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Aktueller Stand: Wer geht, wer bleibt aus dem Kader 20010/11? [Gebabbel]

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Kraus galt doch nie als großes Talent. Bruchhagen wird Dudda als IV der Zukunft ausgemacht haben und ich denke, dass das durchaus in Absprache mit Skibbe, Daum, Corrochano und Schur geschehen ist.

Ein Wort zu Özer noch:
Da dieser Jahrgang 1993 ist (wie Dudda, Hien, Wille und Kittel auch), ist er nächste Saison noch für die U19 spielberechtigt. Wenn er also nirgendwo anders einen Vertrag unterschreibt, spielt er nächstes Jahr ganz normal als Jugendspieler weiterhin bei Eintracht Frankfurt. Dasselbe gilt außerdem auch für den angesprochenen Derici.
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pilzi schrieb:
Kraus galt doch nie als großes Talent. Bruchhagen wird Dudda als IV der Zukunft ausgemacht haben und ich denke, dass das durchaus in Absprache mit Skibbe, Daum, Corrochano und Schur geschehen ist.

Ein Wort zu Özer noch:
Da dieser Jahrgang 1993 ist (wie Dudda, Hien, Wille und Kittel auch), ist er nächste Saison noch für die U19 spielberechtigt. Wenn er also nirgendwo anders einen Vertrag unterschreibt, spielt er nächstes Jahr ganz normal als Jugendspieler weiterhin bei Eintracht Frankfurt. Dasselbe gilt außerdem auch für den angesprochenen Derici.


Wie schätzt du die Qualität von Hien und Wille ein?
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Willensausdauer schrieb:
pilzi schrieb:
Kraus galt doch nie als großes Talent. Bruchhagen wird Dudda als IV der Zukunft ausgemacht haben und ich denke, dass das durchaus in Absprache mit Skibbe, Daum, Corrochano und Schur geschehen ist.

Ein Wort zu Özer noch:
Da dieser Jahrgang 1993 ist (wie Dudda, Hien, Wille und Kittel auch), ist er nächste Saison noch für die U19 spielberechtigt. Wenn er also nirgendwo anders einen Vertrag unterschreibt, spielt er nächstes Jahr ganz normal als Jugendspieler weiterhin bei Eintracht Frankfurt. Dasselbe gilt außerdem auch für den angesprochenen Derici.


Wie schätzt du die Qualität von Hien und Wille ein?


Hab leider noch kein einziges Spiel der U19 gesehen. Deshalb bin ich über Infos auch immer dankbar.

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/1/11181279,12575062/goto/

Hier gibts ein paar Beurteilungen der Beiden.
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Wittmann: „Wenn Chris fit ist, findet er in jedem Verein einen Platz.“ Hört sich für die Eintracht nach einem langen Sommerpoker an.


Lasst ihn endlich ziehen, es reicht noch sein letzte Theater und ob er jemals ne Saison wird durchspielen  
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Wie gewünscht kopiere ich den geschlossenen Thread in einen bestehenden rein. Danke für die Worte derjenigen, die ihn bereits gelesen haben und mich für die Arbeit gelobt haben.

@foofighter: War noch nie meine Stärke  ,-)

@dealsen: Hätte ich meinen Beitrag letzten Sonntag eingestellt, wäre er sichelich etwas emotionsgeladener geworden. Dennoch habe ich versucht sachlich zu bleiben und hin und wieder Aussagen mit Zahlen zu unterlegen.
Bei Schwegler könntest du Recht behalten. Es ist in letzter Zeit deutlich ruhiger um ihn geworden. Es könnte tatsächlich sein, dass die schwache Rückrunde andere Vereine davon abhalten wird Millionen auf den Tisch zu legen.

Eigentlich sollte nachfolgender Beitrag etwas kürzer geraten. Ich habe meine Sicht der Dinge zu den Themen Kader, Trainer System, Führung und Scouting zusammengefasst. Letztendlich  es doch etwas mehr Text geworden, als ursprünglich geplant. Beginnen möchte ich mit dem aktuellen Kader.

Tor:

Ralf Fährmann (22) (TW)
MW: 750.000 € - Vertrag bis 2012 --> vorzeitig verlängern
Oka Nikolov (36) (TW)
MW: 1.000.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten

Meines Erachtens sollte man auf jeden Fall versuchen Ralf Fährmann zu halten. Er  ist jung und talentiert. In den letzten Spielen hat er gezeigt, dass er ein guter Torwart ist. Die Fehler und die Unsicherheit, vor allem in seinen ersten Partien, hingen sicher auch ein Stück weit mit der allgemeinen Verunsicherung der Mannschaft und seiner “Unerfahrenheit“ zusammen. Ein Interesse von Schalke 04 soll bestehen. Geld und ein bekanntes Umfeld sind sicherlich zwei starke Argumente um einen Spieler abzuwerben. Dennoch sollte der Verein versuchen Ralf Fährmann zu halten, auch über 2012 hinaus.
Grundsätzlich wäre Oka Nikolov ein guter zweiter Torwart. Er ist sehr erfahren und schreit nicht, wenn er auf der Bank sitzen muss. In der Vergangenheit hat er schon öfter mal gezeigt, dass er es noch kann ([… bester zweiter Torwart der Liga …]). Fraglich ist, ob er sich tatsächlich in Frankfurt zur Ruhe setzen will oder sich doch einmal bei einem andren Verein versuchen möchte.
Fazit: Sollte Ralf Fährmann gehen, muss Oka Nikolov bleiben und ein neuer junger, talentierter Torwart kommen. Der von transfermakt.de genannte Marktwert von einer Dreiviertelmillion Euro scheint mir etwas niedrig. Auch wenn er nur noch ein Jahr Vertrag hat. Die “zweitgünstigste“ Nummer 1 der Bundesliga ist St. Paulis Thomas Kessler, dessen Marktwert wird auf satte zwei Millionen Euro taxiert, also auf das über zweieinhalbfache.

Abwehr:

Maik Franz (29) (IV)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2013 --> halten (wird nicht einfach)
Marco Russ (25) (IV)
MW: 4.000.000 € Vertrag bis 2012 --> halten (wird nicht einfach)
Georgios Tzavellas (23) (LV)
MW: 3.000.000 € - Vertrag bis 2013 --> halten (wird schwierig)
Sebastian Jung (20) (RV)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten (wird nicht einfach)
Aleksandar Vasoski (31) (IV)
MW: 1.250.000 € - Vertrag läuft aus --> wird gehen
Chris (32) (IV)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen
Kevin Kraus (18) (IV)
MW: 150.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten

Franz, Russ, Tzavellas und Jung zusammen stellen eine durchaus bundesligataugliche Abwehrreihe dar.
Bei Marco Russ habe ich einige Bedenken, da der Vertrag nur noch ein Jahr gilt. Sollte der direkte Wiederaufstieg nicht gelingen geht er ablösefrei. Eine sofortige Vertragsverlängerung ist wohl im Moment eher ausgeschlossen (seitens des Spielers). Alternativen könnte er bereits jetzt haben.
Mike Franz kam zu uns vom gerade abgestiegenen Karlsruher SC. Dennoch glaube ich, dass unsere Chancen etwas besser stehen Franz zu halten, als einst für Karlsruhe. Es hängt sicherlich einiges vom Konzept ab, welches unsere Führungsriege in Kürze ausgearbeitet haben wird. Franz wurde damals schon bei uns gehandelt, bevor der KSC faktisch abgestiegen war. Dennoch werden ihn Angebote aus Berlin, Hamburg und Köln definitiv zum grübeln bringen.
Georgios Tzavellas, angeblich umworben von Bremen und Olympiakos Piräus, dürfte eine noch nicht so ausgeprägte Bindung zur Eintracht haben. Wie ich finde war es wirklich eine klasse Verpflichtung. Interessant, dass er bei den Spielbeurteilungen diverser Onlinedienste und Zeitungsschreibern oftmals schlechter abgeschnitten hatte, als wir es in Frankfurt gesehen haben. Die Verantwortlichen der beiden oben genannten Klubs scheinen da mehr Ahnung zu haben, als die Autoren. Der Mann ist 23 Jahre alt und dürfte seinen Zenit noch lange nicht überschritten haben. Ich befürchte, dass er gehen wird. Mehr gibt es an dieser Stelle im Prinzip auch nicht zu sagen.
Aber auch Sebastian Jung ([… nächster Nationalspieler …]) wird wohl bei einem Angebot aus Bremen schwach werden. Glücklicherweise läuft der Vertrag noch drei Jahre, so dass im Falle eines Wechsels wenigstens ein paar Euro für ihn herum kommen sollten. Die Vereinsführung sollte auf jeden Fall versuchen ihn zu halten. Ein Abgang von Sebastian Jung würde, ähnlich wie ein Abgang von Georgios Tzavellas, einen großen sportlichen Verlust bedeuten. Neben Werder Bremen soll auch der VfB Stuttgart nach ihm die Fühler ausgestreckt haben.
Wie es laut Pressemitteilungen nach der Aufsichtsratssitzung vom 16.Mai 2011 heißt, wird der auslaufende Vertrag von Aleksandar Vasoski nicht verlängert werden. Leider war er des Öfteren verletzt. Mit einem adäquaten Ersatz könnte ich mich abfinden. Eventuell lässt sich als Ersatz auch ein etwas robusterer und drei Jahre jüngerer Verteidiger finden. So könnte Aleksandar Vasoski ersetzt werden.
Chris dürfte sich mit seinen Äußerungen vor einigen Tagen keine Freunde bei der Eintracht gemacht haben. Unabhängig davon ist zu konstatieren, dass wenn er auf dem Platz steht, er eine wichtige Rolle spielt. Leider steht er aber nicht ständig auf dem Platz. In den letzten neun Saisons absolvierte er durchschnittlich 17,6 Spiele pro Spielzeit. Chris fehlte also im Schnitt ca. eine Halbserie pro Jahr! Für einen Kapitän ist das meines Erachtens deutlich zu oft. Auch wenn er die Binde erst seit dieser Saison trägt (diese Spielzeit nur sieben Ligaeinsätze). Es ist fraglich, ob er sich von seinen Rückenproblemen wieder erholen wird. Dennoch ist es eine schwere Entscheidung. In den sieben Spielen mit Chris als Kapitän haben wir 13 Punkte geholt. Da er seine Wechselwilligkeit bereits signalisiert hat, auf Grund des Alters, des Gesundheitszustandes und der Restlaufzeit seines Vertrages, halte ich es für durchaus überlegenswert ihn ziehen zu lassen. Chris kann ablösefrei wechseln. Ich gehe davon aus, dass uns der Spieler selbst die Entscheidung abnimmt.
Letztendlich ist zu sagen, dass Kevin Kraus als Perspektivspieler gehalten werden sollte.
Fazit:
Optimal wäre es natürlich, wenn wir die genannte Abwehrreihe zusammen halten können. Neben den vorhandenen Fähigkeiten ist das Durchschnittsalter von 24,25 Jahren durchaus erwähnenswert. Ungeachtet der aktuellen Situation könnte man glatt von einer guten Perspektive für die Zukunft sprechen. Die Chancen für das Bestehenbleiben der aktuellen Zusammensetzung der Defensivabteilung für die kommende Zweitligasaison stehen allerdings nicht besonders gut, um nicht zu sagen sie sind besonders gering. Hier gilt es wohl die Ablösesummen in neue Spieler zu investieren, wenn auch nicht in gleicher Höhe (kleinerer Etat). Leider wird es somit für uns kaum möglich sein, Spieler mit gleicher Qualität zu verpflichten. Jeder gehaltene Mann ist somit sportlich ein Gewinn, aber auch ein finanzielles Risiko, respektive gleichbedeutend mit einem Verzicht auf größere Ablösesummen.

Mittelfeld:

Pirmin Schwegler (24) (DM)
MW: 6.000.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten (wird wohl gehen)
Alexander Meier (28) (OM)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Benjamin Köhler (30) (LM)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Caio (24) (OM)
MW: 2.250.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen
Halil Altintop (28) (LA)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> wird gehen
Zlatan Bajramovic (31) (DM)
MW: 1.000.000 € - Vertrag bis 2011 --> wird gehen
Ricardo Clark (28) (DM)
MW: 1.000.000 € - Vertrag bis 2013 --> halten
Sonny Kittel (18) (OM)
MW: 750.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Marcel Heller (25) (RA)
MW: 400.000 € - Vertrag bis 2011 --> wird gehen
Sebastian Rode (20) (ZM)
MW: 300.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Marcel Titsch-Rivero (21) (ZM)
MW: 250.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten
Ümit Korkmaz (25) (LA)
MW: 1.500.000 € - war ausgeliehen --> halten

Pirmin Schwegler wird den Verein wohl verlassen. Positiv ist, dass eine entsprechende Ablösesumme fällig sein wird, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die von transfermarkt.de genannten 6,0 Millionen Euro realistisch sind. Sportlich ist sein Weggang ein Verlust für Eintracht Frankfurt. Angeblich soll er das Interesse des VfB Stuttgart geweckt haben. Das er bleibt halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Alexander Meier wird wohl in Frankfurt bleiben. Leider wurde er in der Hinrunde durch Verletzungspech wieder einmal aus der Bahn geworfen. In seinen 24 Spielen wurde er viermal eingewechselt und zehnmal ausgewechselt. Erfahrungsgemäß hat Alexander Meier in den Jahren, in welchen er weitestgehend von Verletzungen verschont blieb, ordentliche Leistungen abgeliefert. Rechnet man die ersten zweieinhalb Bundesligajahre bis zur ersten größeren Verletzung und die Saison 09/10 (34 Spiele!) zusammen, hat Alexander Meier in 107 Spielen 27 Tore erzielt und 20 vorbereitet. Er traf also in rund jedem vierten Spiel und war in jedem Spiel an 0,44 Toren (statistisch!) beteiligt. Rechnet man dagegen die Zahlen aus dem Jahr nach seiner Verletzung (Saison 08/09) und die Zahlen dieser Saison (einige Spiele verletzt, teilweise “falsche Position“) zusammen kommt man auf fünf Tore und eine Vorlage in 43 Spielen. Im Jahr 08/09 spielte Meier alle 17 Rückrundenspiele. Es scheint so, als ob er nach längeren Ausfällen ein halbes Jahr braucht um wieder in Form zu kommen (Warum?, Arzt, Fitnesstrainer, Spieler fragen!). Ohne Zweifel war das dieses Jahr nichts. Dennoch glaube ich, dass uns ein gesunder und fitter Meier durchaus helfen kann schnell wieder in die 1. Liga aufzusteigen.
Benjamin Köhler wird wohl ebenfalls in Frankfurt bleiben. Der erst vor einigen Monaten unterzeichnete Vertrag ist bis 2014 gültig. Stark in die Saison gestartet um dann noch stärker nachzulassen. So könnte man es sehen. Dennoch muss zur Verteidigung des Spielers gesagt werden, dass er oftmals nicht auf seiner optimalen Position gespielt hat. Er ist kein Linksverteidiger. Im linken Mittelfeld ist er deutlich besser aufgehoben (ja, auch auf dieser Position war er in der Rückrunde nicht gut). Auch er, ähnlich wie Alexander Meier, wird in der 2. Liga zu den besseren Spielern gehören und kann uns bei guter Form weiter helfen. Alternativen zu ihm sehe ich im linken Mittelfeld auch nicht. Ümit Korkmaz könnte im Sommer zurück kommen. Ein Urteil darüber, ob er eine Alternative sein könnte, möchte ich mir aktuell nicht erlauben. Dennoch, sollte Bochum den Aufstieg über die Relegation schaffen, kann ich mir vorstellen, dass Friedhelm Funkel mal nach seinem Lieblingsschüler vergangener Tage schauen kommt.
Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Caio es noch schaffen wird sich in Frankfurt durchzusetzen. Zuletzt gelang es ihm nicht einmal mehr Akzente zu setzen. Um fair zu bleiben, muss man dies aber auch den meisten anderen im Team bescheinigen. Es ist daher schwer zu sagen, ob Caio (immerhin 27 Einsätze, aber 15 Auswechslungen und nur sieben Spiele über 90 Minuten) nur schlecht spielte, weil es alle anderen Mitspieler auch taten oder weil er es über einen längeren Zeitpunkt nicht besser kann. Selbst seinen starken Schuss, welchen eher zweifelsfrei hat, sah man zuletzt immer seltener. Wenn ein angemessenes Angebot eines Vereins herein geflattert kommt, ist es meinem Erachten nach für alle Beteiligten am sinnvollsten es schnellstmöglich zu unterschreiben. Ob man hier von einem sportlichen Verlust sprechen muss, lasse ich mal dahin gestellt. Auf Grund der Spaltung im Fanlager durch Caiobefürworter und -gegner ist es müßig diesem Thema weitere Zeit zu widmen.
Halil Altintop, der Minuseinstorestürmer, zumindest faktisch betrachtet eine sensationelle Bilanz eines Angreifers, welcher es auf 34 Saisoneinsätze geschafft hat. Und ja!, er schoss nur ein Eigentor! Allein die Tatsache, dass er hier unter den Mittelfeldspielern genannt wird, zeigt dass so manch einer im Verein den Sinn der 4-5-1 nicht begriffen hat, respektive nicht fähig ist die Vorteile aus dem System zu ziehen (mehr dazu später). Halil Altintop konnte in den eineinhalb Spielzeiten in Frankfurt nicht überzeugen, so viel steht fest. Man könnte es mit einem einfachen „der kann nichts“ abtun, oder man versucht zu analysieren, warum er bei uns nichts auf die Reihe bekommen hat. Meiner Meinung nach ist Halil Altintop ein Stürmer, niemand für das linke Mittelfeld und auch kein Linksaußen. Entweder spielt Altintop in einem x-x-2 oder gar nicht. Wenn der Trainer dieses System nicht spielen möchte oder nicht spielen kann, dann muss er Altintop draußen lassen. Als Stürmer hat er in der Regionalliga für Wattenscheid und in der Bundesliga für Kaiserslautern (abgesehen von seiner ersten Saison) durchaus überzeugt (64 Spiele, 26 Tore, 10 Vorlagen in zwei Jahren für Kaiserslautern). Halil Altintop wird keinen Vertrag erhalten und uns im Sommer 2011 verlassen.
Zu Zlatan Bajramovic ist im Grunde nicht viel zu sagen. Schade, dass er so oft und lang verletzt war. Da der Vertrag ausläuft kann und wird er gehen. Auch er wird keinen neuen Vertrag erhalten.
Der Vertrag von Ricardo Clark läuft noch zwei weitere Jahre. Sicherlich hat er sich seine Karriere in Europa auch anders vorgestellt. Ob er den Gang in die zweite Liga antritt, kann ich nicht beurteilen. Da wie bereits vorher erwähnt der Verbleib von Schwegler und Chris vakant bis unwahrscheinlich ist, wäre es schön, wenn Ricardo Clark in Frankfurt bleibt.
Sebastian Rode hatte teilweise wirklich gute Szenen in seinen elf Spielen, welche er alle in der Rückrunde der Saison absolvierte. Drei Spiele davon stand er die vollen 90 Minuten auf dem Platz. In den letzten drei Spielen erzielte er zwei Tore. Es ist geradezu beschämend diese Worte auszuschreiben, aber damit war er nach Theofanis Gekas der erfolgreichste Torschütze der gesamten Saison und der einzige Spieler der Frankfurter Eintracht, dem es in der Rückrunde gelang in mehr als einem Spiel des Gegners Tor zu treffen. Sebastian Rode sollte auf jeden Fall in Frankfurt bleiben. Er ist einer dieser Spieler, nach welchen wir nun suchen sollten. Angeblich soll der VfB Stuttgart neben dem Interesse an dem 20-jährigen Sebastian Jung, auch Interesse an dem ebenfalls 20-jährigen Sebastian Rode bekunden. Trotz eines Vertrages bis 2014 dürfte bei ihm allerdings eine deutlich geringere Ablöse fällig sein. Ich hoffe, dass uns Sebastian Rode erhalten bleibt. Wie viel Wahres an diesem Gerücht dran ist, lässt sich schwer beurteilen. Ich schätze er macht keinen Fehler, wenn er in Frankfurt bleibt.
Marcel Heller wird gerade in Liga 2 hin und wieder seine Chance bekommen. Aber aller Voraussicht nach nicht bei der Eintracht. Aktuell heißt es, dass ihm kein neuer Vertrag angeboten wird. Eine Rückkehr nach Aachen scheint im Moment das wahrscheinlichste Szenario.
Zusammenfassend möchte ich zu den Spielern Sonny Kittel und Marcel Titsch-Rivero sagen, dass es gut wäre, wenn diese in Frankfurt bleiben.
Sonny Kittel (unglücklich verletzt) und Marcel Titsch-Rivero (unglücklich gegen Dortmund) können gerade in der zweiten Liga etwas an Spielpraxis dazu gewinnen. Die Chance sollte man den beiden Spielern geben, wenn sie denn fit sind.
Ümit Korkmaz wurde bereits von mir erwähnt. Im Dress der Adler konnte er nicht wirklich überzeugen. Sicherlich hing dies unter anderem an seinen längeren Verletzungspausen. Im Grunde hängt einiges davon ab, ob der VfL Bochum die Kaufoption über 800.000 € zieht. Er absolvierte für den VfL in der Rückrunde 11 Spiele, erzielte dabei drei Tore und bereitete zwei weitere vor. Ich kann nicht wirklich abschätzen, ob Bochum die Option ziehen wird.
Fazit:
Im Mittelfeld werden wir einige Abgänge zu Verzeichnen haben, manche sind schon weg. Meiner Meinung auch sind die sich im Kader befindlichen Spieler zweitligatauglich. Mit Köhler, Meier, Clark, Rode, Kittel (wenn genesen), Titsch-Rivero (perspektivisch) kann man durchaus in die zweite Liga gehen. Dennoch ist der Kader an der Stelle zu dünn besetzt. In Sachen Caio ist abzuwarten, ob sich ein Verein dazu bereit erklärt ihn zu verpflichten (s.o.). Sollten sich mal wieder ein bis zwei Spieler verletzen hätten wir keine Alternativen mehr. Auf Grund der finanziellen Situation benötigen wir wahrscheinlich noch einige Ergänzungsspieler, welche die Abgänge quantitativ ersetzen.
Da es meiner, Euer und der Anspruch des Vereins ist, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, möchte ich an der Stelle noch darauf hinweisen, dass der Kader (im Mittelfeld) wie im zweiten Satz des Fazits erwähnt zwar zweitligatauglich (qualitativ) ist, sollte der Wiederaufstieg tatsächlich auch sofort gelingen besteht hier wohl aber der größte Handlungsbedarf. Man darf an der Stelle nicht vergessen, dass in der Abstiegssaison 10/11 neben Halil Altintop und Marcel Heller noch Patrick Ochs und Pirmin Schwegler in unseren Reihen spielten. Unter taktischen und strategischen Gesichtspunkten rate ich somit die benötigten Ergänzungen des Kaders nach Alter und Talent auszuwählen. Was taktisch dazu dient quantitativ Lücken zu füllen, kann strategisch betrachtet dazu dienen qualitative Verbesserungen zu generieren. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Dies ist als Appell an die Scoutingabteilung zu verstehen!

Sturm:

Martin Fenin (25) (MS)
MW: 3.000.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten
Ioannis Amanatidis (29) (MS)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen
Theofanis Gekas (30) (MS)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen

Theofanis Gekas spielte in der abgelaufenen Spielzeit 34 Bundesligapartien, davon 16 über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 81,06 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei 16 Tore und bereitete fünf Tore vor.
Martin Fenin spielte in der abgelaufenen Spielzeit 24 Bundesligapartien, davon eine über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 33,75 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei ein Tor und bereitete ein Tor vor.
Ioannis Amanatidis spielte in der abgelaufenen Spielzeit 19 Bundesligapartien, davon vier über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 33,32 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei kein Tor und bereitete ein Tor vor.

Wenn man die erste Hälfte der Spielzeit betrachtet:
Theofanis Gekas spielte in der ersten Hälfte der Spielzeit 17 Bundesligapartien, davon fünf über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 79,71 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei 14 Tore und bereitete zwei Tore vor.
Martin Fenin spielte in der ersten Hälfte der Spielzeit 8 Bundesligapartien, davon keins über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 12,38 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei kein Tor und bereitete ein Tor vor.
Ioannis Amanatidis spielte in der ersten Hälfte der Spielzeit 10 Bundesligapartien, davon zwei über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 32,70 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei null Tore und bereitete ein Tor vor.

Ioannis Amanatidis, welcher in der Rückrunde annähernd so viel Einsatzzeit bekam wie in der Hinrunde, spielte bereits in der Hinrunde so schwach, wie die meisten anderen erst in der Rückrunde. Sicherlich wird es ihm nicht gefallen haben, dass Michael Skibbe ihm die Kapitänsbinde abgenommen hat. Dennoch spielt er Fußball […Fußball ist eine Ballsportart, bei der zwei Mannschaften mit dem Ziel gegeneinander antreten …Quelle: wikipedia], er betreibt einen Sport in dem jeder Einzelne im Team funktionieren muss, damit das Team funktioniert. Grundsätzlich halte ich Ioannis Amanatidis für einen Kämpfer, einen Stürmer welcher sich den Ball auch mal an der Mittellinie selbst holen kann. Zudem erfreuen mich seine Treuebekenntnisse in einem Zeitalter, in dem Geld im Sport stets an Mehrwert gewinnt. Ich frage mich, ob sich sowohl Michael Skibbe, als auch Christoph Daum, in der Personalie Amanatidis irren können. Die stetigen Spitzen seitens des Stürmers waren kaum zu überhören. Selbst nach dem besiegelten Abstieg äußerte er sich kritisch gegen die Wechselpolitik des Trainers. Ioannis Amanatidis fühlt sich immer noch als Kapitän und sich damit in der Lage für das Team zu sprechen. Ich gehe davon aus, dass er uns in der nächsten Spielzeit erhalten bleibt, zum einen weil er es so möchte, zum anderen weil Heribert Bruchhagen es wahrscheinlich auch möchte. Ein Angebot eines anderen Vereins sollte auf jeden Fall gut durchgelesen werden. Da ich aber den Verbleib der anderen drei Stürmer als vakant ansehe, gilt es abzuwarten.
Martin Fenin ist durchaus noch immer talentiert. Bei der reinen Betrachtung seiner Person darf man nicht mehr an die geflossene Ablösesumme denken. Diese ist gezahlt, vom Konto abgebucht und vom FK Teplice längst ausgegeben. Nach starkem Einstand folgte eine mit 16 Scorerpunkten recht ordentliche Saison. Die letzten beiden Jahre waren daher eher durchwachsen. Leider war Martin Fenin des Öfteren verletzt und wurde daher mehrfach ausgebremst. Wenn wir der Fairness halber (siehe restliches Team) die Rückrunde der Saison 10/11 ausblenden, so spielte er in acht Partien im Schnitt nicht einmal 12,5 Minuten. Es ist daher kaum möglich ihn zu beurteilen. Ich kann mir vorstellen, dass er gehen möchte und seinen Willen auch durchsetzt. Er ist mit seinen 25 Jahren in einem guten Alter, als Nationalspieler für Tschechien ambitioniert einen besser gestellten Verein zu finden. Persönlich glaube ich, dass er in einer Doppelspitze funktionieren kann.
Theofanis Gekas hat in der Hinrunde gezeigt, dass er Tore schießen kann. In der Rückrunde hat er das definitiv vermissen lassen. Die Zeit auf dem Spielfeld deckt sich annähernd. 14:2 Tore oder 16:3 Scorerpunkte (je Hin- und Rückrunde) lassen erahnen, dass es in der Rückrunde nicht mehr ganz so optimal gelaufen ist. Nichtsdestotrotz wird er das Tore schießen nicht verlernt haben. Die Frage nach dem “Warum?“ stellen wir uns alle, die Antwort  auf die Frage hat auch jeder, nur lautet sie bei jedem unterschiedlich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Theofanis Gekas den Gang in die zweite Liga mit geht. Bei einem entsprechenden Angebot (1 Million Ablöse), kann Theofanis Gekas die Frankfurter Eintracht verlassen. Dynamo Moskau soll Interesse an dem griechischen Stürmer haben.
Fazit:
Eigentlich sind wir mit Theofanis Gekas, Ioannis Amanatidis, Martin Fenin und Halil Altintop im Sturm gut aufgestellt. Ich kann mir vorstellen, dass im Juli 2011 nur noch einer der genannten Namen (Ioannis Amanatidis) im Kader der Frankfurter zu finden sein wird. Leider haben wir in den letzten Jahren talentierte Perspektivspieler ziehen lassen, sodass wir perspektivisch keine Alternativen haben zu den Stürmern, welche sich in unserem Kader befinden. Geht ein Stürmer, muss ein neuer Stürmer kommen. Alle vier sind meinem Erachten nach vollkommen tauglich für die zweite Bundesliga. Die Spieler können unter dem richtigen Trainer bei richtiger “Anwendung“ auch in der ersten Liga mithalten. Eventuell wäre, auch im Hinblick auf den Wiederaufstieg, ein sehr junger, sehr talentierter Stürmer nachzukaufen oder einer aus den eigenen Reihen (wenn vorhanden) in den Profikader aufzunehmen. Halil Altintop wird in der nächsten Saison definitiv nicht mehr das Trikot der Eintracht tragen. Auch wenn er nicht auf der richtigen Position eingesetzt wurde und in der Spitze bessere Leistungen abliefern kann, ist es richtig ihn gehen zu lassen. Vor allem wegen dem eingesparten Gehalt (kleinerer Etat).

Trainer:

Aktuell haben wir keinen Trainer. Welcher Coach auf Christoph Daum folgt ist offen. Man kann sich zwar vorab eine Meinung über einen Trainerkandidaten bilden, bewirken wird es aber sicherlich nichts. Kaum einer wollte Mirko Slomka, nun spielt er in der Europa League mit Hannover 96. Christian Gross war im Gespräch, er schaffte es nicht einmal 12 Monate in Stuttgart durchzuhalten, trotz einer guten Rückrunde nach seiner Verpflichtung. Friedhelm Funkel wurde vertrieben, nun spielt er Relegation, während wir sicher abgestiegen sind. Es ist zwecklos darüber zu diskutieren, wer der richtige Trainer für uns ist. Wir wissen erst wenn der Trainer da ist, ob es die richtige Entscheidung war. Wer hatte Robin Dutt auf seinem Zettel und warum funktionierte Jupp Heynckes überall, nur bei uns nicht?
Da aktuell nicht klar ist, welcher Trainer mit uns den Wiederaufstieg anpeilt, kann ich auch nichts weiter zu diesem Punkt sagen. Über die beiden bereits ausgeschiedenen Trainer soll an Stelle ebenfalls kein Wort fallen.

System:

Es war während der Euro 2008, nachdem wir Zweiter in der Gruppe B wurden. Nach einer Niederlage im zweiten Spiel gegen Kroatien und einem mageren 1:0 gegen Österreich grübelte Fußballdeutschland darüber, wie wir es nur schaffen sollten die spielstarken Portugiesen zu bezwingen. Ich erinnere mich noch heute daran, wie ich zusammen mit meinem Arbeitskollegen über die taktische Ausrichtung des zum Abend anstehenden Spiel philosophierte (wie wahrscheinlich viele andere Leser auch). Ich sagte, wir müssen ein klares Übergewicht im Mittelfeld schaffen, um die Portugiesen nicht ins Spiel kommen zu lassen und zusätzlich eine Sicherheitskomponente in der Defensive schaffen, nur für den Fall, dass sie doch einmal durchkommen. Dennoch müssen wir in der Offensive Gefahr ausstrahlen, denn nur wer Tore schießt kann Spiele gewinnen (Wo ist das Phrasenschein?). Wir brauchen vor der Viererkette eine Doppelsechs und einen offensiven Mittelfeldspieler. Auf den beiden äußeren Positionen brauchen wir zwei laufstarke Spieler die zum einen in der Rückwärtsbewegung eine zweite Viererkette vor der Abwehrreihe aufbauen könne (aus 4-5-1 bzw. 4-2-3-1 wird  ein 4-4-1-1 (der OM ist die Schnittstelle für die Konter)) und zum anderen in der Vorwärtsbewegung als Flügelzange agieren (aus 4-5-1 wird ein 4-3-3). Siehe da, Joachim Löw spielte am Abend tatsächlich dieses System und wir erlebten einen nicht von allen Fans erwarteten Sieg in einer Art und Weise wie sie von der deutschen Nationalmannschaft länger keiner gesehen hatte. Bis heute hat das deutsche Nationalteam die taktische Ausrichtung beibehalten. Bei der WM 2010 überraschten wir die Welt mit, für deutsche Verhältnisse mit nicht gekannter, Spielstärke, Technik und Spielfreude. Seit dem Portugalspiel 2008 wird das System bei vielen Vereinen gespielt und gilt als eines der modernsten der Welt. Um dieses System zu anzuwenden, benötigt man im Kader auf links und rechts genau diese laufstarken Spieler, welche sowohl nach vorne Gefahr ausstrahlen, als auch nach hinten arbeiten können. Ist unsere Abwehrreihe komplett, dann haben wir die nötige Sicherheit in der Defensive, gerade auf den beiden Außenverteidigerpositionen. Der größte Fehler war es dieses System zu spielen, obwohl uns die nötige Sicherheit in der Abwehr, auf Grund von diversen verletzten Spielern, fehlte.
Wenn ein gelernter Stürmer, umgeschult zum Linksaußen, standesgemäß eingesetzt im linken Mittelfeld auf einmal linker Verteidiger spielen muss (Köhler) und der vor ihm eingesetzte gelernte Mittelstürmer, umgeschult zum Linksaußen als linker Mittelfeldspieler mit der Aufgabe betraut wird, die Flügelzange links zu geben, sowie nach hinten die Viererkette  vor der Viererkette zu komplettieren (Altintop), wenn auf der rechten Seite der Rechtsverteidiger auf einmal im rechten Mittelfeld spielen soll um nach vorne das 4-3-3 zu komplettieren (Ochs), dann hat der Trainer nicht verstanden, wie dieses System zu spielen ist.
Wenn trotz des Systems, welches dazu ausgelegt ist schnell über die Flügel in bzw. vor den gegnerischen Strafraum zu ziehen (vorwiegend durch schnelles Kurzpassspiel), ständig Pässe über 30, 40, 50, 73 Meter auf die zentrale Spitze geschlagen werden, dann hat der Trainer nicht verstanden, wie dieses System zu spielen ist.
Beim Spiel mit einer zentralen Spitze, muss ein Übergewicht im Mittelfeld geschaffen werden. Es bedarf einem sehr schnellen Kombinationsspiel. Wenn man immer mit der gleichen Spielweise auf das Feld geht, muss man davon ausgehen, dass der Gegner diese vorher studiert hat. Folgen dann ständig lange Bälle, wird der Stürmer von der gegnerischen Innenverteidigung gedoppelt und dieser kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr frei aufspielen. Ein variantenreiches Verteilen über die Doppelsechs und den offensiven Mittelfeldspieler führt dazu, dass es die gegnerische Viererkette nicht mehr mit einem sondern mit drei Offensivkräften aufnehmen muss, bei einem schussstraken offensivem Mittelfeldmann spielt man sogar ein Vier gegen Vier. Voraussetzung ist natürlich, dass sich alle vier auch nach vorne bewegen. Zudem hat das kontrollierte Aufbauspiel einen großen Vorteil, der komplette gegnerische Mittelfeldblock ist gezwungen sich zurück zu bewegen. Dem Gegner fällt es somit viel schwerer Druck aufzubauen, da sie bei Ballgewinn stets ihr eigenes Spiel neu aufbauen müssen und lediglich der gegnerische Sturm in unserer Hälfte steht. Gewinnt der Gegner hingegen den Ball nach einem “Befreiungsschlag“ auf den Zentralstürmer und macht dann das Spiel in unsere Richtung schnell, so befinden sich nicht ein bis zwei Spieler in unserer Hälfte sondern sechs bis sieben, da der gegnerische Mittelfeldblock gar nicht erst zum Rückzug ansetzen konnte.
Bis jetzt ist mir absolute schleierhaft, warum keiner der beiden Trainer es verstand das System umzusetzen. Angeblich sollen unserer Spieler während und nach der Ära Michael Skibbe schlaff gewesen sein. Das wäre definitiv einer Erklärung warum man im Team das zugegebener Maßen konditions- und fitnessbedürftige Spiel nicht spielen konnte. Dann frage ich mich aber, warum dieses Problem wiederrum nicht erkannt, daran gearbeitet und das System nicht umgestellt wurde.

Führung:

Letztendlich kommt man kommt nicht daran vorbei auch ein paar Worte zur Führungsriege zu schreiben. Man muss sagen, dass der Konsolidierungskurs nicht allein von Heribert Bruchhagen, sonder auch von den anderen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern getragen wurde. Bis heute (einschließlich jetzt) sage ich, dass in Anbetracht der einstiegen Situation der absolut einzig richtige Weg eingeschlagen wurde. Nach der Beinahepleite des Vereins konnte nur dieser eine Weg eingeschlagen werden. Immernoch schleppen wir Altlasten aus vergangenen dunkeln Zeiten mit uns her. So zum Beispiel kosten uns noch heute die 1999 verkauften TV-Rechte an ISPR jährlich Millionen. Geld was damals investiert wurde (über das “Wie“ reden wir nicht), uns heute aber jedes Jahr fehlt. Nichtsdestotrotz waren immer wieder Investitionen nötig, um weiter an einer nachhaltigen Verbesserung des Kaders zu arbeiten. Die Betonung liegt hier auf “nachhaltig“.
Ein großer (Fort)Schritt an der Stelle war die Errichtung des Leistungszentrums. Allein der Bau soll über 14 Millionen Euro gekostet haben. Zugegeben, nicht alles hat der Verein bzw. die AG gezahlt, auch die Steuerzahler und die Commerzbank AG (also nochmal der Steuerzahler) waren involviert. Ein großes Dankeschön gilt an der Stelle auch Herrn Wolfgang Steubing. Mit Blick auf die Jugendarbeit ist zu konstatieren, dass sowohl unsere A-Jugend (8. Rang) also auch unsere B-Jugend (4. Rang) in der jeweils höchsten Spielklasse aktiv sind.
Einige Kritiker behaupten, dass wir  in den letzten Jahren nicht genug in Spieler investiert hätten. Das Wort “genug“ dürfte hier für jeden anders zu interpretieren sein. Fakt ist aber, dass wir seit acht Jahren (dem vorletzten Wiederaufstieg, in der Ära Bruchhagen) nie ein positives Ergebnis aus den reinen Transferaufwendungen und –erlösen erzielt haben (Gehälter und Handgelder sind unberücksichtigt).
Saison 03/04: - 0,025 Millionen € (+ 0,300 / - 0,325)
Saison 04/05: - 0,350 Millionen € (+ 0,150 / - 0,500)
Saison 05/06: - 4.025 Millionen € (+ 0,000 / - 4,025)
Saison 06/07: - 1,610 Millionen € (+ 0,680 / - 2,290)
Saison 07/08: - 2,850 Millionen € (+ 4,750 / - 7,600)
Saison 08/09: - 5,430 Millionen € (+ 1,020 / - 6,450)
Saison 09/10: - 0,650 Millionen € (+ 0,600 / - 1,250)
Saison 10/11: - 1,400 Millionen € (+ 1,050 / - 2,450)
Somit ergibt sich rein mathematisch ein Transferdefizit von 16.340.000 (+ 8,550 / - 24,890) Euro. Ablösefreie Zugänge wie u.a. Fährmann, Altintop, Clark, Bajramovic, Galindo, Mahdavikia, Inamoto, Streit, Fink, Kyrgiakos, Rehmer, Copado, Jones, Du-Ri Cha, van Lent, Weissenberger, Ochs,  Möller, Kreuz, Pröll, Dragusha, Frommer, Lexa, Chris und Preuß, sowie ablösefreie Abgänge wie u.a. Spycher, Liberopoulos, Toski, Tsoumou, Fink, Inamoto, Mahdavikia, Weissenberger, Kyrgiakos, Chaftar, Steinhöfer, Jones, Lexa, Du-Ri Cha, Frommer, Beierle, Dragusha, van Lent, Skela, Amanatidis, Streit, Diakite müssen zusätzlich betrachtet werden.
Sind ein Georgios Tzavellas 1,2 Millionen €, ein Gekas 1,0 Millionen €, ein Franz 750,0 T€, ein Schwegler 500,0 T€,  ein Rode 250,0 T€ wert gewesen? Sind ein Caio 3,8 Millionen €, ein Fenin 3,5 Millionen €, ein Habib Bellaid 2,5 Millionen €, ein Korkmaz 2,3 Millionen € wert gewesen? Ja?, nein?, sind Tzavellas, Gekas, Franz, Schwegler, Rode, Caio, Fenin, Bellaid und Korkmaz zusammen 15,8 Millionen € wert? Nehmen wir jetzt noch die ablösefreien Ochs und Fährmann dazu, haben wir elf Spieler zusammen.
Heribert Bruchhagen hatte (gefühlt) bei den Schnäppchen oftmals ein glücklicheres Händchen. Ich erinnere mich noch, wie Martin Fenin das erste Mal bei uns gehandelt wurde. Viele haben bis nach Mitternacht im Eintracht-Forum auf die Nachricht gewartet, ob er nun kommt oder nicht. Es war auf jeden Fall recht spät als auf der Homepage des FK Teplice verkündete wurde, dass keine Einigung stattgefunden hat. Einige waren über die Nachricht enttäuscht. Heribert, der alte Geizknochen, hatte sein Portemonnaie mal wieder in der Tasche gelassen. Einige Monate später konnte die Eintracht nun doch die Verpflichtung des tschechischen Jungtalents verkünden. Für deutlich über drei Millionen Euro wechselte der Messias in die Mainmetropole. Dreieinhalb Jahre später wissen es tausende Scouts, Trainer und Manager in Personalunion besser, auch diejenigen welche am besagten Abend fünf Millionen auf den Tisch gelegt hätten.
Zum Jahreswechsel 2010 / 2011 war die Mehrheit mit der Vereinspolitik sehr zufrieden. 26 Punkte in der Hinrunde, wenn dann die leichtfertig verspielten Duelle gegen Hannover, Freiburg und Köln in der Rückrunde gewonnen werden spielen wir endlich wieder international. Einige Pessimisten hingegen spekulierten auf einen Absturz ins Niemandsland der Tabelle, wider dem Verständnis vieler Eintrachtanhänger. Nachdem abzusehen war, dass zum Rückrundenstart mit Mike Franz, Marco Russ, Aleksandar Vasoski und Chris (Aushilfsinnenverteidiger) alle erfahrenen Innenverteidiger ausfallen würden, wurde über eine Verpflichtung eines Ersatzes nachgedacht. Ein Interesse an Khalid Boulahrouz soll bestanden haben. Nachdem der “Kannibale“ im DFB-Pokal Achtelfinalspiel gegen den FC Bayern München nach 67 Minuten den Platz wegen wiederholtem Foulspiel verlassen musste, wurden anschließend keine großen Worte mehr über ein mögliches Engagement des Spieler bei der Eintracht verloren. Khalid Boulahrouz absolvierte in der Rückrunde elf Spiele für den VfB Stuttgart, neun davon über 90 Minuten, die letzten 675 Bundeligaminuten der Saison 10/11 (7,5 Spiele) spielte er ohne Pause.
Ich kann mir das Verhalten der Verantwortlichen (Nichthandeln) nur damit erklären, dass auch diese nicht mit einem solchen Verlauf in der Rückrunde rechneten. Und wer hat das schon? Selbst die Pessimisten spekulierten auf einen Tabellenplatz im Mittelfeld. Auch ich hätte nicht geglaubt, dass Gladbach (10 Punkte), Köln (15 Punkte) oder St. Pauli (17 Punkte) es schaffen würden in der Rückrunde an uns vorbei zu ziehen. Nun wissen wir das Köln 29 Punkte und Gladbach 26 Punkte in der Rückrunde gereicht haben um uns zu überholen. Und selbst wenn wir gewusst hätte, dass Gladbach in der Rückserie die gleiche Anzahl an Punkten einspielt wie wir in der Hinserie, wer hätte geglaubt, dass wir es in den 17 ausstehenden Spielen nicht schaffen ganze zehn Zähler einzufahren?
Dennoch war es fahrlässig ohne einen erfahrenen Innenverteidiger in das Jahr 2011 zu starten. Wer auch immer für diese Entscheidung verantwortlich war hat einen großen Anteil am Absturz der Frankfurter Eintracht. Ob Michael Skibbe an der Stelle eine Schuld trifft kann ich nicht beurteilen. Auf den Manager entfällt auf jeden Fall  mindestens eine Teilschuld. Wohl nur, weil niemand damit gerechnet hat und auf Grund seiner Verdienste in der Vergangenheit kann Heribert Bruchhagen vorerst bis 2012 weiter machen. Richtigerweise wird ihm fortan ein Sportdirektor zur Seite gestellt. Die Fähigkeiten Bruchhagens im Bereich der sportlichen Gestaltung, vor allem im Bereich der Besetzung des Spielerkaders, werden seit geraumer Zeit in Frage gestellt.
Gerade die Spielerkundschafter des Vereins stehen seit Jahren in der Kritik. Ob diese gerechtfertigt ist, bestimmt der Erfolg des Vereins. In Kombination mit der finanziellen Betrachtungsweise, war der Erfolg in den letzten Jahren durchaus vorhanden. Wenn die letzten sechs Monate als Maßstab heran gezogen werden, blieb der notwendige Erfolg offenkundig aus. Schieben wir den ausgebliebenen Erfolg aus das Verletzungspech (welches uns seit Jahre ereilt), relativiert sich die Verantwortlichkeit der Verantwortlichen auf den Fehler keinen Innenverteidiger geholt zu haben. Springen wir jetzt mit unseren Augen drei Absätze nach oben schließt sich der Kreis. Es ist zwecklos diesem Thema weitere Worte zu widmen. Alle, inklusive der Vorstandriege, wissen inzwischen, dass es ein grober Fehler war in der Winterpause nicht zu handeln.

Scouting:

Unter dem Punkt Führung habe ich folgendes geschrieben: „Heribert Bruchhagen hatte (gefühlt) bei den Schnäppchen oftmals ein glücklicheres Händchen.“. Hierzu einen Absatz aus der Frankfurter Neuen Presse:
Bruchhagen wies auch darauf hin, dass es nicht unbedingt eine Frage des Geldes sei, ob eine Verpflichtung zum Erfolg wird oder nicht: „In den vergangenen Jahren hatten wir eher mit den Low-budget-Spieler Erfolg als mit denjenigen, die für relativ viel Geld zu uns kamen.“. Darüber mache man sich durchaus Gedanken.
Laut dem Vorstandsvorsitzenden läuft das Gros der Scoutingarbeit inzwischen im Jugendbereich des Vereins ab. Das Leistungszentrum am Riederwald ist hierbei eine fundamentale Säule der Strategie in diesem Bereich. Es wird also auf junge Talente, vorwiegend aus dem näheren Umkreis gesetzt.
Manch hämische Stimme ließ in der Vergangenheit verlauten, dass Bernd Hölzenbein via Youtube scoutet. Trotz der Kritik von Michael Skibbe am Scouting des Vereins, bescheinigte er dem Chefscout eine gute Arbeit. Das Hervorbringen junger Talente ist sicherlich ein Weg, wie man den Kader nachhaltig verbessert. Für die großen Würfe reicht wohl das Geld im Verein nicht aus. So werden auch in naher Zukunft keine Millionenbeträge für Spieler aus Südamerika und Südeuropa ausgegeben werden. Meiner Meinung nach wäre hin und wieder ein Blick nach Osteuropa und Asien sinnvoll. Die Ablösesummen sind vergleichsweise nicht ganz so hoch. Die steigende Professionalisierung in diesen Regionen bringt immer stärker werdende Fußballer auf den Markt. Das Entdecken talentierter Spieler, auch aus den besagten Gebieten, liegt nun bei dem noch einzustellenden Sportdirektor. Allerdings ist das Schaffen und Besetzen der Stelle keine Garantie dafür, dass jenes neue System sofort funktioniert. Die Chancen dafür stehen aber besser als vorher.

Abschluss:

Niemand dürfte die alleinige Schuld am Absturz des Vereins haben. Allerdings trifft sie den einen mehr und andere weniger. Es waren diverse Räder die ineinander gegriffen haben. Immerhin gibt sich der Manager selbstkritisch und verspricht Verbesserungen.
Es gilt abzuwarten, wie der Kader für die nächste Saison aussehen wird. Einige Spieler werden uns verlassen (manche haben das schon). Das der Kader qualitativ nicht so stark sein wird, wie der in der Saison 2010 / 2011 ist wohl jedem klar. Der angepeilte sofortige Wiederaustieg kann aber nur gelingen, wenn jetzt nicht der totale Ausverkauf beginnt.
In der Trainerfrage und bei den Spekulationen um den neuen Sportdirektor wurden bereits mehrere Namen genannt. Heribert Bruchhagen erklärte, dass über keinen dieser Männer bisher nachgedacht wurde und an den Gerüchten nichts dran sei. Ich gehe davon aus, dass wir erst erfahren wer neuer Sportdirektor wird, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Der Trainer wird wahrscheinlich erst nach dem Sportdirektor eingestellt.

Es bleibt zu hoffen, dass der Wiederaufstieg gleich in der Saison 2011 / 2012 gelingt und wir uns dann mit einer bundesligatauglichen Elf zurückmelden können.
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@jukulu

gemeint war wohl eher dieser hier:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/5/11179391/

hier geht es um Gerüchte und offizielle Aussagen zu Sommertransfers, Wünsche werden im Wunschkonzert geäußert und zur Systemdiskussion geht es hier entlang:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/5/11182786/
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jukulu schrieb:
Wie gewünscht kopiere ich den geschlossenen Thread in einen bestehenden rein. Danke für die Worte derjenigen, die ihn bereits gelesen haben und mich für die Arbeit gelobt haben.

@foofighter: War noch nie meine Stärke  ,-)

@dealsen: Hätte ich meinen Beitrag letzten Sonntag eingestellt, wäre er sichelich etwas emotionsgeladener geworden. Dennoch habe ich versucht sachlich zu bleiben und hin und wieder Aussagen mit Zahlen zu unterlegen.
Bei Schwegler könntest du Recht behalten. Es ist in letzter Zeit deutlich ruhiger um ihn geworden. Es könnte tatsächlich sein, dass die schwache Rückrunde andere Vereine davon abhalten wird Millionen auf den Tisch zu legen.

Eigentlich sollte nachfolgender Beitrag etwas kürzer geraten. Ich habe meine Sicht der Dinge zu den Themen Kader, Trainer System, Führung und Scouting zusammengefasst. Letztendlich  es doch etwas mehr Text geworden, als ursprünglich geplant. Beginnen möchte ich mit dem aktuellen Kader.

Tor:

Ralf Fährmann (22) (TW)
MW: 750.000 € - Vertrag bis 2012 --> vorzeitig verlängern
Oka Nikolov (36) (TW)
MW: 1.000.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten

Meines Erachtens sollte man auf jeden Fall versuchen Ralf Fährmann zu halten. Er  ist jung und talentiert. In den letzten Spielen hat er gezeigt, dass er ein guter Torwart ist. Die Fehler und die Unsicherheit, vor allem in seinen ersten Partien, hingen sicher auch ein Stück weit mit der allgemeinen Verunsicherung der Mannschaft und seiner “Unerfahrenheit“ zusammen. Ein Interesse von Schalke 04 soll bestehen. Geld und ein bekanntes Umfeld sind sicherlich zwei starke Argumente um einen Spieler abzuwerben. Dennoch sollte der Verein versuchen Ralf Fährmann zu halten, auch über 2012 hinaus.
Grundsätzlich wäre Oka Nikolov ein guter zweiter Torwart. Er ist sehr erfahren und schreit nicht, wenn er auf der Bank sitzen muss. In der Vergangenheit hat er schon öfter mal gezeigt, dass er es noch kann ([… bester zweiter Torwart der Liga …]). Fraglich ist, ob er sich tatsächlich in Frankfurt zur Ruhe setzen will oder sich doch einmal bei einem andren Verein versuchen möchte.
Fazit: Sollte Ralf Fährmann gehen, muss Oka Nikolov bleiben und ein neuer junger, talentierter Torwart kommen. Der von transfermakt.de genannte Marktwert von einer Dreiviertelmillion Euro scheint mir etwas niedrig. Auch wenn er nur noch ein Jahr Vertrag hat. Die “zweitgünstigste“ Nummer 1 der Bundesliga ist St. Paulis Thomas Kessler, dessen Marktwert wird auf satte zwei Millionen Euro taxiert, also auf das über zweieinhalbfache.

Abwehr:

Maik Franz (29) (IV)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2013 --> halten (wird nicht einfach)
Marco Russ (25) (IV)
MW: 4.000.000 € Vertrag bis 2012 --> halten (wird nicht einfach)
Georgios Tzavellas (23) (LV)
MW: 3.000.000 € - Vertrag bis 2013 --> halten (wird schwierig)
Sebastian Jung (20) (RV)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten (wird nicht einfach)
Aleksandar Vasoski (31) (IV)
MW: 1.250.000 € - Vertrag läuft aus --> wird gehen
Chris (32) (IV)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen
Kevin Kraus (18) (IV)
MW: 150.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten

Franz, Russ, Tzavellas und Jung zusammen stellen eine durchaus bundesligataugliche Abwehrreihe dar.
Bei Marco Russ habe ich einige Bedenken, da der Vertrag nur noch ein Jahr gilt. Sollte der direkte Wiederaufstieg nicht gelingen geht er ablösefrei. Eine sofortige Vertragsverlängerung ist wohl im Moment eher ausgeschlossen (seitens des Spielers). Alternativen könnte er bereits jetzt haben.
Mike Franz kam zu uns vom gerade abgestiegenen Karlsruher SC. Dennoch glaube ich, dass unsere Chancen etwas besser stehen Franz zu halten, als einst für Karlsruhe. Es hängt sicherlich einiges vom Konzept ab, welches unsere Führungsriege in Kürze ausgearbeitet haben wird. Franz wurde damals schon bei uns gehandelt, bevor der KSC faktisch abgestiegen war. Dennoch werden ihn Angebote aus Berlin, Hamburg und Köln definitiv zum grübeln bringen.
Georgios Tzavellas, angeblich umworben von Bremen und Olympiakos Piräus, dürfte eine noch nicht so ausgeprägte Bindung zur Eintracht haben. Wie ich finde war es wirklich eine klasse Verpflichtung. Interessant, dass er bei den Spielbeurteilungen diverser Onlinedienste und Zeitungsschreibern oftmals schlechter abgeschnitten hatte, als wir es in Frankfurt gesehen haben. Die Verantwortlichen der beiden oben genannten Klubs scheinen da mehr Ahnung zu haben, als die Autoren. Der Mann ist 23 Jahre alt und dürfte seinen Zenit noch lange nicht überschritten haben. Ich befürchte, dass er gehen wird. Mehr gibt es an dieser Stelle im Prinzip auch nicht zu sagen.
Aber auch Sebastian Jung ([… nächster Nationalspieler …]) wird wohl bei einem Angebot aus Bremen schwach werden. Glücklicherweise läuft der Vertrag noch drei Jahre, so dass im Falle eines Wechsels wenigstens ein paar Euro für ihn herum kommen sollten. Die Vereinsführung sollte auf jeden Fall versuchen ihn zu halten. Ein Abgang von Sebastian Jung würde, ähnlich wie ein Abgang von Georgios Tzavellas, einen großen sportlichen Verlust bedeuten. Neben Werder Bremen soll auch der VfB Stuttgart nach ihm die Fühler ausgestreckt haben.
Wie es laut Pressemitteilungen nach der Aufsichtsratssitzung vom 16.Mai 2011 heißt, wird der auslaufende Vertrag von Aleksandar Vasoski nicht verlängert werden. Leider war er des Öfteren verletzt. Mit einem adäquaten Ersatz könnte ich mich abfinden. Eventuell lässt sich als Ersatz auch ein etwas robusterer und drei Jahre jüngerer Verteidiger finden. So könnte Aleksandar Vasoski ersetzt werden.
Chris dürfte sich mit seinen Äußerungen vor einigen Tagen keine Freunde bei der Eintracht gemacht haben. Unabhängig davon ist zu konstatieren, dass wenn er auf dem Platz steht, er eine wichtige Rolle spielt. Leider steht er aber nicht ständig auf dem Platz. In den letzten neun Saisons absolvierte er durchschnittlich 17,6 Spiele pro Spielzeit. Chris fehlte also im Schnitt ca. eine Halbserie pro Jahr! Für einen Kapitän ist das meines Erachtens deutlich zu oft. Auch wenn er die Binde erst seit dieser Saison trägt (diese Spielzeit nur sieben Ligaeinsätze). Es ist fraglich, ob er sich von seinen Rückenproblemen wieder erholen wird. Dennoch ist es eine schwere Entscheidung. In den sieben Spielen mit Chris als Kapitän haben wir 13 Punkte geholt. Da er seine Wechselwilligkeit bereits signalisiert hat, auf Grund des Alters, des Gesundheitszustandes und der Restlaufzeit seines Vertrages, halte ich es für durchaus überlegenswert ihn ziehen zu lassen. Chris kann ablösefrei wechseln. Ich gehe davon aus, dass uns der Spieler selbst die Entscheidung abnimmt.
Letztendlich ist zu sagen, dass Kevin Kraus als Perspektivspieler gehalten werden sollte.
Fazit:
Optimal wäre es natürlich, wenn wir die genannte Abwehrreihe zusammen halten können. Neben den vorhandenen Fähigkeiten ist das Durchschnittsalter von 24,25 Jahren durchaus erwähnenswert. Ungeachtet der aktuellen Situation könnte man glatt von einer guten Perspektive für die Zukunft sprechen. Die Chancen für das Bestehenbleiben der aktuellen Zusammensetzung der Defensivabteilung für die kommende Zweitligasaison stehen allerdings nicht besonders gut, um nicht zu sagen sie sind besonders gering. Hier gilt es wohl die Ablösesummen in neue Spieler zu investieren, wenn auch nicht in gleicher Höhe (kleinerer Etat). Leider wird es somit für uns kaum möglich sein, Spieler mit gleicher Qualität zu verpflichten. Jeder gehaltene Mann ist somit sportlich ein Gewinn, aber auch ein finanzielles Risiko, respektive gleichbedeutend mit einem Verzicht auf größere Ablösesummen.

Mittelfeld:

Pirmin Schwegler (24) (DM)
MW: 6.000.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten (wird wohl gehen)
Alexander Meier (28) (OM)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Benjamin Köhler (30) (LM)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Caio (24) (OM)
MW: 2.250.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen
Halil Altintop (28) (LA)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> wird gehen
Zlatan Bajramovic (31) (DM)
MW: 1.000.000 € - Vertrag bis 2011 --> wird gehen
Ricardo Clark (28) (DM)
MW: 1.000.000 € - Vertrag bis 2013 --> halten
Sonny Kittel (18) (OM)
MW: 750.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Marcel Heller (25) (RA)
MW: 400.000 € - Vertrag bis 2011 --> wird gehen
Sebastian Rode (20) (ZM)
MW: 300.000 € - Vertrag bis 2014 --> halten
Marcel Titsch-Rivero (21) (ZM)
MW: 250.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten
Ümit Korkmaz (25) (LA)
MW: 1.500.000 € - war ausgeliehen --> halten

Pirmin Schwegler wird den Verein wohl verlassen. Positiv ist, dass eine entsprechende Ablösesumme fällig sein wird, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die von transfermarkt.de genannten 6,0 Millionen Euro realistisch sind. Sportlich ist sein Weggang ein Verlust für Eintracht Frankfurt. Angeblich soll er das Interesse des VfB Stuttgart geweckt haben. Das er bleibt halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Alexander Meier wird wohl in Frankfurt bleiben. Leider wurde er in der Hinrunde durch Verletzungspech wieder einmal aus der Bahn geworfen. In seinen 24 Spielen wurde er viermal eingewechselt und zehnmal ausgewechselt. Erfahrungsgemäß hat Alexander Meier in den Jahren, in welchen er weitestgehend von Verletzungen verschont blieb, ordentliche Leistungen abgeliefert. Rechnet man die ersten zweieinhalb Bundesligajahre bis zur ersten größeren Verletzung und die Saison 09/10 (34 Spiele!) zusammen, hat Alexander Meier in 107 Spielen 27 Tore erzielt und 20 vorbereitet. Er traf also in rund jedem vierten Spiel und war in jedem Spiel an 0,44 Toren (statistisch!) beteiligt. Rechnet man dagegen die Zahlen aus dem Jahr nach seiner Verletzung (Saison 08/09) und die Zahlen dieser Saison (einige Spiele verletzt, teilweise “falsche Position“) zusammen kommt man auf fünf Tore und eine Vorlage in 43 Spielen. Im Jahr 08/09 spielte Meier alle 17 Rückrundenspiele. Es scheint so, als ob er nach längeren Ausfällen ein halbes Jahr braucht um wieder in Form zu kommen (Warum?, Arzt, Fitnesstrainer, Spieler fragen!). Ohne Zweifel war das dieses Jahr nichts. Dennoch glaube ich, dass uns ein gesunder und fitter Meier durchaus helfen kann schnell wieder in die 1. Liga aufzusteigen.
Benjamin Köhler wird wohl ebenfalls in Frankfurt bleiben. Der erst vor einigen Monaten unterzeichnete Vertrag ist bis 2014 gültig. Stark in die Saison gestartet um dann noch stärker nachzulassen. So könnte man es sehen. Dennoch muss zur Verteidigung des Spielers gesagt werden, dass er oftmals nicht auf seiner optimalen Position gespielt hat. Er ist kein Linksverteidiger. Im linken Mittelfeld ist er deutlich besser aufgehoben (ja, auch auf dieser Position war er in der Rückrunde nicht gut). Auch er, ähnlich wie Alexander Meier, wird in der 2. Liga zu den besseren Spielern gehören und kann uns bei guter Form weiter helfen. Alternativen zu ihm sehe ich im linken Mittelfeld auch nicht. Ümit Korkmaz könnte im Sommer zurück kommen. Ein Urteil darüber, ob er eine Alternative sein könnte, möchte ich mir aktuell nicht erlauben. Dennoch, sollte Bochum den Aufstieg über die Relegation schaffen, kann ich mir vorstellen, dass Friedhelm Funkel mal nach seinem Lieblingsschüler vergangener Tage schauen kommt.
Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Caio es noch schaffen wird sich in Frankfurt durchzusetzen. Zuletzt gelang es ihm nicht einmal mehr Akzente zu setzen. Um fair zu bleiben, muss man dies aber auch den meisten anderen im Team bescheinigen. Es ist daher schwer zu sagen, ob Caio (immerhin 27 Einsätze, aber 15 Auswechslungen und nur sieben Spiele über 90 Minuten) nur schlecht spielte, weil es alle anderen Mitspieler auch taten oder weil er es über einen längeren Zeitpunkt nicht besser kann. Selbst seinen starken Schuss, welchen eher zweifelsfrei hat, sah man zuletzt immer seltener. Wenn ein angemessenes Angebot eines Vereins herein geflattert kommt, ist es meinem Erachten nach für alle Beteiligten am sinnvollsten es schnellstmöglich zu unterschreiben. Ob man hier von einem sportlichen Verlust sprechen muss, lasse ich mal dahin gestellt. Auf Grund der Spaltung im Fanlager durch Caiobefürworter und -gegner ist es müßig diesem Thema weitere Zeit zu widmen.
Halil Altintop, der Minuseinstorestürmer, zumindest faktisch betrachtet eine sensationelle Bilanz eines Angreifers, welcher es auf 34 Saisoneinsätze geschafft hat. Und ja!, er schoss nur ein Eigentor! Allein die Tatsache, dass er hier unter den Mittelfeldspielern genannt wird, zeigt dass so manch einer im Verein den Sinn der 4-5-1 nicht begriffen hat, respektive nicht fähig ist die Vorteile aus dem System zu ziehen (mehr dazu später). Halil Altintop konnte in den eineinhalb Spielzeiten in Frankfurt nicht überzeugen, so viel steht fest. Man könnte es mit einem einfachen „der kann nichts“ abtun, oder man versucht zu analysieren, warum er bei uns nichts auf die Reihe bekommen hat. Meiner Meinung nach ist Halil Altintop ein Stürmer, niemand für das linke Mittelfeld und auch kein Linksaußen. Entweder spielt Altintop in einem x-x-2 oder gar nicht. Wenn der Trainer dieses System nicht spielen möchte oder nicht spielen kann, dann muss er Altintop draußen lassen. Als Stürmer hat er in der Regionalliga für Wattenscheid und in der Bundesliga für Kaiserslautern (abgesehen von seiner ersten Saison) durchaus überzeugt (64 Spiele, 26 Tore, 10 Vorlagen in zwei Jahren für Kaiserslautern). Halil Altintop wird keinen Vertrag erhalten und uns im Sommer 2011 verlassen.
Zu Zlatan Bajramovic ist im Grunde nicht viel zu sagen. Schade, dass er so oft und lang verletzt war. Da der Vertrag ausläuft kann und wird er gehen. Auch er wird keinen neuen Vertrag erhalten.
Der Vertrag von Ricardo Clark läuft noch zwei weitere Jahre. Sicherlich hat er sich seine Karriere in Europa auch anders vorgestellt. Ob er den Gang in die zweite Liga antritt, kann ich nicht beurteilen. Da wie bereits vorher erwähnt der Verbleib von Schwegler und Chris vakant bis unwahrscheinlich ist, wäre es schön, wenn Ricardo Clark in Frankfurt bleibt.
Sebastian Rode hatte teilweise wirklich gute Szenen in seinen elf Spielen, welche er alle in der Rückrunde der Saison absolvierte. Drei Spiele davon stand er die vollen 90 Minuten auf dem Platz. In den letzten drei Spielen erzielte er zwei Tore. Es ist geradezu beschämend diese Worte auszuschreiben, aber damit war er nach Theofanis Gekas der erfolgreichste Torschütze der gesamten Saison und der einzige Spieler der Frankfurter Eintracht, dem es in der Rückrunde gelang in mehr als einem Spiel des Gegners Tor zu treffen. Sebastian Rode sollte auf jeden Fall in Frankfurt bleiben. Er ist einer dieser Spieler, nach welchen wir nun suchen sollten. Angeblich soll der VfB Stuttgart neben dem Interesse an dem 20-jährigen Sebastian Jung, auch Interesse an dem ebenfalls 20-jährigen Sebastian Rode bekunden. Trotz eines Vertrages bis 2014 dürfte bei ihm allerdings eine deutlich geringere Ablöse fällig sein. Ich hoffe, dass uns Sebastian Rode erhalten bleibt. Wie viel Wahres an diesem Gerücht dran ist, lässt sich schwer beurteilen. Ich schätze er macht keinen Fehler, wenn er in Frankfurt bleibt.
Marcel Heller wird gerade in Liga 2 hin und wieder seine Chance bekommen. Aber aller Voraussicht nach nicht bei der Eintracht. Aktuell heißt es, dass ihm kein neuer Vertrag angeboten wird. Eine Rückkehr nach Aachen scheint im Moment das wahrscheinlichste Szenario.
Zusammenfassend möchte ich zu den Spielern Sonny Kittel und Marcel Titsch-Rivero sagen, dass es gut wäre, wenn diese in Frankfurt bleiben.
Sonny Kittel (unglücklich verletzt) und Marcel Titsch-Rivero (unglücklich gegen Dortmund) können gerade in der zweiten Liga etwas an Spielpraxis dazu gewinnen. Die Chance sollte man den beiden Spielern geben, wenn sie denn fit sind.
Ümit Korkmaz wurde bereits von mir erwähnt. Im Dress der Adler konnte er nicht wirklich überzeugen. Sicherlich hing dies unter anderem an seinen längeren Verletzungspausen. Im Grunde hängt einiges davon ab, ob der VfL Bochum die Kaufoption über 800.000 € zieht. Er absolvierte für den VfL in der Rückrunde 11 Spiele, erzielte dabei drei Tore und bereitete zwei weitere vor. Ich kann nicht wirklich abschätzen, ob Bochum die Option ziehen wird.
Fazit:
Im Mittelfeld werden wir einige Abgänge zu Verzeichnen haben, manche sind schon weg. Meiner Meinung auch sind die sich im Kader befindlichen Spieler zweitligatauglich. Mit Köhler, Meier, Clark, Rode, Kittel (wenn genesen), Titsch-Rivero (perspektivisch) kann man durchaus in die zweite Liga gehen. Dennoch ist der Kader an der Stelle zu dünn besetzt. In Sachen Caio ist abzuwarten, ob sich ein Verein dazu bereit erklärt ihn zu verpflichten (s.o.). Sollten sich mal wieder ein bis zwei Spieler verletzen hätten wir keine Alternativen mehr. Auf Grund der finanziellen Situation benötigen wir wahrscheinlich noch einige Ergänzungsspieler, welche die Abgänge quantitativ ersetzen.
Da es meiner, Euer und der Anspruch des Vereins ist, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, möchte ich an der Stelle noch darauf hinweisen, dass der Kader (im Mittelfeld) wie im zweiten Satz des Fazits erwähnt zwar zweitligatauglich (qualitativ) ist, sollte der Wiederaufstieg tatsächlich auch sofort gelingen besteht hier wohl aber der größte Handlungsbedarf. Man darf an der Stelle nicht vergessen, dass in der Abstiegssaison 10/11 neben Halil Altintop und Marcel Heller noch Patrick Ochs und Pirmin Schwegler in unseren Reihen spielten. Unter taktischen und strategischen Gesichtspunkten rate ich somit die benötigten Ergänzungen des Kaders nach Alter und Talent auszuwählen. Was taktisch dazu dient quantitativ Lücken zu füllen, kann strategisch betrachtet dazu dienen qualitative Verbesserungen zu generieren. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Dies ist als Appell an die Scoutingabteilung zu verstehen!

Sturm:

Martin Fenin (25) (MS)
MW: 3.000.000 € - Vertrag bis 2012 --> halten
Ioannis Amanatidis (29) (MS)
MW: 2.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen
Theofanis Gekas (30) (MS)
MW: 3.500.000 € - Vertrag bis 2012 --> verkaufen

Theofanis Gekas spielte in der abgelaufenen Spielzeit 34 Bundesligapartien, davon 16 über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 81,06 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei 16 Tore und bereitete fünf Tore vor.
Martin Fenin spielte in der abgelaufenen Spielzeit 24 Bundesligapartien, davon eine über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 33,75 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei ein Tor und bereitete ein Tor vor.
Ioannis Amanatidis spielte in der abgelaufenen Spielzeit 19 Bundesligapartien, davon vier über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 33,32 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei kein Tor und bereitete ein Tor vor.

Wenn man die erste Hälfte der Spielzeit betrachtet:
Theofanis Gekas spielte in der ersten Hälfte der Spielzeit 17 Bundesligapartien, davon fünf über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 79,71 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei 14 Tore und bereitete zwei Tore vor.
Martin Fenin spielte in der ersten Hälfte der Spielzeit 8 Bundesligapartien, davon keins über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 12,38 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei kein Tor und bereitete ein Tor vor.
Ioannis Amanatidis spielte in der ersten Hälfte der Spielzeit 10 Bundesligapartien, davon zwei über 90 Minuten. Im Schnitt kam der Spieler auf 32,70 Minuten Einsatzzeit pro Spiel. Er erzielte dabei null Tore und bereitete ein Tor vor.

Ioannis Amanatidis, welcher in der Rückrunde annähernd so viel Einsatzzeit bekam wie in der Hinrunde, spielte bereits in der Hinrunde so schwach, wie die meisten anderen erst in der Rückrunde. Sicherlich wird es ihm nicht gefallen haben, dass Michael Skibbe ihm die Kapitänsbinde abgenommen hat. Dennoch spielt er Fußball […Fußball ist eine Ballsportart, bei der zwei Mannschaften mit dem Ziel gegeneinander antreten …Quelle: wikipedia], er betreibt einen Sport in dem jeder Einzelne im Team funktionieren muss, damit das Team funktioniert. Grundsätzlich halte ich Ioannis Amanatidis für einen Kämpfer, einen Stürmer welcher sich den Ball auch mal an der Mittellinie selbst holen kann. Zudem erfreuen mich seine Treuebekenntnisse in einem Zeitalter, in dem Geld im Sport stets an Mehrwert gewinnt. Ich frage mich, ob sich sowohl Michael Skibbe, als auch Christoph Daum, in der Personalie Amanatidis irren können. Die stetigen Spitzen seitens des Stürmers waren kaum zu überhören. Selbst nach dem besiegelten Abstieg äußerte er sich kritisch gegen die Wechselpolitik des Trainers. Ioannis Amanatidis fühlt sich immer noch als Kapitän und sich damit in der Lage für das Team zu sprechen. Ich gehe davon aus, dass er uns in der nächsten Spielzeit erhalten bleibt, zum einen weil er es so möchte, zum anderen weil Heribert Bruchhagen es wahrscheinlich auch möchte. Ein Angebot eines anderen Vereins sollte auf jeden Fall gut durchgelesen werden. Da ich aber den Verbleib der anderen drei Stürmer als vakant ansehe, gilt es abzuwarten.
Martin Fenin ist durchaus noch immer talentiert. Bei der reinen Betrachtung seiner Person darf man nicht mehr an die geflossene Ablösesumme denken. Diese ist gezahlt, vom Konto abgebucht und vom FK Teplice längst ausgegeben. Nach starkem Einstand folgte eine mit 16 Scorerpunkten recht ordentliche Saison. Die letzten beiden Jahre waren daher eher durchwachsen. Leider war Martin Fenin des Öfteren verletzt und wurde daher mehrfach ausgebremst. Wenn wir der Fairness halber (siehe restliches Team) die Rückrunde der Saison 10/11 ausblenden, so spielte er in acht Partien im Schnitt nicht einmal 12,5 Minuten. Es ist daher kaum möglich ihn zu beurteilen. Ich kann mir vorstellen, dass er gehen möchte und seinen Willen auch durchsetzt. Er ist mit seinen 25 Jahren in einem guten Alter, als Nationalspieler für Tschechien ambitioniert einen besser gestellten Verein zu finden. Persönlich glaube ich, dass er in einer Doppelspitze funktionieren kann.
Theofanis Gekas hat in der Hinrunde gezeigt, dass er Tore schießen kann. In der Rückrunde hat er das definitiv vermissen lassen. Die Zeit auf dem Spielfeld deckt sich annähernd. 14:2 Tore oder 16:3 Scorerpunkte (je Hin- und Rückrunde) lassen erahnen, dass es in der Rückrunde nicht mehr ganz so optimal gelaufen ist. Nichtsdestotrotz wird er das Tore schießen nicht verlernt haben. Die Frage nach dem “Warum?“ stellen wir uns alle, die Antwort  auf die Frage hat auch jeder, nur lautet sie bei jedem unterschiedlich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Theofanis Gekas den Gang in die zweite Liga mit geht. Bei einem entsprechenden Angebot (1 Million Ablöse), kann Theofanis Gekas die Frankfurter Eintracht verlassen. Dynamo Moskau soll Interesse an dem griechischen Stürmer haben.
Fazit:
Eigentlich sind wir mit Theofanis Gekas, Ioannis Amanatidis, Martin Fenin und Halil Altintop im Sturm gut aufgestellt. Ich kann mir vorstellen, dass im Juli 2011 nur noch einer der genannten Namen (Ioannis Amanatidis) im Kader der Frankfurter zu finden sein wird. Leider haben wir in den letzten Jahren talentierte Perspektivspieler ziehen lassen, sodass wir perspektivisch keine Alternativen haben zu den Stürmern, welche sich in unserem Kader befinden. Geht ein Stürmer, muss ein neuer Stürmer kommen. Alle vier sind meinem Erachten nach vollkommen tauglich für die zweite Bundesliga. Die Spieler können unter dem richtigen Trainer bei richtiger “Anwendung“ auch in der ersten Liga mithalten. Eventuell wäre, auch im Hinblick auf den Wiederaufstieg, ein sehr junger, sehr talentierter Stürmer nachzukaufen oder einer aus den eigenen Reihen (wenn vorhanden) in den Profikader aufzunehmen. Halil Altintop wird in der nächsten Saison definitiv nicht mehr das Trikot der Eintracht tragen. Auch wenn er nicht auf der richtigen Position eingesetzt wurde und in der Spitze bessere Leistungen abliefern kann, ist es richtig ihn gehen zu lassen. Vor allem wegen dem eingesparten Gehalt (kleinerer Etat).

Trainer:

Aktuell haben wir keinen Trainer. Welcher Coach auf Christoph Daum folgt ist offen. Man kann sich zwar vorab eine Meinung über einen Trainerkandidaten bilden, bewirken wird es aber sicherlich nichts. Kaum einer wollte Mirko Slomka, nun spielt er in der Europa League mit Hannover 96. Christian Gross war im Gespräch, er schaffte es nicht einmal 12 Monate in Stuttgart durchzuhalten, trotz einer guten Rückrunde nach seiner Verpflichtung. Friedhelm Funkel wurde vertrieben, nun spielt er Relegation, während wir sicher abgestiegen sind. Es ist zwecklos darüber zu diskutieren, wer der richtige Trainer für uns ist. Wir wissen erst wenn der Trainer da ist, ob es die richtige Entscheidung war. Wer hatte Robin Dutt auf seinem Zettel und warum funktionierte Jupp Heynckes überall, nur bei uns nicht?
Da aktuell nicht klar ist, welcher Trainer mit uns den Wiederaufstieg anpeilt, kann ich auch nichts weiter zu diesem Punkt sagen. Über die beiden bereits ausgeschiedenen Trainer soll an Stelle ebenfalls kein Wort fallen.

System:

Es war während der Euro 2008, nachdem wir Zweiter in der Gruppe B wurden. Nach einer Niederlage im zweiten Spiel gegen Kroatien und einem mageren 1:0 gegen Österreich grübelte Fußballdeutschland darüber, wie wir es nur schaffen sollten die spielstarken Portugiesen zu bezwingen. Ich erinnere mich noch heute daran, wie ich zusammen mit meinem Arbeitskollegen über die taktische Ausrichtung des zum Abend anstehenden Spiel philosophierte (wie wahrscheinlich viele andere Leser auch). Ich sagte, wir müssen ein klares Übergewicht im Mittelfeld schaffen, um die Portugiesen nicht ins Spiel kommen zu lassen und zusätzlich eine Sicherheitskomponente in der Defensive schaffen, nur für den Fall, dass sie doch einmal durchkommen. Dennoch müssen wir in der Offensive Gefahr ausstrahlen, denn nur wer Tore schießt kann Spiele gewinnen (Wo ist das Phrasenschein?). Wir brauchen vor der Viererkette eine Doppelsechs und einen offensiven Mittelfeldspieler. Auf den beiden äußeren Positionen brauchen wir zwei laufstarke Spieler die zum einen in der Rückwärtsbewegung eine zweite Viererkette vor der Abwehrreihe aufbauen könne (aus 4-5-1 bzw. 4-2-3-1 wird  ein 4-4-1-1 (der OM ist die Schnittstelle für die Konter)) und zum anderen in der Vorwärtsbewegung als Flügelzange agieren (aus 4-5-1 wird ein 4-3-3). Siehe da, Joachim Löw spielte am Abend tatsächlich dieses System und wir erlebten einen nicht von allen Fans erwarteten Sieg in einer Art und Weise wie sie von der deutschen Nationalmannschaft länger keiner gesehen hatte. Bis heute hat das deutsche Nationalteam die taktische Ausrichtung beibehalten. Bei der WM 2010 überraschten wir die Welt mit, für deutsche Verhältnisse mit nicht gekannter, Spielstärke, Technik und Spielfreude. Seit dem Portugalspiel 2008 wird das System bei vielen Vereinen gespielt und gilt als eines der modernsten der Welt. Um dieses System zu anzuwenden, benötigt man im Kader auf links und rechts genau diese laufstarken Spieler, welche sowohl nach vorne Gefahr ausstrahlen, als auch nach hinten arbeiten können. Ist unsere Abwehrreihe komplett, dann haben wir die nötige Sicherheit in der Defensive, gerade auf den beiden Außenverteidigerpositionen. Der größte Fehler war es dieses System zu spielen, obwohl uns die nötige Sicherheit in der Abwehr, auf Grund von diversen verletzten Spielern, fehlte.
Wenn ein gelernter Stürmer, umgeschult zum Linksaußen, standesgemäß eingesetzt im linken Mittelfeld auf einmal linker Verteidiger spielen muss (Köhler) und der vor ihm eingesetzte gelernte Mittelstürmer, umgeschult zum Linksaußen als linker Mittelfeldspieler mit der Aufgabe betraut wird, die Flügelzange links zu geben, sowie nach hinten die Viererkette  vor der Viererkette zu komplettieren (Altintop), wenn auf der rechten Seite der Rechtsverteidiger auf einmal im rechten Mittelfeld spielen soll um nach vorne das 4-3-3 zu komplettieren (Ochs), dann hat der Trainer nicht verstanden, wie dieses System zu spielen ist.
Wenn trotz des Systems, welches dazu ausgelegt ist schnell über die Flügel in bzw. vor den gegnerischen Strafraum zu ziehen (vorwiegend durch schnelles Kurzpassspiel), ständig Pässe über 30, 40, 50, 73 Meter auf die zentrale Spitze geschlagen werden, dann hat der Trainer nicht verstanden, wie dieses System zu spielen ist.
Beim Spiel mit einer zentralen Spitze, muss ein Übergewicht im Mittelfeld geschaffen werden. Es bedarf einem sehr schnellen Kombinationsspiel. Wenn man immer mit der gleichen Spielweise auf das Feld geht, muss man davon ausgehen, dass der Gegner diese vorher studiert hat. Folgen dann ständig lange Bälle, wird der Stürmer von der gegnerischen Innenverteidigung gedoppelt und dieser kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr frei aufspielen. Ein variantenreiches Verteilen über die Doppelsechs und den offensiven Mittelfeldspieler führt dazu, dass es die gegnerische Viererkette nicht mehr mit einem sondern mit drei Offensivkräften aufnehmen muss, bei einem schussstraken offensivem Mittelfeldmann spielt man sogar ein Vier gegen Vier. Voraussetzung ist natürlich, dass sich alle vier auch nach vorne bewegen. Zudem hat das kontrollierte Aufbauspiel einen großen Vorteil, der komplette gegnerische Mittelfeldblock ist gezwungen sich zurück zu bewegen. Dem Gegner fällt es somit viel schwerer Druck aufzubauen, da sie bei Ballgewinn stets ihr eigenes Spiel neu aufbauen müssen und lediglich der gegnerische Sturm in unserer Hälfte steht. Gewinnt der Gegner hingegen den Ball nach einem “Befreiungsschlag“ auf den Zentralstürmer und macht dann das Spiel in unsere Richtung schnell, so befinden sich nicht ein bis zwei Spieler in unserer Hälfte sondern sechs bis sieben, da der gegnerische Mittelfeldblock gar nicht erst zum Rückzug ansetzen konnte.
Bis jetzt ist mir absolute schleierhaft, warum keiner der beiden Trainer es verstand das System umzusetzen. Angeblich sollen unserer Spieler während und nach der Ära Michael Skibbe schlaff gewesen sein. Das wäre definitiv einer Erklärung warum man im Team das zugegebener Maßen konditions- und fitnessbedürftige Spiel nicht spielen konnte. Dann frage ich mich aber, warum dieses Problem wiederrum nicht erkannt, daran gearbeitet und das System nicht umgestellt wurde.

Führung:

Letztendlich kommt man kommt nicht daran vorbei auch ein paar Worte zur Führungsriege zu schreiben. Man muss sagen, dass der Konsolidierungskurs nicht allein von Heribert Bruchhagen, sonder auch von den anderen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern getragen wurde. Bis heute (einschließlich jetzt) sage ich, dass in Anbetracht der einstiegen Situation der absolut einzig richtige Weg eingeschlagen wurde. Nach der Beinahepleite des Vereins konnte nur dieser eine Weg eingeschlagen werden. Immernoch schleppen wir Altlasten aus vergangenen dunkeln Zeiten mit uns her. So zum Beispiel kosten uns noch heute die 1999 verkauften TV-Rechte an ISPR jährlich Millionen. Geld was damals investiert wurde (über das “Wie“ reden wir nicht), uns heute aber jedes Jahr fehlt. Nichtsdestotrotz waren immer wieder Investitionen nötig, um weiter an einer nachhaltigen Verbesserung des Kaders zu arbeiten. Die Betonung liegt hier auf “nachhaltig“.
Ein großer (Fort)Schritt an der Stelle war die Errichtung des Leistungszentrums. Allein der Bau soll über 14 Millionen Euro gekostet haben. Zugegeben, nicht alles hat der Verein bzw. die AG gezahlt, auch die Steuerzahler und die Commerzbank AG (also nochmal der Steuerzahler) waren involviert. Ein großes Dankeschön gilt an der Stelle auch Herrn Wolfgang Steubing. Mit Blick auf die Jugendarbeit ist zu konstatieren, dass sowohl unsere A-Jugend (8. Rang) also auch unsere B-Jugend (4. Rang) in der jeweils höchsten Spielklasse aktiv sind.
Einige Kritiker behaupten, dass wir  in den letzten Jahren nicht genug in Spieler investiert hätten. Das Wort “genug“ dürfte hier für jeden anders zu interpretieren sein. Fakt ist aber, dass wir seit acht Jahren (dem vorletzten Wiederaufstieg, in der Ära Bruchhagen) nie ein positives Ergebnis aus den reinen Transferaufwendungen und –erlösen erzielt haben (Gehälter und Handgelder sind unberücksichtigt).
Saison 03/04: - 0,025 Millionen € (+ 0,300 / - 0,325)
Saison 04/05: - 0,350 Millionen € (+ 0,150 / - 0,500)
Saison 05/06: - 4.025 Millionen € (+ 0,000 / - 4,025)
Saison 06/07: - 1,610 Millionen € (+ 0,680 / - 2,290)
Saison 07/08: - 2,850 Millionen € (+ 4,750 / - 7,600)
Saison 08/09: - 5,430 Millionen € (+ 1,020 / - 6,450)
Saison 09/10: - 0,650 Millionen € (+ 0,600 / - 1,250)
Saison 10/11: - 1,400 Millionen € (+ 1,050 / - 2,450)
Somit ergibt sich rein mathematisch ein Transferdefizit von 16.340.000 (+ 8,550 / - 24,890) Euro. Ablösefreie Zugänge wie u.a. Fährmann, Altintop, Clark, Bajramovic, Galindo, Mahdavikia, Inamoto, Streit, Fink, Kyrgiakos, Rehmer, Copado, Jones, Du-Ri Cha, van Lent, Weissenberger, Ochs,  Möller, Kreuz, Pröll, Dragusha, Frommer, Lexa, Chris und Preuß, sowie ablösefreie Abgänge wie u.a. Spycher, Liberopoulos, Toski, Tsoumou, Fink, Inamoto, Mahdavikia, Weissenberger, Kyrgiakos, Chaftar, Steinhöfer, Jones, Lexa, Du-Ri Cha, Frommer, Beierle, Dragusha, van Lent, Skela, Amanatidis, Streit, Diakite müssen zusätzlich betrachtet werden.
Sind ein Georgios Tzavellas 1,2 Millionen €, ein Gekas 1,0 Millionen €, ein Franz 750,0 T€, ein Schwegler 500,0 T€,  ein Rode 250,0 T€ wert gewesen? Sind ein Caio 3,8 Millionen €, ein Fenin 3,5 Millionen €, ein Habib Bellaid 2,5 Millionen €, ein Korkmaz 2,3 Millionen € wert gewesen? Ja?, nein?, sind Tzavellas, Gekas, Franz, Schwegler, Rode, Caio, Fenin, Bellaid und Korkmaz zusammen 15,8 Millionen € wert? Nehmen wir jetzt noch die ablösefreien Ochs und Fährmann dazu, haben wir elf Spieler zusammen.
Heribert Bruchhagen hatte (gefühlt) bei den Schnäppchen oftmals ein glücklicheres Händchen. Ich erinnere mich noch, wie Martin Fenin das erste Mal bei uns gehandelt wurde. Viele haben bis nach Mitternacht im Eintracht-Forum auf die Nachricht gewartet, ob er nun kommt oder nicht. Es war auf jeden Fall recht spät als auf der Homepage des FK Teplice verkündete wurde, dass keine Einigung stattgefunden hat. Einige waren über die Nachricht enttäuscht. Heribert, der alte Geizknochen, hatte sein Portemonnaie mal wieder in der Tasche gelassen. Einige Monate später konnte die Eintracht nun doch die Verpflichtung des tschechischen Jungtalents verkünden. Für deutlich über drei Millionen Euro wechselte der Messias in die Mainmetropole. Dreieinhalb Jahre später wissen es tausende Scouts, Trainer und Manager in Personalunion besser, auch diejenigen welche am besagten Abend fünf Millionen auf den Tisch gelegt hätten.
Zum Jahreswechsel 2010 / 2011 war die Mehrheit mit der Vereinspolitik sehr zufrieden. 26 Punkte in der Hinrunde, wenn dann die leichtfertig verspielten Duelle gegen Hannover, Freiburg und Köln in der Rückrunde gewonnen werden spielen wir endlich wieder international. Einige Pessimisten hingegen spekulierten auf einen Absturz ins Niemandsland der Tabelle, wider dem Verständnis vieler Eintrachtanhänger. Nachdem abzusehen war, dass zum Rückrundenstart mit Mike Franz, Marco Russ, Aleksandar Vasoski und Chris (Aushilfsinnenverteidiger) alle erfahrenen Innenverteidiger ausfallen würden, wurde über eine Verpflichtung eines Ersatzes nachgedacht. Ein Interesse an Khalid Boulahrouz soll bestanden haben. Nachdem der “Kannibale“ im DFB-Pokal Achtelfinalspiel gegen den FC Bayern München nach 67 Minuten den Platz wegen wiederholtem Foulspiel verlassen musste, wurden anschließend keine großen Worte mehr über ein mögliches Engagement des Spieler bei der Eintracht verloren. Khalid Boulahrouz absolvierte in der Rückrunde elf Spiele für den VfB Stuttgart, neun davon über 90 Minuten, die letzten 675 Bundeligaminuten der Saison 10/11 (7,5 Spiele) spielte er ohne Pause.
Ich kann mir das Verhalten der Verantwortlichen (Nichthandeln) nur damit erklären, dass auch diese nicht mit einem solchen Verlauf in der Rückrunde rechneten. Und wer hat das schon? Selbst die Pessimisten spekulierten auf einen Tabellenplatz im Mittelfeld. Auch ich hätte nicht geglaubt, dass Gladbach (10 Punkte), Köln (15 Punkte) oder St. Pauli (17 Punkte) es schaffen würden in der Rückrunde an uns vorbei zu ziehen. Nun wissen wir das Köln 29 Punkte und Gladbach 26 Punkte in der Rückrunde gereicht haben um uns zu überholen. Und selbst wenn wir gewusst hätte, dass Gladbach in der Rückserie die gleiche Anzahl an Punkten einspielt wie wir in der Hinserie, wer hätte geglaubt, dass wir es in den 17 ausstehenden Spielen nicht schaffen ganze zehn Zähler einzufahren?
Dennoch war es fahrlässig ohne einen erfahrenen Innenverteidiger in das Jahr 2011 zu starten. Wer auch immer für diese Entscheidung verantwortlich war hat einen großen Anteil am Absturz der Frankfurter Eintracht. Ob Michael Skibbe an der Stelle eine Schuld trifft kann ich nicht beurteilen. Auf den Manager entfällt auf jeden Fall  mindestens eine Teilschuld. Wohl nur, weil niemand damit gerechnet hat und auf Grund seiner Verdienste in der Vergangenheit kann Heribert Bruchhagen vorerst bis 2012 weiter machen. Richtigerweise wird ihm fortan ein Sportdirektor zur Seite gestellt. Die Fähigkeiten Bruchhagens im Bereich der sportlichen Gestaltung, vor allem im Bereich der Besetzung des Spielerkaders, werden seit geraumer Zeit in Frage gestellt.
Gerade die Spielerkundschafter des Vereins stehen seit Jahren in der Kritik. Ob diese gerechtfertigt ist, bestimmt der Erfolg des Vereins. In Kombination mit der finanziellen Betrachtungsweise, war der Erfolg in den letzten Jahren durchaus vorhanden. Wenn die letzten sechs Monate als Maßstab heran gezogen werden, blieb der notwendige Erfolg offenkundig aus. Schieben wir den ausgebliebenen Erfolg aus das Verletzungspech (welches uns seit Jahre ereilt), relativiert sich die Verantwortlichkeit der Verantwortlichen auf den Fehler keinen Innenverteidiger geholt zu haben. Springen wir jetzt mit unseren Augen drei Absätze nach oben schließt sich der Kreis. Es ist zwecklos diesem Thema weitere Worte zu widmen. Alle, inklusive der Vorstandriege, wissen inzwischen, dass es ein grober Fehler war in der Winterpause nicht zu handeln.

Scouting:

Unter dem Punkt Führung habe ich folgendes geschrieben: „Heribert Bruchhagen hatte (gefühlt) bei den Schnäppchen oftmals ein glücklicheres Händchen.“. Hierzu einen Absatz aus der Frankfurter Neuen Presse:
Bruchhagen wies auch darauf hin, dass es nicht unbedingt eine Frage des Geldes sei, ob eine Verpflichtung zum Erfolg wird oder nicht: „In den vergangenen Jahren hatten wir eher mit den Low-budget-Spieler Erfolg als mit denjenigen, die für relativ viel Geld zu uns kamen.“. Darüber mache man sich durchaus Gedanken.
Laut dem Vorstandsvorsitzenden läuft das Gros der Scoutingarbeit inzwischen im Jugendbereich des Vereins ab. Das Leistungszentrum am Riederwald ist hierbei eine fundamentale Säule der Strategie in diesem Bereich. Es wird also auf junge Talente, vorwiegend aus dem näheren Umkreis gesetzt.
Manch hämische Stimme ließ in der Vergangenheit verlauten, dass Bernd Hölzenbein via Youtube scoutet. Trotz der Kritik von Michael Skibbe am Scouting des Vereins, bescheinigte er dem Chefscout eine gute Arbeit. Das Hervorbringen junger Talente ist sicherlich ein Weg, wie man den Kader nachhaltig verbessert. Für die großen Würfe reicht wohl das Geld im Verein nicht aus. So werden auch in naher Zukunft keine Millionenbeträge für Spieler aus Südamerika und Südeuropa ausgegeben werden. Meiner Meinung nach wäre hin und wieder ein Blick nach Osteuropa und Asien sinnvoll. Die Ablösesummen sind vergleichsweise nicht ganz so hoch. Die steigende Professionalisierung in diesen Regionen bringt immer stärker werdende Fußballer auf den Markt. Das Entdecken talentierter Spieler, auch aus den besagten Gebieten, liegt nun bei dem noch einzustellenden Sportdirektor. Allerdings ist das Schaffen und Besetzen der Stelle keine Garantie dafür, dass jenes neue System sofort funktioniert. Die Chancen dafür stehen aber besser als vorher.

Abschluss:

Niemand dürfte die alleinige Schuld am Absturz des Vereins haben. Allerdings trifft sie den einen mehr und andere weniger. Es waren diverse Räder die ineinander gegriffen haben. Immerhin gibt sich der Manager selbstkritisch und verspricht Verbesserungen.
Es gilt abzuwarten, wie der Kader für die nächste Saison aussehen wird. Einige Spieler werden uns verlassen (manche haben das schon). Das der Kader qualitativ nicht so stark sein wird, wie der in der Saison 2010 / 2011 ist wohl jedem klar. Der angepeilte sofortige Wiederaustieg kann aber nur gelingen, wenn jetzt nicht der totale Ausverkauf beginnt.
In der Trainerfrage und bei den Spekulationen um den neuen Sportdirektor wurden bereits mehrere Namen genannt. Heribert Bruchhagen erklärte, dass über keinen dieser Männer bisher nachgedacht wurde und an den Gerüchten nichts dran sei. Ich gehe davon aus, dass wir erst erfahren wer neuer Sportdirektor wird, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Der Trainer wird wahrscheinlich erst nach dem Sportdirektor eingestellt.

Es bleibt zu hoffen, dass der Wiederaufstieg gleich in der Saison 2011 / 2012 gelingt und wir uns dann mit einer bundesligatauglichen Elf zurückmelden können.


Wow - wa ein Meisterwerk.

Zu den Spielern - sehe ich fast genau so.
Schwegler versuchen zu halten
Nikolov sollte Torwarttrainer werden.

Scouting - hier muss man wirklich ansetzen. BH war ein klasse Spieler, aber den Job sollte jemand anders machen.

Trainer - siehe Wunschkonzert.
SD - siehe Wunschkonzert.

Gruß Afrigaaner
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wo steht das schwegler gehn wird?
Er hat doch deutlich gesagt er will bleiben?
oder doch nur heiße Luft?
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+++ Heller verhandelt mit Aachen +++


+++ Chris will erst gesund werden +++


http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41431325
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fb0ich schrieb:
+++ Heller verhandelt mit Aachen +++


+++ Chris will erst gesund werden +++


http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41431325


Bleibt er dann automatisch bei uns?
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Afrigaaner schrieb:
fb0ich schrieb:
+++ Heller verhandelt mit Aachen +++


+++ Chris will erst gesund werden +++


http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41431325


Bleibt er dann automatisch bei uns?

Er wird dann automatisch Arbeitslos...
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erwin stein schrieb:
Afrigaaner schrieb:
fb0ich schrieb:
+++ Heller verhandelt mit Aachen +++


+++ Chris will erst gesund werden +++


http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41431325


Bleibt er dann automatisch bei uns?

Er wird dann automatisch Arbeitslos...


Das denke ich auch. Also kann die Eintracht jetzt pokern.
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Ich wünsche Heller, dass er einen guten Verein findet, was er in Form von Aachen wahrscheinlich auch getan hat. Allerdings frage ich mich, was Aachen mit ihm will, denn Aachen hat, soviel ich weiß, die gleichen Ambitionen wie wir, nämlich den Aufstieg, und dafür denke ich, reicht die Qualität eines Hellers nicht aus (meine Meinung!). Und als Bankspieler, hätte er genauso gut bei uns bleiben können. Ich sehe seine Zukunft eher bei Vereinen wie Union, Ingolstadt oder auch dem FSV, wo er auch Stammspieler sein könnte. Aber da bin ich mal gespannt.
Zu Chris sage ich nur: weg! Da stimmt das Preis-/ Leistungsverhältnis nicht mehr. Allerdings weiß ich nicht, ob ein anderer Verein an ihm interessiert ist, und ihn dann einfach so in die Vereinslosigkeit zu entlassen fände ich auch nicht richtig, aber mal schauen...
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Afrigaaner schrieb:
erwin stein schrieb:
Afrigaaner schrieb:
fb0ich schrieb:
+++ Heller verhandelt mit Aachen +++


+++ Chris will erst gesund werden +++


http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41431325


Bleibt er dann automatisch bei uns?

Er wird dann automatisch Arbeitslos...


Das denke ich auch. Also kann die Eintracht jetzt pokern.


Wenn wir von einem durchschnittlichen Bundesliga-Spieler reden würden, dann würde ich euch ja zustimmen, aber...
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Willensausdauer schrieb:
Afrigaaner schrieb:
erwin stein schrieb:
Afrigaaner schrieb:
fb0ich schrieb:
+++ Heller verhandelt mit Aachen +++


+++ Chris will erst gesund werden +++


http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41431325


Bleibt er dann automatisch bei uns?

Er wird dann automatisch Arbeitslos...


Das denke ich auch. Also kann die Eintracht jetzt pokern.


Wenn wir von einem durchschnittlichen Bundesliga-Spieler reden würden, dann würde ich euch ja zustimmen, aber...


Ich gebe zu, dass ich keine Ahnung habe.

Zur Zeit erhält er ja "Krankengeld" von der BG. Wenn er aber gekündigt ist, bezahlt die BG weiter?
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Afrigaaner schrieb:
Willensausdauer schrieb:
Afrigaaner schrieb:
erwin stein schrieb:
Afrigaaner schrieb:
fb0ich schrieb:
+++ Heller verhandelt mit Aachen +++


+++ Chris will erst gesund werden +++


http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_41431325


Bleibt er dann automatisch bei uns?

Er wird dann automatisch Arbeitslos...


Das denke ich auch. Also kann die Eintracht jetzt pokern.


Wenn wir von einem durchschnittlichen Bundesliga-Spieler reden würden, dann würde ich euch ja zustimmen, aber...


Ich gebe zu, dass ich keine Ahnung habe.

Zur Zeit erhält er ja "Krankengeld" von der BG. Wenn er aber gekündigt ist, bezahlt die BG weiter?


Noch läuft sein Vertrag wohl bis Ende Juni. Ich glaube, dass er wieder einen Verein finden würde... Aus meiner Sicht kann die Eintracht also nicht pokern...
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@Willensausdauer
Könntest Du mir bitte Vereine nennen, die Deiner Meinung nach Interesse an Chris haben. Ist eine ernstgemeinte Frage und keine Kritik. Nur habe ich nirgends von einem Interesse an Chris seitens anderer Vereine gehört.
Danke.
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SGE-FCK schrieb:
@Willensausdauer
Könntest Du mir bitte Vereine nennen, die Deiner Meinung nach Interesse an Chris haben. Ist eine ernstgemeinte Frage und keine Kritik. Nur habe ich nirgends von einem Interesse an Chris seitens anderer Vereine gehört.
Danke.  


Von Gerüchten habe ich auch noch nichts gelesen.

Ich glaube, dass wir Chris sehr unterschiedlich bewerten. Für mich ist er ein Spieler, der bei (fast) jedem Bundesligaverein die Chancen auf Punkte spürbar erhöhen würde. Da Chris bei Verletzungen, die länger als 6 Wochen sind von der Berufsgenossenschaft bezahlt wird, kostet er die Vereine kein Geld. Zudem kann jeder Verein einen stark leistungsbezogenen Vertrag mit ihm versuchen auszuhandeln.

Im Sommer 2008 ist ein Vertragsangebot von Wolfsburg an die Öffentlichkeit gelangt. Chris war damals schon so verletzungsanfällig wie heute. Angeblich hat sich Chris gegen den Vertrag entschieden, weil seine Familie lieber in Frankfurt bleiben wollte (das ist auch diesmal meine Hoffnung, dass er bleibt). Wolfsburg war in der Saison 2007/2008 fünfter am Saisonende.

Damals war Magath Trainer und wollte ihn. Jetzt ist wieder Magath Trainer in Wolfsburg. Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Angebot von Wolfsburg geben wird.

In Frage kommen für mich eher "reiche" Vereine, die diese "Unbekannte" (wegen Verletzungen) in der Kalkulation berücksichtigen können und auch unabhängig von Chris eine starke Mannschaft aufstellen können.
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Interessant, das es tatsächlich noch Leute gibt, die einem erzählen wollen, wir wären im Mittelfeld gut aufgestellt ...

Von der abgelaufenen Saison haben scheinbar einige nichts mitbekommen?!?
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Frankfurt050986 schrieb:
Interessant, das es tatsächlich noch Leute gibt, die einem erzählen wollen, wir wären im Mittelfeld gut aufgestellt ...

Von der abgelaufenen Saison haben scheinbar einige nichts mitbekommen?!?  


Naja, devensiv ist meiner Meinung nach auch alles gut mit Schwegler, Rode und Clark (+ evtl. Chris). Nur leider braucht es im Fussball auch 4 offensive Positionen. Und da sehe ich auch momentan sehr sehr düster. Da muss deutlich was brauchbares verpflichtet werden und zwar nicht nur einer...


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