein paar sehr einfach zu verstehende Wahrheiten dabei.
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Basaltkopp schrieb:
Hier wird doch unter dem Deckmantel der Behauptung, dass der Islamismus Deutschland und die westliche Welt bedroht wenn nicht gar vernichten wird, der blanke Ausländerhass öffentlich ausgelebt und zelebriert. Ekelhaft und sehr besorgniserregend.  


Ich hab dich jetzt mal zitiert, da es hier kurz und knapp steht.

Dieser vermeintliche Bedrohung wurde jahrelang von der Politik hochgehalten, seit Jahren wird hier Angst geschürt. Seit Jahren ist die Politik und Justiz untätig und lässt Hassprediger quer durch Deutschland ziehen. Das wird jetzt von organisierten Rechten ausgenutzt und bringen Hogesa und Pegida an den Start. Jetzt sieht die Politik richtig blöd aus, denn sie kann dem nichts entgegen setzen, da sie über Jahre untätig war und ihr niemand mehr glaubt das sich da was ändert.
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propain schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Hier wird doch unter dem Deckmantel der Behauptung, dass der Islamismus Deutschland und die westliche Welt bedroht wenn nicht gar vernichten wird, der blanke Ausländerhass öffentlich ausgelebt und zelebriert. Ekelhaft und sehr besorgniserregend.  


Ich hab dich jetzt mal zitiert, da es hier kurz und knapp steht.

Dieser vermeintliche Bedrohung wurde jahrelang von der Politik hochgehalten, seit Jahren wird hier Angst geschürt. Seit Jahren ist die Politik und Justiz untätig und lässt Hassprediger quer durch Deutschland ziehen. Das wird jetzt von organisierten Rechten ausgenutzt und bringen Hogesa und Pegida an den Start. Jetzt sieht die Politik richtig blöd aus, denn sie kann dem nichts entgegen setzen, da sie über Jahre untätig war und ihr niemand mehr glaubt das sich da was ändert.


Das ist zu einfach gedacht. Wenn erwachsene, durchschnittlich intelligente Menschen nur noch Scheiße im Hirn haben, haben sie die im Normalfall selber da reingepackt. Ich bin auch mit "der Politik" (was das in diesem Zusammenhang genau ist, ist die nächste Frage) nicht immer einverstanden. Deshalb ignoriere ich aber keine Fakten, glaube jeden Verschwörungstheoriemist, der im Internet steht und stelle mich mit Nazis auf die Straße.
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LDKler schrieb:
Misanthrop schrieb:
adler1807 schrieb:
Jahrelang wurde es heraufbeschworen und jetzt scheint es zu kommen.

Jahrelange verarsche seitens der Politik... Die Politikverdrossenheit hat sich schlagartig umgekehrt und die Leute gehen auf die Straße.

Das die Politik immer noch nichts verstanden hat, sieht man an den Reaktionen auf die Massenbewegungen.


Was soll sie denn verstehen, die Politik?

Die Menschen haben ja durchaus recht, dass sie von einer neoliberalen Politik, die den Sozialstaat und den Lebensstandard der Menschen den Konzerngewinnen opfert, nach Strich und Faden verascht werden, sie haben halt nur nicht geblickt, wer die wahren Schuldigen dafür sind, dass es ihnen immer schlechter geht.
Es ist so traurig zu sehen, wie sich Geschichte immer wieder wiederholt: Vor 80 Jahren warens die Juden, jetzts sind die Flüchtlinge, anstatt die wirklich Verantwortlichen zu bekämpfen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Plutokratie#Plutokratie_in_der_Gegenwart





Vor 2-3 Wochen, als ich zum ersten Mal mitbekam dass in Dresden Tausende draußen demonstrieren, dachte ich "Wow, endlich gehen die Menschen auf die Straße. Endlich demonstrieren sie gegen die NSA, die die Bürger und die deutsche Wirtschaft ausspioniert, gegen die Macht der Banken, gegen die Einführung von TTIP, wo Konzerne noch stärker werden, gegen den Neoliberalismus, der die soziale Marktwirtschaft langsam aber sicher ersetzt, gegen die Kriegstreiber der Nato, gegen die ungerechte Vermögensverteilung, gegen Zeitarbeit, gegen Ausbeutung usw." - Pustekuchen. Es waren/sind Demos gegen Muslime. Ich finde wir sollten auch so ehrlich sein und das Kind beim Namen nennen. Gegen Flüchtlinge geht es in 2.Linie, in erster Linie geht es gegen den Islam, auch wenn diese Spinner sagen "es gehe gegen die Islamisierung und nicht gegen den Islam". Die Politik der letzten 15 Jahre trägt Früchte, in Zukunft werden Kampfeinsätze im rohstoffreichen nahen Osten eher geduldet als geächtet.

Ich würde auch den Begriff "Nazi" nicht inflationär gebrauchen. Das sind keine Nazis, sondern Menschen aus dem rechten Lager. Wobei ich sagen muss dass ähnliche Tendenzen seit Jahren in der sog. bürgerliche Klasse zu beobachten sind.

Mir ist ein bisschen Bange um die Zukunft. Durch den zunehmenden Hass der deutschen ohne Migrationshintergrund gegenüber deutschen mit Migrationshintergrund, könnten sich die sog. "Passdeutschen" (O-Ton aus diesen Kreisen) noch stärker zurückziehen und so Parallelgesellschaften leichter entsehen lassen.

Hier muss die Politik stärker eingreifen und Zeichen setzen. Doch das ist Wunschdenken, solange "Menschen" wie Seehofer und seine Gleichgesinnten auf Ausländer losgehen um die eigene Position zu stärken/festigen. Die wollen in den Stühlen sitzen bleiben, eine ehrlichere Politik gegenüber den Menschen könnte unter Umständen dafür sorgen dass sie ihre Stühle räumen müssten. Ein Teufelskreislauf.
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99% der Leute, die da mittenrennen, demonstrieren meines Erachtens nicht gegen den Islam bzw. die angebliche Gefahr durch den alles überrennenden Islamismus. Die sind gegen Ausländer aller Art, die in Deutschland nach deren Meinung nichts zu suchen haben.
Die herbeigeredete große Gefahr der Islamismisierung ist doch nur ein gefundenes Fressen und ein willkommener Anlass.
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Nachtrag zu Pirincci: Der Typ ist so ekelhaft. Diese vulgäre asoziale Sprache macht mich fassungslos. Wie konnte der nur so viele Bücher verkaufen? Wer kauft überhaupt Bücher, wo Kriminalfälle von Katzen gelöst werden?
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Basaltkopp schrieb:
99% der Leute, die da mittenrennen, demonstrieren meines Erachtens nicht gegen den Islam bzw. die angebliche Gefahr durch den alles überrennenden Islamismus. Die sind gegen Ausländer aller Art, die in Deutschland nach deren Meinung nichts zu suchen haben.
Die herbeigeredete große Gefahr der Islamismisierung ist doch nur ein gefundenes Fressen und ein willkommener Anlass.  


Also ich glaube wenn du die fragst, "Pole oder Araber, einer darf bleiben einer muss gehen, für wen entscheidest du dich?", würde die Antwort deutlich ausfallen. Ist mein subjektives Gefühl.
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Morphium schrieb:
LDKler schrieb:
Misanthrop schrieb:
adler1807 schrieb:
Jahrelang wurde es heraufbeschworen und jetzt scheint es zu kommen.

Jahrelange verarsche seitens der Politik... Die Politikverdrossenheit hat sich schlagartig umgekehrt und die Leute gehen auf die Straße.

Das die Politik immer noch nichts verstanden hat, sieht man an den Reaktionen auf die Massenbewegungen.


Was soll sie denn verstehen, die Politik?

Die Menschen haben ja durchaus recht, dass sie von einer neoliberalen Politik, die den Sozialstaat und den Lebensstandard der Menschen den Konzerngewinnen opfert, nach Strich und Faden verascht werden, sie haben halt nur nicht geblickt, wer die wahren Schuldigen dafür sind, dass es ihnen immer schlechter geht.
Es ist so traurig zu sehen, wie sich Geschichte immer wieder wiederholt: Vor 80 Jahren warens die Juden, jetzts sind die Flüchtlinge, anstatt die wirklich Verantwortlichen zu bekämpfen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Plutokratie#Plutokratie_in_der_Gegenwart





Vor 2-3 Wochen, als ich zum ersten Mal mitbekam dass in Dresden Tausende draußen demonstrieren, dachte ich "Wow, endlich gehen die Menschen auf die Straße. Endlich demonstrieren sie gegen die NSA, die die Bürger und die deutsche Wirtschaft ausspioniert, gegen die Macht der Banken, gegen die Einführung von TTIP, wo Konzerne noch stärker werden, gegen den Neoliberalismus, der die soziale Marktwirtschaft langsam aber sicher ersetzt, gegen die Kriegstreiber der Nato, gegen die ungerechte Vermögensverteilung, gegen Zeitarbeit, gegen Ausbeutung usw." - Pustekuchen. Es waren/sind Demos gegen Muslime. Ich finde wir sollten auch so ehrlich sein und das Kind beim Namen nennen. Gegen Flüchtlinge geht es in 2.Linie, in erster Linie geht es gegen den Islam, auch wenn diese Spinner sagen "es gehe gegen die Islamisierung und nicht gegen den Islam". Die Politik der letzten 15 Jahre trägt Früchte, in Zukunft werden Kampfeinsätze im rohstoffreichen nahen Osten eher geduldet als geächtet.

Ich würde auch den Begriff "Nazi" nicht inflationär gebrauchen. Das sind keine Nazis, sondern Menschen aus dem rechten Lager. Wobei ich sagen muss dass ähnliche Tendenzen seit Jahren in der sog. bürgerliche Klasse zu beobachten sind.

Mir ist ein bisschen Bange um die Zukunft. Durch den zunehmenden Hass der deutschen ohne Migrationshintergrund gegenüber deutschen mit Migrationshintergrund, könnten sich die sog. "Passdeutschen" (O-Ton aus diesen Kreisen) noch stärker zurückziehen und so Parallelgesellschaften leichter entsehen lassen.

Hier muss die Politik stärker eingreifen und Zeichen setzen. Doch das ist Wunschdenken, solange "Menschen" wie Seehofer und seine Gleichgesinnten auf Ausländer losgehen um die eigene Position zu stärken/festigen. Die wollen in den Stühlen sitzen bleiben, eine ehrlichere Politik gegenüber den Menschen könnte unter Umständen dafür sorgen dass sie ihre Stühle räumen müssten. Ein Teufelskreislauf.


Eine kurze Bitte (auch an den LDKler)... könnte man vielleicht zumindest einmal in einem Thread die Sozialismus-Kapitalismus Endlos-Diskussion ausklammern? Ich seh hier nämlich rein gar keinen Zusammenhang. Im Gegenteil, das Ergebnis der Sonntagsfrage bei den paar Tausend Hanseln in DD würde mMn durchaus aufzeigen, dass da alles mögliche mitmarschiert.
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brockman schrieb:
propain schrieb:
Basaltkopp schrieb:
Hier wird doch unter dem Deckmantel der Behauptung, dass der Islamismus Deutschland und die westliche Welt bedroht wenn nicht gar vernichten wird, der blanke Ausländerhass öffentlich ausgelebt und zelebriert. Ekelhaft und sehr besorgniserregend.  


Ich hab dich jetzt mal zitiert, da es hier kurz und knapp steht.

Dieser vermeintliche Bedrohung wurde jahrelang von der Politik hochgehalten, seit Jahren wird hier Angst geschürt. Seit Jahren ist die Politik und Justiz untätig und lässt Hassprediger quer durch Deutschland ziehen. Das wird jetzt von organisierten Rechten ausgenutzt und bringen Hogesa und Pegida an den Start. Jetzt sieht die Politik richtig blöd aus, denn sie kann dem nichts entgegen setzen, da sie über Jahre untätig war und ihr niemand mehr glaubt das sich da was ändert.


Das ist zu einfach gedacht. Wenn erwachsene, durchschnittlich intelligente Menschen nur noch Scheiße im Hirn haben, haben sie die im Normalfall selber da reingepackt. Ich bin auch mit "der Politik" (was das in diesem Zusammenhang genau ist, ist die nächste Frage) nicht immer einverstanden. Deshalb ignoriere ich aber keine Fakten, glaube jeden Verschwörungstheoriemist, der im Internet steht und stelle mich mit Nazis auf die Straße.


Genau das denke ich auch. Bei allen Fehlern und Versäumnissen "der Politik": es ist frappierend, wie Menschen ganz von alleine ihr Hirn sowie jedwede Menschlichkeit einfach so ausschalten können.
Der Wahnsinn dabei: die dürfen alle wählen!!!  
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SGE-URNA schrieb:
Morphium schrieb:
LDKler schrieb:
Misanthrop schrieb:
adler1807 schrieb:
Jahrelang wurde es heraufbeschworen und jetzt scheint es zu kommen.

Jahrelange verarsche seitens der Politik... Die Politikverdrossenheit hat sich schlagartig umgekehrt und die Leute gehen auf die Straße.

Das die Politik immer noch nichts verstanden hat, sieht man an den Reaktionen auf die Massenbewegungen.


Was soll sie denn verstehen, die Politik?

Die Menschen haben ja durchaus recht, dass sie von einer neoliberalen Politik, die den Sozialstaat und den Lebensstandard der Menschen den Konzerngewinnen opfert, nach Strich und Faden verascht werden, sie haben halt nur nicht geblickt, wer die wahren Schuldigen dafür sind, dass es ihnen immer schlechter geht.
Es ist so traurig zu sehen, wie sich Geschichte immer wieder wiederholt: Vor 80 Jahren warens die Juden, jetzts sind die Flüchtlinge, anstatt die wirklich Verantwortlichen zu bekämpfen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Plutokratie#Plutokratie_in_der_Gegenwart





Vor 2-3 Wochen, als ich zum ersten Mal mitbekam dass in Dresden Tausende draußen demonstrieren, dachte ich "Wow, endlich gehen die Menschen auf die Straße. Endlich demonstrieren sie gegen die NSA, die die Bürger und die deutsche Wirtschaft ausspioniert, gegen die Macht der Banken, gegen die Einführung von TTIP, wo Konzerne noch stärker werden, gegen den Neoliberalismus, der die soziale Marktwirtschaft langsam aber sicher ersetzt, gegen die Kriegstreiber der Nato, gegen die ungerechte Vermögensverteilung, gegen Zeitarbeit, gegen Ausbeutung usw." - Pustekuchen. Es waren/sind Demos gegen Muslime. Ich finde wir sollten auch so ehrlich sein und das Kind beim Namen nennen. Gegen Flüchtlinge geht es in 2.Linie, in erster Linie geht es gegen den Islam, auch wenn diese Spinner sagen "es gehe gegen die Islamisierung und nicht gegen den Islam". Die Politik der letzten 15 Jahre trägt Früchte, in Zukunft werden Kampfeinsätze im rohstoffreichen nahen Osten eher geduldet als geächtet.

Ich würde auch den Begriff "Nazi" nicht inflationär gebrauchen. Das sind keine Nazis, sondern Menschen aus dem rechten Lager. Wobei ich sagen muss dass ähnliche Tendenzen seit Jahren in der sog. bürgerliche Klasse zu beobachten sind.

Mir ist ein bisschen Bange um die Zukunft. Durch den zunehmenden Hass der deutschen ohne Migrationshintergrund gegenüber deutschen mit Migrationshintergrund, könnten sich die sog. "Passdeutschen" (O-Ton aus diesen Kreisen) noch stärker zurückziehen und so Parallelgesellschaften leichter entsehen lassen.

Hier muss die Politik stärker eingreifen und Zeichen setzen. Doch das ist Wunschdenken, solange "Menschen" wie Seehofer und seine Gleichgesinnten auf Ausländer losgehen um die eigene Position zu stärken/festigen. Die wollen in den Stühlen sitzen bleiben, eine ehrlichere Politik gegenüber den Menschen könnte unter Umständen dafür sorgen dass sie ihre Stühle räumen müssten. Ein Teufelskreislauf.


Eine kurze Bitte (auch an den LDKler)... könnte man vielleicht zumindest einmal in einem Thread die Sozialismus-Kapitalismus Endlos-Diskussion ausklammern? Ich seh hier nämlich rein gar keinen Zusammenhang. Im Gegenteil, das Ergebnis der Sonntagsfrage bei den paar Tausend Hanseln in DD würde mMn durchaus aufzeigen, dass da alles mögliche mitmarschiert.  


Ja, man kann diese Diskussion ausklammern. Doch dann behandelt man nur die Nebenwirkungen der Krankheit und nicht die Krankheit an sich.
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Lustige Satire über die Dügida auf ZDF.

Nach deren Logik steht wohl vor allem der symphatische Herr mit der Bierflasche und der Aufschrift "Terror worldwide" für die abendländische Kultur  
https://www.youtube.com/watch?v=co16f6qIM1A
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Wirr ist ein Volk
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Die sollen nur nach Frankfurt kommen. Dann wird man deutlich die wahren Mehrheitsverhältnisse sehen.

Erschreckend finde ich nicht die Nazis (die allgemeine Alltagsausländerfeindlichkeit kann man schon lange nicht mehr leugnen), sondern wieviele "unpolitische" Leute den geistigen Spagat nicht schaffen, zu merken, dass sie nur Fußvolk für diese Nazis sind.
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Morphium schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Morphium schrieb:
LDKler schrieb:
Misanthrop schrieb:
adler1807 schrieb:
Jahrelang wurde es heraufbeschworen und jetzt scheint es zu kommen.

Jahrelange verarsche seitens der Politik... Die Politikverdrossenheit hat sich schlagartig umgekehrt und die Leute gehen auf die Straße.

Das die Politik immer noch nichts verstanden hat, sieht man an den Reaktionen auf die Massenbewegungen.


Was soll sie denn verstehen, die Politik?

Die Menschen haben ja durchaus recht, dass sie von einer neoliberalen Politik, die den Sozialstaat und den Lebensstandard der Menschen den Konzerngewinnen opfert, nach Strich und Faden verascht werden, sie haben halt nur nicht geblickt, wer die wahren Schuldigen dafür sind, dass es ihnen immer schlechter geht.
Es ist so traurig zu sehen, wie sich Geschichte immer wieder wiederholt: Vor 80 Jahren warens die Juden, jetzts sind die Flüchtlinge, anstatt die wirklich Verantwortlichen zu bekämpfen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Plutokratie#Plutokratie_in_der_Gegenwart





Vor 2-3 Wochen, als ich zum ersten Mal mitbekam dass in Dresden Tausende draußen demonstrieren, dachte ich "Wow, endlich gehen die Menschen auf die Straße. Endlich demonstrieren sie gegen die NSA, die die Bürger und die deutsche Wirtschaft ausspioniert, gegen die Macht der Banken, gegen die Einführung von TTIP, wo Konzerne noch stärker werden, gegen den Neoliberalismus, der die soziale Marktwirtschaft langsam aber sicher ersetzt, gegen die Kriegstreiber der Nato, gegen die ungerechte Vermögensverteilung, gegen Zeitarbeit, gegen Ausbeutung usw." - Pustekuchen. Es waren/sind Demos gegen Muslime. Ich finde wir sollten auch so ehrlich sein und das Kind beim Namen nennen. Gegen Flüchtlinge geht es in 2.Linie, in erster Linie geht es gegen den Islam, auch wenn diese Spinner sagen "es gehe gegen die Islamisierung und nicht gegen den Islam". Die Politik der letzten 15 Jahre trägt Früchte, in Zukunft werden Kampfeinsätze im rohstoffreichen nahen Osten eher geduldet als geächtet.

Ich würde auch den Begriff "Nazi" nicht inflationär gebrauchen. Das sind keine Nazis, sondern Menschen aus dem rechten Lager. Wobei ich sagen muss dass ähnliche Tendenzen seit Jahren in der sog. bürgerliche Klasse zu beobachten sind.

Mir ist ein bisschen Bange um die Zukunft. Durch den zunehmenden Hass der deutschen ohne Migrationshintergrund gegenüber deutschen mit Migrationshintergrund, könnten sich die sog. "Passdeutschen" (O-Ton aus diesen Kreisen) noch stärker zurückziehen und so Parallelgesellschaften leichter entsehen lassen.

Hier muss die Politik stärker eingreifen und Zeichen setzen. Doch das ist Wunschdenken, solange "Menschen" wie Seehofer und seine Gleichgesinnten auf Ausländer losgehen um die eigene Position zu stärken/festigen. Die wollen in den Stühlen sitzen bleiben, eine ehrlichere Politik gegenüber den Menschen könnte unter Umständen dafür sorgen dass sie ihre Stühle räumen müssten. Ein Teufelskreislauf.


Eine kurze Bitte (auch an den LDKler)... könnte man vielleicht zumindest einmal in einem Thread die Sozialismus-Kapitalismus Endlos-Diskussion ausklammern? Ich seh hier nämlich rein gar keinen Zusammenhang. Im Gegenteil, das Ergebnis der Sonntagsfrage bei den paar Tausend Hanseln in DD würde mMn durchaus aufzeigen, dass da alles mögliche mitmarschiert.  


Ja, man kann diese Diskussion ausklammern. Doch dann behandelt man nur die Nebenwirkungen der Krankheit und nicht die Krankheit an sich.


Word!!!

@Urna
Wieso erkennst du nicht den Zusammenhang? Ernst gemeint - es ist doch so offensichtlich. Vor allem, weil ich dich wirklich für einen intelligenten Zeitgenossen halte (zeigte schon dein messerscharfe Analyse der Hintergründe der Bewegung, die ich in der Klarheit vorher noch nirgends gelesen habe). So jemand muss doch erkennen, was in den letzten Jahrzehnten grundsätzlich schief gelaufen ist, oder hindert dich deine DDR-Vergangenheit an einer unvoreingenommenen Betrachtung?
Wenn du an echtem Erkenntnisgewinn fernab aller Ideologie interessiert bist, dann lies dich mal durch den Blog von Ulrich Thielemann, einem Wirtschaftsethiker aus St. Gallen, der mir die Augen geöffnet hat:
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/das-mem/mission/  

Btw. mein Sohn war mal vor einigen Jahren auf Klassenfahrt in Dresden. Er war von der Stadt total begeistert, aber absolut schockiert davon, wie mit seinem dunkelhäutigen Kumpel, mit dem er unterwegs war, umgegangen wurde. Zu meinem ("arisch" aussehenden) Sohn waren alle nett, während seinem Kumpel mit teils versteckter teils offener Ablehnung bis hin zu richtigem Hass gegenüber getreten wurde. Mein Sohn war echt total fassungslos, sowas hatte er hier in Mittelhessen nicht mal ansatzweise erlebt.
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Noch was:
Ich finds klasse, wie hier im Forum mit dem Thema umgegangen wird. Ich diskutiere ja in so manchen (nicht politischen) Foren, aber die klare, einhellige und argumentativ gut untermauerte Ablehnung des Pegida-Scheiss findet man echt nur hier. Da ist man wirklich stolz, Eintrachtler zu sein.
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Raggamuffin schrieb:
...
Erschreckend finde ich nicht die Nazis (die allgemeine Alltagsausländerfeindlichkeit kann man schon lange nicht mehr leugnen), sondern wieviele "unpolitische" Leute den geistigen Spagat nicht schaffen, zu merken, dass sie nur Fußvolk für diese Nazis sind.


Ja! Das Szenario in Dresden erinnert mich - von der soziologischen Struktur her gesehen - erschreckend an den Aufstieg der NSDAP vor 1933. Viele Menschen "aus der Mitte der Gesellschaft", die sich latent oder akut "abstiegsgefährdet" sehen, laufen einer Gruppe von Extremisten hinterher, um ihren realen Abstiegsängsten durch Anhängen an ein aufgesetztes Thema (damals: "Die Juden") Ausdruck zu veleihen.

Und im TV-Studio sitzen die intellektuellen Köpfe der AfD und freuen sich, dass andere auf der Straße "die Drecksarbeit" für sie schaffen. Dieses ist für mich absolut beängstigend! Habt ihr in Dresden nix aus der Nazizeit gelernt?
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Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich von den Leuten in Dresden zu halten habe.
Auf SPON hat man mal aufgelistet, weswegen da einzelne Menschen mitmaschieren:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-in-dresden-die-kruden-aussagen-der-demonstranten-a-1008735.html
-das scheint doch alles andere als eine homogene Gruppe zu sein, einig sind die sich wohl hauptsächlich in ihrer Unzufriedenheit...


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