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SAW Gebabbel 31.08./01.09

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HeinzGründel schrieb:
SGE_Werner schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Watzke argumentiert meines Erachtens überzeugend..


Wir hatten letztens schon die Diskussion, mein Lieber, dass Dortmund in den 90ern und Anfang der 00er sich durch Schuldenmacherei zu einem CL-Titel und drei Meisterschaften aufgeschwungen hat. Ich kenne viele Leute in meinem Alter, die deswegen Mitte der 90er Fußballfans geworden sind, während wir in die 2. Liga abgerutscht waren.

Daher sind die Voraussetzungen eben nicht 1:1 übertragbar, da Dortmund eben einfach mehr Fanpotenzial hat, ein größeres Stadion zudem auch... Nur mal so zum Thema Einnahmen in der EL, weil die Spiele ausverkauft waren. Können ja wenig dafür, dass bei uns 20000 weniger rein dürfen. Das macht in 3 Spielen dann auch schon mal anderthalb bis zwei Mio Euro aus.

Recht hat er aber, dass man sich alles selbst erarbeiten kann, trotz der Widerstände. Und man nicht nur auf andere schauen sollte. Aber Dortmund hatte auch einfach Glück. Sie sind nie abgestiegen. Sie haben mit Klopp einen Trainer geholt, der funktioniert hat und auch die Zeit bekam von Fan-Seite aus. Bei wievielen Vereinen gab es das in Deutschland, dass sowas funktioniert? 1? 2? Vllt.

Dortmund ist zudem auch in eine Lücke gestoßen, die andere Vereine übrig gelassen haben, Bremens Absturz, Stuttgarts Absturz, Wolfsburgs Unfähigkeit... Genau in dem Zeitraum sind wir unter Skibbe erstmal 9. geworden und dann hatten wir ne Top-Hinrunde, die darauf deuten ließ, dass wir in Richtung Europäischer Plätze schielen können und dann... Ja.


Moin Werner.
Tja, das mit der Fanbasis.   Zum jetzigen Zeitpunkt stimmt das schon. Die haben sich halt zu einem Zeitpunkt systemrelevant gemacht als es wichtig war. Man hat sich auch durch den Einsatz "unlauterer" Mittel einen Vorsprung verschafft. Ohne das bewußte Wegsehen des DFB gäbs die gar nicht mehr. Schande über die hierfür Verantwortlichen.

Indes... das war nicht immer so. Es gibt auch Leute sie nicht in den 90er Jahren fußballerisch sozialisiert wurden  ,-)  Und dann sage ich dir nochmal. Der BVB war in den 70er und 80er Jahren keinesfalls die große Nummer. Auch  nicht bei den Zuschauern.  Du bist doch Statistiker. Schau dir mal die Zahlen Mitte der 80er Jahre an... Du wirst erstaunt sein. Und da sind noch etliche Derbys dabei die man mit der Straßenbahn erledigen konnte. Seis drum.

Ich finde die Leistung von der Fastpleite  hin zu Meisterschaften und CL Teilnahmen schon beeindruckend. Und das in einer Zeit, in der uns das Mantra  des immerwährenden abbindenden Flüssigbaustoffes  gepredigt wurde. Dort  hat man sich eben nicht darauf beschränkt nur zuzuschauen, sondern man hat  Hammer und Meißel angesetzt und sich aus diesem Schlamassel befreit. Es scheint also doch zu gehen... Irgendwie.
Und ja, Glück gehört dazu.
Das man jetzt die Früchte seiner Arbeit nicht mit anderen teilen will, ist für mich zumindest nachvollziehbar.

Derzeit sind wir auch auf einem sehr guten Weg. So scheint es zumindest. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht nach oben orientieren könnte.


Heinz, es ist schon so, dass Watzke jetzt gut Reden hat. Die geschenkte Lizenz (die uns dann gleichzeitig sportlich abstiegen ließ), das Jahrzehnt zuvor, mit Meisterschaften, Pokalsiegen und CL-Sieg, wodurch der BVB schon mal eine deutlich höhere Fanbasis und besseren Ruf bei Sponsoren hatte. Nicht zuletzt das Stadion, während wir die ligaweit schlechtesten Konditionen haben. Nicht mal von den Namensrechten und Parkplätzen sehen wir auch nur einen müden Cent. Was ein Unding ist. Wenn im Stadtwald nur der FSV und die Zeugen Jehovas beheimatet wären, würde keine Bank auf die Idee kommen 10 Mio für Namensrechte, kein Zuschauer 5 Euro für einen Parkplatz auszugeben.

Der Stadionbetreiber profitiert erheblich von dem Namen Eintracht Frankfurt inkl. aller sportlichen und wirtschaftlichen Erfolge in den letzten 8 Jahren, ohne dass davon die Eintracht selbst partizipiert. Aber das ist ein anderes Thema, und keineswegs die Schuld von Watzke oder Rummenigge.

Was ich sagen will, Watzke hätte hier mit selber oder zumindest ähnlicher Politik bei weitem nicht die Erfolge gezielt, wie beim BVB. Nicht mal einen müden Titel hätten wir mehr gehabt, als jetzt. Da bin ich sicher.

In der Tat hat aber Watzke, auch gestützt durch das Jahrzehnt zuvor, ein ganz anderes Selbstverständnis vermittelt. Während unsereins als Sparkasse Gütersloh in der öffentlichen Wahrnehmung aufgenommen wurde, hat Watzke den BVB als internationale Marke, als internationale Fußballadresse verkauft. Das ging auf, trotz 80 Mio in Rot! Dieser Kurs war hier aber nicht (mehr) möglich. Nach Ohms und Octagon, wo genau ähnlich propagiert, aber als Resultat nur Meppen und Babelsberg geerntet wurde, haben die Pedros dieser Welt einen solchen "Größenwahn" halt nicht mehr akzeptiert. Nicht ganz zu unrecht.

Dass die Sparkasse Gütersloh aber nicht unser Weg sein kann, ist auch klar. Mit Hellmann kam ein neues Selbstverständnis in die AG. Hellmann sagt bei jeder Gelegenheit, dass Eintracht Frankfurt international noch einen Klang hat. Und dieses Selbstverständnis hat da oben rechts im Homepage-Header einen Sponsor gebracht, von denen bspw. Bremen, Hannover und andere Clubs, die uns vor zwei Jahren noch richtig voraus waren, mittlerweile nur träumen können.

Wir sind jetzt auf einem guten Weg! Deswegen ertrage ich auch dieses ganze Geheule nicht mehr, wie auch in Deinem Lieblings-Blog. Ich komme mir seit 1,5 Jahren vor wir in einem Traum und bekomme einfach das Grinsen nicht mehr weg! Nicht mal die Hertha hat das geschafft. Und das meine ich nicht nur sportlich. Sondern auch wie sich die Eintracht mittlerweile nach Außen darstellt und wahrgenommen wird!

Und wenn wir ehrlich sind, bei der Auslosung am vergangenen Freitag haben wir selbst bei Bruchhagen im Gesicht ablesen können, dass er sich dort erheblich wohler fühlt, als er sich bspw. gut 2 Stunden später gefühlt hätte, wenn wir ein Pflichtspiel in Sandhausen hätten bestreiten müssen.

Aber mit Dortmund können wir uns nicht messen. Genausowenig, wie Watzke hier ähnliches hätte erreichen können.

Wenn wir aber bei der TV-Gelder-Diskussion sind, würde ich den Ansatz eher bei den 50+1 Ausnahmen sehen. Es kann nicht sein, dass VW, Hoppelheim, Pillen und demnächst Red Bull doppelt profitieren! Die haben keinerlei wirtschaftliche Zwänge, nehmen aber über die TV-Gelder noch zusätzlich Mittel aus der Solidargemeinschaft ein. Das ist für mich das eigentliche Ärgernis! Hier muss dringend gehandelt werden! Bruchhagen hat mit seinem vermeintlichen Angriff auf Bayern und BVB zu diesem Zeitpunkt die noch falsche Baustelle aufgemacht. Es geht eigentlich aktuell eher darum den wettbewerbsverzehrenden Retorten nicht mehr in den ***** zu kriechen!

Das andere betrifft eher die UEFA-TV-Gelder, dass hier die Diskrepanz zwischen CL und EL einfach zu hoch ist. Dafür können aber die CL-Teilnehmer nichts...
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Könnte es nicht einfach daran liegen, dass Dortmund mehr Fans hat, die treuer sind, eher ins Stadion gehen und sich einfach noch ein Stück mehr identifizieren. Lauf mal durch Dortmund rum. Eine ganz andere Gegend wie hier.

Selbst in der Saison 91/92 als wir bis zum Schluss ernsthafte Absichten auf die deutsche Meisterschaft hatten, kamen im Schnitt keine 30K ins Waldstadion, dass spricht eigentlich Bände für die Frankfurter Fankultur, die sich m.E. erst im Laufe der letzten Jahre anders entwickelt.

Im Pott ist Fussball einer Religion gleichzusetzen, in der Bankenstadt Frankfurt war er lange Jahre eine "Dienstleistung".
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Danke für den Service

Ich glaube das die potentiell höhere Zuschauerzahl auch mit den Derbys zusammenhängt.
Dort hatte man natürlich eine andere Rivalität,  wenn  Essen, Bochum, Duisburg Schalke und von mir aus auch noch die Kölner kamen. Die brachten auch noch ein paar Auswärtsfans mit. Kam der 1 FCN sah die Sache schon anders aus.

Hierzulande war das Stadion einmal in der Saison ausverkauft.


Das hat sich ja Gott sei Dank geändert.

Früher war der Frankfurter mehr so der fußballerische Feinschmecker der nur zu seiner Mannschaft ging, entweder  wenn es gut lief oder ganz besonders schlecht... Zumindest ist dies meine Erinnerung

Heute ist ja sogar gegen Quetschemembach kaum noch ne Karte auf dem freien Markt. Woran dies wiederum liegt ist mir unerfindlich.
Insofern würde ich dein Identiikationsargument früher gelten lassen, heute eher nicht.
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Im übrigen bin ich der Meinung das wir heut den Scheiß-BVB schlagen müssen
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philadlerist schrieb:
BG-On schrieb:
erwin stein schrieb:
Das arrogante Besserwisser Geschwafel von Herrn Watzke, der den BVB ganz alleine ohne Hilfe von Aussen wieder nach oben gebracht hat, lässt mich würgen und mir stärker einen Heimsieg wünschen als je zuvor...  


Aber er hat doch recht. Der BVB ist doch wirklich das beste Beispiel dass ein Verein auch mit wenig Geld zu einem der großen werden kann.

Dortmund hat keine Stars eingekauft und wurde damit Meister, sie haben aus den Jungs Stars gemacht.

Mit einer guten Einkaufspolitik und guter Jugendarbeit kann uns das genauso gelingen, ohne dass die Bayern & der BVB Geld den anderen Vereinen abgeben.


Ja, schöne Theorie
Ohne die Solidarität des DFB und der Strippenzieher dahinter hätte es mal keine Lizenz mehr gegeben. Und da haben viele Klubs aus Solidarität weggeschaut - weil Auswärtsspiele beim BVB mehr Geld einbringen als in Paderborn.
(Welchen Verein hatte man doch gleich noch dafür in die 2. gehen lassen?)

Ohne eine sanfte Spende gegen wertlose BVB-Aktien von uli H. hätten sie mal ihre eh fragwürdige Kreditwürdigkeit verloren und der ganze Klub wäre zusammengebrochen. (Also ähnlich wie bei uns mit den Freunden der Eintracht)

Natürlich hat der BVB seine Philosophie geändert und auf den Nachwuchs gesetzt. Aber jetzt mal ehrlich, Watzke: diese Entscheidung hat sich doch von ganz allein ergeben - mangels Alternativen aus oben genannten Gründen.
Und noch ehrlicher: dass das ein Erfolg wurde, hat nix mit der strategischen Entscheidung zu tun - die wurde schon öfter auch von anderen Klubs in ähnlicher Lage getroffen - sondern schlicht und einfach mit der Tatsache, dass Kloppo ein ganz besonderer Trainer ist.

Natürlich hat Watzke nen anderen, gesünderen Geschäftsführungsstil als seine Vorgänger, sonst wäre der Bvb trotz CL Einnahmen wieder pleite.  Natürlich muss man einen Laden ordentlich führen, aber bloss weil man das tut, fällt einem dann trotzdem nicht automatisch das Glück zu.
Welches Glück? Kloppo, der nur beim BVB gelandet ist, weil der andere Topmanager nicht zuerst zugeschlagen hat! Ein Unbekannter Japaner, der mit 8000% Wertsteigerung weiterverkauft wurde! Und zwar an einen Klub, der vor Einführung der CL auch kein Geld für solche Ablösen gehabt hätte. Dass ein Jugendspieler 37 mios einbringt.

Gebt doch einfach mal zu, dass sich die Solidarität, lizenzverfahren und zentrale Vermarktung für die Bundesliga ausgezahlt hat. Gerade deswegen funzt sie so gut. Und was spricht dagegen, diese erfolgreichen Konzepte europäisch auszurollen?

Was HB meint: es gibt keinen Grund, die Pyramide so spitz zu konstruieren. Das ist im speziellen - im Fußball - wie im Allgemeinen. Außer man will, dass sich Eliten bilden, an deren Thron dann nicht mehr gewackelt werden kann.

Toller Beitrag! Neben Götze kommen auch noch weitere aus der Jugend dazu, die für ordentliches Geld verkauft wurden: Sobiech für 1.2M, Ginczek 1.5M, Koch 600K. Und alle 3 haben kein einziges Spiel für den BVB in der 1. Mannschaft gemacht. Könnte man schon neidisch werden.
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Die beiden großen Vereine aus dem Pott haben ein Fan + Marketingpotential das in Europa nirgends erreicht wird. So viele Fanatiker wie es da gibt, die ihren letzten € in den Verein stecken findet man sonst nirgends.

Und nein, Kunden von Bayern + Barcelona sind nicht genauso. Die sind weg wenn's mal nicht läuft.

Deshalb können wir uns mit denen nicht vergleichen und unser Glück war/ist, dass bei denen lange genug irgendwelche Deppen rumwurschteln durften, die jede beliebige Menge Kohle in den Sand gesetzt hätten.

Jetzt unter Watzke läuft es beim BVB schon besser, aber das ist meiner Meinung nach noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.

Glücklicherweise sind bei S06 immernoch nur Deppen am Werk.
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Larry63 schrieb:
Könnte es nicht einfach daran liegen, dass Dortmund mehr Fans hat, die treuer sind, eher ins Stadion gehen und sich einfach noch ein Stück mehr identifizieren. Lauf mal durch Dortmund rum. Eine ganz andere Gegend wie hier.

Selbst in der Saison 91/92 als wir bis zum Schluss ernsthafte Absichten auf die deutsche Meisterschaft hatten, kamen im Schnitt keine 30K ins Waldstadion, dass spricht eigentlich Bände für die Frankfurter Fankultur, die sich m.E. erst im Laufe der letzten Jahre anders entwickelt.

Im Pott ist Fussball einer Religion gleichzusetzen, in der Bankenstadt Frankfurt war er lange Jahre eine "Dienstleistung".


Jo. Zudem ist es ja auch einfach ein Ballungsgebiet. Das Ruhrgebiet ist von der Fläche nicht mal doppelt so groß wie Frankfurt, hat aber fast 8 mal soviel Einwohner. Dazu sind es noch Arbeiterstädte, wo Fußball schon früher mehr Leute ansprach. Zwar haben die dort auch viele Clubs, aber den Großteil teilen halt Dortmund und Schalke unter sich auf.
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HeinzGründel schrieb:


Ich glaube das die potentiell höhere Zuschauerzahl auch mit den Derbys zusammenhängt.


Naja.

16.11.1974 . Dortmund (4. in der Zweiten Liga Nord) gegen den Letzten Olympia Wilhelmshaven: 15.000 Zuschauer

16.11.1974 Frankfurt (7. in der Bundesliga) gegen den 16. aus Stuttgart (das berühmte 5:5): 15.000 Zuschauer


Oder...

21.09.1974 Frankfurt-Kaiserslautern: 17.000 Zuschauer
29.09.1974 Dortmund-Osnabrück: 20.000 Zuschauer

Das war die schlechteste Saison der Dortmunder in den letzten 50 Jahren und unsere beste. (Also mit ein paar anderen Saisons, weil wir ja mehr als nur einmal 3. wurden).
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HeinzGründel schrieb:
Danke für den Service

Ich glaube das die potentiell höhere Zuschauerzahl auch mit den Derbys zusammenhängt.
Dort hatte man natürlich eine andere Rivalität,  wenn  Essen, Bochum, Duisburg Schalke und von mir aus auch noch die Kölner kamen. Die brachten auch noch ein paar Auswärtsfans mit. Kam der 1 FCN sah die Sache schon anders aus.

Hierzulande war das Stadion einmal in der Saison ausverkauft.


Das hat sich ja Gott sei Dank geändert.

Früher war der Frankfurter mehr so der fußballerische Feinschmecker der nur zu seiner Mannschaft ging, entweder  wenn es gut lief oder ganz besonders schlecht... Zumindest ist dies meine Erinnerung

Heute ist ja sogar gegen Quetschemembach kaum noch ne Karte auf dem freien Markt. Woran dies wiederum liegt ist mir unerfindlich.
Insofern würde ich dein Identiikationsargument früher gelten lassen, heute eher nicht.


Ich möchte noch einen weiteren Aspekt hinzufügen:

Ein Stadionbesuch ist seit den Neu- und Umbauten für die WM 2006 einfach auch viel komfortabler geworden. Allein schon die komplette Überdachung ist schon ein Riesenschritt. Dazu ist man viel näher am Spielfeld und lauter ist es auch geworden im Vergleich zu den offenen zugigen Schüsseln, die es zuvor an den meisten Bundesligastandorten gegeben hat.

Das zieht natürlich auch eine von vielen hier als Eventies geschmähte Klientel in die Stadien. Neutral betrachtet kommen heute viel mehr Frauen und Familien mit Kindern zu den Spielen. Auch das macht die Stadien voll. Ich sitze bei Heimspielen der Eintracht, die ich ca. 4 Mal pro Saison besuche, normalerweise auf der Gegentribüne in der Nähe der Nordwestkurve. Da gibt es natürlich viele positiv Bekloppte, die mit allem verfügbaren Herzblut mitgehen, aber natürlich auch deren Frauen, Kinder und Freunde, die als Begleitung der Eintracht-"Verrückten" mitgehen. Dieses Phänomen hat es im alten Waldstadion nicht in dieser Ausprägung gegeben.
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Ich denke, dass Watzke in seinen Aussagen nicht ganz unrecht hat, auch wenn die Ausgangsbedingungen sicherlich nicht miteinander zu vergleichen sind, wie hier schon richtig drauf hingewiesen wurde.

Er hat aber recht, wenn er sagt, dass die Eintracht in Hessen der einzige Bundesligist ist, was ja auch nicht zu bestreiten ist. Hier besteht ein sehr großes Fanpotential, vorallem an jungen Fans. Die Eintracht scheint gerade bei jungen Fans sehr gut anzukommen und hier wächst auch ohne große Titel einiges nach. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis einige, die als Kind noch Dortmund-, Bremen- oder Bayernfans waren und sich dann mit 15, 16 Jahren umorientiert haben. Die sind zwar jetzt auch nicht mehr jung (ca 30   ), aber gerade bei den noch jüngeren scheint eine Eintrachtverbundenheit noch größer zu geworden zu sein. Evtl. sind so auch die extrem gestiegenen Zuschauerzahlen zu erklären. Die Marke hat sicherlich Potential!

Hier kann man sicherlich noch an einigen Schrauben drehen und einiges verbessern. Und ich glaube, dass wir mit Hellmann genau den richtigen gefunden haben, der genau an diesen Schrauben drehen wird (Marketing, Fixkosten wie Miete, evtl. Beteiligung an Erträgen aus Stadionnamensrechten etc.) und der vorallem in das vorhandene Potential vertraut. Das wurde ja oben bereits angedeutet. Insofern sehe ich der Zukunft relativ gelassen entgegen (außer wir verlieren wieder gegen einen Aufsteiger am ersten Spieltag 6:1 smile:.
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Na ja, Dortmunds Publikum im "neuen" Westfalenstadion von 1974 hat mich schon damals zu Dortmunder Zweitligazeiten hellauf begeistert, wenn dort gegen Fortuna Köln, Osnabrück, Bielefeld, Hannover 96 oder Preußen Münster über 40.000 Zuschauer kamen.

Zu diesen Zeiten hatten wir gegen Gladbach, Oxxenbach, Bayern zwischen 40.000 und 60.000 Zuschauer, ansonsten waren bereits 25.000 bei uns im Alltag viele.

Da sieht man, was eine "Fussballstadt" war: Dortmund oder Gelsenkirchen. Da wurde malocht, da war die Arbeiterschaft zuhause, die aus den zechen oder aus den Stahlwerken und der vor- und nachgelagerten Industrie kamen.

Frankfurt und z. B. auch Düsseldorf: Damals bereits Dienstleistungsstädte. Otto Rehagel sprach zu seiner Zeit in D'dorf von "Beamtenfussball", den die Fortuna gespielt hätte...
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Ich komme ja quasi aus dem Rande zum Ruhrgebiet, arbeite in Duisburg und bin ab und an in DO oder GE.
Man muss wirklich nur den Gang durch diese Städte machen um zu verstehen wieso deren Fanaufkommen so hoch ist. In diesen Städten lebt man nicht um dort zu arbeiten, sondern weil es die Heimat ist. Auch lebt man dort nicht wegen der hohen Lebensqualität^^ In FFM dagegen wohnen ja viele Leute nur um zu arbeiten, sie ist internationaler und lockt daher leider nur bei Erfolg diese Leute ins Stadion. Oftmals haben die Leute im "Revier" nix anderes als ihren Schrebergarten und den BVB oder S06

(*heulenan*)
Und dann gibts halt noch Adler wie mich, die 300km von FFM weg wohnen und darum nur selten zum Heimspiel kommen. Vor allem muss ich immer alleine fahren, weil es in meinem Freundeskreis keine weiteren SGE Fans gibt (*heulenaus*)
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Bacchus85 schrieb:
Ich komme ja quasi aus dem Rande zum Ruhrgebiet, arbeite in Duisburg und bin ab und an in DO oder GE.
Man muss wirklich nur den Gang durch diese Städte machen um zu verstehen wieso deren Fanaufkommen so hoch ist. In diesen Städten lebt man nicht um dort zu arbeiten, sondern weil es die Heimat ist. Auch lebt man dort nicht wegen der hohen Lebensqualität^^ In FFM dagegen wohnen ja viele Leute nur um zu arbeiten, sie ist internationaler und lockt daher leider nur bei Erfolg diese Leute ins Stadion. Oftmals haben die Leute im "Revier" nix anderes als ihren Schrebergarten und den BVB oder S06

(*heulenan*)
Und dann gibts halt noch Adler wie mich, die 300km von FFM weg wohnen und darum nur selten zum Heimspiel kommen. Vor allem muss ich immer alleine fahren, weil es in meinem Freundeskreis keine weiteren SGE Fans gibt (*heulenaus*)


Hör auf zu heulen,ich wohne in Goch.Ca. ne gute halbe Stunde von Duisburg weg.Also noch weiter.
Aber da hast du schon Recht.Komme auch kaum noch nach Frankfurt.
Schichtdienst und Entfernung.
Zur Waldstadionzeit konnte man meistens so mal hinfahren ohne große Planung.
Jetzt ist meist alles ausverkauft.Ist ja auch gut so.
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raideg schrieb:
Ich suche bis heute noch das Zitat, in dem Bruchhagen fordert, das die Bazis und der BVB uns Geld geben sollen.


das hab ich auch noch nirgends finden können. mal davon abgesehen das die bayern ihr geld für ihre spieler und gagelmanns zusammenhalten müssen
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Watzke hat natürlich grundsätzlich recht, dass man in einigen Bereichen schon auch seines eigenen Glückes Schmied ist. Und ja, die Qualität des Managements macht sicher auch einen Unterschied. Anders wäre aus seiner Logik ja das Auf und Ab solcher Klubs wie M05, Düdorf, HSV oder sogar Golfsburg nicht zu erklären.

Trotzdem gibt es halt essentielle Unterschiede, die nichts mit dem Management zu tun haben. Dass ein Verein wie der FCK, bei dem die halbe Stadt ins Stadion passt, so lange eine gute Rolle gespielt hat, war vielleicht guter Führung zu verdanken. Aber seit Einführung der Goldeselliga hat sich doch einiges geändert. Die Lücke die da entstanden ist, holen die nicht mehr auf.

Da lokale Fanpotiential ist auch im RheinMainGebiet keine exklusive Veranstaltung für die Eintracht. Es gab hier auch andere BuLi-Vereine. Und auch deren Fans werden nicht einfach zu Eintrachtfans, bloss weil SVD98, Kickers oder andere in unteren Ligen kicken. So wie sich auch das Ruhrgebiet nicht nur in S04 und BVB aufteilt. Wer VfL Bochum oder Rotweiß Essen Fan ist, bleibt seinem Verein doch hoffentlich auch in den unteren Ligen treu.

Ein entscheidender Punkt sind sicher die modernen Stadien. da haben all jene über die Maßen profitiert, die 2006 Spielort sein durften - bis auf die Eintracht. wir haben auch Vorteile vom neuen Waldstadion, aber eben nicht in dem Maße. Problem ist ja bekannt.
Ob wir ein 80.000er Stadion voll kriegen würden? Ich denke, da hat der BVB doch das größere Einzugsgebiet. Ich wunder mich übrigens bis heute, dass die Bayern so ein kleines Stadion gebaut haben. Muss wohl an der Partnerschaft mit Wildmosers gelegen haben.

Ich finde HB hat das soweit gut gemacht, wenn da nicht die Schnapsidee mit Skibbe gewesen wäre. das sind nicht nur zwei verlorene Jahre, sondern ein böser Einschnitt. Wenn ich mir vorstelle, dass Veh und Hübner schon 2009 gekommen wäre, dann wäre wir jetzt wahrscheinlich 20-30 Millionen weiter.

Trotzdem, es bleibt eine grundsätzliche Gesinnungsfrage, ob man den europäischen Wettbewerb zwischen hunderten von Vereinen ermöglichen will, oder ob man mit einem Stamm von Großstadtvereinen einen kleinen Zirkel bilden will. Der Effekt ist eben nicht zu bestreiten. Wobei es ja leider nicht nur die enormen Ausschüttungen an die CL-Teilnehmer sind, die den nationalen Wettbewerb verzerren.
Solange es so Vereine wie Real Madrid gibt, die mal eben 858 Mios von Stadt und land für ihr Stadion und Trainingsgelände bekommen, oder eben die Oligarchen- und Ölscheichsklubs wie Chelsea, Monaco, PSG oder die italienischen Klubs (2 Milliarden Steuerschulden), ist der Wettbewerb sowieso bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Da kann man auch die deutschen CL-Klubs verstehen, dass sie nicht mehr teilen möchten als unbedingt nötig, um da nicht wieder ins Hintertreffen zu geraten.

Ich hab mich eigentlich soweit damit abgefunden, dass ich für eine komplett europäische Liga plädiere, in der watzke und Hoeness gegen die Ölscheichs antreten sollen. Die dürfen gerne unter sich bleiben und dort mit ihren 10mio-Gehaltkickern Woche für Woche antreten. Das darf von mir aus auch so eine geschlossene Veranstaltung sein wie die NFL, NHL etc.

In den nationalen Ligen dürften die dann auch antreten, aber nur mit einer zweiten Mannschaft, deren Spieler nur national eingesetzt werden dürfen. also eine klare Trennung. Dann wären die Uefa-Wettbewerbe unter den Nationalen Meistern und Pokalsiegern vielleicht auch wieder das, was sie mal waren, nämlich ergebnisoffen.
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HeinzGründel schrieb:
Im übrigen bin ich der Meinung das wir heut den Scheiß-BVB schlagen müssen  


Es würde zumindest schonmal dieser Diskussion um Warzkes Aussagen eine feine Note hinzufügen.

Warzke war nur ein freudscher Tippfehler, aber gefällt mir irgendwie
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Exil-Adler-NRW schrieb:
Das Ruhrgebiet ist von der Fläche nicht mal doppelt so groß wie Frankfurt, hat aber fast 8 mal soviel Einwohner.


Frankfurt:
"Fläche: 248,31 km²
Einwohner: 687.775 (31. Dez. 2012)[1]" (WIKI)

"Das Ruhrgebiet ist mit rund 5,1 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 4.435 Quadratkilometern die größte Agglomeration Deutschlands und die fünftgrößte Europas." (WIKI)

Das stützt jetzt nicht wirklich deine Aussage, 7 * soviel Einwohner, aber eine  mehr als 17 * so große Fläche

/besserwissermodus off
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Mal so nebenbei, es gibt keinen Spielfred. Wenn ich könnte, würd ich es ja machen.
Ticker ist auch noch nicht online.
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geoffrey_5 schrieb:
Mal so nebenbei, es gibt keinen Spielfred. Wenn ich könnte, würd ich es ja machen.
Ticker ist auch noch nicht online.  


Fred ist da, ziehe zurück
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"Was HB meint: es gibt keinen Grund, die Pyramide so spitz zu konstruieren."

"Während unsereins als Sparkasse Gütersloh in der öffentlichen Wahrnehmung aufgenommen wurde, hat Watzke den BVB als internationale Marke, als internationale Fußballadresse verkauft."

Beide Sätze enthalten Wahrheit und sind überdies noch so aussagekräftig formuliert wie anderswo kaum zu lesen.

Danke dafür.

Watzke hat nicht  in allem Recht. Solange die Städte Dortmund und Frankfurt ihren Charakter und die zugehörigen Stadien ihre Kapazität behalten, wird sich am Vorteil für Dortmund nicht viel ändern.

30.000 Zuschauer Unterschied pro Spiel, das sind bei einem vorsichtig kalkuliertem durschnittlichen Eintrittsgeld von 20 Euro pro Spiel schon 600.000 Euro Vorteil, auf die Saison gerechnet 10 Mio als verlässliche Größe auch aufgrund der vorverkauften DKs.

Hinzu kommen die vermarktungstechnischen Erschwernisse für die Eintracht aufgrund der seinerzeitigen schlechten Verhandlungsposition.

Es gilt, jetzt die Kräfte zu bündeln und den Fuß nicht nur in der Tür zu behalten sondern sie weiter aufzustossen. Die Eintracht muß zum einen weitere Kittels und Stenderas produzieren und zum anderen ihre Internationalität kultivieren, sportlich und in der Vermarktung. Die Gegenwart kann da nur ein  Anfang sein, wenn der Angriff auf die Top 6 ernst gemeint ist.


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